Politik

Klamroths Konter Karliczek für Studie zu Kindern in Homo-Ehen

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Ist es für Kinder ein Problem, in einer gleichgeschlechtlichen Ehe aufzuwachsen? Bundesbildungsministerin Karliczek will das in einer Langzeitstudie untersuchen lassen. Die Entscheidung, die Ehe für alle einzuführen, sei übereilt getroffen worden.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek will in einer Langzeitstudie klären lassen, welche Auswirkungen es für Kinder hat, in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft aufzuwachsen. In der n-tv Sendung "Klamroths Konter" sagte die CDU-Politikerin, es sei "eine spannende Forschungsfrage", dieses Thema "wirklich langfristig zu erörtern".

Auf die Frage von Moderator Louis Klamroth, ob sie im Jahr 2018 wirklich noch Studien brauche, um sich bestätigen zu lassen, dass Kinder von homosexuellen Paaren genauso glücklich und gut erzogen seien, antwortete Karliczek: "Es geht nicht um 'glücklich' und um 'gut erzogen'. Es geht um etwas grundsätzlich anderes. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die meisten Kinder in Familien, wo die Kinder gewünscht sind, auch gut aufgehoben sind und dass sie da auch gut erzogen werden."

Karliczek hatte im Juni 2017 im Bundestag gegen das "Gesetz zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts" gestimmt. Bei "Klamroths Konter" sagte sie, es sei ein Fehler gewesen, gesellschaftliche Strukturen "mal eben so im Federstrich" zu verändern. Die Bundestagsentscheidung kam seinerzeit vergleichsweise schnell zustande, nachdem Merkel in einem öffentlichen Interview gesagt hatte, sie könne sich eine "Gewissensentscheidung" zu dem Thema vorstellen.

Die Art, wie der Beschluss damals herbeigeführt wurde, sei nicht richtig gewesen, so Karliczek. "So, wie wir es gemacht haben, hat es eher für Polarisierung gesorgt", sagte die Bildungsministerin. "Wir verschieben eine ganze Gesellschaft und reden gar nicht richtig darüber."

Gefragt, ob sie glaube, dass es einem Kind, das beispielsweise von Gesundheitsminister Jens Spahn und seinem Mann adoptiert würde, weniger gut ginge, sagte sie: "Ich glaube, dass es gut aufgehoben wäre, weil ich den Kollegen Jens Spahn schätze." Das sei jedoch nicht der Punkt. Vielmehr gehe es darum, dass über ein Thema gesprochen werde, bei dem die Gesellschaft grundsätzlich verändert werde. "Da sind wir immer sehr schnell unterwegs, ohne über diese Fragen wirklich langfristige Erkenntnisse zu haben. Und das stört mich." Karliczek weiter: "Solange wir nicht wissen, ob es was verändert oder nicht, solange muss man diese Entscheidung doch nicht treffen."

Auf Klamroths Vermutung, dass sie auf dem Parteitag Anfang Dezember bei der Abstimmung über den CDU-Vorsitz für Annegret Kramp-Karrenbauer stimmen werde, sagte Karliczek: "Ich freue mich, dass ich noch drei Wochen mir spannende Regionalkonferenzen anhören kann." Letztlich seien alle drei gute Kandidaten.

Quelle: ntv.de, hvo

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