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Auf den Spuren von Mariazell in Österreich (Altenmarkt 1991)

History and art history of the former Benedictine abbey (Klein) Mariazell in Österreich in Lower Austria. The books aim at following the traces the monastery left during ist existence in the middle agges and the early modern times.

Thomos Aigner flaf Oen Gpurer o0n fioriwellin astnteiclO Herausgeber und Verlqer: Gemeinde Altenmarkt an der lbiestiqg, 2571 Altenmarkt. Druck: Finta & Galavics Gs.m.b.H. 2560 Berndorf, Bahnhofstr. 4. ; Tel: 02612/3472 Inhalt Zum Geleit, Bgm.OSR Dirfielmut Jandl Vorwort von HJIrnAbt Dr.Clemens lashofer OSB Einleitung Die Benediltiner 1 IJ(ostergeschichte 5 Il.Bauten: l.Stiftskirche 8 Fresken und Altarbilder 12 Chorgestiihl Orgel li Grabsteine und Gedenktafeln Vdentin Stambler t4 15 Johannes Mattly Michael Sauerer t6 CA.B.Moretti 18 19 n u 25 26 n 29 Roman Wiestenberger Clara Taubenmerkl Kirchweihe 1609 Abt Jacob Pach PJoachim Tabernitius 2.Klosterbau und dazugeh6rende Bauten Kreuzgang Conventraum Meierhof Weinteller Stifutaverne 3.Tavernen 4Pfarren, Kirchen und Kapellen St.Thomas 3t ,x Altennarlt 39 St.Panlraz ,/ Niistach St.Corona Thenneberg 4t 44 St.Martir / Nbstac.h 47 56 59 Haherberg 6t Langau Inzersdorf Kaumberg 62 63 Tabernitiuskapelle 5.Wirtsctraftshiife Rehof / Thenneberg 67 Mariazellerhof / Wien Mariazellerhof / Baden 71 75 Itr.Schriften: l.Stiftsbibliothek 2.Missale 1589 3.Missale 1731 4.Catalogus Abbatum 5.Neugesetzter Maybaum 86 88 90 v3 6.Necrologium 94 l)6 98 T.Caspar Tinctor 8.Archiv 9.l,aurenz Petras lV.Bilder, Miibel und Gemilde: l.Mariazell in alten Ansichten Georg M. Vischer 1672 105 Brand 1683 101 103 1O7 109 110 ll2 l14 115 116 118 Schlegel 1699 Fr^nz Zl,ller 1730 Babeoberger-S tam rn Sau6 2Abtportraits Ildephons von Mrnnagetta Coelestin Pugl Jacob Pach 3.Di6zes:nmuseum Wien 4.Stift Heiligenkreuz S.Kreuzwegstationen 119 VJVlonumente aus Stein: 1.Grab6teirc Michael Grien 12L Laurenz ReiB lVl 'L?5 lzl Georg Schedler ZBehauene Steine 3.Steimelitte - aus St.Thomas? 4.Grenzsteine ITI YI.Cetem Vestigia 128 Anmerkungen ljl5 Quellennachweis 1il6 Bildernachweis Zum Geleit Vom Benedilctinerstift Mariazell in Osterreich zeugen heute noch die Kirche, der zum grdBten Teil erhaltene Kreuzgang und mittelalterliche Gebtiudeteile mit einer gewrilbten Halle. Die ehemalige Stiftskirche, seit 1782 Pfarrkirche von Klein-Mariazell, ist bau - uud kuastgeschichtlich ein Juwel, an dem der Zahn der Zeit seine Spuren hinterlassen hat. Alles gema.hnt an diesem stillen Ort an die Vergiinglichkeit menschlichen Tuns. Trotzdem lebt der Geist weiter, der die Mrinche beseelte und sie nach Verheerungen und Zerstrirungen immer wieder neu beginnen lieB. Bund, I-and, Dirlzese und Pfarrgemeinde werden in gemeinsamer Anstrengung die Kirche in neuem Glanz erstehen lassen. Auch vorliegende Publikation des jungen Autors, die von der Marktgemeinde mit Untersttitzung der Kulturabteilung aufgelegl wurde, lii"Bt diesen Geist in der wechselvollen Geschichte von Kirche und Kloster lebendig werden. Mrige das Buch dieEedeutung des Klosters Mariazell in Osterreich flir die Verbreitung des Glaubens und die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung unserer Heimat bewuBter machen. Altenmarkg am 23.April 1991 OSR Helmut Jandl, Biirgermeister VORWORT "Auf den Spuren von Mariazell in Osterreich" - ein jrnger Mann machte sich auf die Suche, er fand nicht nur Spuren, sondern wurde fasziniert von der Bedeutung des Klosters Mariazell, die - auch wenn scheinbar nur mehr Steine und Schriften als stumme Z.eugen vorhanden sind - deutlich sprechen. Es bedarf freilich eines wachen Ohres, eines scharfen Blickes, der nicht nur auf Materielles gerichtet ist, und eines groBen liebenden Herzens, um diese $1imms zu vernehmen. Es ist dem Verfasser, Thomas Aiper, fiir dieses Ohr, den Blick und die Liebe des Herzens, die ihn zu'groBem FleiB befliigelte, sehr zu da*en, sowie der Gemeinde Altenmarkt fiir die Herausgabe des Buches. Mit diesen Grahrlationen empfehle ich das Werk. Die Spuren von Mariazell bringen viele Mosaiksteine von der Geschichte und Kunstgeschichte des cisterreichischen Mariazell zu Tage, die jedoch nicht zu entziffern wiiren, wtirde man nicht den Sinn eines benedildinischen Klosters, wie es in Mariazell von 1136 bis 1782 bestand dahinter erkennen- Dafiir gibt der Ordensstifter, der hl. Benedilt von Nursia (+547) in seiner Regel folgende Deutung: "Wir wollen eine Schule fiir den Dienst des Herrn einrichten" (Prolog 45). Es geht rrm eine Gemeinschaft, in der man lernen ka::n, dem Herrn zu dienen- Daftir haben Mdnche im Mariazeller Kloster gelebt: in der Ausrichtung auf Gott den Herrq dessen Dienst nichts vorgezogen werden (RB 43,3), der in allem verherrlicht werden soll (RB 57,9), dem in Gebet und Arbeit gedient wird. Als Abtpriises der Osterreichischen Benediktinerkongregation freue ich mich, daB hiermit ein Sttick unserer Geschichte wieder ans Tageslicht gehoben wird, und spreche die Hofhung aus, da8 viele Menschen bei der lrkttire dieses Buches dem nfr.herkommen, fiir den ein Kloster lebt, und da8 "Klein-Mariazell" wieder mehr eine StAtte des Gebetes und der Einkehr werde. GOttweig, am 15.April1991 Dr.Clemens I sshofer OSB Abtpriises der .. Osterreichis chen Benediltinerkongregation Einleitung "Auf den Spureu von Mariazell in 6sterreich" - ein Titel der mir dieses Buch am treffendsten schien- Angetrieben von der Faszination, die dieses alte ehrwiirdige, leider-1.782 aufgehobene Benediktinerstift auf mich ausiibt, machte ich mich daraq Dinge, die entweder aus dem Kloster starnmeo, oder an es erinnern, aulZuspiiren Dieses Buch ist als erster von arei oder mehreren B?inden qq vqlstelgn, da es noch vieles gibt, das der Entdeckung und Verriffentlichung harrt. Die folgenden Seiten sind als Pestandsaufnahme dessen anzusehen, was uns-das Stift Mariazell in Osterreich sowohl in geistiger als auch in baulicher Hinsicht hinterlassen hat. An dieser Stelle sei erwiihnt, daR ich stets darauf bedacht war, den Ausdruck KLEIN-Mariaznll an vermeiden, da sich das Stift bis zu seiner Aufhebung nie so nannte, sondern immer zum Unterschied von Mariazell in der Steiermark den Namen Mariazell in Osterreich fiir trug. - Da ich aber meine Erkenntnisse und Entdeckungen nicht im Verborgenen schlummern und auch andere an diesen teilhaben lassen *ollte, dachte ich mir, geteilte Freude ist doppelte Freude, und beschloB, die folgenden Seiten zu schreiben. Die Gliederung ftillt in 6 Kapitel, denen wieder Unterkapitel zugeordnet sind: IJ(ostergeschichte lI.Bauten IILSchriften IV.Bilderund Mtibel V.Monumente aus Stein VI.Sonstiges Bei den Bauten wurde besonders auf Stiftskirche und Kloster, Kirchen, Tavernen und Wirtschafuh<ife geachtet; die Schriften beinhalten vorwiegend Handschriften aus der Bibliothek des Klosters, die sich nun im Stift Lilienfeld befindet" Werke von M6nchen Mariazells, aber auch wertvolle Biicher, wie Missalia Romana. Nicht niiher wurde auf die nach dem Verschwinden des Archives noch verbliebenen Archivalien eingegangen, da diese selbst wieder ein eigenes Thema bilden wiirden. Auf diesem Wege mcichte ich H.flrn. Abt Dr.Norbert Mussbacher S.O.Cist., der mir reichlich Auskiinfte und Zugang zu Handschriften aus Mariazell im Stift Lilienfeld gab, herzlich danken! Das Kapitel "Bilder, Mribel und Gemtlde" beinhaltet nicht uur Mdbel und Gemdlde aus dem Stift, sondern auch alte Ansichten. Hier bin ich besonders auf die Ansicht des Topographen Schlegel aus dem Jahre 1699 stolz, die bisher fast vtillig unbearbeitet blieb und hier nun anm ersten Mal behandelt whd. Fiir die Mithilfe seitens des Stiftes Heiligenkreuz danke ich Hrn. Rentmeister Werner Richter. Vrillige Neuentdeckungen waren auch drei Kreuaregstationen aus dem vorigen Jahrhundert, die um 1870 aus der Kirche entfernt und verkauft wurden. Sie wurden damals jedoch nicht in ihler Einheit, sondern einzeln veriiuBert, was eine Zerstreuung in alle Windesrichtungen zur Folge hatte. Trotzdem war es miiglich, drei solcher Bilder aufzufinden. Dies wiire nicht ohne Hrn- Jules Huf, Burgherr auf St.Pankraz, mriglich gewesen, dem ich hier herzlich danken mdchte. Im Kapitel "MonumJnte aus Stein" befinden sich vorwiegend Grabdenkmiiler von Abten, die wiihrend ihrer Amtszeit in Mariazell in andere Kldster berufen wurden, dort starben und dort begraben wurden Als Beispiel sei hier Abt Georg Schedler (Mariazef 16011604, Gritnveig 1604-1610) angefiihrt. Als Quellen wurden am hiiufigsten die Geschichte Mariazells von Pfarrer Otto Eigner aus dem Jahre 1900 und das Buch 'Neugesetzter Maybaum" vom Mariazeller Mrinch P.Gregor Westermair aus dem Jalre 1694 beniitzt. Meinen Dank m0chte ich Hrn.Mag.Rudolf Maurer aussprechen, der fast alle Ubersetzungen von Latein ins Deutsche erarbeitet hat, und mir stets mit Rat und Tatanr Seite standFiir VerbesserungeD, Ratschliige und Ermunterutrgen gilt mein inniger Dank H.Ifn. Abt Dr.O;mens [ashofer OSB,-Stift 66ttrveig, dem ich auch fiir das Vorwort herdich danke. Besonders herzlichen Dank m<ichte ich Hrn. Rudolf Lintineer. Sacristan ztMariazr,ll in Osterreich, aussprechen, der mir .t"tr f,df und viele wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse weitergab. Fiir den Druck des Buches danke ich der Gemeinde Altenmarlt und Hrn.Bgm-OSR Helnuth Jandl. Mein innigster Dank gilt meinen Elterq die immsl Verstiindnis flir mein Interesse an Mariazell aufbrachten und dieses auch intensiv fiirderten. Ich glaube, hier bedarf mein Dank nicht vieler Worte! Ich m<ichte mit diesem Buch mehr Interesse fiir das aufgehobene Stift Mariazell in Osterreich und ein grdBeres BewuB-tsein fiir Vergangenheit, Kunst und Kultur der nfieren Umgebung wecken. Mrige das Kloster nicht mehr lange aufgehoben bleiben und bald wieder seine einstige Bestrmmung erhalten! Ut in omnibus glorificetur Deust Altenmarkt, am 3.Miirz 1991 Thomas Aigner Die Benediktiner Benedikt von Nursia" 48G,543, in der italienischen Provinz Umbrien geboren, durch die Sittenlosigkeit seiner Kommilitonen aus Rom vertrieben, hatte sich in einer Hrihle bei Subiaco im Aniotal in den Sabinerbergen als Einsiedler singerichtet, bevor er 529 auf dem Monte Cassino ein Kloster und den nach ihm benannten Orden begriindete, und seine Schwester Scholastika ein Nonnenkloster errichtete. In Subiaco war avischen 523 und 526 seine Klosterregel in 73 Kapiteln entstauden- Es waren Gedanken und Grundsiitze, die schon Antonius, Pachomius, Basilius, Hieronymus, Augustinus und Cassian ausgesprochen hatten. Doch stellt die Urregel des abendItindischen Mrinchtums ein persiinliches, in sich geschlossenes Werk und Bekenntnis des 1{siligen dar. Benedikt versteht den Mrinch als einen Soldaten Christi, Kloster und Orden als Schulen fiir den geistlichen Kriegsdienst. Im Vorwort zu seiner Regel wendet sich der Klostergrtinder an "jeden, der dem Eigenwillen entsagen und die starken und herrlichen Waffen des Gehorsams ergreifen will, dem wahren Krinig Kriegsdienste zu leisten...Wir wollen eine Schule fiir den Dienst nm Herrn grilnden. Wir beabsichtigen, bei dieser Griindung nichts Hartes, nichts Schweres arzuordnen." Benedikt von Nursia sieht das Kloster auch als groBe Familiengemeinschaft mit einemAbbas, einem Vater, einemAbt an der Spitze. Dieser Abt "...zeige mehr durch sein Beispiel als durch Worte, was gut und heilig ist...Er soll im Kloster niemand bevorzugen-..ob Sklave oder Freigeborener, in Christo sind wir alle eins, unter dem einen Herrn tragen wir die gleiche I ast des Kriegsdienstes; bei Gott gibt es kein Ansehen der Person..Als Irhrer halte sich der Abt immer an das Beispiel der Apostel: Weise zurecht" ermutige, strafe! ...Kennt er doch das Schrifnvort: "Der Tod wird durch Worte nicht gebessert. Und das andere: Schlage deinen Sohn mit der Rute, und du rettest ihn vor dem Tod." Im Kapitel tiber den Gehorsam heiBt es in dieser Regel: 'Die hiichste Stufe der Demut ist der Gehorsam ohne Ztigern...Schmal ist der Weg, der zum Leben fiihrt...Die zum ewigen lrben vorgnschreiten, leben nicht nach eigenem Gutdiinken, folgen nicht ihrer Lust und [-aune, sie leben nach dem Entscheid und dem Befehl eines anderen..." Im Kapitel von der Ehrfurcht steht zu leseu: "Wir sollen wissen, daB wir nicht durch die vielen Worte, sondern durch die Reinheit des Herzens und die Triinen der Zerknirschung Erhtirung finden...Deshalb soll das Gebet kurz und rein sein, ss 5si d6nn, es werde durch den Antrieb und die Eingebung der grittlichen Gnade y..slliingert!', Uber das MaB von Speise und Trank und iiber die tiigliche Arbeit heiBt es bei Benedikt: "Zwei gekochte Gerichte sollen fiir alle Briider geniigen; ist noch Obst oder frisches Gemiise zu haben, se l6ann man noch ein drittes hinzugeben...efure Hemine Wein (0,27 Uter) sollte fiir jeden Tag reichen. Wem Gott aber die Kraft gibt, sich davon ar enthalten, der wisse, daB er einen besonderen Lohn empfangen wird..." - "Mti8iggang ist der Feind der Seele. Deshalb sollen sich die Brtider zu bestimmten Zeiler;- mit Handarbeit, zu bestimmten Stunden dagegen mit heiliger Irsung beschiiftigen." Als 577 die Langobarden das Kloster Monte Cassino zerstrirt hatten und die Mdnche Benedikts nach Rom geflohen waren, wurde die Regula Saucti Benedicti in Italien, bald auch in Spanien bekannt. Im Jahre 600 erhielt der Orden von Gregor dem GroBeq dem ersten Benediktiner auf dem Papstthron, den Auftrag, die Angelsachsen zu missionieren. Von England aus, iiber Bonifazius, kam das Benediktinertum in das Fraukeureich, bald auch in den alemannischen und bayrischen Bereich. Als der groBe Unganisturm in der ersten H?itfte des 1OJhdts. die friihen Klostergrtindungen vernichtete, gerieten die alten monastischen Ideale in Vergessenheit. Der Neubeginn und die Wiederaufrichtung der kirchlichen lnstitutionen nach der Schlacht auf dem lrchfeld (955) standen im Zeichen nreier Erneuerungsbewegungen im Mrinchtum. Die vom lothringischen Kloster Gorze beiMetz ausgehenden Reformen setzten sich im 10. und ll.Jhdt. in etwa 70 Abteien durch. Der Konvent von Gorze, in strenger Askese nach der Benediktinerregel lebend, anerkannte das Mrinchskloster als Teilbereich der bestehenden Reichsordnung. Kldster wurden als rnstitutionen verstanden, die im Ei:rvernehemen mit den Bischrifen, mit Kcinigen, Kaisern und Fiirsten das I-and missionierten, es urbar machen halfen und kultivierten- Dafiir sollen weltliche Vdgte Kloster und Klosterbesitz vor Ubergriffen schtitzen. Gegen Klostergriindungen des Adels und from-e Stiftungen hatten die Reformer von Gorze nichts einzuwenden. Man untersflitze solche guten Werke nach Kriiften. Die Reformen von Gorze beeinflu8ten rrm 980 von Regensburg her das Salzburger Erzstift St.Peter; nach 1013 bekannte sich, von Niederaltaich her inspiriert Kremsmi.inster in diesem Sinns. Al5 "Junggorzer Reform" hielten solche Anschauungen nach 1050, zu Z,eiten der miteinander befreundeten Bischrife und spdteren Heiligen Altmann, Gebhard und Adalbero, in den Kldstern Admont, lambach und Melk Einzug. Um 910 war im burgundischen Kloster Cluny, im Departement Saone-et-hire, jene Reformbewegutrg entstandeq die im 11. bis 14.Jhdt. an die 3000 Kkister beeinflul316 und fiir zwei Jahrhunderte das Klosterleben nachhaltig bestimmte. Dieses westfriinkischfranz<isisch orientierte Monchtum driingte auf v<illige Iosl<isung der Kkister aus jeder weltlichen Machtkonstellatiou und auf ein streng zentralistisch geordnetes Klosterwesen. Alle Ordensinstitutionen sollten dem Heiligen Stuhl unterstellt werden. Das Miinchsleben sollte von Gebet und feierlichem Gottesdienst getragen seirn, sich dem Spirituellen zuwenden, den dialektischen Auseinandersetzungen mit den Glaubensinhalten. Cluny negierte die Selbstiindigkeit, die briiderlich-familiiir im benediktinischen ginn geordnete Klostergemeinschaft ebenso wie die handwerHiche Arbeit als wesentlichen Bestandteil des mdnchischen fcbens. Uber Frutruria in Piemon! St.Blasien im Schwarzwald, Hirsau und Siegburg bei Kriln drang der Geist von Cluny nach 1110 in Osterreich ein. Er verbeitete sich von Garsten, auch von Seitenstetten und St.Lambrecht, nach 1115 vor allem von Admont her Euur sprach von einer Religio Admuntia - in fast allen dsterreichischen AbteieuDoch zeigten sich im lL./LzJhdt. in den Kl<istern der schwarzberoctten Briider des Benedikl von Nursia trotz Gorze und Cluny bedenkliche Verfallserscheinungen Neue Orden traten auf den Plan, das Mrinchtum im Namen der Regula Sancti Benedicti zu erneuerrL Zisterzienser und Kartiiuser, Kamaldulenser, Olivetaner. Auch die armenischen MechitaristerU inzwischen liingst verschwundene Wilhelmiten, Ambrosianer und Coelestiner waren Abspaltungen vom Ordo Sancti Benedicti. Auql Stenzel Gerhard, Von Stift zu Stift in Osterreich, Wien 1977, S 9 f. "Preis dcn braren schwarzen Mdnche4 Preis den w acl<zm Kuewriigem, Alles Meruchlich schdncn Wisseru Frommen Hiitem, Treuen Pflegem!" Weber, Dreizehnlinden I.Klostergeschichte Nach dem Tod Haderichs II. von Schwarzenburg um 1120 kam es bei der Aufteilung des Erbes zwischen dessen beiden S<ihnen Heinrich und Rapoto zu starken pifferenzen, die einen lange andauernden Streit zur Folge hatten.l Nach Jahren des Zwistes erfolgte endlich rrm 1134 die Versrihuung. Dartiber erziihlt die kgende: Durch einm Zufall vrurden die beid.m bei dem Wegheiligrum, wo sich heute die Stifiskirche erhebt, zu.sqnmengefiihrt.Durch die l{raft des Gnadenbildes in dernselben versdhntett sie sich worauf sie beschlosseq als Dank fir die gliicHiche Vercdhnung ein Koster zu griinderu Anliisslich einiger Grabungen in der Kirche in den 6Ger Jahren traf man auch auf die Grundfesten einer Apsis, die vermutlich zu dem obenerwiilnten Heiligtum gehrirte. Die geplante Klostergrtindung traf jedoch auf den Unmut Markgraf kopolds Itr. des Heiligen (1096-1136). Dieser berief sich pltitzlich auf eia altes Erbrecht die Giiter der Schwarzenburger an sich ziehen zu dtirfen und nahm daher die Grtindung des Klosters iCel/a Sarrcte Marie" auf seinem eigenen Gruud und Boden selbst vofi. AIs Grundstock fiir das Klostervermdgen iibergab er die Besitzungen der Schwarzenburser. Am 2. Februar 1136 wurde als Traditionsakt der Stiftsbrief in lfosterneuburg ausgefe;tigt. Daraufhin wurde dies in Tulln und in St.P<ilten bekrtiftigt.' ln der Zeugenliste der Urkunde scheinen zahlreiche Adelige sowohl weltlicher als auch geistlicher Herkunft auf, wiihrend aber Heinrich und Rapoto von Schwarzenburg, die eigentlichen Grlinder, fehleu. Diese Tatsache weist darauf hrn, Oag die Sqhwarzenburger ihre Enteigrung nicht widerspruchslos hinnahmen.a Noch im selben Jabr machten sich sechs M<inche unter der Ftihrung ihres Abtes Azelins von Nieder-Altaich nach Mariazell auf, um hiei ganz. ettgegen dem Spruch "Benedicttts montes, Bernardas vallcs arnabat" ein Benediltinerkloster in einem stillen abgelegenen Wal- 2 destal zu bauen. Der Irgende nach sollen Heinrich und Rapoto dabei selbst mitgehglfen haben. Der Mariazeller Conventuale P.Gregor Westermairo schreibt dariiber im Jahre 7694 : 'Ia und was sich bfllich zuveruundern ihren Eyfer zu Befbrdenng der giittlichen ElLr zu zeigen sollen sie in Legung dcfi ercten Steins ihre lhiegs-Gilnel und Schwerdter beyseits gelegt die A* in ihre aigene Hand wie wrdere Holtzhacl<er gefast und den von lqtter Standen verwacluenen Orth mit Umbhanung der Biiumber zum angefangencn Closter-Ban bequem gemacht haberu" HeinrichT trat spiter als I-aienbruder ins Kloster ein. Im alten Mariazeller Necrologium wird er am 2.April erwiihnt: "IIII.Nonas Apilis. Henicus conv(errus). nastr (ae). congr (egatbnis). findaoq 'Rapotou pimtnmon (asteii). " hingegen dtirfte sich einem Kreuzzug nngeschlossen haben. Er wird im Iahre 11,14 als "Rapoto miles Dei" geuannt. Im Totenbuch ist er am 9.Ollober verzeichnet: 'WI.Idus Octobris.Rapoto frater fundatoris hujus mon(asteii) laic (us)." Im {afu 1137 erfolgte die erste Schenkung, bei der Markgriifin Agnes'zwei Weingiirten zu Baden stiftete. Weiters iiberlieB Konrad, Bischof von Passau und ein Sohn I*opolds des Heiligen, im Jahr 1154 dem Stift seinen Z,e,herit bis an die Pfarrgrenze von Pott^enstein gegen dessen Besitzungen in Zwerndorf und Zwischenbrunnv. Auch }Jerzng Heinrich II. "Jasomirgott" zcigte sich der Griindung seines Vaters erkenntlich. Er bestiitigte nicht nur die Stiftungen seingr Eltern, sondern schenli;te dem Kloster auch einen Wald um 1157ru. Ein weiteres Anwachsen seines Besitzes erfuhr Mariazell durch die Briider \{einhard und Heidenreich, Sdhne des Adeligen Heidenreich de Awell, die in Imicinisdorff (Tnzglsdorf ob der Tiaisen) eine Kirche erbaut hatteq die sie samt Pfarre, Grundstiicken und Untertanen au das Stift schenkten. Doch leider wdhrte die Klostemrhe nur etwas mehr als 100 Jahre. Im Jahre 1250 fiel Bela fV. mit den Kumanen in Mariazell ein uud richtete groBen Schaden an12. Was vorerst nur notdiirftig wiederhergestellt worden war, vernicht*e er 1252 abermals. Danach ging man an den Wiederaufbar:" der prtichtig.ausfiel. Dies k<innen wir heute noch in drsi l6aanischen Portalenrs, die in die Kirche fiihren, sehen. Schon 1256 konnte das Kloster wieder durch den Pagsauer Bischof Otto von l,onsdorf (1254-t261) eingeweiht werden14. 3 Um 1300 fiihrte Abt Herbord, ein tiichtiger Praelat, in Mariazell den Krummstab. Er lieB das Schlafhaus, den Speisesaal, das Gastgebiiude,__die Wasserleitung zum Waschhaus und Fischbehiilter bauen.15 Im Jahre 1464 zerstorten die Ungarischen Briiderl6 das Kloster. Nur zwei Jahre spiiter wurden Kirchen und Kloster wieder eingeweiht. In diesem Jahr wird erstmals eine Pfarrkirche zu Mariazell erwiihnt, die dem heiligen Thomas geweiht war. Mit dem Jahre 1529 schlasen wir das traurisste Ifuoitel in der Chronik Mariazells auf. In di"esem Jahr, und autU fg2, fielen die Tiirken iiber das Kloster her und zerstdrten es derar! daB sich das Stift fiir die niichsten 80 Jahre nicht erholen konnte. Zt dreser Z,eit muBten wichtige Giiter, wie Kaumberg und Iangau, verkauft werden. Die meisten dieser Besitzungen kbnnten spfter nie wieder zuriickerlangt werden. Ztdem hatte man auch riicht die Mittel, die Stiftskirche wieder instandzusetzen. Doch auch ein ehrenvolles Ereipis wurde Mariazell zu dieser Zeit anteil: im Jahre 1538 erhielten Abt Slqon Fischer (1536-1546) undseine Nachfolger die Erlaubnis, Inful, Pastorale und Ring zu tragenr/. Nach dem Aufbau der Klosteranlage und kurz vor der Eindeckung der Stiftskirche zerstdrte ein Brand die Pfarrkirche, die Giistetrakte, den Meierhof und die 319.000 Schindeh, die fiir das Dach der Stiftskirche bestimmt waren. Im Jahre 1606 begannen wieder Sonnenstrahlen auf unser Stift zu scheinen. Vitus Perckhofer aus dem Schottenstift wurde als Abt nach Mariazell berufen. Unter seiner Amtszeit machte sich ein Aufschwung bemerkbar, auch die Stiftskirche, die die letzten 80 Jahre Brandruige geweseu war, konnte wiederhergestellt und eingeweiht werden.'l^Die nachfolgenden Praelaten fiihrten sein Werk erfolg- reich fortle. In Regierungszeit Abt Roman Wohlrabs (168G1699) fiillt die Zerstrirung des Stiftes durch die Tiirken im Jahre 1683. Dabei konnten sie keine Schiitze finden, da der Convent gewarnt worden war und diese daler in Sicherheit bringen konnte. Aus diesem Grund zerschlugeu sie vor Wut die Grabsteine, d6ngen in die Griifte ein und richteten groBen Schaden an. Seit dieser Zeit sind viele Grabmiiler, wie die des P.Joachim Tabernitius oder des Stephan von Hohenberg, verschwundenNach dem Abzug der Ttirken sng Abt Roman sofort an den Wiederaufbau, der recht ra5sfo vssanschritt. In dieser Zeit wurde auch 4 das Chorgestiifil, auf dem das Wappen dieses Abtes zu sehen isL angeschafft. ln der ersten Hiilfte des l8Jalrhundelts wurden vorwiegend neue Filialkirchen gebaut und die bereits bestehenden barockisiert. Dies erfolgte zum gr6Bten Teil unter Abt Ildephons von Mannagetta-I-er- chenau, der die Kircheu St.Corona, Haf,erberg und lnzersdorf bauen lie8. Nach dem Tod von Abt Coelestin Pugl entschlo8 sich der Konvent einen Abt aus dem Stift Kremsmiinster berufen zu lassen. Im Oktober 1752 erfolgte die Installationvon Jacob Pach, einem Professen dieses obertisterreichischen Klosters. Obwohl er Kirche und Kloster barockisieren und renovieren, einen Weinkeller und einen Getreidespeicher bauen lieB und das Kloster schuldenfrei machte, stieB er wegen seiner Strenge und Sparsamkeit bei seinen Mitbriidern nicht auf Gegenliebe. Um sich an ihrem Abt zu riichen, zniglen. ihn der Archivar und der Hofrichter wegen geringfligiger Vergehen beim Kaiser an. Dies bedeutete 24r dieser 7.eit die Auflrisung des Stiftes nach 646-jiihrigem Bestand.2l Am 24.Oktober 1782 unterschrieb Kaiser Joseph tr. das Aufhebungsdekret und vel$ge eine sofortige Vereinigung von Mariazell mit dem Stift Melk." Nach dem Tod Urban Hauers, Abt von Melt kamen die Giiter im Jahre 1785 unter die Administration von Kremsmiinster. Da das Stift I ilieufeld durch seine einjiihrige Auftebung groBen Schaden erlitten hatte, wurden die Mariazeller Gtiter diesem Stift im Jahre 1795 iibergeben. Drei Jahre spAter, im Jahr 1"798, erng der sfoemalige Stiftsbesitz an die k.k. Staatsgiiter-Administratioq in dessen Verwaltung er bis zu seiner Versteigerung 1824/?5 verblieb. Seither befinden sich die ehemaligen Stiftsgtiter in Privatbesitz. Die gr6Bte Zerstdrung erfuhr das ehemalige Klostergeb[ude in den Jahren 1964 bis 1967, als dje ruinrisen, aber zum groBten Teil romanischen, gotischen Gemiiuer bis auf dsn Krgnzgang und einige andere Gewrilbe dem Erdboden gleichgemacht wurden. II.Bauten Weltv erlasse4 weltvergesse4 Lieg das Kloster ti$ im Dunkle Fichtery gleich C)presseq ' Nicken Grup fal uu Waldesndh" l,.Die ehemalige Stiftskirche Der wohl bedeutendste Uberrest des Stiftes ist seine Kirche, dereu Mauern bis ins l2Jahrhundert zuriickreichen. Dies 6"*"issa 6inige roma4ische Rundfenstercheq die noch am AuBenbau sichtbar sind.a Den GrundriB der Kirche bildet ein Kreuz, das aus einem Quer- einem Mittel- und zwei Seitenschiffen besteht. Uber der groBen Eingangshalle befa4d sich bis 1764 en schmaler, fast dachreiterartig anmutender Turma. Dieser wurde jedoch wegen Baufiilligkeit abgetragen. Fiir ihn baute mau iiber dem westlichen Teil des ndrdlichen Seitenschiffes einen neuen Turm, der noch heute steht. Ins lnnere der Turmkreuzkugel gab man damals eine Blechbiichse mit einigen Reliquien ohne Namen, zwei hcilzernen Kreuzcherq mehreren "Agnus Dei" aus Wachs, einem Silberzwanziger aus dem Jahre 1765 und mit einem Bild der heiligeu Maria.lfagdalena aus Pergament mit einer Gedenkschrift auf der Riickseitea: Ich Jacobtu Pach Abbt zu Mariazelt in Osteneich ALS.S.P.N.B. ans dem walten Weltbeiemten Stiffi Krembsmiiruter ejwdem Ad Posrulatus habe mit HW Gottes die ganze Kirchen vdllig neuhergestellt, utch diesen Thurmvon Grund qts erbatet und hzunt qk den 2Juli 1765 das Thurm Kreuz geweihet und eodern rutfsezen lassert Dieses Alles zur grdfiten Gloie Gottes, zu Ehren der allerheiligsten Jungfrau Maia als unserer Gnaden Mutter und unseres heil. Vaten Benedict, und ilbigen Kirchenpalrone, auch aller Heiligen-Gott wolle mich und mein Gotteshuts von Ueblen behieten und uns alle hier zeitlich und alldon ewig Seegnert Mein dermaliges Convenl bestennd in Folgenden: P.Marianus Herzog p.t.Prior, P.Placi&ts Prarnayr, Subp.in Hafnerberg P.Josephu.s Nagl Regercchori, P.Bemqrdus Uisch, PAnselmus Guttenperger, Sacristius, P.Bonifacius Mittermillner, P.Corvadus Abb.I Die Stifukirche imlahre 1699 Abb.2 Die Stifiskirche heute mit dcm barocken Turm Mdnich, Par. ad S.Coronarn, P.Bertholdus Mauler, Biblioth, P.Odilo Bjnder, P.Iatobus Grusq P.Benedictus Tanbenmerkl, P.Leopoldus Detrich P.Mannn Muscheko, PAemilianus Eirainger. Es sqn mir auch einige von Krembsmiinster zu HW gegeben worden als: RP.ktpertus Pob, Cremif. tL bei mb Krchl-und Kellermeister qtch Schaffer, P.Joachimus Lt)schmlahl Prof.Cremif.I{astner.