Gestern abend war noch ein recht doofer Abend aus zwei Gründen (einer total banal, einer gar nicht, aber vermutlich auch nicht so dramatisch, wie er in meinem Kopf aussieht)
Banal: Ich bin ja JAHRELANG um die Anschaffung eines Microplane-Hobels rumgeschlichen und habe dann im August endlich einen gekauft. Hobelt super, ich habe mich fast geärgert, ihn nicht eher gekauft zu haben. Nach ziemlich genau 4 Monaten löst sich jetzt bei der EInlegewendeplatte die Metallplatte von der Plastikgrundplatte. Der Tchibohobel, den ich vorher hatte, hobelt zwar scheisse, ist aber schon 20 Jahre alt und schaut aus wie neu..... Aber: Amazon mag ja des Teufels sein, aber es ging 3 Min im Supportchat und ich hatte das Rücksendelabel. (Heute habe ich dann den eingepackten Hobel zum DHL Express Servicepunkt, den ich seit vorgestern kenne, nämlich den Blumenladen, gebracht und 30 Minuten später war das Geld rückerstattet. Ich gehe also fast davon aus, dass ich mir das Rücksenden auch hätte sparen können und jetzt halt scharfer Schrott von CH nach Slowenien verschickt wird und dann weggeschmissen. Also: ich muss meine Empfehlung von hier zurücknehmen, diesen Hobel würde ich nicht mehr empfehlen. Immerhin haben wir ihn kaputtgekriegt, bevor jemand mit der flachen Hand in die Julienn-Zacken gelangt hat. Ich habe mir jetzt einen Gemüsehobel, der nicht einstellbar ist, aber dafür auch keine Plastikteile hat, von Microplane gekauft. Mal sehen.
Nicht so banal: L.s zweiter Tuberkulosetest war wieder inconclusive, diesmal aber nicht am unteren Ende (also grad nicht negativ), sondern am oberen Ende (grad nicht positiv). Das ist sehr doof, weil:
1. Der Kinderarzt sagt, ein dritter Test beim gleichen Labor bringt nix. Wenn es ein Laborfehler ist (was er stark vermutet), dann wird ein drittes Resultat nicht verlässlicher sein.
2. Es wird zeitlich langsam eng, ich wollte das alles vor Weihnachten abgeschickt haben
3. Der blöde Tuberkulosetest ist das EINZIGE, was für das Japanvisum verpflichtend ist an Impfungen/Tests.)
4. Was, wenn kein Laborfehler?
An 4 denken wir jetzt mal nicht (hahahahaha, as if, ich weiss jetzt alles über Tuberkulose in der Schweiz und bin 99.9% sicher, dass es nicht an L.s Lunge / Blut liegt, sondern am Labor. Aber eben), ich habe 3 Anlaufstellen für wie weiter (primäres Ziel: so schnell wie möglich ein negatives Resultat generieren, sei es nochmal ein Bluttest bei einem spezialisierten Labor oder halt in Gottes Namen ein Lungenröntgen, sekundäres Ziel: wenn es kein Laborfehler ist, sind wir dann direkt bei den richtigen Leuten für wie weiter), sortiert nach erwarteter Schnelligkeit. Nummer 1: Lungenliga Aargau, dann das lokale Erwachsenenkrankenhaus, dann das Kinderspital in Basel oder Aarau. Lungenliga habe ich direkt heute 5 min nach Büroöffnung angerufen, aber die Tuberkuloseabteilung ist Freitag nie besetzt, also geht es am Montag weiter. Hmpf. Wird schon werden. Aber hmpf.
Dementsprechend mittelgut habe ich geschlafen, dafür war ich aber halt auch ab halb sechs wach, da hat man was vom Tag.
Heute dann v.a. Erledigungszeug, nichts dramatisches, nur schwierig wegen einarmig:
Wocheneinkauf (ich hätte das ja gern mit jemand mit zwei Armen gemacht, damit wir den schweren Einkaufswagen sicher nach Hause bekommen, aber es war tatsächlich niemand verfügbar, weil Q. und L. beide lange Schule haben, Q danach direkt nach Mailand auf ein Weekend mit Pfadileiterkollegen fährt, der Hübsche erst spät aus Barcelona zurückkommt und naja, habe ich halt ganz gemütlich einarmig den Wagen vollgeladen und dann die 50m mitten auf der Strasse nach Hause geschoben, ich war niemand im Weg und habe mir den Arm nicht weiter abgebrochen. Ausräumen ging erstaunlich gut. (Bisschen viel für meine shaky Nerven: recht viel Blut auf der Strasse vor unserem Weg. Aber: alle unsere Katzen und Katzen, die ich kenne, die da vorne abhängen, habe ich später noch gesehen. Ich hoffe, es war nichts dramatischeres als Nasenbluten oder vllt auch nur ein Beutel Himbeersirup.)
Immerhin ein paar Schritte durch den Latsch ins Dorf zum Blumenladen.
Physio: Beweglichkeit geht einerseits schon recht gut, eine Richtung ist aber RICHTIG schmerzhaft. Der Physiotherapeut vermutet, dass die Kugel wegen dem Aufprall nicht mehr im Gelenk zentriert ist und am "Dach" anschlägt. Das kann man hinkriegen, aber nicht jetzt, weil man noch nicht so fest drücken darf. Na dann. Sonst: ich soll es nicht übertreiben.
