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Ihr Handwerker - Das unbekannte Wesen
Ihr Handwerker - Das unbekannte Wesen
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eBook147 Seiten1 Stunde

Ihr Handwerker - Das unbekannte Wesen

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Über dieses E-Book

Sie sind Kunde und haben Verständigungsprobleme mit Ihrem Handwerker? Sind sie Handwerker und verstehen kein Wort von dem, was der Kunde Ihnen mitteilen möchte? Oder besser noch: Sie sind Geschäftsführer eines Handwerksbetriebs und verstehen grundsätzlich niemanden? Alles kein Problem! In den folgenden Kapiteln werden sämtliche Unklarheiten beseitigt. Auf humorvolle Art und Weise werden die Lebenserfahrungen des Autors dazu genutzt, die Lücken zwischen den "Parteien" zu schließen. Die Regeln des Handwerks werden beispielsweise erläutert und reale Geschichten in knackigen Kapiteln unter das Volk gebracht. Natürlich immer mit einem Augenzwinkern. Auch gesellschaftskritische Untertöne werden hier und da eingeflochten. Auf den folgenden Seiten wird sich jeder in irgendeiner Form wiedererkennen. So viel ist schon mal sicher. Also tauchen sie ein in die Welt Ihres Handwerkers. Dem unbekannten Wesen.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum24. Apr. 2019
ISBN9783749413386
Ihr Handwerker - Das unbekannte Wesen
Autor

Alexander Bernitt

Alexander Bernitt begann am 01. August 1996 eine Lehre zum Zentralheizungs- und Lüftungsbauer. Noch heute ist er in dieser Branche tätig, seit 2018 jedoch auf selbstständiger Basis. 2015 begannen die Arbeiten an seinem ersten Projekt "Ihr Handwerker - Das unbekannte Wesen", welches im April 2019 veröffentlicht wurde. "Ich besuch`mich mal ganz oben" ist somit sein zweites offizielles Buchprojekt. War die erste Veröffentlichung noch eine humoristische Abhandlung, so hat sich die Thematik im neuen Titel in Richtung Ratgeber entwickelt. Das neue Buch "Ihr Handwerker - Das durchgeknallte Wesen" führt die Tradition des ersten Teils nahtlos fort und stellt den zweiten Teil der Reihe dar. Weitere Buchprojekte sind bereits in Arbeit.

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    Buchvorschau

    Ihr Handwerker - Das unbekannte Wesen - Alexander Bernitt

    Fremdworterklärung

    1.Vorwort

    Bei mir tauchte irgendwann im Leben, wie wohl bei jedem Jugendlichen, zwangsläufig, die entscheidende Frage auf:

    „Was will ich denn einmal werden?"

    Dabei ging es bei weitem nicht darum, was ich beruflich erlernen wollte, sondern vielmehr darum, was der Beruf mich lehren würde. Mein Weg hingegen war vorbestimmt. Als Sohn eines stolzen Kruppianers1 und einer Verkäuferin konnte es nur auf eines hinauslaufen: Der Bursche wird Handwerker! Kein Wunder, dass der abgedroschene Spruch zum Tragen kam:

    „Das Handwerk hat goldenen Boden."!

    Damals glaubte ich es -> heute bin ich davon überzeugt! Die Wahl wurde dadurch erleichtert, da ich an der Grenze vom Ruhrgebiet/Niederrhein aufwuchs. Hier ist das Handwerk zu Hause. Noch heute grüßt man sich, indem man seinem Gegenüber seinen Berufszweig entgegenschmettert. Nicht selten hört man es über den Marktplatz schallen: „Ey Klempner, wie isset Dich? oder „Wat bisse am planen dran, Maurer? Das Handwerk hat also seine eigene Sprache. Für annähernd jede Lebenssituation gibt es den passenden Spruch. Jede Zote enthält mehr als nur einen Funken Wahrheit. Faszinierend! Aus diesem Grunde werde ich diese Sätze im Laufe der nächsten Kapitel immer wieder hervorheben. Das Ragout aus Ruhrdeutsch und verwässertem niederrheinischen Platt bitte ich jetzt schon zu entschuldigen. Aber ohne dieses Sprachgulasch, wie ich es nenne, greifen einige Zoten einfach nicht.

