Die Musik in Geschichte und Gegenwart
Supplement
II
Die Musik in Geschichte
und Gegenwart
Allgemeine Enzyklopädie der Musik
begründet von Friedrich Blume
Zweite, neubearbeitete Ausgabe
herausgegeben von
26 Bände
in zwei Teilen
Ludwig Finscher
Sachteil in neun Bänden
Personenteil in siebzehn Bänden
Mit einem Register zum Sachteil,
einem Register zum Personenteil
und einem Supplement
III
Die Musik in Geschichte
und Gegenwart
Allgemeine Enzyklopädie der Musik
begründet von Friedrich Blume
Zweite, neubearbeitete Ausgabe
herausgegeben von
Ludwig Finscher
Supplement
herausgegeben
von der Schriftleitung
Bärenreiter Kassel Basel London New York Prag
Metzler Stuttgart Weimar
IV
Redaktionelle Mitarbeit
Schriftleitung
Ilka Sührig (Leitung )
Christiana Nobach
Cornelia Petersen-Laux
Britta Schilling-Wang
Lieselotte Koch (Sekretariat)
Caren Benischek (Register) 쐍 Jörg Jewanski
Peter Küpper 쐍 Sabrina Quintero
쐍 Kara Rick 쐍 Caroline Schneider
쐍
Bärenreiter-Verlag,
Kassel • Basel • London • New York • Prag
Verlag J. B. Metzler,
Stuttgart • Weimar
Gesamtwerk
ISBN 978–3–7618–1100–9
Gesamtwerk
ISBN 978–3–476–41022–1
Sachteil Bände 1 bis 9
ISBN 978–3–7618–1101–6
Sachteil Bände 1 bis 9
ISBN 978–3–476–41000–9
Personenteil Bände 1 bis 17
ISBN 978–3–7618–1110–8
Personenteil Bände 1 bis 17
ISBN 978–3–476–41009–2
Supplement
ISBN 978–3–7618–1139-9
Supplement
ISBN 978–3–476–41033–7
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Druck und Bindung:
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Printed in Germany
Mai 2008
1173
1174
Zadar
Z
Zabel, Frank
* 14. Okt. 1968 in Meinerzhagen, Komponist. Zabel erhielt in seiner Jugend eine pianistische Ausbildung sowie Unterricht auf der
Violine/Viola. Nachdem er Kompositionskurse bei Th. Brandmüller
und M. Chr. Redel absolviert hatte, studierte er von 1990 bis 1995 an
der Hochschule für Musik Köln bei Pi-hsien Chen (Klavier), Friedrich
Jaecker und Roland Löbner (Tonsatz). Von 1991 bis 2001 war Zabel
Lehrer an der Musikschule Lüdenscheid; 1997 übernahm er einen
Lehrauftrag für Tonsatz an der Hochschule für Musik Köln und ist
seit 2001 Prof. für Tonsatz und Gehörbildung an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf.
Zabels Werke sind nicht nur im regionalen Bereich (Bergisches
Musikfest u.a.), sondern auch zunehmend an Spielstätten im gesamten In- und Ausland aufgeführt worden (z.B. Warschauer Herbst
2007, MDR Musiksommer 2006, Weltmusiktage der ISMC 2003). Es
kam zu mehreren Rundfunk- und CD-Aufnahmen. Zu den Interpreten seiner Werke zählen das Aeolian Trio, das Raschèr Saxophonquartett,
Andreas Scholl, das RSO Saarbrücken und das Klarinettenquartett der
Berliner Philharmoniker. Zabel ist Preisträger zahlreicher internationaler Kompositionswettbewerbe, u.a. des Concorso Alfredo Casella (Siena
2006), des Lutoslawski Award (2006) des vom Internationalen Kompositionswettbewerbs für Kammermusik (Tokio 2004).
werke (Auswahl)
A. Vokalmusik
To the Dark Lady (William Shakespeare), Lieder für Ct. und Orch. (2004) 쐍 Monteverdi-Metamorphosen nach Lamento d’ Arianna für 5st. Chor (2005/06) 쐍 Walpurgisnacht für Chor und Orch. (nach einem Bild von Paul Klee) (2007)
B. Instrumentalmusik
I. Orchester- und Ensemblewerke Pictures of Imaginary Dremscapes für
gr.Orch. (1996); Fassung für Kammerens. (1999/2000); als Pictures of Imaginary
Windscapes für sinf. Blasorch. (1999/2001) 쐍 Concerto (per) piccolo für Piccolofl. und
Kammerens. (2001/02) 쐍 Sinfonische Variationen hommage à Prokof’ev für sinf. Blasorch. (2001/02) (Charaktervariationen auf Prokof’evs Marsch aus Die Liebe zu den
drei Orangen ) 쐍 Touching Colours, Konz. für Orgel und gr.Orch. (nach einem Bild
von Peter Brüning) (2002/03) 쐍 Sur Photoptosis für Orch. (Reflexionen nach B. A.
Zimmermann) (2005/06)
II. Kammermusik Diabolic Procession für Hf. solo (1997/98) 쐍 Trio poetico für
1, 2 oder 3 Git. (1997/1999) 쐍 Wenn Bär und Maus..., Kleiner Walzer für V. und Kl.
