Papers by Ron Kubsch
Das postmoderne Denken – alles sei relativ und es gebe keine absolute Wahrheit – geht dem Ende en... more Das postmoderne Denken – alles sei relativ und es gebe keine absolute Wahrheit – geht dem Ende entgegen, meint der evangelische Theologe Ron Kubsch (Gieleroth bei Altenkirchen im Westerwald).
Professorenforum-Journal 2003, Vol. 4, No. 2, 2003
Man pflegt mit dem Philosophen René Descartes (1596-1650) den Beginn der Neuzeit anzusetzen. Währ... more Man pflegt mit dem Philosophen René Descartes (1596-1650) den Beginn der Neuzeit anzusetzen. Während »Gott« das Denken der mittelalterlichen academia beherrschte, rückte durch den Skeptizismus Descartes der »Mensch« in das Zentrum der wissenschaftlichen Bemühungen. Der Mann, der zwischen dem spekulativen Mittelalter und der neuzeitlichen Wissenschaft eine Brücke baute, war Nikolaus von Kues, der wohl bedeutendste christliche Philosoph des 15. Jahrhunderts.
Thomas Schirrmacher und Ron Kubsch (Hg.), Vergangenheit als Lernfeld, Bonn: VKW, 2014, 2014
Im Europa des 19. Jahrhunderts erwachte ein neuerliches Interesse am reformierten Glauben. Der so... more Im Europa des 19. Jahrhunderts erwachte ein neuerliches Interesse am reformierten Glauben. Der sogenannte „Neo-Calvinismus“ spielte dabei eine maßgebliche Rolle. Dieser „Neo-Calvinismus“ als Bezeichnung für eine reformierte Weltanschauung ist unlösbar mit dem Namen des Niederländers Abraham Kuyper (1837–1920) verbunden.
Wer war Kuyper eigentlich?
Glauben und Denken heute, 2017
Thomas Thiel, Redakteur in der Feuilletonredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hat kürzl... more Thomas Thiel, Redakteur in der Feuilletonredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hat kürzlich in einem couragierten Artikel christliche und islamische Theologen eingeladen, die Herausforderungen des Nihilismus anzunehmen („Man scheue die nihilistischen Herausforderungen nicht“, F.A.Z. vom 14.12.2106, Nr. 292, S. 9). Der interreligiöse Dialog sei in eine Schieflage geraten. Das Christentum, so Thiels Hauptthese, habe sich von der Wahrheit verabschiedet, die der Islam mit Leidenschaft vertrete. Eine wissenschaftlich ausgekühlte Theologie, die „Kultur“ meine, wenn sie „Reli-gion“ sage, gerate sie im Dialog mit dem „heißen“ Islam in eine Schieflage.
Ron Kubsch stellt einige Ansichten Thiels vor und fordert Christen dazu heraus, sich mit den aufgeworfenen Fragen auseinanderzusetzen.
Ron Kubsch u. Matthias Lohmann (Hrsg.), Schätze der Gnade: Reformatorische Theologie im 21. Jahrhundert, 2013
Eine Bewegung geht um in der Welt – die Bewegung des Neuen Calvinismus (engl. New Calvinism). Sie... more Eine Bewegung geht um in der Welt – die Bewegung des Neuen Calvinismus (engl. New Calvinism). Sie zieht durch die Kirchen vieler Länder. Sogar die säkulare Presse nimmt sie wahr. Im März 2009 stellte das Nachrichtenmagazin TIME den Neuen Calvinismus als eine von zehn Ideen vor, die die Welt am stärksten verändern. The Economist berichtete im Oktober 2010, dass die nordamerikanische Denomination der Südlichen Baptisten (Southern Baptist Convention, SBC) eine Renaissance der reformierten Theologie erlebt. „Die SBC wurde von einer erdbebenartigen Umwälzung ergriffen“, erzählte der Pastor Wade Burleson der renommierten Zeitschrift. „Die SBC verändert sich und die etablierte Leiterschaft versteht gar nicht, was da passiert. Die Kirche wird theologisch reformierter als das früher üblich war. Die ältere Riege stirbt aus oder geht in den Ruhestand. Die neue Riege ist jung und reformiert.“ In dieser Formulierung schwingt ein Bild mit, das ein aufstrebender Journalist von der Bewegung gezeichnet hat. Collin Hansen, Berichterstatter für die Zeitschrift Christianity Today, hat sein Buch über die Neuen Calvinisten „Jung, Rastlos, Reformiert“ genannt.
