Ein Millionär zum Verlieben
Von Raye Morgan
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Über dieses E-Book
"Glaub mir, ich lasse dich nie wieder allein!" Eng an Camerons breite Brust geschmiegt kann Diana nicht fassen, dass er ihr wirklich diese süßen Worte ins Ohr flüstert, während er zarte Küsse auf ihre Haut haucht. Schon als junges Mädchen hat sie für den Millionenerben geschwärmt, doch damals war er unerreichbar für sie. Jetzt steht er wieder vor ihr und gesteht ihr seine Liebe! Wie gerne würde sie seinen Zärtlichkeiten nachgeben, doch zuvor muss sie Cameron etwas gestehen, das all ihre romantischen Träume mit einem Schlag zunichtemachen kann …
Raye Morgan
Raye Morgan wuchs in so unterschiedlichen Ländern wie Holland, Guam und Kalifornien auf und verbrachte später einige Jahre in Washington, D.C. Jetzt lebt sie mit ihrem Mann, der Geologe und Informatiker ist, und zwei ihrer vier Söhne in Los Angeles. „Die beiden Jungen zu Hause halten mich immer auf dem Laufenden, was im Moment so angesagt ist", gibt sie lachend zu. „Das Schreiben dagegen erinnert mich tagtäglich an die Romantik, die ein wichtiger Bestandteil im Leben von uns Menschen ist."
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Buchvorschau
Ein Millionär zum Verlieben - Raye Morgan
IMPRESSUM
BIANCA erscheint 14-täglich im CORA Verlag GmbH & Co. KG,
20350 Hamburg, Axel-Springer-Platz 1
Es gilt die aktuelle Anzeigenpreisliste.
© 2009 by Helen Conrad
Originaltitel: „Keeping Her Baby’s Secret"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe: BIANCA
Band 1750 (21/1) 2010 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Ines Schubert
Fotos: PICTURE PRESS/astra productions
Veröffentlicht im ePub Format im 10/2010 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
ISBN-13: 978-3-86295-086-7
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
BIANCA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Satz und Druck: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
Aus Liebe zur Umwelt: Für CORA-Romanhefte wird ausschließlich 100% umweltfreundliches Papier mit einem hohen Anteil Altpapier verwendet.
Der Verkaufspreis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, HISTORICAL MYLADY, MYSTERY, TIFFANY HOT & SEXY, TIFFANY SEXY
www.cora.de
Raye Morgan
Ein Millionär zum Verlieben!
1. KAPITEL
Diana Collins schreckte mit klopfendem Herzen aus dem Schlaf hoch. Sie lag ganz still da, starrte in die Dunkelheit ihres Zimmers und lauschte. Kein Zweifel, sie hatte ein Geräusch gehört.
Es war eine laue Sommernacht, und alle Fenster ihres kleinen Häuschens standen weit offen. Das brachte eine angenehm frische Brise herein, aber natürlich war es auch leichtsinnig. Schließlich wohnte sie hier allein auf dem Land.
Da, jetzt hörte sie es wieder. Zum Glück kam es eindeutig von draußen. Eine Männerstimme. Und dieser Mann … sang!
Langsam hob sie den Kopf. Sie kannte das Lied ebenso gut wie diese Stimme.
„Cameron, flüsterte sie. Mit einem Mal war ihre Furcht verschwunden, und eine andere Art von Aufregung erfasste sie. Diana lächelte. „Cameron, du Verrückter!
Schnell sprang sie aus dem Bett, lief die paar Schritte ans Fenster und schaute hinaus zum nahen See. Am Steg unten entdeckte sie eine dunkle Gestalt, die an einem Pfosten lehnte. In der Hand des nächtlichen Besuchers glitzerte eine Flasche im Mondlicht. Mit ausgebreiteten Armen brachte er sein Lied zu Ende. Er sang mit melodiöser und wohlklingender Stimme – allerdings nicht ganz treffsicher.
„Ach, Cameron", murmelte Diana halb lachend und halb verzweifelt. Ziemlich genau zehn Jahre mussten vergangen sein, seit sie ihn zuletzt gesehen hatte. Echte Freude erfüllte sie, während sie hastig den Morgenmantel über ihr dünnes Nachthemd zog. Zumindest auf den ersten Blick konnte sie damit ihren deutlich gerundeten Babybauch verbergen.
Gerade erst hatte sie gedacht, sie hätte endlich mit der Vergangenheit abgeschlossen. Doch ihre Gefühle waren einfach stärker, sie konnte nichts dagegen tun. Cameron war wieder da.
Cameron Wellington Van Kirk der Dritte hatte zu viel getrunken, das war nicht zu leugnen. Und da er sonst kaum mehr trank als ein Glas Rotwein zum Essen, hatte es ihn unerwartet schnell und gründlich erwischt. Es kam ihm so vor, als würde er in einem warmen, sanften Strom treiben. Es fühlte sich ungewohnt an und zugleich auch irgendwie sehr nett.
