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NTM Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin, 2014
Politikwissenschaft, der Historiographie sowie selbstredend der Medizin und der Physiologie? Oder handelt es sich schlicht und einfach um das Wort dafür, dass wir uns als Menschen bewegen? Nur um die letztgenannte Bedeutung soll es hier gehen. Aber auch innerhalb dieser Grenzen ist etwas merkwürdig. ,,Sich bewegen'' ist offenkundig einer der elementarsten Vorgänge des Lebens überhaupt. Was oder wer sich nicht mehr bewegt, stellt sich oder ist gar tot: ,,Notre nature est dans le mouvement: le repos entier est la mort''-so bemerkt Blaise Pascal in seinen Pensées (II 129). Die anderen elementaren Notwendigkeiten und Fähigkeiten des menschlichen Lebens sind üblicherweise zweisilbige Tätigkeitswörter-ohne Vorsilbe und damit direkt und klar: ,,sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen'' soweit es die fünf Sinne, oder ,,essen und trinken'', soweit es elementare Bedürfnisse des Lebens betrifft. Die Wörter sind transitiv, benötigen für ihre Aussage aber nicht unbedingt ein Objekt. Bewegen ist zwar durchaus transitiv: ,,Ich bewege etwas''. Aber als elementare Lebensweise des Menschen ist es reflexiv und mit der Vorsilbe ,,be-'' ausgestattet: ,,Ich be-wege mich''. ,,Wegen'' als Verb gibt es zumindest in unserer Sprache nicht. ,,Sich bewegen'' erfordert also eine Art von Subjekt, das von sich
Machinima verspricht für Computerspiele das zu tun, was Brechts episches Theater vor einem Jahrhundert für die Konventionen des Theaters und des Films bot. Denn diese Praxis der digitalen Animation mithilfe von Computerspielen besteht aus einer systematischen Unterbrechung und Transposition von narrativen Rahmen und Kontexten, von Mythos und Handlung -also von denjenigen Elementen, die seit Aristoteles als zentral für das Drama gesehen wurden, die jedoch in der angehaltenen Bewegung, welche die Bedingung der Möglichkeit jeglichen Zitats darstellt, zum Stillstand kommen. Wie Benjamin im Hinblick auf das epische Theater beobachtete: "Je mehr ein handelndes Subjekt unterbrochen wird, desto mehr Gesten haben wir". 1 In Machinima werden Momente und Sequenzen des Spielens unterbrochen und in einen anderen Kontext (zeit-)versetzt, so dass diese Adaptionen unabhängig von ihrem unmittelbaren Produktionszusammenhang als bedeutungsvoll, interessant oder unterhaltsam aufgenommen werden können. Dieses Anhalten von bewegten technischen und semiotischen Relationen kann sichtbar machen, worum es bei Machinima geht. Es gibt daher mindestens zwei Gründe, Machinima im Hinblick auf Gesten zu untersuchen. Einerseits markieren Gesten in ihrer Zitierbarkeit den performativen Raum des Theaters oder Films, der von Machinima zitiert wird: " ‚Gesten zitierbar machen' ist die wichtigste Leistung des Schauspielers," betont Benjamin; "seine Gebärden muß er sperren können wie ein Setzer die Worte." Andererseits sind präzise kalibrierte in-game-Gesten schwierig umzusetzen, und dies sogar in äußerst ausgefeilten Beispielen von Machinima wie Marinos "I'm Still Seeing Breen". 2 Viele der digitalen Inhalte, die zu einem bestimmten Spiel gehören, tendieren dazu, keine einfachen Bewegungen des Charakters wie Nicken, Gesichtsausdruck, Kopfbewegungen oder Zielen mit einer Waffe in der Hand zu erlauben -wie man auch leicht in Episoden der Machinima-Situationskomödie "Red vs Blue" erkennen kann. 3 Die Schwierigkeit, eine Reihe von affektiven Ausdrücken durch Gestik und Mimik nachzuahmen, liegt an den Beschränkungen des Herstellens von Machinima (ohne die game-engine oder die 1 Benjamin, Walter: Was ist das epische Theater? In Grimm, Reinhold (Hg.): Episches Theater. Köln 1972, S. 88-93. 2
Computerspiele nutzen oft historische Thematiken und Settings. Neben reinen Spielqualitäten wird ihnen daher oft auch eine Eignung zum Erwerb von Wissen und Einsichten über bzw. zum Eintauchen in die Vergangenheit zugeschrieben, wie auch Qualitäten als Medium historischen Lernens. In den meisten Fällen betreffen die Diskussionen jedoch nicht nur die konkrete Gestaltung des einzelnen Spiels, sondern grundsätzliche Fragen des Verhältnisses von Vergangenheit und Geschichts-Darstellung. Dabei spielen zumeist Authentizitäts- und Gattungskonzepte eine wesentliche Rolle. Der vorliegende Beitrag nimmt demgegenüber Operationen und Formen des historischen Denkens in den Blick und diskutiert auf dieser Basis Kriterien der Plausibilität dieses Denkens beim «Geschichte spielen».
