Satansjünger: Ein Bount Reiniger Krimi
Von Alfred Bekker
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Über dieses E-Book
Kriminalroman aus der Serie NEW YORK DETECTIVE, Bount Reiniger!
Die Industriellen-Tochter Kelly Morgan interessiert sich für Okkultismus und Totenbeschwörung - und dann ist sie plötzlich selbst kaum mehr als ein Gespenst! Kelly ist wie vom Erdboden verschluckt - als wäre sie geradewegs ins Bermuda-Dreieck gesegelt und die Spur der jungen Frau scheint zunächst im Jenseits zu enden. Dann taucht plötzlich ein Brief von ihr auf. Das Jenseits läßt aus Arizona grüßen und Privatdetektiv Bount Reiniger bleibt nichts anderes übrig, als einer Blutspur finsterer Rituale ins sonnige Tucson zu folgen, wo eine Serie seltsamer Morde Aufmerksamkeit erregt hat. Der dortige Polizei-Chief ist allerdings alles andere als begeistert von der Idee, Bount zu helfen. Ein Mann, der halb wahnsinnig ist vor Angst wird von Bount Reiniger aufgestöbert und hat wenig später auch schon eine Kugel im Kopf und auch Bount muß sich alle Mühe geben, am Leben zu bleiben. Er weiß, daß er alles auf eine Karte setzen muß und entschließt sich zu einem riskanten Plan.
Alfred Bekker
Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
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Satansjünger - Alfred Bekker
Satansjünger
Kriminalroman von Alfred Bekker
© by Author
© dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
Der Umfang dieses Buchs entspricht 104 Taschenbuchseiten.
Inhaltsverzeichnis
Titelseite
Copyright-Seite
Satansjünger: Ein Bount Reiniger Krimi
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Die Industriellen-Tochter Kelly Morgan interessiert sich für Okkultismus und Totenbeschwörung - und dann ist sie plötzlich selbst kaum mehr als ein Gespenst!
Kelly ist wie vom Erdboden verschluckt - als wäre sie geradewegs ins Bermuda-Dreieck gesegelt, und die Spur der jungen Frau scheint zunächst im Jenseits zu enden. Dann taucht plötzlich ein Brief von ihr auf. Das Jenseits lässt aus Arizona grüßen und Privatdetektiv Bount Reiniger bleibt nichts anderes übrig, als einer Blutspur finsterer Rituale ins sonnige Tucson zu folgen, wo eine Serie seltsamer Morde Aufmerksamkeit erregt hat. Der dortige Polizei-Chief ist allerdings alles andere als begeistert von der Idee, Bount zu helfen. Ein Mann, der halb wahnsinnig ist vor Angst wird von Bount Reiniger aufgestöbert und hat wenig später auch schon eine Kugel im Kopf und auch Bount muss sich alle Mühe geben, am Leben zu bleiben. Er weiß, dass er alles auf eine Karte setzen muss und entschließt sich zu einem riskanten Plan.
1
W ir müssen tanken, sonst bleibt uns der Wagen gleich stehen!
Morris! Glaubst du, dass sie uns noch folgen?
Morris wandte sich zu der jungen Frau um, die neben ihm auf dem Beifahrer-Sitz des klapprigen Kastenwagens saß. Dann lachte er kurz und heiser. Verzweiflung klang in seiner Stimme mit.
Was glaubst du denn!
Oh, mein Gott, wo sind wir da nur hineingeraten!
In ihren Augen glitzerten Tränen. Sie schluchzte.
Morris schlug mit dem Handballen wütend gegen das Lenkrad.
Verliere jetzt nicht die Nerven, Kimberley!
In Wahrheit war er fast genau so nahe daran, wie sie.
Was sollen wir denn tun, Morris?
Er schluckte und wirkte ziemlich ratlos.
Ich weiß es nicht!
, gestand er ein. Ich habe noch die Pistole, die ich einem der Kerle abnehmen konnte. Ganz wehrlos sind wir also nicht!
Sie blickte sich um und sah den Highway hinunter, den sie entlang gerast waren, so schnell wie die alte Kutsche es schaffen konnte. Bis zu den Bergen ein paar Meilen südlich war nichts zu sehen. Der Highway war ein gerader Strich in der öden Landschaft. Die Luft flimmerte. Es war heiß.
Kein Wagen zu sehen
, meinte sie.
Ein gutes Zeichen
, gab er zurück. Aber natürlich wusste er, dass der Vorsprung, den sie hatten, minimal war und sehr schnell wieder auf Null zusammenschrumpfen konnte. Morris drückte auf das Gas.
Dann deutete er mit der Hand nach vorne.
Dort hinten! Das sieht aus wie eine Tankstelle!
, rief er und schöpfte ein wenig Hoffnung.