„Vielleicht etwas zu nett", murmelte er. Dabei versuchte er, wie Humphrey Bogart zu klingen und entschlossen und lässig dreinzublicken. Es gelang ihm nicht so recht, aber das machte keinen Unterschied: Weit und breit war ohnehin keine Menschenseele zu sehen. Er war allein mit sich, dem See, dem sanften Mondlicht und seinen Erinnerungen.
Der alte Song über Diana ging ihm nicht aus dem Kopf. Er musste ihn einfach noch einmal singen.
Da rief in der Nähe ein Käuzchen. Im nächsten Augenblick flog es so dicht an ihm vorbei, dass er den Lufthauch der Flügel spürte.
Automatisch drehte er sich um, und da sah er sie.
Diana!
So ganz in Weiß gekleidet wirkte sie fast wie ein magisches Wesen aus einer anderen Welt. Leicht kniff er die Augen zusammen, um sie besser erkennen zu können. Er hatte Diana nie als Engel betrachtet. Seine Diana war ein Mädchen, das mit beiden Beinen fest auf der Erde stand. So hatte er sie all die Jahre in Erinnerung behalten.
„Diana?, flüsterte er. „Bist du das?
Fasziniert beobachtete er, wie sie zum Steg kam. Er musste blinzeln und schüttelte den Kopf. Sie schien zu schweben. Berührten ihre Füße gar nicht den Boden? Ihr blondes Haar schimmerte im Mondschein, und ihr langer Morgenmantel wehte im Wind. Cameron stand nur da und hielt bei dem Anblick den Atem an.
Wie hatte er es bloß ohne Diana ausgehalten? Wie hatte er je von ihr weggehen können?
„Cameron?, fragte sie leise. „Bist du’s wirklich?
Wortlos starrte er sie an. „Ich muss im Himmel sein", murmelte er schließlich. Er war völlig hingerissen und geriet so nahe am Wasser für einen Moment gefährlich ins Schwanken.
„Du bist am Apache Lake in Arizona", verbesserte Diana ihn lachend, als sie den Anleger erreichte.
Auch Cameron musste lachen – und konnte die Augen nicht von ihr abwenden. Sie war nicht mehr das barfüßige Mädchen mit den abgeschnittenen Jeans, dem knappen Top und den vielen blauen Flecken, die ihr alkoholkranker Vater ihr zugefügt hatte.
Cameron rührte sich nicht von der Stelle. Er umarmte seine alte Freundin nicht und gab ihr auch keinen Begrüßungskuss. Vielleicht, weil es ihn genau danach erschreckend heftig drängte. Und vielleicht auch, weil er wegen des Alkohols seinen Reaktionen nicht mehr traute.
Diana freute sich, ihn wiederzusehen. Aufmerksam musterte sie ihn und suchte in seinen Zügen den Cameron von damals. Das fast schwarze Haar trug er kurz. Offenbar bemühte er sich immer noch erfolglos, seine Locken zu bändigen. Seine Augen wurden inzwischen von kleinen Lachfältchen umrahmt, strahlten aber so leuchtend blau wie früher.
Außerdem bemerkte sie eine vorsichtige Zurückhaltung an ihm. Die war früher nicht da gewesen. Er wirkte auf eine lässige Art stärker und männlicher.
Einen Augenblick lang war Diana verunsichert. Cameron erschien ihr auf einmal so groß und beeindruckend. Möglicherweise hatte er sich mehr verändert, als ihr lieb war. Möglicherweise war er ihr sogar fremd geworden.
Plötzlich spürte sie einen Kloß im Hals.
Endlich brach Cameron das Schweigen und sagte: „Hey."
„Hey, gab sie genauso leise zurück, ohne den Blick von ihm zu lösen. „Was machst du hier?
Angestrengt versuchte er sich zu erinnern. Der Rest der Welt erschien ihm gerade so weit weg, unklar, verschwommen. Seit zehn Jahren war er zum ersten Mal wieder in der Gegend. Er war auf dem Weg nach Hause – falls das überhaupt die richtige Bezeichnung für das herrschaftliche Anwesen war, auf dem seine Eltern und sein Großvater lebten. Ja, und vorher hatte er diesen kleinen Umweg genommen …
Was machst du hier? Schlagartig wurde ihm die Antwort bewusst. Er hatte die Heimkehr in den Schoß der Familie hinauszögern und zuerst eine alte Freundin begrüßen wollen. Das hatte er sich eingeredet.
Das war jedoch nur die halbe Wahrheit. Jetzt musste er es sich eingestehen: Er war wegen Diana hergekommen, denn sie hatte er von allen am meisten vermisst. Sicher hatte sich einiges verändert, seit er diesen Ort verlassen hatte. Doch obwohl sie inzwischen zur Frau herangereift war: Hier vor ihm stand seine vertraute Jugendfreundin.
„Ich habe dich gesucht", antwortete er ehrlich.
Mit ernster Miene wich Diana seinem Blick aus und schaute zum Mond hinauf. „Du suchst jemanden, den es nicht mehr gibt", erwiderte sie leise.
