- Pressefreiheit
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Pressefreiheit bezeichnet das Recht von Rundfunk, Presse und anderen (etwa Online-)Medien auf freie Ausübung ihrer Tätigkeit, vor allem das unzensierte Veröffentlichen von Informationen und Meinungen. Die Pressefreiheit soll die freie Meinungsbildung gewährleisten.
In Artikel 5 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland die Pressefreiheit gemeinsam mit der Rundfunkfreiheit und der Schweizer Bundesverfassung spricht von Grundrecht nicht nur für das gedruckte Wort, sondern auch für andere Mittel der Kommunikation gilt. Details regelt das Presserecht.
Inhaltsverzeichnis
Situation in Deutschland
In Deutschland ist die Pressefreiheit in Art. 5 GG geregelt:
„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“
Der Begriff der Presse umfasst dabei alle zur Verbreitung an die Öffentlichkeit geeigneten Druckerzeugnisse, unabhängig von Auflage oder Umfang. Inwieweit Telemedien, beispielsweise verfassungsrechtlichen Presse- oder Rundfunkbegriff (und damit der Rundfunkfreiheit und dem Rundfunkrecht) unterfallen, ist in der Fachliteratur umstritten.[1] Einfachrechtliche Regelungen des Presserechts finden sich insbesondere in den [2], sowie auch das Presseerzeugnis selbst (siehe: Spiegel-Urteil und Informanten geschützt werden und das Redaktionsgeheimnis gewahrt bleibt[3]. Die Pressefreiheit unterscheidet auch nicht zwischen seriöser Presse und Lebach-Urteil). Das inhaltliche Niveau kann in der Abwägung mit anderen Rechtsgütern eine Rolle spielen, wo lediglich der oberflächlichen Unterhaltung dienende Presseerzeugnisse unter Umständen weniger ins Gewicht fallen als ernsthafte Erörterungen mit Relevanz für die öffentliche Auseinandersetzung (vgl. Zulässigkeit von Äußerungen in der Berichterstattung und Journalistische Sorgfaltspflicht).
Anders als die Meinungsfreiheit umfasst die Pressefreiheit nicht den Schutz von Institutsgarantie für eine freie Presse, deren Rahmenbedingungen der Staat zum Beispiel durch Konzentrationskontrolle (siehe auch Medienpolitik) sichern muss (vgl. Zeugnisverweigerungsrecht (§ 53 StPO, § 383 ZPO) für Journalistenschulen bilden in eigener Regie und ohne staatlichen Einfluss Journalisten aus. Ein Pressestatus ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft.
Deutsche Journalisten beurteilen die Vorratsdatenspeicherung und Vorstöße bezüglich staatlicher Online-Durchsuchungen derzeit sehr kritisch. Man befürchtet, solche Neuerungen könnten insbesondere das Vertrauensverhältnis von Informanten zu Journalisten stark beeinträchtigen. Damit wäre die Möglichkeit zur kritischen Berichterstattung in Deutschland empfindlich getroffen. Eine derartige Entwicklung sei als Angriff auf die Pressefreiheit zu bewerten.[4] Auch das Zweiklassensystem bezüglich der neuen Abhörrichtlinien stößt auf Kritik. Während Geistliche, Strafverteidiger und Abgeordnete in keinem Fall abgehört werden dürfen, ist der Zugriff auf den Gesprächsinhalt bei Journalisten, Ärzten und Anwälten nach richterlicher Genehmigung gestattet.[5]
Im Zuge des Terrorismus gibt es Forderungen von CDU-Politikern wie Siegfried Kauder, die Pressefreiheit in Deutschland einzuschränken, um Terroranschläge zu verhindern.[6]
Geschichte
Im 18. Jahrhundert wurde Preßfreiheit als eher formaljuristischer Terminus angesehen, der obrigkeitlich den Druck von Zeitungen Zensur.
Zensur von Büchern wurde bereits 411 v. Chr. in Verbrennung von Büchern des Philosophen Protagoras gipfelte.
Das erste Gesetz zur Abschaffung der Zensur wurde 1695 in England eingeführt. Die Maßnahme vermied den Begriff der Pressefreiheit noch. Sie erfolgte, indem das John Milton[7] und Dänemark und Schleswig-Holstein wurde 1770 von 1. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten (First Amendment) de jure offiziell uneingeschränkt;[8] die staatliche Nichteinmischung wird explizit gewährleistet („Der Kongress wird kein Gesetz erlassen […], das die Freiheit der Rede […] oder die der Presse einschränkt.“). Die Thomas Jefferson im Jahr 1787.
