Talks by Izabela Wilkosz
Animals and their Relation to Gods, Humans and Things in the Ancient World, 2019
Wie haben sich die Maya Himmel und Kosmos vorgestellt? Woher kamen die Sonne und der Mond laut de... more Wie haben sich die Maya Himmel und Kosmos vorgestellt? Woher kamen die Sonne und der Mond laut der aztekischen Mythologie? Welche Rolle spielten die Plejaden im präkolumbischen Mexiko? Was bedeuten die berühmten Nazca-Linien? Diese Fragen werden während des Vortrags von Dr. Izabela Wilkosz, Altamerikanistin und Kulturanthropologin, beantwortet.
Woher kamen die geheimnisvollen Inka, die das größte Reich im präkolumbischen Südamerika gründete... more Woher kamen die geheimnisvollen Inka, die das größte Reich im präkolumbischen Südamerika gründeten? Was erzählt ihre Ursprungslegende und wie sah die Geschichte der Inka wirklich aus? Die Reise führt zu den ältesten Hochkulturen des Kontinents, den kulturellen Vorfahren der Inka, die sie beeinflussten und inspirierten: die Tiwanaku, Chavín, Moche und Huari.
Die Azteken sind vor allem für ihre blutigen Rituale bekannt. Die Berichte der spanischen Konquis... more Die Azteken sind vor allem für ihre blutigen Rituale bekannt. Die Berichte der spanischen Konquistadoren erzählen von barbarischen Sitten, die vor der Eroberung in Mexiko häufig stattgefunden haben sollen. Wo liegt die Wahrheit? Haben die Azteken tatsächlich Menschen geopfert? Falls ja, zu welchem Zweck? Der Vortrag ist der Bedeutung des Menschenopfers im präkolumbischen Wertesystem gewidmet.
Waren die Azteken wirklich so blutrünstig?
Im Kollektivbewusstsein sind die Azteken vor allem fü... more Waren die Azteken wirklich so blutrünstig?
Im Kollektivbewusstsein sind die Azteken vor allem für ihre blutigen Rituale bekannt. Die Berichte der spanischen Konquistadoren erzählen von barbarischen Sitten, die vor der Eroberung in Mexiko häufig stattgefunden haben. Wo liegt die Wahrheit? Haben die Azteken tatsächlich Menschen geopfert? Falls ja, zu welchem Zweck? Der Vortrag ist der Bedeutung des Menschenopfers im präkolumbischen, bzw. aztekischen Wertesystem gewidmet.
Die Referentin hat an der Freien Universität Berlin in der Fachrichtung Altamerikanistik und Kulturanthropologie promoviert.
Toxcatl war eines der wichtigsten Feste des aztekischen Kalenders, in dem Götter und Krieger gefe... more Toxcatl war eines der wichtigsten Feste des aztekischen Kalenders, in dem Götter und Krieger gefeiert und Menschen geopfert wurden. Die Referentin ergründet anhand von Text- und Bildquellen die Bedeutung und regionale Varianten des Festes. Sie zeigt dabei auf, dass die Azteken an diesem
Tag ihrer Geschichte gedachten, dass aber auch die von ihnen unterworfenen Ethnien ihrer eigenen Identität Ausdruck verliehen.
Conference Presentations by Izabela Wilkosz
The fall of Tenochtitlan, the de-facto capital of the Aztec Triple Alliance, in 1521 marked the b... more The fall of Tenochtitlan, the de-facto capital of the Aztec Triple Alliance, in 1521 marked the biggest milestone in a long campaign led by the forces of Spanish conquistador Hernán Cortés. Since this expedition to Mexico, which aim was to explore and secure the land for colonisation, began in 1519, Cortés‘ soldiers battled native troops, subdued them and gathered intelligence on the Aztec Empire. On their progress to Tenochtitlan, the Spaniards encountered various indigenous groups; some of them joined the foreigners in hope of overthrowing their Aztec rulers.
There are several first-hand accounts of the entire campaign: some of them were written by Cortés himself, others by his soldiers. This paper will take a closer look at their content, style and the perception of cultural differences between the Spaniards and the Aztec, especially those concerning the purpose and meaning of war. These differences proved crucial to the success of Cortés' endeavour and contributed greatly to his victory over the Aztecs, despite overwhelming odds.
Das religiöse Fest von Toxcatl in Tenochtitlan, beschrieben ausführlich u.a. im Codex Florentinus... more Das religiöse Fest von Toxcatl in Tenochtitlan, beschrieben ausführlich u.a. im Codex Florentinus von Bernardino de Sahagún, war ein interessantes Beispiel für indigene Selbstrepräsentation im präkolumbischen Mexiko.
