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Lieblingsplätze Lüneburger Heide: Aktual. Neuausgabe 2022
Lieblingsplätze Lüneburger Heide: Aktual. Neuausgabe 2022
Lieblingsplätze Lüneburger Heide: Aktual. Neuausgabe 2022
eBook402 Seiten1 Stunde

Lieblingsplätze Lüneburger Heide: Aktual. Neuausgabe 2022

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Über dieses E-Book

Grün ist die Heide? Von wegen. Im Spätsommer ist sie lila und den Rest des Jahres durchaus bunt. Oder hätten Sie hier eine Art Schloss Neuschwanstein mit einem künstlichen Vulkanausbruch vermutet? Und in Lüneburg einen schiefen Kirchturm, von dem jeden Morgen Trompetenmusik erklingt? Reisen Sie mit Kirsten Ranf über die schönsten Wanderwege zu den gemütlichsten Gasthöfen und lernen Sie die interessanten Menschen hinter diesen Orten kennen. Lüneburg und die Heide, das ist eine Wundertüte mit 1.000 Überraschungen ‒ die schönsten finden Sie hier.
SpracheDeutsch
HerausgeberGMEINER
Erscheinungsdatum9. Feb. 2022
ISBN9783839272367
Lieblingsplätze Lüneburger Heide: Aktual. Neuausgabe 2022
Autor

Kirsten Ranf

Kirsten Ranf ist eine waschechte Norddeutsche. 1968 in Hamburg geboren und in der Lüneburger Heide aufgewachsen, hat sie in Göttingen Sprachen studiert und lebt nun schon lange wieder im Herzen der Heide, in einem der hier beschriebenen Dörfer. In Lüneburg erlebte sie den ersten Kuss, den ersten Glühwein und die einzige Begegnung mit der Kelly Family. Für den WDR und den NDR hat sie lange als Fernsehmoderatorin gearbeitet. Als TV-Autorin sucht und findet sie regelmäßig immer neue schöne Ecken ihrer Heimat.

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    Buchvorschau

    Lieblingsplätze Lüneburger Heide - Kirsten Ranf

    cover-image_LueHeide.png

    Lieblingsplätze Lüneburger Heide

    Kirsten Ranf

    Impressum

    Autor und Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl wissen wir, dass sich Gegebenheiten im Verlauf der Zeit ändern, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Sollten Sie Feedback haben, bitte schreiben Sie uns! Über Ihre Rückmeldung zum Buch freuen sich Autor und Verlag: [email protected]

    Alle Fotos stammen von der Autorin Kirsten Ranf.

    Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.

    Für Mama und Papa

    Besuchen Sie uns im Internet:

    www.gmeiner-verlag.de

    1., überarbeitete Neuauflage 2022

    © 2016 – Gmeiner-Verlag GmbH

    Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

    Telefon 07575/2095-0

    [email protected]

    Alle Rechte vorbehalten

    Lektorat/Redaktion: Anja Kästle

    Herstellung: Julia Franze

    E-Book: Mirjam Hecht

    Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz

    unter Verwendung der Illustrationen von © SimpleLine – stock.adobe.com; © SylwiaNowik – stock.adobe.com; © bokasana – stock.adobe.com; © OpenClipart-Vectors -.pixabay.com; © SimpleLine -.stock.adobe.com; © alekseyvanin  – stock.adobe.com; © Katrin Lahmer; © Benjamin Arnold; © Susanne Lutz

    Kartendesign: Susanne Lutz; © The World of Maps (123vectormaps.com)

