Über Flüsse gelangt viel Plastik in die Ozeane. Auch in deutschen Flüssen findet sich jede Menge Plastikmüll. Weltweit versuchen Start-ups und freiwillige Helfer, die Müllzufuhr ins Meer zu stoppen.
Kampf gegen den Plastikmüll
Wie zum Beispiel im albanischen Kukës. Die Stadt liegt am Zusammenfluss des Schwarzen und des Weißen Drin. Tonnenweise treibt Plastikmüll im Wasser oder verschmutzt das Ufer. Ein deutsches Start-up versucht sich im Kampf gegen den Abfall aus Kunststoff. Mit einem Boot wollen die Helfer den Müll aufsammeln und daran hindern, in Richtung Meer abzudriften. Eine Sisyphusarbeit.
Ein System wie den Gelben Sack gibt es in Albanien nicht. Trotzdem haben die Plastiksammler einen Weg gefunden, mit dem Aufräumen Geld zu verdienen: Sie vergeben gegen Bezahlung "Plastic Credits" an Unternehmen, die im Gegenzug von sich behaupten dürfen, nachhaltig zu handeln. Greenwashing oder eine Win-win-Situation für alle Beteiligten?
Mikroplastik im Wasser
Experten wie die Meeresbiologin Dr. Melanie Bergmann sehen diese Entwicklung kritisch: "Die Gefahr besteht auf jeden Fall, dass man sich sozusagen freikaufen kann. Wenn man sich an der Beseitigung von Plastik aus der Umwelt beteiligt, dass man dann weiter Plastik produzieren darf. Aber das funktioniert ja nicht. Denn je mehr Plastik produziert wird, desto mehr landet auch in der Umwelt."
Nur über die Flüsse gelangen jährlich bis zu 2,7 Millionen Tonnen Plastik in die Weltmeere. Sie zerfallen zu Mikroplastik und belasten die marinen Ökosysteme.
Mülltaucher an der Adria
In Südkroatien an der Adria haben sich Dutzende Taucher verabredet. Ihr Ziel: möglichst viel Plastikmüll vom Meeresgrund zu bergen. Bei jedem Tauchgang werden sie fündig.
In Indien fließen einige der dreckigsten Ströme der Welt. Kanpur liegt am Ganges. Für die Bewohner der Millionenstadt ein Leben an einer schwimmenden Kloake. Ein Netz von vielen verdreckten Kanälen prägt das Stadtbild. Auch dort versucht ein Start-up, die Müllmassen in den Griff zu bekommen.
Doch was bringen die Müllsammelaktionen wirklich? Und was passiert mit dem Müll, der aus den Flüssen gefischt wurde? Für "planet e." begibt sich Reporterin Frauke Ludwig auf Spurensuche.
UN-Plastikabkommen
Am Montag, den 25.11. startet in Busan, Südkorea, die UN-Konferenz zur Aushandlung eines international verbindlichen Abkommens gegen Plastikmüll. Ziel des globalen Plastik-Abkommens ist es, die wachsende Plastikverschmutzung in den Meeren und an Land aufzuhalten.
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Team
Ein Film von: Frauke Ludwig
Kamera: Florian Nickel-von Zitzewitz/Ralf Heinze/Jürgen Heck
Schnitt: Klaus Flemming
Redaktion: Martin Ordolff
Leitung der Sendung: Cathérine Kipp