-Fr.Rupertus Minichsdorffer, P.Roberas Luby, P.Nepomuceruts Eder, Fr.Thomas Huebner, Fi,Michael Fischer. Unterhalb des alten Turmes befindet sich noch heute das Haupportal, das eigentlich in der Mitte der Kirchenfassade liegt, durch Anbauteu nuu aber vrillig in die Ecke gedriingt ist. Aus dem Grundri8 der Kirche kiinnen wir iiberall das Quadrat herauslesen, am deutlichsten dort, wo sich die Arme des Iaug- und des Querhauses treffen. Dieses Vienrngseuadrat setzt sich dreimal nach Westen und einmal nach Osten fort. Jedem Quadrat des Mittelschiffes entsprechen arei halb so groBe Quadrate eines Seitenschiffes. Aus dieser Bindung des Grundrisses an die Einheitsform des Vierungsquadrates hat sich bei den Kirchen in romanischer Zcit fu langsamer Entwicklung das gebundene romanische System herausgebildet. In Niederdsterreich tritt es bereits bei den Stifukirchen l'on Klosterneuburg und Heiligenkreuz um die Mitte des l2Jhdts auf. Daher k0nnen wir auch die Bauzeit der Kirche in Mariazell in diesem Jahrhundert vermuten. Nach den Ungarueinfiillen% iu den Jahren 1250 und 1252 farrden die Wiederherstellungsarbeiten ihren steinernen Ausdruck in drei romanischen Portalen. Nach einer Renovierung des Hauptportales in den 5Ger Jahren kam neben alei Siiulen mit dem dazusehdrisen Rundbogen eine tnschriftzr2 um das Tympanon zum VorschEin. Diese besteht aus drei Teileq die durch Kreuze abgeteilt sind: 1. MARIA PORTA POLI MESSYE PVIA SOLI Abenetzung: Maiq, Pforte des Himmels, durchkissig nar ErlAser fiir 2. NOBIS CI,AVE PRECT]M RESERA BONA CELICA SECT]M den Abeneaung: ffie uns mit dem Schliissel des Gebets die himmlischen Gilter bei ihm (dem Erl6ser) 3. STELI,APARENS SOLIS REGE CELI,AM NI.]MINE PROLIS Abercetzung: Stem, Mutter der Sonne, lenke Mariazetl nach dem gdttlichen Wlen deines Sohnes I n {P ,b la \3 a €' t o {i € \ 7 Die drei VersmaBe sind im sogenarrten leoninischen Hexameter,'z einem im Mittelalter sehr beliebten VersmaB geschrieben. Die Metapher "Maria, Pforte des Himmels" kann im doppelten $inn 5e vs1standen werde, daB einerseits Maria die Pforte darstellt, durch die der Himmel auf die Erde kommt, und andererseits sie aber auch die Pforte ist, durch deren Fiirsprache wir zur Anschaurrng Gottes kommen k<innen; "durchliissig nur fiir deu Erl6ser" bezieht sich auf die jungfriiuliche Geburt. Der dritte Vers beeimt mit einer der paradoxen Anrufungen, die seit der Antike sehr beliebt waren, ,m das Wunderbare der Menschwerdung Christi hervorzuheben. Der Spruch endet, wie das bei Haus- und Kircheneingringen so iiblich ist, mit einem Segenswunsch. Wie das Hauptportal diirfte auch das Nordportal um 1250 entstanden sein. Dieses fiihrt nicht mehr wie urspriinglich ins Freie, sondern befindet sich nun im Inneren der Taufkapelle- Diese ist ein Teil des ehemaligen Kapitelhauses, das die Verbindung zwischeu Pfarr- und Stiftskirche darstellte. Dieses Gebtiude diirfte um 1300 erbaut worden sein. Im Tympanon sind noch Reste einer Steinmalerei zu sehen, die friiher vermutlich Maria mit dem Kin4 flankiert von je einem Benediktiner, darstellte. Der fast alle niederristerreichischen Klcister erfassende Barockumbau im lg.Jahrhundert erfolste in Mariazell erst am Ende dieser Stilepoche, unter Abt Jacob Fach. Dieser begann sofort nach seiner Installierung mit der Renovierung und Barockisierung dsr dam ls etwas ruinrisen Klostergebiiude. Er war es vor allerq der der Stiftskirche ihr heutiges Aussehen geben lieB. Mittelschiff und Querschiff wurden neu gewolbt, an Stelle der romanischen Deckengewiilbe wurden Kuppelo singebaut, wobei man das alte Gewtilbe tiber der Orgelempoie beiieB. Weiters wurde das Pflaster durch Anschiittung erhaht. Dabei iiberschiittete man nicht nur das Pflaster aus dem Jahre 1609, sondern mit ihm auch so mauchen Grabstein. Grabsteine, die nur im Weg warer! wurden einfach anderswo als Pflastersteine verwendet. i#* ,-}d$ ] rl Abb.4 Beryl, Himmelsgloie '-i =+ uti,.'f;t ',' '.:{ =*. 'ff t Ahb.5 BeryL Jesus itn 7'entpel Abb.6 Bergl Vermlihlung Madit Abb.7 Beryl Mariii Himmeffohrt - Detail 8 Fresken und Altarbilder Die Freskena an den Kuppeln und Mittelschiffrr,f,nden und die vier AltarbliitteP im Querschiff stemmen vom bOhmischen Maler Jo- hann !3p1i51 Wenzel Bergl (1719-1789). Er wurde 17L9 ialQinigshof bei Bera-un in B<ihmen geboren, doch sind fast alle Werke mit Ausnahme der Fresken in der Budapester Universitiit in Wieu und in der Niederosterreich entstanden. S..eine Hauptstiirke lag Freskomalerei, aber auch in der Olmalerei, was die Altarbliitter unserer Kirche beweiseq hat er Bedeutendes geschaffen- Sein Werk ist sehr vielfiiltig; er schd um nur die wichtigsten zu nennen, Fresken in Maria-Dreieichen bei Horq im Gartenpavillou des Stiftes Melt im Schloss Pielach, in der Peregrin-Kapelle von Sch<inbiihel, in Seitenstetten und in der Kirche von Siiusenstein, in Ober-St.Veit in Wien, im Augustinerlesesaal der Nationalbibliothek, im Schottenstift, im Melkerhof in Wieq, im SchloB Schrinbrunn und zur gleichen Z,eit wie Mariazell in Osterreich, die Wallfahrtskirche in der Dornau, heute besser bekannt als Thenneberg. Seine Hauptwerke jedoch sind die Arbeiten in der Stiftskirche zu Mariazell. Die Fresken sind hier nicht willkiirlich angeordnet, sondern nach einem bes':mmten Konzept. Sind auf der Decke Szenen aus dem I-eben Mariens zu sehen, so schmticken die Seitenwdnde des Mittelschiffes gro8e Wandgemiilde mit Darstellungen aus der Jugend Chdsti. Im Mittelschiff folgen nach einer Himmelsglorie mit musizierenden Engeln am Gewolbe iiber der Empore in der ersten Flachkuppel der Tempelgang Mariq in der areiten Marifl Vermiihlung mit Joseph, in der dritteq die hoher als die anderen gewdlbt ist, das Bild Maria Himmelfahrt mit den Apostel-a und Prophetenfiguren und den vier lateinischen Kirchenvitern an den Zwickeln darunter, und in der vierten Kuppel iiber dem Presbyterium die Darstellung der Krcinuag in Made. Die Ovalbilder an den Decken des Querschiffes stellen rechts Mariii Verkiindigung und linls Mariii Heimsuchung dar. Die vier miichtigen Bilder an den Seitenwiinden des Mittelschiffes werden in reichen Rahrnen von Engeln getragen. Diese schwungvolle Umrahmung tiberschneidet das ebenfalls gemalte Hauptgesimse und ist als Grisaillemalerei einfiirbig ausgefiihrt, um die reiche Farbenpracht der Bilder noch mehr hervorzuheben- Diese bringen, wie erwiihnt, Szenen aus der Kindheit Christi; links die Anbetung der Hirten und die Beschneidung Christi, rechts die 9 Anbetung des Kindes durch die Hl. Drei Kdnige und Christus unter den Schr]hselehrten Besonders bemerkenswei ist Aie Anbetuns der drei Weise-n aus dem Morsenlande. Wir sehen vor dem Sta[ die Muttergottes mit dem Iesuskind, durch vorgelagerte Stufen thronartig erhdht, und hinter ihr, vor einer S6ule, den hl. Joseph; auf venezianisch aufgebauten Stufen die drei Ktinige mit dem G-efolge. Vor Maria kniet-der greise Melchior, der Goldiarbringq rechts fiie Standfigur des Balthasar im reifen Mannesaltef mit dem MyrrhengefiiB und zur Linken, wie gewrihnlich von den beiden weiBen K<inigen etwas abgeriickt, der Negerfiirst Kaspar mit dem Weihrauch. Er repriisentiert nicht nur die Jugend, sondern auch die afrikanische Rasse, wii"hrend Melchior und Balthasar Europa und Asien verkdrpern Die Hl. Drei K<inige sind urimlich nicht nur die Vertreter der drei Menschenalter, sondern auch der im Mittelalter bekannten drei Erdteile, die dem jungen Gottessohn ihre Huldigung darbringen Gegentiber von diesem Fresko befindet sich die Dars,tellrrng der Anbetung der Hirten" Die Gottesmutter und der hI. Joseph werden mehr gegen die Bildmitte gerticll, die Hirten ia lichten, fliichig behandelten Farben aufgelost nahe von lintc. Eitr in den Schatten gestellter Hirte lagert in der linken Ecke und gibt parallel zur Madonnengruppe kriiftige Kontraste. Dartber befindet sich ein groBer herabschwebender Engel als Spitze einer groBen Dreieckskompositioq die auch in Einzelheiteq wie den Heinen Kripfen oder der Aufldsung bewegter I inigl in Farben fiir Bergl sehr charak- teristisch ist. Das zweite Bild an der linkga Wand des Mittelschiffes stellt Christus unter den Schriftgelehrten dar. Vor einer Nische des Tempels, der sich linls hinten weit ausdehnt, sitzt Jesus, im langen Untergewand und Mantel iilter aussehend als zwtilf Jahre. Um ihn im Kreis gruppiert die zuhcirenden Schriftgelehrten, von denen die zwei vordersten eifrig in heiligen Biichern nachschlagen. Links hinten aber die Eltern" Joseph und Maria die den Knaben vermiBt hatten und ihn nun im Tempel finden. Von obeu her schweben zwei Engel in Wolken mit dem Evangelienbuch nieder. In diesem ist der 52. Vers des zweiten Kapitels des Evangeliums nach Lukas aufgeschlagen, der mit den Worten 'Iesus proficiebat" begJnnt; Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Huld voi Gott und deiMenschen. 10 Gegeniiber von diesem Bild die Beschneidung Chdsti. Simon hiilt das Kind in seinen Armen, links von ihm Maria und rechts von ihm Joseph, der ein Taubenpaar als Opfergabe darbringt. Diese groBfldchigen Fresken malte Bergl in den Jahren 1764 rlnd 1765 als 46-jiihriger Jvtenn. Die Bilder falleu daher in die reifsten Ja^hre seines Schaffens und sind wie wenig andere seiner zahlreichen Gemiilde geeipet, 'ns die Eigenart der Malkunst Bergls erkennen zu lassen. Seine Darstellungen sind au8erordentlich srfinflrrngsreich, stets auf das Irbhafteste bewegt uud von hohem dramatischen Schwung. Bergl ist ein Meister der Perspektive, weit in den Rau4 ja in die Unendlichkeit des Himmels konnen wir auf seinen Bildern sehen. Seine Farben sind rokokomiiBig hell und zart" und verleihen dem gesamten Kirchenraum eiue freudvoll gehobene Stimmung. In dem groBen Kuppelfresko von Mariii Himmelfahrt wird ohne begleitende Scheinarchitekturen durch Ucht- und Wolkenperspeklive eine bedeutende tiefenriiumlishs Wirkung die Bergl {iber iiltere Baroclmaler Osterreichs hinaushebt, eraelti' Im linken Querschiff sehen wir das Altarbild des Ordensgriinders selbsq des hl. Beuedikt. Das groBartig aufgebaute, sicherlich von Bergl giinzlich eigenhiindig geschaffene Werk, stellt die letzte Kommunion des Heiligen dar, die von der priichtigen Figur eines zelebrierenden Priesters gereicht wird, wiifuend andere liebevoll den gebrechlichen Kdrper Benedikts stiitzen. Davor sind zwei jiingere Klosterbriider, die Kerzen halten und -Glocken lduten, zu sehen. Im Hintergrund fiinrt aie Himmelstreppe2ls,lene Treppe, die Mrinche bei seinem Tode arm Himmel fiihren sahen, barocker Diagonalkomposition schriig auu Hinmel, die Stufen durch leuchtende I impchen phantastisch erhellt. In den Wolken schwebt in Gott Vater, wdhrend Engel die Infel und den Krummstab des sterbenden Ordenss{fters emportragen. Das kiihn komponierte Bild ist eines der besten Olgemiilde im reichen Schaffen Bergls. Als Gegenstiick zu diesem Altar befindet sich an der Stirnseite des rechten Querarmes das phantastische Bild des Martyriums des hl. Thomas. Der Apostel wird auf seiner Missionsfahrt nach lndien von Wilden gemartert und ist, von Pfeilen getroffen und von einer I-a.nze durchbohrt, mit verklii.rtem Augenaufschlag schriig zur Bildfltiche in die Knie gesunken. Lin-ks arei nackte Md.nner, [-anze und Steine schleudernd, rechts ein Wilder mit eigenartigem Kopfschmuck, den Bogen sprnneu4 als Gegenstiick zu den Wildeu der linken Bildhiilfte. Abb.8 Abb.9 Bergl des Beryl" Der Tod fus Hl. Benedilct Hl. Thomas TL Auch die Ostwiinde des Querschiffes zieteu Altiire mit Bildern Berels, so rechts das der hl. Scholastika, der Schwester Benediks. nas-gitO stellt die sterbende Heilige in die Mitte, iiber ihr fliegt ihre Seele in Gestalt einer Taube zum Himmel. Wieder, wie beim Benediktusaltar, geht die Diagonale der Komposition von rechts unten iiber den Kopf der Heilig-en und die Kcirperchen zweier Putten nach linla oben, wiihrend ein Putto mit dem Pedum und eine Engelsgruppe parallel zur Diagonale gestellt, diese unterstreichen. Dies alles ist iri einem strahlend erhellten Kuppelraum eingebettet. An der Ostseite des linken Querschiffes steht der Barbaraaltar mit der Apotheose der Heiligen. Es ist aber aueifelhaft, ob dieses figurenreiche, kompositionell anders als die anderen Gemiilde aufgebaute Bild als eigenhiindige Arbeit des Meisters angesehen werden kann. Auf dem michtigen, mit dem von Heiligenkreuz-Gutenbrunn verwandten Altar, domini ererbeiden Seiten je zwei miichtige Frei. siiulen mit dem Gnadenbild^t im Zentrum. Dem miRt die Irgende ein weit hdheres Alter, als dem Kloster selbst bei; ja es heiBt sogar, daB dieses Bildnis schon in dem Heiligtum, bei dem sich Heinrich und Rapoto von Schwarzenburg vers<ihnt -haben sollen, gestanden hat. P- drego. Westermair schreTbt dariibefo: "In diesem'Ciosterwird ruch andiichtiglich verehret ein anfi Holtz geschnitztes unser FrunrcnGnoden-Bild welches ehe die Wek-berilhmte Wshlfahrt zu Zell in Steurmarck ihren Anfang genommen nit allein von der Haubt-Stadt Wienn sondem von alkn herumbligenden Orthen procesionaliter besucht wordert " Uber dem Gnadenbild befindet sich in Form einer Taube der hl. Geist und im Zentrum des oberen Teils des Altars Gott Vater mit der Weltkugel von Engelchen umgeben. Darunter zwischen den Sdulen befinden sich rechts der hl. Florian und rechts der hl. lropold, der Griinder von Mariazell. l*tzterer hiilt das Modell der Kirche in der Dornau (Thenneberg) in Hiinden, da diese zur selben Zeit wie der Altar von Mariazell unter Abt Jacob gebaut wurde. Da die Barockisierung uuter diesem Abt erfolgte kann man sein Wappen sehr oft in der I(rche antreffen; so iiber der EinganstiiLre im Innglsn, auf der Orgel, je einmal im Presbyterium unter je einem Fenster zum Oratorirm und auf einem kleinen Gestiihl auf der Orgelempore. Neben dem Wappen befindet sich auf diesen Stiihlen auch die Inschrift: t2 I AC M L7 70 .. . - Iacobus Abbas Cellae Maioe Auf seinem Wappen sehen wir links unten einen aus Wellen hervortauchenden Wasserma.nrl der einen Fisch in seinen Hiinden hiilt, eine Anspielung auf den Namen "Pach"; rechts oben gekreuae Pilgerstebe mit Muscheln dazwischeq und linls oben und rechts unten die Flachsbrechel, das Wappen des Klosters, das fast alle Abte von Mariazell in ihren WapBen fiihren. Dieses diirfte von einem gewissen Christan Nesztalef ', der um 1320 rn Ndstach lebte, iibernommen worden sein- Chorgesttihl Da dieses bei der Ba1-ockisierung nicht ins Konzept passte, wurde es auf die Orgelempore32 verlegt, wi es sich heute n<ich befinilet. Die Entstehrrng dieses Kunstwerkes fdllt n dte Z*it des Abtes Roman Wohlrab (168G1699), dessen Wappen wir iiber den Sfiihlen sehen kcinnen. Dieses besteht aus vier Teileq von denen zwei die Flachsbrechel und die anderen beiden je einen Paknzweig, einen Stern und einen Turm der hI. Barbara zeigen. Orgel Die Orgel33 wurde im Zuge der Barockisierung unter Abt Jacob Pach im Jahre 1770 angeschafft und ist. mit ihren 16 Registern ein Werk des Orgelbauers Ignaz Gatto des Alteren aus Krems. Von Ornamenten umgeben, wird auch sie vom Wappen des Abtes Jacob geziert. Das Innere des Barockgehduses wurde im Jahre 1891 durch ein neues durch den Wiener Orgelbauer Johann Kaufmann erseta, wobei man den alten Tisch belieB. Die Kosten fiir die neue Orgel betrugen damals 2000 fl. Abb.10 Choryesaihl, um Abb,Il Oryel" um 1770 169{) Grabsteine und Gedenktafeln Durch Tiirkeneinfiille und Barockisierung bei der man bei der Anschiittung des Pflasters manchen Grabstein iiberschiittete, ist der Gro8teil dieser Monumente heute verschwunden. Wilhelm Lesch Um ein Wappenschild, das arei gekreuzte Beile zeigt, befindet sich folgende Umschrift: Anno dom MCCCCIJOOilII an montag vor mathe ist gestorben der edl vest Wilhelbm Lesch dem got genad Wilhelm Irsch3a war bis mm20. Jii:mer 1478 Verwalter des Schlosses Wildensteirq des Amtes Gmunden und des Sal"siedens in Hallstatt, am 6. Juli dieses Jahres tibernahm er das SchloB ffifirlling, das er bis zum 10. Juli 1481 behielt. Am 15. September 1481 wurde er Pfleger der Veste Rauhensteiq in welcher Stellung er bis zu seinem Tod am 15. September 1483 verblieb. Valentin Stambler Inschrift: LIII DIE 16 XBRIS. OBUTRMVS DNS DNS VALENTIIIVS AN. M. DC. STAMBL,ER A" C. M. 36 GLUMCENSIS 9 AN CVTVS AAVTVAT DEO Ubersetzung2l2: Am 16. Dezember 1653 starb der hochwiirdigste Hen, Herr Valentin Starnbler. Er war 36 lahre Abt von Mariazell und 9 lahre Abt von Gleink Seine Seele lebe in Gott! 74 Valentin Stamblefs, ein Profess des Schottenstiftes, und sfusmaliger Abt von Gleink (1609-1618), war sehr tiichtig und besonders darauf bedacht, das Kloster mdglichst wohnlich zu machen- [Jnter seiner Regierung (1618-1653) wurde ein neuer Schlafsaal, ein Refectorium und eine Mtihle gebaut. Auch wirtschaftlich hatte Mariazell keine Not zu leiden Acht Jahre vor seinem Tod erlitt er einen Schlaganfall, worauf er halbseitig gelffhmt war und kaum sprechen konnte. Daher muBte er die Geschiifte weltlichen Beamten, die mehr in ihre eigene, als in des Klosters Tasche arbeiteten, iiberlassen; aus diesem Grund war es in diesen letzten acht Jahren seines Lebens schlecht um die Fina.nzen des Stiftes bestellt. loannes Mattly Dieser Grabstein des Pottensteiner Kaplans Johames Mattly befand sich vor dem Abbruch des linken Oratoriums in den 5Ger Jahren unseres Ja.hrhunderts in der Kammer hinter dem Barabaraltar. Inschrift: HIC IACET SEPYLTVS R. D.IOANNES MATTI.Y SACELIAIWS INPOTIEN sTArN QVI I{IC OBIIT III APRI.A" G. MDCL)ilVCVWS ANIMADEOVTVAT Ubersetzung2l2: Hier lieg der ehruiirdige Hen Johann Mottly, Kaplan in Pottenstei+ begraberu Er starb hier arn 3. April im lahr der Gnodc 164. Seine Seek kbe in Gont 15 Margareta und Michael Saurer Inschrift: ALHIE IN RVHET GOTT DIE EDL TVGENTSAME FRAW MARGARETA SAVRERIN GEWESTE HOFRICTIT, ERIN ZV. M. C.IHRESALTERS SOIAR DERO SELLEN GOIT EIN FROLICIIE AVFERSIEFIVI{G VE RLEIHE AMEN 16. OBIIT3l. MARTT 72 ffi oBUT24. OCT. 1689 ANNORTJM EO Das Sterbebuch von Mariazell (Tom. den Hofrichter folgendes : I, fol. 3, Nr. 23) meldet iiber Den 26, Octobris ist begraben worden der Edle und Veste Herr Michael Sanerer, welcher gewesen in die 42 lahr Hoffrichter dieseff Clasten, seines Ahen 80lahr. Requiescat in Pace! 16 Comelius Antonius Brentano Moreui Inschrift: CORNELIUS ANTONIUS BRENTAT{O MORETII MERCATOR (IRA]\CO)FURTI NATUS CO(MENSI IN PATRIA T]}IDE IRA)ilD ORIGINEM (EDUCATUS) sE(PrEM LINGUIS VARrO SCTENTARTUM) (GEhIERE) AC (EGREGTTS MORTBUS EXCIJLTUS LrD coEL(uM MERCARETUR) (MTJND)U(m D(ELUSITAD MONIES SECEDENS FORTT,NAE BOhtIS NON INDICUS SIMI]IA'TA VESTE AGRICOLAE INSERVIIT AGRESTTA ([T ASPERA QUOQ[]E) PERPESSUS DEO SEMPERVACANS ET AUSTRIA ET COELIS MARHNIS DIE (ANNI]NCIAIIOMS MARIAE) SACRA A COELESTI AGRICOI..A AI) IMMENSA HORREA DOMIM EV(OCATUS) YIGESIMA (QINI{TA MARTII AI{NO) SALUTIS L72L (AETATTS) SUAE38 Drsc(E VLATOR TAM PIO E)(EMPr,O) CO(ELTJM MERCARI) Ubersetzung212: Der Kanfmann Comelius Antonius Brentwto Moretti wwde in Frankfitt geboren und in seiner Heimat Como, von der er hetttarnmte, ezogen Er lemte sieben Sprachery venchiedenartige lVissercchafien und hanonagende Sitteru Um den Himmel zu erhandelry betrog er die Welt und zog sich in die Berye zuriick Er bedurfie der Glilcl<sgiiter nicht und diente in VerHeihng einem Banern- ..Er ertrug anch die Hiirten des Landlebens und wu immer fiir Gott, Osterreich und den Mmianischen 77 da An dem Tag der der Verkilndigung des Herm geweiht ist, wurde er vom himmlischen Bauern in die wbndlichen Scheunen des Herm berufery en 25. Miim im lahr des Heiles 1721, im Aker von 38 Himmmel Iahren- Leme, ll'qnd.erer, durch dieses so {romme Beispiel, den Himrnel zu erhandeln! lm Sterbebuch Tom. C. fol. 27 , Nr. 199 lesen wir iiber ihn: 'Den 27. Tag Manij 1721 ist hier zu Closter Maiae Zell Mitten in der Conventkiirchen durch Adm. R P. Romanurn Piorem zu erden bestattet worden der Edl und Gestr. Herr Comelil.ts Antonius Brentano Morexi, gebohren zu Franclcfunh am Mayn noch ledigstands. Defi (titl:) Herm lacob Brentano Moretti seL gewesten Wecluherm zu Maylqn{ und foaruac Elisabethae seiner noch zu gedachtm Mayland lebenden Ehegemahl, beed, Eheleibt. Sohn, seiner Profession ein Wecluherr in Wienn- Nachd.em er sich in abgesagten Closters Maiqe Zell tenitoio eine Zeitlang in dem Ambt Nestach aufhaltent, enrlbh lOancl<heit mit denen hL hL nach l6tiigiger auPgestandener 'B1icht, Communion und letzten Olung Christ Sacranenti:i at| l<atholisch gehranch nach den 25. Tag obbeienen Monats Martij seines Alters in 34. Iqhr in Gox seligst entschlafen^ " 18 P. Romanlliestenberyer Inschrift: A"R"P ROMAI{VS WIESTEI{BERGER PRIOR OB:)O(VI[ OCTORIS ANNO 1-74E Ob"rset oog?12t Der hochwfirdige Pater Roman Wiestenberyer, Prior, starb am 28. Olaober im lalre 1748. P. Roman Wiestenberge# bekleidete das Amt des Priors von L745 bis 1748. Dieser Grabstein zeigg wie sorglos man in der Z,eit der Barockisierung mit den Grabmonumenten verfuhr. Dabei traf es diesen Stein noch gar nicht einmal so schlecht, er wurde aus dem Kirchenpflaster genommen und im Conventtrakl des Stiftes als Pflasterstein wiederverwendet. Andere hingegen wurden einfach im alten Boden belassen und bei der Anschtittung des Pflasters tiberschiittet. Clara TanbenrnerW Inschrift: Allhie ruhet Die wohledle Frau Clara Taubenmerklin, gebohrne Yolleysin verwiftibte Apotheckerin in Gmunden ihres Alters 63 ist gestorben den 25. April 1761 Gott verleihe ihr (die ewige Ruhe) Pater noster ave Maria Dieser Stein befindet sich in der Taufkapelle gegeniiber dem Josephialtar in der Wand eingemauert. Er gehdrt zu Clara Taubenmerkl, Apothekerswitwe aus Gmunden und Mutter von Benedict Taubenmerkl dem spf,teren Prior von Mariazell und Iokalcaplan vom Haf- t9 nerberg. Sie stiftete dem Kloster 1000 Messe geleseuwerde. fl. , da8 wrichentlich eine Kirchenweihe anno 1609 Inschrift: MILENO A]INO, QVTNGENOQVE NONOQVE VTCENO PERDIDIT HANC SACRAM IVRCICA FI,AMA DOMV AI{MS BIS QYATIE,RET DEMS PMANSERATINDE EXVSTA ABSQ ARrS ABSQ DEIQ SACRIS AST VBI COMPLEVIT SEXCENI1OS MILLE NOVEMQ ANNOS CVM CHRISTO NOSTRA RENATA SALYS PERCKHOFER EN VITVS COELESTI NVMINE PRAESW AD PIADTVORVM SACRAREDYXIT OPVS Ubersetzung2P: Im lahre 1529 vembhtete die tilrkische Flarnme dieses heilige Hans. Achaig Jahre war es dann ansgebrannt stehengebliebe4 ohne Akdre und ohnc Gouesdienst. Aber als uruer Heil, das mit Clvistus wiedergeboren wurdc, da^t 1609. Iahr erfiilltq siehe, da filhrte Veit PercUtofer, dwch Gottes WillenAbt, dm Ban zum frommm @er for Heiligen zurilck Abt lacob Pach Inschrift: RestaVrator teMpLI hVfYs InfaVstVs IaCobVs Abbas VIta IleCesslt. 30. Septeaetatis octogesimo Cremifani Iakob,Letzter Vorgesetzter hleslgen Stlftes, Er:neVerer hleslges Gottes HaYses stlrbt IM achtzlgsten Iahre selner betrVbten\tranDer dem 30. des sChaft Herbstmonates. Zu Kremsmflnster im Landt Oesterreich ob der Ens. 20 Ubersetzung312: Der Emeuerer dieses Gotteshanses, der mglikHiche Abt lacob, schied (mt 30. September (Chronogramm; llPl) in Krerusrnilwter a$ dan l*ben- Jacob Pach37 war der letzte Abt (1752-1782) des Stiftes. Er war es, der in ulserem Kloster eine gewiBe Bliite bewirkte. Dies geschah vor allem durch die Wiedereinfiihrung der Holzschwemme auf der Triesting und durch den Bau eines Weinkellers. Durch den pldtzlichen finanzjellen Wohlstand konnte die Stifukirche renoviert und barockisiert, und die Kirche in Thenneberg in ihrer heutigen Form erbaut werdenAus seiner Zeit existiert noch eine Glocke mit 109 cm Durchmesser, seinem Wappen mit den Initialen 'T. A. C. M. " (-J*obtu Abbas Cellae Mariae) und folgender Inschrift: ,A" I7U GOSS MICH ANDRE,AS KLEIN INVYIEIVN.' P.loachim Tabernitius Inschrift: P.Joachim Tabemitius Profe0priester zu Mariazell und Pfarrverw. zu Jnzersdorf a/Th. am 11. Mai 1617 von den Lutheranern wegen seines Glauben seifers getdtet. Da das Grabdenkmal dieses Mariazeller Mriochs durch die Tiirken anno L683 verschwunden is! lieB Pfarrer Otto Eiper diese Tafel im Jahre 1897 unter der Kalzel anbringen Sie erinnert an P. Joachim Tabernitius, einen Miirtyrer aus der Reformationszeit. Er strmmte aus Brihmen und wurde unter Abt Veit Perckhofer (1606-L616) eingekleidet. Unter diesem Praelaten trat er im Jahre 1610 das Amt als Pfarrverweser in lnzersdorf ob der Traisen sn. Doch lassen wir nun seinen Biographen P. Gregor Westermair ("Neugesetzter Maybaum", Crembs 1694, S.21ff. ) sprechen: "Ktrfuer Dep gewaltigen Todts welchen der Ehruiirdige P. Ioachim Tabemb Pfaner zu fnzerstorff wegen dapfferer Verfechrung der Inhalt. 27 Caholischen Religion von etlichen httherischm Hancrn 1617. erlittenjean (5. 24f. :)Auf dise offbenente offienente Pfur gleich zu Anfmg dises jeat zu End gehenden Saeculi ist von Wto PerHtwer, als dem in der OrdEhruiitdige P. Joachimus Tabemitits, Tabemitiw, anp nung 4Sigsten Abbten der Ehwiitdige gebiinig uponim worden- Als Bdheimb gebilnig dern benachbahrtm KAnigreich eichBdheimb aber durch seeliges Ableiben hochgedachten Abbteru Vrti die PraelatmMadqzell vacicrend Infril zu Mariazell vacierend und P. P, Joachimus. loachimu.s, als ein von dem LdbliU)blichm Convent erl<cntes qualifrcittes Subjectum zu einem Vorcteher mil einhelliger Stimm erwtihlet war hat selbiger incapacitet sobhe angaragene Ehr und Wiirde dem Inblichen Stiiffi und Closter Gottweig (als welches mit Moiazell jederzeit pte Verctdnd.rutp und Nachbahrcchffi gepflogen) hdfflichist nTgetragen und P. Martino Serrario selbiger Zeit Prioi allda und Pfanem zu Mantern sein gantzes fus cedieret welcher aber mit eben diser ffiester Demuth als loachimus nit allein die Mariazeilerische sonder q.rch die Ahenbwgerische angetragelrc Inful, recusiert: vermuthlich werden beede loachimus und Mutiru$ ihre Augen anff die jmige Inful geschlagm habm von welcher der Rdrn Hiirt Ldbliche MeWung thut: Cum appuuerit Princeps Pastorum percipietis immarcescibilem gloriae Coronarn I. Peti 4. Cap. Wehhe wwerwelcHich.e Cron gleich das Darunff gefolgte lqhr 1617. P. Ioachim von dern Himel itterlich erhalte desse Verlanff ist folgender: Es ist vor envehnt worden dap in lruerstorff auey Pfarrkilrchen so beede von erdencHichm lahren von einern Wario vercehen worden;Zu selbiger Zeit aber zu welcher P. Ioachimus Tabem4 in dem Narnen und in der Thu wiirdigister Seelsorger seine anvertrante Schaffiin als ein guter Hilrt in dcm untem Pfarrhoff anff das embsigst weidete da lqtsterte in dem obem Pfurhoffunter den Schaafkleidem einreissender Wolff nemblich etn Ltitnc*Zher Prqedicant und weilen die piidige Grund-Obiskeit allda satnbt den mehresten Theil dero Underthstcn laider! der Evangelischen Religion zugethan wird Joachimus doch zutn hdchstenNutzm seiner Seelen wol erfahren haben daf wahr sqe jenes von dem Himmel gegebene Axioma;qui volunt pie vivere in Christo, persecutionem patientur- WaP vor zugefugte Schimpff Unbillichl<cilen Affront Verfolpngen diser guter und treuer Hilrt in embsiger Weid.ung seiner wenigen Schffiein erlitten habe ist solches bq dogleichen Religioru-Strittiglceiten leichtlich zuerachten doch aber hat Joachimus in der Sach erwisen dap er die Eigercchffi eines guten und getreuen Hiirten habe:ante ipsa vadit, IOaru 10. ist seinen Schffiin mit d,em Exempel der Ged.ult und Tugend-Leberu voran gegongen & educit eas, selbige Sdihrt auff die faiste Waid der H. H. Sacrarnenten in embsiger 22 dwreichu.ttg Deroselben mit der Catholischen Lehr die zaghafftige Schffiin in solchen Veruiihrungen gestdrrkt die Lanen ermundm die Wancl<ende erfrischet; la vidit lupwn venioterry nec dimisir weq nac fugb, vor fum Wolff ist er nit wegeloffm sondem fun FUP gehahen seinen Widenachem hettzhffi unter das Gesbht gestonden kein Blod ihme vor das Manl genommen die Evmgelischc Wrheit frey ohne Schan von 1ffenrlicher Cotzl geprediga die wahre Catholische Religion itterlich verfechta wtd mit einem Wort nichts amdqr beschmertet als: vid.eru twbqs, sicut oves errqnles, non hqbenles pqstorern, daS er mit Augen Laider! hat rusehen milssen wie der in SchaaffsWeidem veentelte Wolff mit seiner ohrkitzlendler Lehr etwawr ein Sciiffel nach dern wtdem at$ seinem Scha$stall entfiihret habe Solche inende Schiilfel dan widerumb in dden ainigen Schaafstall zu brbryen hat loachimus mit seinem Apostolischen $ryfer sich jedermiinniglichen Har zu erlcennen geben dafi er anp Zahl der Imigm sqe von welchm der Evarryelist meldet: Non sun missus, nisi ad oves, Etae peierunt Domus Israel Mattll 14. Danenhero von einem solchen getreuen Hiirten und anbsigen Seelsorgem dcr grosse Apostl 1. Timoth- 5. sclwibet: Duplici honore digni habewtu4 muimd qui laborant in verbo & Doctrina Dem jmigen Priester bevorwelche in Won GOttes und in der Lehr defi Evangelij sich bearbeiten solle man als verdierctlich doppelter Ehre mthuen- Mit sohher doppekm Ehrte hat GOtt seinen treucn Disner loachimwn als einen in seinem Weingafien fkissigen Arbeiter treulbh belohnet. Die ente Eb ist die uwerwelcldiche Mafier-Cron mit welcher er von dem Hilnmel nit ohrrc baW nil erhdrten Wu.nder geziera worde Und hat sbh die Geschicht arf folgende Weip angetrage: als ffierwehruer loachimus sich villeucht in etwas zu distrahire, oder nrch gewdhnliche lobwiirdigen Brauch sich alldonen mit GOtt zu recotuiliren den 11. May defi 1617sten lalm sich in das benachbahne Ldbliche Closter Hertzogenbury begeben (wie dann bip anff heuwigen Tag die Wcarij bey St. Paer zu Inzerctorff at$ gedachten Unachen zum tiffiem dahein sich zuverfligen pflegm und von dene Regulinen Chorherm allda jederzeil alle Ehr ttnd Hdllichkeit empfangen) und loachimus Abends nach hanp annrck lcehrte sihe da ist er unterweegs neben den Weingebiiry unvenehener Weifi von alich.en Lutherischen Hancm iiberfallen wd a$ angebohrnen HaP gegen d.er wahren und von ihme bi$hero verfechten Catholischen Religion mit ihrm dazurnahl gkich in den Hiinden getragenen Hann (gransamben Instrumenten) also erbiirmlich zu Todt gehanet worden daS man an seinen seeligen Leichnsnb hernoch 25. daruter 23 12. tddtlich 13. wtdere gefiihliche Wunden ga,ehlet hat. Seine gebenedeyte Seel (wekhes die anderte Ehr mit welcher disem daffiem I{nnpffer d.er ftqgebige GOtt begnad.et) ist in jener wunderlicher Gestqlt in welcher uruerHeilige Vatter Benedictus die abgeleibte Seel de$ HeiL Germani Bischofferu zu Capua von dem Feruter seines Closters Cassini gesehen nemblichen in Form einer hellleuchtenden feurigen Ifugl in Himmel gestiegen; Dessen glurbwiirdige Zeugen waren nit allein etliche Lutherische sondem ruch Catholische Miinner ja wie mir selbsten von einer und anderer altbetagter Penohn so diser Geschicht noch einige wenige Notitiarn haben mtindlich referirt worden vil Leuth so hanffenwei$ zu disem tranigen Spectacal anfi dem nii,clut darbey ligenden Marclo Hertzogenbwg wmderchalben zugeloffen und dises feuriges Gesich in den Lilffien geseheru Die Meichlmorder ah welche an disem unverhffien Wunder ercchrocken habm ihr Lebm mit der schleunigen Flucht satvbt. Dm todtm Cdrper hat man in St. Paerc Pfankilrchen mit grossen Zulanff dep Volcl<s Tag nacheinander offerulich exponiert, und uneracht zu selbiger Zeit als den 11. May schon ein mercHiche Hia so hat man doch an seinem Leichnamb efuwn denen Todten gemeiniglich angebohmen ttblen Gestanck niemqhlen venpiihrt ak welcher die Zeit seines Leberu jederzeit den besten Geruch eines anfferbanlichen gefiihrten Apostolbchen Wandels von sich gegeben sondem (so ja veruunderlich) wegen seines anch nach dem Todt riittlich, und lachlenden Angesichts mehr einem lebendig-schlaffenden ab todten Meruchen gegleichet. bi$ er endlichen in dqs Closter als in sein Profef Haus gefiThret und in die grdssere Kiirchen allda neben unser Frauen Altar zur Erden ehrlbh (5. 