Fahrplanwechsel 15. Dezember Das ändert sich für Bahnreisende
Ohne Umsteigen von Berlin nach Paris, mehr Sprinter auf beliebten Strecken im Inland: Mit dem Fahrplanwechsel stellt die Deutsche Bahn einige Neuerungen vor. Auch manche Tickets werden spürbar teurer. Die Änderungen im Überblick.
Paris, Venedig, Krakau, Amsterdam - Fahrgäste der Deutschen Bahn profitieren zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember von neuen Verbindungen und einem dichteren Takt in europäische Metropolen. Innerhalb Deutschlands will die Bahn unter anderem mit mehr Sprintern zwischen Berlin und Frankfurt am Main punkten. Allerdings wird das Bahnfahren zum Teil teurer.
Was ändert sich bei Verbindungen ins Ausland?
Von Montag an bietet die Deutsche Bahn eine tägliche Direktverbindung von Berlin nach Paris an. Die ICE-Verbindung führt in knapp acht Stunden vom Berliner Hauptbahnhof über Frankfurt Süd, Karlsruhe und Straßburg ohne Umsteigen nach Paris Est.
Auch Amsterdam ist erstmals täglich ohne Umsteigen mit dem ICE von Stuttgart und München aus erreichbar. Zwischen Frankfurt und Brüssel gibt es von Mitte April bis Anfang November täglich eine neue Spätverbindung in beide Richtungen.
Zwischen München und Zürich sind zwei weitere Züge unterwegs, ebenso auf der Strecke zwischen Berlin, Breslau und Krakau. Im Sommer sollen außerdem weitere Direktzüge von München über Verona nach Venedig beziehungsweise Bologna hinzukommen. Insgesamt werden nach Bahnangaben jetzt täglich mehr als 330 Fahrten von Deutschland in zwölf Nachbarländer gehen.
Gibt es mehr Züge auf beliebten Inlandsstrecken?
Auf besonders beliebten Verbindungen im Inland will die Bahn mehr Züge einsetzen. Sechs zusätzliche sogenannte Sprinter fahren ohne Zwischenhalt in rund vier Stunden zwischen Berlin und Frankfurt am Main. Die Sprinter sollen rund 20 Minuten schneller auf der Verbindung unterwegs sein als die regulären Fernzüge.
Ansonsten richtet die Bahn einen zusätzlichen Direktzug zwischen Berlin und Saarbrücken ein sowie ab Mitte März zwischen Rostock, Leipzig, Frankfurt und Stuttgart. Zwischen Bremen und Berlin soll ebenfalls ein zweiter täglicher Direktzug fahren.
Außerdem bringt der neue Fahrplan eine neue ICE-Nachtverbindung zwischen Berlin und der Schweiz. Am Nachtzugangebot, das die Bahn vor allem in Kooperation mit den Österreichischen Bundesbahnen anbietet, ändert sich nichts.
Welche Tickets werden teurer?
Die Flexpreis-Tickets und die Bahncard 100. Nach Angaben der Bahn steigen die Preise für ein Flexpreis-Ticket durchschnittlich um 5,9 Prozent. Mit so einem Fahrschein kann man am Reisetag auf der jeweiligen Verbindung jeden beliebigen Fernzug nehmen.
Die Bahncard 100, mit der Kunden ein Jahr lang ohne Einschränkung mit allen Zügen fahren können, wird im Schnitt um 6,6, Prozent teurer. Die reguläre Bahncard 100 für die zweite Klasse liegt dann bei 4.899 Euro, für die erste Klasse bei 7.999 Euro.
Teurer werden außerdem die Fahrradmitnahme im Fernverkehr und Zeitkarten für Pendlerinnen und Pendler. Die Einstiegspreise für Spartickets behält die Bahn aber bei, ebenso die Preise für die Bahncards 25 und 50.
Der Kauf von Sparpreis-Tickets am Schalter ist nun auch wieder ohne die Angabe einer E-Mail-Adresse möglich. Seit Oktober vergangenen Jahres war die Angabe Pflicht, die Bahn beugte sich nun der Kritik von Fahrgastverbänden und Datenschützern.
Welche Strecken werden noch saniert?
Die Deutsche Bahn ist zurzeit dabei, ihr Schienennetz im großen Umfang zu sanieren. Der erste Streckenabschnitt zwischen Frankfurt am Main und Mannheim, die sogenannte Riedbahn, ist gerade fertig geworden. Im August soll die deutlich komplexere Modernisierung der Bahnstrecke Hamburg-Berlin beginnen. Die Bauarbeiten sollen bis April 2026 andauern, die Strecke ist in der Zeit komplett gesperrt. Der Güter- und Personenverkehr wird weitläufig umgeleitet.
Bleiben die weißen Pläne in den Bahnhöfen hängen?
Erst einmal ja. Nachdem die Deutsche Bahn zunächst angekündigt hatte, die weißen Pläne mit den Ankunftszeiten der Züge in den Bahnhöfen abzuschaffen, machte der Konzern nach deutlicher Kritik unter anderem von Fahrgastverbänden einen Rückzieher. Die weißen Pläne sollen bleiben - zumindest vorerst.
Was ändert sich noch?
Unabhängig vom Fahrplanwechsel gibt es Veränderungen in der Bordgastronomie: Ab Februar wird dort kein gezapftes Bier mehr angeboten. Stattdessen soll es eine größere Auswahl an Flaschenbier geben. Zudem startet die DB zwischen Februar und Mai ein Pilotprojekt für ausschließlich bargeldloses Zahlen. In einigen Zügen auf sechs ICE-Strecken kann dann nur noch mit Karte bezahlt werden.