Aber was genau steckt hinter dem Namen „Neuer Calvinismus“ (hier weiterhin „NC“ genannt)? Der folgende Beitrag wird auf die historischen Wurzeln des NC verweisen und ein Profil der jungen Bewegung zeichnen. Der Erörterung kritischer Anfragen folgt abschließend ein knapper Ausblick.
Der Beitrag erschien zuerst in Freikirchen Forschung, Nr. 20, 2011. Er wurde als Beitrag für das „Schätze der Gnade“ leicht erweitert.
Professorenforum-Journal, 2002
Der Humanismus, der nur vom Menschen ausgeht und den Menschen zum Maß aller Dinge macht, ist in s... more Der Humanismus, der nur vom Menschen ausgeht und den Menschen zum Maß aller Dinge macht, ist in seiner Philosophie meistens materialistisch ausgerichtet. [...] Und diese Weltanschauung hat uns auch jegliche Grenzen genommen, um uns davor zu bewahren, in eine noch tragischere Entwertung des menschlichen Lebens zu sinken.
MBS Texte: Philosophische Anstöße, 2010
Der Sprung ist bei Kierkegaard leidenschaftliche Entscheidung, der Augenblick, der über Nicht-Sei... more Der Sprung ist bei Kierkegaard leidenschaftliche Entscheidung, der Augenblick, der über Nicht-Sein und Da-Sein entscheidet. Der Sprung ist Wiedergeburt, das Christwerden. Kierkegaard hat den Begriff von Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781) übernommen. Lessing behauptete, „daß zufällige Geschichtswahrheiten nie der Beweis von ewigen Vernunftwahrheiten werden können“. Der Übergang von einer historischen Nachricht zu einer ewigen Seligkeit könne nur durch einen Sprung gelingen.
Was genau Sören Kierkegaard meint, wenn er „den Sprung“ fordert, wird in diesem Aufsatz untersucht und theologiegeschichtlich eingeordnet.
Professorenforum-Journal, 2009
Mitschrift eines Vortrags zur Wahrheitsfrage. Ich stelle drei unterschiedliche Typen von Wahrheit... more Mitschrift eines Vortrags zur Wahrheitsfrage. Ich stelle drei unterschiedliche Typen von Wahrheit vor, mit denen wir im Alltag operieren. Anschließend zeige ich auf knappe Weise, dass sich das Wahrheitsverständnis in den letzten Jahrzehnten auf tiefgreifende Weise gewandelt hat. Schließlich greife ich zum Schluss die Pilatusfrage erneut auf und versuche zu zeigen, was es bedeutet, auf die Wahrheit zu hören und in ihr zu leben.
Philosopher James K. A. Smith has maintained for years that the idea that Christianity is a grand... more Philosopher James K. A. Smith has maintained for years that the idea that Christianity is a grand narrative is simply a myth spread in Evangelical circles. According to the myth, Christianity is a Lyotardian metanarrative. Since a position of scepticism towards metanarratives is representative of postmodern thinking, the Christian faith would correspondingly have to behave antithetically towards Postmodernism. This antagonism, according to Smith, is the result of a superficial reading of Lyotard. A careful review of Lyotard’s writings on metanarratives can demythologise this ‘bumpersticker’ reading and demonstrates that Lyotard’s criticism of grand narratives does not apply to Christianity. On the contrary, Christians “should find in Lyotard not an enemy but an ally; orthodox Christian faith actually requires that we, too, stop believing in metanarratives”.
In this brief analysis I would like to provide evidence that Lyotard indeed designated Christianity as a grand narrative and treated it as one. The discussion of precisely this question follows a short introduction to the narrative manner of discourse. Similar to Smith, I will also predominately refer to texts by Lyotard. In contrast to Smith, I will also incorporate those writings in which the French philosopher expressly mentions Christianity.
MBS Texte: Philosophische Anstöße, 2007
Seit Jahren behauptet James K. A. Smith, in christlichen Kreisen habe sich der Mythos von der gro... more Seit Jahren behauptet James K. A. Smith, in christlichen Kreisen habe sich der Mythos von der großen Erzählung des Christentums ausgebreitet. Das Christentum sei demnach eine Metaerzählung. Da für das postmoderne Denken die Skepsis gegenüber den Metaerzählungen kennzeichnend ist, müsse sich dementsprechend der christliche Glaube antithetisch zum Postmodernismus verhalten. Dieser Gegensatz sei das Resultat einer oberflächlichen Lektüre Lyotards. Die sorgfältige Untersuchung dessen, was Lyotard zum Metanarrativ geschrieben habe, könne dieses Etikett (bumper-sticker) demythologisieren und zeigen, dass Lyotards Kritik der großen Erzählungen das Christentum überhaupt nicht treffe. Im Gegenteil: Christen „sollten in Lyotard nicht einen Gegner sondern einen Verbündeten sehen“. Tatsächlich verlange gerade das orthodoxe Christentum, dass wir aufhören, den großen Erzählungen Glauben zu schenken.