Im Zuge der Amerikanischen Revolution deklarierte u. a. die Virginia Declaration of Rights 1776 die Pressefreiheit als ein unveräußerliches Bill of Rights der neu gegründeten USA übernommen.
Frankreich folgte am 26. August 1789. Vorausgegangen war in den USA das Verfahren gegen den deutschstämmigen Verleger Siehe auch: Vierte Gewalt und Rezipientenfreiheit
In Deutschland
Im Deutschen trat der Begriff Pressefreiheit erstmals 1774 als Perzeption der britischen Pressepraxis auf.
Die „Die Karlsbader Beschlüsse eine Wiedereinführung der Zensur. Sämtliche Schriften bis zu einem Umfang von 20 Revolution von 1848/49 in Deutschland forderte man erneut die Freiheit der Presse. Im Gesetzentwurf hieß es:
„Die Preßfreiheit darf unter keinen Umständen und in keiner Weise durch vorbeugende Maaßregeln, namentlich Censur, Concessionen, Sicherheitsbestellungen, Staatsauflagen, Beschränkungen der Druckereien oder des Buchhandels, Postverbote oder andere Hemmungen des freien Verkehrs beschränkt, suspendiert oder aufgehoben werden.“
Auch wenn die Paulskirchenverfassung nie in Kraft trat, wurde die Zensur vorerst nicht wieder eingeführt. Im Jahre 1854 entstand das erste Bundesgesetz, das die Pressefreiheit mit bestimmten Einschränkungen etablierte.
In der Verfassung des „Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ 1878 wurde sie jedoch wieder eingeschränkt.
20. und 21. Jahrhundert
Nach schweren Erschütterungen der Pressefreiheit in der Weimarer Republik, wie beispielsweise am „Weltbühne-Prozess“ erkennbar war, kam sie durch die nationalsozialistische Politik der → Hauptartikel: Presse im Nationalsozialismus
- Reporter ohne Grenzen
- International Press Institute
- Committee to Protect Journalists
- Siehe auch
- Medienmanipulation
- Geheimnisverrat
- Öffentlichkeit
- Selbstzensur
- Verbreiterhaftung
- Zensur
- Zensur in der Bundesrepublik Deutschland
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. aus dem Schrifttum z.B. Arthur Waldenberger: Presserecht im Internet und „elektronische Presse“. In: ↑ Nichtannahmebeschluss der Ersten Kammer des Ersten Senates des Bundesverfassungsgerichts vom 12. April 2007 – 1 BvR 78/02 – (Erfordernis einer Sondernutzungserlaubnis für den Straßenverkauf von Sonntagszeitungen), in: BVerfGK 11, 21; NVwZ 2007, 1306.
- ↑ Urteil des Ersten Senates des Bundesverfassungsgerichts vom 12. März 2003 – 1 BvR 330/96 u.a. – (Handy-Verbindungsdaten), in: BVerfGE 107, 299; NJW 2003, 1787.
- ↑ Heribert Prantl: Mit Blaulicht überrollt. In: sueddeutsche.de. 9. November 2007, abgerufen am 24. Oktober 2008.
- ↑ Einblick ins Privatleben. In: sueddeutsche.de. 9. November 2007, abgerufen am 6. Januar 2011.
- ↑ Berichte über Terrorgefahr – CDU-Mann will Pressefreiheit einschränken. In: Spiegel Online, 23. November 2010.
- ↑ a b Areopagitica. A Speech of Mr. John Milton for the Liberty of Unlicens´d Printing. To the Parlament of England. (1644)
- ↑ Joachim Schwelien: Freie Pressefreie Welt. In: ↑ Die Welt: Oskar Lafontaine: Mit Hugo Chávez für die Freiheit. 7. Juli 2007
- ↑ Stimmen verstummt. In: Der Spiegel. 40/1967 (online)
- ↑ Reporter ohne Grenzen: Rangliste der Pressefreiheit 2008 – Allgemeine Erläuterungen. Eingesehen am 1. Mai 2009. (PDF-Datei; 60 KB)
- ↑ Committee to Protect Journalists: 2010 prison census – 145 journalists jailed worldwide. 1. Dezember 2010.