(1997) 쐍 1. Saxophonqu. für 4 Sax. (1998) 쐍 1. StrQu. ( Danse macabre ) (1999/2000)
쐍 Airborn fractals für (Renaissance-)Blockflötenqu. (2000) 쐍 Schatten/Risse I für Hr.
und Kl. (2001); dass. II für BKlar. und Kl. (2005) 쐍 Illuminare Klangspektren für Kl.,
Schlagwerk und 5–15 Musiker (2002) 쐍 Schatten und Differenzen für Vibr., Marimbaphon und Live-Elektronik (2002) 쐍 Echoes of Light (A-L), Kammermusikzyklus
aus 13 Werken (2003–2007) 쐍 Unwillkürlich für Git. und Orgel (nach Bildern der
Kölner Künstlerin Sandra Zarth) (2007)
III. Klaviermusik und andere Soloformen Elegien und Intermezzi, 7 Skizzen
für Kl. solo (1998/99) 쐍 Toccata e Ciaccona sopra B-A-C-H für Orgel (2000) 쐍 ... Vereinzelt, und doch..., Meditation für Orgel (2001) 쐍 Entrückte Gesänge II für 2 Kl. im
Vierteltonsystem (2006)
C. Bearbeitungen fremder Werke
L. van Beethoven, Ouv. Die Weihe des Hauses für Blechbläserens. (1999) 쐍 J. S. Bach,
Partita d-Moll BWV 1004 und Sonate g-Moll BWV 1001 für Kl. (1999/2001)
Neben seiner Kompositionstätigkeit tritt Zabel auch als Pianist
und Kammermusiker in verschiedenen Besetzungen auf, u.a. als Pianist des Ensemble Différance. Der Schwerpunkt seines Schaffens liegt
denn auch im Bereich der Solo- und Kammermusik, ferner in der
Sinfonik. Mit Vokalmusik trat Zabel erst seit etwa 2004 hervor. Dafür
hat Zabel viele Instrumentalwerke teils durch Bezugnahme auf
Gedichte und Bilder (Trio poetico, Touching Colours), teils durch Satzund Werktitel (Lebensbogen vom Prologue bis zum Marche funèbre im
1. Streichquartett) mit poetischen Allusionen versehen. Inhaltlich
sind viele dieser Titel im Bereich des Traumgeschehens (Traumgestalten, Traumeswirren, Dreamscapes) und des Spukhaften angesiedelt
(Hexentanz und Elfentanz, Walpurgisnacht). Beide Sujetbereiche treffen
sich im Bezirk des Dämmrigen und Schattenhaften. Zabel hat ihm
nicht nur in mehreren Werktiteln Tribut gezollt (Im [Halb] Dunkeln,
Tanz der Dämmerung), sondern in Erläuterungen zum Concerto [per]
piccolo sein besonderes Interesse für Verwischungsphänomene aller
Art beschrieben. Technisch wird die ›Unschärfe‹ in der Einrahmung
oder Überlagerung von Einzeltönen durch Nebennoten greifbar,
ebenso in der Verwendung von Mikrointervallen (die Töne bekommen gleichsam unscharfe Ränder), im Oszillieren der oft strukturell
wirksamen Tongruppen zwischen motivischer Figur und liegendem
Klang und in der zwischen Taktgebundenheit und Taktfreiheit angesiedelten Rhythmik. Insbesondere die an B. Blachers variable Metren
erinnernden Rhythmusgestalten wirken dabei keinesfalls verschwommen, sondern kraftvoll und zupackend. Die Musik lädt sich
zum Teil mit tanzartigen Genre-Allusionen auf (Fast kein Tango, [fast]
ein Walzer), läßt aber in ihrer swingenden Attacke auch an den Jazz
denken. Es sind vor allem diese Einflüsse, die es Zabel leicht machten, immer wieder Ausflüge in die Spiel- und Jugendmusik zu unternehmen oder Werke höchster Anspruchsstufe für semiprofessionelle
Ensembles zu schreiben. Ihre insgesamt aufgehellte Farbpalette, ihre
vielen Scherzando-Charaktere, die die nächtlich-spukhafte Komponente ausbalancieren, und ihr z.T. traditioneller Formgestus (sehr
oft werden ABA-Formen und motivische Arbeit eingesetzt) lassen
Zabels Musik auf Anhieb auch einem Publikum zugänglich erscheinen, daß der Neuen Musik eher fern steht.
hans-ulrich fuss
Zadar
Inhalt: I. Historischer Abriß. – II. Frühgeschichte der Musik bis
1500. – III. Die musikalische Entwicklung vom 16. bis zum
18. Jahrhundert. – IV. Das Musikleben seit dem 19. Jahrhundert.
I. Historischer Abriß
Zadar ist eine kroatische Stadt an der dalmatinischen Küste. Die
Siedlung wurde im 4. Jh. v. Chr. von den Illyriern gegründet. Als
römische Kolonie war sie im 2. Jh. v. Chr. unter dem Namen Iader
(Iadera) bekannt. Im Jahr 553 n. Chr. ging die Stadt in den Besitz des
Byzantinischen Reichs über, und im 7. nachchristlichen Jh. wurde sie
von den Kroaten besiedelt. Die Herrschaftsverhältnisse änderten sich
im Lauf der Geschichte mehrfach; so gehörte die Stadt zeitweise zur
Republik Venedig (1001–1105, 1204–1358, 1409–1797); zu anderer Zeit
unterstand sie dem kroatisch-ungarischen Königreich (1105–1204,
1358–1409). 1797 kam Zadar unter österreichische Befehlsgewalt und
wurde zur Hauptstadt des Königreichs Dalmatien (1815–1918). 1918
wurde die Stadt von den Italienern besetzt und 1947 in die jugoslawische Teilrepublik Kroatien eingegliedert.