In dieser kleinen Untersuchung möchte ich den Nachweis erbringen, dass das Christentum von François Lyotard als eine große Erzählung bezeichnet und verarbeitet wird. Einer kurzen Einführung in das postmoderne Wissen folgt deshalb eine Erörterung ausschließlich dieser Frage. Wie Smith werde ich überwiegend auf Texte von Lyotard zurückgreifen. Anders als Smith werde ich auch jene Arbeiten einbeziehen, in denen sich der französische Philosoph ausdrücklich zum Christentum geäußert hat.
MBS Texte: Philosophische Anstöße, 2004
Am 21. April 1998 starb 78jährig Jean François Lyotard. Neben Michel Foucault (1926-1984) und Jac... more Am 21. April 1998 starb 78jährig Jean François Lyotard. Neben Michel Foucault (1926-1984) und Jacques Deridda (geb. 1930) zählt Lyotard zu den herausragenden französischen Philosophen der Postmoderne. Durch sein Buch La Condition postmoderne hat er den Begriff „postmodern“ in die philosophische Diskussion eingeführt und gehört angesichts seines Schaffenswerkes neben dem Amerikaner Richard Rorty (geb. 1931) zu den wohl analytischsten und renommiertesten Vertretern der sogenannten „achtenswerten Postmoderne“.
Obwohl Das postmoderne Wissen eher wissenssoziologisch und epistemologisch geprägt ist und Lyotard selbst Der Widerstreit als sein eigentlich philosophisches Buch bezeichnet, ist es ein, wenn nicht der Schlüsseltext der Postmoderne-Diskussion.
Der Aufsatz beschäftigt sich einführend mit dem Werk. Nach einem kurzen Blick in das Leben des großen französischen Philosophen werde die Haupt(-)thesen und -argumente wiederzugeben. Dies geschieht in sehr komprimierter Form, zahlreiche nennenswerte Gedanken J.F. Lyotards‘ werden unterschlagen. Anschließend geht um eine Kritik seiner Studie und damit auch der Postmoderne, wobei auch der „Sokal-Skandal“ erörtert wird.
Books by Ron Kubsch
Der neue Paulus: Handreichung zur „Neuen Paulusperspektive“, 2017
Die neutestamentliche Wissenschaft diskutiert seit vielen Jahren über die sogenannte „Neue Paulus... more Die neutestamentliche Wissenschaft diskutiert seit vielen Jahren über die sogenannte „Neue Paulusperspektive“. Die Bezeichnung, die auf einen Aufsatz von James D. G. Dunn aus dem Jahr 1983 zurückgeht, steht für eine theologische Strömung, die die Paulusexegese seitdem durchdringend prägt und der von manchen Bibelauslegern eine epochale Bedeutung zugeschrieben wird. Die „Neue Paulusperspektive“ tritt mit dem Anspruch auf: Wenn wir die Brillen der theologischen Traditionen ablegen und zum Verstehen des Neuen Testaments das frührabbinische Judentum heranziehen, begegnen wir dem wahren Apostel Paulus. Der Apostel, den wir bisher zu kennen glaubten, sei nicht viel mehr als eine Fiktion gewesen. Diese Handreichung geht auf Vorträge zurück, die der Autor in den Jahren 2016 und 2017 gehalten hat. Sie informiert über die „groben Linien“ der exegetischen Bewegung und enthält eine kritische Würdigung. Neue Betrachtungsweisen des Evangeliums und der Rechtfertigungslehre, wie sie in den Arbeiten von N. T. Wright vorgelegt worden sind, bekommen dabei mehr Raum als andere Fragen. Die Anmerkungen und das Literaturverzeichnis liefern zahlreiche Anstöße zum Weiterdenken.
