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EINE NEUE WELT. Kontakt mit den Besuchern
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eBook322 Seiten4 Stunden

EINE NEUE WELT. Kontakt mit den Besuchern

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Über dieses E-Book

EINE NEUE WELT ENTSTEHT
Können wir sie ertragen?

Erst war da "Communion", der weltweit größte Bestseller über Alien-Kontakte, der je veröffentlicht wurde. Jetzt, 33 Jahre später, kehrt Whitley Strieber mit neuen Erkenntnissen zurück – UND SIE HABEN DIE MACHT, DIE WELT ZU VERÄNDERN.

Die "Besucher", über die er damals schrieb, sind seit einer Generation in seinem Leben. Viele andere Kontaktpersonen haben sie seitdem erlebt, aber den meisten von uns sind sie verborgen geblieben. Das kann sich jetzt ändern. Es liegt an uns. Sie wollen sich uns anschließen. Sie brauchen uns. Aber noch wichtiger ist, dass wir sie brauchen – ihre Weisheit und ihre Einsicht in die Gefährdung unserer Welt und ihr Wissen, wie wir unsere Zukunft sichern können.

WAGEN WIR ES, IHNEN UNSERE TÜR ZU ÖFFNEN?

Whitley Strieber zählt zu den ungewöhnlichsten Schriftstellern unserer Zeit. Berühmt machten ihn die Verfilmungen seiner ersten Romane, "Wolfen" und "Begierde", letzterer mit David Bowie. Dann kam "Communion", in dem er seine Entführung durch Aliens schilderte, ein weltweiter Bestseller, verfilmt mit Christopher Walken. Es folgten die Romanvorlagen zu "The Day After Tomorrow" mit Dennis Quaid und die Amazon-Serie "Hunters".

Sein neues Buch fängt da an, wo "Communion" aufhörte: Es ist eine Aufforderung an die Menschen, jetzt und persönlich den Kontakt mit den Besuchern zu suchen.
SpracheDeutsch
HerausgeberAMRA Verlag
Erscheinungsdatum5. Aug. 2021
ISBN9783954473038

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    Buchvorschau

    EINE NEUE WELT. Kontakt mit den Besuchern - Whitley Strieber

    EINFÜHRUNG

    Dieses Buch ermöglicht den Kontakt

    Hiermit liegt Ihnen ein Buch über eine Neue Welt vor, eine Welt des Übernatürlichen, in der die Kommunikation zwischen den Besuchern und uns, zwischen den »Toten« und den »Lebenden«, eine neue Ebene der Intensität erreicht, in der unsere Körperlichkeit in eine andere, neue materielle oder überphysikalische Dimension ausgedehnt wird, in der die Zeit und damit die Evolution nicht so funktionieren, wie wir denken, in der erstaunliche sensorische Fähigkeiten oder parapsychologische Fähigkeiten in genetischen Erblinien – auch Familien genannt – verlaufen und in der das UFO ebenso Vehikel der Seele ist wie Quelle von Metamaterialien und unsichtbares Objekt aktueller Radarmessungen sowie geheimer militärischer Aufmerksamkeit.

    In diesem bemerkenswerten Spektrum schimmert auch ein Modell der Körperlichkeit durch, das eine paradoxe Vision darstellt, in der wir den physischen Körper als eine Art temporäres Portal in diese physische und zeitliche Dimension benutzen, auch wenn wir gleichzeitig außerhalb des Körpers und seiner besonderen sensorisch erzeugten Wirklichkeit bleiben. Dies ist eine neue Welt, nicht weil sie wirklich neu ist (ich versichere Ihnen, dass in anderen Kulturkreisen alle diese Themen zu den sehr alten Überzeugungen gehören), sondern weil es hier und jetzt von uns abhängt, ob sie Gestalt annehmen und erscheinen kann.