33f. :)In ibigen weilen Armo 1683. in bestattet dem verwichenen Tilrcken-Rumel unter andem Todtengriibem anch defi seekgen Joachimi Ruhestodt von denen Tartarn erdffnet profaniert und die schdne von Mo,tmel gelegte Grabstein zu Aschen verbrennet wordenl... " 15. worden Abb.12 P.Gregor, Der Tod des PJoochim Abb.lj l<reuzgqry ljJhdt. 24 2. Klosterbau und dazugehorende Bauten Vom einstigen Klostergebiude zu Mariazell in Osterreich blieben nur mehr der Kreuzg"ng, eine groBe romanische Halle und einige andere Riiumlichkeiten. Diese konnten gerade beim AbriB des Gebiiudes gerade noch gerettet werden. Daraufhin wurden sie vom Schutt befreit, renoviert und mit Diichern versehen. Kreuzgang Der Kreuzgang3s slnmmt aus dem spiten 13. Jahrhundert und zeigt deutlich den Ubergang von der Romanik zur Gotik. Er besita einfache Kreuzgewtilbe aus leichtem Tuffstein; die gotischen Konsolen lassen eine geplante spatere Rippenw<ilbung vermuten- Die Wiinde gegen den Hof sind durch kleine Snitzpfeiler abgestiitzt. In die spitzbogigen Feusteroffnungen sind in die Mitte der Iribung Rundwulstpr6fils singestellt, eine Art, wie sie der spdteren Romanik allgemein entspricht. Man denke etwa an die Seitenschiff-arkaden der Wiener Michaelerkirche. In Osterreich besitzt dieser Typus eines spdtromanischen Kreuzganges (Fenster noch ohne MaBwerk) kein Vergleichsbeispiel. Ursprtinglich entsprach die Form des Kreuzganges einem Quadrat. Als man jedoch im Jahre 1843 eineu Qang abriB, der an die Siidseite der Kirche angebaut war, traten im Gewrilbe des Seitenschi.ffes Risse aufe. Darauf,rin wulde auch der an die Kirche grerende Teil des Kreuzganges abgebrochen und mit dessen Steinen drei Stiitzpfeiler errichtet. Am Ende dss Krsuzgangs5 angelangt trifft man auf das Siidportal. Das Gewiinde dieses Tores, das 1964.vom Bauamt der Erzdi<izese Wien freigelegt wurde, weist eine in Osterreich bisher unbekannte Form auf. Es ist rechteckig abgeschlossen, die flachen seitlichen Pfosten haben nach innen zu ein krffiges Rundwulstprofil und zeigen gegen die Mitte, von zwei schmiileren St6ben eingefaBt herzfdrmiges Rankenwerk, das gleich (ellenglisdern miteinander verbunden ist. Die Mitte und die seitlichen freien Fliichen sind durch Blattrrerk gefiillt. AuBen verl6uft ein nach innen gekehrter Zahnschnitt. Der Ttirsturz lii8t das innere Stabprofil in zrvei Greife iibergehen. Im Zentrum ist eine Blattrosette, von der sich Bliitter 25 mit aufgerollten Enden enfalten, zu sehen. Diese plastischriiumliche Auffassung der Bliitter und Tierskulpturen liiBl ebenso wie der Zahnssffi11 au$en eine Entstehung um die Mitte des 13. Jhdts. , also gleichzertrg *it West- und Nordportal annehmen. Da die Tuffsteinw6lbung h das Gewiinde einschneidet, ist dessen spetere Entstehung offenkundig. Conventraum An den westlichen Teil des Kreuzganges g1euzt eine groBe romanische Halle, die baugeschichtlich aus drei Teilen besteht und noch yom ersten Bau eines Klosters in Mariazell herriihren dtirfte. Darauf folgt ein mit einer Tonne gewdlbter Raum, der drei schmale romanische Fensterchen aufiveist die dem spiten 12. Jhdt. entsprechen Doch m. erhviirdigerweise kann man heute nur durch anei von diesen drei Ofhungen-blicken, da das dritte durch die Wdlbung vermauert ist. Meierhof Der ehemalige Wirschaftshof des Klosters ist wohl in seinen Wesensziigen noch erhalteq doch stark umgebaut. Nur mehr das an die StraBe grenzende Gebiiude st4mmt noch aus der 7*it des Klosters. Dieses [s1 damal5 den Dienern und Bediensteten Unterkunft. Im Conveutgarten befindet sich heute ein eingesfifuztes Gewrilbe, das auf den ersten Blick wie ein Heiner Keller aussieht, jedoch zu Stiftszeiten als Gartenhiiuschen diente. Auf siimtlichen alten Ansichten ist es, umgeben von Gartenanlagen zu sehen. Wie kam es nun dazu, daB es sich nun grinzlich unter der Erde befindet? Da bei der Aufhebung des Klosters einige Gebflude abgerisseu wurden, fiel relativ viel Schutt an Ftir die I-agerung desselben wiihlte man damals einfach den nflhesten Platz, den Conventgarten. Aus diesem Grund ist das Geliinde dort heute sehr unwegsam und hiigelig uad auch das Gartenhiiuschen verschtittet. Abb. 14 Sildpo,tal, Abb, 15 Conventranm" lNhdt. l3Jhdr 26 Weinkeller Da fiir den Wein eigentlich 56[sa immer schlecht gesorgt war und weil dieser nicht in einem groBen, sondern in verschiedenen HausentschloB sich Abt Jacob Pach kellern selasert war und da-durch litt.'Daher entlehtrte er die fiir diezum Bail ei.fres solchen Gebiiudeso. Abt Alexander unter Vermiulungvon Keller notwendige Summe sen von Kremsmiinster vom Wiener Kaufmann Lindner. Schon damals wuBte Abt Jacob, daB diese bald reichen Ertrag spenden werde. Am FuB des Schacherberges, unlveit der Klostermauern lieB er den Keller in den Berg graben- Uber den Kellerriiumlichkeiteu wurden Wohnungen fiir das Personal gebaut und iiber dem Eingang lie8 Abt Jacob sein Wappen mit der Jahreszahl 1 6 5 3 anbringen. Irider hat sich davon nichts mehr erhalten. Bei der Aufhebune des Klosters befanden sich im Keller 3197 3/4 Eimer Weinal, wof,ei der Eimer im Durchschnitt auf 4 fl. W. W. beanschlagt wurde. Stiftstaverne Das ehemalige Stifugasthaus42 wurde im Jahre 1603 unter Abt Georg Schedler erbaut. Nun hatte man endlich die geeigneten Riiumlichkeiteq wo der klostereigene Wein ausgeschqpkt werden und so mancher Durchreisender iibernachten konnte. Ostlich der Taverne wurde ein Pferdestall, und wesflich ein Keller fiir die I qgerung des Weines erbaut. Diese wurden jedoch in den letzten vierzig Jahren abgerissen Nach der Zerst<irung durch die Tiirken anno 1683 fand die Wiederherstellung der Taverne ihre Verewigung in einem go8en Balken an der Decke, der die Jahreszahl 1 6I8 in sich triigt. 27 3. Tavernen Bei seiner Aufhebung hatte das Kloster drei Tavernen, in denen der stiftseigene Wein ausgeschenlrt wurde; ueben der ebenerwdhnten Stiftstaverne^in Mariazel auch in der Dornau (Thenneberg) und am Hafnerberg6. Auch in Altenmarkt gab es zwei solcher Gasthduser, die vermutlich nach ihrer Errichtung als Taverne des Klosters relativ bald verpachtet wurden, oder auf iihnliche Weise den Betreiber wechselten Beide wurden jedoch nicht zur selben, sondern zu verschiedenen Z.eiten vom Stift betrieben. Die wahrscheinlich iiltere Taverne war im heutigen Haus Altenmarkt Nr. 33 untergebracht. Es war diese eine jener typischen Einkehrgasthtiuser, wo man auf der einen Seite in den Hof hinrc1 dgp Gebiiude mit den Kutschen hineinfahlen konnte, und auf der anderen Seite durch eine Ausfahrt den Gasthof wieder verlassen konnte. Den DurcMahrtshof bildeten das Tavernengebiiude und die Stallungen, die fiir die Unterbringung und Versorgung der Pferde bestimmt waren. I*tzterc wurden unter Abt Ansebn Schiring (L654-1679) im Jahre 1658 erbaut; noch heute erimern zwei Siiulen mit Inschriften an den Sockeln daran. Die Inschriften lauten: 1. Siiule: 165E 2. Siiule: ASACM Die Abkiirzung bedeutet: ANSELMUS SCHIRING ABBAS CELIAE MARIAE (=Anselm Schiing Abt vom Madazell) Die ehemalige, 56llrrnBen bestehen noch heute, sind jedoch sehr stark umgebaut, und werden heute als Wohngebiiude ei:rerseits und als GaststAtte andererseits geniitzt. Das Gasthaus diirfte aber nach der Zerst<irung durch die Tiirken anno 1683 vorerst nicht wieder in Betrieb genommen und spiiter den Wirt gewechselt haben, da es schon in der ersten Hilfte des 18. Jhdts. nicht mehr im Betrieb des Stiftes aufscheint. Nach der Tiirkenzerstrirung 1683 kaufte Abt Ildephons die Brandruine des Hauses Nr. 8 und errichtete in dieser eine Taverne. 28 Wie bei der soeben enrilhnten Taverne im Haus Nr. 33 finden wir hier ebenso die typische Anlage eines Einkehrgasthauses. Die Ein bzw. Ausfatrrten finden wir anrischen Nr. 8 und Nr. 7 einerseits (ist rrm 19(X) durch ein Haus verbaut worden), und in einem Tor zur Gartengasse andererseits. An Mariazell erinnert heute noch ein schmiedeeisernes Schild, das einen schwarzen Adler mit zwei Wappen, mit dem von Mariazell und dem von Abt Ildephons von Mannagetta-krchenau (17081738), und die Jahreszahl 17 16 aufueist. Da auch diese Taverne spiiter nicht mehr im Betrieb des Stiftes aufscheint, diirfte auch sie relativ friih wieder verkauft oder verpachtet worden sein. Abb- 17 Gasthansschild. Hans Altenmol$ Nr. I 29 4.Pfarren, Kirchen und Kapellen Die Mutterpfarre der ehemaligen Stiftspfarre4 die teilweise 1782 nt Lokalien erhoben wurden, war, wie die Pfarrkirche in Mariazell, dem heiligen Thomas geweiht. All die seelsorglichen Acte, wie Taufen, TraqUngen und Einsegnungen, wurden in dieser Kirche vorgenommen*. Sie befand sich neben der Stiftskirche, die Mariii Himmelfahrt geweiht ist. Die beiden Kircheu waren durch das Kapitelhaus verbunden, welches unter Abt Herbord um 1300 erbaut worden war. Ein Teil dieses Gebiiudes steht noch heute, die Tauftapelle. Die Erbauung der Pfarrkirche diirfte in das 14. /15. Jahrhundert fallen, da damals von den Piipsten eine strenge Trennung zwischen Pfarr- und Conventgottesdienst befohlen wurde. Sie wird erstmals im Jahre 1466, im Jahre der Wiedereinweihung der Kirchen qgd des Klosters nach der Zerstdrung durch die Ungarischen Briidera) anno 1464, erwiihnt. In der Zeit von 7529-L609 diente die Pfarrkirche auch als Stiftskirche. da letztere zu dieser Zeit eine Brandruine warfr. An die Kirche war ein kleines Rundgebiiude angebaut, eine dem hl. Michael geweihte Kapelle. Beide, Michaelskapelle und Thomaskirche wurden nach der Auflrebung des Klosters abgerisse!, Eine Aufzeichnung aus der Z,eit um 1770 erzfrhlt iiber die Pfarre+/ folgendes: 'Im lahre nach Christi geburth 1136 haben die Henn Gebrilder Heinund Rapoto von Schwartzenbutg mit bqttremtng des hql L_eopoldi Matggrafen in Ostereich das Cl.oster zu Mariae Zell in Osteneich ord: SS:P:N Benedicti gestilfftet, und von dieser Zeit werden anch die fura Patochialia dahin acerciert. Die Pfaar hat von sich ans kein tiigenthum, sondern alles wird von dem Stiiffi verceheru Hier wm die alte Kirch niichst den Gottes Opfer, in welcher der Tanfstein gestanden ist, diese war dem heyl: Apostl Thomas gewitma; Da selbe von Alter gfuLtzlich zerfallen, ist in der Closter Kirchen ain Altar zu Ehren dieses Hqligen errichtet, und der Tanfstein in die Heine Capellen niiclut der Stilffts Kirchen iibersetzt wordert Die Pfao hat ihre Benennung von der alten Kirchen: ad S:Thomarn Apostok zu dieser Pfaar gehdren zwei Filialm: Eine in Nestach ad S. Martirutm, und die ander in Altenmarkht ad S: Ioannem Baptist : alles was imer diese Filialen belanget, hanget, wie die Pfaar selbst, von dem Stilfft Mmiae Zell, ab, vermeltes Stilffi ist angleich gesetzliche Hernch$t iiber alk Pfaar Kind.er. Von alterc haben die umbligeru Onh anf aliche Stunden weith anhero in die Krchen komen milsse4 folglichen haben sie anch ich 30 mit der Pfaar anhero gehbrt, nach der zeit aber sfud an vercchiedmm Orthern iiigme geistliche m$gesetzt wordery wodurch die Pfaor Masse gegen 1200 bis 1300 Seel.en herunter gesetzt wordm ist. " Solche Geistliche, wie sie eben erwiihnt wurden, sind tatsecilich historisch belegt, im alten Mariazeller Necrologium (12. -16. Jhdt. ) werden niimlich eigene Pfarrer (Keine Patres aus dem Stift!) fiir Altenmarkt und Ntistach erwiihnt*: Altenmarkc Dom- Conradus, pleb. in antiquo foro. N0stach: Sentatius,presbyter secularis, quondarn plebaruu in Nesdach et capellanus ad S. Pancratium. Abb. 18 St. Thomas St. und Michael im Iatue 1699 31 St. Johannes in Altenmarkt Obwohl die erste Nennung von Altenmarkt und somit einer Kirche erst um 1260 erfolgt, dtirfte unser Ort auf ein weit h<iheres Alter Arrtckblicken. Diesi6rste Erwiihnung erfolgt im I-onsdorfer Codex4e: '. . . item ecclesiam in Altenmarcht habent fratres de Cella Sancte Marie. . . n Ubersetzung: Eberco haben die Kirche in AltenmarH die Briider von Mariazell Es ist etwas merkwiirdig, daB unser Ort schon damals als alter (ehemaliger?) Markt bezeichnet wird, wo doch das Marktprivilegium erst 1448 an Altenmarkt g"g. Es ist aber mciglich, daB hier schon zu friiheren Zeiten ein Markt abgehalten wurde, dieser dann durch Krieg oder sonstige Einwirkungen abkam und nur im Ortsnamen die Erinnerung ilu ihn blieb. Demit es mit dem Namen vereinbarlich sei, verlieh Kaiser Friedrich im Jahre 1448 dem Abt von Mariazell das Privilegilm, ia Altenmarkt einen Wochenmarkt abhalten zu diirfen. Durch das Verschwinden des Mariazeller Sti_fJsarchives eing auch die diese Angelegenheit betreffende Urkundes verloren;-sie-ist jedoch in Abschiift im Stifuarchiv Melk erhalten, aus welchem Grund sie auch hier zu lesen ist: 'Wu Fridich von gotes gnaden Rdmischer Kunig zu allen Zeiten merer des Reiclu, Henog zu Oesteneich zu Steir, zu Kemden und zu Krqiry Grauc z. Tirol Bekhennen dafi wir durch des Ehrsarnen geistlichery unseres lieben andtichtigen des Abbts zu sannd Marieruell demitiger und fleissiger beten willen und um sunfurn gnadm all3 Herr und LandSfilrst in Oesteneich seinen und seiru Gotzhaus l,euthen zu dem Ahenmarckht einen wochenmarckht geben undverlihen habery wiPentlich in Krafft des bnefs, al$ dalJ dieselben leut zu dem AltenrnarcUtt und lhr nachkommen nun hinfuero all wochenwechentlbh anyeden Sambstag ain wochenmarckht daselbst ru Kauffen und Verkanffen haben und handeln sollenund miigery Sy und all die da mit lhrer war und. hab dahin Kommeru Mit allen den frayheitte4 erery Rechten und guetten gewohnhaitn als andere wochenmarckht in Oesteneich gehalten werden wrd von alter Herl<omen ist, doch unlz anf urcer widemtffen wryeverde Davon gepieten wir vestiglich unseren lieben getreuen * qllen wueren Hanptleute4 Herre4 Rittem und l<nechten, Pflegerry Burgranen wrd allen anderen unseren Ambtleuten und undertailen gegenwiirtigen und H)rmffii4ea den der bnef gezaigt wirdet und welbn enutlich, dap Sy die 32 votgeruDmdten lren wochenmarckht und disenurueren gnaden geralich bleiben lassm und gestatery dafi In von Jemanden Htainerlei Imtng noch Eingriff darwt gahan werde und ihn die selber qtch nicht Thucry in khain weiP wu anf uruer widemtffen ah vonteht. DaP meinen wir emstlich mitverlaudt dcs bnqs. Geben zu der Neustat atn Montag nech sand. lrcien Tag Nach Christi geburde im Wenenhundm und Achnndvierzigsten lqhr. Unseres Reiclu im Neund.en- " figs ungeklirten Grtiaden" wahrscheinlich durch die Tiirkeueinfiille 1529 und 1532, kam. dieser Marlt nach einiger 7*it wieder ab;Abt Valentin Stambler bemiihte sich niimlich spflter um eine Wiedereinfiihrung, was aber vergeblich war, da einige Adelige, die 'm eifl Gutachten gebeten worden waren, davon abrieten". tm Jahre 1367 gelangte das Stift durch ein Tauschgeschiift in den Besitz des Zehents in Sulzbach" und im Jahre 1374 iiberLieB ihm Eboard der Knapp von Altenmarktsl seine Frau Kunigunde und dereu iibrige Verwaudte ihren Drittelzehent "subtus Thenenberg" i4 Al- tenmarlt und Sulzbach. In einem alteu Archivinventaf' des Klosters wird diese Angelegenheit folgendermaBen erwLhnt:"Ebar der chnapp sarnbt dm seinigen abbten loanni einen drixl ' zehendt inAltenrnarck:ltt. Atmo 1374. Weiters erwarb das Stift im Jahre 1393 von Hans dem Nestache# seinen Drittelzehent: dieses wird auch im ebenenriihnten Archivinventar erwahntss:"Hans der Nestacher verkanfa einm drittl zehend gelegen bey demAkerunarcWtt. Anrn 1393. Auch Christooh lmpruckher und sein Bruder Gotscha]k verkauften ihren Drittel Z,eneit in Altenmarkt an das Stift$: "Christoph Impruckher wd sein bruder GotschalcWt verl<anffen abbten Georym einm drittl zehend gelegen bey dcm Akerunurkht, dcr sich anhebt unter dern Termenbag wt der Oberen Milhl und gehet herab nach dem wasser bis an der Sultzbachen gattem umb 40 Wiener Armo 1414. " Wnnig. Im Jahre 1411 erfolgte ein MeBstiftung fiir die Kirche von Altenmarkt durch avei__Ehepaare, im Archivinventar geschieht dem folgende ErwiilnungsT: "Simonvon Aherunarcl<ht und Elisabetha seine hanp{rat, item Motin von Eru wdAgncs seine hanp{raa gebm dem closter 200 Pf. Wiener pfennig;eugegen verspicht abbt Geory anf ewiS wdch.entl in Ahenmarckht 4 Messen le$en zu lassen und das nicht geschehe vor ein jedt- ' fL 33 wedereven(amte mess 1/2 U wachp vor die kirchen- Sub Georyio abbate anno 1411. " Weitere Stiftungen erfolgten durch Jacob Zubet'8: "Stiffi brief des Jacob Zuber biircl<erunaister in AhenrnatcWr4 gestiifftete idhrliche 5 messn betr. Sub abbate lacobo 1757. " 'und durch Jacob Edtse: 'Tacob Edt unterthan und gantester mii.hlnermsister seel et Clara uxar stifftetn ad S. Joanem in Alterunorld 100 fl anf ein jahrtas. Sub sbbate lacobo anno 1764. ' Wie wir schon gehrirt habe& wurden die Filialpfarren des Stiftes nicht immer von Stiftsgeistlichen, sondern auch rifters von Weltpriestern versorgt. Neben dem schon erwdhnten Coqtad erscheint uns im Jahre t+i+ einPfarrer Nikolaus zu Altenmarklo aus dem reichen Geschlecht der Holzer. Er bedachte das Stift neben einer grriBeren Summe Geldes mit drei Weingiirten in SooB, damit ewig wrichentlich zwei Messen im Kloster, die eine de sanctissima Tridtate und die andere de B. M. V. mit je einer Oration fiir die Verstorbenen, und jiihrlich am St. Nicolaustag ein feierlicher Ja-hrtag mit Vigil und einer Oration fiir die Verstorbenen gehalten werden. Au8erdem setzte er unser Stift testamentarisch zu seinem Universalerben ein und versprach, daB er, solange er kdnne, den Gottesdienst bei dem Johanneskirchlein besorgen werde. [m Necrologium finden wir ihn am21. JuIi verzeichnet mit den Worten: "Dont Nicolans Hoker, conf. nostr." Nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1782 wurde die bisherige Filialpfarre Altenmarkt zur t okalie erhoben. Zu ihrem ersten Pfarrer wurde P. Pad<raz Pleysteirq Prior von Mariazell von 1768-1775 u:rd von 1776-1779, bestellt. In der Zeit ,1 r Administration der Stiftsgiiter durch Melk und Kremsmiinster6l fanden gtoBe Renovierung5lua6 Ausbauarbeiten an der Kirche statt. An diese Verdnderungen erinnert heute noch ein Chronogramm in der Sacristei der Kirche. Inschrift: In perpetuam rei memoriam Ab Vrbano Abbate MeLICensI ael)es hae SaCrae eX rVlna restaVratae sVnt. enno eo obllt 17ma octb. aetatis Septuagesimo quinto. 34 P:PanCratIVs Bklsteln prIMVs aeDIbVs hls SaCrIs praeerat ab anno eXprcsso. SVb Erenberto tertlo Abbate CrcMIFanensI DeCora tYrrls nostra noYlter exal;tata fVIt. Ubersetzung2z: Zur ewigm Erirunenug. Von Urban, Abt von Mellg wrde dieses heilige Gebiiade, das schon kine wa4 wieder emeuert. Er starb in diesem lahr arn 17. OHober im 75. Lebercjalv. (Chronogramm 1785) Pater Panlqqz Blqstein war seit dem (im Chronogramm) ansgedrilcktun falr ercter l*iter dieses heiligen Gebiiudes. (Chronogramm 1782) Unter Ehrenbert III. , Abt von Kremsmilrster, wurdc unser schdner Turm neu enichtet. (Chronogramm 1786) Die Kirche besteht baugeschichtlich aus zwei Teileq aus dem goti- schen Presbyterium und dem josephinischen Erweiterungsbau. Ersteres kennzeichnet sich besonders durch fiir die Gotik typische Bauteile, wie das Netzrippengewolbe und das Chor, auch ein Fresko iiber dem linken Fenster des Oratoriums stammt aus dieser Zeit. kider wurden die ebenerwdhnten gotischen Chorfenster in der Barockeit vermauert und ein neuer Altar aufgestellt. Dieser wurde im Jahre 1788 durch einen auderen ersetzt; daran erinnert noch ein Zr;ttel arf der Riiclseite des Hochaltares mit folgender Inschrift: Dieser Altarwar der heiligen Elisabeth in der / Kirche der Patern Kamelitern zu Neustadt / gewidmet; woyon das Altarblatt noeh hier zu se / hen ist. Diese Heilige war Kiinigin von Portugall / und Gemahlin des Kiinigs Dionysus der im Jahr liifi) regieret hat. Ervehnter Altar wurde von der geistlichen Hotkomission und unserem / heiligen Kirchenpatron zurecht gerichtet im/ Jahr 1788 / Dabei wurde das Altarblatt2ls, das die Hl. Elsabeth darstellt, entfernt und an seiner Stelle das alte Altarbild mit der Darstellung der Taufe Christi und einem Doppelwappen angebracht. Auf demselben ist links der kaiserliche Doppeladler und rechts die Flachsbrechel das Wappen des Klosters Mariazell, zu sehen. Das iiberfliissige Bild der Hl- Elisabeth wurde hinter dem Aufbau des Hochaltares aufge- 35 hiiag, wo es sich noch heute versteckt hiilt. Das Bild zeigt die Hei lige im k<iniglichen Ornat von ihrem Gefolge umgeben, wie sie gerade Brot an die Armen verteilt. Eine Dienerin reicht ihr von links eine Tasse, auf die niederschwebende Engel Goldstiicke streuen. Das Bild weist eine Breite von 230 cm und eine H6he von 390 cm auf und dtirfte in der ersten Hiilfte des 18. Jhdts. entstanden sein. Da das alte Altarblatt schon starke Schiiden aufiries, stiftete der damalige Gutsbesitzer von Mariazell Joseph Exinger ein neues, welches noch heute zu sehen ist. Abb. 19 Kirche AltenmarH, Doppelwappen 36 St. Martin in Nostach Eine Kirche in Ntistach erscheint erstmals, als Wilfingus von Tribanswinchl und sein Bruder Otto, Albero von Arlerch und sein Bruaer Otto uo" Rrnstein mit seinei drei Br0dern62 dem Zehentanteil an den Kirchen N<[1ach und Kaumberg entsagen. Im schon erwflhnten Archivinventaru ist dariiber folgende Regeste zu finden: 'Wilfugus de Tibaruwinchl et Otto frater suw, Albero de Arbeyh a Vatir iuus Otto et tres frures ipsiu.s 7e Arnstain in praesentia Ottonis -episcopi Passw. libere ce&tnt omni iuri, actioni et W quae sibi in de' Cima ecclesiantrn in Kanmberch et Nestach competebant hucusque ant sibi etiarn vendicabant publice et solemniter profirues eandem decimem ad monosteriltm Mariae Cellerue pleno iure ab antiquo ternpore pertinere. Aruw 1256.' Die Pfarre erscheint erstmals 1273, als Albero von Arnsteins abermals Anspriiche auf die Kirche in Kaumberg, eine Besitzung in Stainbach und einen Zehentanteil an den Grenzen der Pfarre N6stach erhebt auf diese jedoch gegen Bezahlung vo! vier Talenten verzichtet. Dariiber befindet sich im ArchivinventaPr folgende Eintragung: 'Albero de Artutain penirus renuntiat liti habitae um abbste Uico super ecclesia Kanmberch et eilu dote et uno benefrcio in Stainbach a super quibusdam decimis in terminis p q r o c h i a e Nestach Econtra Abbos Wicus eidem Alberoni dat 4 talefia vqationem susn taliter redimendo. Sub Uhico Abbate s,no 1273. Wie Altenmarli wurde auch Ntistach zeitweise von einem eigenen Pfarrqr.("Plebanus") versorgt, ein solcher erscheint auch im Mariazelleruo Neoologium: "Sewatius, presbyter secul(uis, qnndarn plebarus in Nesdach et capellatus ad S. Pancratiwrt " Im Jahre 1323 erscheint ein gewisser Christian Nesztalefl der einen Verkauf-des Ulrich an der Wis mit seinem Siegel bestiitigt'e. Chrysostomus6T Hanthaler beschreibt dieses auf folgiende Weii6: "Sigilfum eius pinximus Num. XD(. medii modali, cum Sculo, in quo ahibetur Frangibuhtm lineum, sive irstrumentum, quo linum confringi solet, vemacul4 ein Hubrechel: Etale Sigillum jam alias Epigraphe hic ' est: S(igiilam). CHNSTANI NEZTALER " Die Pfarre und auch die Kirche war dem heilieen Martin eeweiht und hatte als Gotteshaus auch die Funltiou eines-Fluchtortes$. Um diese Kirche, die auf dem "Khiirchberg" liegg scharten sich die 37 Hiiuser des Dorfes Nristach, iiber welches P. Gregor Westermait'e folgende Worte schreibt: "Nicht weit darton lW ein Dorff sambt dem Kiltchl (Nestach genant) Ruetr da0 und geha sehet der gemeine semeine fu$ dafi selbes wie noch heuntiges heuntiees Tags Taes an$ au0 denen zerfallenen Gerntatren Gemiiuren zusehen vor Jahren Jahrm ein Stttdtlein Stiidtlein gewesen sewesen und nach dem Narnen der Graffen von Schwartzenburg die Stadt Schwartzenburg benambset worderu " Bei der Aufhebung von Mariazell wurde das Pfarrecht auf Hafrrerberg tibertragen und die Kirchenanlage von St. Martin im Jahre 1786 schlieBlich eutweiht. Dariiber schreibt das Gedenkbuch Hafner- bergTo folgendes: 'Auf Befehl der Regirung ist durch H. Dechailr Benadino und Pfarrer zu Enzersfeld die Martini Kirche qsecirt worden anch anf Befehl der Regtrung die grdssere glocken nach Steinabrttckl, die zwqte nacher Hdmstein dahin zu geben angewism worderl " Das ganre Gebiiude wurde daraulhin dem Maurermeister Nothaft aus kobersdorf um 50 fl. verkauft. "Die Steine, wie anch die Kirchenstilhl ak ander dain befvdliche Geriithschaften" wurden teilweise beim Umbau der Kirche und bei der Erbauring des Pfarrhofes in Altenmarkt verwendet. Im Jahre iZ8g wurae folgendes Inventar der KirchengerdteTl argelegt: VerzeichnilS 1 alte l(upfeme 4 Monstranz - - 4 30 Alm sarnt Zupehdr 3 or* alte UesiUeiAelmE seillenen-Borten 3 31Jb erTeg atT ilie At-tfrd 2 Pdkter 5- -45 Zinnenre-CpfeildilI satnTTatzen 7 Purificdoia 2 2 Comoralia z aaiatticneu 2 Cinpula lmit\etmfr siges-foless-bich 1 dao schlechtes 1 dcto schwarzes l messingme Lampe 10 -24 n -10 -2 10 -30 20 1A -18 38 1 la^tpferncr Weihbrunnlccssel I Saloistettshcl{el 2 eiseme Leikhter 1 Ranchkiissel samlScEillel 1 alter Chorock :j0 12 -18 -12 ----:15 2 Glocl<en zw PonlaazlfrEgehdig beylatfig zu 1 Cent: 25 _37 30 P. Benedila Pfleger rytnd - _ SummV---S1i6 DantemarH Kul Seb. Auer Lokalkaplan zu Hafnerbery In derAnlage wird demselben (dem erzbischbfl l{owistoiwn) das Veneichnip deren bey der gespemen St. Matirc-Kapelk zu Niistach vorgefundenen Kirchengeriithschafien mit dem Auftrage zugestellt, um selbe vom Krei$arnte U:W. W zuiibemehmerL und selbe denen bedfitigen Kilchen nach Maafigabe der besteh.enden Vorschrift zu vertheikry wonach das lOeipamt unter eilwmvon hierqts ventiindiget wird Wienn den 8. May 1788 AIs Lizittitenbeitrag wurden 44 fl. 30. kr. eingehoben. Die Anlage bestand aus dem einschiffigen Lagghaus, dem Turm und einer Kapelle, die die kirchliche Topographie '' (1826) erw{hnt: '. . , deren Gestalt beynahe an jene der alten Ta$kirchlein erinneft. " Von der ehemaligen Pfarrkirche zu Nristach steht heute leider nur mehr der baufiillige Turm, in dem sich eine tonnengwrilbte Kammer befindet. 39 St. Pankraz in Nostach Im Ortsteil Ddrfl von Ndstach erhebt sich der Paneriicenbers- auf dem sich die Ruinen einer dem heiligen Pankraz ge.