Das komponierte „Ich“: Identitätsfindung in der Postmoderne und das christliche Menschenbild, 2017
Die klassische Annahme einer stabilen und „naturgegebenen“ menschlichen Identität wird in unserer... more Die klassische Annahme einer stabilen und „naturgegebenen“ menschlichen Identität wird in unserer Kultur nachhaltig hinterfragt. Prozesse wie Fragmentierung, Relativierung und Durchmischung haben zur „Entbettung“ des Menschen geführt und lassen einheitliche Identitätserfahrungen kaum mehr zu. Angesagt sind kurzweilige identitätsstiftende Erlebnisse. Leute versuchen, durch den Konsum vorgefertigter Angebote, das Andocken an eine oder mehrere Subkulturen oder durch kreative Akte sich selbst einen Sinn zu geben. Allerdings erzeugt das „Regime der Kurzfristigkeit“ Bindungsarmut und Gefühle von Wurzellosigkeit, Zerrissenheit und Angst. Diese Verlusterfahrung kann ein Anstoß dafür sein, (noch einmal) über Aspekte des christlichen Menschenbildes nachzudenken. Das bewährt sich nämlich auch unter den Herausforderungen, die die Identitätsfindung in der Spätmoderne mit sich bringt. Die christliche Lehre von Schöpfung und Erlösung hält Antworten auf Fragen bereit, die rastlose Vagabunden umtreiben.
Die Postmoderne: Abschied von der Eindeutigkeit, 2007
Wir leben in einer Zeit des Umbruchs –gesellschaftlich wie privat. Die postmoderne Lebenskultur e... more Wir leben in einer Zeit des Umbruchs –gesellschaftlich wie privat. Die postmoderne Lebenskultur ersetzt zunehmend traditionelle Formen und Werte. Statt klarer Orientierungen regieren Misstrauen, radikale Vielfalt und Entgrenzung mit tief greifenden Folgen für Politik, Medien, Kunst und Religion. Das Buch skizziert verständlich den Übergang von der Moderne zur Postmoderne. Sie lernen postmoderne Denkfiguren sowie ihre Protagonisten kennen (z. B. Friedrich Nietzsche, Ludwig Wittgenstein und François Lyotard). Sie erfahren auch, wie die Postmoderne unsere Kultur, z.B. Architektur, Bildende Kunst, Literatur, Film und Sexualität, beeinflusst. Ein Schwerpunkt der Analyse ist das Verhältnis von Postmoderne und christlichem Glauben.
Edited Book by Ron Kubsch
Berthold Schwarz (Hg.): Martin Luther: Aus Liebe zur Wahrheit, 2017
„Kreuzestheologie hat Konjunktur – aber was ist eigentlich ‚Kreuzestheologie‘?“, fragt Michael Ko... more „Kreuzestheologie hat Konjunktur – aber was ist eigentlich ‚Kreuzestheologie‘?“, fragt Michael Korthaus in seiner groß angelegten Untersuchung zu Geschichte und Gehalt der Theologia crucis. Die fast inflationäre Inanspruchnahme einer Theologie des Kreuzes im 20. Jahrhundert korrespondiert offenkundigen mit Unkenntnis im Blick auf das, was der Reformator Martin Luther ursprünglich zur Geltung bringen wollte. Dieser Beitrag soll Luthers ursprüngliches Anliegen verständlich machen. Und er fragt darnach, ob und wie eine Theologie des Kreuzes im 21. Jahrhundert der Kirche bei der Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus ertüchtigen kann. Ich werde zunächst etwas über die Herkunft und Schwerpunkte der Kreuzestheologie sagen und dabei Wesentliches in sieben Thesen zusammenfassen. In einem zweiten Teil plädiere ich für eine Theologie des Kreuzes im 21. Jahrhundert. Meine These lautet dort: Die Welt, in der wir leben, hat sich in den letzten 500 Jahren sehr verändert. Unsere Konstellation unterscheidet sich deshalb von der der Reformatoren. Nichtsdestoweniger brauchen wir eine von umsichtiger Apologetik begleitete Theologie vom Kreuz, da nur sie auf die tiefsten Nöte der Menschen antwortet und zum völligen Vertrauen auf Jesus Christus anstiftet.
Vergangenheit als Lernfeld Kirchengeschichtsschreibung am Martin Bucer Seminar, 2015
Der Blick in die Vergangenheit und der Blick in die Zukunft gehören für Christen zusammen – für i... more Der Blick in die Vergangenheit und der Blick in die Zukunft gehören für Christen zusammen – für ihren persönlichen Glauben an das Handeln Gottes ebenso wie für die heilsgeschichtliche Gesamtperspektive. Der in Zukunft wiederkehrende Herr Jesus Christus ist derselbe Sohn Gottes, der für uns am Kreuz gestorben ist und von seinem Vater auferweckt wurde.
Der Schwerpunkt des diesjährigen Martin Bucer Jahrbuches ist die Theologiegeschichte. Enthalten sind Beiträge, die bisher nur im Internet veröffentlicht wurden sowie bisher unveröffentlichte Arbeiten. Die Verfasser sind Dozenten, Absolventen oder Studenten des Seminars. Die Aufsätze sollen dabei helfen, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu erforschen und zu verstehen.