Hast du Geld?
, fragte Kimberley.
Er atmete tief durch
Keinen Cent. Genau wie du, nehme ich an!
Sie werden uns nichts geben, wenn wir nicht bezahlen können!
Morris machte eine wegwerfende Geste. Wir können die Polizei anrufen!
Oh, Morris! Bis die her draußen ist, sind wir längst tot!
Morris bremste den Wagen merklich ab und bog dann zu der Tankstelle ein. Der Drugstore daneben war nicht besonders groß, was auch kaum verwundern konnte. Mit vielen Gästen konnte man an diesem einsamen Ort nicht rechnen. Ein paar Trucker vielleicht, die hier halt machten, um einen starken Kaffee und ein paar Hamburger zu sich zu nehmen.
Im Augenblick war kaum Betrieb.
Um so besser!, dachte Morris und ließ den Blick über das Gelände schweifen. Ein alter Buick stand an den Zapfsäulen. Eine Frau in den mittleren Jahren saß auf dem Beifahrersitz und schien darauf zu warten, dass ihr Mann vom Bezahlen zurückkam.
Fünf Sekunden später tauchte er auf, den Kopf gesenkt und den Blick ins offene Portemonnaie gerichtet, wo er umständlich das Wechselgeld einsortierte.
Morris wartete, bis er eingestiegen und davongefahren war. Dann stellte er sich selbst neben die Zapfsäule.
Was hast du vor?
Wart's ab, Kimberley! Ich weiß schon, was ich tue!
Vor dem Drugstore stand ein Kleinlaster mit Verdeck, auf dem das Markenzeichen eines Limonade-Herstellers zu sehen war. Vielleicht jemand, der eine Kleinigkeit essen wollte, möglicherweise auch ein Lieferant.
Ein Geschenk des Himmels!, dachte Morris. Wer immer hier den Laden schmiss - er würde wohl erst einmal beschäftigt sein.
Morris schraubte den Tank auf und ließ das Benzin aus der Zapfpistole laufen.
Morris, was tust du!
, hörte er Kimberleys Stimme, die inzwischen begriffen hatte, welches Spiel ihr Gefährte zu spielen beabsichtigte.
Bis das jemand merkt, sind wir längst weg!
Morris zuckte mit den Schultern. Haben wir eine andere Wahl?
Komm, lass uns fahren!
, forderte Kimberley.
Augenblick noch! Jeder Liter, der im Tank ist, ist drin!
Kimberley deutete in Richtung Drugstore.
Morris!
Aber es war schon so gut wie zu spät. Ein stämmiger Mann in den mittleren Jahren kam schnellen Schrittes heran. Seine Glatze war braungebrannt, seine Augen funkelten giftig.
Hey, was soll das!
Ich dachte, hier wäre Selbstbedienung!
meinte Morris schlagfertig.
Steht doch extra dran: 'Keine Selbstbedienung'!
Habe ich nicht gesehen.
Morris nahm die Zapfpistole aus dem Wagen heraus. Der braungebrannte Glatzkopf riss sie ihm aus der Hand und hängte sie an die Säule.
Sie sehen, was auf dem Zähler steht, Mister!
Morris sah etwas ganz anderes - etwas, das ihn erbleichen ließ.
Er musste unwillkürlich schlucken, als er den staubigen Landrover bemerkte, der jetzt vom Highway herunterkam. Es war, als ob sich ihm eine kalte Hand auf die Schulter legte. Todesangst hatte ihn ergriffen und einen ganzen Augenblick lang war er unfähig, irgendetwas zu tun. Er stand einfach nur bewegungslos da.
Ist Ihnen nicht gut, Mister?
Das weckte Morris aus seiner Lethargie.
Blitzartig zog er seine Pistole hervor und hielt sie dem Glatzkopf unter die Nase. Und nun verlor auch der seine frische Gesichtsfarbe.
Machen Sie keine Dummheiten, Mister! Für die paar Dollar lohnt sich das doch nicht!
Gehen Sie weg!
Ist ja schon gut!
Er wich scheu und mit erhobenen Händen zurück und schüttelte dabei stumm den Kopf. Morris' Gesicht war zu einer Maske verzerrt. Jetzt ging es ums Ganze. Um Leben oder Tod.
Morris schnellte um den Wagen herum, stieg ein und ließ ihn an.
Es ist vorbei
, hörte er seine Begleiterin flüstern. Sie war starr vor Angst. Es ist vorbei, Morris, wir haben keine Chance!
Red' keinen Unfug!
Der Landrover kam heran und hielt direkt auf den Kastenwagen zu, in dem Morris und Kimberley saßen. Es gab keine Möglichkeit, an ihm vorbeizukommen.
