Seine Welt ist dunkel. Er ist blind. Doch er hat ihren Schrei gehört – und seine Sinne haben ihn noch nie getäuscht ...
Nathaniel hört einen Schrei, dann bricht die Verbindung ab. Gerade noch telefonierte er mit einer Frau. Eine anonyme App verband die beiden, die Frau half Nathaniel dabei, das richtige Hemd zu wählen. Denn Nathaniel ist blind, doch der Schrei klang eindeutig. Was, wenn der Frau etwas angetan wurde? Er ist sich sicher: Es muss ein Verbrechen sein. Doch keiner glaubt ihm, es gibt keine Beweise, keine Spur. Gemeinsam mit einer Freundin, der Journalistin Milla, macht sich Nathaniel selbst auf die Suche nach der Wahrheit. Er ahnt nicht, dass er für die fremde Frau die einzige Chance sein könnte – oder ihr Untergang ...
Auf dieses Buch bin ich durch Zufall gestoßen und habe dabei festgestellt, dass es über die Journalistin Milla Nova, eine der Hauptfiguren des Romans, bereits vier vorhergehende Bände gibt, dass es sich hier aber wiederum um den ersten Band der Reihe Bandini & Nova handelt, auf den bisher auch schon vier weitere Bände gefolgt sind. Der Ansatz des Thrillers ist eher ungewöhnlich: Ein blinder Mann, der über eine Smartphone-App mit einer fremden Frau verbunden ist, hört beunruhigende Geräusche am anderen Ende der Leitung, dann bricht die Verbindung ab. Er ist sich sicher, dass seiner Gesprächspartnerin etwas Schlimmes zugestoßen sein muss, aber niemand glaubt ihm ... Der Roman ist nicht nur deswegen spannend, weil die Autorin es den sehenden Leser*innen ermöglicht, sich für eine Weile in das Leben eines Blinden einzufühlen, sondern auch, weil hier ganz verschiedene, interessante Charaktere aufeinandertreffen, deren unterschiedliche Leben manchmal sozusagen ungebremst zusammenprallen. Leider geht die Story nicht immer so in die Tiefe, wie ich es mir gewünscht hätte, einige Themen werden nicht intensiv genug behandelt und dann wieder kommt es vor, dass manches im Text unnötig wiederholt wird. Außerdem hat mich an manchen Stellen auch die Darstellung des blinden Nathaniel gestört, weil der über Vierzigjährige oft etwas zu kindlich wirkt und ich darüber hinaus den Eindruck hatte, dass sein Umgang mit seiner Sehbehinderung weit weniger selbstverständlich geschildert ist, als sie es nach dreißig Jahren Blindheit eigentlich sein sollte. Die Ermittlungsarbeit lässt in diesem Krimi auch immer wieder zu wünschen übrig, was allerdings kein Grund für die handelnden Figuren zu sein scheint, sich übermäßig über eigene oder fremde Fehler aufzuregen. Ich war beim Lesen hin- und hergerissen zwischen Irritation und Belustigung und kann nur hoffen, dass diese zeitweilige Naivität und Unfähigkeit der Schweizer Polizei bloß der Fantasie der ebenfalls schweizerischen Verfasserin entsprungen ist. Was mir wiederum gefallen hat, ist die (in vielfacher Hinsicht) große Selbstbestimmtheit der starken weiblichen Hauptfiguren. Es hat mich überrascht zu erfahren, dass eine Protagonistin in der Geschichte lesbisch ist, was ich vorher nicht wusste und was für die Handlung hier durchaus eine gewisse Rolle spielt. Ich bin etwas unentschlossen, ob ich eher 3,5 oder eher 4 Sterne geben würde, aber weil ohnehin nur ganze Sterne verteilt werden können und ich entsprechend aufrunden würde, macht das zum Glück keinen Unterschied. :-)
Ursprünglich wollte ich das Buch gar nicht so unbedingt lesen, weil ich einfach Kriminalromane gar nicht so sehr mag. Das Buch hat mich aber von der ersten Seite an so gefesselt. Ich konnte nicht erahnen, was jetzt hier los ist und tappte selbst immer wieder im dunkeln. Die Twists kamen auch für mich völlig überraschend. Es wird auch noch in einem anderen Fall ermittelt, das hat mich mich anfangs etwas verwirrt und gestört. Ich habe da keinen roten Faden gesehen und deswegen hat mich der auch nicht sonderlich interessiert. Das gibt sich aber mit der Zeit. Die Kapitel sind kurz und knackig, so dass man durch die Seiten fliegt. Blind war auf jeden Fall eine positive Überraschung und ich werde den nächsten Fall auch wieder lesen.
Gut geschriebener Spannungsroman mit interessanten Charakteren. Ein bisschen vorhersehbar zum Ende hin aber trotzdem blieb es spannend. Der Schreibstil lädt dazu ein, das Buch in einem Rutsch durch zu suchten
Nathaniel ist als Kind erblindet. Nach den langen Jahren findet er sich ganz gut zurecht. Sogar ein Fernsehbeitrag wurde mit ihm gedreht. Doch einige Sachen gibt es, die kann ein Blinder einfach nicht. Zum Beispiel ein Hemd in der richtigen Farbe aus dem Schrank holen. Hilfreich ist hier die App „Be my Eyes“, die man aktivieren kann, um sich quasi die Augen anderer Menschen zu leihen. Über diese App bekommt Nathaniel mit, wie seine Helferin das Telefonat nach unheimlichen Geräuschen plötzlich abbricht. Nathaniel ist besorgt, möglicherweise ist der Frau etwas passiert. Ein Notruf bei der Polizei erweist sich als nicht hilfreich und Nathaniel beschließt die Frau zu suchen und sich zu versichern, dass es ihr gut geht.
Seinen Alltag meistert Nathaniel gemeinsam mit seiner Blindenhündin Alisha ganz passabel. Nicht immer klappt alles reibungslos, zum einen ist Alisha manchmal recht stürmisch und zum anderen braucht man manchmal einfach jemanden, der sehen kann. Trotzdem ist Nathaniel geschickt und intelligent. Allerdings regt es ihn schon auf, dass ihm im Moment keiner glauben will, dass die Frau, die sich am Telefon Carole genannt hat, in Gefahr schweben könnte. In seiner Not wendet sich Nathaniel an die Journalistin Milla, die damals zu dem TV-Team gehörte.