II. Frühgeschichte der Musik bis 1500
Ein Bericht von der Überführung der Gebeine der St. Stošija
(Anastasia; 812, unter Bishof Donat) präsentiert die frühesten Belege
Zadar
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1176
musikalischer Aktivität. Dort heißt es: »Donatus una cum clericis cuiusque ordinis cantantes et psallentes ac summis laudibus venerantes« und »clero
et populo cantantibus et psallentibus« (HR-ZAh). Der Banus und kaiserliche Prokonsul überließ 1042 der Kirche von St. Krševan (Chrysogonus) in Zadar achtzehn liturgische Codices, von denen die meisten
Noten enthalten. Zu der Zeit gehörte dem Kloster von St. Krševan
bereits ein Scriptorium an. Verschiedene musikalische Dokumente
sind aus der zweiten Hälfte des 11. und dem Anfang des 12. Jh. erhalten; das älteste (um 1070) ist das Fragment eines Graduale (HR-ZAh).
In diesen Quellen wird die enge Verbindung mit der Musik der süditalienischen Provinz – besonders mit der beneventanischen – ersichtlich. Jedoch ist auch eine bestimmte Eigenständigkeit der beneventanischen Choralmelodien aufgrund lokaler Abweichungen offensichtlich, deutlich z.B. in der Melodie des Exultet im Evangeliarium Vekenegae (GB-Ob) und in den Melodien des Osor Evangeliums (I-Rvat,
datiert auf 1081), die ganz offensichtlich von dem Scriptorium in
Zadar abhängig sind. Zudem gab es in Zadar bestimmte liturgischmusikalische Besonderheiten, die so in Süditalien zu dieser Zeit nicht
zu finden sind: Dazu gehören die gesungene Ankündigung des Termins der beweglichen Feste an Epiphanias, besondere Melodien zu
Evangeliums-Gesängen sowie vor allem Lauden und Akklamationen.
Beschränkt sind diese auf die sog. ›kaiserlichen‹ Städte in Dalmatien
und stellen als eine Art Fürbittgebete für die kirchlichen und weltlichen Herrscher die älteste italienisch-byzantinische Praxis dar. Eine
1112 entstandene Ergänzung zum St. Simeon-Evangeliar (D-B) vom
Ende des 11. Jh. führt die Namen von Papst Pascal II., Bischof Gregor
von Zadar und dem ungarisch-kroatischen König Colloman auf. Nur
wenige von den gegen Ende des 11. Jh. in Zadar entstandenen Kirchengesängen sind mit ihren Melodien erhalten (u.a. »Letabunda ac
iocunda fatie, huniuersus populus Dalmatie« [Horae Monasticae aus dem
Benediktinerkloster von St. Marien, GB-Ob] und »Rex agyos hodie«
[H-Ba]). Auch unterscheidet sich die Notation des beneventanischen
Gesangs in Zadar von der Süditaliens, da sie einige Neumenformen
aus der Notation von St. Gallen und Burgund verwendet und weniger
sorgfältig im Gebrauch rhythmischer Zeichen ist. Sind die Neumen
zunächst linienlos, so treten allmählich eine oder mehr Linien auf,
die auch teilweise verschiedene Farben aufweisen.
Eine der ersten mehrstimmigen Kompositionen entstand
womöglich um 1170 im Registrum des Benediktinerklosters von St.
Marien (HR-ZAb): Es handelt sich um ein zweistimiges Sanctus mit
Prosulae im Stil des discantus streng punctus contra punctum, wobei die
Hauptstimme einen ausgeprägten beneventanischen Charakter
besitzt und mit Sicherheit einem heimischen Komponisten zugeschrieben werden kann.
In einigen Ländern wurde der katholische Gottesdienst in kirchenslawischer Sprache kroatischer Redaktion abgehalten. Grundlage
hierfür waren liturgische Bücher in glagolitischer Schrift. Kardinal
Boson erwähnt in der von ihm verfaßten Biografie über Papst Alexander III. Gesänge in kroatischer Sprache während des Papstbesuchs in
Zadar im Jahr 1177. Dieser Quelle nach ehrte man den Besucher »cum
inmensis laudibus et canticis altisone resonantibus in eorum sclavica lingua«.
Der musikalische Einfluß aus Benevent wurde schließlich mit
den Reformen der Franziskaner- und Dominikaner-Orden in der
zweiten Hälfte des 13. Jh. unterbunden. Eine letzte Spur findet sich in
einem fragmentarischen Franziskaner-Brevier von etwa 1240 (HRZAf). Jetzt trat an die Stelle der beneventanischen Melodien der Gregorianische Choral secundum usum Curie Romanae; die beneventanische
Notation wurde von der Quadratnotation norditalienischer Herkunft
(vor allem aus Bologna) abgelöst. Vermutlich im Scriptorium des
Franziskaner-Ordens entstand um 1300 das fünfbändige Antiphonale
für den Chor der Franziskus-Kirche in Zadar. Das dreibändige Graduale de Tempore et de Sanctis wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jh.
mit Miniaturen des Bologneser Typs geschrieben. Eine Vervollständi-
gung erhielt diese Sammlung in der zweiten Hälfte des 15. Jh. durch
einen glanzvoll illustrierten Psalter in zwei Bänden, der mit Sicherheit von einem einheimischen Schreiber stammt. Diese Sammlung
ist eine der vollständigsten und genauesten für den Gregorianischen
Choral; darüber hinaus gibt sie Aufschluß über die Melodien des
römisch-franziskanischen Missale und des Breviers (HR-ZAf).