Also setzte Morris zurück und versuchte zu drehen. Dabei eckte er an eine der hinteren Zapfsäulen an, aber das spielte jetzt keine Rolle. Drei Männer saßen in dem Landrover. Einer hatte ein Gewehr im Arm und die anderen beiden waren wahrscheinlich auch nicht unbewaffnet. Morris wollte den Kastenwagen durchstarten, aber da hatte der Landrover längst nachgesetzt und ehe sie sich versahen, saßen sie vor dessen Stoßstange.
Es gab ein hässliches Geräusch.
Der Kerl, der den Landrover steuerte, verzog das Gesicht zu einem hässlichen Grinsen.
Raus!
, rief Morris seiner Gefährtin zu. Indessen kletterte der erste von den Kerlen bereits aus dem Landrover heraus. Es war der mit dem Gewehr.
Morris und Kimberley ließen die Türen des Kastenwagens auffliegen.
Lauf, Kimberley! Zum Drugstore!
Der Mann mit dem Gewehr hob seine Waffe, aber noch bevor er irgendetwas tun konnte, hatte Morris bereits einen Schuss aus seiner Pistole abgegeben.
Sein Gegenüber taumelte rückwärts. Ein ungezielter Schuss löste sich aus dem Gewehr und ging irgendwo ins Nichts.
Morris hatte ihn im Bauch erwischt. Der Mann klappte zusammen wie ein Taschenmesser.
Unterdessen waren die beiden anderen aus dem Landrover gesprungen. Sie waren mit Pistolen bewaffnet. Morris hörte Kimberleys Stimme und wirbelte herum. Sie hatte davonlaufen wollen, aber jetzt hatte einer der Kerle sie gepackt und hielt sie wie einen Schild vor sich, während der andere seine Waffe hob und losballerte.
Morris warf sich instinktiv zu Boden, während die Kugeln über ihn hinweg fegte. Er rollte sich herum und hechtete sich dann hinter einen Haufen alter Reifen. Er hörte Kimberley seinen Namen rufen.
Morris! M...
Dann wurde sie abgewürgt. Es schnitt ihm wie ein scharfes Messer in die Seele, aber was sollte er tun?
Kimberley war in ihrer Hand. Er konnte nicht einfach seine Waffe nehmen und drauflos ballern, ohne die Frau zu gefährden, die er liebte - und das wollte er um keinen Preis!
Morris tauchte hinter den Reifen hervor und schoss ein paarmal - aber nicht gezielt, sondern weit über seine Gegner hinweg.
Immerhin zogen sie erst einmal die Köpfe ein. Ein paar Augenblicke gewann er dadurch und so startete Morris zu einem Spurt in Richtung Drugstore.
Er hörte die Schüsse, die auf ihn abgegeben wurden, als er rannte und dachte: Jetzt hilft nur noch Beten!
Zum Glück waren seine Gegner ebenso lausige Schützen wie er selbst. Es war fast ein Wunder, aber er bekam nichts ab und konnte sich bis zu dem Kleinlaster retten. Er dachte an Kimberley und daran, was ihr jetzt bevorstand.
Aber er konnte nichts tun, ohne sie zu gefährden. Morris verschanzte sich hinter dem Lastwagen. An der Tür des Drugstores standen der Tankwart und noch ein Mann - wahrscheinlich der Getränkefahrer - und gafften mit weit aufgerissenen Augen. Eine Schießerei, dass war hier draußen, wo fast gar nichts passierte, schon etwas, wo es sich lohnte hinzusehen.
Selbst dann, wenn es nicht ganz ungefährlich war. Morris öffnete die Tür des Lastwagens. Zum Glück steckte der Schlüssel.
Hey!
, rief der Getränkefahrer. Er wollte einschreiten, ohne darauf zu achten, dass von den Zapfsäulen vielleicht eine Kugel in seine Richtung geschickt wurde.
Morris ließ die Pistole herumwirbeln.
Zurück!
Der Fahrer erstarrte. Morris brannte eine Kugel dicht vor ihm in den Erdboden und das brachte endlich Bewegung in seine Beine.
Als er dann hinter dem Lenkrad saß und startete, sah er einen Jeep vom Highway herankommen. Fünf Männer drängelten sich darauf, manche mit Gewehren.
Auch sie gehörten zu den Verfolgern, Morris erkannte sie sofort.
Augen zu und durch!, schoss es ihm durch den Kopf und er trat das Gas durch und hielt direkt auf den Jeep zu. Der Motor heulte auf. So ein Kleinlaster war eben kein Porsche. Der Jeep musste zur Seite ausweichen und fuhr gegen einen Fahnenmast.
Die Männer sprangen heraus, aber Morris war jetzt durch.
Ein paar Schüsse wurden ihm hinterhergeschickt. Morris hörte die Flaschen scheppern.