Die Welt der Blinden wird einem Sehenden relativ fremd bleiben, da hilft auch kein „Dinner in the Dark“ oder ähnliches. Denn im Gegensatz zu den Blinden, kann der Sehende ja wieder in die Welt der Sehenden zurück. Dennoch bietet dieser spannende Roman einen interessanten Einblick in dieses Miniversum. Nathaniel beeindruckt dabei mit seinen Fähigkeiten und seiner Kombinationsgabe. Auch Milla ist, was das anbetrifft, nicht von schlechten Eltern. Natürlich muss auch Milla überzeugt werden, dass Carole Hilfe braucht. Als das geschafft ist, nutzt sie ihre Kontakte, um Nathaniel zu helfen. Nathaniel und Milla anstelle der Polizei und dabei kommt Milla noch einer anderen entsetzlichen Geschichte auf die Spur. Aus diesen Zutaten entfaltet sich ein packender Thriller, der in jedem Moment fesselt. Wenn auch die Beweggründe der Handelnden in immer klar werden, so ist doch die Suche nach der jungen Carole spannend geschildert.
Mit ihrem Roman bietet die Autorin beste Unterhaltung. Ihre Journalistin Milla Nova überzeugt mit ihrer gewitzten sympathischen Art.
An sich ein sehr solider Krimi, der auch spannend geschrieben ist. Ich habe ihn sehr schnell durchgelesen. Nathaniel als blinder Protagonist ist sehr interessant und man erhält einen guten EInblick in das Leben von blinden Menschen, mit allen Hürden und Hindernissen. Milla als Reporterin und Sandro als Polizist waren eher durchschnittliche Charaktere. Und obwohl das Buch gut geschrieben ist, haben mir doch so diese "Ahhh"-, und "Oohh"- und "WTF?!"-Momente gefehlt, die es meiner Meinung nach schon geben sollte. Alles, was mich hätte überraschen sollen, wurde kurze Zeit vorher durch leichte Hinweise angeteasert, was ich sehr schade fand. Von daher nur 3 Sterne, aber trotzdem eine Leseempfehlung, da die Idee mit dem Blinden sehr erfrischend war.
Die Geschichte um Milla, die Journalistin beim Fernsehen ist und Sandro, der Ermittler bei der schweizer Polizei ist, hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Dee Erzählstil war etwas einfach gehalten und manchmal wurde zu viel erklärt bzw. wiederholt, als wäre ein Leser dieses Genres zu dumm die Zusammenhänge zu verstehen. Trotzdem würde ich Teil 2 auch lesen.
Als ich den Klappentext zu "Blind" von Christine Brand gelesen hatte, war ich sofort angetan. Ein blinder Protagonist, der die Polizei davon überzeugen muss, dass ein Verbrechen begangen worden ist und die Sache letztendlich selbst in die Hand nimmt. Die Grundidee finde ich sehr interessant und war daher gespannt, wie die Autorin das genau umgesetzt hat. Leider war die Umsetzung so gar nicht mein Fall.
Der Schreibstil von Christine Brand ist kurzweilig und liest sich schnell. Mich hat es stellenweise ein wenig verwirrt, dass in der dritten Person, dem allwissenderen Erzähler, erzählt wird und in dem einen Satz geht es um Protagonist A und der nächste Satz dreht sich um Protagonist B, der aber in der Geschichte eigentlich meilenweit weg ist. Ich hätte mir da eine bessere Abgrenzung gewünscht, weil ich teilweise da saß und dachte, ich hab doch gerade über den und den gelesen..
Zum anderen waren die Figuren sehr flach. Besonders Nathaniel hätte viel Potenzial gehabt, war mir aber teilweise zu weinerlich und nicht wirklich greifbar. Keine Figur stach irgendwie heraus, abgesehen von Nathaniels Blindheit. Es waren alles so Stereotypen, die so schon tausend Mal gelesen. Ich habe ständig darauf gewartet, dass mich die Geschichte packt, aber das Buch hatte auf mich absolut keine Sogkraft.
Die Autorin hat ein paar Wendungen eingebaut, die die Spannung vielleicht kurzweilig angehoben haben. Teilweise waren diese aber dann doch zu viel des Guten. Vielleicht sich dann eher auf ein oder zwei Sachen beschränken und diese mehr ausbauen. Die Story an sich konnte mich aber generell einfach nicht packen. Ich musste beim Lesen leider so manches Mal die Augen verdrehen, weil eine Sache entweder so offensichtlich war oder die Autorin der Figur die Lösung quasi auf einem Silbertablette präsentiert hatte. Natürlich ist das Buch ein Kriminalroman und ich erwarte keinen greifenden Tiefgang, aber eine Oberflächlichkeit die sich über die gesamte Geschichte zieht, war einfach nicht meins.
Richtig gute Story. Von Anfang an spannend, bis zur letzten Seite. Endlich mal ein Buch, bei dem ich nicht spätestens ab der Hälfte wusste wie es ausgeht. Ich brauche die Folgebände!!! 🤩🤩
» 4.5 von 5 Sternen « Mit "Blind" von Christine Brand hab ich endlich mal wieder einen waschechten Krimi gelesen und dabei deutlich gespürt, was ich an dem Genre so gerne mag. Auch in "Blind" gibt es wieder jede Menge Spannung, Action und vor allem viele überraschende Wendungen. Die Autorin schafft es mittels geschickt eingewobenen Informationen den Leser auf völlig falsche Fährten zu locken und obwohl das Ende vielleicht minimal vorhersehbar war für mich, überzeugte mich dieser erste Band der Milla Nova ermittelt-Reihe beinah komplett. Was mich störte, erzähle ich euch wie gewohnt auf meinem Blog - also » hier « entlang. Schaut gerne mal vorbei. Viel Spaß ♥
somehow this was so similiar to the first book so i'll give it one star less but y'know i hope the third book isn't... exactly the same setup... and final scene.....