Wie die erhaltenen Chorbücher beweisen, bildeten die Chöre in
den Kirchen der Benediktiner-Abteien St. Krševan und St. Dominik
ebenfalls Zentren der Musikpflege. Nach einer Anordnung in den
Statuten des Kathedralkapitels von Zadar (1393) mußte jeder neuernannte Pfründer den Gregorianischen Choral lernen; wer dieses
innerhalb eines Jahres nicht schaffte, sollte eine Pfründe verlieren.
Ein vom Erzbischof anerkannter magister cantus hatte jedem neu
ernannten Pfründner ein Gesangs-Zeugnis auszustellen.
Seit dem 13. Jh. existierte in der Kathedrale auch eine Orgel; 1392
wird ein Georgius presbyter als Organist erwähnt. Sehr früh schon
wurde in der Kathedrale in einigen Teilen des Gottesdienstes mehrstimmig in der Art des Sanctus von St. Marien gesungen. Diese Kompositionen blieben eng der Tradition verhaftet; sie folgten nur allmählich und zögernd den Neuerungen der Kontrapunkt-Theorie.
Die in der zweiten Hälfte des 15. Jh. enstandenen zweistimmigen
Lauden im Choralbuch des Kapitels folgen den Regeln der Ars nova.
Eine Sammlung mit kroatischen Kirchenliedern hinterließ ein Musiker aus dem Franziskaner-Orden von Zadar, genannt Matheus Jadertinus, aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Die Diözesansynode des Jahres 1460 in Zadar entschied, daß
liturgischer Gesang in kirchenslawischer Sprache auf die Kirchen St.
Donat und St. Maria sowie die Mitglieder des Domkapitels der Kathedrale St. Stošija beschränkt bleiben sollte. Diese Regelung deutet darauf hin, daß es eine beträchtliche Anzahl von Geistlichen gegeben
haben muß, die sowohl mit glagolitischer als auch gregorianischer
Liturgie vertraut waren.
III. Die musikalische Entwicklung von 16. bis zum
18. Jahrhundert
Das musikalische Leben im Zadar des 16. Jh. ist kaum dokumentiert. Häufige Türkeneinfälle und ständige Einschränkungen der
städtischen Freiheiten durch die venezianischen Herrscher wirkten
sich sicher negativ auf die musikalische Produktion aus.
1507 veröffentlichte der aus Zadar stammende Mediziner Federik
Grisogono-Bartolačić (1472–1538) in Venedig den Traktat Speculum
astronomicum terminans intellectum humanum in omni scientia. Der dritte
darin enthaltene Aufsatz De musica integritate behandelt akustische
und kosmologische Streitfragen der Musik. Die Schrift ist die früheste
musiktheoretische Abhandlung aus dem kroatischen Sprachraum.
Unter einigen administrativen Dokumenten (HR-ZAh) aus den Jahren 1560 und 1561 befinden sich mehrere erhaltene zwei- und dreistimmige kontrapunktische Übungen und Skizzen in weißer Mensuralnotation. Diese Dokumente gehen auf den Kanzler des Erzbischofs
von Zadar zurück – den Dichter und Theologen Íime Budinić
(Simeone Budineo, 1530/1535–1600), dem Gian Domenico Martoretta
eine Komposition widmete. In der Sammlung Il terzo libro di madrigali
(Vdg. 1554) liegt sie gedruckt vor.
Die synodale Verfassung von 1598 schrieb eine profunde musikalische Ausbildung der Geistlichen vor. Im 17. und 18. Jh. waren zahlreiche begabte Musiker an der Kathedrale tätig, so seit 1648 der Italiener Nicolò Cherubini und seit 1677 sein aus Zadar gebürtiger Nachfolger Íime Vitasović (Simeon Vitassouich, 1644–1719). Vitasović legte
eine Sammlung kroatischer Kirchenlieder vor (HR-Dsmb). Für den
Musikunterricht sorgten ein 1656 gegründetes Seminar mit einem
besonderen Lehrstuhl für Kirchenmusik und die Volksschule der
Stadt, in der u.a. in der zweiten Hälfte des 18. Jh. der Kanonikus Alexander Dezorzi vierzig Jahre lang Musikunterricht erteilte.
Zadar
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1178
IV. Das Musikleben seit dem 19. Jahrhundert
Das erste dauerhaft betriebene Theater in Zadar (das Teatro
Nobile) eröffnete im Jahr 1784. Ab Herbst 1788 wurde das Haus als
Opernbühne genutzt. Die meisten der dort aufgeführten Opern wurden von venezianischen Gastensembles gespielt. Die fünf oder sechs
Opern, die dort in der Herbstsaison oder zur Karnevalszeit gespielt
wurden, entsprachen dem Repertoire der größeren italienischen
Theater, und viele Sänger, Dirigenten und Konzertmeister kamen aus
Italien. Einige von ihnen komponierten auch und ergänzten ihr Einkommen durch Lehrtätigkeiten: Marco Battagel (in den 1790er Jahren
in Zadar aktiv), Antonio de Stermich († 1866), Giovanni Cigala (1805–
1857) und Luigi Garbato (aktiv in den 1840er Jahren). Der in Padua
geborene Cigala, der 1827 nach Zadar kam, schrieb neben Kirchenmusik und mehreren Kantaten Mitte der 1840er Jahre die Oper Cecilia di
Baone ossia La marca trevigiana al finire del medio evo.