Mit Beiträgen von George M. Ella, Rainer Haas, Jan Hábl, Thomas K. Johnson, Christian Klein, Amélie Kruse-Regnard, Ron Kubsch, Thomas Schirrmacher, Manfred Stedtler, Hanniel Strebel, Titus Vogt.
Im Zweifel für den Zweifel? Beiträge zur christlichen Apologetik, 2010
Heute ist eine Apologetik, die sich auf das Gefühl beruft, sehr verbreitet. Ein „Das habe ich abe... more Heute ist eine Apologetik, die sich auf das Gefühl beruft, sehr verbreitet. Ein „Das habe ich aber erlebt!“ mag für ein persönliches Zeugnis hilfreich sein, für die denkerische Verteidigung des christlichen Glaubens ist das zu wenig. Der Apostel Petrus erwartet nach 1Petr 3,15–16 von Christen, dass sie den Grund für ihre Hoffnung vernünftig kommunizieren können. Für die Verkündigung des Evangeliums im öffentlichen Raum braucht es eine intellektuell verantwortbare Rechtfertigung des Glaubens. Ein apologetisch denkender Christ glaubt nicht nur, er kann auch erklären, warum und woran er glaubt. Das gilt besonders auch angesichts der Herausforderungen durch den „Neuen Atheismus“.
Die in diesem Band gesammelten Aufsätze helfen Christen dabei, in Glaubensdingen sprachfähig zu werden. Sie gehen auf die Studienwoche „Im Zweifel für den Zweifel?“ zurück, die das Martin Bucer Seminar im Sommer 2010 zusammen mit Mitarbeitern von „L’Abri“ in Berlin veranstaltet hat oder sind im Rahmen anderer apologetischer Dienste entstanden.
Das Jahrbuch enthält unter anderem folgende Beiträge: Daniel von Wachter: Schlechte, aber einflussreiche Argumente gegen die Existenz Gottes; Harald Seubert: Glaube, Zweifel und die Gottesfrage – Einige Überlegungen im Blick auf den neuen Atheismus; Thomas Schirrmacher: „Und sie bewegt sich doch!“ und andere Galilei-Legenden; Wim Rietkerk: Ist Gott eine Projektion?
Schätze der Gnade: Reformatorische Theologie im 21. Jahrhundert, 2013
Der Glaube an Jesus Christus wird in Europa gegenwärtig durch zwei Entwicklungen herausgefordert.... more Der Glaube an Jesus Christus wird in Europa gegenwärtig durch zwei Entwicklungen herausgefordert. Einerseits entfremdet sich die Gesellschaft zunehmend vom Christentum. Viele Menschen haben den Bezug zur Kirche verloren und hinterfragen oder bedrängen das christliche Leben. Gleichzeitig verliert das Christentum selbst seine Kraft und Ausstrahlung, da es sich von Christus entfernt. Bereitwillig säkularisieren sich Gemeinden sowie einzelne Gläubige und geben biblische Positionen zugunsten vermeintlich zeitgemäßerer Standpunkte auf. Viele Christen verlieren angesichts dieser Entwicklungen den Mut, ihren Glauben klar zu bekennen und konsequent auch dort zu leben, wo dies auf Widerstand stoßen könnte. Einige fragen sich sogar: Wie sollen Theologie, Verkündigung, Mission und Gemeinde unter diesen Umständen fortbestehen?
Die in diesem Martin Bucer Jahrbuch erschienenen Beiträge stammen von Autoren, die in dieser „Krisenerfahrung“ auch eine Chance sehen. Die Artikel und Aufsätze knüpfen an der reformatorischen Theologie an und machen Mut, auf das Kreuz und die heilsame Gnade Gottes zu vertrauen und fest damit zu rechnen, dass Gott auch heute seine Gemeinde baut.
Wahrheit und Liebe: Was wir von Francis Schaeffer für die Gegenwart lernen können, 2006
Francis August Schaeffer (1912–1984) zählt zu den bedeutendsten christlichen Apologeten des 20. J... more Francis August Schaeffer (1912–1984) zählt zu den bedeutendsten christlichen Apologeten des 20. Jahrhunderts. Durch seine Bücher (z. B. Gott ist keine Illusion, Wie sollen wir denn leben? und Preisgabe der Vernunft), Vorträge und das 1955 gegründete Schweizer Studienzentrum L’Abri (‚Zuflucht‘) wurden er und seine Frau Edith weltweit bekannt und halfen unzählbar vielen Menschen, ihren Glauben zu festigen sowie intellektuell verantwortbar und kulturrelevant zu bezeugen. Die so genannten „L’Abri-Fellowships” haben bei der Entwicklung gegenwartsnaher Glaubensstile Pionierarbeit geleistet und gezeigt, dass Christen gesunde reformatorische Lehre mit einer aufrichtigen Liebe für die Menschen verbinden können. Die idea-Dokumentation „Wahrheit und Liebe“ lädt ein, sich mit dem Leben und Werk von Francis Schaeffer (erneut) auseinanderzusetzen und von ihm zu lernen.