    Wie Sie sicherlich schon bemerkt haben, sind Handwerker Lokalpatrioten. Aufgrund seiner Ausdrucksweise möchte er sämtliche Fragen nach seiner Herkunft im Keime ersticken. Jeder soll doch bitteschön auf Anhieb hören, mit wem er es zu tun hat. Der direkte Ruhrpottler oder der mitteilungsbedürftige Niederrheiner. Man könnte jetzt meinen, dass ich unter einer Art Heimatlosigkeit leide, da ich zwischen beiden Welten hin- und hergerissen bin. Aber weit gefehlt! Die „doppelte Staatsbürgerschaft" hat meinen Horizont erweitert. Kohlenstaub auf bestellten Feldern. Es hat seinen Charme. Vertrauen Sie mir!

    Gibt es einen triftigeren Grund ein Buch über das Handwerk zu schreiben? Auf den ersten Blick nicht. Auf den zweiten sicherlich auch nicht. Aber, wenn man sich vor Augen hält, welche Masse an Filmen oder Büchern sich mit dem Thema „Handwerk" befassen und einfach nicht das Lebensgefühl transportieren, ist es ein Muss! Warum reden wir eigentlich ständig vom Handwerk und nicht von spezifischen Berufen?

    Die Antwort ist erschreckend einfach:

    Jeder kann einen handwerklichen Beruf erlernen! Ist er deswegen auch gleich Handwerker? Natürlich nicht!

    Ein Elektriker, der nur stumpf Strippen ziehen kann, ist Elektriker und kein Handwerker.

    Ein Dachdecker, der nur Schindeln auf die Hütte schmeißen kann, ist auch nur ein Dachdecker.

    Wer sich wirklich Handwerker schimpft, muss den Mut besitzen in andere Gewerke vorzudringen:

    Der Heizungsbauer darf nicht vor der Herausforderung zurückschrecken eine Trockenbauwand hochzuziehen.

    Der Schreiner kann sich gerne auch mal am Garten und Landschaftsbau versuchen.

    Allerdings sollten auch Grenzen eingehalten werden:

    Der Fliesenleger hat mehr als nichts an einer Gasleitung zu suchen!

    Elektrogeräte sollte der KFZ-Mechaniker nur bei gezogenem Stecker reparieren.

    In einem mit Stroh gedämmten Altbaudach muss ein Hufschmied nicht das Schweißen erlernen.

    Aber hier und da sollte jeder mal über seinen Tellerrand schauen. Wo wir auch bei unserem ersten Satz der Sätze wären:

    „Mit die Augen kannze klauen!"

    Dieser Satz vermittelt uns die Kunst der Aufmerksamkeit. Jeder, der mit offenem Augen und wachem Verstand durch sein Leben schreitet, kann lernen. Zu jeder Zeit, an jedem Ort. Mehr als nur eine hohle Phrase, wie ich finde. Die Vielseitigkeit zeichnet das Handwerk aus. Das beinhaltet auch, dass manche vermeintliche Rohrkrepierer im zweiten Anlauf erst zur vollen Entfaltung kommen.

    „Mit die Augen kannze klauen!"

    Welch Poesie! Bleibt zu hoffen, dass dieser geistige Erguss auch bei nicht handwerklich arbeitenden Menschen bleibenden Eindruck hinterlässt. Eine Weisheit fürs Leben, die jeden weiterbringt. Um noch mal kurz auf meine Wenigkeit zurück zu kommen:

    Ich erlernte den Beruf des Zentral-, Heizungs- und Lüftungsbauers, welchen ich noch heute mit aller mir zur Verfügung stehenden Kraft ausführe. Und ja; auch ich klaute mit den Augen!

    Ob es darum geht einen Kamin einzumauern oder eine, bei der Montage des Solarkollektors zertretene Dachpfanne, zu erneuern etc. All dies stahl ich mit den Augen. Als es darum ging die Terrasse eines Freundes zu pflastern, den Wintergarten abzudichten oder die Antriebswelle eines eigentlich schrottreifen PKW`s zu tauschen, war ich stets gewappnet. Visueller Diebstahl war auch hier dieRettung. Wo wir beim nächsten, alles entscheidenden Satz, wären:

    „Entweder du hast et oder du brauchst et!"

    Soll heißen: Manche Menschen tendieren nicht zum Handwerk. Klingt seltsam, ist es auch. Man sollte meinen, dass bei den niedrigen schulischen Anforderungen jeder in die Richtung Handarbeit gehen könnte. Aber aus irgendeinem unerfindlichem Grund gibt es auch Menschen, die für diese Mission „überpredistiniert" sind. Weiß der Teufel, warum es Leute gibt, die komplexe Gleichungen lösen können, es aber nicht hinbekommen aus einem Meter Rohr zwei Stücke von fünfzig Zentimeter zu machen.