-weihten frehr- kirche und deren Wwehrmauern befin-den. Der _[fberlieferung nach soll die Kirche die ehemalige BurgkapelleB der Schwarzenburg, dem Sitz der Griinder von Maiiazell, sein. Einige Indizie& wie der Hofname des Gehriftes unter der Kirche, halten diese sehr rege wach. Dieser Hof triigt niimlich nicht den Namen "unter der Kirche", sondern "unter der-Purckh", und _das zu einer Z.eit, als von einer Burg gar nicht mehr die Rede wal4. Auch die seit altersher gebriiuchliche Bezeichnung der Anlage im Volksmund als "Pankraziburg", und nicht als "Pankrazikirche", stiirkt diese Vermutung. P. Gregor WestermairTs (1694) schreibt dariiber folgendes: "Dap anff diesen Bery anjeao Sanct Pwtgratzen-Berg genutnt hochgedachte Grafen von Schwartzenbury ihre Bury und Residenz gahabt zeigen u", die unterhalb dises Berys etlich ligende Banemhdff so noch heuntigen Tags in defi Closters Urbadery den Nahmen unter der Burg tragelL l4rre und was Gestalten aber diese Burg oder Schlop in eine Krchen und. zwar zu Ehren defr heiligen Manyrerc Pancratij verwandlet worden ist wenig in deP Clasters Archiv zu finden massen das Closter nit allein von eingefallcnen Barbqrischen Feinden sondem auch von ungefehr-unglikl<seelig-entstandenen F eurs-Bruruten laider! zum ffiem erb?irmlichen Ruin und Svaden erlitteru " Nach dem Aussterben der Schwarzenburger in der Mitte des 12. Jahrhunderts diirfte die Burg mit ihrer Kapells ags Flrfurcht vor den Stiftern von Mariazell ii eine einschiftge KircheT6 ausgebaut worden sein. Eine erste Erwflhnung einer dem heiligeq Pankraz geweihten Kapelle erfolgt rrm 1260 im Lonsdorfer Codex/': Item ecclesiam in Altenmarcht habent fratres de Cella Sancte Marie et illam ecclesiam aput Sanctum Pancratium Die Kaoelle wird weiters in Ablassbriefen aus den Jahren 1401 und L494 gdrlannt7s. Obwohl von den niederristerreichsichen Stiinden 1587 und 1663 rum Fluchtort erkleirt, fliichtete sich hier dennoch niemanrl, da es auf dem Berg keineu Brunnen und somit kein Wasser sabESt. Fankraz erlebte natiirlich die selben Zerstcirungen wie Mariazell, niimlich 1250 und 1252 durch die Kumauen, 1464 durch die Ungari- 40 schen Briider und 1529, 1532, 1683 durch die Tiirken- Nach dieser letzten Zerstdrung erfolgte die Barockisierung der Kirche. Nach der Auflrisirng voq-Mariazell wurde auch diese Kirche entweihg was 1784 statifandm. Dabei wurde das Standbild des heiligen Pad<ratius in die Kirche Hafnerberg gebracht und dort in einer Seitenkapelle aufgestellt. Infolge mehrerer Renovierungsarbeiten wurde sie von dort wieder entfernt und im Arkadengeng des Klosters der Herz-Jesu Priester aufgestellt. Seit einigen Jahren werden an der Ruine Renovierungs- und Konservierungsarbeiten durchgefiihrt, so wax 6is gfogmalige Sacristei im Sommer 1980 wieder vollstiindig restauriert und eingedacht und im Ja.hre 1987 konnte in der ehemaligen Waffen-bav. Vorratskammer eine Kapelle, die den Opfern der Ttirken aus den Jahren 1529,1532 und 1683 gewidmet ist" eingeweiht werden Abb, 22 Weh*irchenruine St, Panloatius Abb.20 HlPanlqaz ans der Kirchmruine? Abb.21 St.Coronq, Heilige Fanilie 1725 4t St. Corona Eine Kapelle entstand hier anliisslich der Wallfahrten zum Heiligen Brunnen-. Sie wurde vom Mariazeller Abt Michael I. (1442'ca. L448)-erweitert und vom Passauer Weihbischof im Jahre 1444 einge' weihi8l. Im Archivinventalz befindet sich dariiber folgende Regeste: "foqrues episcopus Wtricerues, suffraganeus Passavietues, ad irctantiom Michaelis abbatis in lignea capella tnn longd d monasteio sita consecral novwn altare in honorern S. Coronae a S. Aruae festumque dedicaionis feria 3tia Paschatis et Ave recitantibns 40 dies criminalium et 80 venialium de iniuncta sibi poenitentia relacot. Anno 1444. Die Kapelle wurde im lanre i4g4 vomPassauer Bischof Christophs mit dem AblaB bedacht. Die geringe Anzahl der Mrinche im Kloster nach der Zerstdrung durch die Tiirken anno 1529 et 1532 machte einen Gottesdienst und einen Wiederaufbau der zerstrirten Kapelle fiir lange Zeit unmriglich. Aus diesem Grund verfiel auch die Ruine immer mehr. Doch lassen wir P. Gregor Westermair iiber St. Corona& und den Zustaud der Kapelle im Jahre 1694 selbst sprechen: "Negst bey dem Closter fliesset anlS dem ein Srund weit daworu ligenden so genannten Kayser-WaW ein Heiner Bqch und zwu gleich neben den Jenigen weithbel<anuten Briindl so wegen seiner wunderlichen I{rffi und Wiirclatng irc gemein das heilig Brilndl genennt wird hat in sich ein trilbes doch wider untercchiedliche Gebresten und KrurcHviten gahr ein hailsarnbes Wasser: Etlich schitt danon stehet in dem diclcen und firutem WaA ein walte zerfalkne Capellen in dero Mitte vil hoch erwachsenc Bktner zu sehen seynd und weilen der Grwd oder Fundarnent von Manr und Stein das iibige aber alles von Holtz erban gewesen ist selbiges schon von akers hero Lignea Capello, die Hdltzene Cqpellen benornbste und Anno 1444 von Joume Bischoffen zu Wimich Weyh-Bischoffen zu Passan zu Ehren der heiligen Manynn Coronae neben ertheilten H. H. Indulgmtien geweyhet worderu Es haben die nechst darbey wohnende Closterc-Untenhanen aidlich belcennt und auQgesag dap sie bey nitchtlicher weil umb diese Capellen herumb viel brilnende Liechter mil Veruunderung zum 6ffiem gesehen qtch eine grossen Schaall gehdret als leittete mwt mit vielen Glockcn zus@nmen da]rcro daru, nit allein von denen benachbahnen sondem a.rch von weilh entlegenen Orthcn jedeneit ein grosse Andacht dahin getragen worden- Der jetA Hen Praeld Romaruts hat bald nech Ldb- 42 licher Antremtng seiner glilcHichen Regierung dise von der ercten TilrrcBeliigmtng an bip a{ diese Zeit hA k dden tigende Capellen -anderwidcr zu erheben sich ffiigist bemiihet ist aber loider!1on der ten Gott gebe! letaen Belagerung Anno 1683. von disem angefuqene ldblichen werck angehalten worden Nun aber GOtt lab! ist dds L:dbliche Kayserliche Wald-Ambt in wiittWicher Erhebwry deroselben beschffiget. " 4*"" in der aileiten Hiilfte des 17. Jhdts. zum Fiillen gro8er Baumlliichen zahlreiche Holzhauer aus Salzburg, Oberristeireich, der Steiermark und Kiimten hier angesiedelt w-orden waren, gab Kaiser tropold I. den Befehle, die zErstdrte Kapelle wiederh'eiustellen und fiir die in die Berge zerstreuten Holzh-auer und Klausenknechte Gottesdienst zu halten;vorerst blieb es jedoch nur beim BeNachdem fehl. Doch da nehm sich ein Einsiedler namens Georg Muckenfelsss, der eine Stuude auBerhalb von St- Corona seine Eremitage hatte, der Sache an. Er erreichte vorerst nur, daB ein Altar in der Kapelle aufgestellt wurde. Einige Jahre spiiter gab Kaiser Karl VI. doch den Befehl zum Bau einer ordentlichen Kirche. Die Bauarbeiten dauerten von L719-1722. Nach dem Willen des Kaisers sollte ein Weltpriester die Pfarre betreuen Das Passauer Officiat entschied jedoch, daB diese von Mariazell aus yersorgt werden solle, da St. Corona ohnehin im Pfarrund Zehentgebiet des Klosters lag. Die Pfarrprotokolle besinnen im Jahre 1726, im Jahr der Vollendung des groBen Pfarrhofes. Erst nach dessen Fertigstellung iibernahm P. I*opold I-oiprecht von Mariazell die Seelsorge in St. Corona. Ihm folgten nach seinem Tod folgende Patres nach: Edmund Tam (Abt Mariazells vot 1738-1745), Gregor Handl, Robert Magi*, Konrad Mcinich, Marian Herzog, Pankraz Pleystein und nach der Aufhebung des Stiftes P. Iropold Dietrich. Die Patres Iropold I-oiprecht und Robert Magis sind in der Kirche begraben, ihre Grabsteine befinden sich hinter dem Hochaltar: 43 Iropold Loiprecht Inschrift : A.R"P. LEOPOLD I.OIPRECTIT O:S:BENEDICTI PROFES IN CELLIS MARIAMSAUST: PRIMUS PAROCHUS HTIIUS LOCI OB:2OIAUG: 1733 Ubersetzung: Der hochwiirdige Hen Pater Leopold Loipreclt, Bmediainerin zell in Osteneich und ercter Pfwre, dieses Ortes, sto'b qn 20. MuisAugut 1733. Robert Magis. Inschrift : A.R"P. ROBERTUSMAGIS O:S:BEhIEDICTI PROFES IN CELLIS MARIAMS AUST: ET PAROCHUS HTIIUS LOCI OB:9:NOV: t76L Ubersetzung: Hen Pater Robert Magis, Benedictiner in MariueV in Osterrebh und Pfarrer dieses hes, starb arn 9. November 1761. D.er hochwiirdige 44 "ZLtm leidenden Heiland" in Thenneberg Ihreg Ursprung verdankt die Kirche einer steinernen S6ule, auf der ein Bildnis des mit Dornen gelcrinten und mit dem Spottmantel bekleideten Heilands ruht. e[f der Rticlseite der Siidb befindet sich folgende Inschrift: ECCE HOMO DIESE MARTER-SAI]LE HABEN ZURBHRE GOIlES,yNn MARIAE SETZEN I,ASiSEN DIE EDLEN, VIYD YESTE HERN MIHAL ZORN, GEORG GRELI,, BEIDE LEITERNAMBT IN DER KAYSERSTATTQUARTI IN WIEN, VI{D MELCHIOR SCHMEPP MAUTINER PEY DEM PURCHDO& AUCH STETT'AIY GEB. HARDTVELDTWABI, ANNO 1637 DEN 20. AUGUSTI ln der Niihe dieses Heiligtums geriet einmal Abt Jacob gelegentlicb einer Ausfa.hrt durch Scheuwerden seiner Pferde in groBe lrbensgefahr. Zum Dank flir seine gltickliche Errettung IieB er dort eine Vo- tivtafel anbringens, die dieies Ereignis darsteflte. Es dauerte nicht larrge und schon erhob sich iiber dem leidenden Heiland eine kleine schiitzende Kapelle aus Holz. Einige Z.e,it danach lieB der da.r:kbare Abt ein kleines steinernes Kirchlein errichten, welches mit Genehmigung des Consistoriums und in Gegenwart des Consistorial Kanzlers am \4. September 1766 eingeweiht wurde. AmZl. September desselben Jahres wurde in Gegeuwart des Heiligenlceuzer Abtes Alberik Fritz unter groBer dnlsilnahme des Volkes die Statue in der Kapelle aufgestellt. An die Erbauung derselben erinnert noch eine Steintafel iiber dem Eingangsportal. Auf dieser befindet sich iiber dem Wappen von Abt Jacob folgende Inschrift: IACOBVS PACH ABBAS CELI"AE MARIAE IN AVSTRIA O:S:S:B: EX CEI-,EB. ET ANTIQ: MONASIT,RIO CREMIFA': :NENSI EIVSD: ORD: POSTVIAIYS HOC SACELLVM SVMPTIBVS PIE OBI..ATIS AEDIFICAVIT AO DNI t7 64 45 Ubersetzung3u: Iacob Pach Abt von Muiazelt in Osteneich ans dern alteh.m'iirdigen Koster Kremsmiiruter herbeigerufery lieS dieses lteine Heiligtwn ats fromm dargebrachten Spenden im lahre des Hemt 1764 erbanen Bald jedoch erwies sich die Kapelle fiir die vielen Pilger als zu klein" worauf Abt Jacob zur Enveiterung derselben in ihre heutige Form schritt. Es dauerte nich lange bis die ersten Stiftungen an das Gotteshaus erfolgten. So stiftete Abt Jacob am 1. Mai 1771 L3 heilige Messen mit 300 fl. von seinem Patrimonium, das ihm das Stift Kremsmii::ster qgch seiner Poshrlation mitgegeben hatte, Anna Maria Thiirnitzhubefl wdchentlich drei heilige-Messen mit 5 Vater Unser und Ave Maria mit 5000 fl. , Barbara Gritsch aus Tiirnitz zwei heilige Messen mit 100 fl. , Anton Laverl aus St. Veit eine hl. Messe mit IS n. und Barbara Winderschenkin zwei hl. Messen mit 50 fl. . lm Jahre 1771 iibernahm die Besorgung des Gottesdienstes P. Rupert Polz, deE im Jahre 1776-bis zur Aufttebung des Klosters P. Stefhan Rainuts nachfolgte. Ofters kam auch .ebt Jacob, um in seiner Lieblingskirche die hl. Messe zu feiern Mit der 4ffisSrrng von Mariazellwurde in der Dornau eine Iokalie errichtet, deren erster I-okalkaplan P. Nepomuk Eder wurde; die selbstiindige I-okalie wurde im Jahre 1808 wieder aufgehoben und mit der PfIrre Altenmarktse vereinigt. Auch nach der Aufhebung des Stiftes blieb der leidenende Heiland in der Dornau ein groBer Trost fiir Abt Jalob, so schreibt er in einem Brief an den Eior von Kremsmiinsters am 22.Dezember 1783 folgende Worte: ". . . denn wie ich in meinem 73. Iahre lebe, weiS Gott, und wan mich der leidende Heiland anf dcr Doman nicht erhielt und trdstete, so wiire ich schon kingst Heinmiithig geworderu " Im Jahre 1789 feierte er in Gegenwart des Bischofs von Linz am Kreuzerh<ihungsfest seine Secundiz in der Stifukirche zu Kremsmiinster. Die Innendecoration der Kirche iibernahm wie in Mariazell Johann Bergl, doch leider wurden die Fresken von Schiilern dieses Malers teilweise iibermalt oder verzerrt. Auf dem Gewrilbe des Vorraumes sehen wir Christus am Olberg und auf dem iiber dem Musikchor die Auferstehung Christi. Im ersteu Kuppelraum befindet sich an der Seitenwand links die GeiBelung Jesu und rechts d.ie Dornen-kxlq,ng Christi. Auf der Kuppel erblicken wir die zw<ilf Altesten der Apokalypse in Anbetung des lammes auf dem Buch Abb.24 Domau, "Die 12 Altesten der Apoktlypse in Anbeung des Lammes" von lohonn Bed Abb.2i Doma+ Pietd von l.Beryl 46 der sieben Siegel. Auf der Vierungskuppel finden sich an den Pendentives die vier Kirchenvdter und auf der Kuppel selbst die Darstellung des Jiingsten Gerichts: linls am GewtilbefuB die Auferstehung der Toteq rechts die VerstoBung der Verdammteq in der Mittte der Erzengel Michael mit der Waage, dartiber auf Wolken thronend Christus, an seiner Seite Maria und Joseph, und darunter Engel mit dem Kreuz und Posaunen. lm rechten Querschiff sind an den schmalseiten Putten mit I-eidenswerkzeugen und am Gewrilbe Moses und die Schlangen in der Wiiste, und im linken Querschiff am Gewdlbe ist Moses mit einer ehernen Schlange zu sehen. Im Presbyterium sind rechts ilber der Tiir der heilige Florian, Iinls der hl. lronhard und am Gewdlbe der von Cherubskripfen umgebene Heilige Geist dargestellt;die Apsisnische ist einheitlich bemalt und stellt Gott Vater von Engelsk<ipfen umgeben auf Wolken thronend dar. Abb. 25 IQrche Thenneberg llappen des Abtes Jacob Pach, 1764 47 "Zu unserer lieben Frau" am Hafnerberg Wie Thenneberg verdankt auch dieses Gotteshaus seinen Ursprung einer steinernen Siule mit einer Statue darauf. Pankraz Reichardel, ein wohlhabender Miillermeister aus Fischamend, kem einmal gelegentlich einer Wallfahrt zur Gnadenmutter nach Mariazell in der Steiermark durch Scheuwerden seiner Pferde in kbensgefahr, aus welcher er gltcklich errettet wurde. Nachdem er schon einige Jahre zuvor bei einer Erkrankung seiner ersten Frau Susanna versprochen hatte, eine Marienstatue aufstellen zu lassen, lieB er im Jahre 1653 eine steinerne S5ule mit einem Marienbildnis errichten. Diese befindet sich heute hinter dem Hochaltar und trdgt folgende Inschrift: GOTTYI\D VNSERLIEB ENFRAYEN HAB ICH ME ISTERPANG RAZ REIGHA RTMILLNER ZVVISCHA MENDT VND ABOI,ONIA MEINEHELIC HE HAVSFR,A V ZV GROSS ENEHRN DIS ES CREUZ MA CHEN IASSEN DAS GOTT DER ALLMECHTIG MEIN ERSTES WEIB NAME NS SVSANNA VON IHRER GROSSEN KR ANGKEIT ERLEDIGET 48 HATVND DA RVBER IN GOTT SEEL IKLICH EN TSIAFFEN IST. GOTT \IERLEIH IHR EINFROLICHE AVFERSTEH YI\G. AMEN ANO 1653 Am Anfang des 18. Jahrhund^erts entschloB sich ein Kaufrnann aus Wieq Joha"nn Michael FtirstP, und seine Frau Clara, das Liebfrauenbildnis zu renovieren und nach singeholter Erlaubnis von Abt Ildephons, mit anderen Wohltdtern im Jahre 1716 eine Kapelle zu errichten. In dieser feierte der Abt nach vollzogener Weihe am 25. Jiuni 1726 ertsmals die heilige Messe. Bald jedoch erwies sich diese Kapelle als zu klein, worauf der Abt an den Bau einer geriiumigeren Kirche schritt. Am 15. SeptemberlT29 erfolgte in Gegenwart des Heiligenlaeuzer ,ntor Abtes Robert [reb" die Grundsteinlegung. An den Steinen jedem Turm wurde je ein Stein gelegt - wurden folgende Inschriften angebracht: - a)Ircchifi: Haec Mariana ex lapide Statua ante tempus memoriale a Molitore Pancratio Reichardt inFischamendt ob reuperatam Coqiugi suae Sus'nnae Sanitatem publicae Venerationi e4losita fuit, postea vero Anno 1713 devoti duo Cives Viennenses desuper Sacellum extrui curarunt. Cum autem haec toti Yiciniae Collata in omne genus humanumGratiarum Matris Benefrcia Comendaret Ildephonsus Abbas, Singulari motus in Dei aram Pietate. Lnno 1726 die 25ta Junij Sub innumero ffdelium accursu eidem in honorem Sacrificium ipse primus Obtulit, et tandem Anno 1729no tantae Matris dipius domicilium excitavit. Quo Anno tota ferme Europa aurea fruebat pace, et Austria felix dicenda i Si ab Augustissimis Carolo, et Elisabetha mascula Successio foret. Caeterum Urna vini imperiali, modium tritici flore vendibilis erat. 49 b)Iruchrift: Magno_Caelorum I)omino, intemerata Yirghi Matri Mariae gratissimae hujus loci Taumaturgae Sub Benedicto hujus Nom: )ilII Pont:Max:Carolo YI Rom:Imperatore Austriaco. Revmo Et eminentmo SaeRom:Ecclesiae Cardinal S:R:J:Principe Sigismundo 6 Comitibus de Kollonitz Reyerndmo Dno Dno lldephonso Abb. de Mannagetta Quinquagesimo quarto Monasterii CellaeMariae Ab. bate, ac Sequentibus de YenerabiliConventu tunc temporis existentibus Religiosis Adm R:R:P:Romano Frantz p:hPriore. Bernardo Kriechbaum Sen:, Mariano Frisch, Coelestino Buggl, Leopoldo Loibnecht, Engelberto Spitzer, IldephonsoTfunck, Edmundo Dam, Benedicto Eitlsperger, Augustino ScNllinger, Mauro Frumbald, Placido Prarnayr, Amando Neuhold, Emiliano Eintzinger, BrrAmbrcsio Hdll, Fr:Laurentio Petras devitio. Ex mnniffcis frdelium Oblationibus hoc percnne monumetum ab Architecto Daniele Dietrich et Sub ordinato in Spectore erigitur. Cujus primus lapis ex deliberatione Ildephonsi a Revdmo, PeriII ac Ampl:Dno Dno Roberto [,eeb. S:Exempti ord:Cisterc: ad S. Crucem in Valle Nemomsa Abbate etc: etc: positus est. Anno M D C C X X I X die XY mensis Septemb. Ubersetzung2l3: Diese steineme Marierctmue wurde vor ungewisser Zeit von Panlqaz Reichardt, Miiller in Fischatnend zur lffentlichen Verehrung aufgestellt, da seine Gattin Susanns ihre Gesundheit wiedcrerlangt hatte. Spiiter aber, im lahre 1713, lielSen zwei fromme Biirger ans Wen dariiber eine Kapelle enichteru Weil aber Abt lldephons diese Gnadenerweise, welche die Gottesmutter dem gataen Meruchengeschlecht halte zukommen lassen, der gesarnten Nrchbahrcchaft empfahl, feierte er selbst als ersten etiillt von einzigartiger Frbmmigkeit gegeniiber dem Akarc Gottes, atn 25. luni 1726 unterAnteilnahme uraiihliger Glfutbiger ein heiliges Messopfer zu Ehren der Gottesmutter. Und im lahre 1729 schliePlich errichtete er eine Heimstatt, die der so erhabenen Gottesmutter wilrdiger war. In diesem lahr genol3 beinahe ganz Europa den herrlichen Frieden" und Osteneich wiire glilcHich geweseq wervt ihren Majestiiten Koil und Elisabeth ein miinnlicher Nachlomme beschieden gewesen wiire. Im iibigen war ein l(rug Wein und ein Schfrel Weizen aufgtnd kaiserlicher Mochtentfaltung leicht verkiiuflich- 50 Dem gropen Herm des Himmels und der unbetleclam Jwgfrru yd Gotteimilner Maio, dcr allerheiligsten Wundettiiterin dieses Ortes wwde urxer Papst Benedict XIII. , unler Karl W. , dem Rdmischen Kaiser aua d.em Hanse Osteneich utter Grof Sigismundvon l{ollonia, dem hochwil.rdigsten und hen orragendsten Ksdinal der Heiligen Riimischen Kirche und Ftinten des Heiligen Rdmischen Reiches, unter dem hochwiirdigsten Herrry Herm AU lWephons von Mann"agetta, dem 54. Abt dcs Klosterc Muie ZeA und unter den im folgenden angefiihrten ehrwiirdigen Perconery diE dan als demverehrungswiirdigm Corwent angehdrtery besondcrc unter dem hochwilrdigsten Prbr Romst Frma, sowie unter Beiseitelassung aller Titel wxer Bemhard Kriechbanm, Senior, Marian Frisch Coelestin Bugl, Leopold Loibrecht, Engelbert Spiaer, Ildephoru Truncl<h Edmund Darn, Benedict Eitelsperyer, AugustinSchillinger, Manrus Frombald, Placidus Prwnayr, Amand Neuhold, Aemilianus Eintzinger, Fr Ambrosius HOll, undunter Fr: LanreruPetras. Aus dcn freigiebigen Opferyeldem der Gliiubigen wurde dieses d.anerhafie Banwerk vom Architelden Daniel Dietrich und u.nter einem beanftragten Aufseher errichtet. Dessen Grundstein wu.rde utfgrund einer Werlegung des lldcphoru vom hochwilrdigsten und hocharryesehenen Henry Herm Robert Leeb, Abt des heiligen Cisterciercerorderu zu Heiligenlaeuz im Waldestal ac ac gelegt. Im lahre 1729, o,m 15. September. GroBe Untersttitzung erhielt Abt ldephons durch Adam Petrase4, hofbefreiten Sattlermeister aus Wien, der durch zahlreiche Stiftulgen den Bau der Kirche frirderte. Sein Sohn l:urenz trat im Jahe 1728 als Ordensmann ins Kloster Mariazell ein. Im Pfarrhof befinden sich zwei Portraits, von denen eines Adam mit dem Stifubrief, und das andere l-aurenz mit dem Plan der Kirche in Hiinden darstellt. Auf den Riickseiten der Bilder sind folgende Inschriften zu lesen: Adart, buchift: Praenobilis I)ominus Adam Petras pri mus Fundator, Benefactor Ecclesiae, et domus pamchialis in rnonte Hafoer natus die 8va April'ao. 1670 in Bohemia 51 Kuttenbergae, obijt 14. Februa: 746 aetatis. 76 f Inscriptio in Ara mqiori sic sonat: Herr Adam Petras k k Hofbefreyter Sad Iermeister, und Biirger in Wien ist / gestorben in Jahre des Herrn 746 den 14 Hornung seines Alters 76 begraben in der Krufte. Lingua Germanica: Der hochedk Hen Adam Petras, erster Griinder und llohltdter hiesigen Gotteshanses und Pfanhofs am Hafnerberg, wurde am 8. Apil 1670 in Ktttenbery in Bdhmen geboreq er starb atn 14. Februar 1746 im Alter von 76 lahren- Die lruchifi beim Hochaltar lat"ttet folgendermapen:. . . Lanrenz, Ircchifi: A. R P. Laurentius Petras Filius Adami Petras, Professus in monasterio O. S. P. Benedicti ad Cellas Mariae in Austria. natus Yiennae die Eva. Aug. 7(D. Prof: 21. Sept. 729. Sacerdos:732. die 10. Aug. Primus Administrator, hujus splend mae Ecclae. Obijt s:May 747. aet.37. jacet hic in Crypta apud Parentem. Lingua Germanica: Der hochwiirdige Pater.Laurenz Petras, Sohn des Adam Petras und Profess zu Mariazell in Osterreich und enterAdministrator dieses ruhmvollen Gotteshanses, geboren arn 8. August 1709 in Wie4 legte die Orderugeliibe arn 21. September 1729 ab und wurde sm 10. August 1732 zum Priester geweiht. Er starb im Mai 1747 im Alter von 37 lahren und ist in der Gruft bei seinem Vater bestaltet. .. Am St. Annatag des Jahres 1735 erfolgte die feierliche Ubertragung des Gnadenbildes von seinem bisherigen Standort in die bis zur Dachhohe fertigestellte Kirche. Nachdem die beiden Tiirme im Jahre 1740 fertiggestellt worden warer! begann man mit der lnnenausstattung der Kirche. Abb.26 LanreruPenas, erster Afuninistator der Wallfohrtskirche Abb.27 Hdnebetg, Oryel von J.Pfliefur - 1767 52 1743 erfolgte die Ausfiihrung des Hochaltares nach Entwlirfen des Wiener Bildhauers Balthasar Moll durch Jefuann Resler, sowie der Kanzel und der beiden Oratorien. Im selben Jahre begann Ignaz Miihldorferes mit der Ausmalung der groBen Kuppel. Dieses groBartige Fresko wurde nur zwei Jahre sp[ter, 17 45, fertiggestellt. Im Mittelpunkt desselben sehen wir die heilige Dreifaltigkeit: Gott Vater von Engehr umgeben, daneben die Weltkugel, Gott Sohn ihm gegeniiber, auf das von Engela getragene Kreuz hinweisend, oberhalb zwischen Vater und Sohn das Sinnbild des Hl. Geistes, von dem ein Lichtstrahl ausgeht, der in einem Spiegel gebrochen, und von da durch die Gestalt Jesu gehend auf Maria gleitet. Unterhalb der heiligen Dreifaltigkeit erkennen wir die Gestalt Mariens, links von ihr den Erzengel Gabriel, rechts den heiligen Joseph, darunter Joachim und Anna, die Eltern Mariens;gegen rechts Zacharias und Elisabeth mit dem kleinen Johannes, neben ihnen Simeon und Anna. Es folgen im Kreis jene Gestalten des alten Testameuts, die entweder als Vorbilder Mariens gelten, oder sonst zu ihr in Beziehung steheu: an der rechten I:.ngseite zuerst Kdnig David mit Abigail zu seinen FtiBen, der die Geschenke des Friedens ausbreitet;links von David sehen wir Jahel. Maria zertritt der Schlange den Kopf, daneben Gedeon's Fall; Samson mit der geborstenen Tsmpelsiule , iiber ihm seiue Mutter. An der Schmalseite der Ellipse Noah mit der Arche, rechts davon, etwas tiefer, Abraham auf Wolken knieend, ng!s1 ihm sein Sohn Isaalg dariiber der Engel der VerheiBung, daneben Moses und Aaron. Weiterhin an der I-angseite auf Wolken sitzend Jacob und Rachel;uaterhalb der iigptische Joseph, zu seinen Fii8en eine Frau mit einem Miihlstein. Judith mit dem abgehauenen Haupt des Holofernes repriisentiert den Sieg Mariens iiber den Satan;danach Esther mit dem Scepter, schlieBlich Kcinig Salomon mit dem Tempel-Grundri8. Unterhalb der Figur Salomons eine Frapengestalt, eine Allegorie auf die Fr<immigkeit des Hauses Osterreich. Daneben die Kronen der einzelnen Iinder mit dem Osterreichischen Hauswappeq gegeniiber an der r angseite Osterreichs Tapferkeit in der Gestalt Gottfrieds von Bouillon mit dem herzoglichlothringischea $lammwappeu. Igpaz Miihldorfer malte auch die Seitenaltarbliitter Mariii-IGooun[, n. Anna hl. Donatus, in den Turmkapellen St. Benedict% und St. Scholastica und die Flachkuppeln in denselben. Das Bild der hl. Nothburga jedoch malte der Maler Fritsch. 53 1745 erfolgte die feierliche Consecration'durch Abt Coelestin Pugl und am St. Annatag das Kirchweihfest. Nur wenige Monate danach str0mten die Menschen der Umgebung abermals zusemmeD, um am Sarg des Adam Petras zu trauern, der am L4. Februar 1746 gestorben war. Das Sterbebuch (Lit C fol. 154 Nr. 1052) von Mariazell meldet iiber ihn folgendes: 'Dm 17. Februar 1746 ist dnrch den Hochwiirdig in Gott Andiichtig Wohl-Edl-gebohm wtd Hochgelelvten Herm Herm Coelestjn Wti.rdigsten Abbten dcs lbblichm Stifft und Closters Maia zell in Osterreich in dcm Marianischen Gottes HanB dcsWehberiilvnten Gnoden-Ortlu unser Liebm Frauen anf dcm sogeruunten Hffierbery in der neuverfertigen Gruffien alWa zur erde bestiittet worder,- Der Wohl Edle Hen Adatruts Petras seL Gevvester Btiryerl Hof-befreyter Sanler in Wiea als Preipwiirdigster Stiffter und Gutthiiter des ercagten Marianischen Gnaden OrtILt alldq alt T6lahre 10 Monath. " Auch ein anderes Mitglied ds1 F'nmilis f^etras erwies der Kirche ihre Gunst, Adem Petras'"Nichte Mariannat die im Jahre 1750 eine Glocke mit 1530 Pf. und im Jahre 1753 eine andere mit 3232 Pf.. Gewicht spendete. Die iiltere hat einen Durchmesser von 110 cm und weist folgende Inschriften auf: In einer Kartusche: GOSS MICHANDREAS KLEININWIEN I75O Dariiber eine Kartusche mit der hl. Maria rechts davon dem hl. Donatus und lin-ks dem Wappen des Abtes Coelestin Pugl. Auf der anderen Seite eine Kartusche mit einer Dieifaltigkeisgruppe und der knieenden Stifterin darunter mit den Initialen M. A" E. P. 1--14r4o Anna Elbabetha Petras), rechts der hl. Florian und links die hl. Notburga. Am oberen Rand der Glocke die Iuschrift: UNUS TRINUSQUE DEUS SALVA PRECATYTES SUB TITIEIA MARIAE YIRGIMS (Chrouogramm 1750) Am unteren Rand: EX SIJFFRAGIIS ET INIERCESSIOMBUS BEATI FI{)RIANI ET YIRGIMS NOTTIBURGAE SIT ISTA DOMUS AB IGNE LIBERA (Chronogramm 1750) Die andere Glocke hat einen Durchmesser von 73 cm und folgende lnschriften: ANDREAS KLEIN GOSS MICH INVYIENANNO 1753 Abb.28 Ho[neherg "Christus und Maian von l.Midorfer Abb.29 Maia Anna Elis&etha Petas 54 Umschrift em unteren Rand: INSTAITIE A CT]NCTIS EXOPTATO SAECT'LI CTJRSU YIRGI. NEAE GEI\ITRICIS MATRI AYIAE I'ILII SANCTAE A}INAE (Chronogramm 1753; Dariiber befindet sich die hl. Anna mit Maria und der knieenden Stifterin davor, darunter die Inschrift: DONAT CONSECRAT MARIA ANNA ELISABETHA PETRASIN (Chronogramm 1753). Von Maiia A E. Petras ist ebenfalls ein Portrait im Pfarrhof erhalten, das folgende Inschrift auf der Riickseite aufiveist: Domicella Ma{qna Elisabeth Petrasin, nata Viennea 9na Maii 1794. iasigms Benefactix Ecclesiae, procuravit magnam cnmpanam utramque Monstrantiam pretiosum oraatum etc: obijt 17. Aug. L77.9 rct. 75 sepulta in StoKerau. Durch die Bemiihunsen des Adninistrators der Wallfahrtskirche P. Placidus Pra:rmayrry und seine ungew<ihnliche Opferfreudigkeit konnte die innere Ausstattung der Kirche bald vollendet werden: 1755 die Turmcapelle; 1761 das Bildnis des hl. Franz Xaver; 7767 dte Orgel mit ihren 17 Registern, das Erstlingswerk des Wiener Orgelbauers Anton Pfliigler. Im Innglsa des Gehiiuses befindet sich ein Zettel mit folgender lnschrift : Ao 1767 ist gegenwirtige Orgl durch HAntonio Pflieger bErgerl. Orglmacher inWienn verfertigt, und in obigen JEhr h festo S: Annae zum ersten mahl geschlagen worden. P. Placidus 7 die Kirchenstiifue; 1773 die Kirchenuhr, ausgefiilrt von Michael l(g1g6enn. Nach der Auftebuns von Mariazell wurde die Kirche auch Pfarrkirchelm, da St. Martin-aufgehoben wurde und das Pfarrecht auf Hafnerberg iibertragen wurde. Die neu errichtete t-okatie besorgte 177 55 Bib[othekar von Mariazell, p. Berthold "6saalige Mauler, dem aber schon Eude 1783 P. Benedict Taubenmerkl, der zuerst der Ietzte Prior Mariazells, folgte. Abb. j0 Khche Inzzndo$ I{anzel mit Wappen Mo.riazells 56 St. Peter in Inzersdorf ob der Traisen Pfarre. Grundstiicke und Untertanen kamen um 1140 durch Meinhard und Heideureichlol, S<ihne deq^g.deligen Heidenreich de Awe, au das Stift. Uber die Einweihungr@ der-Kirche schreibt eine alte Urkunde: 'Reginbertus Ep. Pu. dedicat ecclesiam Eincesdorf in praedio duorurn nobilium frdrum Meginhardi et Haid.enrici, ul farniliac a homines in praedio eonun baptismum et sepulturarn haberent - circa anrurn 1140.' Lingua Germanica: Reghbm, Bischof von Passan, weiht die Krche ru lruercdorf, damit ihre Venvandten und ihre Uwerthanen Cet&ft uttd bestattet werden kbnneru Um 1140 Heidenreichlo3 wfud im Necrologium am 16. Dezember erwiibnt: 'G. XVII KoL Jmuarii Haydenrictts corw. rL congr. , a quo habernus ecclesiam a prediurn Inaesdoffi " Auf Meinhard, den anderen Stifter, wird oft die Stelle vom 10. Juli bezogen: 'B W. Idtts lulii Meinhardu plebarus in Inczercdorff. " Demnach wiire Meinhard tatsiichlich Pfarrer von Inzsrsdlerf geworden -. Da der Schreiber des Totenbuches eigentlich sehr genau in seinen Ausfiihrungen ist, kommt Zwerfel auf, daB sich die Eintragung