<container class="Artefakte der Avantgarden 1885–2015">. Mit Photographien von Michael Bilek und ausgewählten Einträgen aus dem Techniktagebuch-Kollektivblog, 2023
Auf Maria Benemann (1887–1980) wurde in der schmalen, auf biographische Aspekte fokussierten Rezeption bisher überwiegend als Dichterin Bezug genommen. Ihre Prosa sowie die bis Mitte der 1920er Jahre erschienenen journalistischen und essayistischen Texte blieben weitgehend unbeachtet – wohl auch, weil diese bis dato nicht neu aufgelegt oder in Anthologien aufgenommen und auch nicht vollständig bibliographiert worden sind. Ihr Nachlass, der ab 1989 am Deutschen Literaturarchiv [DLA] in Marbach angeliefert wurde, zeugt darüber hinaus von einem facettenreichen unveröffentlichten Schaffen.
Jeder kennt sie -die Spielfreude, die den Spieler involviert und begeistert, ihn gefangen nimmt und sich vergessen lässt. Neben diesem Faszinosum des Spiels kann der Begriff des Spiels zugleich als Interpretationsmuster dafür dienen, die ähnlich gelagerte Dynamik komplexer Systeme zu beschreiben. Dazu lassen sich bestimmte Charakteristika benennen, in denen sich jene Dynamik zwischen zwei Brennpunkten entfaltet: Das Spiel wird konstituiert durch die Reproduktion eines bestimmten Themas, zugleich aber auch durch dessen Variation; damit hängt zusammen, dass sich das Spiel in einer Hinsicht als ein geregeltes, in einer anderen aber als ein offenes begreifen lässt. Ihm ist eigen, dass es sich von einem Kontext separiert, dabei aber zugleich notwendig auf diesen bezogen bleibt. Der involvierte Spieler fügt sich mit einer gewissen Freiwilligkeit in das Spiel, geht darin zugleich kontextvariante Verbindlichkeiten ein, was zumeist mit einem entspannenden Müßiggang als auch einem an-und verspannenden Ernst korrespondiert.