    ISBN 978-3-8392-7236-7

    Inhalt

    Impressum

    Lüneburg

      1 Wo ein Schweineknochen hängt

    Lüneburg: Rathaus

      2 Ein Blütentraum in rosa

    Lüneburg: Magnolien im Rathausgarten

      3 Moderne Kunst in historischer Kulisse

    Lüneburg: Atelier Swantje Crone

      4 Kneipenkultur am Wasser

    Lüneburg: Stintmarkt

      5 Kaffee und Kuchen wie bei Oma

    Lüneburg: Anna’s Café

      6 Läden und Ateliers mit Geschichte

    Lüneburg: Kunstbummel durch die westliche Altstadt

      7 Weißes Gold aus dem Norden

    Lüneburg: Deutsches Salzmuseum

      8 Mittelaltertour auf dem Ewer

    Lüneburg: Schifffahrt auf der Ilmenau

      9 Der schiefe Turm von Lüneburg

    Lüneburg: St. Johanniskirche

      10 Außen hui, innen auch – oben top!

    Lüneburg: Wasserturm

      11 Telenovela mit heimlicher Hauptrolle

    Lüneburg: Rote-Rosen-Stadtführung

      12 Biergarten mit Flussanschluss

    Lüneburg: Schröders Garten

      13 Über den Dächern der Stadt

    Lüneburg: Kalkberg

      14 Wo Glockenläuten Handarbeit ist

    Lüneburg: Kloster Lüne

    Lüneburger Heide

      15 Mächtig und prächtig

    Bardowick: Dom

      16 Ankommen und Wohlfühlen im Heidedorf

    Egestorf: Dorfspaziergang

      17 Raus aus den Schuhen!

    Egestorf: Barfußpark

      18 Ein Pastorenleben in der Heide

    Egestorf: Pastor-Bode-Weg

      19 Ein Raum für die Kunst

    Eyendorf: Kunstwerkstatt

      20 Auszeit mitten in der Heide

    Bispingen: Mein Teegarten in Wilsede

      21 Wonniges Wandern auf Wasserwegen

    Oldendorf (Luhe): Kanufahren auf der Luhe

      22 Futtern wie bei Muttern

    Garlstorf: Waldklause

      23 Kunst am Kasten

    Hanstedt: Kastenmaler Jacobsen

      24 Genuss im Biergarten

    Egestorf: Degenhof in Schätzendorf

      25 Frischer Wind im Landgasthof

    Hanstedt: Landgasthof Zur Eiche in Ollsen

      26 Zu Besuch bei Hase und Tiger

    Hanstedt: Wildpark Lüneburger Heide bei Nindorf

      27 Hoch hinaus über die Baumkronen

    Nindorf: Baumwipfelpfad Heide Himmel bei Hanstedt

      28 Schloss, Garten, Fluss – bezaubernd!

    Winsen (Luhe): Schloss

      29 Ein blühendes Karomuster

    Seevetal: Schachbrettblume bei Hörsten

      30 Wandern auf dem schönsten Weg

    Handeloh: Heidschnuckenweg

      31 Lauschig und lecker

    Undeloh: Teestube Undeloh

      32 Der Heide-Himalaya und das tiefe Tal

    Bispingen: Wanderung zum Wilseder Berg/Totengrund

      33 Faszinierendes Flügelschlagen

    Buchholz: Schmetterlingspark in Holm-Seppensen

      34 Hauptsache, fröhlich!

    Buchholz: Micky’s Keramik in Holm

      35 Hausgemachte Idylle im Büsenbachtal

    Handeloh: Café Der Schafstall in Wörme

      36 Wüstenschiffe im Heidegrund

    Handeloh: Kameloase

      37 Lebenswerk und Kunsttempel

    Jesteburg: Kunststätte Bossard

      38 Sinnesfreuden in Pastell

    Raven: Kamelotta’s Café

      39 Museum mal anders – Spaß mit Sinn

    Rosengarten: Freilichtmuseum am Kiekeberg

      40 Schnucken gucken in der Heide

    Schneverdingen: Mit Schäfer Steffen Schmidt durch den Höpen

      41 Sand und Segen in der Kirche

    Schneverdingen: Eine-Welt-Kirche

      42 Musikalische Begegnung mit Herz

    Schneverdingen: Das Duo Bliss in der KulturStellmacherei

      43 Wo die blauen Frösche quaken

    Schneverdingen: Pietzmoor

      44 Open-Air-Kunst im Heidedorf

    Neuenkirchen: Skulpturenpfad ab Kunstverein Springhornhof

      45 Das Neuschwanstein des Nordens