Bis zur Mitte las ich einen unterhaltsamen Thriller, dann jedoch wurde es rasant. Aus einem spannenden Fall wurden drei und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Der blinde Nathaniel lässt sich mit Hilfe der App Bemyeyes gerade das passende Hemd aussuchen, als er hört, wie die junge Frau am anderen Ende des Telefons bewusstlos geschlagen wird. Das Gespräch bricht ab. Zutiefst durch das Geschehen aufgewühlt, versucht er der Sache auf den Grund zu gehen. Niemand scheint ihm zu glauben, schlimmer noch, der jungen Frau scheint gar nichts passiert zu sein... Wie die Autorin die unterschiedlichen Handlungsstränge verknüpft, wie sie die Leser mitnimmt und wie sie es schafft, immer neue Zweifel zu säen, das macht das Buch zu einem kurzweiligen Lesespaß.
net schlecht, d Figur vum Blannen awer komesch, well en kreischt, e gett sou hêllefslo duergestallt obwuel e gutt eenz gêtt, bessi schwachsinneg dat ass schuet
Ich habe das Buch verschlungen, kommt es zu Anfang leicht naiv rüber wird es immer spannender und man kann nicht aufhören zu lesen. Sie Story ist gut aufgebaut und bleibt bis zum Ende stimmig und fesselnd.
"Gewöhnlich haben die Menschen den guten Willen zu helfen nur bis zu dem Augenblick, da sie es könnten." (Luc de Clapiers) Nach einer Familientragödie vor vielen Jahren hat Nathaniel Brenner sein Augenlicht verloren. Sein Blindenhund Alisha begleitet ihn deshalb immer durchs Leben. Doch seit einiger Zeit hat er zusätzlich die APP "Be my eyes" installiert, bei der Sehende blinde Menschen per Chat unterstützen. So lernt er eines Tages Carole Stein bei einem Gespräch kennen. Als er jedoch mitten in der Verbindung einen Schrei hört und Carole nicht mehr reagiert, macht sich Nathaniel große Sorgen, das ihr etwas passiert sein könnte. Was, wenn man ihr etwas angetan hatte? Blöd nur das ihm keiner richtig glauben möchte, den wem soll er diese unwirkliche Story glaubhaft erzählen? Er weiß ja nicht mal ihren vollständigen Namen, geschweige den ihre Adresse. In seiner Not wendet er sich an Milla Nova die Journalistin, die damals mit ihm eine Reportage gemacht hatte. Doch Milla weiß anfänglich auch nur ihren Freund dem Polizisten Sandro Bandini zu kontaktieren. Jedoch als die Spuren nicht weiterführen entschließt sich Nathaniel selbst auf die Suche nach der Wahrheit zu gehen. Er ahnt nicht das Caroles Leben in seinen Händen hält oder ist er gar ihr Untergang? ---
Meine Meinung: Das einfache, dunkle Cover mit einem Mann im Titel und ein informativer Klappentext hatten meine Neugier geweckt. Zumal ich schon zwei Bücher über eine blinde Ermittlerin gelesen hatte. Der Schreibstil war einfach, sehr gut. Eingeteilt in recht kurzen Kapiteln und mehreren Handlungssträngen machte das Lesen richtig Spaß. Zumal die Autorin mit zwei Fällen ein riesiges Verwirrspiel und die nötige Spannung in diese Geschichte brachte. Deshalb ging es im Plot nicht nur um das Verschwinden von Carole, sondern zusätzlich um einen sehr verworrenen Fall um HIV Infizierte. Die drei Hauptcharaktere in diesem Buch konnten mich überzeugen, allen voran Nathaniel. Gerade er der eigentlich Hilfe bräuchte wegen seiner Blindheit, kann nicht aufhören nach Carole zu suchen, da er der Überzeugung ist, dass sie Hilfe braucht. Dass er dadurch selbst in den Fokus der Polizei kommt und unter Verdacht gerät, konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Trotzdem denke ich, dass es stimmig ist, das er aufgrund seiner eigenen Hilfsbedürftigkeit noch mehr an Caroles Suche festhält. Milla hingegen ist definitiv eine Kämpferin, was auch zu ihr als Journalistin passt. Wenn sie sich in eine Geschichte verbissen hat, lässt sie so schnell nicht mehr locker. Das hatte sie vielleicht wirklich etwas mit Lisbeth Salander gemein, ansonsten sah ich wenig Ähnlichkeiten. Wie gesagt das passt zu ihr als Journalistin, den ich denke, da muss man einfach an einer Story dranbleiben. Sie nimmt da auch nur recht wenig Rücksicht auf Sandro ihren Freund und auf ihr eigenes Leben. Für die Autorin, die selbst als Gerichtsreporterin arbeitet, dürfte Millas Part keine große Herausforderung gewesen sein. Carole dagegen tat mir oft leid, entführt zu werden und im Dunkeln auf Hilfe auszuharren, wo man keine vermutet ist sicher nicht einfach. Beide Handlungsstränge waren so surreal das sie manchmal schon wieder real waren und ich Gänsehaut hatte allein von der Vorstellung. Dass es diese App "Be my eyes" wirklich gibt, wusste ich bis dahin noch nicht. Zwei Kritikpunkte hatte ich allerdings, das man am Ende nicht vom Motiv des Musiklehrer Rudelli aufklärt wurde und das man wenig über das Lokalkolorit Bern bzw. Schweiz erfuhr. Der Krimi hätte genauso gut in jeder anderen Stadt oder Land spielen können. Ansonsten war es ein stimmiger, unterhaltsamer und spannender Kriminalfall dem ich 4 1/2 von 5 Sterne gebe.