Dr. Helge Stadelmann schreibt über den Band: »Es ist zu wünschen, dass sich manche evangelikale Theologen durch diesen Band zur intensiven und theologisch reflektierten Auseinandersetzung mit der eigenen Kultur anregen lassen. In der Praktischen Theologie wird es gerade modem, die eigene Disziplin als Kulturhermeneutik zu betreiben. Bevor es da zu einer unkritischen Einfärbung der Praktischen Theologie von der umgebenden Kultur her kommt, könnten verantwortliche apologetische Vorarbeiten dazu helfen, dass es zu einer christlichen denkerischen Durchdringung der Kultur, statt zu einer kulturbestimmten Überfremdung von Theologie und Gemeindepraxis kommt« (JETh 2007, 411).
Mit Beiträgen von Dick Keyes, Gordon R. Lewis, Udo W. Middelmann, Wim Rietkerk, Thomas Schirrmacher, Stephen J. Wellum, Rüdiger Sumann sowie Ruth und Christian Weißenborn.
Die Wiederentdeckung des Glaubens in der Seelsorge, 2003
Das Buch widmet sich einem seit vielen Jahren kontrovers diskutierten Thema: der evangelischen Se... more Das Buch widmet sich einem seit vielen Jahren kontrovers diskutierten Thema: der evangelischen Seelsorgelehre. In einer Zeit, in der sich Seelsorger mit einem schier unüberschaubaren Markt an säkularen Forschungszweigen und Therapieformen sowie einem beständig wachsenden Angebot heterogener christlicher Seelsorgemodelle auseinandersetzen müssen, plädieren die Autoren dafür, moderne Seelsorgekonzepte vor dem Forum der alten Quellen neu zu ordnen.
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Papers by Ron Kubsch
Wer war Kuyper eigentlich?
Ron Kubsch stellt einige Ansichten Thiels vor und fordert Christen dazu heraus, sich mit den aufgeworfenen Fragen auseinanderzusetzen.
Aber was genau steckt hinter dem Namen „Neuer Calvinismus“ (hier weiterhin „NC“ genannt)? Der folgende Beitrag wird auf die historischen Wurzeln des NC verweisen und ein Profil der jungen Bewegung zeichnen. Der Erörterung kritischer Anfragen folgt abschließend ein knapper Ausblick.
Der Beitrag erschien zuerst in Freikirchen Forschung, Nr. 20, 2011. Er wurde als Beitrag für das „Schätze der Gnade“ leicht erweitert.
Was genau Sören Kierkegaard meint, wenn er „den Sprung“ fordert, wird in diesem Aufsatz untersucht und theologiegeschichtlich eingeordnet.
In this brief analysis I would like to provide evidence that Lyotard indeed designated Christianity as a grand narrative and treated it as one. The discussion of precisely this question follows a short introduction to the narrative manner of discourse. Similar to Smith, I will also predominately refer to texts by Lyotard. In contrast to Smith, I will also incorporate those writings in which the French philosopher expressly mentions Christianity.
In dieser kleinen Untersuchung möchte ich den Nachweis erbringen, dass das Christentum von François Lyotard als eine große Erzählung bezeichnet und verarbeitet wird. Einer kurzen Einführung in das postmoderne Wissen folgt deshalb eine Erörterung ausschließlich dieser Frage. Wie Smith werde ich überwiegend auf Texte von Lyotard zurückgreifen. Anders als Smith werde ich auch jene Arbeiten einbeziehen, in denen sich der französische Philosoph ausdrücklich zum Christentum geäußert hat.
Obwohl Das postmoderne Wissen eher wissenssoziologisch und epistemologisch geprägt ist und Lyotard selbst Der Widerstreit als sein eigentlich philosophisches Buch bezeichnet, ist es ein, wenn nicht der Schlüsseltext der Postmoderne-Diskussion.
Der Aufsatz beschäftigt sich einführend mit dem Werk. Nach einem kurzen Blick in das Leben des großen französischen Philosophen werde die Haupt(-)thesen und -argumente wiederzugeben. Dies geschieht in sehr komprimierter Form, zahlreiche nennenswerte Gedanken J.F. Lyotards‘ werden unterschlagen. Anschließend geht um eine Kritik seiner Studie und damit auch der Postmoderne, wobei auch der „Sokal-Skandal“ erörtert wird.