auf unseren Meinlard bezieht. Diese ist nflmlisfi zu unausfiihrlich; wiirde sich die Stelle auf unseren Meinhard beziehen, so miiBte es viel richtiger heiBen:"Meinhardus . . . , a quo habemus ecclesiam et predium in lnczesdorff. " Als die Besitzungen zu Inzsrsdsrf unter der Vogei der Herreu vou Rate.t^enberg standen und der damalige Vogt During vou RatelenbergrH sein Amt nicht zufriedenstelleud ausfiihrte, erreichte Herzog I-eopold VI. , daB During gegen eine Abfertigungssumme von 15 Pf. auf alle seine Rechte verzichtete. Der Wortlaut der diese Angelegenheit betreffenden Urkundelos ist folgender: "In nomine sancte et indivi&te Tnnrtatis. Ameru Liupoldus Dux Austrioe et Styrie univercis Christi fidelibus in perpetutnt. Ne vetustote pereat vel deleatur, quod satdio pietatis et cfritde noscitur pertractacontinentiam trarumittere notitie tu4 placuit nobis per modemorum et futurorum, Cuod d petitionem nastrsn Ministeialis rnster Duingus de Raaelenberge omnimodis rerutnciarrit advocatie, quarn habebat in bonis fralrum de Cella S. Maie invilla quadan que dicitnr Imceirutoffi et nos propter hoc, dedimus ei V libras, et ftatres 57 predicti Coenobii dederunt ei X ut ita hoc facrum nostrum cevutn ratum maileal a incorurulsum perseueret, presentem paginarn sigillo nostro fecimus roborari et subscibl Testes qui presentes erafi: Liupoldus pincema_ de Molarudorf. Werenhard Strura. ktd.olf de Potendorf. Heinrius de Prunne et filitts suru Heinicus. Heinricus de Tribanswinchel Rudolf de Simaningeru Hairvictts de ZakkingenlVicchar&u de S. Wo. Acta sunt hec in foro nostro Wienne A-wto Dom Incar. MCCXIII. Data per ma um Heinrici plebani de Rezze twrc notaril " Ubersetzung212: Im Nanen der.lteiligen und unteilbqren Dreifaltigkeit. Ameru Henog Leopold von Osteneich und Steiermark tut alen Christgliiubigen anf ewig latnd! Wb wollen nicht, daP die Traualctio4 die wir a.u frommen Streben und Liebe votgenommen haben, im Lauf der Zeit zugruilde geht oder zerfidrt wird; deshalb haben wir beschlossen, durch den Inhalt dieses Doh"tmenls unseren Zeitgenossen und dcr Nachwelt bel<onn zu machst, dap unser Ministeriale Dwing von Ralelenbery anf unsere Bitte hin zur Gdnze u{ die Schutzrechte (Vogtei) verzichtet hat, die er iiber die Giiter der Briider von Mariazell im Dorf Inzercdorf hat. Daflr haben wir ihm 5 Pfind gegeben, und die oben genowten Kosterbrti"der 10, Damit diese wuere Tat anf ewig gilkig bleibe und ohnc Gaualttiirtgkeiten Bestand habq lie$en wir die vorliegende Urhtnde mil ut$erem Siegel bestdtigen und untercchreiben- Als Zeugen woren wtwesend: Leopold der Mundscheruk von Mdllersdorf, . . . , lYeikhard von St. Veit. Erledigt in unserem Marld Wien im Jahr 1213 der Menschwerdung unseres Herrn- Geschieben vom Notar Heinrich, Pfaner von Retz. Uber Inzersdorf schreibt P. Gregor Westermairlffi: "fruerstorff ein ob der Triisen niichst dem berilmbten Schlofi Walperstoff gelegenu Doff ist mit a,vqen Pfarrkirchen gezieret die obere bq St. Veit, die untere bey St Peter benatnbset:welche letztere dem Lhblichen Claster Mariazell immediate incorporien und von dannan an! die Wcuij anff gedachte Pfarr lraerstorff praesentifi werden Dise Kirchen sarnbt den zimblich hohen stainenen Thum haben die dcm Closter zugehdige und zu fnzentorff wohnhffie Unterthqnen (ohngedacht nit mehr als 22. HanP gezehlt werden) anp ihren aigencn Siickcl mit mercHichen Unkasten nit allein erbauet (wie dann zu einem ewigen Andencken noch heutiges Tags ihr gewdhnliches Zeichen nemblich ein haun und. weintnesser an dem Kirchen-Thum zu sehen ist. ) sond.em 58 anch as eMiclter Uruerhalrung eines Pri*en wtenchicdliche schdne Gntndstock gesffia:welchem Iiblbhen Excmpel eine gmtze ehhare Gemein zu offimenten lraentoff gefolset und zu diesser neugestifften Pfur noch mehrere Grundstock gauidmet. " lh lanre 1426 stiftete die Gedeinde Inzersdorff ein Beneficium fiir die tiigliche Abhaltung einer heiligen Messe in der Pfarrkirche St. Peter gegen Ubergabe einiger Weingiirten und Wiese! an das xtoiterl-Z*ei Jahr; spate. giben veit-und Clara Grewllo, ein kinderloses Ehepaar, deni Stitt Eine lvttihte bei St. Andrii an der Traisen zur Deckunf einer ewigen feierlichen Ja-hrtagsstiftung auf Veir Sterbetag oder am niichitmdglichen Tag. Es sollte eine Vigil mit Abbetung des Totenofficiums, ein Seelenamt unter Beleuchtung von vier Kerzen mit feierlichem Geliute und von jedem Conventualen am betrefflnden Tag eine Seelenmesse gehalten werden. tm ArchivinventarlB lesen wi-r dar0ber folgendes:" Yeit Greil und Clara dessn ehefrau vercchaffen dem closter ihren hoff gelegen zu lruercdorff wd anch ihre miihl gelegm bq der Trdpm an der weiten ffindt;entgegen venprbht ihncn abbt loannes einen ewigen Iahrtag mit der Wgil und des morgerc mit d.em seelenambt mit 4 brinnenden l<ertzen wd mit geleutla solk aach ein jedweder priester an selbery oder otderen Tag eine seehness lwlten;die sannueelig solle hen abbt zurn HeiL Creua wnb 12 Schilling pferming pfendeL Sub loanne Abbate anno 1428. " Fiir die Pfarre kaufte im Jahre 1490 die Gemeinde von Inzersdorf von Wolfgang FrodnacherlD dessen Miihle zur Dotierung einer Friihmesse. In dem diesbeziiglichen Kaufbrief wird ein Wolfgang Hofmair als Pfarrherr zu St. Peter genannt. AIs Vertreter der Gemeinde unterzeichneten Peter der l*chner, Hanns Schiirffling und Wolfgaug Freylach. Nach den Tiirkenzerst6rungen Mariazells ,nno 1529 und 1532 konnte die Pfarre bis 1610 nicht beseta werdeu. Der erste Pfarrer seit langem war ab dem Jahr 1610 P. Jsachimllo Tabernitius. Auch der schon oftmals erwiilnte P. Gregor Westermaier war Vicar zu Inzersdorf. Da sich die Kirche mit der Zeit als zu klein erwies und auch schon etwas schadhaft wagr.glng dgy damalige Pfarrverweser und spfltere Abt C-oelestin Pugl"' mit Erlaubnis und Unterstiitzung des Abtes Ildephons an den Neubau der Kirche. In dieser erinnert noch ein Wappen in Form einer Flachsbrechel an der Kauzel an Mariazell. Nach der Aufhebung von Mariaze[ trat Abt_Urban von Melk die Pfarre rnzersdorf an las Stift Heruogenburg ab112. 59 St. Michael in Kaumberg Die Pfarre unt- somit auch die Kirche kam im Jahre 1260 von Albero von Arberchll3 an Mariazell. Im Jahre 1331 stiftete Mei"hara ro; Kaumberglla einen Dienst von 50 Pfenning tti. Ci" Ucht am St Niclasaltar in der Kirche. Auch Kaumbers wurde nicht immer von Stiftspriesterg sondern wie Altenmarkt unifNristach des cifteren von Weltpriestern (Pleb,qpi) versorgt. Im Necrologium finden wir mehrere solcher Pflarrert" verzeichnet: 1.3. Jihner: Henricus prbt. olym pleb. in Chawnperyk 20. Miirz: Otto pleb. in Chawmperg 29. Juni: Dom. Nicola.u, pleb. in Chawnperg 3. Dezember: Chuwadtu, prbt. et moru nostr. congr. plcb. in Chatrnpery 21. DezemberDorru lohunes Neuhaimer, pleb. in Chanrnbery 1533 obiit. Schon im spiten 14. Jhdt. begannen die Streitigkeiten der Stifte Ulienfeld und Mariazell um Kaumberg. Da auch erstgen:urntes Kloster in und um unseren Ort Unterthanen hatte. entstand zvrischen Abt Johann und Abt Stephan von r ilien[eld116 im Jahre 1378 ein Prozess wegen 65 Pf. , die auf zwei halben Hdfen in l(arrm$s1g gelegen ware[ Nach der Zerstrirung der Kirche im Jahre 1464 durch die Ungarischen Briider erfolgte die Wiederherstellung nicht, wie oft behauptet wird, durch das Stift r ilienfeld, sondern durch Mariazell, da Kaumberg samt seiler Kirche erst im Jahre 1534 veriiu8ert wurde. Nach dem Tod des Pfarrers im Jahre 1533 (siehe oben!) sah sich das Stift wegen permanenter Geldnot nach den Zersttirungen durch die Tiirken gezwungen, den Zeherrt und das Patronatsrecht iiber die Kirche, an SEtaO P-ogl von ReifensteinllT, Herrn von Arberg, "zu Verhuerung weitter und kiinffiger hntngen und Unainigkhait und als andern pillichen Ursachen" zu verkaufen. Diesen Verkauf sollte das Stift bereueq gehdrte doch Kaumberg bisher zu bedeutendsten Besitzungen. Alle spiiteren Bemtihungeq diese Giiter zuriickzuerlangenblieben vergeblich. Auch die Aufforderung von Kaiser Ma"ximilian, spiiter auch von den Erzheadgea, Karl und Ernst, Kaumberg an Mariazell zuriickzugeben, blieben erfolglos. 50 Als das Stift I ilienfeld unter seitrem Abt Isnaz Freiherrn von Krafft die Giiter Kreisbach und Arberg118 (dieie waren dem Ferdinand Helmhard Freiherrn von J0rger wegen Rebellion confisciert worden) rrm 75 000 fl. erwarb, betrachtete es auch Kaumberg samt Pfarre als sein rechtmii8iges Eigentum und sandte p. pominik Schnabl als Pfarrverweser hierher. Dadurch fiihlte sich Mariazell ungerecht behandelt, aus welchem Grund seitens des Klosters ein langer Proz,ess, der bis ins Jahre 1653 dauerte, angestrebt wurde. Doch auch dieser blieb abermals vergeblich, Kaumberg war fiir immer verloren! Ein Teil der Kaumberger diirfte Mariazell trotz der neuen Pfarrherren treu geblieben sein, da in den Mariazeller Pfarrmatriken noch iiber vierzig Jahre hinaus Eintragungea, die Kaumberger kute betreffen, zu finden sind. Niiheres iiber die Zeit um und nach 1625 ist im Kapitel iiber Caspar Tinctor zu finden. 6L "Mari6 Himmelfahrt" in Langau Die Giiter und die Pfarre von Iansau kamen im Jahre 1236 durch Herzog!'riedrich tr. (den Streitbar-en) au Mariazell. lm Archivinnventarrrv finden wir dartiber folgende Regeste: "Fri.dericus dux Austriae monastirio confei et donat villatn Langenan, ecclesiaru in eafimdatom, qgros, pratq, homines, item sylvun opira Widerfelde sitarn;item, ut si quis in homicidio, furto, vel raptu ini6i deprehendatur, cingtloteruts iudici provinciali tradstur. Sub Alberone abbate anno 7236- " Lingua Qsl6anisa3 Herzog Fiedrich von Osterreich ilbertriigt und schenld dem Kloster das Gut Langan, die dort erbsfie Kirche, die Acker, lliesery Untertanen und ebenso eilten bei WiderfeW gekgenen WaW;eberuo, da$, wenn jemand bei Mord Diebstaltl, oder Ranb ertappt werden sollte, einem ortsansiissigen Nchter die Strafgewalt iiberyeben werde. Im Jahre 1369 kaufte die Gemeinde l-angau fiir ihre Kirche von HanB fagenauerl4 2 Pf. Wiener Pfenning g"elegen zu Ober- und Unter-Flednitz um 40 Pf. Wiener Pfsnning. Nur acht Jahre spiit^qr verkauften Merchl von lrubesdorff und Georg von Preigarn''' dem Kloster 1 Pf. Wr. pf. gelegen in I angau um 13.Pf.Wr..pf. . lm Jahre 1377 bestiitigle Herzog Albertrz von Osterreich alle Schenkungen seitens Friedrich des Streitbaren. Nachdem-sich ein gewisser Michael von Grillenbergla ohne Wissen des Abtes und des Capitels auf Schleichwegen in den Besitz der Pfarre gesetrt hatte, konnte er endlich im Jahre 1398 zur Ausfolgung seiner angeblichen Rechte auf Kirche und Pfarre gegen eine Zahlung von 210 fl. gebracht werden. Durch die groBe Eudernung I-angaus zum Kloster wurde die Pfarre meist von Weltpriestern versorgt. Solche erscheinen uns im Necrologiumlz ' am 30. Jinner: Chwvadw pleb. in Langenow am 16. November: Erchengerus, plebouts in Langenan am 25. November:Chunradts pleb. in Langenan Nach der ersten Zerstrirung durch die Tiirken anrrc 1529 sah sich der damalige Abt Johann VL geavungeq das Dorf Langau samt Patronat tiber die Pfarrkirche. Zehenten und Rechten um 2000 fl. an Johann Morakhsyvon Noskaul5, Freiherrn von Litschau. 62 Tabernitiuskapelle in Herzogenburg Die Kapelle bei Herzogenburgls, die im Volksmund noch oft als Tabernftiuslaeuz genannt wird, diirfte urspriinglich nur ein einfaches Wegkreuz gewesen sein, das nach der Mordtat im Jahre 1617 errichtet wurde. Am Kreuzsockel des Daches befindet sich die Jalreszahl 17 52, die wohl auf die Erbauung dieses Kapellchens schlieBen liiBt. 63 5. Wirtschaftshofe Zw Z,eit seines Bestandes hatte Mariazell drei derartige Hofe: den In Thenneberg, den Mariazellerhof in Baden- und den in Wien. Rehof Rehof (Gaishof) in Thenneberg Schon im 12. Jahrhundert hatte daS^-Stift in der Gegend, wo sich heute der Rehof erhebt, Gruadbesitzl2T. Eine erstmalige Nennung dieses Hofes erfolgt im 15. Jahhuudertlz als "Gayshof in einem Urbar von Mariazell. Di_e^ niichste Erwiihnung erfolS in einem Urbar des Stiftes T ilien[eld12e aus dem Ja]re 1536. Um die Mitte des 16._J-hdts. erhob Andreas Prigl, Freiherr von Reifenstein und ArbergBo, A:rspruch auf das CEtititt. Von diesem konnte sich Abt Innocenz Wundsam nur durch die Bezahlung einer hohen Geldsumme entledigen. Einige Jahre spiiter hatte Abt Aegi$ius einen langen Rechtsstreit mit dem Grafen Caspar von I-odron"', den Abt Anselm Schiring als 'lnrquus qc violentus detentor" bezeichnet, wegen einer Besitzuug oberhalb von Thenneberg, in der auch der Gaishof lag. l-odron war damals nicht der einzige protestantische Adelige, der versuchte, die Rechte und Einkiinfte des Klosters zu schmiilern. Dies ging sogar so weit, daB er sich gewaltsam in den Besitz des Hofes setzte. Daraufhin erbat der Abt den Schutz des landesherrq auf dessen Befehl Iodron unverziiglich den Gaishoff zuriickgeben und verlassen muBte. Durc_h die schlechte finanzielle l-age Mariazells im 16. Jhdt. waren die Abte oft geavungen, Giiter zri verkaufen. Aus diesem Grund wurde auch der Rehof (Gaishotr) veriiuBert. Nachdem das Gehdft d$t Johenn VlI. verkauft worden war, gelang es Abt ErhardF2, dieseu von Baronin Constancia PtichlSr uh +OO l. unter zurtickzukaufen. In Inventarienl33 der Jahre 1599, 1602 und 1606 Viehstand verzeichnet: 6 4 Oclwen, Kilhe, wkd folgender 64 3 11 18 Kiilber, Stiere, Schweiru. Bei der Aufhebung Mariazells im Jahre l792bngegens ergab sich folgender Stand: 20 Kiihe, 1 Stier, 4 Zugoclxen, 6 Spennkalbl 5 Stierln, I Gaisboclc 16 Schafe, 6 Schweineund I Frischlhge. In der 7,eit des Abtes Jacob Pach erfolgte die Umbenennung des Gaishofes in Rehof, die vermutlich von einem Hospes aus Kremsmilnster angeregt wurde. ln der Znit der Verwaltung der Stiftsgiiter durch Kremsmiinster wurde der Rehof verkauft. Die Verkaufsur6ro6"13s lautet folgendermaBen: 'Se. Majestiit haben zufolge Hofbescheides vom 18. ilber allerunfefthiinigst erctatteten Vomag zu entschliepen geruhet, dass, da die Vercteigmtng dps Sffishernchafi Mariazell gehdigen sogenutnlen Reh- oder Geiphofes nach der Afuung vollbracht wordcry es dabei zu verbleiben habq und dem Freiherm von Matt diese von ilvn mgekanfte Reqlitdt gegen Erlag der angebotmen Swnme von 5525 IL zu ilbagebm sei - dessen der Hen Abt zu seiner llisseruchaft und Nachachtu.ng mit dem Besiae verstiindiget wird, den eingegangenen Kanfschiiling fruchtbringend o.nzukgen und Nuttnmer und Datum der neuen Obligaion anatzeigenllien, den 25.luli 1794 " Ein Jahr hvor wurde ein Schiitzungsprotokolll36 angefertigt: "Das Hanptgebiiude hat an der iiu$eren Liinge 12 KL , ot d.er Breite 7 KL , dwin sein zur ebenen Erde: d M. nt Zimmer 2 Vorhiiuser 2 l Klche 1 Speis 65 3 Heine Krqu-utd Milchkcler Im obem Stoclc 4 Zimmer 2Konmem l Vorhans Beim Einfahrtsthore: 1 gemancfter Schtittbodery 6 KL lang und 5 KL breit, unten allcs gewolbt und dient zur Wagenhilnen und a$ 6 Pferde rum Stalle Niclcwtirts am Hofe besteht eine 17 KL lange und 4 KL breite Stalhng anf 24 Stitck Ocluen wd Kiut allutng. I gemanerte Dreschtenne, 10 KL lang 6 KL breit, I witzeiir Stadt, 5 KL lang 31/2 KL breit, 7 gernanerter Schafstall, 4 Quadratkl Fol|, 7 Schweirctiille, 1 Rdhrbrunnen mitten im Hofe, alles von mittelmiifiigem Bane und ist das Mqaeruerk das Holzwerk 350 IL , zusatnmen: 900 fL Ackcr: 3 agt..Joch 3 I f ,puadrat 7 Hrfier gege n ^-Giefiberg z*.-26 fL z'7*Joch allda zu 77 IL lc..- i0 61!/uJoch |8'71'QuadratW zu 37 fL 30 b. Wiesenund Gdrten: l6yuTagwe* 14 QuadratL "Garten zu 10 fL . zu 2lo fL , 'o/*Togn. un wert 550 fl , 66 Wiesen atn Griepbery: 25 lagw. zu 410 fL , 3'luallda zu 21 fL io ffi, nint"a oi s's n waldw6: t7)Joch , zu 220 3300 fL , zusarnmen 4100 fL 30 Tenneberyu b. 21.Iuni 179i Leop o Id P dlleritzer, F t)* er. Augustin Breitschopf, Iohst nWallner, Jacob Huber. " Der rechteckige Bau ist aveigeschoBig und triigt ein Satteldach mit einem Dachreiter in der Firstmitte, der von einem geschweiften Helm gedeckl wird. Der Haupteingang mit einem Holzverbau und der kleine Eingang links befinden sich an der Nordseite des Hauptgeb6udes. Ein tonnengwdlbter Gang mit Stichkappen teilt den Bau in der I ingsaghss in zwei Hiilften, an deren beiden Seiten je ein Zimmertrakt tie5. ln der Querachse des ErdgeschoBes findet sich ein kreisrunder Raum mit vier rundbogigen Nischen und einer Kuppelkalotte. An diesen grenzt ein rechteckiges Zimmer mit einem Tonnengewdlbe, das an der Stirnseite angerundet ist und zwei rundbogige Nischen aufireist. Dies krinnte zu friiheren Z,eiten die Hauskapelle gewesen sein. /* Abb. :12. Thenneberg Rehof 67 Mariazellerhof in Wien, Johannesgasse 6 Diesen flgf erhielt Mariazell im Jahre 1482 von Stephan von Hohenbergl37. An den Schenkungsact erinnert noch herrti ein gotisches Basrelief im Innenhof des Gebiiudes. Es stellt die Ubergabe des Hofes an Maria mit dem Jesukind" die sich garu n der Mitte des Bildes und unter einem gotischen Baldachim befindeq dar. Die Hauptfigur ist der Stifter Stephan von Hohenberg, erkennbar am Wappen zu dessen Fti8en. Er iibergibt soeben das Gebiiude in symbolischer Form an Maria. Hinter der Figur Hohenbergs stehen sein NamenspatrorL der hl. Stephan, zwrilf bewaffnete [:"ien und Landvolk. Zur rechten Mariens sehen wir arrilf M<inche und Nonnen, vor denen Abt Johann V. kniet. Zu seinen Fti8en ktinnen wir das Wappen von Mariazell, die Flachsbrechel, erkennen. Der rechtsseitige Hintergrund des Reliefs zeigt uns eine waldige und felsige Gegend mit Kirchen und Burgen, die vermutlich Mariazell und die Schwarzenburg darstellen. Rechts im Hintergrund befindet sich ein Spruchband, auf dem noch die Worte Yenit ad nos adoremus . Genetrix. . "zu lesen sind. Am unteren Rand des Bildes befindet sich folgende Inschrift: RECORDARE YIRGO MATER DYM STERIS IN CONSPECTV DEI VT LOQVARIS PRO NOBIS BONA (Worte aus der Missa septem dolorumB. M. V. .-^ Der Wortlaut der Scheirkungsurkuudel38 ist folgender: "Gott der allmtichtig der da erkennt die Haimlichkeit aller Hetzery dem nichts verborgen sen mag, seit der e*horen hat zu einer Multer seines eingebohrenen Sohnes die Wiirdigst Junlcfrru Mariq so seind all Mensche4 die er begnadigt hat mit der Erkhantnru des wahren christlichen Glaubens schuldig diselbig Gottesgebiireri4 soviel ihn mdglich ist zu ehren;Wan aber ich Stephan, Hen zu hohenberg geme*ht hab den WeiS des Ehrwilrdigen Herrn Herm Johannsen des Goneshanses zu St. Mariazell des St. Benedict-Adens Passauer Bistumbs, den Sy haben in dem Lob der K1nigin der Himmeldadurch ich lhrer Gafuat anch theilffiig werd, nachdem Sy die ohn anfhaltung l*iblicher Nahrung nicht verbringen mikhte4 hab ich fu mich und all mein Erbery an der Zeil, da ich daS ohn Menigclbhs widenprechen wohl gahun mdcht, mit gunst und willen des Edlen und gestenger Ntter Hen I'orentzt des Haiden die Zeit Biirgermai* und des rathes Gemain der Statt zu Wienn den bemelten Gotteshans, Abbt und Sammung und allen ihren ) 68 Nachkommengeben und gtb lhn qrch wissentlich mit dem Briff meine Heuser zu Wienn in der Statt gelegen aines in St. Ioharnes Strape zuniichst des Edlen Balthasar Schffir Hanp, das Mig und frq iswon allem Dierct, das cnder in der Pippingerstrafe zunechts des von Bem Hanfi, das hindten an das ehegemek mein HanP stofit und danu gebrochen, daS es alles ru^r ein Hanp ist. Von demselbm Theil des Hqtses man der beruchten Stadt Jdhrlich zu St. Michaclstag zwdlff Pfenning Grundtdienst und nicht mehr dient; die wqlmdt von meinem Hermund Vattem erblich wt mich und meinen Bntder Herm Hotuen von Hohenberg lammen sin4 die ich von dernselben meinem Bruder abgelist und lhm umb all sein Gerechtigkait, dic er dsail gehabt hat, ein vollkammerus genilgen gdhan hab, oh dos die Venchreibung die er mir darilber gegeben hal weiset;al$o das der bemeke Abbt und Sammwtg des beruhmten Gottahans und all lhr Nachlammen dasehst die vorbestimmbten Heuser mit all ihre Zugehdrung und Gerechtigl<eit fiirbaP zu ewigm Zeitem lnnhaben, Nuze4 niissen und besitzen und oll Ihrm Frummen darnit als mit meirur Efien und Menigchliclu Imrng Hindemis und Widercprechen lAir seyn anch ich und all mein Erben des vorgenannlen abbts, der Swnmung und all lhrer Nachkommen umb die gemelten Heuser mit all Ihrer Gerechtigl<eit wd Zugehhrung recht gebem., Filmtand und Scherm fi)r all Ansprach mit Recht als der Statt zu Wienn grundt und des Lands zu Oesterreich Recht ist. Alles Trewlich und Ungeheuerlich Des alles zu einem wahren Urkhundt gib ich lhn den Biff bewaltrt mit eirum anhangend.en lrcigiil und mit der Statt zu VTrewt Grud fnsigiL Zu Gezeugkhnus der Sach habbh mir Weip gebetten die edlen und Vesten Jdrge Klinp von Mucfunitz tnd Walthasarn Schifer, dafi die lhre Insigtll anch an dcn Briff hangen haben und lhn und lhren Erbm ohn schaden Der geben ist nach Christi utueres Liebm Herm Gebuhrt in dem Werzehnlundert tnd zwq und achtzigsten Jahren an Freitag vor St- Muia MagdalenaTag. Da der Hof dringender Reparaturen bedurfte, das Stift aber nicht imstande war, diese durchfiihren zu lasseo, lieB diese Georg Eckhardinger rrm 600 fl. vornehmen;iiberdies lieh er Mariazell noch 200 fl. . Auf Grund dieser und noch zahlreicher anderer Wohltaten unserem Kloster gegeniiber iiberlieB ihm Abt Simon (1536-1546) den Hof fiir 18 Jahre. 59 Nach den Beschreibungen der Hofquartiers-biicherae bestand der Hof von 1482-1614 aus zwei Gebiiudetrakten, dem gr0Bereu in der Jsfoanns5-gasse, der nebst Wohnriiumeu filr deu Abt eine Kapelle besaB, und dem kleineren in der Annagasse, der von dem in der Johannesgasse getrennt war. Nachdem Abt Vitus Perckhofer 1615 einen neuen Teil in der Johannesgasse, das sogenannte Stdckl, ein drei strickiges Gebflude, das beim Bau ds5 Hofkammerarchives abgebrochen wurde, erbaut hatte, vergingen eineinhalb Jahrhunderte, bis nm 27. November 1768 Abt Jacob an die Nieder-risterreichische I-andesregierung die Bitte richtete, auf dem in der Annagasse gelegenen Teil des Grundstiicls einen Neubau auff[ihren zu diirfen. Entgegen 6"1 Afwsisung der I-andesregierung bewillige Kaiserin Maria Theresia am 24. Dezember 1768 dieses Bauvorhaben, welches daraulhin von Dnniel Dietrich ausgefiihrt wurde. Nach dem Kostenvoranschlag sollte ein Aufirand von 88. 303 fl. entstehen, der aber mit 100. 000 fl. tatsichlicher Kosten weit iiber-troffen wurde. Der gesamte Komplex bestand uach einer zeitgemdssischen Beschreibung aus "arei Ge-biiuden, hatte drei Hrife mit zwei Brunnen, vier steinernen Aufgangsstiegen und zwei Einfahrts-thoren, vermittelst welcher der Durchgang von der Johannesgasse in die Annagasse unterhalten wird. Das kleinere dieser Gebiiude mit drei Stocloryerken, hat die Facade, die in jeder reihe arei Doppel- und zwei einfache Fenster enthiilt, gegen die Johannesgasse zu, von welcher man durch das kleinere Einfahrtsthor in den kleinen Hof gelangt. Die darin befindlichen Wohnungen haben die Aussicht teils auf die Johannesgasse, teils in den ebenenriilnten kleinen Hof, als auch in den aveiten groBeren Hof, der durch den Zwischenraum zudschen dem alten und dem neueren gebildet wird und einen Brunnen enthfllt. Das gr6Bere Gebiiude mit vier Stockwerken rrmschlieBt den dritten grdBeren Hof;dieser bildet ein liingliches Viereck, in dessen beiden Ldngen iiberall fiinf, in den beiden breiten aber iiberall vier Fenster in jeder Reihe, mithin im genrsl Umfang zusammen 18 Feoster in jeder Reihe angebracht sind. Er enthiilt ferner nebst dem Brunnen avei Stiegen; aus demselben gelangt gelangt man durch das zrveite grriBere oder Haupteinfahrtsthor in die Annagasse. ln dieser Gasse ist die Facade des grriBeren Gebiiudes;die iibrigens auch die Hauptfacade das ganzen Freihofes bildet und in jeder Reihe der vier Stockwerke 11 Fenster enthf,lt.' 70 Am29. Oklober 1798 wurde in Gegenwart von Beamten der nieder<isterreichischen I-andes-regierung einerseits und des Hofmeisters des Stiftes Kremsmiinster, P. Urban Teufl, andererseits, der Hof dem lrisdsldst. Religionsfonds ins Eigentum [bergeben und von der k. k. Staatsgtiteradministratiotr zur Verwaltung iibernommen. Der schon erwd.hnte im Jahre 1615 erbaute Trakg das St6ckl genannf wurde im ja-hre 1842 wegen Baufiilligkeit abgerissen und an seiner Stelle das heu tige Hofkam merarchivgebiiude errichtet. Abb.33 Msiazelkrhof Wien, Booelief 1,182 7L Mtinchshof in Baden, MarchetstraBe 1-5 Der Hof diirfte schon vor 1278 dem Stift sehdrt haben denn in diesem Ja.hre erkliirt sich Poto de Merchensdinl40, nur beieit, von dem schon lange wiihrenden Streit 'm dieses Anwesen gegen Abtretung dreier Hcife, die dem Kloster geh<irten, abzulassenIm Jahre 1411 erfuhr der Hausbesitz des Stiftes eine weitere Vermehrung, als die Badener Biirgerswinve Katharina Puttendrumlal ihr Haus, das hinter de_m Mtinchshof gelegen war, mit allem Zugehor a.n Mariizell schenkte 142: "Cdharina Puttendrummeiry wittib zu Baaden, verschffi dem closter ilr hans mit seiner zugehdrung, so gelegen hinter den Milnchhof uttd zu ndclut dem hmtfi, welches Michaeli, derzeit Richter zu Baaden, gehdrQ gewe$en, ihrer und ihres manru seel wie anch aller ihrervorfahrem in dem gottesdierct zu gedencl<en- Sub Georyio abbqte anno 1411. " Vermutlich bezieht sich foleende Stelle vom 71. Mdrz im Necrologuml4r auf diese Wohltiiterih: 'Catharina laic -asifir annivenarium-. " Im Jahre 1471 verlaufte Alexius Stamerla dem Kloster "ein <ide hofstadt mit ihrer zugehdrung, gelegen zu Baadeu gegen den Schwartzen Miinchshof iiber". Im selben Jahr geschieht auch zum ersten Mal einer Kapellelas dieses Hofes Erwiihnung, als Mariazell an die Pfarre Baden zu Hdnden des damaligen Pfarrers Michael Pingartner einen am Mitteuberg gelegenen Weingarten unter der Bedinguug abtreten, daB seitens der Pfarrgeistlichkeit durch acht Monate des Jahres je eine hl. Messe in der Kapelle der hl. Ursula des Klosterhofes gelesen werden. Im 18. Jahrhundert wurde sie zrveimal emeuert, woran noch 2 Tafeln mit Inschriften erinnern. Die erste Renovierung erfol4e durch Abt Ildephons Mannagetta: ST]MMO DEO SACRI.]M ILDEPHONSUS MANNAGETTA PRAESI]L RESTAI]RANS FIERI IECIT. (Chronogra:nm 1729) Lingua Germanica2z: Das Heiligrum fi)r dm hdclutm Gott heP Abt lldephoru von Manna- getta emeuerru Die zweite durch Abt Jacob II. Pach: 72 IACOBVSPACH CELI.AEABBAS HOC I.ABENS SA CELLVMEREXIT. (Chronogramm L772) Lingua Germanica2l2: Iacob Pach, Abt von Mariuell, enichtet hu dicse altenschwache ln lfupelk (neu) der 7*it dieses Abtes, der der letzte sein sollte, wurde die Kapelle nicht nur renoviert, sondern auch im Inneren det 7*it entsprechend umgestaltet. An den Wiinden befinden sich Jonische Pilaster und Kartuschen, und auf der Decke znei Felder in Stuckumrahmung mit Fresken Diese stellen den hl. Gregor(den GroBen) auf Wolken thronend mit avei spielenden Putten einerseits, und den hl. Jacob mit anei Putten, die ein Buch und eine Kiirbisflasche halten, andererseits, dar. Der Meister ist unbekanng die Gem?ilde sind jedoch der Art des Johann Berrgl sehr iihnlich. oinq der Nach der Auflpbung des Stiftes 5ffi9s eing der Hof in den Besitz des Religionsfondeslfi tiberl Dabei ergab sich Besitzstand im slch folgender Besitzstand MarlazellerhoflaT: Im Tafelzinvner: 1 fi"tttttter Wiuc hl<asteh worbt 3 fyrollerTeppichq srilnseidcnes Messgewutd sonmt Zugehor, rotlueuchcncs detto, 5l<opfziehen, 5 Leintilcher, 55 Seruieaen, 18 Tuchtttcher, Spiegel, I eisemer l{uchlkcstl 1 l IH Silben 2 Wle Vorlqlffi 73 16 Speisli)ffi 12 Paar Messer und Gabeh- In der l{stnmer: 1 Bett sqrnmt Bettgewand" 2 zinneme Leuchter, 2 Stroluesselry l weicherTuch 2 Feruterorhiimg. In dem Priilateruimmer: 1 runder Tuch mit Tyroller Teppicb 1 Kanapee und 6 Sessebq 3 Bildea 1 Spiegel 1 4 illuminirt e Ktpfentiche, 2 hane Spicltische, I Bettmitgedrucben Leinw andv orlt ange und B ettgew and, harter Aufsafukasten, worin 4 zinnemc Bruschiissel4 12 runde Bruschiissel4 64 Teller, 2 Salzfassha l Leuchter, t l Vorleghffi 8 Heine Handtiichelry 13 grdfiere dctto wd 3 Seriettery 1 Kostenbett mit Bettgewand, 1 weichcr Bilcherkastery 4 Feruteruorhdnge. In der Kammer: Venchiedcne Mdbel In der Kapelle: Altar mit 4 Leuchter, 8 harte Betsiihl, 1 l Betschemel 2lCeine Tuche, 74 l zirurcmcs Lavoir, I Tyrolkrteppich, l Altafiuch 1 Substratoriun, 1l{orporale, 2Altarpdlster, 2 Messbircher, 2Albe4 4 Schultertiicher, l Kelchtiichl, 1 griines, 1 weipes wrd 1 schwarzes MessldeiL 2 Opferlcandln mit Tasse, l GlncW Im Jahre 1801 erwarb Kaiser Franz I. (tr. ) den Hof14, der daraufhin umgebaut wurde und Badebediirftigen gestiftet wurde; 1827 erfolgte eine neuerlichs Binwgihung der Kapelle. III. Schriften 75 Obwohl oft erwiihut wkd, daB in unserem Kloster die Wissenschaft nie recht gediehen sei, und daB Mariazell nicht einmal einen bedeutenden Schreiber hervorgebracht habe, gibt es doch einige Werke von Mdnchen unseres Klosters, die sich wirklich sehen lassen krinnen. GewiB erreichte die literarische Betatigung in Mariazell nie die Bedeutung der von Melk oder Gdttweig, doch an seiner Gr6Be und den oftmaligen Zerstrirungen gemessen, kann man Mariazell doch eine gewiBe Bedeutung zubilligen. Dies mdchte ich mit den folgenden Seiten widerlegen. Neben Handschriften und anderen gedruckten Biichern finden in diesem Kapitel auch wertvolle Messbiicher uud Archivalien Erwiihnung. 