Zum ersten und hoffentlich nicht letzten Mal ermittelt die Fernsehreporterin Milla Nova in „Blind“ in einem komplexen und spannenden Kriminalfall. Dieser Kriminalroman aus der Feder von Christine Brand ist im März 2019 bei blanvalet erschienen und umfasst 448 Seiten. Der blinde Nathaniel wird via der App „Be my eyes“ Zeuge eines Verbrechens. Da niemand ihm Glauben schenkt, wendet er sich an die Journalistin Milla, die ihrerseits gerade in einem Aids-Skandal recherchiert. Mit ihr gemeinsam macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit, und beide stoßen auf ungeahnte Zusammenhänge, die schließlich Nathaniel selbst in Gefahr bringen. Der Roman liest sich von der ersten bis zur letzten Seite ausgesprochen spannend, sodass man das Buch beim Lesen kaum aus der Hand legen mag. Nach und nach stoßen Ermittler/innen und Leser/innen auf neue Zusammenhänge, werden mit möglichen Täter/innen und Motiven konfrontiert, weshalb man sich beim Lesen immer wieder den Kopf darüber zerbricht, was wohl hinter dem vermeintlichen Verbrechen stecken mag – und ob nicht auch Nathaniel selbst etwas zu verbergen hat. Unterstützt wird diese Spannung durch den Perspektivwechsel, der die Leser/innen immer wieder in die Gedankenwelt des Entführungsopfers lenkt, und die Cliffhanger, mit denen die in der Regel recht kurzen Kapitel oftmals enden. Über weite Strecken des Kriminalromans sind Leserinnen und Leser den Ermittelnden an Wissen um mögliche Zusammenhänge voraus, was aber der Spannung keinen Abbruch tut – genau im Gegenteil, ist es doch interessant nachzuvollziehen, wie diese die Puzzleteilchen nach und nach zusammensetzen. Außerdem wird das Verbrechen als Ganzes an sich erst nach einem dramatischen Finale aufgeklärt, man darf also bis zum Ende mit den Charakteren mitgrübeln und –bangen. Ein wenig unbefriedigt hat das Ende mich dann doch zurückgelassen, da nicht alle Handlungsstränge zur Gänze aufgelöst werden. Brands Sprache ist flüssig und schnörkellos zu lesen, was Lesende schnell voranschreiten lässt und kurzeilige Lesestunden beschert. Die Charaktere sind realitätsnah und meist sympathisch gezeichnet, gerade die Perspektivwechsel laden zu einer Identifikation mit denselben ein, sodass man sowohl mit Täter als auch mit Opfer mitfühlen kann. Ganz im Nebenbei erfährt man als Leser/in durch die Begegnung mit Nathaniel auch Wissenswertes aus der Welt der Blinden, der Umgang der anderen Charaktere mit ihm hat mich immer wieder auf Aspekte gestoßen, an die ich im Alltag so nicht denke. Das düstere Cover, auf dem hell das Wort „Blind“ hervorsticht und ein einsamer junger Mann im Begriff ist, durch die aus dem großen L gebildete Tür hindurchzugehen, stimmt eindrücklich auf die Lektüre ein. Ein besonderes Highlight sind die angerauten Ecken des Covers, die das Buch auch zu einem haptischen Erlebnis werden lassen. Alles in allem präsentiert Christine Brand mit „Blind“ einen sehr lesenswerten und komplexen Kriminalroman, der Leserinnen und Leser von der ersten Seite an fesselt und so eben ein echter Pageturner ist. Lediglich das aus meiner Sicht nicht völlig befriedigende Ende hindert mich daran, dem Roman die volle Punktzahl zu geben. Nichtsdestotrotz handelt es sich hier aber um einen Krimi, der auch allen anderen Liebhaber/innen dieses Genres ein paar kurzweilige, spannende und „rätselhafte“ Lesestunden bereiten dürfte und den ich deshalb gerne als Lektüre weiterempfehle. Sehr herzlich möchte ich mich beim Verlag für das Zurverfügungstellen dieses Rezensionsexemplar bedankten.
Schritt eins: App laden (gratis, keine In-App-Käufe): https://www.bemyeyes.com/language/german Be My Eyes, dort registrieren als Sehender oder Blinder/Sehbehinderter. Wer blind oder sehbehindert ist, startet die App und fragt zum Beispiel, ob das vor einem zueinander passende Socken sind, was auf dem Klingelschild steht oder wohin die Tablette gekullert ist. Wer sieht, bekommt als Teil einer von der App getroffenen zufälligen Auswahl verfügbarer Helfer eine Anfrage zugewiesen, hat eventuell gerade Zeit, meldet sich zuerst und beantwortet die Frage mit Hilfe der Kamera des Gegenübers. In meiner Familie gibt es eine Augenkrankheit, durch die man irreparabel Schaden am Sehnerv nimmt. Noch ist nicht eindeutig, ob ich später betroffen sein werde.
Schritt zwei: Buch kaufen
So macht das hier auch Nathaniel, als elfjähriger nach einer Familientragödie erblindet, und erfährt von Carole, welches das blau karierte Hemd ist. Doch plötzlich hört er noch etwas anderes, ein Kreischen, ein Rumpeln, ein schleifendes Geräusch. Die Verbindung bricht ab. Nathaniel weiß, dass etwas nicht stimmt, doch niemand glaubt ihm. Verzweifelt wendet er sich an die TV-Reporterin Milla Nova; gemeinsam kommen sie tatsächlich weiter. Doch etwas stimmt nicht…
Dieser als Krimi deklarierte Roman ist mindestens vom Tempo her eher ein Thriller, kein Whodunnit. Ich habe die Seiten in einem Tag verschlungen, bin den verschiedenen Wendungen und neuen Informationen nachgehechelt wie Blindenhündin Alisha, habe gegenüber meinem Umfeld mit mangelnder Auskunftsbereitschaft geglänzt wie Millas Freund, der Polizist Sandro („geht gerade nicht, ist spannend“). Mir gefielen die Charakterzeichnungen, besonders Nathaniel und Veronika, der Handlungsort Bern, die Sprache: „Nathaniel hatte sich nichts anmerken lassen. Hatte seine Emotionen zu einem Knäuel zusammengeknetet und hinuntergewürgt, wie er es immer tut, wie das alle machen in dieser Familie, die nicht die seine ist.“ S. 58
Was mir nicht gefiel: ich ahnte, dass da bald Stränge zusammengeführt werden (ohne zu spoilern geht das nicht genauer) – kurz vor Ende war das dann auf den letzten 40, 45 Seiten recht klar. Das ist jetzt bei reiner Handlung (der Rest ist Widmung) bis Seite 443 nicht arg tragisch und wird zu gewissen Teilen ausgeglichen durch die „Action“, die stattdessen spielt, war mir aber im Gegensatz zum sonst richtig starken Buch ein etwas zu glatter Schluss (mit Entschuldigung an Millas und Alishas Waden). Mein Fehler ist vermutlich, nach Andreas Pflügers „Endgültig“ mit dessen blinder Protagonistin ein paar sehr sehr große Fußstapfen im Hinterkopf gehabt zu haben. Der Vergleich ist gemein für Autorin Christine Brand und wird beiden Büchern nicht gerecht.
