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Tinnitus. Kompakt-Ratgeber: Erste Hilfe bei Ohrgeräuschen
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eBook157 Seiten1 Stunde

Tinnitus. Kompakt-Ratgeber: Erste Hilfe bei Ohrgeräuschen

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Über dieses E-Book

Tinnitus - die Geräusche im Ohr kommen wie aus dem Nichts und können die Lebensqualität enorm beeinflussen. Auch wenn sie "nur" ein Symptom sind, wirkt das "Klingeln der Ohren" auf Dauer sehr belastend und kann sogar krank machen. Ist Tinnitus heilbar? Was sind die Ursachen? Wie gehe ich ganz persönlich mit der Situation um?

Während einige Betroffene an der inneren "Hintergrundmusik" verzweifeln, finden andere konkrete Lösungen und gute Möglichkeiten, mit dem Tinnitus umzugehen. Dr. Wormer stellt in seinem Taschenratgeber die wesentlichen medizinischen Erkenntnisse über das Phänomen "Tinnitus aurium" vor; in handlicher Form vermittelt er wertvolles Hintergrundwissen und gibt hilfreiche Hinweise, wie man den Ohrgeräuschen begegnen kann.

-Die wichtigsten Ursachen von Tinnitus aurium
-Umfassende Informationen zur Tinnitus-Diagnostik
-Zahlreiche wertvolle Tipps und Therapiemöglichkeiten
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum16. Mai 2016
ISBN9783863742775
Tinnitus. Kompakt-Ratgeber: Erste Hilfe bei Ohrgeräuschen

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    Buchvorschau

    Tinnitus. Kompakt-Ratgeber - Eberhard J. Wormer

    Einleitung

    Sie sind penetrant und meist unerträglich. Die Rede ist von Störgeräuschen im Ohr, die Sie auf Schritt und Tritt als lästige, ermüdende und einfallslose Klanginstallation im Kopf ertragen müssen. Die Diagnose lautet: Tinnitus. Er ist urplötzlich aufgetreten und nistet sich dann hartnäckig im Kopf ein. So ergeht es vielen Menschen. Tinnitus hat sich offenbar in den letzten Jahrzehnten in epidemischem Maßstab ausgebreitet, in Industrie- und Schwellenländern gleichermaßen, weltweit.

    Ist Tinnitus eine Art »Globalisierungserkrankung«? Oder die unüberhörbare Antwort der gestressten Seele auf allgegenwärtigen Lärm, auf den Verlust von Sicherheit, Geborgenheit und Sinnlichkeit, auf die überzogenen Leistungsanforderungen der technisierten Welt? Ist Tinnitus die verzweifelte Reaktion des menschlichen Körpers auf das ständige Gefühl der Bedrohung und Hilflosigkeit, die er in der Regel wehrlos und ohnmächtig hinnehmen muss?

    Ohrgeräusche sind zwar nur ein Symptom, können den Menschen aber auf Dauer durchaus krank machen. Viele Betroffene »arrangieren« sich mit ihrer inneren »Hintergrundmusik«. Andere geraten in den Zustand nackter Verzweiflung oder werden an den Rand des Wahnsinns getrieben. Sie stecken fest im Teufelskreis von Tinnitus, Resignation und Depression. Die Lage erscheint hoffnungslos.

    Was ist da los im Kopf? Woher kommen Ohrgeräusche? Wie entsteht Tinnitus? Bekommt man ihn wieder weg oder muss man damit leben? Gibt es wirksame Mittel gegen chronische Ohrgeräusche? Alles ungelöste Fragen, leider. Erschwerend kommt hinzu, dass nur Sie selbst als Betroffener den Tinnitus wahrnehmen, niemand sonst. Glaubt man Ihnen wirklich, dass Sie unter den Dauergeräuschen im Ohr schwer leiden? Oft wird daran gezweifelt, und Ihr Leidensdruck wächst weiter. Am Ende heißt es dann: Da kann man nichts machen. Falsch! Sie können sehr viel tun, um Ihr Leiden in den Griff zu bekommen. Davon handelt dieses Buch.

    Das Ohr ist ein kompliziertes Sinnesorgan und der Hörprozess ist noch weitaus komplexer. Das Gehör ist immer eingeschaltet, vom Anfang bis zum Ende des

    Leider lassen sich die Ohrgeräusche im Kopf nicht aussperren.

    Lebens. Alles, was Sie hören, wird in der Hörschnecke in Nervensignale umgewandelt. Anschließend werden diese Audiosignale zusammen mit den Signalen anderer Sinnesorgane durch hochgradig vernetzte Hirnzentren zur sinnlichen Erfahrung der Welt integriert.

    Jenseits der Hörschnecke gibt es keine explizite medizinische Therapie des Tinnitus. Andererseits ist vor allem das unbegrenzte Lernvermögen des Gehirns der Schlüssel zur Lösung des Problems.