Die Zeremonie würde ausgenutzt, um eine subjektive Vorstellung von der Herkunft und des Erbes des Mexica-Tenochca Volkes hervorzubringen. Die intellektuelle Elite der Stadt Tenochtitlan - der Herrscher huey tlatoani und seine Berater sowie die Hauptpriester – kreierte eine neue, abgeänderte Version der aztekischen Geschichte, welche ihren konkreten ideologischen Bedürfnissen und politischen Bestrebungen entsprach. Die führenden Köpfe der Tenochca wünschten sich, ihre Stadt in einer zentrale Role in Tal von Mexiko zu bringen, sowohl politisch als auch wirtschaftlich; dieses taktische Manöver stellte die damaligen Späteinwanderer in den dortigen kulturhistorischen Kontext.
Zu diesem Zwecke stellten sich die Tenochca ethnozentrisch als „das ausgewählte Volk“ dar und behaupteten, dass ihr Stammesgott Huitzilopochtli sie aus dem mythischen Heimat Aztlan in das „Gelobten Land“ führte. Gleichzeitig maßten sie sich den Titel als politische Erben den Tolteken an - die lange bevor die Tenochca ins Tal des Mexiko kamen, diese Region beherrschten.
Toxcatl war ein typisches Beispiel einer solch bewussten Manipulation: die Rituale, die Darsteller und die Gliederung würden für propagandistische Zwecke genutzt. Es diente als Gelegenheit für eine sorgfältig konstruierte Selbstpräsentation: die Männer, die für das Menschenopfer ausgewählt würden, repräsentieren zwei Götter, die mit der „neuen Version“ der Tenochca Geschichte verbunden waren – Huitzilopochtli und Tezcatlipoca. Der erste war der Patron von Tenochtitlan und sollte die Mythen von Aztlan in Erinnerung rufen. Der andere war eine toltekische Herrscher Gottheit.
Das Fest von Toxcatl hatte also eine ideologische Dimension und bezog sich auf die Legende der aztekischen Herkunft, ihren Aufstieg an die Macht, die Verbindung mit der toltekischen Kultur und den Gegensatz zwischen den bescheidenen Anfängen von Tenochca und ihrer grandiosen Stadt, deren Aufbau mit der Konstruktion einer neuen Identität verbunden war.
Books by Izabela Wilkosz
"Power, Performance and Propaganda" takes a closer look at Toxcatl, one of the most important cer... more "Power, Performance and Propaganda" takes a closer look at Toxcatl, one of the most important ceremonies in the Aztec ritual calendar. The descriptions of this feast were written by Spanish missionaries after the conquest of Mexico in the 16th century. Not surprisingly, they focused mainly on human sacrifice performed during that event. Their authors condemned Toxcatl as yet another example of Aztec barbarity and lust for blood. The following book offers a scholarly approach to the question: "What was the purpose of Toxcatl?". It presents the reader with an insightful analysis of this fascinating, multifaceted ceremony and takes into account its political, religious and social dimensions.
Papers by Izabela Wilkosz
Universal- und kulturhistorische Studien, 2019
CHAPTER 1 INTRODUCTION 1.0. General introduction 2.0. Methodology 3.0. Further research questions... more CHAPTER 1 INTRODUCTION 1.0. General introduction 2.0. Methodology 3.0. Further research questions 4.0. Tezcatlipoca and Huitzilopochtli 5.0. Ixiptla 6.0. Terminology CHAPTER 2 TOXCATL IN SIXTEENTH- AND SEVENTEENTH-CENTURY SOURCES 1.0. Foreword to the description on primary sources 2.0. Codex Magliabechiano 3.0. Codex Borbonicus 4.0. Memoriales o libro de las Cosas de la Nueva España y de los naturales de ella 5.0. Fray Bernardino de Sahagún 5.1. Primeros Memoriales 5.2. The Florentine Codex 5.2.1. Illustrations depicting Toxcatl in the Florentine Codex 6.0. Fray Diego Durán 6.1. Book of the Gods and Rites and The Ancient Calendar 7.0. José de Acosta and Juan de Tovar 8.0. Juan Bautista Pomar 8.1. Relación de Texcoco 9.0. Monarquía Indiana 10.0. Preliminary conclusions CHAPTER 3 CONTEMPORARY THEORIES ON THE SIGNIFICANCE OF TOXCATL 1.0. Foreword 1.1. The name of the veintena in Nahuatl 1.2. Toxcatl equivalents in other indigenous languages 2.0. Modern interpretations of Toxcatl 2.1. E...