Vor die Inselfrage gestellt, würde ich zwar immer noch Andreas Pflügers Werk mitnehmen – aber auf eine Schmuggeloption für Christine Brand hoffen… 4 ½ Sterne (der Vergleich zu Pflüger mit 6 - leider hypothetischen - Sternen), aufgerundet zu 5 (der Vergleich zu meinen letzten Neuerscheinungen)
Der Einstieg … gelang mir problemlos dank eines kurzweiligen Schreibstils und kurzer Kapitel, die zum zügigen Weiterlesen animieren. Die Geschichte ist durchgehend in Präsens verfasst, was kurzzeitig irritierte, weil es das nicht häufig gibt, aber der Geschichte im Verlauf eine interessante Gegenwärtigkeit verleiht.
Der Erzähler … ist allwissend und berichtet größtenteils aus den Perspektiven verschiedener Charaktere. Die Wechsel zwischen den Charakteren erfolgen dabei mal von Kapitel zu Kapitel, mal innerhalb eines Kapitels, und führten in ihrer Häufigkeit dazu, dass ich kaum Zugang zu den Charakteren fand. Für mich blieben sie überwiegend oberflächlich und wenig greifbar.
Die Handlung … birgt eine interessante Entwicklung, konnte mich aufgrund eines immer wiederkehrenden Handlungsmusters aber nur wenig packen: Wann immer Nathaniel etwas Neues herausfindet, wird ihm (fast) nicht geglaubt und er versinkt in Zweifel und Enttäuschung. Wenn er kurz darauf wieder eine neue Erkenntnis hat, beginnt das ganze von vorn. Spannung kam so kaum auf. Gemachte Andeutungen auf Nathaniels tragische Vergangenheit sorgten nach anfänglichem Interesse auch eher für Frustration, weil sich die Andeutungen x Mal wiederholen, ohne dass tatsächlich geklärt wird, was passiert ist. Das kommt erst viel, viel später und zu einem Zeitpunkt, an dem ich von dieser Nebenhandlung längst genervt war.
Der Protagonist … wurde für meinen Geschmack leider zu sehr auf eine Eigenschaft, seine Blindheit, reduziert. Viel zu oft wird er einfach nur als „der Blinde“ bezeichnet. Selbst von der Polizei. Alternativ ist er dort „Nathaniel“, was eher nach einem Kind, als nach einem Mann klingt, und nicht sonderlich überzeugend wirkte. Zudem bringt der Erzähler immer wieder Aussagen nach dem Motto „Wenn Nathaniel sehen könnte, würde er merken, dass ...“, die mich einfach nur nervten. Verständlicherweise kann Nathaniel nicht alles wahrnehmen, aber statt sich auf seine Stärken – zuhören und Geräusche unterscheiden – zu konzentrieren, wird immer und immer wieder seine Schwäche betont. Und wenn doch mal seine Stärken zum Zuge kommen, ist er für die anderen Charaktere überwiegend der Verrückte und der unglaubwürdige Blinde. Nervig!
Das Finale … besticht, nach einer überwiegend nicht sehr packenden Handlung, durch kurze Szenen und schnelle Perspektivwechsel, die wohl versuchen sollen, Spannung zu erzeugen und eine Gleichzeitigkeit zu erzeugen. Leider konnte auch das mich nicht überzeugen, sondern verstärkte das Gefühl der Oberflächlichkeit und den Wunsch, dass die Handlung endlich mal zum Punkt kommen möge.
FAZIT Eine Idee mit viel Potenzial, aber mit großen Lücken in der Umsetzung. Oberflächlichkeit, wenig Spannung und nicht zuletzt der Umgang mit Nathaniels Blindheit sorgten bei mir eher für Frustration als für gute Unterhaltung.
Das Cover mag ich sehr. Es komplette Buch hat teilweise eine raue Struktur, was mir sehr gut gefällt. Ein dunkles Buch für die dunkle Welt eines Blinden, passend zum Inhalt des Buches und passend zum Titel.
Am Anfang lernt man direkt Carole Stein kennen. Sie ist hochschwanger, aber weiß nicht, wer der Vater des Kindes ist. Dann ist da noch Milla, sie ist Reporterin, ihr Freund Sandro ist Leiter des Dezernats für Leib und Leben für bei der Kantonpolizei Bern. Die Berufe der beiden führen öfter zu Konflikten.
Und dann gibt es natürlich noch Nathaniel. Er ist blind und lebt alleine mit seiner manchmal etwas tollpatschigen Hündin Alisha. Auf der Suche nach dem passenden Hemd wird er über die App "Be my eyes" per Video-Chat mit Carole verbunden. Aber dann wirkt Carole verwirrt, irgendetwas stimmt nicht. Ein Schrei, ein Aufprall, Schleifgeräusche und dann bricht der Kontakt ab. Nathaniel ist sich sicher das Carole etwas zugestoßen ist, aber niemand glaubt ihm. Er nimmt Kontakt zu Milla auf, die er von einer früheren Reportage her kennt, in der auch Carole aufgetaucht ist. Und dann beginnen die beiden auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.
Zuerst einmal gibt es zwei Handlungsstränge. Einmal Nathaniel, der sich Sorgen um Carole macht und einmal Milla, die an einer heißen Story dran ist und man fragt sich lange, wie und ob beides zusammenhängen könnte.
Erzählt wird das Buch in oft sehr kurzen Kapiteln aus der Sicht von vielen unterschiedlichen Charakteren, was auch sehr gut ist, denn so bekommt die Geschichte etwas mehr Tempo. Auch war es gut, dass manche Kapitel mit Cliffhangern endeten. Denn vor allem am Anfang fand ich alles sehr langatmig. Den Grundgedanken der Geschichte fand ich jedoch wirklich gut. Viele Szenen wurden meiner Meinung nach aber zu sehr in die Länge gezogen.
