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2005
Informatik im Kontext Stellen Sie sich vor, man hätte Sie vor zehn Jahren gefragt: "Was wird in zehn Jahren das meist diskutierte Thema der Informatik sein?" Oder vor zwanzig Jahren? Oder vor dreißig Jahren? Wenn Sie jedesmal geantwortet hätten: "Datenbanken!" oder "Parallele Algorithmen!" lesen Sie vielleicht die falsche Zeitschrift. Doch Einigkeit unter uns anderen besteht wohl auch nur darin, daß sich Themen der Informatik schnell und substantiell ändern und daß sie recht breit gefächert sind. "PC-Architekturen, GUI, Multimedia, Objektorientierung, Internet, Künstliche Intelligenz, Open Source, XML, Zugriffssicherheit, WLAN, Weblogs, Langzeitarchivierung." Was war und ist wichtig und dauerhaft, was zufällig und überholt? Wie kann man ein solches Fach fassen-und gar für den Unterricht aufbereiten? Was kann als Ausgangspunkt dienen? Die Bedeutung der Informatik liegt in ihrer radikalen Wirkung auf den Alltag Informatik ist eine technische Wissenschaft. Ihr Rohstoff sind Erfindungen, so weit sie sich mit Software beschäftigt und gelegentlich auch Entdeckungen, wenn es um ihre Hardwarebasis geht. Aber das sind nur die Rohstoffe. Als Technik kann die Informatik sich nur selten ihren intrinsischen Motivationen widmen, sie wird in starken Maße durch äußere Faktoren angetrieben, gelenkt oder auch gebremst. Technische Entwicklungen kosten Geld, meist sehr viel Geld: Große Bereiche der Informatik werden von ihren Auftraggebern gesteuert. Informatische Produkte und Prozesse unterscheiden sich von vielen anderen Techniken, wie dem Bauingenieurwesen, der Atomenergietechnik oder der Weltraumfahrt dadurch, daß sie leicht kopierbar sind und damit schnell in Konsumtechniken diffundieren. Bei Software ist das ganz offensichtlich, bei der Hardware funktioniert es, solange sich Investoren finden, die für eine Chip-Fabrik einige Milliarden Euro vorstrecken. Das Mooresche Gesetz, die Leitlinie für die Investionsplanung in der Halbleitertechnik, beweist, daß sich bislang noch immer solche Inverstoren gefunden haben. Mit ihrer schnellen und breiten Diffusion und weil Software eine äußerst plastische Ware ist, die sich an unterschiedlichste Fragestellungen anpassen läßt, hat die Informatik einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung von Investitionsgütern jeglicher Art und ist gleichzeitig ein Element vieler technischer Konsumgüter. Ihre Software und ihre Prozessoren sind zum
2016
Dieser Beitrag präsentiert einen Mix von online und offline Maßnahmen, welcher in den letzten Jahren an der Fakultät für Technische Wissenschaften (TEWI) der Alpen-AdriaUniversität Klagenfurt im Bereich Studierendenmarketing umgesetzt wurden. Ziel der Maßnahmen war es, das Image der Informatik bei SchülerInnen zu verbessern, die Begeisterung bei jungen Menschen an der Informatik zu wecken und die Zahl der StudienanfängerInnen an der Technischen Fakultät zu steigern. 1 Einleitung und Überblick Informatik ist allgegenwärtig, ihre Anwendungsmöglichkeiten sind nahezu unerschöpflich und verändern unseren Alltag. Doch die Informatik hat in der breiten Öffentlichkeit einen schlechteren Ruf, als sie verdient. Viele verbinden das Bild von InformatikerInnen immer noch mit „Nerds im stillen Kämmerlein“. Die Zahl von StudienanfängerInnen in der Informatik stagniert, die Abbrecherquote ist hoch und der Frauenanteil gering. Dabei ist die Informatik eine höchst kreative Wissenschaft mit einer Füll...