Animals and their Relation to Gods, Humans and Things in the Ancient World, 2019
Kannibalismus, eine anthropologische Konstante?, 2015
CHAPTER 1 INTRODUCTION 1.0. General introduction 2.0. Methodology 3.0. Further research questions... more CHAPTER 1 INTRODUCTION 1.0. General introduction 2.0. Methodology 3.0. Further research questions 4.0. Tezcatlipoca and Huitzilopochtli 5.0. Ixiptla 6.0. Terminology CHAPTER 2 TOXCATL IN SIXTEENTH- AND SEVENTEENTH-CENTURY SOURCES 1.0. Foreword to the description on primary sources 2.0. Codex Magliabechiano 3.0. Codex Borbonicus 4.0. Memoriales o libro de las Cosas de la Nueva Espana y de los naturales de ella 5.0. Fray Bernardino de Sahagun 5.1. Primeros Memoriales 5.2. The Florentine Codex 5.2.1. Illustrations depicting Toxcatl in the Florentine Codex 6.0. Fray Diego Duran 6.1. Book of the Gods and Rites and The Ancient Calendar 7.0. Jose de Acosta and Juan de Tovar 8.0. Juan Bautista Pomar 8.1. Relacion de Texcoco 9.0. Monarquia Indiana 10.0. Preliminary conclusions CHAPTER 3 CONTEMPORARY THEORIES ON THE SIGNIFICANCE OF TOXCATL 1.0. Foreword 1.1. The name of the veintena in Nahuatl 1.2. Toxcatl equivalents in other indigenous languages 2.0. Modern interpretations of Toxcatl 2.1. E...
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Talks by Izabela Wilkosz
Im Kollektivbewusstsein sind die Azteken vor allem für ihre blutigen Rituale bekannt. Die Berichte der spanischen Konquistadoren erzählen von barbarischen Sitten, die vor der Eroberung in Mexiko häufig stattgefunden haben. Wo liegt die Wahrheit? Haben die Azteken tatsächlich Menschen geopfert? Falls ja, zu welchem Zweck? Der Vortrag ist der Bedeutung des Menschenopfers im präkolumbischen, bzw. aztekischen Wertesystem gewidmet.
Die Referentin hat an der Freien Universität Berlin in der Fachrichtung Altamerikanistik und Kulturanthropologie promoviert.
Tag ihrer Geschichte gedachten, dass aber auch die von ihnen unterworfenen Ethnien ihrer eigenen Identität Ausdruck verliehen.
Conference Presentations by Izabela Wilkosz
There are several first-hand accounts of the entire campaign: some of them were written by Cortés himself, others by his soldiers. This paper will take a closer look at their content, style and the perception of cultural differences between the Spaniards and the Aztec, especially those concerning the purpose and meaning of war. These differences proved crucial to the success of Cortés' endeavour and contributed greatly to his victory over the Aztecs, despite overwhelming odds.
Die Zeremonie würde ausgenutzt, um eine subjektive Vorstellung von der Herkunft und des Erbes des Mexica-Tenochca Volkes hervorzubringen. Die intellektuelle Elite der Stadt Tenochtitlan - der Herrscher huey tlatoani und seine Berater sowie die Hauptpriester – kreierte eine neue, abgeänderte Version der aztekischen Geschichte, welche ihren konkreten ideologischen Bedürfnissen und politischen Bestrebungen entsprach. Die führenden Köpfe der Tenochca wünschten sich, ihre Stadt in einer zentrale Role in Tal von Mexiko zu bringen, sowohl politisch als auch wirtschaftlich; dieses taktische Manöver stellte die damaligen Späteinwanderer in den dortigen kulturhistorischen Kontext.
Zu diesem Zwecke stellten sich die Tenochca ethnozentrisch als „das ausgewählte Volk“ dar und behaupteten, dass ihr Stammesgott Huitzilopochtli sie aus dem mythischen Heimat Aztlan in das „Gelobten Land“ führte. Gleichzeitig maßten sie sich den Titel als politische Erben den Tolteken an - die lange bevor die Tenochca ins Tal des Mexiko kamen, diese Region beherrschten.