Weihnachtspost: Normalerweise radle ich ja andauernd an deutschen Postshops oder Hermesbuden vorbei und kann problemlos die Weihnachtspakete aufgeben. Nicht so dieses Jahr, weil ich nicht radeln kann und auch nicht autofahren. Also müssen der Hübsche und ich das zusammenmachen und das muss morgen sein, sonst kriegen wir es nicht unter (respektive passt es perfekt, weil wir ein Paket im Hermesshop abholen müssen, ich ENDLICH das Geschenk für meine Freundin und ihr Baby fertig habe UND dort noch ein anderes Päckchen abholen muss.) Also: heute noch Zusatzgimmicks für die Geschenke besorgt, Adressetiketten bei Hermes generiert, gleich werde ich zumindest die, die nach D geschickt werden, fertig einpacken und zusammenpacken.
Und dann halt: Arbeit. Das war heute auch ein bissl arg viel Spannung auf einen Freitag nachmittag gelegt:
1. Unser Projekt Weltrettung hat die vorvorletzte Hürde mit Bravour genommen und damit die letzte im Techops Bereich, in dem mein Partner in crime für das andere Produkt und ich eben arbeiten. Damit haben wir den Teil, den wir allein im Team verantworten, abgeliefert, der Rest ist nun über unser aller Hierarchie, das machen wir alle im Team. Das wird so gut!
2. Mondscheinkäse: Ich gebe zu, die Analogie mit der Coop-Biomilch und dem Mondscheinkäse stösst nun wirklich an ihre Grenzen, aber es gab ja letzten Dienstag noch einen unexpected turn of events, als der CEO der Käsebude meinte, sie hätten aber Emails, die belegen, dass sie schon vor Jahren mit Coop im Mondscheinkäseland in Kontakt getreten wären und die hätten praktisch gesagt, das wäre alles ok. Diese Emails haben sie uns dann geschickt und mehr oder weniger waren das Emails an... naja, eine Coop Pronto-Filiale in einer Tankstelle vor der Mondscheinkäsefabrik, in denen stand, dass man gern mal die Biomilch probieren würde, rein aus wissenschaftlichem Interesse, und wo man die kaufen könnte. Und die von der Tanke haben dann gesagt: "Wir haben die nicht, da müsste man bei einem Megastore nachschauen." Das ist ja nun ein bisschen was anderes als "Klar, verwendet das für euren Käse, referenziert auf Coop, kein Problem, wir beantworten auch alle Fragen vom Käseamt, wir helfen echt gern". Also hat sich das globale Biomilchteam mit den Leuten von der Tankstelle unterhalten, mit den Leuten vom Partnering und Outlicensing, ob die denn prinzipiell an einer Kollaboration mit den Käseleuten interessiert wären und den entsprechenden Due Diligence-Prozess wenigstens in Betracht ziehen würden (nein) und dann hatten wir heute wieder ein Gespräch mit den Käseleuten und haben ihnen das genau so gesagt: "Es ging nie um Licensing und eine Partnerschaft, nur: wo kriegen wir Biomilch zum Probieren her. Der einzige Weg, das zu fixen, wäre eine Due Diligence, die dauert ... ungefähr ein Jahr und der outcome ist sehr fraglich. Unser Partnering hat daran kein Interesse, damit können wir hier von unserer Seite leider nichts weiter tun für Euch." Sie waren natürlich nicht happy, allerdings auch nicht einsichtig (also: NIE in dem ganzen Prozess. Es hätte am outcome nichts geändert, wenn sie einmal gesagt hätten: "Scheisse, wir haben da echt Mist gebaut und etwas übersehen", es wurde die ganze Zeit nur an uns rumgemäkelt und gezetert, warum wir so kompliziert und mühsam wären, aber vllt hätte ich ein bisschen mehr Mitleid mit ihnen?). In ihren Augen haben die Leute von der Tankstelle da Mist gebaut respektive der gesamte Konzern, aber gut, dann ist das so. Wie es sich für einen grossen Konzern gehört, ist die Ländergesellschaft im Mondscheinkäseland informiert, auch deren Kommunikationsabteilung und Milchspezialisten, für den Fall, dass es da was öffentlich klarzustellen gibt. (Man hat auf der Website des Käseunternehmens gross angekündigt, dass man auf der Anual Käsekonferenz im Januar spectacular news, commercial outlook und investor conversations haben wird in Sachen Mondscheinkäse. Wäre ich jetzt auch bissl traurig, wenn ich da last minute die Präsentation (und vor allem die Message) ändern müsste.... Ein Kollege meinte noch: "Eigentlich sollten wir denen jetzt noch eine Rechnung für unsere Consulting Services schicken, weil sie von uns mehr über GMP Käseherstellung und AOC-Siegel gelernt haben, als sie sich je hätten träumen lassen."
So. Wäre das auch erledigt.
Jetzt also noch ein bisschen Päckchen packen und dann ist der Hübsche auch schon wieder da und es gibt Pizza, halleluja!