1-. Die Stiftsbibliothek Irider sind durch die oftmaligen Zerstcirungen des Klosters viele wichtige Hands_chriften und Biicher verlorengegangen. Ein Iilventarl4e vom 30. August 1566 virieicfnet "Buecher bey Dreyhundert unndt fiinfzig guett undd bese drucheinader", eil anderes vom 5. Februar 7576 gtbt dieselbe Anzahl mit dem Zusatz "clayn unnd grol3" an, ein Bestandsverzsishnis vom 16. Mai 1578 fiihrt au8er diesen 350 Biichern lroch an:'Allerley einge-bundene Puecher khlein und grolS bqt 47 in ein CiistL 'Im Jahre 1591 hat sich die Zahl der Biicher erhriht, denn am 28. November desselben Jahres werden schon 565 Biicher verzeichnet. Im Aufhebungsinventarls0 wird iiber die Biblio-thek folgendes geschrieben: "In derselben bdnden sich urrterschiedliche alte Manuscipta, Codices und Biicher besonderc ad sntdium historicura welche nach ihren Classen geordnet und in einen Catalogum alphabeticum eingetragen sind, deren ganze Zahl ungefdhr sich auf 2000 Stilck belanfen wird In eben diesern Behiiltnis ist auch eine elelarische Maschine, eine Mensala praetoiana mit Dioptoe lineal und Compass vorhanden, und die Biicher in ordentlichen Kisten seordnet. " Durch ein Hofdecretlsl voh 18. Oktober 1790 wurde die Bibliothek dem Stift Lilienfeld, das eben wieder in seinen Besitz eiugesetzt worden war, iiberlassen. Dort befindet sie sich noch immer, wobei 76 nur mehr die Handschriften zu finden sind, da die iibrigen Biicher der I ilienfelder _Sliftsbibliothek eiugegliedert wurden. Ein Verzeichnisls2 der Haadschrift6n-aus Mariazell, die in Lilienfeld aufbewahrt sind, lasse ich nun hier folgen: Nr. 14. Po. u. Pe. ex anno 1496 Inhalt:Missale;" Der Schreiber dieses Buches ist Frater l-eonardus. Er schlieBt mit den Worten "O sacerdos Dei memento mei". Nr. 15. Pp. XV. Jhdt. rnhalt:1. Versch. kirchl. Hymnen. 2. Henrici de Hassia tractatus de missa. 3. Tractatus de gratiq virtutibus et oppositis vitiis. 4. Collatio ad clerum in collatione sacrorum clericorum eldinis per Thomam de Hassia. Auf dem Deckel findet sich die Widmung:"Hunc librum dedit domi- nus Stephauus de Hohenberg monasterio cellae Austria", darunter das Wappen der Hohenberger. Nr. 16. PD. XVI. Jhdt. InhaEMissale. Nr. 17. PD. XVI. Jhdt. Inhalt:Missale. Nr. 18. Pe. u. PD. exannoL494 InhalrMftsa]e.^ Nr. 19. Ps. u. PD. ex anno Ef,ilI:Mfrsale.' 1495 Nr.2L. Pp. ex anno 1538 Inhaltbctrifft das Irben und den Orden dcs hl- Benedict. S. Mariae in Am Ende des Buches befindet sich die Bemerkung:"Das piiechel gehdrt in das chloster zu melck", auf dem Inneren der Deckel eine Kaufurkunde, ausgestellt von Abt Ludwig in Melk am29. November t4M. Nr. 24. Ps. )gII. Jhdt. tapitula^ in quinguaginta ffiaftt. . Augu-stini episcopi. ^ 2. Wilhelmi Hirschaviensis abbatis institutio monastica. hro-tri_ -lias s- Nr. 27. Pg. KV. Jhdt. InhaltEine Predigtsamrnlung, die die ganze Fastenzeit und die Osterwoche umfasst. Nr.29.IT. XV. Jhdt. Inhalt:Libellus seflnonum s. Augustini ad eremitas fratres suos. Am SchluB ist zu lesen:"Frater Georgius Scheutzel de Franconia de civitate Karelstat professus in cella Mariae in Austria". Nr. 33. Pp. XV. Jhdt. Inhalt:1. Sermones s. Bernardi. Damigf;de monacho pugnaturo cum diabolo. 3. Sermones s. Bernardi. 4. Joannes Chrvsostomus de reparatione ldpsi. 5. Augustinus de fide ad Petrum. 6. Tractatus Isidori de tolerantia Flagellorum Dei. 7. Uber s. Augustini episcopi de regulis ecclesiasticis. 8. Quaedam sententiae Anselmi. 9. Duo sennones s. Augustini. 10. Dicta Johennis Chrysostomi de naturis bestiarum imprimis de leone. 2. Petrus Nr.35. Pg. )fltr. Jhdt. 78 IDhalt:1. Tractatus s. Bernardi abbatis de passione Domini secundum septem horas canonicas. 2. Anselmus de planctu beatae Vireinis. 3. Liber de interiore homine claustralibus utilis4. De septem profectibus religionis. 5. Speculum magistri Alberti in salutationem angelicam. Nr.38. Pg. )flV. Jhdt. Inhalt:Sermones. Nr. 39. Pg. XIV. Jhdt. Tn h alt Sermones In:rocentii. : Nr.43. Pp. XV. Jhdt. Inhalt:Thomae de Haselbach sermones. Nr.68. Pg. XIV. Jhdt. lnhalt:1. Capirula in librum sententiarum de summo bono s. Isidori episcopi. 2. Alius tractatulus. Nr.73. Pp. XV. Jhdt. "Excerpti sermones 63 Gilberti de Tornaco. 2. Exemplum, quam bonum sit vestrre pauperes. 3. Exemplurn, quam bonum sit visitare leprosos. tntrart. Nr.74. Po. XV. Jhdt. tnli-lt: t. bomini Guilel mi abbatis s. Theodorici in vitam s. Bernardi Claravallensis abbatis. 79 2. Tractatus s. Bernardi de moribus adolescentum. 3. Vita s. Columbani abbatis. 4. Vita s. Edmundi archiep. et conf. 5. Ad honorem Jesu Christi et corporis eius utilitatemque communicantium il coena Domini notanda sunt, quae sequuntur. 6. Domini Bernardi, abbatis Claravallis, in vitam s. Malachiae episcopi. 7. Anleitung ftir Beichtv?iter in versch. Fiillen. Nr.75. Pp. XV. Jhdt. Inhalt:1. Opera quaedam s. Bernardi. 2. Opera nonnulla magistri Joannis Gerson cancellarii Parisiensis. 3. Manuale confessorum;tractatus collectus per venerabilem theologiae doctorem magistrum Joannem Nider. s. Nr.77. Pg. )(IV. Jhdt. Inhalt:l. $gmma Joannis de Beleto de divinis officiis. 2. Summula septem vitiorum criminalium. 3. Passio s. Blasii ep. et m. 4. Passio s. gregorii m. Nr. 84. Pg. XlV. Jhdt. Inhalt:Heiligenlegenden. Nr. 85. Pp. XV. Jhdt. Inhalt:Dubia super librum fV. sententiarum Petri l-ombardi. 80 Pg. )fltr. Jhdt. Tnhalt:Eia Dialoe der beiden Schwestern Maria und Martha iiber die vita activa und contemplativa und iiber viele Wunder der 5sligsten Jungfrau. Nr.89. Nr. 90. Pg. XV. Jhdt. InhallTractatu5 melalis de septem vitiis capitalibus. Nr.91. Pg. )ilV. Jhdt. Inhalt:l. Summa Magni Alani de arte praedicandi. 2. Fragment des Canonisationsprozesse der hl. Elisabeth. 3. Visio s. Elisabethae inclusae. Nr. 93. Pg. )OV. Jhdt. lnhalt:Adhortationes sanctomm patrum, ad profectum perfectionis vitae monachorum pertinentes. Nr.94. Pe. )flV. Jhdt. tntatt. Vita Gregorii papae. 2. Passio beatae Catharinae virg. et mat. 3. Sermones zu Ehren der seligsten Jungfrau. Nr. 105. Pg. XV. Jhdt. Inhall;piys15a s. Augustini opuscula Nr. 106. Pp. ex anno 1456 Inhalt:1. Opera s. Augustini. 2. Expositio beati Gregorii papae super cantica canticorum. 3. Magistri Hugonis tractatus super "Magnificat" cum 81 prologo. 4. Epistola Hugonis de virginitate b. Mariae Virginis. 5. Sententiae in librum s. Augustini ep. de opere monachonrm, 6. S. Bonaventurae breviloquium. 7. Tractatus utilis Hugonis de arbore sapientiae. Nr. 107. Pp. ex anni5 1461-1463. Inhalt:S. Augustini epistuale ad diversos. Nr. 109. Pg. )iltr. Jhdt. Inhalt:Honorii Solitarii seu Inclusi expositio in psalmos 101-150 et in cantica ad laudes totius hebdomadis et in canticum. Nr. 1L0. PD. XV. Jhdt. tnfratninige Y9Ik" des Magisters Joannes NYder, Dominicaner -Priors in Basel. Nr. LL1. Pp. Anf. XV. Jhdt. Inhalt:Honorii Solitarii expositio in psalmos. Im Buch befindet sich eine Notiz, nach der dasselbe im Jahre 1449 von Jacobus Zorar, "capellanus capellae s. Pauli in Graz", an Mariazell geschenkt wurde. Nr. 112. Pp. ex annis 1,423-1,426 rnhalt:1. Opuscula Henrici de Hassia. 2.Yilae sanctorum. Nr. 113.IT. xV. Jhdt. Inhalt:1. Drei Schriften des Joannes Nyder. 2. Magistri Gerson tractatus de 82 coqpitione castitatis et pollutionibus diurnis. 3. Regula coenobialis fratrum HiberneDsium. 4. Praecepta quae dedit Pimifius fratribus suis. 5. Regula s. Macarii data mouachis. 6. Proverbia s. Euagrii episcopi. 7. Tractatus de quatuor novissimis et de tribus necessariis. 8. Hugo 3 s. Victore de rnsututrone noutrorum. 9. Homiliae novem Caesarii ep. ad monachos confratres suos. 10. Liber s. Ephrem diaconi de iudicio Dei et resurrectione, de.regno coelorum et munditia enrmae. 11. Compendirrm de tribus substantialibus omnium religiosorum. 12. Henricus de Hassia. 114. Pp.. XVI. Jhdt. rnhalt: 1. Mysteria biblica metrice. 2. Spectrum humanae salvationis. 3. Propritates diversarum creaturarum. Nr. Nr. 115. Pp. ex anno 1470 Inhalt:Quaestiones et expositiones de missae sacrificio. Nr. 118. Pg. Ktr. Jhdt. rnhalt:1. Innocentii IV- a)summa casuum. b)iudiciarius. 2. Statuta Friderici Snlisburgensis archiep. in concilio provinciali anno 1281 habito pro archidiocesi sua. 83 3. Constitutiones fratris Guidonis legati. 4. Statutum Bonifacii papae. 5. Statutum Bonifacii papae de interdicto ecclesiae. Nr.119. Pp. ex anno 1453 InhaltSumma magistri \{ilfo slmi, cancellarii Parisiensis. Am Ende des Manuscriptes ist folgendes zu lesen: "Finito Christus sit libero rex benedictus. Inceptus est liber iste, qui intitulatur summa Wilhelmi Parisiensis de virtutibus et vitiis, ile temptationibus et resistentiis, de meritis et retributionibus XVI. kal. Jul. anno Dom. 1453 finitusque auxilia.nte Deo fV. non. Aug. revoluto :rnno per fratrem lronardum de Amberga, pictorum primum, monachorum ultimum in monasterio cellae Mariae, qui suppliciter petit legentes exorare Deum pro peccatis suis. Amen. " Nr. L21. Pp. ex anno 1443 Inhalt:Petri Lombardi IV. ll. sententiarum. Nr. 12. Pg. )(IV.Jhdt. Inhalt: 1. Ambrosii episcopi hexaemeron et de Paradiso et de Cain et Abel. 2. Versus Hildeberti archiepiscopi Turonensis de s. scriptura. 4. Uber Innocentii papae III. de comrptione mundi. 5. Verse Nr. 132. Ps. )(IV. Jhdt. ffi;iFi. fita sancti Silvestri papae et confessoris. 2. Passio s. Eustachii marlyris. 3. Translatio s. Nicolai. 4.Yita s. Severini. 5. Vita s. Corbiniani. 84 6. Vita s. Nicolai. 7. Aoolocia Severi rhetoris de viti s. Martini confessoris atoue oontificis. 8. S.'Ir'onardi vita omnibus nota et scita. 9. Albitri in loca obscuriora libri genesis. 10. Versus venerabilis Bedae presbyteri. Nr. 133. PD. XVII. Jhdt. tnnattCnronit von Ungarn von der Urzeit bis Matthias Corvinius, verfaBt von einem gewissen Theobald Feger. 134. Pg. )iltr. Jhdt. Inhalt: 1. Miracula beatae Virginis. 2. De obitu s. Mariaae 3. Prologus in passionem sive in miracula s. Andreae apostoli. 4.Vita s. Epiphanii episcopi. 5. Passio s. Colomanni. 6. Vita s. Marthae. 7. Passio s. Matthiae. 8. Gesta Theophili. 9. Passio s. Thomae episcopi et martyris et miracula eius. 10. Celeberrimum miaculrrm de icone s. Mariae Virginis. 11. Miraculum s. Mariae de cacco clerico. 12.Yitas. Quirini et filiae eius Balbinae virg. 13. Vita s. Blasii. 14. Vita s. Pauli primi eremitae. 15. Vita s. Rudberti ep. et conf. 16. Visio cuiusdam militis Nr. 85 Hiberniensis. Visio Wettini. 18. Visio Esdrae. L7. Nr. 141. Pg. XIII. Jhdt. rnhalt:1. S. Gregorii papae expositiones morales in librum Job l. XVII usque ad XVI. 2. Modus praedicandi. Nr. 167. Pg. KV. Jhdt. InhaltHomiliae magistri Joannis de villa abbatis (Abbeville) in oumes donincas per annum. AbschlieBend kOnnen wir feststellen, daB 7 Handschriften aus dem )ilII. Jahrhundert, 12 aus dem XfV. Jhdt, 21 aus dem XV. Jhdt. , 4 XVI. Jhdt und eine aus dem XVIL Jhdt stammen. )ilV. und XV. Jhdt. ist wohl auf das friedliche Klosterleben in dieser Zeit nviickztfilhreq da das Stift ja agr sinmal, niimlich im Jahre 1464, durch die Ungarischen Briider, zerstcirt wurde. Aus diesem Grund konnte man sich mehr auf die Arbeit des Abschreibens als auf die des Wiederaufbaus konzentrieren. Ganz anders im XVI. Jhdt. , da in diesem Zeitratm die Zerstdrungen durch die Tiirken erfolgten und Mariazell aus dem Die groBe Anzahl im daraufhin wenige Professen hatte und sich diese mehr der Seelsorge als dem Abschreiben widmen muBten. In jedem Codex befindet sich eine Eintragung, die sich auf die Maiazeller Zugehorigkeit bezieht: "Sum Monast. ad Cellas Mariae inf. Aust, C, F. ' .. Abenetzung: Ich gehdre dem Koster Mariazell in Osteneich Abb.34 86 2. Missale Romanum 1589 Das Messbuch wurde von Erzherzog Matthias nach seiner Kr<inung im Jahre 1698 seinem Beichtvater Fr. Bernardin Arnold, einem Franziskaner, geschenkt. Dieser machte es am 8. Juni 1612 Abt Veit Perckhofer (1606-1616) von Mariazell zum Geschenk Daran erinnert noch eine Widmung auf der Riiclseite des Bildes vor dem Kanon: HOC IPSYM MISSALE PRO Insig i Charitatis Religiosae monumento ab eodem S.C. M. Rev:do Patre Confes:Io & CommiB;ro Frum Minorum de observ:a JAN BERNARDfNO, h rmanissi = m6 donatum, gratd menie rg= cepiiiamoam:Revey'N Dnvs YITVS PERCKHOFER Abbas Cellis Mariae: Ibidemq. thesauri Inco semper re= poni;ac precibus seadipis rependi preacgpit, die Mensis 8u. Juqi ANNO M. D. C. XIJ.mo Ubersetzung2l2: Dieses Missale hat fur hochwiirdige Hen Vitus Perckhofer, Abt von Msiazell als henonasendes Andenl<cn der Liebe im Herm wtd sro&ziigiges Geschenk von foannes Bemardiruts, Beichoater der hL kaise;tichen Majestiit und l{omissar der Minderen Briider von der Obseruanz (=ein Zweig der Franziskaner) danlcbu erhalten Er hat veranlalSt, es 87 dort immer wie einen Schatz zu venuqhren und. mit entsprechend wiirdigen G eb eten rurilclauhalteru Am & tuni 1612 Das Buch wurde im Jahre 1589 bei Christoph Plantinils3 in Antruerpen gedruckt. Es enthiilt Holzschnitte, die noch iiuBerst frisch erhalien sind und von Phillipus Galle nach Zeichnungen vea |v[smskerck geschaffen wurden. Der Einband aus rotem Ssmt weist reiche Silberbeschliige, die der Zeit des ausgehenden 17. Jhdts. entsprecher! auf, Abb. i5 Das kEte Abenbnohl, Missale Romanum 1589 88 3. Missale Romanum 1-73L Auf den ersten Seiten ist folgende Widmung zu finden: Aurorae Consurgenti / Divini Solis, Salutis h'manae Praenuntio Neo = Natae Virgini Miilri / Mariae / / Augustissimae Caelorum Reginae, Universorum Domins[risi Supr,emae Mir_aculorum acgratianrm Dei Promocondae, / Qmnipotenti Diyind Potentii Thaomaturgag / Patronae Clementissimae/ Quae / ffrrminis Orbis Figuli / Dispositione mirabili / Non frctum Sed felicissimum in Monte Hafrer Clientibus Suis Praebet / Augurium / Imaginem Suam / Cunas^d/ Qiusdem Sacratissimas Ildephonsus Mqnnagetta Abbas Cellae Mariae in Austria Pro noviter 6 se fundato, Erectoque honoribus C-elsissimis Digno / / / / / Mngnifiseallssimi templi Pallatio Nataliti -m hoc Munus / Affulit, et Supplex Obtulit / Atpote / 6,miilgdinis / / Tesseram Ubersetzung3z: Der atfuehenden Morgmrdte dcr gi)ttlichen Sonne, dcr Vorbotin des Heils der MenscheL der neugeboraun lwd7ru und Mwter Msio, der erhabercten KbniCul des Himmels, der Herncherin des Alls, der allerhdchstm Mittlcrin (Spenderin?) dcr Wunder und Gnoden Gottes, die furch dic allmdchtige Gewalt Gottes Wunder tut, der mildcsten Schutzheniq die dwch die wultderbfre Vonehang Gottes, der wie ein Hafur die Welt gescffien hd, ihre Schuabefohlcrun anf dem Hafnerbery B9 nicht voryetdwchteq son-dem ilberaus erfolgreic\en Segen gewiihn, hat IAephons Mannagetta, Abt von Maiazell in Osteneich, ihr Bild bei ihrer hochheiligen Wege filr den von ihm neugestifteten und erbantery hdchst ehrwilrdigery priichtigen Kirchenpalast gewidmet. Dieses Weihnachtsge-schenk (Geburtstagsgesche*?) hat er als Ausweis seiner Dankbarkit daryebracht un.d in Demut geopfert. Das Messbuch ist ein Geschenk von Abt Ildephons (1708-1738) an die Wallfahrtskirche Hafnerberg. Auf dem Einband befinden sich zahlreiche'Bemalungen, die vorne Maria mit dem Kind, dariiber Gott Vater und Gott Sohn, und darunter den heiligen Ordensvater Benedict zeigen. Hinten ist, umgeben von reichen Ornamenten, das Wappen des Abtes Ildephons zu sehen. Dieses ist zweiteilig, unter Inful und Pastorale erkennen wir links die Flachsbrechel, das Wappen Mariazells, und rechts iiber einem goldenen Band drei krchen. Abb. 36 Missale Romanum 1731, Einband 90 4. "Catalogus Abbatumu, Abt A. Schiring In diesem Werk versuchte Abt Anselrn, der ein Profess des Stiftes Gdttweig war, eine chronologische Reihenfolge der Abte von MariazelTzl erstellen. Manchmal enthiilt die Handschrift einige Imrngerl in anderen Fiillen jedoch ist sie der eil.zige Anhaltspunkt. Um dem kser etq4s,Einblick in das Werk zu verschaffen, lasse ich..nun das Titelblatt'J" im originalwortlaut und darauffolgend die Uber-setzung des urspriinglich lateinischen Vorwortes folgen: CATAIOGUS ABBATT]M MONASTERII CEL I"AMARIA INAUSTRIA inf: ord: S: Benedicti in quo preter temporum seriem breviter nnnotantur Quae sub cujusque Abbatis regimine memoria conti gerunt digna. Ex antiquis Archiyi Monumentis ac litteris excerptus, et compli catus per Anselmum Schiring ejusdem loci Abbatem anno redempti orbis M. DC. LI)( .. Ubersetzung: .. Auftiihlwg der Abte des BenedildinerHosterc Mariazell in Nieder\sterreich in dem neben einer Reihenfolge der Amtszeiten latrz etwiihnt wbd, welche denkwiirdigen Ereignisse'wter der Regierung jedes Abtes vorfielenAus dm alten Urlatnden und Schiften des Archives ansgewiihlt, und zusammengestellt von Arcelm Schiing Abt zu Mafiazell im Jahre 1659. 91 Vorwort2l2: Anselm Schiring Abt von Mariazell grti$t den wohlmeinenden Leser! Gemeiruatne Gesinnung aller Gebildeten ist es, dap man ans keinen Bilchem mehr Nutzen schopfen kqm, ak au den historisch-biographischen Werken derjenigen Autorery die der Na.hwelt objelaiv Beicht erstatterL Deshalb meinen fast alle, da$ die alte Geschichte als Zeitzeuge und als Lehrein und Ar"rsbildnein filrs Leben sehr niltzlich sel Und nicht ru Unrecht! Denn durch uruer Alter und unsere Tiirigkeil gewinnen wir eigene Erfahrungen, und dazu kammen fremde Erfahrungen aus der Kenntnis der Geschichte. Diese bingt ura neben anderen niitzlichen Dingen atrch das Gliiclg daf wir sozwagen bei den Ereignissen der Vergangenheit genaaso dabei sind wie bei denen der Gegenwart und sie uru daher genanso zu Nutze machen kdnnen wie die uruerer eigenen Zeit. Deshalb ist es anch lccin Wunder, dap Plao in seinem Tim(ats siirntliche Giechen wegen ihrer Vemachldssigung der alten Geschichte ewige Kinder genannt hat, da sie voll Miirchen steclden und sich dadurch verfilhren liepeq Herlatnft und Geschichte ihrer Vorfahren vdllig zu tSnonerefL Denn keinerlei Ahnung von dem zu habery wqs vor uns geschehen ist, heipt ewig Kind bleiberu Wenn aber die Geschichte da ist, niitzt sie Iung und Alt in jeder Hinsicht viel! Derm einerseits macht sie die Gesinnung der filngeren durch Unterwei"uns in den Sitten und VorbiWem unserer Vorfahren weise und altercgran, sodap sie hiiufig in Klugheit und Sachkenntnis mit den alten Leuten kanhtnieren kbnnen? Den Ahen aber liefen sie reichlich gte ldeeq um den Stsal weise zu lenkeru Dieser vielftiltige Nutzen der Geschichte hal urudhlige geniale Gelehne dazu veranlaut, dml<wilrdige Sitten und taten ihres eigenen oder eines fremden Volkes in Form literarischer Denloniiler nrm Wohl dcr Nachwelt zu verewigen- Zur Zahl dieser verdierutvollen Miinner gehdren auch die, die ilber Kldster geschieben haben wtd deren Urcprung, Stiftungen und Abtlisten sowie die wichtigen und denh,viirdigen Ereignisse in genarcn Arbeiten fiir die Nachweh festgehahen haberu Obwohl niemand bezweiftln kilvL dafi anch das Koster Maiazell einst fui$ige Mttnner hatte, die anper der Reihe der Stiftungsdaten und der Abte anch die denlcwilrdigen Ereignisse der Regierung jedes Abtes genan anfzeichneten, ist dennoch heutzutage aul3er der bloPen Na- 92 merureihe unserer erhabenen Abte koum etwas erhalteq vielteicht weil diese literarischen Denlqniiler bei der Veruiistung des Klosterc durch die TilrkEn oder bei einem Brand zugrunde Begangen sind- Da aber dieses Koster schon seit mehr qls fiinf Jahrhunderten in gtten und b_6sen Tagm fest und gesund dasteht und eine aruehnliche Liste von Abten anfweist, baweifelt nieman4 dsl3 in dieser langen Zeit sehr viel Wissewwefies geschehen ist. Deshalb habe ich schon immer geglanbt, es giibe l<ein erhapeneres und interessanteres Thema zu bearbeitery qls die Reihe dieser Abte, soweit ich sie ans Originalen, alten Marutscipten und anch Urlund.en wueres Archivs entnehmen lanuxq in diesem Catalog lwapp.zusarnmenzufassen- Ich wollte dabei nicht nar die Narnen derjenigm Abte verzeichnery die nach Angabe des Abtkataloges schon der hochwilrdigtse Hen Nikolats, 31. Abte dieses Klosten, in der richtigm Anordnung gesammelt hat, sondem anch die Narnen derer, die seit seinem Tod bis heute in unwterbrochener Folge an Steuemtder des Kosters gestanden sind- Dazu wollte ich auch eventuelle historische Ereipisse anfschreibery die meiner Meimrng nach wiirdig sind in diesem Album verzeichnet zu werden^ Meine Absicht war vor allem, das Lob, das diese Miinner verdient habery vom Dunkel des neidischen Vergesseru zu befreien und der Welt bel<owtt zu machm? atch sollte die altertwnsliebende Nachwek etwas haben, bei dem sie anf uataiindige Weise aussparuten und zugleich Vorbilder fu jede l*berulage answiihlen l<ann Leb wohl, I*ser, und bleibe mir gewogen! In uruerer Abtei Mwiazell" am 23. lttli im Jah.r 1659 nach der jungfriiulichen Geburt, unter Papst Alqander WI. und dem rdmischen Kaiser Leopold I. Abt Anselm befasste sich weiters mit der Anfertigung eines "Accuratus catalogus bibliothecae Mariaecellensis"(1676), welclg-r aber bei der Aufh"ebung von Mariazell spurlos versdhwuriden istlss. Bernhard Pez schreibt dariiber in seinen Scriptores Benedictini ab enno 160G1715: "Qucm antographon vid.i 1716. " (=Diese Handschrift sah ich im Jahre 1716) --},i -l,rtlaltrttw ,. tl.'ff ta i u, n1,, ' .lt'annslti,Gt.' Jttarizinl-wttia- von Abt Anselm Schiring 1659 l r'l o{,,-d,'f, he'tcdtcliclr+o "Cualogus Abbwum" '( ltr ." , ., I lr-v-um firy,'*, . ] itt ls,tLrr ., , ' bt,rlc, an zc{a,r'h, .- I Jtr,r trrt, srriutr1ne -il'lntiItf, 611h":t tqfittittt' '.'Y.'*'d " 'gcr'*nLolil'ttr"' !,cli "i 'l/-u'^'J;4 ar'li&; "'tn4'lit, "La-vt?' . thltt' ' tTt r rloqr;" i '" ; r I ; fiCf J ihirittg ' lL&*^ o"nn ,tt -r{r, " trlrrrlr, ,i*lr^ ' {a- &te tcclc nYh a-bi? M,DC,LI X, . "Neugesetrter Maybaum" v o n P. G re go r We s term air 93 5. "Neugesetzter Maybaum", G. Westermair Dieses Buch wurde im Jalre 1694 von P. Gregor, Profess zu Mariazell und Pfarrverweser zu Inzersdorf ob der Traisen, herausgegeben. Man kann ihn ruhig als Biograph von P. Joachim Tabernitius bezeichnen, denn in diesem Bindband befindet sich neben einer kurzen Geschichte des Klosters und seiner Umgebrrng eine vollstflndige bensbeschreibung dieses Miirffrers. Wie dem Irser sicher schon aufgefallen ist wurde dieses Werk schon des rifteren auszugsweise verwendet. Warum das Biichleil den Titel "Neugesetzter Maybaum" trflgt lasse ich nun P. Gregor181 selbst erzdhlen:"Dahero weilen nach Lehr Aristotelis ein jeglicher Mensch ein umbgel<ehner Banm und jener blinder im Evangelia die Menschen sicu.t qrbores arnbulantes (wie herumwandemde Bdume) gesehm, werde ich veranlasset gedachten selbigen P. foachimurn, nicht sllein einem iist=und atteigreichen Palmbanm zu veriinlichm und. selbigm als einen schdnen und gilnen Mayba un vor die verdimte Elrenporten Euer Hochwiirden und Gnadenundzwar an dero lobwiirdigisten Naneru-Tag (gemeiu ist der Natnerctag des AQtes Rotnan Wohlrab (1680-1699), der ebenfalls wie der Todestagvon P- foachim im Mai aruutrSen ist) mit der Hann meiner geringfiigigm Feder gehonamblich q$zusetzen;. " Ir- Abb. 39 Omanent ans Westermair 94 6. Necrologium Dieses Totenbuch ist ein Teil der Pergament-Handschrift Nr. 921 (R 2) in der Melker Stiftsbibliothek. Wie und wann ss dahingekommen ist, ist unbekannt, iedenf_alls nicht vor dem Jahre 1569. AuBerdem sirid in der Handsc"hriftls noch das Martyrolo-gium Adonis und eine Regula S. Benedicti enthalten. Es umfaBt 26 Qua(bHtter von einer Hrihe von 24 cm und einer Breite von fast 18 crq leider sind die Bliitter manchmal so stark beschnitteq daB einzelne Teile der Schrift em Rand verloren-gegangen sind. Leider sind bei den meisten Ein-tragungen nur der Sterbetag und nicht das Sterbejahr angefiihrt. Die Anlage ist sehr einfach: zuerst kommen in einer senl<rechten Reihe avischen apei Linien die Sonntagsbuch-staben, und zwar auf jeder Seite immer von A bis G; A und die folgende rrimische Kalender-bezeichnung sind immer rot, die iibrigen schwarz geschrieben. Die von der ersten Hand herriihrenden Einschreibungen sind durch etwas fettere Schrift erkennbar, sie deuten auf das 14. Jhdt. und sind bisweilen durch eine jiingere Hand ergii-na. Die spiiteren Eintragungen bis zum Jahre 1559 folgen kunterbunt sodaB spiitere vor oder iiber friiheren zu stehen kommen. Die vorletzte Eintragung stammt aus dem Jahre 1587 und diirfte schon Melk erfolgt sein'";hier lesen wir niimlich folgendes: "Reverendissimus in Christo pater et dominus, domiruts Urbarws Pemtaz h u i u s coenobii Mellicercis sbbqs anno dom. m. d DMWI die 11. mercis Febru"aii hora pima post mediatn noctem obdormivit in Christo, cuius animavivu in s. poce. Amerl " Sowohl die bis auf die Stunde genaue Zeitangabe, sowie ganz besonders das Pronomen 'h u i u s" deuten darauf hirl daB die Eintragung schon in Melk erfolgte. Sonst finden wir nur an wenigen Stellen Jahreszahlen beigesetzt. Die lezteingetrageuen Mariazeller Professen diirften die am 8. Januar, bzw. an 25. JuIi des Jahres 1569 verstorbenen Mcinche Thomas uud Udalrich gewesen sein. ps1 angesetzte Tag ist wohl bei den Mariazellern der Todestag, nicht so bei den iibrigen, bei denen wahrscheinlich der Tag angegeben ist, an welchem das Stift die Nachricht vom Ableben des Verstorbenen erreichte. Dies diirfte auch die Ursache sei4 warum der Sterbetag vieler Verstorbener in den verschiedenen Necrologien abweichend angegeben wird. 95 Im Sterbebuch wurden neben den Verstorbenen des eigenen Hauses auch kute, die dem Kloster ansehnliche Stiftungen zukommen lieBen, und Professen verbrtiderter Stifte und Kftister eingetragen. Solche Gebetsverbriiderungen kQg.nen wir mit folgenden Ordenshiiusern urkundlich nachfreisenlss:Formbach am- tnn 1333, St. I:mbrecht 1349, St. Dorothea 1431, Diirnstein 1433 (neuerlich 1657), Schotten und Melk 1446 (Mit letaerem neuerlich 1.657), Tegemsee 1448, Heiligenl<reuz 1468, l-ambach 1456, Gtitnreig (auch mit dem Nonnenkloster) 1470, Lilienfetd 1491, Kremsmiinster 1521, Seitenstetten 1657, Altenburg 1657, Garsten 1659, St. P<ilten 1668, Neukloster in Wiener Neustadt 1731, Schlierbach 1727, Herzogen- burg ca 1742, Klosterneuburg (ein-schlieBlich des Chorfrauenstiftes) unbekannt wanq ebenso mit dem Canonissinenstift St. Maria Magdalena vor dem Schottentor in Wien und im Jahre 1634 mit dem Ordensgeneral der Dominikaner, mit Nicolaus Rudolfi. Mit ziemlicher Sicherheit ehg Mariazell noch mit anderen Klcistern Gebetsverbriiderungen eir:, denn im Necrologium kommen noch Eintragungen Verstorbener aus folgenden Stiften vor:Nieder-Altaich, Castello, Ensdorf, Mauerbach, Obernbruck, Ossiach, Paumgartenberg Priefling, Priel und Seun. .Solchifieistliche"Verbriiderungenrse schlossen die Kloster entweder untereinander, oder mit einzslpsn Personen. Diese wurdeu durch Urkunden festgestellt;man verpflichtete sich Kraft derselben ar gemeinsamen Suffragien, zur Dar-bringung des hI. Messopfers und Aufopferung aller guten Werke fiir die Verstorbenen, und im 13. und 14. Jhdt. , zu einer Z,eitvoller innerer und iiu8erer Unruhen, zur gastlichen Aufnahme und Verpflegung von Ordensbriidern. Die Namen der verstorbenen Confriderierten wurden in deu Necrologien der Klcister einge-tragen. Starb ein Mitglied einer solchen Gebets-vereinigung, so wurde der Todesfall durch einen eigenen Boten allen verbriiderten Ordenshtiusern mitgeteilt. Dieser iiberbrachte die Nachricht in einem h6lzernen Zvbnder auf einer Pergament-rolle, auf welcher sich die einzelnen Empfiinger der Botschaft unterschrieben. Das betreffende Schriftsttick hieB "Rotula" und der Liberbringer desselben "Rotularius". Einige dieser Roteln, die sich auf Mariazeller Professen beziehen, sind noch in anderen Kkistern erhalten Hier sind zwei Handschriften besonders reichhaltig und fiir unser Stift bedeutend: "Labor Pius" von P. Robert Wollfahrt (Stift Melk) und "Liber collectionis rotularum" im Schottenstift . 