In der Kathedrale St. Stošija wurden Gregorianische Gesänge aufgeführt, zu hohen kirchlichen Festen (Weihnachten, Ostern, St. Stošija) gab es auch Figuralmusik. Die Kathedrale unterhielt einen ständigen zwölfköpfigen Chor. Für Aufführungen von Figuralmusik
wurden Instrumentalisten engagiert, die sonst im Theater beschäftigt waren oder in Militärkapellen spielten. Kapellmeister im ersten
Viertel des 19. Jh. war Girolamo (Jerolim) Alesani (1778–1823), zu dieser Zeit der bedeutendste Musiker Zadars. Seine musikalische Ausbildung hatte er in Venedig erhalten, daher stand sein Stil deutlich
unter dem Einfluß der italienischen Oper. Sein populäres Werk Popule
meus wurde im 19. Jh. in ganz Dalmatien am Karfreitag aufgeführt.
Seine Nachfolger waren Antonio di Licini († 1836), Kpm. von 1823 bis
1836, und Giovanni Cigala (1836 bis 1857). Am Priesterseminar in
Zadar unterwies man die Kleriker im Gregorianischen Gesang.
Zunächst unterrichtete Alesani dort, sein Nachfolger war ab dem Jahr
1824 Francesco Sabalich (1804–1855), Autor des Werks Regole del canto
fermo (Ms., HR-ZAk) sowie einiger Litaneien, Psalmen, Motetten und
Kirchenlieder. Nach seinem Tod übernahm Mate Kurtovič (1804–
1875) den Posten. Sein Manuale dei principi di canto fermo giusto le regole
di S. Gregorio Magno erschien 1844 in Venedig, die kroatische Ausgabe
1845 in Zadar.
In dieser musikalischen Umgebung wuchs Fr. von Suppè auf. Er
verbrachte seine Kindheit in Zadar (1820–1835) und nahm Musikunterricht bei Cigala sowie dem Dirigenten der Militärkapelle, Giuseppe
Ferrari. In Zadar entstanden seine ersten Kompositionen: die Oper Il
pomo und eine Messe in F aus dem Jahr 1835 (die 1876 in überarbeiteter Fassung als Missa dalmatica neu erschien).
Das Musikleben wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jh. vielfältiger; verschiedene Gesellschaften spielten dabei eine wichtige Rolle,
und die jeweilige nationale Ausrichtung ihrer Mitglieder bildete den
Ausgangspunkt für deren Organisation. Zentral war vor allem die
sich am italienischen Geschmack orientierende Società filarmonica
(1858–1943), die fünf bis acht Konzerte in einer Saison organisierte
und den Musikunterricht durch Gesangskurse sowie Violin- und Klavierunterricht förderte. Antonio Ravasio (1835–1912) war über 50
Jahre lang ihr Dirigent. Der in Bergamo ausgebildete Musiker rückte
im Jahr 1857 auf Cigalas Posten als Dgt. an der Kathedrale nach. Mehrere Komponisten waren in dem Kreis um die Società filarmonica aktiv.
Der bedeutendste darunter war der Geiger N. Strmić, der bei L. Rossi
in Mailand Musik studiert hatte. Seine Kompositionen umfassen fünf
Opern (Desiderio, duca d’Istria, 1856; La madre slava, 1865), die symphonische Dichtung Nei giorni campestri (1860), eine Violinsonate (1869),
Chorstücke und Arien. Giovanni Salghetti-Drioli (1814–1868), ein
Student von Luigi Ricci, komponierte populäre Lieder, Salonmusik
und mehrere Kantaten. Er war ein begabter Kritiker, der die Musikkritik im Zadar des 19. Jh. etablierte – zusammen mit Jakov Ćudina
(1826–1900) und Paško Antun Kazali (1815–1894). Nach Ravasios Tod
wurde der Florentiner Komponist Giacometto Giacometti (* 1885)
Dgt. der Società filarmonica. Er blieb bis 1928 in Zadar, unterbrochen
wurde sein Aufenthalt nur durch die zeitweilige Aussetzung der
Aktivitäten der Gesellschaft in den Jahren 1915 bis 1919. Zu seinen 22
Kompositionen (HR-ZAh) zählen eine Symphonie, Lieder und Kammermusik.
1871 wurde die Banda cittadina/Gradska glazba gegründet, die
populäreres Repertoire aufführte. Das alte Teatro Nobile wurde 1882
geschlossen, allerdings hatte sich das Teatro Verdi, das am 7. Okt. 1865
eröffnet worden war, bereits vorher gegenüber dem älteren Theater
als die nun bedeutendere Bühne erwiesen.