    Die tiefste Botschaft dieses Buches ist also sehr intim: dass es von uns abhängt, ob diese Neue Welt in Erscheinung tritt oder weiterhin nur in verzerrter Form und gewissermaßen getarnt erlebt wird. Wir selbst müssen entscheiden, ob und wie wir mit den unsichtbaren Präsenzen unserer kosmischen Umgebung interagieren wollen. Zu diesen Entscheidungen gehört auch, ob und wie wir dieses Buch lesen, das, nach dem Verständnis des Autors, selbst eine dringende Botschaft der Besucher ist. Die beabsichtigten Implikationen sind klar genug: In dem Ausmaß, in dem Sie wirklich und wahrhaftig mit diesem Buch interagieren und es dadurch in die Wirklichkeit holen, interagieren Sie wirklich und wahrhaftig mit den Besuchern und öffnen unsere Realität für sie. Dieses Buch ermöglicht den Kontakt, aber was sich daraus entwickelt, hängt von Ihnen ab.

    Erlauben Sie mir, für einen Moment »nerdig« zu sein, denn diese Neue Welt und unsere unheimliche Rolle als Leser, die sie ins Licht der Aufmerksamkeit holt, überschneidet sich direkt mit meinem täglichen Leben und meiner Arbeit.

    Ich lebe und arbeite in einer elitären akademischen Welt, in der geisteswissenschaftlichen Fakultät einer großen Forschungsuniversität, wo einige der klügsten Menschen des Planeten tätig sind. (Ich weiß gar nicht so recht, wie ausgerechnet ich dort gelandet bin, aber das ist eine andere Geschichte.) Diese bemerkenswerten Intellektuellen sehen durch die Dinge hindurch wie Röntgengeräte in einer Arztpraxis. Sie können in die Knochen, Organe und oft unbewussten Strukturen ganzer Gesellschaften, Nationalstaaten, Imperien, Wertesysteme und Religionen hineinsehen. Nichts ist ihnen heilig.

    Tatsache ist, dass alles Menschliche von Menschen erfunden wurde, also alles in Frage gestellt werden kann. Das zentrale Argument meiner eigenen lebenslangen Forschungsarbeit ist, dass in diesem Weg der Wissenschaft, allem auf den Grund zu gehen, alles zu hinterfragen, ein geheimes menschliches Potenzial verborgen liegt. Um zu verstehen, wer wir sind, müssen wir zuerst verstehen, wer wir nicht sind. Wir müssen verstehen, dass der Mensch aus zwei Teilen besteht. Ja, wir sind der haarlose, sterbliche Primat mit dieser oder jener sozialen Identität, aber wir sind auch etwas Anderes, ein Mehr, das wir mit keinem Wort benennen und mit keinem Instrument messen können.

    Natürlich kann es beängstigend sein, uns selbst auf diese Weise zu betrachten, weil dabei alles, was wir für »mich« oder »uns« halten, in Frage gestellt, durchschaut und am Ende einfach beiseite gelegt wird. Wir werden mit einem Mysterium zurückgelassen, und dieses Mysterium sind wir selbst. Aber es gibt auch echte Hoffnung, denn wir sind anders und viel mehr als alle diese Identitäten, die wir für uns erfunden haben.

    Deshalb schätze ich das wilde Erkenntnisstreben meiner Kollegen so sehr. Ich bewundere ihre unerschrockene Suche nach immer tieferen Strukturen der Wahrheit und damit der Gerechtigkeit (da jede Struktur, die sie aufdecken und durchschauen, einige Menschen privilegiert und einschließt und andere Menschen marginalisiert und ausschließt). Ich habe diese breit angelegte intellektuelle Sensibilität, die Gesellschaften, Nationalstaaten und Religionen durchschaut, »prophetisch« genannt, nicht in dem Sinn einer Vorhersage der Zukunft, sondern in dem Sinn, dass schwierige Wahrheiten aufgedeckt werden, die eine bestimmte Gesellschaft, Autorität oder Einzelperson nicht hören will. Diese Wahrheiten können sich auf Geschlecht oder Sexualität beziehen, auf Rasse, auf Klasse, auf Kolonialismus oder Imperialismus, auf Macht, auf Gott oder die Götter, also auf so ziemlich alles, was Menschen denken, machen, tun oder womit sie sich identifizieren.