    Bispingen: Heide-Kastell und Landschaftspark Iserhatsche

      46 Ein Haus voller Kinderträume

    Soltau: Spielmuseum

      47 Ein Garten in seligem Schlummer

    Soltau: Breidings Garten

      48 Scharfe Schoten in Omas Garten

    Soltau: Chilli Manufaktur

      49 Gut essen in Wohlfühlatmosphäre

    Marxen: LandHaus Zum LindenHof

      50 Ein Mann, ein Museum, ein Wahnsinn

    Amelinghausen: Kuri-Seum

      51 So nobel und nett wie Downtown Abbey

    Bienenbüttel: Gut Bardenhagen

      52 Alles am Fluss

    Bienenbüttel: Skulpturenpfad

      53 Natur, Kultur und Kunst auf allen Wegen

    Ebstorf: Wege der Besinnung

      54 Ein Garten der Bäume und Träume

    Schwienau: Arboretum Melzingen

      55 Großes Dorftheater

    Altenmedingen: Jahrmarkttheater in Bostelwiebeck

      56 Heimat für alte Trecker

    Römstedt: Heimat- und Trecker­museum Scharnhop in Niendorf

      57 Klosterleben mit Kunst und Kultur

    Bad Bevensen: Kloster Medingen

      58 Ein Lebenswerk nach Feierabend

    Bad Bevensen: Museum Schliekau

      59 Entspannt, entspannter, Sole-Therme

    Bad Bevensen: Jod-Sole-Therme

      60 Ein Apfel täglich? Hier immer gern!

    Dahlem bei Dahlenburg: Restaurant appleslounge

      61 Kunstvoll, bunt und rund

    Uelzen: Hundertwasser-Bahnhof

      62 Ein Garten mit Kunst und Klang

    Müden/Örtze: Künstlerhaus

      63 Vom Lebenstraum und Traumleben

    Suderburg: Rasthuus Alte Schule in Hösseringen

      64 Bad Bodenteicher Burgspektakel

    Bad Bodenteich: Burg Bodenteich

      65 Ein Schriftstellerleben auf dem Dorf

    Eldingen: Arno-Schmidt-Haus in Bargfeld

      66 Liebe, Triebe, Hiebe – das Hofleben

    Celle: Schloss Celle

      67 Des einen Plunder, des anderen Schatz

    Bockelskamp: Findelhofflohmarkt

    Wendland

      68 Fahrradfahren auf Bahngleisen

    Bleckede: Draisinentour ab Alt Garge

      69 Faszinierender Holzkreis

    Höhbeck: Woodhenge im Wendland bei Restorf

      70 Der dienstälteste Stones-Fan

    Lüchow: Stones Fan Museum

      71 Wo sich alles um die Kartoffel dreht

    Küsten: Kartoffel-Hotel in Lübeln

    Altes Land

      72 Eine Nacht unter Büchern

    Buxtehude: Buchhandlung Schwarz auf Weiß

      73 Im Mecki-Mekka

    Jork: Meckisammlung

      74 Versteckter Gartentraum

    Mittelnkirchen: Ehring Rosengarten

      75 Knöpfchen kaufen, Kunst und Kultur

    Stade: Stadtbummel

      76 Für die italienischen Momente im Leben

    Stade: Gondeltour

      77 Kleine Insel im großen Strom

    Grünendeich: Campingplatz Lühesand

      Quellenangaben

    Karte

    Lüneburg

    luesept-161.jpg

    313148.jpg   1 Wo ein Schweineknochen hängt

    Lüneburg: Rathaus

    Das Lüneburger Rathaus ist das Zentrum der Stadt, geografisch und historisch, darum kann hier eine Stadterkundung gut beginnen. Treffpunkt ist immer gern am Brunnen; jeden Mittwoch und Samstag ist Wochenmarkt. Das Rathaus ist alt und ehrwürdig, ein weitläufiger Gebäudekomplex, seine ältesten Teile entstanden um 1230. Bestimmt ist es das einzige Rathaus, in dem ein Schweineschulterknochen in einer barocken Laterne aufbewahrt wird. Nicht ohne Grund: Der Sage nach war es die Entdeckung der Salzsau vor mehr als tausend Jahren, die den Mittelalterreichtum der Stadt begründete – Jäger sahen eine Wildsau mit in der Sonne weiß schimmernden Borsten, voller Salzkristalle von der Solequelle unter der Stadt, die fortan die Geschicke der Stadt über Jahrhunderte bestimmen sollte.