Die kroatisch orientierten Musikinstitutionen wurden von der
Narodna čitaonica (1862) und der gymnastischen Gesellschaft Sokol
(1885) angeführt. Letztere organisierte kulturelle Aktivitäten und
schuf die Rahmenbedingungen für einen Chor, ein Tambura-Orchester und eine Band. Aus ihrem Chor entwickelte sich 1908 die Gesellschaft Hrvatsko pjevačko glazbeno drusˇtvo Zoranić, die einen Chor und
ein Instrumentalensemble umfaßte. Frano Lederer und Josip Chladek
dirigierten diese beiden Ensembles, darüber hinaus entstand ein
Streichquartett, das Zoranićev kvartet. Aus der Theaterabteilung von
Sokol wurde die Gruppe Hrvatsko diletantsko kazalisˇno drusˇtvo (1912).
Mijo Ćurković (1852–1936), ein bemerkenswerter Sänger, komponierte Messen in kroatischer Sprache und weltliche Lieder mit Klavierbegleitung. Der Organist und Komponist Frano Lederer (1868–
1939), der am Lehrerseminar in Zadar unterrichtete, komponierte
geistliche und weltliche Lieder sowie Orchesterstücke.
Unter italienischer Verwaltung verlor Zadar seine Bedeutung als
musikalisches Zentrum Dalmatiens. Die erneute Zugehörigkeit zu
Kroatien ab dem Jahr 1947 bewirkte auch eine Wiederbelebung der
musikalischen Aktivitäten der Stadt. 1946 wurde eine Musikschule
gegründet, 1961 ist das Gründungsjahr des Zadarski komorni orkestar
(Zadar Kammerorchester). Der Djevojački zbor Muzičke sˇkole (Mädchenchor der Musikschule, umbenannt in Zadarski djevojački zbor [Zadar
Mädchenchor]) existierte von 1973 bis 1999 und brachte es unter seinem Dirigenten Antun Dolički zu internationalem Ruhm. Der Wettbewerb Natjecanje hrvatskih pjevačkih zborova (Wettbewerb kroatischer
Chöre) wurde 1973 ins Leben gerufen. Seit 1961 gibt es das Festival
Glazbene večeri u Donatu (Musikalische Abende in Donat), das seine
erfolgreichsten Jahre zwischen 1975 und 1990 erlebte. Indem es sich
auf Alte Musik spezialisierte, wurde es zu einer treibenden Kraft hinsichtlich der Erforschung und Aufführung Alter Musik in Kroatien.
quellen M. Grgić/J. Kolanović (Hrsg.), Liber horarum Cichae, abbatissae Monasterii Sanctae Mariae monialium de Iadra: Oxford, Bodleian Library, MS Canonici
Liturgical 277, Zagreb 2002, Faks. 2 Bde. 쐍 Dies., Libri horarum duo manuscripti Monasterii sanctae Mariae monialium de Iadra, ebd. 2002
literatur C. F. Bianchi, Memoriale functioneum in ecclesia metropolitana
Jadrensi (1865–1890), Ms. HR-ZAk 쐍 Ders., Cronaca ecclesiastica di Zara (1865–1890),
Ms. HR-ZAk 쐍 G. Sabalich, Cronistoria aneddotica del Nobile Teatro di Zara, 1781–
1881, Fiume 1914, Zadar 1922 쐍 G. Praga, Lo scriptorium dall’abbazia benedittina di
San Grisogono in Zara, in: Archivio storico per la Dalmazia 7, 1929, 543–607 쐍 P. Paretti, La vita musicale della Dalmazia, in: La rivista dalmatica 22, 1942, H. 2, 31–38;
H. 3, 12–25 쐍 J. Bezić, Nosioci zadarskog muzičkog života u odnosu na narodni preporod u
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umjetnosti u Zadru 8, 1961, 295–308 쐍 M. Grgić, Zadarske laude (aklamacije) iz
godine 1677 (Lauden [Akklamationen] aus Zadar vom Jahre 1677), in: dass. 9,
1962, 281–312 쐍 Ders., Najstarije zadarske note (Die ältesten Noten aus Zadar), in:
dass. 11–12, 1965, 269–352 쐍 B. Bujić, Neumatic Fragments from Zadar at Oxford, in:
Muzikološki zbornik 4, 1968, 28–33 쐍 J. Bezić, Razvoj glagoljaškog pjevanja na
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(Das mus. Leben im ma. Zadar), Kgr.Ber. Zadar 1981/82, Zagreb/Zadar 1983, 9–
zbirke muzikalija katedrale Svete Stošije u
16 쐍 Z. Blažeković, Izvještaj o sre divanju
Zadru (Ein Bericht über die Katalogisierung der Musikslg. der Kathedrale St.
