Artikel Kopfzeile:
Milchproduktion
So stresst die frühe Trennung Kalb und Kuh
Damit wir möglichst viel Milch bekommen, werden Kuh und Kalb getrennt. Das sorgt bei Rindern für erheblichen Stress. Sowohl bei der Mutter als auch beim Nachwuchs.
Sprungmarken des Artikels:
Artikel Abschnitt: Darum geht's:
Darum geht's:
Milchkühe werden nach der Geburt von ihren Kälbern getrennt
Eine Bindung von Mutterkuh und Kalb kann so nicht entstehen, kritisieren Tierschützer. Auch viele Verbraucher und Verbraucherinnen stehen der frühen Trennung von Mutterkuh und Kalb kritisch gegenüber, zeigt eine Studie der Universität Göttingen und der University of British Columbia: 39 Prozent der Befragten befürworteten eine spätere Trennung, nur 18 Prozent sprachen sich für eine sehr frühe Trennung aus.
Gemeinsame Haltung würde mehr Geld kosten
Doch selbst wenn die Milchbauern Kalb und Mutter zusammenlassen wollten, wird es schwierig. Denn in der Regel sind die Ställe nicht für eine gemeinsame Haltung konzipiert. Veterinärmedizinerin Dr. Susanne Plattes von der Universität Bonn erklärt die Gründe für die frühe Trennung so: "Die Ställe, die Melkstände, die Abläufe: Alles ist darauf ausgelegt, dass die Kuh alleine ist. Wenn man das ändert, verursacht das Kosten. Und es ist eine logistische Herausforderung und auch ein Risiko, das viele Bauern scheuen." Und nebenbei lassen sich Kälber auch einfacher versorgen, wenn sie von den Müttern separiert sind.
Artikel Abschnitt: Darum müssen wir drüber sprechen:
Darum müssen wir drüber sprechen:
Stress für die Tiere, Kälber werden nicht richtig sozialisiert
Auch ihr Verhalten ändert sich: "Die Kälber lernen den Umgang mit ausgewachsenen Kühen nicht und können die Signale anderer Kühe später nicht richtig deuten", erklärt Kerstin Barth vom Thünen-Institut für Ökologischen Landbau in Westerau. Sie lernen zum Beispiel nicht, wie sie später auf der Weide eine Auseinandersetzung vermeiden können. Einige Tiere reagieren zudem mit Verhaltensauffälligkeiten: Sie saugen auch als gestandene Rinder noch an allem.
Mutter-Kind-Bindung auch bei Kühen wichtig
Die Bindung von Kalb und Kuh besteht nicht nur über das Euter. Kuh-Kuscheln beinhaltet auch das Ablecken des Kälbchens oder das Reiben der Köpfe aneinander. Die Nähe zwischen Kalb und Kuh haben norwegische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen untersucht. Sie beobachteten Kühe und ihre Kälber im Forschungszentrum der University of British Columbia und stellten fest: Die Tiere verbrachten rund 30 Prozent ihrer Zeit in unmittelbarer Nähe, ohne zu säugen. Die Bindung der Tiere blieb auch bestehen, wenn die Kälber ihre Milch nicht von der Mutter, sondern ausschließlich von Tränkeautomaten bezogen.
Artikel Abschnitt: Aber:
Aber:
Eine frühe Trennung ist besser als eine späte
Artikel Abschnitt: Und jetzt?
Und jetzt?
Ammenkühe oder Teilzeitmütter
Andere Betriebe setzen auf Ammenkühe, die zwei bis drei Kälber säugen oder auf eine Kombination der Aufzucht durch die Mutter und durch Ammenkühe. Wie genau diese Verfahren langfristig auf Kälbchen und Kuh wirken, muss aber noch erforscht werden.
Die Verantwortung nur auf die Landwirte abzuwälzen ist allerdings keine gute Idee. Denn auch die Billigpreise für Milch sorgen für die Trennung.
Autorin: Anke Riedel/Alexandra Hostert
Quellenangaben zum Artikel:
Social Sharing:
Artikel Überschrift:
Mann kann doch die Kälber bei der Mutter lassen. Ist es nicht möglich, auch wenn sie bei der Mutter bleiben, dazu zu füttern das Milch noch für den Verkauf übrig bleibt.? Pflanzen Milch ist ja ganz schön und gut. Ich trinke auch Erbsenmilch,aber Milch mit Honig nur mit Kuhmilch.
Bei der Kälber-Kita vom Kattendorfer Hof passiert das nicht: https://www.kattendorfer-hof.de/inas-sommer-glueckliche-kuehe-filmserie-folge-3/
Also ich finde, das Kalb soll bei der Kuh bleiben, wie erwähnt…wenigstens über Nacht !
Die Milch kann auch ruhig teurer werden, wenn das Geld dann beim Bauern landet und nicht vom gierigen Großhandel geschluckt wird.
Der Mensch ist die einzige Spezies, die Milch von einer anderen Spezies raubt. Die Milch ist für das Kalb, nicht für den Menschen. Deswegen ist es logisch, dass der abartige massenhafte Konsum von Milch und Milchprodukten nicht von der Natur so vorgesehen sein kann. Menschenmilch ist für Menschenbabies, Hundemilch für… Weiterlesen »
Die einzige Lösung ist keine Milchprodukte mehr zu konsumieren. Besser eine frühere Trennung als später. Hallo? Geht’s noch? Tiere sind fühlende Lebewesen. Aber da alle Nutztiere, auch Schweine, Hühner etc. in der Tierindustrie als Produkte angesehen werden und nur eine Nummer sind, sprechen wir Menschen ihnen Gefühle wie Einsamkeit, Trauer,… Weiterlesen »