Toxcatl war ein typisches Beispiel einer solch bewussten Manipulation: die Rituale, die Darsteller und die Gliederung würden für propagandistische Zwecke genutzt. Es diente als Gelegenheit für eine sorgfältig konstruierte Selbstpräsentation: die Männer, die für das Menschenopfer ausgewählt würden, repräsentieren zwei Götter, die mit der „neuen Version“ der Tenochca Geschichte verbunden waren – Huitzilopochtli und Tezcatlipoca. Der erste war der Patron von Tenochtitlan und sollte die Mythen von Aztlan in Erinnerung rufen. Der andere war eine toltekische Herrscher Gottheit.
Das Fest von Toxcatl hatte also eine ideologische Dimension und bezog sich auf die Legende der aztekischen Herkunft, ihren Aufstieg an die Macht, die Verbindung mit der toltekischen Kultur und den Gegensatz zwischen den bescheidenen Anfängen von Tenochca und ihrer grandiosen Stadt, deren Aufbau mit der Konstruktion einer neuen Identität verbunden war.
Books by Izabela Wilkosz
Papers by Izabela Wilkosz
Im Kollektivbewusstsein sind die Azteken vor allem für ihre blutigen Rituale bekannt. Die Berichte der spanischen Konquistadoren erzählen von barbarischen Sitten, die vor der Eroberung in Mexiko häufig stattgefunden haben. Wo liegt die Wahrheit? Haben die Azteken tatsächlich Menschen geopfert? Falls ja, zu welchem Zweck? Der Vortrag ist der Bedeutung des Menschenopfers im präkolumbischen, bzw. aztekischen Wertesystem gewidmet.
Die Referentin hat an der Freien Universität Berlin in der Fachrichtung Altamerikanistik und Kulturanthropologie promoviert.
Tag ihrer Geschichte gedachten, dass aber auch die von ihnen unterworfenen Ethnien ihrer eigenen Identität Ausdruck verliehen.
There are several first-hand accounts of the entire campaign: some of them were written by Cortés himself, others by his soldiers. This paper will take a closer look at their content, style and the perception of cultural differences between the Spaniards and the Aztec, especially those concerning the purpose and meaning of war. These differences proved crucial to the success of Cortés' endeavour and contributed greatly to his victory over the Aztecs, despite overwhelming odds.
Die Zeremonie würde ausgenutzt, um eine subjektive Vorstellung von der Herkunft und des Erbes des Mexica-Tenochca Volkes hervorzubringen. Die intellektuelle Elite der Stadt Tenochtitlan - der Herrscher huey tlatoani und seine Berater sowie die Hauptpriester – kreierte eine neue, abgeänderte Version der aztekischen Geschichte, welche ihren konkreten ideologischen Bedürfnissen und politischen Bestrebungen entsprach. Die führenden Köpfe der Tenochca wünschten sich, ihre Stadt in einer zentrale Role in Tal von Mexiko zu bringen, sowohl politisch als auch wirtschaftlich; dieses taktische Manöver stellte die damaligen Späteinwanderer in den dortigen kulturhistorischen Kontext.
Zu diesem Zwecke stellten sich die Tenochca ethnozentrisch als „das ausgewählte Volk“ dar und behaupteten, dass ihr Stammesgott Huitzilopochtli sie aus dem mythischen Heimat Aztlan in das „Gelobten Land“ führte. Gleichzeitig maßten sie sich den Titel als politische Erben den Tolteken an - die lange bevor die Tenochca ins Tal des Mexiko kamen, diese Region beherrschten.
Toxcatl war ein typisches Beispiel einer solch bewussten Manipulation: die Rituale, die Darsteller und die Gliederung würden für propagandistische Zwecke genutzt. Es diente als Gelegenheit für eine sorgfältig konstruierte Selbstpräsentation: die Männer, die für das Menschenopfer ausgewählt würden, repräsentieren zwei Götter, die mit der „neuen Version“ der Tenochca Geschichte verbunden waren – Huitzilopochtli und Tezcatlipoca. Der erste war der Patron von Tenochtitlan und sollte die Mythen von Aztlan in Erinnerung rufen. Der andere war eine toltekische Herrscher Gottheit.
Das Fest von Toxcatl hatte also eine ideologische Dimension und bezog sich auf die Legende der aztekischen Herkunft, ihren Aufstieg an die Macht, die Verbindung mit der toltekischen Kultur und den Gegensatz zwischen den bescheidenen Anfängen von Tenochca und ihrer grandiosen Stadt, deren Aufbau mit der Konstruktion einer neuen Identität verbunden war.