Was ich ich ebenfalls sehr gut fand war Nathaniels Charakter. Ein junger Mann, der durch ein schweres Schicksal blind wurde und der durch seine Sinne mehr sehen kann wie ein Sehender. Er weiß, dass er auf das Vertrauen kann, was er gehört hat und setzt alle Hebel in Bewegung und Carole zu helfen.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig, man kann das Buch wirklich sehr gut und schnell lesen ohne das der Lesefluss in irgendeiner Weise gestört wird.
Fazit
Ich hatte mir von dem Buch ein bisschen mehr erhofft. Für mich gab es etwas zu wenig Spannung. Ein Pluspunkt waren auf jeden Fall der Schreibstil und die kurzen Kapitel. Ich habe etwas gebraucht, um die Geschichte rein zu finden und ich fand auch, dass am Anfang zu wenig passiert ist, aber im letzten Drittel passiert dann erfreulicher Weise noch mal mehr. Es ist auf jeden Fall ein sehr schöner Krimi, den man zwischendurch mal lesen kann.
Den Titel habe ich auf einem anderen Blog gesehen und wurde sofort neugierig, nicht nur weil Sebastian Fitzek den empfiehlt 😉
Über die App „Be my eyes“ (die es übrigens WIRKLICH gibt und die eine tolle Erfindung ist!) war der blinde Nathaniel mit einer Frau namens Carol verbunden. Sie sollte übers Handy für ihn das blau karierte Hemd heraussuchen. Auf einmal hört Nathaniel einen schrillen Schrei und die Verbindung ist abgebrochen.
Er macht sich große Sorgen, dass mit der freundlichen Carol etwas passiert ist und setzt alle Hebel in Bewegung um herauszubekommen wie es ihr geht, doch alle Versuche scheitern jäh, weil seien wir mal ehrlich, wie glaubwürdig ist ein Blinder der eine Tat beobachtet haben will. Über die App gibt es wegen Datenschutz keinerlei Informationen und bei der Polizei wird er gleich abgeblockt.
Nathaniel gibt nicht auf und informiert am Ende seine Freundin Milla, sie ist Reporterin und hat eigentlich immer den richtigen Riecher und geht keiner guten Story aus dem Weg. Die beiden machen sich allein auf die Suche und ihnen rennt die Zeit weg, denn Carol ist im 9ten Monat schwanger und die Entbindung ist für die nächsten Tage anberaumt.
Zuerstmal, die Sprecherin ist wirklich granatenmäßig! Die rauhe sehr markante Stimme passt wirklich perfekt und geht durch Mark und Bein!
Ich habe das Hörbuch von der ersten Minute an genossen. Die Kapitel sind kurz und so fällt es nicht mal auf, dass Christine Brand ziemlich viele Personen ins Spiel bringt. Sie schummelt sie beiläufig an mir vorbei und schafft es durch regelmäßige Abwechslung keine Langeweile und vorallem keine Verwirrung aufkommen zu lassen.
Ich bin ein großer Fan von diesen kurzen Kapiteln und merke, dass ich dann wahrlich durch ein Buch fliege weil man immer denkt „eins noch – komm die 2 Seiten noch“ . Die Spannung war hier wirklich bei JEDEM Kapitel gegeben und hat sich bis zum Ende gehalten.
Bei ziemlich genau 39% habe ich gedacht, dass ich genau wüsste wie der Hase läuft und dass ich mich damit brüsten könnte schon ziemlich früh die Auflösung zu wissen. Aber ab da wurde ich zum Spielball der Autorin und habe meine Vermutungen wie ein Fähnchen nach dem Wind gerichtet und bin glaube ich in JEDE ihrer geschickten Fallen getappt!
Das Ende kommt unerwartet und lässt keine Fragen mehr offen. Ich habe das Buch inhaliert und muss nun erstmal tief durchatmen weil ich mich fühle als hätte ich mit ermittelt. Absolute ausdrückliche Leseempfehlung! Mein Highlight bisher für 2019!
Der Protagonist des Buches, Nathaniel, ist seit vielen Jahren blind. Um seinen Alltag zu erleichtern nutzt er die App „be my eyes“ (Gibt es übrigens wirklich, mega tolle Sache!), mit der er sich anonym mit Leuten verbinden kann, die ihm beispielsweise die Farbe gewisser Gegenstände nennen können. Als er eines Tages bei der Nutzung der App mit einer gewissen Carole verbunden wird, geschieht etwas merkwürdiges. Die beiden werden bei ihrem Gespräch unterbrochen und Nathaniel vernimmt Geräusche, die für ihn eindeutig darauf hinweisen, dass die Frau überfallen worden ist. Nachdem ihre Verbindung unterbrochen wurde, informiert Nathaniel die Polizei. Ohne Beweise und Einzelheiten über Carole kann jedoch nichts unternommen werden und so versucht der Protagonist auf eigene Faust herauszufinden, was geschehen ist.
Dieses Buch konnte mich von der ersten Seite an komplett fesseln. Ich habe es gerade mal aus der Hand gelegt, um etwas zu essen und auf die Toilette zu gehen, ansonsten habe ich es in einem Rutsch durchgelesen. Ich konnte einfach nicht unterbrechen, ich MUSSTE wissen, wie es endet. Es kommen einige weitere Details hinzu, die dazu führen, dass man nicht aufhören will zu lesen, allerdings will ich hier niemanden spoilern.
Den Schreibstil der Autorin habe ich als sehr angenehm empfunden, es war keine allzu schwer verständliche Sprache. Auch den Protagonisten Nathaniel empfand ich von Anfang an als sehr sympathisch. Ich muss gestehen, dass ich anfangs etwas Mitleid mit ihm empfunden habe, weil ich automatisch davon ausgegangen bin, dass er in seinem Leben sehr stark eingeschränkt ist durch seine Blindheit. Im Verlaufe des Buches wurde mir jedoch immer wieder bewusst, wie extrem seine Sinne geschärft sind. Ich werde also auch persönlich etwas aus diesem Buch mitnehmen können, nämlich dass man Personen auf Grund gewisser Voraussetzungen, wie eben hier die Blindheit, niemals unterschätzen sollte!