96 7."Caspar Tinctor" von P. Joseph Rockhenstill Ab 1568 setzten die Jdrge^r, Herrn von Arberg in Kaumberg lutheranische Praedicantenmein. Der letzte von-hiesen war Cftoar Tiincher (Tinctor), der im Jahre 1560 im Wasserburg'scfien l-adgericht'in Bayern geboren lvqIde, im Jahre 1572 n das Cfrorherrenstift St. Zeno bei Reichen-hallror eintrat und dort, nachdem er die Profess abgelegt hatte, im Jahre 1580 zum Priester geweiht wurde. . -Am 13. VIai feZZ erging durch den Otrizial Karl"von Kirchbergr62 der Befehl des Bischofs von Passau an Abt Valentin, iien Praedicanten gefangenzunehmen und in der Kaumberger Kirche den Gottesdienst wieder einzufiihren. Wegen der in dieser Angelegenheit notrvendigen Verhandlungen mit der Regierung zog sich die Ausfiihrung des Befehls bis zum 7. November 1622, als der Abt mit seinen I-euten nach Kaumberg zog, die Kaumberger fiberfiel, den Pastor und den Kirchensch]iissel mit- sich nahm, in Eile die Kirihe reconcilierte und einen neuen Pfarrerl6 einsetzte. hinaus. Am 9. Dezember desselben Jahres kam aber der Praedicautl64, halb frei. Daraufhin setae Abt Valentin den Fiichtenden sofort nach, die er schon bei der Kappelmtihle ein wenig spiter einholte. Dabei entbrannte ein heftiger Kampt in dem der Praedicant von seinem Pferd gerissen mit List, halb mit Gewalt, wieder wurde und durch den Bach Cedron geschliffen wurde. Da gab der Pfleger der Herrschaft Kreisbach auf den Hofrichter von Mariazell Feuer, das dieser tapfer erwiderte. Sie konnten sich jedoch nicht treffen, da jeder sich so gut verschanzt hatte. Nach einiger Zeit gelang es den Kaumbergern, sich des Pastors zu bemiichtigen und ihn durch den Bach zuriickzuziehen. Jetzt gerieten die beiden Parteien nochmals aufeinander, der Pfleger und der Hofrichter wetzten die Siibel derart, daB die Funken flogen. Jeder versuchte, den Praedicant auf seine Seite zu zerre\. Bis zum Haus Hcifnergraben No. 1. 165 rissen und zerrten sie den Pastor hin und her. Doch ab hier muBten die Mariazeller die Kaumberger mit dem Prae-dicanten ziehen lassen, da sie sich schon auf Jrirger'scher Freiheit bef4_nden. Daftir fiel ihnen aber der Kaumberger Richter Hans Isaiti165, der sich vom Gefecht auf Schleich-wegei'davonmachen wollte, in die Hiinde. Er wurde als Geisel im Stift behalten und in Ketten gelegt. Obwohl der Pfleger gliicklich mit dem Praedicanten zuriickkehrte, wo ihnen ein groBer Empfang bereitet 97 wurde, begann die Richterin, die ihren Mann vermiBte, ein groBes Klagen {!4ner 16a3 muBte ihr Ma''n daraulhin freigelassen, der Praedicantro/ aber wieder in Haft genommen werden. Dieser wurde sofort ins Kloster gebracht, wo er Z:uflolse kaiserlichen Befehls vom 15' sich auf seine Rtickkehr zum katholischen Glauben vorbereitete. Nachdem er in der Kirche am Hof revociert hatte, wurde er wieder nach Mariazell gebarcht. Bald darauf kam er sogar wieder durch Verwendung des pdpstlichen Nuntius als katholischer Seelsorger an eine Pfarrel nach lCumbach, von wo er eir wenig spiiter auf eine bessere nach Ungarn kam, wo er letztendlich starb. Nach der Endernung des Praedicanten wurde die Kirche in Kaumberg wieder eingeweiht, mit neuen Messgerdten hinreichend versehen und mit einem MariazellprJriester, zuerst mit P. Karl und dann mit P. Joseph Rockhenstillrod, besetzt. Letzteru beschreibt in seiner Handichrift, die sich im Archiv des Stiftes r ilien-feld befindet, die Ereignisse von der Gefangen-nahme des Praedicanten bis zur Einnahme der Kaumberger Kirche durch den Abt von I ilieuteld. Als das Stift an der Tqpisen im Jahre 1625 ulter seinem Abt lpaz Freiherrn von Krafft16e die Giiter Kreisbach und Arberg, die "dem Ferdinand Helmhard von Jorger wegen Rebellion confisciert worden waren, um 75. 000 fl. erwarb, betrachtete es auch Kaumberg samt Pfarre als sein rechtmj!$iges Eigentum und sandte P. Dominik Schnabl von Liebenthal"'als Pfarrer dorthin. Dadurch fiihlte sich Mariazell in seinem Recht gekriinkt, hatte man doch nach den wilden Jahren unter den Praedicanten wieder Ordnung geschaffen und die Kirche mit neuen Messp_riiten ausgestattet. Darauflrin strengte unser Kloster einen ProzeB"'an- der sich bis ins Jahr 1653 hinzos. Dabei stiitze man sich darauflz, 'dass kein mit Gewalt eingezogenis Gut nach Rechten und wissendtlichen Landsbrauch, sonderlich wieder ein Gottshaus verjiihrt werden mag etiamsi possidens bonam fidem justumque titulum haberet, und weill die Generalien verordnerq dass dergleichen possessiones in gewisser Zeit ihren legitimum titulum possessiones suae zu edieren oder in widrigen Fall die mit Gewalt entzogenen Gueter zu restituieren schuldig seyn. " Doch vergeblich, Kaumberg blieb fiir immer verloren. Trotz aller Z)listigkeiten wurde die Pfarre Kaumberg von 1622-1748 abwechselnd"' je einmal von Lilienfeld und Mariazell betreut. Seit U48 sind hier ausschlieBlich Patres aus I ilieufeld seelsorglich tiitig. 98 8. Eine Spur des Archiysstze Nach der Aufhebung von Mariazell erfolgte nach kurzen Administrationsperioden der ehemeligen Stiftsgiiter durch Mellg Kremsmifurster und Lilienfeld die Ubernahme derselben unter die Obhut der Staatsgiiter.-;ldministrationl 7s. Die Bibliothekuo wurde, wie wir schon gelesen haben, im Jabre 1790 dem wiedererrichteten Stift r ilienleld iiberlassen und somit gerettet. Das Archiv von Mariazell ist aber bis zum heutigen Tag verschwunden. Auch Igrraz Keiblinger, der Material fiir seine ausfiihrliche, dan:r aber nicht mehr verriffentlichte Arbeit iiber unser Kloster. sammelte, konate in seinem Beitrag zur kirchlichen TopographielT nur berichten:"Nach der Aufhebung des Stifies ist auch das Archiv desselben, man weip nicht, aw wessen Schul4 spurlos zu Gnndc gegarrSetL " Aus den Aufteichnungen aus den Jahren um 1785 von P. Benedict Taubenmerkl, dem letzten Prior des Stiftes, im Hafnsftsrger Gedenkbuch geht hervor, daB der Stiftungsbrief damals noch im Archiv des aufgehbbenen Klosters vorhanden und zu finden war. Dies bedeutet dlso, daB das Archiv nach der 4.1ft1gfrrng.i.l Mariazell belassen wurde und wohl ztv Zeit der Administrationr/6 der Giiter durch den Staat verloren ging. Nur in der Handscfrrifiea5ammlusg der Ungarischen Nationalbibliothek findet man singn Codex mit der Signatur Quart. I-at. 1260 aus dem Archiv unseres Stiftes. Die Handschrift triigt folgenden Titel: ARCHIVUM Cellerue inAustria id est Repertoiwn Synopticum Ex Venssimis Diplomaturn Originalibus desumptum In quo PraeterAnnontm et Temporum Seiem omnes Materise suis coaptatae locala= mentis corupicia ntur- 99 Ubersetzung212: Archiv von tlariazetl in Osteneich d 11- ilbersichtliche Tabelle, ansannmengestellt au den ii4testen Ariginalurhnden- Auper der zetlichen An' ordiung nach lahren sind alle Themen nach ihrer geographischen Lage anfzufinden- Sie wurde im ersten Drittel des 18. Jhdts. angelegt und laufend durch verschiedene Schreiber bis zur Aulhebung ergiinzt und fortgefiihrt. Der Umfang beliiuft sich auf 82, in sp?iterer Zeit nuderierter Bliitter, von iienen zahlreiche nicht besclirieben sind. Ferner sind noch 8 unnumerierte uud unbeschriebene Bliitter enthlaten. Die Eintragungen brecheu aus unbe-kannten Griinden nach Seite 82 ab. Der Einband aus braunem Irder ist iiuBerlich in gutem Zustand, obwohl einige Beschiidiguugen durch tierische Schiidlinee festzustellen siad. Der Riic[en der Handschrift ist mit barock stilisierten Blumenornamenten und dem abgekilrzten Titel 'Archivum Celleru in Austria' verziert. Hinweise auf den Vorbesitzer entdeckt man auf dem Titelblatt und auf den Seiten 81 und 82. Hier ist einerseits der Abdruck eines ovalen Stempels, dessen Bild ein Wappen und die Umschrift 'Jqnkovich Miklos Gyiltemdny" zeigt, und andererseits ein Stempel in Rautenform mit der l-egende 'Tanl<ovich Mik:los Gyi$teminy 1830", Yerzierungen und einem Wappen, zu sehen. Als-damaliger Eigenfiiter- kann Miklos JankovichlBbestimmt werdeu. Seine urrfangreiche Sammlung an Biichern, Handschriften, Miinzen und Antiquititen gelangte 1836 durch Kauf an das Pester Nationalmuseum. Auch das Mariazeller Archivhventar befindet sich seit damals im Besitz des Nationalmuseumsrdu. Alte Stempelabdrucke in rechteckiger Form und der Text "Ex Museo Hungarico" auf den Seiten 1 und 63 erinnern daran. Von wern, und von wo Jankovich die Handschrift erworben hat, konnte nicht festgestellt werden. Aus unbekannten Griinden existieren aus dem Archivum Cellense doch noch einige Schriftstiicke. Darunter folgendes(Auswahl): Iade 10, Nr. lll:'Vergleich zwischen dem clostels und der stqdt emmer eigene ban in die stadt. jAhrl einfuhr 300 SubArcelmoAbbate 160. Vltienn betreffendt die 100 Extract der stadt Wienn alten ordnung und freyheiten sub Ferdinando 19 der geistl. weiruchrincken in der stadt betrfrend. Anno 1526 publiciret. " Iade 10, Nr. 151:'Copia des reven so den herm von Vl/iennta wegen der einluhr der wein in der stadt und des lewhgeberu allda;ist gegeben worden awto 1662, die 4. Mqrtij. " Iade 6, Nr. l5'.'Adarn21a Petros hoff befreuter sattlermaister in VTten Stbt zu dem gotteshans zu Hffierbery 1000 fL anf das wdchentlichalldort eine hL Mefi soke gelesen werden- Sub Abbate lldephoruo anno 1732. " Lade 6, Nr. l7:"Sti[t bief des hem Adam Petraila seel. pro 10. 000 fL auf dem Hafnerbery. Sub Abbae Coelestino anno 1745. " e/' ',t C 1/"/ V t/ il': lltg[,'itt' Gllr,/ irt ctl i'! Lt,ryf;f,,,,,t Abb. 40 einer nkhbtt Abschifi des Archivinventues, Bib. Gdttweig 101 9.Larutera Petras AIs Sohn des Stifters Adam Petras und als Administrator der Wallfahrtskirche Hafrrerbere befa0te sich P. l-aurenz sehr intensiv mit derGeschichte seiner (rrche. Ihm verdanken wir heute drei Handschrifteq die als wichtigste Quellen fiir die Geschichte der Kirche Hafnerberg gelten. Die wertvollste davon ist wohl das Gedenkbuch, das auf seinem Einband aus rotem Samt reiche Silberbeschliige aufiveist. Auch sein [nneres ist der damaliger Znit entsprechend aufirendig gestaltet. Auszugsweise wurde das Werk schon von Dagobert Frey in der Kunsttopographie des Bezirks Baden, Wien 1926, verweudet. Neben wichtigen Informationen iiber den Gnadenort Hafnerberg finden wir hier auch iiuBerst aufschlu8reiche Eintragungeq die dis {ufhsSrrng von Mariazell beschreiben und vom letzten Prior des Stiftes, P-. Benedict Taubenmerkl, anschlieBend eingeftigt wurden. lm Archiv der Pfarre befinden sich zwei weitere Handschriften. Die eine beschiiftiet sich ebenfalls mit der Geschichte der Kirche und tragt folgendei Titellss auf dem Riicken des Buches: A NNALES ECCLESIAEBEATAE MARIAE. Gratiosae Wginis Matris in Morue Haflncr Anno 1740 Das Titelblatt im Inneren der Handschrift ist etwas genauer und eruns folgeudes: zihlt ANNALE S DE ONGINE,ET PROGRE ,csu Devotionis In E c clesia B e uis sirnae Vtryinis M A RIAE InMonte HffierEreaa Congesti u Testimonijs a Pre Latrentio Petras Ord: S S : P : Ben: t02 Pre Lanrentio Petras Ad:SS:P:Ben: Monqst: Cellae Muiae Professo, et pt: Praefaaz Ecclesiae Curato . Anno Salutis 0 174 Wie der Titel schon sagt werden hier annalenartis die Ereisnisse aus den ersten Jahren des Eestehens der Kirche aufse1stet. Die dritte Handschrift ist eine Arrflistung der Wundertaten des Gnadenbildesls der Kirche. Im Vollsmund Ist sie als "Wunderbuch" bekannt. Auf einer der ersten Seiten finden wir das Titelblatt mit folgender Inschrift: Yerzaichnus Deren Merckwtirdigen Wohltatten und Gnaden. Welche die allerseeligste Mutter Gottes Maria Mittel ihres gnaden-bilds in den Neu erbauten gottes =hauB auf dem Haffnerberg ihrenandiichtigen egkiindern villfiiltig erwisen hat. Zusamen getragen Von Patre laurentio Petras Professo Cellae Mariae und p:t: des bemelten paden orths beortneten Curato. AuB dennen noch vorhandenen oester Taffeln theils / andern glaubmiissigen Bezeugnussen und erzehlungen. / Im Jahr Christi des Herrn / 1.740 Das Buch spiegelt die Sorgen der Menschen der damaligen Zeit sehr eindrucksvoll wider. AbschlieBend sei gesa5, daB diese Handschriften von unermeBlichem Wert fiir die desctl'ctte des Wallfahrtsortes Hafnerberg, aber auch fiir die des Stiftes Mariazell sind, da sie in unvergleichlicber Weise die Zeit des 18. Jhdts. im oberen Triestingtal schildern. 103 IV. Bilder, Mobel und Gemfilde Durch die Aufhebuns Mariazells ist leider sehr viel altes Mobiliar verloren gegangen. Xur weniges blieb im ehemaligen Klostergebflude. Nach der Auflrisung Mariazells wurden die Mtibelstiicke an unauffiillisen Stellen un-d die Gemiilde an ihren Rahmen mit einem Braidstempel versehen, der die tnitialen C M mit einem Kreuz dazwischen aufipeist. Aber nicht nur auf Bilder, Gemiilde und Mribel, die aus dem Stift stamme& will ich in diesem Kapitel eingeheq auch alte Ansichten der Klosteranlage zur Zeit des Bestehens als solches sollen hier beriicksichtigt werden. l.Mariazell in alten Ansichten Insgesamt sind uns fiinf Ansichten Mariazells aus der Zeit seines Bestehens als Kloster erhalten, die man fiir wissenschaftliche Erwiigungen heran,iehen knnn. Eine davon ist auf Glas gemalt, zwei in Ol, die sich friiher im Stiftsgebiiude befanden und nun privater Hand gehriren, und zwei Kupferstiche der Topographen Georg Matthaeus Vischer und Schlegel. Georg Matthiius Vischer, 1672 Diese Ansicht starnmt aus der TOPOGRAPHA ARCHIDVCATVS AVSTRAE INF= MODERNAE. . . von G. M. Vischer. Auf dem Titelblatt dieses Werkes finden wir zu linker und zu rechter Hand je drei Wappen, die zu den damaligen st?indischen Verordneten gehriren. Da Abt Anselm Schiring (1654-1679) damals zu diesen zdblte, ist sein Wappen eines der sechs. Es befindet sich oben links und weist neben dem Z,eichen" tiber dem Inful und Pastorale ruhen, links und rechts folgendes Schriftband auf: Rmus. D. Dru. Abbas Mariae Aruelmus in Cella- Geory Matthaeus Wscher 1672 to4 Auf der dritten Seite der Topographie befindet sich eine Widmung des Buches an die Verordneten, unter denen sich natiirlich auch unser Abt Anselm Erwiihnung befindet: "Denen Hochwilrdig: in Gott Geistlich/ Edt/ und Hochgelehrten H eren: Hoch=und Wolgebohmen Henen: Wol Edlgebohmen Henen/ Herrn Anselmo / Abbten zu MariaeZelL...." Vischers Darstellung von Mariazell ist der 62. Kupferstich in der Serie seiner Abbildungen historisch bedeutender Bauten zu dieser ZeiL Sie zeigt uns das Stift vor der dritten Zerstrirung durch die Tiirken. Man sieht, daB sich die drohende Gefahr im ga::zen Gebiiude ausdriickt. Dies zeigen die dicken Wehrmauern 'm das gesamte Areal mit ihren Wehrgitngen und SchieBscharten, und der Umstand, daB sich dort, wo keine Wehrmauer das Gebflude schiitzt(Westfront), sich im ErdgeschoB keine Fenster, sondern nur kleine Offnungen befinden. tDic {ud, Omrn?odtufi r0i6 : dn0ott0edflli6l€Dt/onbf oSgeteDrten€men .DoctrwtD Solge0o[rncn-f3;;7rn : Uotetlgrbofrnrn Scrm ffinfslno / ffi0Dtcn ,u $Eorie$cll. Abb. 42 Wfunung der Topographia on Abt Anselm 105 Darstellung des Brandes im Jahre 1683 Aus Dalk fiir das Aufbliihen des Klosters nach der Zerstrirung anno 1683 durch die Ttirken schenkte der Convent dem Abt Roman Wohlrab im Jahre 1693 dieses Bild, das eine Huldigung an den FleiB desselben darstellt. Im Vordergrund sehen wir zwei allegorische Gestalten, von denen die eine die Trauer iiber die Zerstorung des Stiftes-sie zeigt auf das brennende Stift-und d.ie andere mit bi6nnendem Haupte] das den Eifer des Abtes verktirpert, die Freude iiber das Wiedererstarken des Stiftes darstellt; sie zeig auf ein vrillig wiederaufgebautes und aufbliiheudes Kloster. Links sehen wir einen Altar, der folgende Inschrift triigt: Vigilante Supremo Refert industria ftuctus Ubersetzung2l2: Unter der Obhut des Hdcluten triigt der Flei$ Frilchte. Auf dem Altar befindet sich, von Engeln gehalten, ein ovales Bildnis des Abtes Roman. In der oberen Bildh2ilfte sehen wir vier Engeln mit ebensovielen Spruchbiindern. Sie tragen folgende Inschriften: Abbate Yigilante Devastat Ihrcica Flamma Reddit Sacratior Ignis Caelo Patmcinande Ubersetzung3l2: Trotz der Obhut des Abtes verwilstet es (gemeint ist das Kloster) die Tiirkische Flotnme. Ein heiligeres Feuer (gemeint ist der Fleip des Abtes) kehn unter dem Schutz dcs Himmels zurilck Die Inschrift am unteren Bildrand wurde leider, da sie schon so stark beschiidigt war, zum Teil nicht vollstiindig renoviert. Zum Gliick wurde sie um 1830 von einem Pfarrer ins Hafnerberger Gedenkbuch abgeschrieben: Abb.43 Brand des Sti[res 1fr3 105 In Anlyersalo leLICIs DIeI ReCYrcV Abatl et AntIstItI sYo a ConYentY CeLLensI Data atqYeoblata di. Ubcrsetanng?: Zur iAhlichen Wienc*elv fus sfuckIu:lts, Tryes vom Cowat an MaiaeU seinilt Abt tpld Vomeh* geschanla wd gewidrn*. Das Bild befindet sich heute im Pfarrhof Hafnerberg wohin es vermutlich P. Benedict Taubenmcrkl nach der Aufhebung Mariazells Lokalcaplan daselbst, gebrar;ht hat. to7 Schlegel, t699 Dieser Kupferstich starnmt vom Topographen Schlegel aus seiner Univ. Typograph- , Viennac 1699 und kann als bedeutendste Darstell',ng Maiiazells verstanden werden, da sie fast einer Photographie sleichzusetzen ist. bie Ansicht zeigt uns das Kloster nach seinem Wiederaufbau nach der Zerstcirung durch die Tiirken. Es fiillt auf, daB die Tiirme sowohl der Stifu- ah auch der Pfarrkirche, nur Dachreiter und aus Holz waren. Im Conventgarten sehen wir das Gartenhiiuschen, von dem schon gesprochen wurde, linls davon Bienenstdcke und rechts ebenfalls arei kleine Hiiuschen. Im Vorhof des Klosters befindet sich nun erstmals einen SpringbrunnerL in dem eine Figur eines Benedictiners mit einer Pastorale in seiner rechten Hand steht. Dahinter zyrei Mrinche, die den Hof durchschreiten. Im Conventgarten fallen Glocken auf, die wohl, nachdem die alten durch die Tiirken zerstdrt worden waren, nun neu angeschafft worden sind. Generell kOnnen wir die Anlage in zwei Teile gliedern, in den Wirtschaftshof links und in das eigentliche Klostergebiiude rechts, daB sich um fiinf Hrife erstreckt. Im Zentrum die beiden Kircheu, die dem hl. Thomas geweihte Pfarrkirche und die Stiftskirche 'MariA Himmelfahrt". Hinter der Thomaskirche befand sich der Friedhof, der von einer Wehrmauer mit Wehrgringen beglena wurde. Auffallend die Sonnenuhren:an deiAt8enwand des Kapitelhauses, am Giebel des siidlichen Querschiffes und an der Siidseite der Praelatur. Wie bei Vischer ist rechts unten die Stiftstaverne mit ihren Stallungen zu sehen. Die weitere Erkliirung iiberlasse ich nun dem Sch<ipfer dieses Stiches selbst: 1. Ecclesia B. Winis MARUE (SnTtskirche) 2. Templwn Parcchialis S. THOMAE (Pfankbche St. Thomas) 3. Sacellum S. Archangelis MICIAELIS (Michaeblcapellc) 4. Clanswa a cellse monachonrn (KIaNr und kllcn der Mdnche) 5. Refeaorium t ds E a & \o 9o q \,. i:r \t .d 6 ti r ll,t,, \ ! 108 (Speisesaal) 6. CubiculaproAdvenis (Gtistezimmer) 7. Abbqtia (Praelatur) 8. Chorus 9. Capirulwn (Kapitelhans) 10. Ingressw et porta ad morutsterium (Klosterpforte) 11. Area &eior et villa cum stabulis (Aufieres Areat und Stalfungen) 12. Cubiculaofficialium (Wo hru^tngen der B e dienst et en ) Abb. 45 Detoil ans dem Babenberger-Statrunbout4 lhl<s oben Maiazall LO9 Franz Zoller, um L730 D_ie_ses_6femiilde, das sich nun in Privatbesitz befindet, wurde vom Maler Franz 7,o11er um 1730 gemall. Es zeigl uns ein w6nig barockisiertes Mariazell in Osterreic-h. Nun eelanft man nicht mEnr Ourcn die Pforte, die noch bei Schlegel zu sEhen1ar, sondern durch eine grtiBere_ Stile des Barock, die in den ersten, frriBten Vorhof fiihrt, in das Kloster. Verglichen mit Schlegel sind sonst eigentlich keine bemerkenswerten Vdriinderungen zu b-emerken. AuB91 diesem Bild malte Znller auch ein Fresko im groBen Refectoriumlr, das die Speisung der fiinftausend Mann d#steUte. Dieses wurde jedoch im Jahre 1844 uater dem Gutsbesitzer Exinger iiber- l ttincht. Babenberger-Stammbaum Bei der Darstellung Markgraf I*opolds III. , dem Griinder Maria- zells, im Babenbergerstammbaum des Stiftes Klosterneuburg werden neben dem Heiligen selbst seine Griindungen dargestellt. Rechts von ihm Stift Heiligenkreuz, rechts oben Stift Klosterneuburg und links Mariazell. Die Darstellung stammt, wie der Stammbaun; aus dem 15. J'hdt. und zeigt uns das noch rein romanische Kloster, wobei die Auffallend und besonders Stifukirche hervorgehoben significant Mariazell ist das groBe Tor der Mitte der Westfront" welches nur das heutige Hauptportal 5ein [znn. Da die Abbildung aus dem 15. Jhdt. stammt, ist nur die romanische l(l6s1s1anl3ge zu sehen. Aus diesem Grund fehlt der erste und dritte Hof die ja erst im 76. ll7. Jhdt. errichtet wurden. Aus diesem Grund sind die Gebtiude siidlich der Kirche eigentlich nur mit dem Kreuzgang und seinen angebauten Riumlichkeiten zu fiir identifizieren. wird. ir N r. o & N (l r.L \o d 110 2. Portraits von Mariazeller Abten Ildephons von Mannagetta-Lerchenau Abt lldephons (1708-1738) wurde am 16. August 1670 in Marktl, Pfarre Lrlienfeld, als Sohn des I*derers Joanne5 Mrnnagetta geboren und erhielt deu Taufnamen Matthiiusls:"Den 16. Au[usti ist dem Joanni Managetti undt seinem weib Chatarinae, I*derer in Marktl ein Kindt getaueft worden mit Namen Matthiius. Patrinus U#ffitri#ll3#'u*" das r*dererhaus in Markrl Nr.27 sein. Die Familie Managetta hatte im Mittelalter dem Patrizierstand mehrerer oberitaliensicher Stiidte angeh<irt. Valentin Managetta war der erste, der sich gegqp^ Eude des 15. Jhdts in Wilhetmburg ansiedelte. Johann Wilhelm'- war 46 Jahre hindurch der gefeiertste Arzt am Kaiserlichen Hof in Wien und wurde weithin beka.nnt durch das von ihm verfaBte "Pestbiichlein'. L637 wurde er gemeinsam mit seinen drei Briidern Matthdus, Karl und Franz in den Ritterstand erhoben. Mit Riiclsicht auf das aus Italien mitgebrachte Familienwappen erhielt er das Priidicat "Irrchenau", weiters Wappenhalter und Wahlspruch: "Fortiter et Suaviter"(Tapfer und mild). Ebenfalls ein Enkel des Valentin war der Maler und T,eichner Matthiius Managettq der um 1670 im Auftrag der Erzbruderschaft in Lilienfeld ein Andachtsbild zu Ehren dieses ff:r*TJl6prJfjft Der in Marktl geborene Matthiius Mannagetta trat in das Stift ein und erhielt den Nameu trdephons. Am 2. Juli 1694 lege er in Mariazell die Professle ab und nach seiner im Ja.hre 1698irfolgten Priesterweihe bis zur Wahl zum Abt war er als Kurat an der Stiftspfarre tatig. I-eider gereichte seine 3Gjiihrige Regierung aus finanzieller Sicht dem Kloster nicht gerade zum Vorteil, da sich Mariazell nac[^seinem Tod gendtigt sih, zur Tilgung der'driickendsten Schulderle3 39 fl. vom Stift Kremsmiinster aufzunehmen. Es gibt jedoch auch sehr bedeutende Aufgaben, die lldephons iI seinei Amtszeit bewiiltigte;so lieB er die Kirchen in St. Corona, Hafnerberg und Inzersdorf erbauen. 000 LLI Als er auf der R{ickreise von Inzersdorf in Wilhelmsburg im Gasthaus "Zum rothen Krebsen" fibernachtetelga wurde er v6m Schlag getroffen und am Morgen des 23. November 1738 in seinem Bett tot aufgefunden. Daraufhin wurde sein I*ichnam nach Mariazell tiberfiihrt und dort bestattet. Die feierlicheu Exequien, bei welchen der r ilienfelder Gelehrte P. Chrysostomus Hanthaler die Lrichenrede hielt" fanden aber erst im Jiinner 1739 statt. Abt Ildephons, der agch den Titel eines Kaiserlichen Rates ftihrte, trat wenig an die Offentlichkeit. 1712 erscheint er bei der Erbhuldigung an Kaiser Karl VI. uud am 22. Aprrl l720bei der Versamml ,ng, die anl2iBlich der Annahmne der Pragmatischen Sanktion abgehalten wurde. Das Portrait von Abt Ildephons, das sich im Stift Hsiligenkreuz befindet, stellte ihn urspriinglich in kbensgrriBe dar, wurde aber so stark beschiidigt, daB bei der Restaurierung, die l<iblicherweise durch das Stift Heiligenkreuz erfolgte, nur mehr das Brustbild erhalten werden konnte. tt2 Coelestin Pugl (?) Obwohl es nicht ganz sicher ist, daB dieses Portrait Abt Coelestin (1745-1751) darstellt, mrichte ich doch von diesem praelaten eine kurze Biographie folgen lassen. Nach dem Tode Abt Edmund Tams im Jahre 1744 schritt das aus 13 Conyg_ntualen bestehende Capitel zur Wahl, aus der Coelestin Puglles, bisheriger Pfarrverwesei von Inzsls6od A; Si"g"i h;;; gng. Er wurde im Jahre 1681 in Horn geboren und bat nach absolviertem Theologiestudium im Jahre 1705 in Mariazell um Aufnahme. Nach seiner im Jahre 1706 erfolgten Priesterweihe wurde er sofort zum Ktichen- und Waldmeister ernannt welche Amter er bis zu seiner Bestellung zum Pfarrer von Inzersdorfim Jahre 1711 beibehielt. In dieser Stellung verblieb er bis zu seiner Wahl zum Abt von MariazelL. Von der Pfarre her an die Wirtschafufiihrung gewrihnt, iibernahm er auch in seiner neuen Stellung die Oberaufsicht in der Stiftsdkonomie. Aber trotz seines Verstiindnisses, seiner emsigen Tiitigkeit uud seiner fast unheimlichen Sparsamkeit stimmte die Rechnung nicht, er muBte neue Schulden machen. Nach^leinem Tod stellte die Inveriturs-Comission einen Schuldenzuwachsl% von 17000 fl. fest. Nachdem man am 13. Dezember 1750 den Wahltagle des Abtes in iiblicher Weise gefeiert hatte, eing man mit dem Wuasche einer guten Nacht zu Bett. Aber fiir Coelestin sollte diese Nacht die schlechteste werden Als er niimlich zu spiiter nichtlicher Stunde aufstand, stolperte er, noch ehe er Licht machen konnte, und st[irzte mit voller Wucht in ein GlasgefiiB, das sofort zerbrach und dessen Scherben tief in den Oberschenkel des greisen Abtes eindrangen. Da sein Diener nicht zu Hause war, h<irte niemand seine Hilferufe. Der Blutverhist war zu gro8, trotz aller Bemtihungen der i\rne konnte er nicht gerettet werden. Am 5. Februar l75l starb nach geduldiger Ertragung groBer Schmerzen. Abt-Coelestfr f"fffte in seinem Wappenles die Flachsbrechel und drei Sterne oberhalb einer Trompete: die Sterne bar. der gestirnte Himmel deuten auf den Nameu 6eslssrin, und die Trompete diirfte ein Hinweis auf sein friiheres militiirisches Lrben sein. Wie das Portrait von Abt trdephons stellte auch dieses Coelestin ursprtinglich in kbensgrdBe dar, wurde aber ebenso so stark be- 113 ,cledigt, daB nur mehr das Brustbild erhalten werden konnte. Dic Restadrierung desselben erfolgte ebenfalls durch das Stift Heiligen- lrcuz" Jacob Pach Abt Jacob Pacb1e1t752-1782) wurde in der Nacht vom 13. auf den 14. November 1717 in Erlach/Hausruckviertel geboren, er erhielt in der hl. Taufe den Namen Sigmund Lropold. Sein Vater, der in Elach herrschaftlicher Tavern-Wirt war, beschloB, nachdem er keines von zehn Kindern am Irben halten hatte kdnnen, diesen seinen einzigen Sohn studieren zu lassen. Zu diesem Zweck schiclte er ihn nach Passau, wo er die uuteren Schulen machte, von wo er nach Linz um Philosopie zu studiereg und von dort nach Salzburg ging, um sich der Theologie zu widmen. Nachdem er z.uei Jahre dort studiert hatte, erkliirte sein Vater, er krinne das Studium nicht mehr finanzieren, und ,daB er ihn 2u sinm Gastrrirt als Kellner geben wolle. So kam der Student in ein Gasthaus in Stein an der Donau als Kellner! Doch WeiBenwolf, Besitzer seiner Heimatgemeinde, den Abt des Stiftes Kremsmtilster, Sigismund Iropold Pach aufuunehmen. Nach vollendetem Noviziat legte er am 8. November 1734 im Stift Klemsmiinster die Profess ab, bei der er den Namen Jacob erhielt. Nach vollendetem Theologiestudium wurde er 1739 zum Priester geweiht. In der Seelsorge wzu er nur kurz tiitig, da er schon mit Beeinn des Schuljahres 1741, der neuerrichteten adeligen Akademie des Stiftes die I-ehrkanzel fiir Philosophie und ein Jahr spiiter die Leitung des lnstituts i.ibernehmen muBte. Nachdem er im Schuljahr 1745/46 in der stiftlichen Hauslehranstalt Moraltheologie unterrichtet hatte, kam er als Beichwater in den da bat Graf der n er 1748 als Spiritual in das Nonnenkloster zu Passau kpm. Nachdem ihn der Convent Mariazells gebeten hatte, ihnen einen Kapitularen aus seinem Konvent als Abt zu schickeq gntschloB sich Abt Alexander von Kromsmi.instor nach langen Uberlegungen, P.Jacob Pach fiir das Amt des Abtes in Mariazell zu bestimmen. Am fiinften Oktober 1752 traf Jacob Pach in seinem neuen Witkungsort ein, drei Tage spiter erfolgte die Installation und am l5.Oktober die iibtliche Benediction. Er traf das Stift in den schlechtesten wirtschaftlichen Verhiiltnissen vor. Der Schuldenberg war damals fast hoffnungslos groB. Doch Wallfahrtsort Adelwang, von wo Abb.47 Abtlacob PachT Abb.48 Abr.Iacob Pach 1774 dcht und grng sofort dararq die Wirtschaft des Klosters zu sanieren. Es dauerte nicht lange und Mariazell war wieder schuldenfrei. Dies verzweifelte er erreichte er vor allem durch Ma8nahmerl wie den Bau eines Weinlellels, den Bau einer Miihle oder der Wiedereinliihrung der flisslingschwemme. Au8erdem fiillt in seine Regierungszeit der Bau der Kirche in Thenn- eb-erg-Dornau und vor allem die Barockierung der Stiftskirche. Doch herrschte trotz all des Wohlstands im Konvent Streit und Uneinisksil, was im Jahre 1782 der Hauptgrund fiir die Aufhebung war. Nach der im Oktober/Novembe-r erfolsten AufldsunE Mariazells blieb er bis Merz '1783 in seinem Kloster- Danacfi iibersiedelte er ins Stift Mellg von wo er 1786 in sein Heimathaus Kremsmtiu:ster zuriickkehrte. Irtaendlich starb er als gebrochener Mann in seinem Heimatkloster, im Stift Kremsmiinster gm 30. September 1791. Dort befindet sich ein Portrait, das uns den Abt als 63-jiihrigen zeigt" du einen Plau in seinen Hiinden hiilt und auf dessen rechter Seite ein Bildnis des leidenden Heilandes in der Dornau zu sehen ist. Der Plan driickt seine Tiitigkeit als Baumeister aus, er lieB Stiflskirche und Kloster barockisieren und die Kirche in Thenneberg bauen, was uns das kleine Bildchen links zeigt. Link tiber der Gestalt Jacob Pachs befindet sich folgende Inschrift: L P. P. C.A" C. M.I.A" AET. SVAE. L)ilII. =Iacobus Pach Profesrus Cremifanensis, Abbas Cellae Mariae in Austris retqtis suae 6j = Jqcob pach, profess von Kremsmiilster und Abt von Mariazell in Osterreicb, im Alter von 63 Jahren Weiters existiert ein Portrait von dem vermutet wird, da8 es auch Abt Jacob darstellt. Der Besitzer deselben stiitzt sich hier auf die Uberlieferung seines Hauses. Es ist leider nicht zu beweiseo, daB auch dieses Bild Abt Jacob darstellt. Daler bitte ich den [rser, sich selbst ein Urteil zu bilden. 