- ↑ Committee to Protect Journalists: CPJ's 2008 prison census: Online and in jail. 4. Dezember 2008.
- ↑ Freedom House: Freedom of the Press 2009. Eingesehen am 1. Mai 2009. (PDF-Datei; 1,7 MB)
- ↑ http://2010sdafrika.wordpress.com/2010/09/02/pressefreiheit-in-gefahr-freedom-of-press-in-danger/
- ↑ a b c Margit Hillmann: Heißer Draht zum Elysée. In: Der lange Arm des Präsidenten. Frankreichs Pressefreiheit in Gefahr. In: SWR2, Radio-Feature, 10. Juni 2009. (PDF; 137,3 kB; 24 S.)
- ↑ Michael Kläsgen: Sarkozy und die Medien – Der Schatten-Intendant. In: Süddeutsche Zeitung, 21. Juli 2008.
- ↑ Claudia Nowotny: Die Auswirkungen der französischen Sprachpolitik auf Minderheitensprachen am Beispiel Okzitanisch und Korsisch. Diplomarbeit der Universität Wien, Books on Demand, Norderstedt 2005, ISBN 978-3-640-52873-8, S. 54, Ausschnitte bei Google Bücher.
- ↑ Ruth Berschens: Kritik an Berichterstattung – Frankreich zweifelt an seinen Medien. In: ↑ Margit Hillmann: Angst vor der kontrollierten Medienlandschaft. In: MP3-Datei, 5:37 Min.
- ↑ Mediendatenbank: IfM - France Télévisions S.A. vom ↑ a b Johannes Duchrow: Der Sender bin ich – Sarkozy feuert Radiochef. In: WDR5, 4. April 2009. (Link nicht mehr abrufbar)
Personalien. Jean-Paul Cluzel. In: Der Spiegel. Nr. 11, 2009, S. 172 (online). - ↑ „Tele Sarkozy. Frankreichs Fernsehen vor dem Werbeverbot“, WDR5, 3. Januar 2009, mit weiteren Video-Links (Link nicht mehr abrufbar)
- ↑ Schluss mit der Pressefreiheit? In: ↑ Falklands ships had nuclear arms, 5. Dezember 2003.
- ↑ Javier Cáceres: Der Preis der Frechheit. In: Süddeutsche Zeitung. 13. November 2007, abgerufen am 24. Oktober 2008.
- ↑ The Joint Operating Environment (JOE). Studie, U.S. Joint Forces Command, 2008. (PDF; 2,8 MB)
- ↑ a b Philipp Lichterbeck: Gefährdete Pressefreiheit. „Du bist der Nächste, Hurensohn“. In: ↑ Kerstin Lohse: Freie Information - in China ein Fremdwort. In: tagesschau.de. 3. Mai 2005, abgerufen am 24. Oktober 2008. (Link nicht mehr abrufbar)
- ↑ Barbara Petersen: Henker und Zensoren. In: 3sat, 2. Mai 2001, archiviert vom Original am 24. Oktober 2005, abgerufen am 24. Oktober 2008.
- ↑ IFJ concerned that barring foreign media from West Papua is an attempt to conceal human rights abuses. In: International Freedom of Expression Exchange. 17. Februar 2006, abgerufen am 24. Oktober 2008 (engl.).
- ↑ Russ W. Baker: The Deforesting of Irian Jaya. In: The Nation. 7. Februar 1994 (www.RussBaker.com, abgerufen am 6. Januar 2011).
Literatur
- Ludwig Börne: Die Freiheit der Presse in Bayern. Sämtliche Schriften. Bd. 1, Düsseldorf 1818.
- Autorenkollektiv: Wie links können Journalisten sein? Pressefreiheit und Profit. Rowohlt Verlag, 1972, ISBN 3-499-11599-9.
Weblinks
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Wikinews: Portal:Pressefreiheit – in den Nachrichten
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Wiktionary: Pressefreiheit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
- Die Freiheit der Medien – ein zentrales Element der Demokratie. Dossier zur Medienfreiheit vom „Europäische Charta für Pressefreiheit“. Formulierung von Grundsätzen für die Freiheit der Medien gegenüber staatlichen Eingriffen, 25. Mai 2009.
- Artikel 19. Sendereihe des Pressefreiheit: Die Hemmschwelle sinkt. In: Telepolis, 15. September 2005.