Fazit: Die Autorin hat hier eine extrem spannende Geschichte erschaffen, die einen auch im Nachhinein noch beschäftigt. Für mich ein absolutes Highlight! Gebt dem Buch unbedingt eine Chance, ihr werdet es nicht bereuen!
Die Idee hinter diesem Buch fand ich klasse und interessant aufgemacht. Was wäre wenn ein Blinder über eine App, über die Freiwillige blinden oder Seh-eingeschränkten Personen, ein Verbrechen miterlebt und nun versucht, dem Opfer zu helfen... Die Story um Nathaniel und Carole ist gut geplant und es steckt so einiges Potential darin, nur ganz so mitgerissen und umgehauen hat mich das Buch dann doch nicht, wie ich es mir erhofft hatte. Die Spannung wird gehalten, sobald etwas entscheidendes passiert und eintritt, aber sie steigt nicht wirklich, der Spannungsbogen wird nicht voll ausgeschöpft und bleibt eher stetig unverändert. Des öfteren hat man das Gefühl auf der Stelle zu treten oder etwas anderes rückt plötzlich in den Vordergrund, was eigentlich gar nicht soooooo wirklich dahin gehört. Man kam sich selbst beim Lesen deplatziert vor. Anders, zumindest ein wenig, sind da die Protagonisten. Nathaniel macht einen neugierig. Was verbirgt sich hinter dem Trauma in seiner Kindheit? Da steckt auch so einiges Potential drin, aber er kommt dennoch ein wenig zu kurz für meinen Geschmack. Seine Bekannte Milla ging mir ab einem gewissen Punkt auf den Keks. Entweder wird sie oberflächlich behandelt oder verwandelt sich plötzlich in die Rettung in Person. Dieses ständige auf und ab in dieser Protagonistin hat mir so manches Mal den letzten Nerv geraubt, ich kam und komme mit ihr einfach nicht klar. Das hat wahrscheinlich auch mit dazu geführt, dass ich mich nicht mehr allzu sehr auf die Handlung und alles einlassen konnte. Stellenweise hat das Buch Spaß gemacht, man konnte miträtseln und war fasziniert, doch dann kam wieder ein Cut durch einen überdramatischen Gefühlsausbruch von Milla und ich konnte nur mit den Augen rollen. Da mir die Idee dahinter aber wirklich gefällt, kann ich das Buch dennoch empfehlen. Ihr solltet ihm eine Chance geben. Vielleicht macht ihr ja bessere Erfahrungen mit "Blind".
Für Lesefaule vorab: Bitte schaut euch die App @bemyeyesapp an und unterstützt blinde oder sehbehinderte Menschen mit eurem Sehvermögen. Es geht um einfache Dinge, die für uns so selbstverständlich sind. So der Punkt war mir doch wichtiger als meine Rezension… 🤍
Christine Brand sagte mir überhaupt nichts. Weder ihr Name als schweizerische Schriftstellerin noch ihre Buchtitel. Das hat sich dann geändert, als ich ihr Buch „Blind“ in der Hand hatte. Ich war sofort begeistert von der Thematik. Nur leider, wie es des Öfteren so ist, landete es erstmal auf meinem SUB und setzte dort etwas Staub an (immerhin keine Spinnweben >__<). Ich entschuldige mich von vornherein für eine vielleicht chaotische Rezension, aber obwohl ich schon eine Woche gewartet habe, bin ich immer noch ganz aufgeregt. Ich habe mich in diese Autorin verliebt. Es gibt selten Bücher, die mich so fesseln, dass ich sie tatsächlich an zwei Tagen durchlese. Christine Brand hat es geschafft. Die Thematik ist faszinierend. Ein Blinder, der ein vermeintliches Verbrechen hört und versucht darauf aufmerksam zu machen. Nur mit Hilfe der Journalistin Milla konnte er sich Gehör verschaffen und es wurden die ersten Schritte eingeleitet. Parallel tauchen im Spital HIV-positiv-getestete Personen auf, ohne zu wissen, wo sie sich infiziert haben könnten. Das gesamte Geschehen fängt sehr harmlos an. Ein Arztbesuch, der Weg zum Job, ein Essen. Alles ganz normal. Doch sobald die Einleitung beendet ist, geht die Geschichte auch sofort los. Mit sympathischen Charakteren kreiert Brand ein Wettlauf gegen die Zeit. Ach, lest es einfach selbst! Ich bin jedenfalls sehr froh, dass es mittlerweile einen zweiten Teil gibt und dieses Jahr sogar noch ein dritter Teil erscheinen wird!
Exciting reading material for fans of the genre, "Blind" by Swiss author Christine Brand, is about a kidnapping whose only witness is blind Nathaniel. As Nathaniel often uses the "Be my eyes" app, which connects him with a random sighted person to help him distinguish his shirts, he suddenly hears a terrible scream at the other end of the phone. Nathaniel is sure something must have happened! When he reports the crime to the police, they don't believe him. So, he teams up with journalist Milla to search for the missing woman, whom he only knows is named Carole.
At the beginning of the book, all the important people in their daily lives are described and then gradually the connections between them are shown or established. The protagonist Nathaniel immediately struck me as likeable, and his everyday life as a blind person was portrayed very authentically. Reading the story from the perspective of a blind person was very interesting, and I learned a lot about blindness. The book is very exciting, as Nathaniel desperately tries to find Carole, even though others, and at times even himself, don't believe a crime has been committed, and he becomes increasingly entangled in the story himself.
There are occasional chapters from Carole's desperate perspective, which made me all the more angry at the police officers who don't take Nathaniel seriously. I became invested in the story and was surprised by some of the connections and plot twists. There are some slow parts in the book where not much happens, but because the book is relatively quick to read, it didn't bother me too much.
Conclusion: An exciting, interesting book that kept me entertained.
