Die operative Diagnostik und Behandlung spielen in der Gynäkologie eine große Rolle, die als Folge der laparoskopischen Techniken kontinuierlich zunehmen. Inzidenz von intraoperativen Komplikationen und Notfällen sowie Beschreibung von spezifischen Gefahrensituationen und Managementstrategien. Historischer Rückblick und Überleitung zur heutigen offenen und minimal-invasiven Chirurgie des Beckens anhand der jüngeren Literatur und eigener Erfahrung, Präsentation von 2 Fallbeispielen. Im Gegensatz zur historischen Chirurgie sind intraoperative Notfälle in der Beckenchirurgie heute seltene Ereignisse. Allgemeine Notfälle betreffen Narkosezwischenfälle und hohen Blutverlust mit Auswirkung auf die Blutgerinnung. Viszeralverletzungen von Darm, Harnblase und Harnleiter sind schwere Notfälle, bedeuten aber keine unmittelbare Lebensgefahr, sodass in Ruhe auf fachkundige Hilfe gewartet werden kann. In sehr seltenen Situationen kommt es trotz aller Vorsicht unvermittelt zu Verletzungen großer Gefäße, die das Leben der Patientin ad hoc bedrohen. Es besteht umgehender Handlungsbedarf. Auch bei leicht erlernbaren Eingriffen, wie der TVT(„tension free vaginal tape“)-Operation, können in äußerst seltenen Fällen Gefäßverletzungen mit fatalem Verlauf auftreten. Trotz aller chirurgischen Sorgfalt bleibt jede operative Therapie eine Behandlung mit Gefahrenpotenzial.