    Aber nichts davon macht Akademiker unfehlbar oder allwissend, und soziale Gerechtigkeit und das endlose Leiden verschiedener Identitäten sind keineswegs die einzigen Arten von Wahrheit, die es zu suchen und zu entdecken gilt. Es stellt sich heraus, dass es auch in der akademischen Welt heilige Kühe gibt (und selbst die Kuh der Hindus war in Indien einst nicht so heilig, zumindest nicht so, wie sie es heute ist – sie wurde einst gezüchtet, gehütet, geschätzt und, ja, gegessen). Zu unseren heutigen heiligen Kühe, die wir zweifellos eines Tages »essen« werden, gehören das unhinterfragte Bekenntnis zu Naturalismus, Materialismus und Szientismus, das heißt, die weitgehend unbewussten Annahmen, dass das, was wir heute als »natürlich« betrachten, alles ist, was existiert; dass alles letztlich »physikalisch« ist in dem Sinne, wie die heutige Physik Materie versteht (also nicht sehr gut, wie sich immer mehr herausstellt); und dass die objektivierenden Methoden der Wissenschaft der einzige Weg sind, die Realität zu erkennen, mit der oft unausgesprochenen Annahme, dass alles, was die Wissenschaft nicht weiß oder was sich mit ihren Methoden nicht nachweisen lässt, nicht real sein kann.

    Ob Sie es glauben oder nicht, buchstäblich jeder Bereich des modernen intellektuellen Lebens befasst sich mit diesem dreifachen Satz von auf Naturalismus, Materialismus und Szientismus beruhenden Annahmen. Nehmen Sie die Religionswissenschaft, mein eigenes Fachgebiet als Forscher und Autor. Ich habe die letzten vier Jahrzehnte damit verbracht, Religion zu erforschen. In den ersten drei dieser Jahrzehnte wurde ich in einer Denkweise geschult, die mit einigen sehr guten Gründen argumentierte, dass jedes religiöse Wunder – jeder Schamane, Mystiker, Seher, Heilige, jedes Medium und jeder spirituelle Lehrer – nur ein biomedizinischer, in der Raum-Zeit eingesperrter Körper ist und dass alles, was diese Menschen zu wissen behaupten, entweder in materieller, schriftlicher Form oder durch soziale Institutionen und soziale Interaktionen überliefert wurde. Mit anderen Worten: Mir wurde beigebracht zu glauben, dass alles Menschliche letztlich und vollständig »historisch« und »sozial« ist, das heißt: bedingt, relativ, lokal und materiell. Übernatürliches gibt es also ganz einfach nicht.

    Das trifft auch tatsächlich häufig zu.

    Daher die prophetische Funktion der Geisteswissenschaften: Alle Ansprüche, die eine Religion oder ein Nationalstaat erhebt, um die einen einzuschließen und die anderen auszuschließen, können dekonstruiert, auseinandergenommen und in irgendeiner universellen oder absoluten Weise als falsch entlarvt werden. Das ist so, weil sie tatsächlich falsch sind.

    Und doch gibt es noch etwas anderes.

    Ich dachte einmal, dass ganze Gerede über Himmelsgötter, die spezielle »Kristalle« oder heilige »Steine« in die Körper von Schamanen einsetzen, um deren Berufung zu signalisieren und die Lehren eines neuen spirituellen Wunderkindes zu autorisieren, gehöre völlig ins Reich der Mythen und Legenden. Dann begegnete ich Whitley Strieber und erfuhr von dem Implantat in seinem linken Ohr, das, wie er in seinen Büchern erklärt, zentral für seine eigene Berufung war und ihn nun zu diesen Büchern inspiriert, manchmal mit sehr spezifischen Informationen. Es stellte sich also heraus, dass die Mythen und Legenden wahr sind.

    Ich dachte einmal, dass biblische Szenen wie die, die in den ersten Kapiteln von Hesekiel beschrieben werden, als literarische Erfindungen betrachtet werden könnten, dass jedes Detail davon auf einen anderen Text, eine soziale Institution oder einen früheren Glauben zurückgeführt werden könnte. Dann stieß ich auf die moderne UFO-Entführungsliteratur, in der viele Szenen mit Fluggeräten und einer Technologie vorkommen, die, nun ja, ziemlich genau wie Hesekiels berühmte »Wagen«-Vision aussehen, bei der es sich offensichtlich überhaupt nicht um einen Wagen handelt. Es stellt sich heraus, dass die Bibel, oder auch jede andere religiöse Schrift, manchmal tatsächliche menschliche Erfahrungen beschreibt und nicht einfach etwas erfindet.