Books by Ron Kubsch
Edited Book by Ron Kubsch
Der Schwerpunkt des diesjährigen Martin Bucer Jahrbuches ist die Theologiegeschichte. Enthalten sind Beiträge, die bisher nur im Internet veröffentlicht wurden sowie bisher unveröffentlichte Arbeiten. Die Verfasser sind Dozenten, Absolventen oder Studenten des Seminars. Die Aufsätze sollen dabei helfen, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu erforschen und zu verstehen.
Mit Beiträgen von George M. Ella, Rainer Haas, Jan Hábl, Thomas K. Johnson, Christian Klein, Amélie Kruse-Regnard, Ron Kubsch, Thomas Schirrmacher, Manfred Stedtler, Hanniel Strebel, Titus Vogt.
Die in diesem Band gesammelten Aufsätze helfen Christen dabei, in Glaubensdingen sprachfähig zu werden. Sie gehen auf die Studienwoche „Im Zweifel für den Zweifel?“ zurück, die das Martin Bucer Seminar im Sommer 2010 zusammen mit Mitarbeitern von „L’Abri“ in Berlin veranstaltet hat oder sind im Rahmen anderer apologetischer Dienste entstanden.
Das Jahrbuch enthält unter anderem folgende Beiträge: Daniel von Wachter: Schlechte, aber einflussreiche Argumente gegen die Existenz Gottes; Harald Seubert: Glaube, Zweifel und die Gottesfrage – Einige Überlegungen im Blick auf den neuen Atheismus; Thomas Schirrmacher: „Und sie bewegt sich doch!“ und andere Galilei-Legenden; Wim Rietkerk: Ist Gott eine Projektion?
Die in diesem Martin Bucer Jahrbuch erschienenen Beiträge stammen von Autoren, die in dieser „Krisenerfahrung“ auch eine Chance sehen. Die Artikel und Aufsätze knüpfen an der reformatorischen Theologie an und machen Mut, auf das Kreuz und die heilsame Gnade Gottes zu vertrauen und fest damit zu rechnen, dass Gott auch heute seine Gemeinde baut.
Dr. Helge Stadelmann schreibt über den Band: »Es ist zu wünschen, dass sich manche evangelikale Theologen durch diesen Band zur intensiven und theologisch reflektierten Auseinandersetzung mit der eigenen Kultur anregen lassen. In der Praktischen Theologie wird es gerade modem, die eigene Disziplin als Kulturhermeneutik zu betreiben. Bevor es da zu einer unkritischen Einfärbung der Praktischen Theologie von der umgebenden Kultur her kommt, könnten verantwortliche apologetische Vorarbeiten dazu helfen, dass es zu einer christlichen denkerischen Durchdringung der Kultur, statt zu einer kulturbestimmten Überfremdung von Theologie und Gemeindepraxis kommt« (JETh 2007, 411).
Mit Beiträgen von Dick Keyes, Gordon R. Lewis, Udo W. Middelmann, Wim Rietkerk, Thomas Schirrmacher, Stephen J. Wellum, Rüdiger Sumann sowie Ruth und Christian Weißenborn.
Wer war Kuyper eigentlich?
Ron Kubsch stellt einige Ansichten Thiels vor und fordert Christen dazu heraus, sich mit den aufgeworfenen Fragen auseinanderzusetzen.
Aber was genau steckt hinter dem Namen „Neuer Calvinismus“ (hier weiterhin „NC“ genannt)? Der folgende Beitrag wird auf die historischen Wurzeln des NC verweisen und ein Profil der jungen Bewegung zeichnen. Der Erörterung kritischer Anfragen folgt abschließend ein knapper Ausblick.
Der Beitrag erschien zuerst in Freikirchen Forschung, Nr. 20, 2011. Er wurde als Beitrag für das „Schätze der Gnade“ leicht erweitert.
Was genau Sören Kierkegaard meint, wenn er „den Sprung“ fordert, wird in diesem Aufsatz untersucht und theologiegeschichtlich eingeordnet.
In this brief analysis I would like to provide evidence that Lyotard indeed designated Christianity as a grand narrative and treated it as one. The discussion of precisely this question follows a short introduction to the narrative manner of discourse. Similar to Smith, I will also predominately refer to texts by Lyotard. In contrast to Smith, I will also incorporate those writings in which the French philosopher expressly mentions Christianity.