    Man steckt manchmal einfach nicht drin. Muss man auch nicht. Es wird sich sehr schnell weisen, ob man selbst für das Handwerk taugt. Die Bereitschaft jeden Tag körperliche Anstrengungen über sich ergehen zu lassen, muss gegeben sein. Auch, dass man nicht immer mit Samthandschuhen angepackt wird, ist klar.

    Hier und da setzte es in meiner Ausbildung auch mal eine gut gemeinte Ohrlasche, begleitet von den Worten:

    „Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen."

    Medizinisch konnte diese Methode bis jetzt nicht als hilfreich erwiesen werden. Geschadet hat esmir persönlich aber auch nicht. Ich lernte sehr schnell mich durchzusetzen. Also: Der Weg war schon mal klar. Aber auf dem Weg zum richtigen Handwerker sollte noch einiges geschehen. Viel Gutes, hier und da auch weniger Gutes. Doch fast immer Amüsantes…

    2.Lehrjahre sind keine Herrenjahre

    Wie wahr, wie wahr. Bereits am ersten Tag wird es dem frisch gebackenen Handwerks-Azubi vor Augen geführt Von der Mutter liebevoll mit Broten versorgt und vom Vater stolz zu der Entscheidung beglückwünscht, wird er in sein neues Leben entlassen. Nicht selten mit dem elterlichen Standartsatz: Jetzt beginnt der Ernst des Lebens! Seltsam: Der begann doch schon bei der Einschulung. Aber sei es drum. Man will ja nicht zu spät kommen!

    Mit gemischten Gefühlen macht sich der frisch gebackene Azubi auf den Weg. Nach einem Blick auf die Uhr wird klar: So früh war er noch nie auf den Beinen.

    Erste Müdigkeit macht sich breit. Dann der Gedankenblitz. Noch kann ich umdrehen. Es war doch alles nur ein Irrtum. Ich möchte mich lieber schulisch weiterbilden. Noch steht mir die Welt offen! Aber Pustefix. Völlig in Gedanken versunken, wurde bereits der erste Schritt ins Verderben getan. Der Betriebshof wurde betreten. Es gab kein Zurück mehr. Naja, vielleicht wird’s ja nicht so schlimm. Nach den ersten fragenden Blicken der neuen Arbeitskollegen steht für den Azubi bereits fest, dass er hier nicht alt wird. Er denkt schon mal über eine Umschulung nach. Man soll ja flexibel bleiben auf dem modernen Arbeitsmarkt.

    Schüchtern gesellt sich der Azubi zu der größten Menschentraube, die er ausfindig machen kann. Ein gestammeltes „Moin" verlässt seine Lippen. Einige der neuen Kollegen wissen gar nicht, was sie mit ihm anfangen sollen. Bei anderen beginnt es leicht zu dämmern. 01.08.! Der neue Stift, wie es im Handwerk heißt, ist da. Manche scheinen erfreut, manche entnervt und der Rest scheint irgendwie gleichgültig. Alle Stimmungen wiegen den Azubi nicht gerade in Sicherheit.

    Dann kommt Bewegung in die eben noch so träge Menge. Kippen werden hektisch ausgedrückt, die Gespräche schlagen von Fußball und Frauen auf fachbezogenes Kauderwelsch um. Eine Tür fliegt auf und ein wirr aussehender Mann mittleren Alters taumelt fast apathisch über den Gang. Sein Blick ist leer und seine Worte stehen in keinem Zusammenhang. Dem Lehrling wird klar: Das muss der Meister sein. Nach einer kurzen Begrüßung beginnt er den völlig irritierten Jugendlichen vorzustellen. Vergebene Liebesmüh. Die anderen führen ihre Privatgespräche bereits im Lager weiter. Den Kleidungsstil des Meisters kann man durchaus als ausgefallen bezeichnen. Es ist ein gewagter Spagat zwischen Arbeitskleidung, Lumpen und Birkenstocks. Böse Zungen würden diese Kombination als Herbstmode für Heckenpenner bezeichnen. Und so berät man Kunden? „Wo bin ich hier nur gelandet?" ist der einzige Gedanke, der das Lehrlingshirn durchströmt. Dann stellt sich im Bruchteil einer Sekunde der Blick des Meisters von leer auf komplett durchgeknallt um. Ein Jahr lang hatteer auf diesen Augenblick gewartet. Seine Augen begannen zu funkeln und wie ferngesteuert schleuderte er dem Neuling die Sätze entgegen:

    Paragraph 1: Der Meister hat immer Recht!

    Paragraph 2: Sollte dem mal nicht so sein, tritt automatisch Paragraph

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