    Früher dachte ich, das ganze Gerede von »Geistern« und »Spirits«, von unsichtbaren Astralwesen, sei eine Art psychologische Projektion, eine soziale Konstruktion oder es handele sich um fehlinterpretierte Träume. Dann traf ich Whitley Strieber, der fast jede Nacht mit unsichtbaren »Besuchern« interagiert, in jüngster Zeit nicht zuletzt, um dieses Buch zu schreiben. Es stellt sich heraus, dass Geister und Gespenster real sind, »real« auf eine Art und Weise, die wir mit unseren entsprechend unseren gesellschaftlichen Vorgaben geschulten Sinnen und adaptiven kognitiven Fähigkeiten noch nicht verstehen oder definieren können.

    Ich arbeite mit Whitley seit etwa einem Jahrzehnt zusammen, oft fast täglich. Ich glaube, dass ich auch mit seiner verstorbenen Frau Anne interagiert habe, und zwar durch eine höchst bemerkenswerte Zeichnung, die von einem kanadischen Medium gechannelt wurde (mehr dazu eines Tages). Am dramatischsten war vielleicht, dass ich während eines Symposiums im selben Raum mit Whitley schlief (ein riskantes Unterfangen, das versichere ich Ihnen) und erlebte, wie sich meine eigene Psyche während Whitleys schlafender Anwesenheit in zwei Teile »aufspaltete«. Ein anderer Teil von mir, völlig von meinem bewussten Selbst getrennt, sah zu, wie sich in dem dunklen Raum etwas Erstaunliches abspielte. Während das alles geschah, hörte dieses Jeff-Selbst in seinem Geist sehr deutlich die folgenden Worte, die von einem anderen Teil von mir ausgesprochen wurden: »Oh … mein … Gott!« Der Tonfall war der eines ontologischen Schocks, wie John Mack es einmal so treffend formulierte: nicht direkt Angst, aber etwas, das die intellektuellen Emotionen von Erstaunen und Verwunderung und eine Art reiner oder absoluter kognitiver Dissonanz beinhaltete. In der Tat sah ich etwas so Schockierendes und so Dissonantes, dass ich es nicht sehen konnte. Ich, als ich selbst, konnte es buchstäblich nicht verarbeiten! Und so spaltete ich mich in zwei Teile auf, um es gleichzeitig zu verarbeiten und nicht zu verarbeiten, um es zu sehen und nicht zu sehen.

    Vor Kurzem, genau genommen erst vor ein paar Tagen, hat Whitley mir eine Tonaufnahme einer ähnlichen Nachtszene vorgespielt. Auf dieser Aufnahme hört man den anderen Whitley (er ist dabei auch in Zwei aufgespalten), der liebevoll zu einer Besucherin spricht, die bei ihr im Zimmer ist. Er nennt sie beim Namen: »Unterrichte mich, Mature.« Die Aufnahme endet damit, dass ein weibliches Geistwesen tief seufzt, während es sinnlich und intellektuell mit Whitley interagiert. Als ich mir die Aufnahme anhörte, erinnerte sie mich an die emotionale Atmosphäre in jener Nacht, in der ich mich in unserem gemeinsamen Zimmer in zwei Hälften aufspaltete. Wie Whitley vermute ich, dass diese Besucherin in gewisser Weise »Anne« war, was auch immer diese soziale Konvention, die wir einen Namen nennen, für dieses Wesen jetzt bedeutet.

    Eindeutig bin ich nicht mehr dieselbe Person (oder dieselben Personen), die ich in der Graduiertenschule war oder sogar noch vor einem Jahrzehnt. Ich »habe« einen sozialen Namen und eine körperliche Form, wie Anne einst, aber ich glaube an beides nicht wirklich. Und ich richte mein Leben auf das aus, was Whitley hier in diesem Buch »eine Neue Welt« nennt. Leider kann ich nicht sagen, dass ich diese Welt schon betreten oder dass ich die Identifikation mit meinem sozialen Ego oder Bionom abgeschüttelt habe, aber ich kann sagen, dass ich viel zu viel gesehen und gehört habe, um noch an die alte Welt zu glauben, die ich schon lange und nach Kräften hinter mir zu lassen versuche.