    Ein Tier, dem man so viel zu verdanken hat, kann schon mal im Rathaus seine Knochen ablegen. Sehenswert ist im Rathaus noch vieles andere, eine Führung durch die Räume, die heute noch Verwaltungssitz der Stadt sind, lohnt sich. Die Farbpracht der kunstvoll bemalten Fenster sieht man zum Beispiel nur von innen; von außen wirken sie dunkel. In der Gerichtslaube hängen schwere Schandflaschen, die Bürgern um den Hals gehängt wurden, um Buße zu tun. Wie im Mittelalter geheizt wurde, damit es den Ratsherren nicht zu kühl wurde unter den Röcken, ist auch zu sehen: aus Öffnungen im Boden kam heißer Dampf.

    Heinrich Heine, dessen Eltern in den 1820er-Jahren hier lebten, überzeugte die Stadt nicht. An seine Schwester Charlotte schrieb er 1823, es sei die Residenz der Langeweile. Er befand sogar: »Bildung ist hier gar keine; ich glaube auf dem Rathhause steht ein Culturableiter. Aber die Menschen sind nicht schlimm.« Nach fast 200 Jahren will man das verzeihen. Der Kulturableiter scheint gewendet und sogar mit einem Magneten versehen. Und die Menschen … sind toll.

    Wichtig für einen Stadtspaziergang: bequeme Schuhe. Überall liegt Kopfsteinpflaster, und um auf den Boden zu achten, gibt es oben zu viel zu sehen.

    01_Rathaus_Lueneburg.jpg

    1

    Im Rathaus befindet sich die Touristinformation Lüneburg Marketing GmbH

    Am Markt

    21335 Lüneburg

    0800 2205005

    www.lueneburg.info

    313153.jpg   2 Ein Blütentraum in rosa

    Lüneburg: Magnolien im Rathausgarten

    Zugegeben, es ist ein wenig übertrieben, eine Reise nach Lüneburg zu einer bestimmten Woche im Jahr zu empfehlen und dann auch noch für den Blick auf ein paar Bäume. Es ist aber genauso absurd, dass es an den Tagen der Magnolienblüte Stadtbesucher gibt, die nichts davon wissen und darum vielleicht Schuhe kaufen gehen.

    Eine Woche lang jedes Jahr, ungefähr im April, blühen die Magnolienbäume im Rathausgarten. Die Magnolie ist eine kapriziöse Pflanze, die Schutz braucht und viel Pflege – sie ist eine Diva, wie ein Opernstar, schön, aber schwierig. Eins hat die Magnolie den meisten Menschen voraus: Dieser Wunderbaum wird mit den Jahren immer schöner. Das alles sollten Sie wissen, bevor Sie den Garten betreten, damit Sie rechtschaffen staunen, wenn Sie vor den drei großen Bäumen stehen. Ziemlich genau 100 Jahre sind sie alt und in dieser einen Woche prallvoll mit faustgroßen tulpenförmigen rosa-weißen Blüten, die vor den Backsteinbauten leuchten. Erwischen Sie noch einen blauen Tag, ist die Farbharmonie geradezu berauschend.

    Zur vollen Stunde erklingen im Garten aus dem Hintergrund 41 Rathausglocken aus Meißner Porzellan, um 18 Uhr hört man Der Mond ist aufgegangen. Warum zu dieser Uhrzeit und in dieser Woche der Garten nicht proppevoll ist mit Menschenmassen? Es ist ein Rätsel, denn Schöneres findet sich schwerlich.

    In einem alten Gedicht von

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