- Letzter Auftritt einer mutigen Reporterin. In: Süddeutsche Zeitung, 23. Februar 2006.
Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten! Pressefreiheit — Prẹs|se|frei|heit 〈f. 20; unz.〉 1. in demokratischen Staaten durch das (Grund )Gesetz garantierte Freiheit der Meinungsäußerung des Einzelnen in Presse, Funk, Fernsehen 2. Freiheit der Presse gegenüber dem Staat * * * Prẹs|se|frei|heit, die… … Universal-Lexikon
Pressefreiheit — Freiheit des Wortes: Ihr sagt, was ihr wollt wir machen, was wir wollen. «Gabriel Laub» Die gefährlichsten Feinde der Pressefreiheit sind Journalisten, die sie mißbrauchen. «Robert Lembke» Pressefreiheit: Jeder Journalist darf schreiben, was er… … Zitate - Herkunft und Themen
Pressefreiheit — die Pressefreiheit (Mittelstufe) Recht der Presse, Informationen frei zu verbreiten Beispiel: Die Pressefreiheit wird von der Verfassung garantiert … Extremes Deutsch
Pressefreiheit — 1. Besondere Ausprägung des in Art. 5 I GG verbürgten, für den modernen demokratischen Staat besonders kennzeichnenden Grundrechts der freien Meinungsäußerung, das v.a. jede Pressezensur verbietet. Schranken in den allgemeinen Gesetzen, den… … Lexikon der Economics
Pressefreiheit — Presse: Das aus mlat. pressa »Druck, Zwang« (zu lat. premere, pressum »drücken, pressen; ‹be›drängen«) entlehnte Substantiv erscheint im Ahd. als pressa, fressa mit der Bedeutung »Obstpresse, Kelter« (vgl. mhd. ‹wīn›presse »Kelter«). Diese… … Das Herkunftswörterbuch
Pressefreiheit in Eritrea — Eritrea wurde mit der Abspaltung von Äthiopien im Jahre 1991 unabhängig. Die Eritreische Volksbefreiungsfront (EPLF) versprach damals, einen demokratischen Staat aufzubauen, was jedoch nicht eingehalten wurde. Eritrea ist der einzige afrikanische … Deutsch Wikipedia
Pressefreiheit — Prẹs·se·frei·heit die; nur Sg; das Recht , Informationen frei zu sammeln und zu verbreiten … Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache
Pressefreiheit — Prẹs|se|frei|heit, die; … Die deutsche Rechtschreibung
Internationaler Tag der Pressefreiheit — Mit dem Internationalen Tag der Pressefreiheit (englisch World Press Freedom Day) wird seit 1994 jährlich am 3. Mai auf Verletzungen der Pressefreiheit sowie auf die grundlegende Bedeutung freier Berichterstattung für die Existenz von… … Deutsch Wikipedia
Welttag der Pressefreiheit — Mit dem Internationalen Tag der Pressefreiheit wird seit 1994 jährlich am 3. Mai auf Verletzungen der Pressefreiheit sowie auf die grundlegende Bedeutung freier Berichterstattung für die Existenz von Demokratien aufmerksam gemacht.… … Deutsch Wikipedia
Während der alliierten Besetzung gab es Zeitung brauchte eine (Militärverwaltung.
Über Pressefreiheit debattiert wurde 2003 wegen der rund 600 von den USA offiziell zum Embedded Journalists” mitgenommenen Medienvertreter.
Auch zum Thema Pressefreiheit gehört die Problematik der inneren Aushöhlung aufgrund fortschreitender Pressekonzentration und Renditedrucks in den Medienhäusern. Bei weniger (angemessen) bezahlter journalistischer Arbeit ist davon auszugehen, dass am ehesten gut etablierte Journalisten auch kritisch sein können.