    Worte wie »Religion«, »Mythos«, »Folklore«, »Schamane«, »Mystiker«, »Besessenheit«, »Gott«, »Dämon«, »Geist«, »Animismus«, sogar »Körper«, »Geist«, »Individuum«, »Geschichte«, »Zeit«, »Identität« und »Mensch« bedeuten für mich heute ganz andere Dinge als noch vor einem Jahrzehnt. Die alte Welt ist nicht mehr da, auch wenn die Neue Welt noch nicht wirklich Gestalt angenommen hat.

    »Was?«, werden einige meiner Kollegen nun vielleicht sagen. »Sie erwarten von uns, dass wir glauben sollen, unsichtbare Wesen würden mit den Menschen interagieren, der Mensch selbst wäre ebenfalls übermenschlich und das wäre, worauf die Geschichte der Religionen wirklich hinweist, eine Art soziale Formation, die sich nach dem Kontakt mit dem Übersinnlichen herausbildet?« »Ja, das trifft es ziemlich gut.« Ich würde meinen Kollegen versichern, dass wir nicht wissen, was oder wer diese unsichtbaren Präsenzen oder Wesenheiten sind; dass ich vermute, dass sie in Wirklichkeit wir sind (was auch immer »wir« wirklich bedeutet); dass ich das Übernatürliche als über-natürlich verstehe; und dass ich nicht an die traditionellen religiösen, wissenschaftlichen oder militärischen Mythen glaube, die sich um diese atemberaubenden Momente echten Kontakts und spiritueller Wissensübermittlung ranken. Was auch immer diese Neue Welt ist, ich gehe stark davon aus, dass Wissenspraktiken wie »Religion«, »Wissenschaft« und »Technologie« grundlegend unzulänglich sind und dass wir letztlich diese Neue Welt sein müssen, um sie erkennen zu können. Alle Überzeugungen, Wissenschaften und Waffen der Welt werden uns dieser Neuen Welt nicht einen Zentimeter näher bringen. Tatsächlich werden sie uns nur weiter und weiter von ihr wegführen.

    Aber ich bezweifle, dass diese Forscherkollegen in dem Fall irgendeine ihrer Qualifikationen weiterhelfen würde. Sie leben noch in der alten Welt. Ich entscheide mich dafür, auf die Neue Welt zuzugehen, für sie zu leben.

    Für welche Welt entscheiden Sie sich?

    Jeffrey J. Kripal

    J. Newton Rayzor Professor für Religion

    Rice University, Houston, Texas

    DAS GEHEIMNIS BEGINNT

    Ich bin Autor vieler Bücher. Dazu zählen neben Sachbüchern vor allem die Romane Der Kuss des Todes, Warday und Sturmwarnung, der als Vorlage für den Film The Day After Tomorrow diente. Doch mein bekanntestes Werk ist ein Sachbuch mit dem Titel Die Besucher über eine Begegnung der dritten Art, die mir am 26. Dezember 1985 widerfuhr. Es wurde unter dem Titel Communion mit Christopher Walken in der Hauptrolle und Musik von Eric Clapton auch verfilmt. Seit damals hat sich meine Beziehung zu den sonderbaren Leuten, denen ich in jener Nacht begegnete und die ich inzwischen »die Besucher« nenne, fortgesetzt. Beginnend im Herbst 2015, haben sich diese Kontakte in jüngster Zeit enorm intensiviert und sind zu einer reichen Erfahrung voller Wunder geworden.

    Zum Teil liegt das daran, dass ich nach und nach einiges darüber gelernt habe, wie ihre Kommunikation mit uns funktioniert – und das ist so anders als alles, was man erwarten könnte, dass ich viele Jahre brauchte, um zu verstehen, was da eigentlich geschieht. Meine Hoffnung ist, dass ich, indem ich meine diesbezüglichen Erfahrungen beschreibe, anderen helfen kann, die Botschaften, die sie vielleicht schon erhalten haben, zu verstehen und auch zu lernen, wie man eine auf Geben und Nehmen basierende Beziehung zu den Besuchern aufbauen kann. Wenn mehr von uns eine Vorstellung davon bekommen, wie das funktioniert, werden, so denke ich, unsere Besucher vielleicht ihre seit langer Zeit aufrechterhaltene Geheimhaltung aufgeben, offener in unserer Welt in Erscheinung treten und sich einbringen.