Informatik Spektrum, 2008
Informatik und die Geisteswissenschaften Im Vorwort zu einem der Texte, der in Gestalt der Informationstheorie die Informatik begründete, schrieb Warren Weaver: "In fact, two messages, one of which is heavily loaded with meaning and the other of which is pure nonsense, can be exactly equivalent, from the present viewpoint, as regards information. It is this, undoubtedly, that Shannon means when he says that 'the semantic aspects of communication are irrelevant to the engineering aspects.' " 1 Das Außer-Acht-Lassen des Sinns einer Nachricht, eine Denkungsart, die fremder den Geisteswissenschaften nicht sein könnte, eröffnete der Ingenieurskunst die Welt des Geistes in Form quantifizierbarer Information. Dies geschah mit weit reichenden Folgen, wie schon Weaver geahnt haben könnte, als er den Gedanken folgendermaßen weiterschrieb: "But this does not mean that the engineering aspects are necessarily irrelevant to the semantic aspects." Dies ist die Einsicht, die im Jahr der Geisteswissenschaften diese und auch die Informatik interessieren könnte: Der Ingenieurs-Zugriff der Informatik auf die Welt der Zeichen und Nachrichten, und damit auf das Wissen der Welt, lässt Letzteres und damit das Geistige selbst nicht unberührt. Ganz im Gegenteil: Die Ordnung des Wissens und des Sinns liegt heutzutage nicht mehr in der Obhut von wohlmeinenden und technikfernen Bibliothekarinnen und Archivaren, sondern zunehmend im Besitz kapitalkräftiger börsennotierter Unternehmen der IT-Branche wie Google oder SAP, die Wissensbestände erschließen und intellektuelle oder ökonomische Prozesse formalisieren, damit normieren, was wissbar sein kann. Dennoch war es wissenschaftsökonomisch angezeigt, dass sich Informatik und die Geisteswissenschaften auseinander entwickelt haben. Die Informatik ist ganz offensichtlich keine geisteswissenschaftliche Disziplin, denn der Grad ihrer Formalisiertheit ist ein ganz anderer als es dort üblich ist. Sie besitzt zudem einen stark konstruktiven Zug, denn irgendwer muss die Computer und die Software ja bauen. Diese Fremdheit gegenüber den sinnbezogenen und interpretierenden Wissenschaften vom Geist war schließlich ursprünglich die Voraussetzung für ihre umwälzenden Wirkungen. Dafür geht der Informatik die analytische Distanz ab, die sie von den Geisteswissenschaften lernen könnte und wohl auch müsste. Eine Tendenz zur Geschichts-Vergessenheit, ein Ideal der voraussetzungslosen Schöpfung lässt sich nicht verkennen, was bei einer so jungen Wissenschaft wie der Informatik vielleicht zunächst eine lässliche Sünde war. Albert-László Barabási, ein Naturwissenschaftler, fragt sich und uns anlässlich der atemberaubenden Entwicklung des Internet dann doch (endlich): "Until the mid-nineties all research concentrated on designing new protocols and components. Lately, however, an increasing number of researchers are asking an unexpected question: What exactly did we create?" 2 Doch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein; auch dieses Heft und seine Beiträge machen das deutlich. Dabei hat nicht nur die Informatik sich ihrer selbst zu vergewissern. Auch die Geisteswissenschaften müssen sich auf die neue informatische Verfasstheit der Welt des Wissens einstellen, können sie nicht mehr allein deuten. Schließlich denkt man heutzutage sehr schnell an den Computer, wenn vom Alphabet die Rede ist, wenn es um Zeichen und
2012
Abstract: Wiederverwendung von Softwarekomponenten verspricht, Softwareentwicklung schneller und günstiger zu machen und die Ergebnisqualität zu steigern. Trotz diverser methodischer Ansätze ist es für viele Softwareentwicklungsorganisationen schwierig geblieben, diese Ziele auch nur ansatzweise zu erreichen. Vor diesem Hintergrund bietet „Inner Source “, die Verwendung von Open-Source-Praktiken in der firmeninternen Softwareentwicklung, neue Chancen.
Informatik-Spektrum, 2007
Die Informatik beschert dem Menschen eine Unmenge Neues, was besonders Geisteswissenschaftler mit gemischten Gefühlen aufnehmen, wo es doch schon gewöhnlichste Menschen so tun. Es ist die Rede davon, dass der Umgang mit Informationstechnik als eine neue Kulturtechnik neben Ackerbau, Viehzucht oder Krawattenbinden treten könnte. Leider aber verändert die Kulturtechnik auch die Kultur. Das führt zu einer delikaten Verschiebung, über die ich ein bisschen nachgedacht habe.
15 S. Lüneburg: Universität Lüneburg. , 2000
… was an seinem Platz nicht fehlt, tritt auf der Stelle.« 1 Georg Christoph Tholen, Platzverweis Vertraut man der fulminanten 700-Seiten-Dissertation von Andreas Reckwitz Die Transformation der Kulturtheorien , so lautet die entscheidende Prämisse des heutigen kulturtheoretischen Mainstream folgendermaßen: »Die Kulturtheorien gehen davon aus, daß die menschliche Handlungswelt erst dann verstehbar wird, wenn man die symbolischen Ordnungen rekonstruiert, auf deren Grundlage die Handelnden ihre Wirklichkeit kognitiv organisieren und damit auf spezifische Weise sinnhaft produzieren.« 2 Zweifellos gibt es fruchtbare Blickwinkel, unter denen Computer medien im Prozeß einer Sinn produktion zu betrachten sind. Gerade wegen ihrer semantischen Enthaltsamkeit nämlich -zu der noch mehr und Weiteres zu sagen sein wird -wegen ihrer semantischen Abstinenz also sind Computer überaus wirksam bei der Errichtung symbolischer Ordnungen, treten sie als Apparate und Medien bei der Errichtung von Wissensordnungen in Erscheinung, die ohne sie nicht existieren würden.
Handbuchartikel zur Wissenschaftssoziologie. erschienen in: Kneer, Georg & Markus Schroer (2010): Handbuch Spezielle Soziologien, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, 2008
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, Rainbow Captives: 2SLGBTQ+ Experiences Within and Beyond Incarceration, 2024
Παρεκβολαί / Parekbolai, 2022
Revista Internacional y Comparada de Relaciones Laborales y Derecho del Empleo, 2019
Mechanical Sciences, 2022
PROYECTO SINTETICO TBC El nacimiento, 2022
Texto & Contexto - Enfermagem, 2014
Journal of Biological Chemistry, 2000
J-PiMat : Jurnal Pendidikan Matematika, 2023
Polszczyzna północnokresowa – podsumowanie badań, 2023