115 3. Bilder im Diozesanmuseum, Wien "Maria mit dem Kind" von Martino Altomonte Dieses Bild befand sich um- 1900 noch in der Pfarrerswohnung im ehemaligen Klostergebdudem, wurde aber spiiter an der Ostiand des siidlchen Querdthiffes der Kirche aufgehiingt. Anfang der 6Ger Jahre wurde das Bild renoviert und dem e. b. Dom und Diozesanmuseum als Irihgabe tiberlassen. "Enqelsturz", "Das letzte Abendmahl" und "Christi Himmelfahrt" von Joseph Keller Diese drei Bildefll hingen ursprtnglish im groBen Saal der Pfarrerswohnung. Anfang der 6Ger Jahre wurden sie einer Erneuerung wiirdig befunden und renoviert. Dabei stellte sich heraus, daB die Bilder mit den Fresken in der Kirche zu Kalksburg, die von dem Maler Joseph Keller anno 1793 geschaffen wurdeq tibereinstimmen. Da das e. b. Dom- und Di<izesanmuseum noch kein Bild von diesem Maler hatte, wurden die drei Bilder demselben als I-eihgabe iiberlassen. 7t6 4. Gemiilde und M6bel im Stift Heiligenkreuz Nach der Auftrebung von Mariazell wurden die meisten der Mdbel an unauffiilligen Stellen und die Gemiilde an ihren Rahmen mit dem Brandzeichen C M (Cella Maiae) sodaB wir heute feststellen kdnnen, was aus unserem Stift stammt. Da bei vielen Portraits die jeweils dargestellte Person unbekannt ist, kann darauf nicht nlher eingegangen werden. Es folgt daher nur ein Verzeichnis der Mariazeller Mobilien: I. STIFTSMUSEUM: 1. Schreibsekretiir im Stil Karls VI. 1730 2. Schmuckkiistchen mit Geheimfiichern und Friichtestilleben in Stein um 1700. 3. 12 Scabello-Brettstiihle, ital. ' Renaissance, 17. Jhdt. II. STITTSGASTTIAUS: l[/ild,egger Stilberl: 4. Adelige Dame mit weiBer Halskrause, Mitte 17. Jhdt. , Inv. Nr. 609 5. Adeliger Herr mit Spitzenhalskrause, Mitte 17. Jhdt. , Inv. Nr. 610 Festsaal: 6. Kaiser Joseph tr. im Knabenalter, Ganzportrait 1760, Inv. Nr.670 7 . Erzherzogtrn Maria Caroline, Ganzportrait 1760,Inv. Nr. 671 8. Erzherzogin Maria Christine, Ganzportrait 1.760,Inv. Nr.672 9. (?)Eleonore Magdalena v. Ffalz-Neuburg, 3. Frau Kaiser I-eopolds I. , [nv. Nr. 673 10. Kaiserwappen Karls VI. , 1. Hiilfte 18. Jhdt. , Iuv. Nr. 676 11. Halboortrait eines adelisen Herrn im gelben Wor-s, dat. 1650, fou. Nr. OZ+ 12. Portrait eines adeligen Herrn im schwarzen Gewand mit Notenblatl um 1650, 177 Inschrift: R. S. -GAVOT[,Inv. Nr.675 Adelige Dame mit Fiicher, Mitte 17. Jhdt. , Inv. Nr. 679 13. Hoclsclule: um 1700, Inv. Nr.449 15. Papst rnnocenz VI. , 18. Jhdt. ,Inv. Nr.556 14. Gemiilde "Opfer Abrahams", Depot: 16. Portrait des Abtes lldephons (1708-1738), Inv. Nr.465 17. Portrait des Abtes Coelestin (1745-1751), Inv. Nr.466 18. Adelige Dame mit Rose, Inschrift:E.I. G. T. A E. T 18 1658, Inv. Nr. 688 19. Adeliger Herr mit Notenblatt, Inschrift: AETATIS SUAE X)iltr AO 1650, [nv. Nr. 689 Pfanhof Gaaden: 20. Gemiilde "Abraham versttiBt Hagar und Ismael", Ende 17. Jhdt. , [nv. Nr. 653 21. Adeliger Herr mit Barrett" L7. Jhdt. , Inv. Nr.658 I-eider ist das bei der Aufhebung erstellte Inventar nicht genau genug, um auch nur vermuten_-zu k<innen, welches Bild bei welcher Anga6i in diesem Dokumentm gemeint ist: In der Sommerabtei finden wir 3 Historien des alten Testamentes verzeichnel zwei dieser drei k6nnten die Nummern 14 und 20 sein. Ansonsten sind die Angaben zu ungenau, um weitere Vermutungen anstellen zu kdnnen. 118 5. Kreuzwegstationen Ats im Jii:rner 1872 enneuer Kreuzweg2l6 angescha.fft wurde, wurde der alte, der schon schadhaft geworden war, fiberfliissig. Aus diesem Grund wollte man ihn an eine andere Kirche verkaufen, ja gar verschenken;doch wegen seines schlechten Zustandes brachte man ihn nicht los. Darauflrin wurden die Stationen bilderweise in der Pfarre um 2750 Kr. je Stiick verkauft. Aus diesem Grund sind nun alle 14 Darstellungen des Iridensweges Christi in alle Winde verstreut. Der Erl6s aus dem Verkauf wurde zum Ankauf 14 neuer eiserner und vergoldeter Lauchter arm neuen Kreuzweg und zu kleineren Anschaftrngen veqyppdet. Der alte KrevxegLLtwurde im Jahre 1.841 von einer anderen Kirche um 30 f. WW. erworben. Er war eigentlich ein Geschenk an dieses Gotteshaus, doch hatte sie kurz zuvor schdnere Bilder geschenkt bekommeq worauf die Stationen der Pfarre Mariazell verkauft wurden Neben dem Kaufpreis von 30 f. WW. muBten auch 40 f. WW. fiir die Herrichtung der Gemiilde aufgewendet werden Das Geld hierfiir wurde teils durch das Sammelgeld, teils durch die Gemeinde aufgebracht. Bisher wurden drei Stationen dieses alten Kreuzweges gefunden, n2imlich die Nummern VlI, IX und )flI. Es wiire schdrL wiirden noch weitere Bilder auftauchen! Abb.49 l{ntzwe$to;tion I19 V. Monumente aus Stein L. Grabsteine Da manche Abte aus Mariazell durch Postulation nicht als Abte dieses Ordenshauses, sondern als Vorstiinde anderer Kldster starben, 5i1d rrns noch einige Grabsteine solcher Praelaten in anderen Stiften erhalten. Michael Grien (7552-1554); Stift Melk, Kreuzgang Nach der Postulation Abt Innocenz Wundsams nach Melk im Jahre 1552 yprde dem erst Z4-jiihigen Mariazeller Professen Michael Grienm die abt[che Wiird; tib5rtragen. Er stammte aus Zirknitz in Krain und hatte schon als Student bei Abt Innocenz die Stelle eines Famulus versehen. Er war ein recht tiichtiger Mann und machte sich besonders um die Neuanlage der Grundbtcher verdient, doch wurde er schon im Jiinner des Jahres 1554 nach Melk berufen wo er ern 22. Juni 1564 starb. Uber ihn schleibt Schramba in seinem Chronicon Mellicense: 'Wduatae Ecclesiae Mellicensi per mortem Innocentii nosus monasteiurn Cellae Maiae ad postulationem Melliceruium Abbatem ubmisit -. . . vb ruae pntdentiac, huntanitais a magnwimitalis, ob quas qimiqs virtfies nulli non fuit in venerdione " Michelcm GrierL Ubersetzung2u: Das Kloster Mmiazeil wurde nach dem Td von Abt lrmocenz beanftragt, Michael Grien a$ den Abtstuhl des verutaisten Stiltes Melk zu bm$en- -. . ein Mann von seltener Umsicht, Menschlichl<eit und Hochherziglccit, wegen welcher anfieryewohnlichen Tugenden er von allenverehx wrde. . Im Mariazeller Necrologium finden wir iiber ihn folgende Eintra- gung: 'Rq. in Christo pater et Dorn- Dom- Michael Griera fidelis hujus Mellicmsb coenobii abb. suu Doru MDLXIIII hora post meridiem ryintain Dorn quievit, cuius animavivot Deo. Amen " Lingua Germanica: 120 'Der hochwiirdigste fu Chtistus Vater und He4 Hen Michwl Grien, treucr Abt da Convents zu Mellg enrschlief im lahre des Herm 1564 in de, fu[ten Srunde nach Mittag seine Seek ruhe im Hetm- Amert " Sein Grabmal besteht aus einem ihn darstellendes Steinrelief aus dem 16. Jhdt. und folgender Inschrift: MICHAEL GRIEN CARN. D. G. ABB. MELLIC. S.AXO HOC CIAYDITT]R OB.AN. DNI. MDLXIV. MNS. tVN. DIE )O(I AETA. S. A. )OOW Ubersetzung2l2: Michael Grim ans Kroiq von Gottes Gnoden diesem Stein eingeschlossen- Er stwb qn 35Iahren Abt von Mellg ist unter 22 W. 1564 im Alter von Inschrift: Hic situs est Praesul clarus virtute Michael Qui fuit Austriacae nobilitatis amor. Post hunc enicuit Praesul virtutibus iisdem. Ubersetzung212: Hicr ruht der &urh seine Tugend befihmte Abt Michael Er war die Liebe des dsterreichischen Adek. Sein Nachfolger als Abt entrahlte in denselben Tugendcn t2L Laurenz ReiB, Stift Lilienfeld Nach der Berufung Abt Caspar Hoffmanns nap! Melk im Jahre 1583 wurde der Prior dieses Stift'es, I-awenz ReiBDS, zum Praelaten von Mariazell bestellt. Am 11. April 1584 erfolgte seine Installation. Er wurde zu Patschkau an der NeiBe geboren, hatte arn 14. Dezember 1578 ru Melk die Profess abgelegt, wurde bald nach seiner Ordination Kellermeister, Kastner und Prior. Er erwies sich ttichtig als Lesemeister bei der Einbringung des Mostes und kam im Jahre 1582 als Pfarrer nach Grillenberg. Von dort kam er im April 1583 wieder als Prior nach Melk bis zu seiner Berufung nach Mariazell.. Irider wurde er aber schon 1587 als Abt nach I itienfeldffi berufen, wobei er die Adminis-tration Mariazells bis zur Ernennuns eines Nach-folgers beibehielt. Diesen fand man in Johann Mtirfatd2os, Professen von Melk, im Jahre 1588. In der Stiftskirche Lilienfeld befindet sich an einem freien Pfeiler vor dem Presbyterium links vom Hochaltar das Grabmonument von Abt Iaurenz. Daneberq zu Ft8en der Stufen zum Presbyterium befindet sich der eigentliche Grabstein aus aus rotem Marmor mit dem Wappen dieses Abtes und folgender rnschr-ift: ANNO DNI MDCI DIE )XIY. MENSIS NOYEMBRIS OBDORMTVIT IN DNO REYERENDISS:IN CHO PATERAC NOBILIS D. D. I,AVRENTTVS REISS YIGI LANTISS:HVJVS SACRAE DOMVS ABBAS NEC NON SEREMSS:PI\PIS MATTHI,A.E ARCHID. AUSTRIAE ETC. CONSILIARVS DIG MSS:ETC. CUJUS ANIMAM DEUS IN MAN. SVAS SYSCEPTAM ET ELECTIS SVIS ASSO CIATAM YELIT. RE)ilT AUIEM PRAESENS MONAST. LAYDABILITER XV ANMS EIQVE YT BENE MERITO YENERAB. COhIVENT. MODERNVS I,APIDEM HVNC TALI NOVIIER MEMORIAE INSIGNITVM POSYIT. 722 Ubersetzung2l2: 24. November 1601 entschlief im Herm der in Clristus hochwilrdigste Vater wd edle He4 Herr Lanreru Reifi. Er wm unter otderem ein itberans waclxoner Abt dieses heiligen Haues ryd ein sehr wiirdiger Ratgeber des Filnten Matthias, Erzherzogs von Osteneich, nsw. Gott mdge seine Seele in seine Hiind.e anfnehmen und seinen Auserwiihken beigesellen Er hu das Koster 15 lahre lang percdnlich ufolgreich geCorwerx leitet. Filr seine Verdierute hat ihm der diesen Stein errichtet, der fiir ein solches Andenl<cn neu und prunlooll ansgestattet wurde Das Grabdenkmal, das sich gleich links von dem Stein befindet" zeigt uns ein Reliefbild, das den Abt in Pontrfikalgewiindern darstellt. Sowohl iiber, als auch unter der Figur des Abtes sind Inschriften angebracht: Oben: Am derz,eitige S CIO EI{IM QVOD REDEMPI1OR MEVS VTWT ET IN NOVISSIMO DIE DETERRA SVRRECTVRYS SVM ET RVRSVM CIRCVMDABOR PELLE ME.A, ET IN CARNE MF/. VIDEBO DEVM SALVATOREM MEVM QYEM yTSVRVS SVM EGO ET OCVLI MEI. Ubersetzung312: Ich weip jq, daS mein Erl1ser lebt, und an lti.ngsten Tage werde ich ans der Erde anfenteh.en lch werde wieder von meiner Hqfi wngeben werden, urd in meinem Fleisch werde ich Gott, meinen Retter, sehery mit eigenen Augen werde ich ihn sehen Unten: REISSWS HOC TVMOT,O T,AYRENTTVS ECCE QYTESCO SLESTA ME GEr{VTTPATRH PATSCHOVTyM EST. SPOI\ITE MONASTERII MELICENSIS SACRA PROFESS, SUAVE FVIT IWEI\I FERRETONANTIS ONYS. Hrc pRroR EYECTVS MOX AVOCO&INDE MARTAE PRAELATI IN CELLIS COGOR OBIRE IVGVM. PRAEFICIOR TANDEM DIGNE VENERABILIS ABBAS HIC VBI CAMPORYM LILIA PYI]CHRA YIGENT. 723 INVITVM TRNilT DEVS AVGVSTVSQYE RYDOLPH ORDIMS ET VOLVIT I.,ECTA CORONA MEI. AVSPICIE ERG'O TANTIS VIGILIQVE I,ABORE E)ilREVTVM GESSr VIVT{VSAD VSQVE DIEM. TV NOSTROS QVISQVIS CASVS MEDITARTS ET IPSE DISCE MORIAC CINERI FAVSTA PRECARE MEO. Ubersetzuag2l2: Schlesien hu mich geborery Patschan ist meine Heimatstadt. Freiwillig legte ich ak junger Mann die lrciligen Geliibdc im Kloster Melk ab, stip wu es mir, die Last des Allerhbcluten zu trqgen- Hier wurde bh zum Prior erhoben; bald wurde ich abberufen und gezwungen, in Maiazell das loch der Abtwrbde anf mich zu nelvnert Schlieplich wrde mir hier, wo die schdnen Lilien des FeWes bnheq das efuittudige Amt des Abtes zu Teil - gegen mebrcn Willen zogen mich Gott und. Kaiser Rudolph dorthin, und anch eine anserwdhlte' Schar meiner Mercbntder wollte es. Unter solchm Vorzeichen habe ich also meinAmt mit wachender Sorge bis zum letzten Tag ansgeiibt. Wmn Du ilber mein Schicl<sal nacMenkst, wer arch immer Du bist, leme anch Du zu sterben und bae wn Gliick fiir meinc Asche. In diesem Grab ruhe ich Lanreru Reip. 724 Georg Schedler, Stift Gottweig Nach der Verwaltung Mariazells durch den Administrator Wolfgang Hundertiar kam es endlich im Jahre 1601 zur Bestellung eines Abtes. Diesen f4gd man in dem damaligen Prior von Gtittweig, in Georg SchedlelDT. Er wurde rrm 1567 in Altdorf/Allgiiu bei Ravensburg geboren, seine Profe0 legte er vor 1591 ab und zum Priester wurde er am 8. Juni 1591 geweiht. Am 20. November 1601 kam es zur Postulation Georgs nach Mariazell. In seiie Amtszeit fiillt der gro0e Brandm im Jahre 1603, der den gesamten Meierhof und die beiden Kirchen in Schutt und Asche legte. Trotz der schlechten Situation des Stiftes gelarrg es ihm, innerhalb kurzer Zeit den Schaden wieder gut zu macheu. Leider wurde er schon bald wieder in sein Heimatlaus, ins Stift Gdttweig zuriickberufen, um dort den Krummstzb m fiihren Dies erfolete am2'1.. November 1603. Bis fi seinem Todm im Jahre 1610 true er hier die Wiirde des Abtes. In der Vorhalle der Stiftskirche befindet sich der Grab-Epitaph von Georg Schedler in der Wand eingemauert. Wir sehen hier ein Steinrelief aus rotem Marmor, das uns den Abt in einem Messkleid, der Inful auf seinem Haupt und dem Pastorale in seiner rechten Hand zeigt. Zu seinen Fi8en linls ein Messkelch und rechts sein Wappeq das in vier Felder geteilt ist: linls oben und rechts unten ein dreikiipfiger Windhund, und rechts oben uud links unten der Kopf einer Ziege. Um das $ildnis des Abtes befindet sich folgende Inschrift: RDSADMINXOPRACDNS:D / GEORGIVS SCHEDI,ERVS ABB,AS GOTIWIC: DTGMSSTME / Hrc REQVIESCm. OBrIT rN DNO.ANNO:M:DC: X: DIEVIII MENSIS: MARIIO. / Obersetzung: Der hochwttrdigste Vuer in Christus und Hen Geory Schedler, hochwilrdigster Abt von GAfiweig ruht hien Er stu'b im Herm arn 8. Miirz 1610. t25 Weiters erinnert an Abt Georg noch ein Gedenl<stein im Kreuzgang des Stiftes Gtittweig: QYID:ROGIT AS AREAE QSNA ST CODITOR AVTQS MARMORE DISTORTV TE)GRIT ARTE SOLYM: INTEGER HOC YITAE PIUS ET DIGNISSd,BBAS SCIIEDLER AB INIEGRO SVRGERE TVSSIT OPUS. \rIR PROBUS ET SAPIES Q YIX VIGITATIOR ALIER HOC SECVT]I]O MVLTOS EXTITITANIE, DIES. CVfVS PERPETW SEMPER DEUS OPI: ET IER MAX: ASSERYET SERYETVBIQYE DECVS. AO A.PARTV VIRGINEO M. DC. VII. IJbersetzung2l2: Was fragst Dq wer der Grilnder dieses Hofes sei oder wer den uneben gewordenen Boden htnstvoll bedeckcn liep? Dieses Werk schuf Abt Schedler, ein Mann von untadeligem Lebenswandel, fromm und wiirdig vdUig neu Inurcerer Zeit gab es schon lange keinen so rechtschaffenen, weisen und wacluanten Abt mehr. Seinen Ruhm mitge der -hdchste und drei Mal grdfite Gott ewig wahren wtd iiberall bewalreru Im lahr 1607 nach der jungfriiulichen Geburt. t25 2. Behauene Steine aus dem Klostergebiude Beim Abbruch der Klostergebiiude um 1965 kamen plOtzlich drei Steinbldcke, in welche Tierfratzen singemeiselt sind, zum Vorschein. Einer von diesqq dreien wilr so demoliert, daB er auch anm anderen Schuttmaterial2lo geworfen wurde. Die'anderen beiden befinden sich bei Privalpersonen in Mariazell. Die Steine diirften beim Barockumbau im Weg gewesen sein und daher als gewohnliche Mauersteine weiterverwendet wordeu seinDer eine diirfte einen Schafskopf mit einem Kranz auf dem Haupt in sich tragen. Interessant ist hier besonders, daB der Stein auf der einen Schmalseite ei-ne Einkerbung, auf der anderen eine nach auBen stehende Rllle, und auf der Hinterseite eine leichte ![gl[rng besitzt. AuBerdem kann man an der rechten Schmalseite die EinmeiBelung einer rdmischen Zehn sehen. All dies deutet auf die Zugeh<irigkeit zu einem rundlichen Gebilde (vielleicht ein Brunnen??). Auffalllend sind noch zwei liicher an der Oberseite, deren Gfrnge in eine Offnung miindeq die als MauI des Tierkopfes zu sehen ist. Der audere Stein stellt eine Fratze mit langen Haaren und Bart dar. Auffallend sind hier besonders die Hdrner, zwischen denen sich eine Art Krone befindet. Abb. 54 Behauener Steiq entdccld 1965 3. Steinrelikte - aus St. Thomas ? Beim Abbruch eines Hause#1 in Mariazell, dessen Erbauungszeit in die des Abbruches der Pfarrkirche zum hl. Thomas tii[afand .ma.n mehrere behauene Steine. Daher nehme ich auch an, daB diese aus dieser Kirche stammen. Besonders zu erwf,hnen sind ein Fragment eines Grabsteines, das noch die Inschrift DEI in sich triigq'und ein Teil eines Poriales; vielleicht von dem, das friiher in die-Thomaskirche fiihrte 4. Grerusteine I. und Kaiserin Maria Theresia erfolgte je eine Grenzbegehung. Dabei wurden Grenzsteine errichtet, die gr<iBtenteils noch heute vorhanden sind. Jeder Stein enth?ilt die Inschrift M Z (Maria Zell) und eine Nummer, Unter Kaiser Iropold VI. Cetera Vestigia Was heute natiirlich noch an Mariazell erinnert ist der Name des Ortes, wo sich das Kloster befand, Klein-Mariazell. Vorher nannte sich weder das Stift, noch der Ort so. Das Stift trug seit alters her den Namen Mariazell und der Ort um das Kloster entweder Closter Pfarr oder Closter Ambt. Natiirlich erinnern auch die Bezeichuungen "Klosterbach" und "Mariazellerforst" an unser Stift. Auch die MariazellerstraBe in Irobersdorf und die ZelleA$se in WeiBenbach/Triesting sind auf Mariazell zuriickzuftihrenzu. Weiters flihren noch heute die Pfarren Hafnerberg und Mariazell, und die Gemeinde SooB, wo unser Stjft viel Grundbesitz hatte, die Flachsbrechel in ihren Wappen. Abb.51 llapppen &s Abtes Wtus Perckhofq (1fi61616) /:A -=/tr ;t4 - f"\T \"X Ya \"lF{ a dz\ \. le N^l: i\Ir Abb.52 Wappen dcs Abtes Rornanus Wohlrab ( 1679- bq ) ffi Abb.53 Wqpen fus Abtes Iocob Poch (1752-1782) 124 Anmerlarngen 1 Otto Eigner,.Geschichte des aufgehobenen Benedictinerstiftes Mariazell in Osterreich, Wien 1900,5 3 2 Karl Irchner, Die Babenberger, Wien 1975, S 125 3 Otto Eigner, S 4 f. 4 Karl Irchner, Die Babenberger, S 125 5 Otto Eiguer, S 15 f. 6 P. Gregor Westermair, Neugesetzter Maybaum, Crembs 1694, 7 8 9 s46f. Otto Eigner, S 10 ebenda S 11 ebenda S 16 10 ebenda S 401f. 11 ebenda S 17 f. 12 ebenda S 32 f13 Rieck Walter, Das Portal am Klosterbach, S 79 14 Otto Eigner, S 35 f. 15 ebenda S 47 f. 16 ebenda S 109 17 ebenda S 143 18 ebenda S 185 19 ebenda S 188 tr 20 Clemens Anton l-ashofer, Professbuch des Benediktinerstiftes Gdttweig, St. Ottilien 1983, S 156 21 Otto Eigner, S 21 22 ebenda S 310 tr. 23 ebendas20ff. 24 Donin Richard Kurt,Zur KuDstgeschichte Osterreichs Gesammelte Aufsiitzte, Stiftskirche in Mariazell, WienInnsbruck-Wiesbaden 1951, S 66 ff. 25 Otto Eigner, S 379 26 ebenda S 49 27 Berndorf, Bundesg5nnnasium;Orat et labora, Berudorf 1989, s37f. 28 29 30 31 32 Donin Richard Kurt, S 307 f. ebendas310f. Westermair Gregor, S 51 Berichte uad I\4illgilrrngen des Alterthumsvereines 1896, S 126 Otto Eigner, S 240 f. 729 ebenda S 385 u. S 309 34 ebenda S 124 35 ebenda S 203 tr 36 ebenda S 350 37 ebenda S 296 ff. 38 Romanische Kunst in 6. , Ausstellunpkatalog Krems 1964 39 Otto Eiper, S 387 40 ebenda S 296 4l ebenda S 318 42 ebenda S 186 43 ebenda S 318 44 ebenda S 393 f. 45 ebenda S 393 f. 46 ebenda S 318 47 Pfaar-Protocoll zu Mariaezell in Osterreich 1752-1782, Innenseite des Deckels (Archiwm Cellense Liber 19) 48 Otto Eigner, S 396 49 Maidhof Adarn, Die Passauer lJrbare, Passau 1933, S 215 f. 50 Otto Eigner, S 423 51 ebenda S 207 52 ebenda S 63 53 Jahrbuch fiir I-andeskunde von NO 1984, S. 144, N. 62 54 Otto Eigner, S 66 55 Jahrbuch fiir I-andeskunde von NO 1984, S. 144, N. 65 56 ebenda S 144, N. 66 57 ebenda S 146 58 ebenda S 156 59 ebenda S 149 60 Otto Eip.er, S 125 f. 6L ebenda S 327 62 ebenda S 36 63 Jahrbuch fiir I-andeskunde von NO L984, S 162 & Otto Eiper, S 37 65 Jahrbuch fiir I-andeskunde von NO 1984, S 162 66 Otto Eigner, S 369 67 Hanthaler Chrysostomus, Recensus genealogicus diplomaticus, Tom [I. , Wien 1819 & 1820, S 130 68 Nepomucky Ernsq Die Tiirken in NO 69 Westermair Gregor, S 44 70 Gedenkbuch 1{afnerberg, S. 1M f. 33 130 77 E. b. Di<izesanarchiv Wieq Ncistach 72 Kirchliche Topographie, Wien 1826, Nristach, S 85 f. 73 Westermair Gregor, S 43 74 Weifl Heinrich, Hist. Ortsnamenbuch von NO 75 Westermair Gregor, S 43 76 Otto Eiper, S 10f. 77 Maidhof Adam, Die Passauer IJrbare, Passau 1933,3216 78 Verein zur Rettung der St. Pankraz Kirchenruine in Nristach, Altenmarkt 1989 79 Westermair Gregor, S 44 80 Otto Eigner, S 310 81 ebenda S 93 82 Jahrbuch fiir I ^ndeskunde von NO 1984, S 142 83 Otto Eigrrer, S 249 84 ebenda S 249 f. 85 ebenda S 251 f. 86 ebenda S 299 f. 87 Wiener Diozesanblatt, Jg. 1894, S 162 88 Otto Eigner, S 301 89 Wiener Dozesanblatt" Jg. 1894, S 166 90 Otto Eigner, S 301 91 ebenda S 255 tr 92 ebendas25str 93 Annales Ecclesiae B. M. V. ,I.a;rtrerz Petras, S 5 94 Otto Eigner, S 156 95 GedenkbuchHafnerberg 96 Die Wallfahrtskirche am Hafnerberg, Pfarre Hafnerberg 97 Otto Eigner, S 255 tr 98 ebenda S 302 99 Otto Eigner, Sngff 100 Frey Dagobert, Kunsttopographie des Bezirkes Baden, 1926, S 300 1898 Wien 101 Otto Eigner, S 17 102 ebenda S 18 103 Staufer Yinznra Das Totenbuch von Mariaz*ll, in Mitteilnngen des Benedictiuer-Ordens 1880/2, S 43 104 105 L06 107 Otto Eipea S 25 ebendaS403 Westermair Gregor, Otto Eigner, S 84 S 21 f. 131 108 Jahrbuch fiir Landeskunde von NO 109 Otto Eiper, S 126 110 ebenda S 197 ff. 111 ebeuda S 257 ll2 1984, S 146 ebendzS3ZT 113 ebenda S 37 114 ebenda S 53 115 ebenda S 369 116 ebenda S 63 117 ebenda S 141f. 118 ebenda S 209 f. 119 Jahrbuchfiirl-andeskundevonNO 1984, S 167 120 ebenda S 167 121 ebenda S 167 122 ebendaS 167 123 Otto Eigner, S 70 124 ebenda S 369 125 ebenda S 141 L26 Freundliche Mitteilung von Hrn. Othmar Amtmann, Pfarrer zu lnzersdorf ob der Traisen. Otto Eigner, S 400 128 N6 Landesarchiv Urbar Mariazell, Sig. C-13-7, fol. 29 129 Urbar Lilienfeld, fol. 57 130 Otto Eigtrer, S 147 131 ebenda S 180 132 ebenda S 180 133 ebenda S 180 134 4ffi sfrrngsinventar Mariazell (Stiftsarchiv Melk" Section 85, Karton 7) 135 Otto Eigner, S 336 136 ebenda S 337 137 ebenda S 1L6 138 ebenda S 428 139 Stanglica Franz, Aus der Geschichte des Mariazellerhofes in Wien, Monatsblatt des Vereines fiir Geschichte der Stadt Wien Nr.7 f9, Juli-September 1936 140 Otto Eigner, S 39 141 ebenda S 74 142 Jahrbuch fiir I:ndeskunde von NO 1984, S 157 143 Otto Eiper, S 75 tn t32 744 Jahrbuch fiir I andeskunde von NO 1984, S 157 145 Otto Eigner, S 112 1,46 Frey Dagobert, Kunsttopographie des Bezirkes Baden, Wien 1924 147 Otto Eiper, S 314 ff. 148 Frey Dagobert, Kunsuopographie Baden, Wien 1926 149 Otto Eigner, S 204 150 ebenda S 323 151 ebenda S 323 152 P. Conrad Schimelq Verzeichnis der Handschriften des Stiftes Lilienfeld, S 488 fff 153 Otto Eigner, S 194 1,54 Stiftsbibliothek Gottweig, Codex Nr. 875 155 Otto Eigner, S 218 156 Staufer Yinzenz, Das Totenbuch von Mariazell, Mitteilungen des Benedictiner-Ordens 1880/1, S 106 t57 Otto Eigner, S 364 f. , teilweise wdrtlich iibernornmen. 158 ebenda S 365 f159 ebenda S 365, Anm. 2 160 Wirtner ko, Heimatbuch Kaumberg, Kaumberg 1980, S 61 16I OttoEigner,5207 f. 162 ebenda S 208 163 [ro Wirtner, Heimatbuch Kaumberg, Kaumberg 1980, S 61 164 Otto Eiper, S 466 ftr 165 I-eo Wirtner, Heimatbuch Kaumberg, Kaumberg 1980, S 61 166 ebenda S 62 167 Otto Eigner, S 208 168 ebenda S 208 169 Brunner S. , Das Cistercienserbuch, S 174 170 Paul Tobner, Lilienfeld, S 27, Nr. 307 Otto Eigner S 210 172 ebenda S 456 173 l*o Wirtner, Heimatbuch Kaumb.erg, Kaumberg 1980, S 62 174 Jahrbuch fiir Landeskunde von NO 1984, S 235 fff. , fast wortlich dem Aufsatz von Alois Gehart entnommen l7l 175 Otto Eigner, 5324ff. 176 ebenda S 323 177 Kirchliche Topographie, Dekanat Pottensteiq Wien 178 Otto Eigner, S 323 1826, S 61 133 179 Constant von Wurzbac\ Biographisches kxikon des Kaiserthumes Oesterreich 10, Wien,.1836, S 76 ff. 180 JahrbuchfiirL:ndeskundevonNO 1984, S 136 181 Westermair Gregor, S. 3 f. 182 Jahrbuch fiir L.andeskunde von NO 1.9&+, S 148, der Aufsatz von Hrn. Alois Gehart wurde hier teilweise wrirtlich ilbernommen- 183 ebendaS 154 184 ebenda S L56 185 Pfarrarchiv Hafnerberg Codex HN 54 186 ebendaCodexHNss 187 Otto Eigner, S 374 188 Mussbacher Norbert, Heimatkunde Lilienfeld,3. Band, S 208 L89 ebenda S 208 190 ebenda S 208 ff. 191 ebenda S 211 192 Otto Eigper, S 246 tr 193 ebenda S 246 194 Mussbacher Norbert, Heimatkundg I ilisnfgld, Band 3, S 210 195 Otto Eigner, Sn6-285 196 ebendaS2S8 197 ebendaS285 198 Berichte und Mitteilungen des Alterthumwereines 1896, S 137 199 Otto Eigner, SZY2ffi.. 200 ebendaS3T4 201 Gedenkbuch Mariazell Tom- Itr. , annus 1962 2V2 Otto Eigner S 321 203 ebenda 148 204 Schramb, Chronicon Mellicense, S 631 205 Otto Eiper, S 168 f. 206 ebenda S 349 207 Clemens Iashofer, Professbuch Gdtnveig St. Ottilieu L983, s 136 f. 208 Otto Eigner, S 191 209 I qshofer Clemens, Professbuch G<ittweig 210 Freundliche Mitteilungvon Hrn. Alois Lintinger 211 Freuudliche Mitteilung Lintinger von flrn. Rudolf S 137 734 212 flbeneuung ins Deutsche drrrc,h l{rn" Prof. Mae Rudoloh Maurer 213 Lrbene-tzung ini UeutscLe durc.h I'Irn- Prof. ldag. Johann-Peter hrcbholzer 214 Aichiv der Pfarre flafoerberg 215 Frey Dagoberg Kunsttopogriphie Baden, S 260 216 Gedenkbuch Mariazell Tom- I. , S. l6U 162 217 ebendaS.64 135 Quellennachweis: Alterthumwerein, Berichte und Mitteilungeq Jahrbuch 1896, Wien 1896 Berndorf BG, Ora et I-abora - [at. Inschriften im oberen Triestingtal, Berndorf 1989 Brumer S., Das Cistercienserbuch Donin Richard Kurt, Zur Kunstgeschichte Osterreichs-Gesammelte Aufsiitze, Die Stitukirche in (Klein)-M aiazelT, lVisn-Inn sbruck-Wiesbaden 195 1 Eigner Otto, Geschichte des aufgehobenen Benedictinerstiftes Mariazell in Osterreich, Wien 1900 Frey Dagobert, Die Kunsttopographie des Bezirks Baden, Wien 1926 Gehart Alois, Ein Archivinventar des Klosters Mariazell aus dem 18. Jhdt. , Jahrbuch f. Landeskunde von NO 1984 Gdttweig, Benedictinerabtei, Stifubibliotheh Codex 875 Hafnerberg, Gedenkbuch ab 1740 Hafnerberg, Pfarrarchiv Hefnerberg, Die Wallfahrtskirche am Hafnerberg, Informationsblatt 1898 Hanthaler Chrysostomus, Recensus Genealogicus Diplomaticus, Wien 1819 & 1820 Iashofer Clemens, Professbuch des Stiftes Gdttweig, St. Ottilien 1983 lcchner Karl, Die Babenberger, Wien L976 Maidhof Adafl, Die Passauer Urbare, Passau 1933 Mariazell in O. , Archivum Cellense (Pfarrarchiv) Mariazell in O. , Pfaar-Protocoll 1752-1782 Mariazell in O., Gedenkbuch Tom.I. Mellq Benedictinerstift, Stifu archiv Mussbacher Norbert, Heimatkunde des Bezirts Lilienfeld, Band 3 Nepomuclry Ernst, Die Tiirken in Osterreich, Manuscript Niederdsterreich, Jahrbuch des Vereines fiir 136 I-andeskunde 1984 Oesterreich, Topographie des Erherzogthums, Band 5, Darstellung des Decanats Pottenstein Petras Laurenz, Annales Ecclesiae B. M. V. , Haf:rerberg 1740 Rieck Walter, Das Portal am Klosterbach, Altenmarkt 1986 Romanische Kunst in Osterreich, Ausstellungskatalog, Krems 1 964 St. Pankraz, Verein zur Rettung der Kirchenruine, lnformationsblatt 1988 Schimek Conrad, Verzeichnis der Handschriften des Stiftes Lilienfeld Schramb, Chronicon Mellicense Stanglica Franz, Aus der Geschichte des Mariazellerhofes in Wieq Monatsblatt des Vereines fiir Geschichte der Stadt WienT f9, Wien 1936 Staufer Vincenz, Das Totenbuch von Mariazell, Mitteilungen des Benedictiner-Ordens 1880 / 2 Tobner Paul, Geschichte des Stifes Lilienfeld, Lilienfeld 1902 Weigl Heinrich, Historisches Ortsnamenbuch von Niederdsterreich Westermair Gregor, Neugesetzter Maybaurn, Crembs 1694 Wierq Di<izesanblatt" Wien 1894 Wieq e. b. Dirizesanarchiv Wirtner l-eopold, Heimatbuch Kaumberg, Kaumberg 1980 Wurzbach Constant, Biographisches lrxikon des Kaiserthums Osterreich, Bd. 10, Wien 1836 Bildnachweis Aigner Thomas Abb.2, 14, 16,27,31,34 Alpenland B0hm Braun Abb.47 Abb.17 Gregor Abb.20, ?i,24,25,26,29, Franz 43,47,48 Bundesdenkmalamt Abb.l, 3, 18, 44 Eigner Abb.33, 55,56,57 Gritrweig, Stift Abb.12, 37, 38, 39, 40 Grefe Konrad Abb.22 Halmer Felix Abb.32 Hafnerberg, Pfarrarchiv Abb.4, 5,6,'7,8, 9, 10, 11, Otto 13,15,19,21, 29,35,36 Inzersdorf,Pfarre Abb.30 Klosterneuburg Abb.45 Kremsmiinster, Stift Abb.48 Vischer G.M. Abb.41,42 Westermair Grgor Abb.12, 38, 39 Zoller Frartz Abb.46 stift Dank Folgenden Personen mrichte ich auf diesem Wege danken: Mag.Johann-Peter Puchholzer P.Othmar Arntmann OSB P.Benedikt Pitschmam OSB Brihm Franz P.Benedikt Wagner OSB Ackermann Fran, Friederike Rehberger Braun Johann Mitterer Dr.Walter Reisinger Hildegard Pichler Prof. Rupert Marx Peter Kammerer Hans Wieshofer + HR Dr.Othmar Tuider Gregor