In dieser kleinen Untersuchung möchte ich den Nachweis erbringen, dass das Christentum von François Lyotard als eine große Erzählung bezeichnet und verarbeitet wird. Einer kurzen Einführung in das postmoderne Wissen folgt deshalb eine Erörterung ausschließlich dieser Frage. Wie Smith werde ich überwiegend auf Texte von Lyotard zurückgreifen. Anders als Smith werde ich auch jene Arbeiten einbeziehen, in denen sich der französische Philosoph ausdrücklich zum Christentum geäußert hat.
Obwohl Das postmoderne Wissen eher wissenssoziologisch und epistemologisch geprägt ist und Lyotard selbst Der Widerstreit als sein eigentlich philosophisches Buch bezeichnet, ist es ein, wenn nicht der Schlüsseltext der Postmoderne-Diskussion.
Der Aufsatz beschäftigt sich einführend mit dem Werk. Nach einem kurzen Blick in das Leben des großen französischen Philosophen werde die Haupt(-)thesen und -argumente wiederzugeben. Dies geschieht in sehr komprimierter Form, zahlreiche nennenswerte Gedanken J.F. Lyotards‘ werden unterschlagen. Anschließend geht um eine Kritik seiner Studie und damit auch der Postmoderne, wobei auch der „Sokal-Skandal“ erörtert wird.
Der Schwerpunkt des diesjährigen Martin Bucer Jahrbuches ist die Theologiegeschichte. Enthalten sind Beiträge, die bisher nur im Internet veröffentlicht wurden sowie bisher unveröffentlichte Arbeiten. Die Verfasser sind Dozenten, Absolventen oder Studenten des Seminars. Die Aufsätze sollen dabei helfen, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu erforschen und zu verstehen.
Mit Beiträgen von George M. Ella, Rainer Haas, Jan Hábl, Thomas K. Johnson, Christian Klein, Amélie Kruse-Regnard, Ron Kubsch, Thomas Schirrmacher, Manfred Stedtler, Hanniel Strebel, Titus Vogt.
Die in diesem Band gesammelten Aufsätze helfen Christen dabei, in Glaubensdingen sprachfähig zu werden. Sie gehen auf die Studienwoche „Im Zweifel für den Zweifel?“ zurück, die das Martin Bucer Seminar im Sommer 2010 zusammen mit Mitarbeitern von „L’Abri“ in Berlin veranstaltet hat oder sind im Rahmen anderer apologetischer Dienste entstanden.
Das Jahrbuch enthält unter anderem folgende Beiträge: Daniel von Wachter: Schlechte, aber einflussreiche Argumente gegen die Existenz Gottes; Harald Seubert: Glaube, Zweifel und die Gottesfrage – Einige Überlegungen im Blick auf den neuen Atheismus; Thomas Schirrmacher: „Und sie bewegt sich doch!“ und andere Galilei-Legenden; Wim Rietkerk: Ist Gott eine Projektion?
Die in diesem Martin Bucer Jahrbuch erschienenen Beiträge stammen von Autoren, die in dieser „Krisenerfahrung“ auch eine Chance sehen. Die Artikel und Aufsätze knüpfen an der reformatorischen Theologie an und machen Mut, auf das Kreuz und die heilsame Gnade Gottes zu vertrauen und fest damit zu rechnen, dass Gott auch heute seine Gemeinde baut.
Dr. Helge Stadelmann schreibt über den Band: »Es ist zu wünschen, dass sich manche evangelikale Theologen durch diesen Band zur intensiven und theologisch reflektierten Auseinandersetzung mit der eigenen Kultur anregen lassen. In der Praktischen Theologie wird es gerade modem, die eigene Disziplin als Kulturhermeneutik zu betreiben. Bevor es da zu einer unkritischen Einfärbung der Praktischen Theologie von der umgebenden Kultur her kommt, könnten verantwortliche apologetische Vorarbeiten dazu helfen, dass es zu einer christlichen denkerischen Durchdringung der Kultur, statt zu einer kulturbestimmten Überfremdung von Theologie und Gemeindepraxis kommt« (JETh 2007, 411).
Mit Beiträgen von Dick Keyes, Gordon R. Lewis, Udo W. Middelmann, Wim Rietkerk, Thomas Schirrmacher, Stephen J. Wellum, Rüdiger Sumann sowie Ruth und Christian Weißenborn.
Richard Alan Fuhr u. Dr. Andreas J. Köstenberger. Inductive Bible Study: Observation, Interpretation, and Application Through the Lenses of History, Literature, and Theology. B&H Academic, 2016. 384 S. Ca. $ 30,00.