See http://domicspinnwand.blogspot.com/20... Sehr gut, eine echte Entdeckung! Ich kann mir gut vorstellen, noch weitere Bücher von Frau Brand * >> zu lesen, vor allem das Buch mit den Mond-Sagen interessiert mich, obwohl das natürlich ein komplett anderes Genre ist.
Der Krimi um den Blinden Nathaniel ist spannend, ohne dabei zu brutal zu sein. Da Frau Brand ja selber als Journalistin gearbeitet hat, wirken ihre Schilderungen der Arbeit von Mila glaubhaft und authentisch. Und obwohl nach und nach ziemlich viele Figuren eingeführt werden, konnte ich der Geschichte immer gut folgen.
Anfangs gibt es zwei - nimmt man Nathaniels Vergangenheit dazu sogar drei - Handlungsstränge, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Nach und nach zeigt sich aber, wie alles zusammenhängt und man ich konnte die Motive der einzelnen Figuren auch gut nachvollziehen. Einzig das Motiv des Musiklehrers bleibt bis zum Schluss im Dunkeln, den fand ich irgendwie strange.
Die Sprecherin macht ihren Job sehr ordentlich. Zum Glück versucht sie nicht, den einzelnen Figuren einen Schweizer Akzent zu verpassen, das hätte vermutlich total aufgesetzt geklungen. Im Text kommen aber natürlich einige typisch schweitzerische Ausdrücke vor, z.B. "Znüüni" oder "Beiz" vor, weil die Autorin ja Schweizerin ist.
Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Hörbuch, ich vergebe 4 von 5 Sternen - einen Stern Abzug gibt es für die unklaren Motive des Musiklehrers.
Christine Brand erzählt in ihrem Roman von einer Story, die ich so noch nirgendwo gelesen habe und sie nimmt eine Perspektive ein, die für dieses Genre zwar ungewöhnlich, aber gerade deshalb äußerst spannend gewählt ist. Die Geschichte um den blinden Mann, der trotz Widrigkeiten nicht aufgibt, eine schwangere Frau zu finden, die er noch nicht einmal persönlich kennt, ist durchaus lesenswert. Durch die vielen Charaktere wird es dem Leser möglich gemacht, den Fall aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten.
Der langsame Einstieg hat mich jedoch am Anfang etwas skeptisch gemacht. Mir persönlich gefällt auch der Schreibstil nicht so gut und die sehr kurzen Kapitel behindern den Lesefluss. Hinzukommt, dass einige Dinge einfach nicht nachvollziehbar sind. Der Roman besteht zum Teil aus Verknüpfungen, die einfach unwahrscheinlich wirken. Doch schließlich nimmt die Story an Fahrt auf und an Spannung zu. Brand schafft es, den Fall, der "unglaubwürdig, zu dick aufgetragen, realitätsfern" wirkt, doch noch zu einer guten und sinnergebenden Auflösung zu führen. Alles in allem ist die Geschichte wirklich gut durchdacht und vor allem hervorragend recherchiert, mit Einbindung aktueller Themen, auch wenn die Masse an Details manchmal erschlagend wirkt.
Nathaniels Welt ist dunkel. Der blinde Mann bestreitet seinen Alltag souverän und nutzt technische Untersützungen wie zum Beispiel die App Be my eyes. Darüber wird er mit Sehenden verbunden, die ihn bei Fragen zum Outfit oder Lebensmitteln unterstützen können. Über diese App wird er eines Tages auch mit Carole verbunden. Und Nathaniel hört mit, wie Carole etwas zustößt. Er gerät in Panik. Er fühlt sich hilflos. Denn wer glaubt ihm schon?
"Blind" ist der erste Roman, den ich von Christine Brand gelesen habe. Die Idee zur Geschichte empfand ich als spannend und neu. Leider ist die Umsetzung für mich belanglos, dahinplätschernd und nichtssagend.
Ich konnte zu den Figuren keine Verbindung aufbauen. Sie blieben, obwohl viele Details beschrieben wurden, blass und mich hat schon bald nicht mehr interessiert, was mit ihnen passiert. Der Stil der Autorin und ich passten leider nicht zusammen.
Der Klappentext hat mich sofort gepackt. Endlich mal etwas Neues, habe ich gedacht!
Was auch zum Teil stimmt. Die Geschichte mit dem blinden Nathaniel ist wirklich mal was neues, leider sind die Charaktere meiner Meinung nach sehr stereotypisch.. vorallem Milla hat mich stellenweise richtig genervt, mit Ihrer Unvorsicht und Überheblichkeit. Von Nathaniel hätte ich mehr erwatet. Ich dachte, er sei die Hauptfigur in diesem Buch, was dem nicht so war.
Ein grosser Pluspunkt hat aber die Geschichte verdient. Vorallem die Plottwista fand ich grandios, da man als Leser keine Ahnung hatte was passiert. Die Auflösung fand ich auch faszinierend, alles ist unglaublich gut durchdacht, zwar ist die ganze Story sehr krass, aber nicht übertrieben oder aus der Luft gegriffen.
An und für sich wirklich ein tolles Buch. Die Charaktere hätten etwas fundierter sein können, aber die Story ist der Hammer! 😊
Das Buch ist an den Ecken leicht angerauht und fühlt sich schon mal ungewöhnlich an. Ich finde das passt sehr gut, weil der Protagonist blind ist und seine Welt nur über Tasten und Hören wahr nimmt. Manchmal braucht er aber Hilfe von Sehenden und hat dafür eine App. Über diese kann er sich Hilfe von Sehenden erbitten, die ihm dann z. B. helfen können sein blaues Hemd auszusuchen. Als er mal wieder solch eine Art von Hilfe braucht, wird er mit Carole verbunden. Das Gespräch endet jedoch sehr plötzlich mit ihrem Schrei. Er glaubt, dass ihr etwas passiert ist, aber die Polizei nimmt ihn nicht ernst. Zum Glück kennt er die Reporterin Milla. Sie ist erst skeptisch, schließlich glaubt sie ihm aber doch. Und weil das Buch wahnsinnig spannend ist, will ich nicht mehr verraten. Der Schreibstil ist auf jeden Fall mitreißend und ich habe mich schwer getan das Buch aus der Hand zu legen.