Stošija in Zadar), in: Arti musices 15, 1984, H. 2, 171–188 쐍 E. Stipčević, Glazbeni
Zadek
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život u Zadru, 1860–1918 (Das Musikleben in Zadar, 1860–1918), in: Zadarska
revija 34, 1985, H. 1, 78–87 쐍 Ders., Izvještaj o sredjivanju i katalogiziranju muzikalija
Historijskog Arhiva u Zadru, obavljenom u srpnju 1982. godine (Bericht über die Katalogisierung der Musikslg. am Historijski Arhiv in Zadar, Juli 1982), in: Arti musices 17, 1986, H. 1, 101–135 쐍 M. Grgić, Bogojavljenski navještaj blagdana iz godine
1081 (Die Verkündigung der Feste an Epiphanias aus dem Jahr 1081), in: Arti
musices 25, 1994, 5–15 쐍 J. Bezić, Glazba u zadarskom kazalištu u vrijeme Bachova apsolutizma (Die Musik im Teatro Nobile in Zadar während der Zeit von Bachs Vorherrschaft), in: Bašćinski glasi 3, 1994, 63–93 쐍 C. Glanz, Zur Funktion der Musik
im österreichischen Tourismus der Jahrhunderwende am Beispiel von Zara/Zadar, in: Sommerfrische: Aspekte eines Phänomens, hrsg. von S.Petrin/W. Rosner, Wien
1994, 175–182 쐍 Z. Blažeković, Glazbeni život Zadra u 19. stoljeću (Das Musikleben
in Zadar im 19. Jh.), in: Glazba osjenjena politikom, Zagreb 2002, 84–101
쐍 K. Burić, Glazbeniživot Zadra u 18. i prvoj polovici 19. stoljeća (Das Musikleben in
Zadar im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jh.), in: Rad Hrvatske akademije
znanosti i umjetnosti 455, 2005, 37–194
zdravko blažeković
Zadek, Hilde, eigentl. Hildegard Zadek
* 15. Dez. 1917 in Bromberg (heute: Bydgoszcz, Polen), Sängerin.
Den größten Teil ihrer Kindheit und frühen Jugend verbrachte Hilde
Zadek in Stettin, wo ihre Eltern ein großes Schuhgeschäft betrieben.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, die auch für die
jüdische Familie Zadek spürbare Repressionen brachte, ging Hilde
Zadek zunächst allein nach Berlin; 1935 emigrierte sie nach Palästina,
wo sie als Säuglingsschwester arbeitete. Seit 1940 studierte sie in Jerusalem Gesang, 1945 setzte sie ihre Studien in Zürich bei Ria Ginster
fort. Nach einem Gastspiel als Aida wurde sie 1947 an die Wiener
Staatsoper engagiert. Dieses Haus blieb bis zu ihrem Rückzug von der
Bühne 1971 das Zentrum ihres künstlerischen Wirkens; darüber hinaus war sie häufig zu Gast an den meisten großen Operntheatern der
Welt und bei vielen der bedeutendsten Festivals. Parallel zu ihrer
Opernkarriere erschloß sich Hilde Zadek als Gesangspädagogin ein
weiteres Arbeitsfeld. Seit 1964 war sie als gefragte Lehrerin am Kons.
der Stadt Wien tätig (seit 1971 als Professorin), auch nach ihrer Pensionierung gibt sie ihr Wissen auf Meisterkursen an junge Sänger
weiter.
Hilde Zadek, eine »blitzgescheite Künstlerin« (M. Prawy 1969, S. 312),
war eine der führenden Sopranistinnen der Wiener Oper in der Nachkriegszeit. Die Souveränität, mit der sie über ihre ebenso strahlende
wie lyrisch grundierte Stimme gebot, und ihre große Musikalität und
Auffassungsgabe waren wesentliche Voraussetzungen für die Vielseitigkeit, die das von ihr gesungene Repertoire auszeichnete. Als
Mozart-Sängerin wurde sie ebenso gefeiert wie in ihren Strauss-Partien, darunter die Titelrolle der Ariadne auf Naxos, Chrysostemis in
Elektra und vor allem die Marschallin im Rosenkavalier. Eine besonders eindrucksvolle Leistung gelang ihr 1951 mit ihrer Darstellung
der Magda Sorel in G. Menottis Der Konsul. Mit größter Selbstverständlichkeit übernahm sie aber auch Partien des italienischen Fachs,
darunter neben Aida auch andere Verdi-Rollen wie Elisabeth in Don
Carlos und Amelia im Maskenball oder veristische Heroinen wie Puccinis Tosca oder Santuzza in P. Mascagnis Cavalleria rusticana. Einige
ihrer wichtigen Rollen konnte sie ganz oder in Ausschnitten auf Tonträgern dokumentieren (s. Diskographie in V. Parschalk [Hrsg.] 2001).
literatur M. Prawy, Die Wiener Oper. Geschichte und Geschichten, Wien u.a.
1969 쐍 V. Parschalk (Hrsg.), »Die Zeit, die ist ein sonderbar’ Ding«. Hilde Zadek. Mein
Leben, Wien/K./Weimar 2001 (mit Diskographie)
thomas seedorf
1180
Zaimov, Velislav
* 8. Mai 1951 in Sofia, Komponist und Pädagoge. 1972 bis 1977 studierte Zaimov Komposition bei D. Tăpkov und Aleksandăr Tanev an
der Staatlichen Musikakad. Sofia. 1977 bis 1994 lehrte er Musiktheorie
am L.-Pipkov-Musikgymnasium in Sofia und ist seit 1989 auch als
Doz. für Partiturlesen an der Staatlichen Musikakad. tätig. Zaimov
wirkt seit 1999 zunächst als stellvertretender, seit 2006 als Leiter des
bulgarischen Komponistenverbands. Seine Werke wurden im In- und
Ausland und bei internationalen Festivals aufgeführt.