Schweigend sahen sie einander in die Augen. In ihnen stiegen Gefühle und Erinnerungen auf, die sich nicht in Worte fassen ließen.
„Ich dachte, du kommst nie wieder", sagte Diana schließlich und bemerkte selbst das verräterische Zittern in ihrer Stimme. Mit aller Kraft rang sie nach Fassung und hielt die Tränen zurück. Cameron genau wie früher auf ihrem Steg stehen zu sehen wirbelte ihr Innerstes vollkommen durcheinander.
Eingehend betrachtete sie ihn: das offene Hemd, den breiten Gürtel, die perfekt sitzenden Jeans, die schmalen Hüften. Die Hemdsärmel hatte er wie immer hochgekrempelt, was seine muskulösen, braun gebrannten Unterarme betonte.
So sehr glich er dem jungen Mann, den sie gekannt hatte. Und zugleich kam er ihr so anders vor. Das dunkle Haar war kürzer und ordentlich geschnitten, auch wenn es gerade ziemlich zerzaust war. Wie damals fiel ihm eine Locke hin und wieder ins Gesicht. Seine Züge wirkten härter und markanter, die Linien hatten sich tiefer eingegraben. Seine wunderschönen blauen Augen leuchteten allerdings auch heute noch im Mondlicht so hell wie Sterne. Wie viel Zeit war vergangen? Sie war mittlerweile achtundzwanzig Jahre alt, also musste Cameron zweiunddreißig sein.
Diana schluckte.
Auch nach all diesen Jahren versetzte ihr der Gedanke an seine letzten Worte einen Stich.
„Ich gehe und komme nie wieder."
An jenem Tag war eine Welt für sie untergegangen.
„Das habe ich nicht so gemeint. Ich war jung, verzweifelt und selbstsüchtig", gab Cameron zurück, als hätte er ihre Gedanken erraten.
Sie nickte. Lange hatte sie auf seine Rückkehr gewartet. Trotz seiner Abschiedsworte hatte sie fest daran geglaubt. Doch als immer mehr Zeit verstrichen und nichts geschehen war, hatte sie den Glauben allmählich verloren.
Deutlich erinnerte sie sich daran, wie sie sich gefühlt hatte, als er verschwunden war. Sie war aus einem kaputten Zuhause gekommen, ihr Vater hatte getrunken. Nicht zuletzt deshalb war sie eine wütende, verwirrte Achtzehnjährige gewesen, verzweifelt auf der Suche nach einem Sinn in ihrem Leben. Cameron hatte ihr Halt gegeben. Nur durch ihn hatte sie nicht die Hoffnung auf eine bessere Zukunft verloren. Und dann war er gegangen, und sie hatte sich so unendlich allein gefühlt.
„Und du? Warum bist du immer noch hier?", wollte Cameron wissen und riss sie aus ihrer Grübelei.
Sie straffte die Schultern. „Was denkst du denn? Wo sollte ich sonst sein?"
Er zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht. In San Francisco zum Beispiel? Eine schöne Lady in einem feinen Loft, die von lauter reichen, geschwätzigen Snobs hofiert wird."
Ach, Cameron. Diana musste lachen. Und mit einem Lächeln auf den Lippen begann er wieder, leise zu singen. Diesmal war es ein alter Song von Buddy Holly. Dabei sah er ihr unverwandt in die Augen.
„Du bist betrunken", stellte Diana kopfschüttelnd fest.
Er hielt inne und verzog das Gesicht. „Nein, unmöglich. Du kannst fragen, wen du willst: Ich trinke nicht."
„Cameron!" Nachdrücklich deutete sie auf die Flasche in seiner Hand.
Er blickte ebenfalls darauf und wandte sich schnell ab. „Hey!, rief er plötzlich laut in Richtung See. „Sagt es ihr! Sie muss es von neutraler Seite hören.
Diana biss sich auf die Lippen und bemühte sich, ernst zu bleiben. „Da draußen ist niemand", bemerkte sie ruhig.
„Natürlich ist da jemand. Langsam drehte er sich zu ihr. „Schau genau hin. Siehst du sie nicht?
Diana lehnte sich an einen Pfosten und spähte über den See zum gegenüberliegenden Ufer. Dort wiegten sich Föhren und Pappeln leise im Wind. Es tat so gut, hier mit Cameron zu stehen. Als wäre etwas in ihrem Inneren zurück an seinen Platz gerückt.
„Wen soll ich da sehen?", erkundigte sie sich lächelnd.
„Uns. Er kam ein Stück näher und flüsterte ihr ins Ohr: „Cameron und Diana. Den Jungen und das Mädchen von damals. Ihre Geister sind da draußen.
Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Wange. Ihr Herz klopfte schneller, und sie genoss diesen Augenblick einfach.
Es war so lang her.
So oft hatte sie versucht, etwas über Cameron in Erfahrung zu bringen: zuerst im nahe gelegenen Städtchen Gold Dust,