    Meine erste Begegnung mit ihnen verlief nicht gut.

    Ganz und gar nicht.

    In jener verschneiten Dezembernacht wachte ich in einem kleinen Zimmer auf, in dem sich flinke, großäugige Insekten und stämmige, dunkelblaue Trolle drängelten. Letztere nannte ich später »die Kobolde«. Diesen Namen erhielten sie ursprünglich im Mittelalter von Bergleuten in Bayern, die diese schillernden, dunkelblauen Gestalten erblickten, wenn sie durch die dunklen Bergwerksstollen eilten. Bis heute gibt es in Bayern zahlreiche enge, niedrige Stollen, deren Ursprung und Verwendung ungeklärt ist.

    Am nächsten Tag brachte meine vage Erinnerung an die großen Augen mich auf die Idee, eine Eule wäre nachts in unser Haus eingedrungen, aber da es keine Möglichkeit gab, wie der Vogel hätte hereingelangen können, schied das als Erklärung aus. Ich trug eine Wunde an der Seite meines Kopfes davon. Mein Rektum war so stark zerrissen, dass ich dort bis heute eine Narbe trage. Um es gelinde auszudrücken, ich war zutiefst erschüttert. Während der folgenden Wochen schloss ich eine herkömmliche Erklärung nach der anderen für das, was mir zugestoßen war, aus, so dass schließlich nur noch eine Alternative übrig blieb: So unglaublich, so unmöglich es auch schien, es musste sich um ein reales, physisches Ereignis gehandelt haben.

    Die Kreaturen, die ich gesehen hatte, waren tatsächliche, lebendige Wesen irgendeiner Art.

    Ich quälte mich damit, ob ich meiner Frau davon erzählen sollte. Was in aller Welt würde Anne denken? Unsere Ehe stand auf der Kippe, weil ich nach dem Erlebnis sechs Wochen gebraucht hatte, um zu begreifen, dass ich nicht verrückt geworden war. Während dieser Wochen hatte ich versucht, Anne zu verjagen. Ich kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie mich, falls ich in der Psychiatrie landete, niemals im Stich lassen würde. Und wovon sollten sie und unser Sohn dann leben? Sie brauchten und verdienten es, einen gesunden Ehemann und Vater zu haben, und nicht durch eine Person belastet zu werden, die so psychotisch war, dass sie die Realität völlig falsch wahrnahm.

    Ich ließ mich neurologisch auf Hirnanomalien untersuchen und auf Schläfenlappen-Epilepsie, die Halluzinationen hervorrufen kann. Doch alle Tests zeigten nichts Außergewöhnliches. Der Epilepsie-Test ergab sogar, dass ich nicht nur nicht zu Halluzinationen neigte, sondern ein außergewöhnlich stabiles Gehirn besaß. Ich unterzog mich einer umfangreichen Reihe psychologischer Tests, die zeigten, dass ich zwar normal war, aber unter einem hohen Stresslevel litt.

    Ich hatte immer noch keine Ahnung, was ich Anne sagen sollte. Konnte ich ihr sagen, dass ich von kleinen Männchen an Bord einer Fliegenden Untertasse gebracht worden war? Denn ich war inzwischen ziemlich davon überzeugt, dass genau das sich ereignet hatte. Schließlich erzählte ich einem alten Freund von der Sache, dem Fotografen und Dokumentarfilmer Timothy Greenfield-Sanders. Unglaublicherweise berichtete er mir daraufhin, dass die Eltern seiner Frau, die in der Nähe von uns in Upstate New York wohnten, einige seltsame Kreaturen gesehen hatten, die denen ähnelten, die ich ihm beschrieb. Seine Schwiegereltern hatten von einem Fenster aus beobachtet, wie diese Wesen in ihrem Garten herumliefen.

    Das rückte die Dinge in ein neues Licht. Jetzt konnte ich Anne sagen, dass es weitere Zeugen gab.

    Es war klar, dass sie mir diese Frage stellen würde. Timothy riet mir, es ihr zu sagen. Er war sich sicher, dass sie das alles genauso faszinierend finden würde wie er.