Die Nichtregierungsorganisation (NGO) Reporter ohne Grenzen kritisierte in ihrer „Rangliste der Pressefreiheit 2008“, dass seit den Anschlägen vom 11. September 2001 die führenden demokratischen Staaten destabilisiert seien und auch in diesen Ländern die Tabus hätten einen wachsenden Einfluss.[11] (siehe auch Committee to Protect Journalists zählte 145 inhaftierte Journalisten.[12] 2008 waren erstmals Online-Journalisten und Repressionsmaßnahmen am stärksten betroffene Gruppe.[13]
In ihrem Jahresbericht „Freedom of the Press 2009“ stellte die Organisation [14]
Das Verhältnis von Pressefreiheit und OhmyNews
) ist noch ungeklärt.Tod von Journalisten
Im Bosnienkrieg (1992–1995) und im Committee to Protect Journalists (CPJ) in New York mit. Acht Mitarbeiter hat der arabische Sender al-Arabija seit Beginn der US-geführten Invasion im Jahr 2003 im Irak verloren – getötet von amerikanischen Truppen oder Aufständischen.
Für das Jahr 2006 berichtete die Organisation Reporter ohne Grenzen von 85 ermordeten Journalisten und 32 getöteten Medienassistenten. Rund die Hälfte der ermordeten Journalisten (36 Journalisten) und mehr als zwei Drittel der getöteten Medienassistenten (24 Medienassistenten) kamen im Irak ums Leben.
2010 wurden nach Angaben der Organisation bisher 37 Journalisten und zwei Medienassistenten bei der Ausübung ihres Berufs getötet. (Stand 11/2010 )
Pressefreiheit im internationalen Vergleich
Während die Pressefreiheit in den westlichen Staaten einen relativ hohen Stellenwert genießt und weitgehend gewährleistet ist, ist Pressefreiheit in den meisten Schwellenländern deutlich eingeschränkt. Im von der Organisation Reporter ohne Grenzen jährlich erstellten Rangliste der Länder nach dem Grad der Pressefreiheit, dem Press Freedom Index, belegen die verbliebenen sozialistischen Staaten hintere Plätze. Die Länder mit der geringsten Pressefreiheit sind nach dieser Darstellung Nordkorea und Turkmenistan. In westlich geprägten Staaten wie Ungarn oder Südafrika laufen zurzeit staatliche Bemühungen zur Einschränkung der Pressefreiheit.[15]
Frankreich
Die deutschsprachige Wochenzeitung Relation des Druckers Journal wird von Agence Havas gegründet und 1863 erschien das erste Massenblatt Le Petit Journal von Moïse Millaud, das bald eine Millionenauflage erreichte.[16] Seit der Verfassungsänderung von Fünfte Französische Republik wurde die Funktion der Journalisten als affirmativ festgelegt. Die Medien sind per Verfassungsdekret zur Unterstützung der jeweiligen Regierungspolitik verpflichtet. Die Techniken für [16] Daher weichen zunehmend mehr Journalisten auf Online-Medien aus.[17]
Die Minderheitenmedien der Bretonen, Korsen oder Elsässer werden heute systematisch benachteiligt. Ihnen werden Fördergelder vorenthalten, die in Deutschland und osteuropäischen Ländern üblich sind. Staatliche Stellen versuchen beispielsweise auch mit verschiedensten Mitteln zu verhindern, dass die über 1 Mio. deutschsprachigen Elsässer rein muttersprachliche Medien publizieren. Bis vor kurzem war dies sogar noch bei Strafe verboten. Insbesondere Sport- und Jugendnachrichten sollen nicht auf Deutsch erscheinen. Frankreich erkennt offiziell nicht an, dass es in seinen Grenzen Minderheiten gibt. Deshalb hat die Pariser Zentralregierung auch bis heute nicht die Europäische Minderheitencharta sowie die Europäische Charta der Regionalsprachen ratifiziert.[18]
Eine weitere Beeinträchtigung der Pressefreiheit ist Kapitalkonzentration in den Medien, die meisten Medienverlage werden von einigen wenigen Kapitaleignern kontrolliert. Lagardère und öffentlichen Aufträgen abhängig sind“,[19] wie etwa TF1 und Bauunternehmer für staatliche Straßen und Brücken. Seit der Ära Sarkozy habe das Ausmaß der Medienkontrolle eine neue Dimension erreicht, symbolisch ersichtlich in den Pressekonferenzen und den traditionellen Präsidenteninterviews, zu denen nur loyale Journalisten ausgewählt und die Fragen empfehlend vorgegeben werden. Wenn Journalisten über Fehlverhalten seitens der französischen Staatsbürokratie berichten, müssen sie immer häufiger mit Untersuchungshaft rechnen.[16]