Bücher bewegen. 375 Jahre Forschungsbibliothek Gotha, 2022
Bewegung"-im wörtlichen oder im übertragenen Sinn-ist nicht die erste Assoziation, die sich im Zusammenhang mit mittelalterlicher Kultur und Buchmalerei aufdrängt, auch wenn die Menschen dieser Zeit sehr wohl mobil waren. 1 Bereits in der "Admonitio generalis" Karls des Großen wird ausdrücklich untersagt, Neues und nicht Kanonisches aus eigenem Verständnis heraus zu predigen. 2 Zur Legitimierung der eigenen Argumentation bedienten sich Gelehrte und Dichter der auctoritates-ehrwürdiger akzeptierter Größen, wobei die zu Rate gezogenen Werke bzw. Autoren seit dem 10., 11. und vor allem seit dem 12. Jahrhundert zunehmend angegeben wurden. 3 Nach heutiger Diktion waren sie Vorbilder, Muster oder Modell, und gehörten zum Kanon. Spuren eines zeitgenössischen theoretischen Diskurses über das Thema in der mittelalterlichen Buchmalerei haben sich nicht erhalten. 4 Jedoch dokumentieren Musterbücher oder der Dekor und die Bildausstattung mittelalterlicher Handschrift end. h. die sich im Laufe der Zeit herausgebildete Bildtradition-, dass vor allem die Orientierung an den Vorbildern und nicht die freie Kreation gängiger Usus war. 5 Das Skriptorium des Echternacher St. Willibrord-Klosters Das Skriptorium des Echternacher St. Willibrord-Klosters, dessen prachtvoll illuminierte Opera des Thiofrid von Echternach (gest. 1110) aus dem frühen 12. Jahrhundert mit der Handschrift Memb. I 70 der Forschungsbibliothek Gotha hier im Zentrum stehen, orientierte sich in der ersten Blütephase seiner buchmalerischen Produktion im 8. und 9. Jahrhundert an Modellen der insularen Buchmalerei. In seiner zweiten Hoch-Zeit im 11. Jahrhundert bzw. während der Amtszeit von Abt Humbert von Echternach (1028-1051) rezipierte es Vorbilder der karolingischen und ottonischen Buchmalerei und verrät dadurch indirekt auch die Kenntnis antiker Vorlagen. 6 Um 1045 ging aus diesem Skriptorium das berühmte Evangeliar von Echternach, der Codex Aureus Epternacensis, hervor. Er befand sich zwischen 1801 und 1945 in Gotha und wird heute in Nürnberg aufb ewahrt. 7
2001
Rilkes wenig beachtete Dramen, die aus der Zeit zwischen 1894 und 1902 stammen, stellen nur einen kleinen Teil des vom Autor selbst wie von der traditionellen Rilke-Forschung ausgegrenzten frühen Werkes dar. Die unspektakulären Gehversuche auf dramatischem Gebiet orientieren sich – wie es für den jungen Rilke typisch ist – an den verschiedenen Stilrichtungen en vogue und sind daher denkbar unterschiedlicher Machart. Zeitlich parallel zur größeren Gruppe der naturalistischen Stücke entsteht eine Reihe von Versdramen, die dem lyrischen Werk zugeschlagen werden. Diese Zuordnung trägt dem Aufkommen des lyrischen Dramas im französischen Symbolismus Rechnung. Wie die Rezeptionsgeschichte der beharrlich abgewiesenen Bühnenentwürfe Mallarmés dokumentiert, erfordert seine konkrete Umsetzung die Etablierung neuartiger Repräsentationsstrategien. Damit situiert sich das lyrische Drama im größeren Kontext eines umfassenden, gesamteuropäischen Retheatra-lisierungsprozesses, in dem der mimetische,...
Anna Babka / Marlen Bidwell-Steiner: Begriffe in Bewegung. Gender, Lesbian Phallus und Fantasy Echoes. In: Bidwell-Steiner, Marlen / Babka, Anna (Hg.): Obskure Differenzen: Psychoanalyse und Gender Studies. Gießen: Psychosozial-Verlag 2013, 239-269.
Concordia discors. Ästhetiken der Stimmung zwischen Literaturen, Künsten und Wissenschaften , 2011
Pilgrimage to Jerusalem: Journeys, Destinations, Experiences Across Times and Culturesproceedings of the Conference Held in Jerusalem, 5 to 7 December ... Zentralmuseum / Byzanz Zwischen Orient) Hardcover – July 1, 2020, 2020
International Journal of Academic Research in Business and Social Sciences, 2021
Deuterocanonical and Cognate Literature Yearbook, 2012
Polirom, Iași, 1997
Journal of the Korean Society of Marine Environment and safety, 2015
Cambridge School Classics Project Blog, 2020
Asian Journal of Advanced Research and Reports, 2024
Virology, 1995
Iranian Journal of Positive Psychology, 2021
Surface and Coatings Technology, 2015
Current Opinion in …, 2011
Journal of Oral and Maxillofacial Surgery, 1991
HAL (Le Centre pour la Communication Scientifique Directe), 2018
Molecular biology of the cell, 2015
IEEE Transactions on Audio, Speech and Language Processing, 2006