    Eines Tages, nach dem Abendessen, als unser kleiner Junge tief und fest schlief, bat ich sie, sich zu mir zu setzen, und sagte, dass ich gerne etwas mit ihr besprechen wollte.

    Sie erzählte mir später, dass sie befürchtet hatte, ich würde ihr sagen, dass ich die Scheidung wollte. Aber ich wollte sie vielmehr vor dem Geisteskranken in Sicherheit bringen, für den ich mich gehalten hatte. Meine Hauptsorge war nun, ob sie möglicherweise die Scheidung wollte.

    Ich sagte die Worte, vor denen ich solche Angst hatte, sie auszusprechen: »Liebling, ich glaube, ich wurde von kleinen Männchen an Bord einer Fliegenden Untertasse gebracht.« Sie starrte mich an. Ihre Kinnlade fiel herunter. Dann blitzte in ihren Augen etwas auf, das ich nur als ihren funkelnden Witz beschreiben kann. Sie platzte heraus: »Oh, Gott sei Dank! Ich hatte schon Angst, dass du verrückt wirst!« Ein Schweigen entstand. Ihre Augen suchten bei mir nach Anzeichen, ob ich einen Scherz machte. Ich erwiderte ihren Blick ernst. Dann brachen wir beide trotzdem in Gelächter aus. Wir fielen uns in die Arme. Sie sagte: »Ich wollte ein interessantes Leben, aber ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich einließ, als ich dich traf.« In diesem Moment begann für unsere Ehe ein neues Kapitel. An jenem Abend in unserer kleinen Wohnung in New York begann eine Entdeckungsreise, die unser Verständnis von Welt, Leben und Realität komplett revidierte und dies auch heute noch jeden Tag tut.

    Von Anfang an schien sie Dinge zu wissen, die sie vielleicht nicht in Worte fassen konnte, darüber, dass diese unglaublichen Erfahrungen zuerst zu uns gehören – zu den Menschen – nicht zu den geheimnisvollen nächtlichen Gestalten, die sie auslösen.

    Anfangs war ich verängstigt. Ich beschloss, das kleine Blockhaus zu verkaufen, in dem es geschehen war, und nie wieder eine Nacht außerhalb der Stadt zu verbringen. Ich konnte mich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass sie real waren. Real.

    Anne wollte das Blockhaus behalten.

    Sie wollte wieder dorthin fahren und sehen, ob sich noch einmal etwas Ungewöhnliches ereignete.

    Ich entdeckte, dass meine Neugierde stärker war als meine Angst, und im April 1986 fingen wir wieder an, unsere Wochenenden in dem Blockhaus zu verbringen. Ich ging nachts in den Wald, um ihnen, wer immer sie waren, mitzuteilen, dass ich sie wieder treffen wollte – hoffentlich ohne eine Wiederholung der Gewalt, die sich beim ersten Mal ereignet hatte, und ohne mich wieder durch hektische, panische Bewegungen selbst zu verletzen.

    In Anbetracht dessen, was ich durchgemacht hatte, mag das ziemlich tollkühn erscheinen, und das war es auch. Aber ich war einfach zu neugierig. Anne und ich waren es. Die Tatsache, dass das Ereignis überhaupt stattgefunden hatte, war absolut bemerkenswert. Obwohl ich Verletzungen davongetragen hatte, hatte sich mein Geist auf die tiefgreifendste Weise geöffnet, die ich mir vorstellen konnte. Was auch immer sie waren, sie waren nicht menschlich, nach keiner mir bekannten Definition. Und doch waren sie hier.

    Anne stimmte zu, dass ich hinausgehen und sehen sollte, was geschah, aber sie war von Natur niemand, der blind glaubt. Sie war eine Fragenstellerin, wollte den Dingen auf den Grund gehen, und ich vertraute mich dabei ihrer Führung an. Sie pflegte oft zu sagen: »Die menschliche Spezies ist zu jung, um zu glauben. Was wir brauchen, sind gute Fragen.«

    Wir Menschen haben die unangenehme Angewohnheit, zu glauben, dass Dinge, die wir nicht wirklich verstehen, sich auf irgendeine Art erklären lassen, die

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