werke (ersch. bei Dobrev, Muzika und Săjuz na bălgarskite kompozitori, Sofia)
A. Vokalmusik
I. Geistlich Vŏznesenie (Himmelfahrt) und Na izlizane ot zatvora (Hinausgehen aus dem Gefängnis; Luis de León), Diptychon für gemCh. (1988) 쐍 Requiem (AT [altbulgar.]) für Soli, Chor und Orch. (1990) 쐍 »Tebe poem« (»Dir singen wir«; Pss. 84, 31, 98 [dt.]) für gemCh. (1992) 쐍 »Milost mira« (»Huld des Friedens«) für dass. (1994) 쐍 »Vo Carstvii Tvoem« (»In Deinem Reich«) und »Spasi ni,
Bože« (»Rette uns, Gott«) für dass. (1995) 쐍 »Chvalite imja Gospodne« (»Lobet den
Namen des Herrn« [altbulgar.]) für FrCh. (1996) 쐍 »Blagosloven grjadij vo imja Gospodne« (»Gesegnet sei, der kommt im Namen des Herrn« [altbulgar.]) für dass.
(1997) 쐍 »Et sustulit unus angelus« (Johannesoffenbarung) für gemCh., 2 Trp. und 2
Pos. (1998) 쐍 Cheruvimska pesen (Cherubikon) für gemCh. (2000) 쐍 »Svete tichij«
(»Du stilles Licht«) [altbulgar.]) für FrCh. (2003) 쐍 »Svjatij Bože« (»Heiliger Gott«)
für doppelten gemCh. (2006) 쐍 Veliko slavoslovie (Große Doxologie [altbulgar.])
für FrCh. (2006)
II. Weltlich 3 Poeme (Penčo Slavejkov) für FrCh. und Orch. (1977) 쐍 Serenade für T, FrCh. und Kammerens. (1978) 쐍 2 Poeme (Lope de Vega) für 2 S und
StrQu. (1985) 쐍 Suite (Nikolaj Liliev) für S, Fl., Hf. und Cemb. (1996) 쐍 Fantasie
(Mara Belčeva) für A und Kl. (1998) 쐍 Fantasie (dies.) für Mez. und 13 Str. (2007)
B. Instrumentalmusik
I. Orchesterwerke und Konzerte 9 Var. (1975) 쐍 1. Symph. (1976)
쐍 2. Symph. (1977) 쐍 Konz. für Fl., Vc. und Orch. (1978) 쐍 3. Symph. für 13 Str.
(1978) 쐍 1. Symphonische Fantasie (1979) 쐍 Thema mit Var. und Fuge für
StrOrch. (1979) 쐍 Konz. für V. und Orch. (1981) 쐍 4. Symph. für 2 Kl., Orgel, Str.
und Schlgz. (1981) 쐍 Serenade für Str. (1984) 쐍 5. Symph. (1984) 쐍 2. Symphonische Fantasie (1986) 쐍 6. Symph. (1987) 쐍 Musica concertante (1991) 쐍 7. Symph.
(1992) 쐍 3. Symphonische Fantasie (1993) 쐍 Konz. für V., Va. und Orch. (1994)
쐍 Konz. für Orgel und Orch. (1995) 쐍 Konz. für Kl. und Orch. (1996) 쐍 8. Symph.
(1996) 쐍 9. Symph. (1997) 쐍 Konz. für 2 Va. und Orch. (1998) 쐍 Kammerkonz. mit
Kl. solo (1999) 쐍 Konz. für 2 Vc. und Orch. (1999) 쐍 4. Symphonische Fantasie
(1999) 쐍 10. Symph. für Vibr., Hf. und Str. (2000) 쐍 Fantasie für Blasorch. (2001)
쐍 Konz. für 2 Kl., Str. und Schlgz. (2001) 쐍 Essay für gr.Orch. (2002) 쐍 Konz. für 2
Hr., Str. und Schlgz. (2002) 쐍 Konzertmusik für 11 Str. (2002) 쐍 5. Symphonische
Fantasie (2002) 쐍 Intermezzo für Str. (2003) 쐍 11. Symph. (2003) 쐍 12. Symph.
(2005) 쐍 Konz. für Klar., BKlar., Str. und Schlgz. (2006) 쐍 13. Symph. (2006)
II. Kammermusik und Soloformen 10 Intermezzi für Kl. (1981) 쐍 Nocturno für dass. (1981) 쐍 Arioso und Burleska für dass. (1982) 쐍 Duettino für Ob.
und Kl. (1985) 쐍 Fantasie für Kl. (1986) 쐍 Nonett (1988) 쐍 Orgelfantasie (1988)
쐍 2 Präludien für Orgel (1988) 쐍 Choralpräludium für Kl. 4hd. (1991) 쐍 Oktett
(1994) 쐍 Fantasie für 12 Vc. (1995) 쐍 Largo für dass. (1996) 쐍 2 Choralpräludien
für Kl. 4hd. (1997) 쐍 3 kleine Stücke für dass. (1997) 쐍 Pastorale und Toccata für
dass. (1997) 쐍 sowie: 13 Qu. (1976–1997); 12 Trios (1977–2007); 2 Septette (1984–
2000); 36 Solo- und Ensembleson. für verschiedene Instr. (1986–2007); 5 Sextette
(1988–2002)
Die Musik Zaimovs ist charakterisiert durch die Spannung zwischen den von ihm verwendeten ›akademischen‹ Formen und der
expressiven Musiksprache, der eine begrenzte Anzahl von melodischen und rhythmischen Formeln zugrunde liegt.
maria kostakeva