Mitte der funfziger Jahre versammelte sich die Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft zu einem Symposion. Gegrundet von Alexander Rustow, dem Nachfolger Alfred Webers auf dessen Heidelberger Lehrstuhl fur Soziologie, beschaftigte sich die Aktionsgemeinschaft auf ihrem Treffen mit dem programmatischen Thema: „Hat der Westen eine Idee?“ Das Ergebnis der damaligen Zusammenkunft, an deren Vortragen und Diskussionen sich auch die anderen beiden Heidelberger Politikwissenschaftler, Dolf Sternberger und Carl Joachim Friedrich, beteiligten, lautete: „Der Westen hat eine Idee, [...]; der Westen ist sich aber seiner Idee nicht ausreichend bewust, ja, er handelt ihr vielfach zuwider — durch Tragheit des Herzens und des Geistes ebenso wie z.B. durch eine verfehlte Eigentums- und Sozialpolitik.“ Und die Redner nahmen fur sich in Anspruch, „von Parteien und Interessen unabhangig“ eine „Darstellung der entscheidenden Lebensfragen des Westens” gegeben zu haben.1