    Man hat erkannt, dass es darum geht, die Bewertung des Tinnitus zu verändern. Ungewohnte Geräusche werden naturgemäß als bedrohlich empfunden und ziehen Aufmerksamkeit auf sich. Je mehr Aufmerksamkeit Geräusche bekommen, umso größer ist die Gefahr, dass sie sich als »Tinnitus-Gedächtnis« im Kopf dauerhaft einnisten. Aus diesem Grund besteht die erfolgreichste Strategie darin, sich gewissermaßen an die Ohrgeräusche »zu gewöhnen«. So versuchen Sie, die Bedrohlichkeit und negativen Assoziationen des Tinnitus zu beseitigen. Sie lenken Ihre Aufmerksamkeit vom Ohrgeräusch ab und geben ihm den Status vollkommener Bedeutungslosigkeit. Viele Betroffene profitieren davon, dass sie mit Geduld und Zuversicht ihr Gehirn so »umprogrammiert« haben, dass der Tinnitus keine Rolle mehr spielt, keine Macht mehr über die seelische Verfassung hat – oder sogar verschwindet. In jedem Fall erreichen Sie wieder eine Lebensqualität, die Sie schon verloren glaubten. Erfolgreiche Tinnitus-Therapie bezieht den ganzen Menschen ein: Körper, Psyche und Seele. Sie werden sehen, es lohnt sich, diesen Weg zu gehen.

    Die Diagnose Tinnitus hinterlässt oft ein großes Fragezeichen bei Betroffenen.

    Der vorliegende kompakte Ratgeber stellt den Tinnitus kurz und knapp und dabei so umfassend und aktuell wie möglich vor. Informationen über die Funktionen des Ohrs und des Gehörs, über das Wesen, die vielseitigen Ursachen, die Diagnose und die Behandlungsoptionen von Ohrgeräuschen sind der erste und wichtigste Schritt zur Bewältigung des Tinnitus-Problems.

    Gehen Sie davon aus, dass Sie zu einem neuen, positiven Lebensgefühl zurückfinden und die Lust am Leben wiederentdecken, wenn Sie erleben, dass Sie die Macht besitzen, etwas zu verändern. Es spricht nichts dagegen! Sie können nur gewinnen.

    Was ist das, Tinnitus?

    Tinnitus ist das Symptom einer veränderten oder gestörten Hörempfindung. Die lästigen Ohrgeräusche werden nur von den Betroffenen wahrgenommen: Brummen, Pfeifen, Zischen, Rauschen, Knacken, Klopfen … Einen Bezug zu einer äußeren Schallquelle gibt es nicht. Setzen sich die Geräusche dauerhaft im Kopf fest, steigt der Leidensdruck.

    Weltmusik

    Das Auge führt den Menschen in die Welt – das Ohr bringt die Welt in den Menschen. In Zeiten der modernen digitalen Bilderflut gerät die Geräuschkulisse unserer Lebenswelt allzu leicht ins Abseits. Bilder dominieren. Geräusche und Klänge werden nur noch unterschwellig wahrgenommen. Das bedeutet aber keineswegs, dass Schallempfindungen wirkungslos bleiben. Im Gegenteil! Alles, was wir hören, wird in einem komplizierten Klangverarbeitungsprozess im Gehirn aufbereitet, bewertet und mit passenden Gefühlen versehen. Geräusch und Klang sind Sinnlichkeit pur – eigentlich. Wären da nicht Lärmemissionen, die einen permanenten körperlichen Alarmzustand verursachen.

    Wir schließen die Augen, und die äußere Bilderwelt verschwindet. In der Nacht erholt sich das Auge von der optischen Reizüberflutung tagsüber. Aber das Ohr schläft nie! Es ist immer in Betrieb, 24 Stunden, rund um die Uhr, Tag und Nacht, lebenslang. Das Ohr ist das erste und wichtigste Sinnesorgan des Menschen: Es funktioniert bereits vor der Geburt, und es schließt die Pforten der Wahrnehmung ganz zuletzt, wenn das Leben erlischt. Ja sicher, Lärm ist Leben. Lärm ist aber auch Stör- und Stressfaktor Nummer eins. Darauf weist die Tatsache hin, dass immer mehr Menschen von den hartnäckigen SOS-Morsezeichen eines Tinnitus oder dem Absturz des Gehörs betroffen sind. Wenn sich lästige Geräusche im Kopf festsetzen, wird man sie kaum wieder los. Sind unsere Ohren diesem anflutenden Schall-Tsunami gewachsen? Eher nicht. Wenn die äußere Klangwelt chaotisch, laut und lärmend ist, entsteht dann nicht eine ebensolche irritierende innere Klangwelt – ein Leben latenter Beunruhigung? Das klingt wahrscheinlich, oder?

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