Dem am 5. Januar 2009 in Kraft getretenen Medienreformgesetz wurde von Oppositionspolitikern und Journalistenverbänden eine weitere Einschränkung der Pressefreiheit vorgeworfen.[20] Es war seit 1987 die größte Medienreform Frankreichs, als TF1 privatisiert worden war. Die Werbe-Einnahmen für die öffentlich-rechtlichen Sender sollten schrittweise bis Ende 2010 eingestellt und als Ausgleich Abgaben für Internet und Handyanbieter angeboten werden. Inzwischen wurde jedoch beschlossen, dass es vor 2014 kein absoluten Werbeverbot geben soll.[21]
Eine einfache Erhöhung der Rundfunkgebühren wurde dagegen von Sarkozy abgelehnt. Zudem ernennt von nun ab der Staatspräsident die beiden Radio-France-Chef Jean-Paul Cluzel von Sarkozy entlassen.[22] Als wahren Grund für Cluzels Entlassung sehen Journalisten die morgendliche Satiresendung des Humoristen und Stimmenimitators Stéphane Guillon auf [22] Am 25. November 2008 traten die Beschäftigten der betroffenen Sendeanstalten in einen eintägigen Proteststreik. Sie befürchteten, dass der Staat den Ausfall der Werbeeinnahmen nicht vollständig ausgleichen werde [23] und warfen Sarkozy vor, damit nur seinem Freund, Trauzeugen, Taufpaten und TF1-Eigentümer Martin Bouygues zu helfen.[24]
England/Großbritannien
England war 1695 das erste Land, in dem die Pressefreiheit eingeführt wurde. Diese Maßnahme (die den Begriff der Pressefreiheit noch vermied) erfolgte, indem das englische Parlament das Zensur-Statut nicht mehr verlängerte. Damit folgte das Parlament einer Forderung der John Milton[7] und 1990er Jahren Informationen durchsickerten, denen zufolge britische Kriegsschiffe während des Atomwaffen an Bord gehabt hätten, verlangte die britische Tageszeitung The Guardian Aufklärung. Nach mehrfacher Weigerung der britischen Regierung hierzu Angaben zu machen, klagte die Zeitung das Ministry of Defence“), dass mehrere Schiffe während des Krieges Atomwaffen an Bord hatten[25] (siehe: Spanien
Im Kontext des Karikaturenserie Felipe und [26] Mexiko gilt einerseits formal als eine parlamentarische Demokratie, andererseits wurde der Staat 2008 in einer Studie des U.S. Joint Forces Command wegen des bereits mehrere Jahre dauernden Gescheiterter Staat) bezeichnet und mit Pakistan verglichen.[27] Seit 2000 sind in Mexiko nahezu 50 Reporter umgebracht worden, 2008 wurden mindestens fünf Journalisten getötet. Mexiko gilt heute (2009) nach dem [28] Das mexikanische Centre for Journalism and Public Ethics (CEPET) macht für viele Attentate die staatlichen Sicherheitskräfte verantwortlich, die brutalsten Attacken auf Journalisten verübten dagegen [28] In der Volksrepublik China müssen sich Journalisten eine Berechtigung für Interviews erteilen lassen. Diese wird meist verweigert, wenn es um Themen wie Bauernaufstände auf dem Land, Dammbauprojekte, Grubenunglücke und andere „schwierige“ Themen geht.[29] Für ausländische Journalisten gestaltet sich die Arbeit an investigativen Themen schwierig; für chinesische Journalisten ist sie nach Ansicht der Reporter ohne Grenzen lebensgefährlich.[30] Seit 2002 ist ausländischen Journalisten die Einreise in das seit 1963 zu West-Neuguinea verboten, damit „Einheit und Zusammenhalt Indonesiens nicht gefährdet sind“, so die offizielle Begründung. Einige Korrespondenten aus Jakarta haben die Einreiseerlaubnis erhalten, dürfen aber nicht über Politik und Menschenrechtsfragen berichten. Verteidigungsminister Juwono Sudarsono begründete das Verbot aller ausländischen Medien, Kirchen und Menschenrechtsorganisationen mit der Sorge, dass ihre Anwesenheit in West Papua „zu Menschenrechtskampagnen ermutigen würde“.[31] Zu einem indonesischen Journalisten sagten Militärs:[32] „Machst du ein Problem? Wir töten dich – kein Problem!“ Mexiko
China
West-Papua
Internationale Presserechtsorganisationen