Monographs by Moisés Prieto
Stadtratsbeschluss Nr. 3704/2023, 2023
Der vorliegende Bericht ist das Resultat einer viermonatigen Studie über die Quellenlage zum Schi... more Der vorliegende Bericht ist das Resultat einer viermonatigen Studie über die Quellenlage zum Schicksal der zurückgekehrten Zürcher Freiwilligen, die während des Spanischen Bürgerkrieges (1936–1939) nach Spanien fuhren, um der Republik zu helfen und die Werte der Freiheit und Demokratie gegen die Rebellion faschistischer und monarchistischer
Generäle zu verteidigen. Ziel dieser Recherche war es zu erfahren, ob und inwieweit die Behörden der Stadt Zürich verantwortlich für Diskriminierung oder Stigmatisierung waren, die diese Spanienfreiwilligen nach ihrer Rückkehr in die Schweiz erfuhren. Es galt also zu ermitteln, ob die Stadt Zürich ihnen etwa den Zugang zu öffentlichen Stellen oder sozialer
Wirtschaftshilfe verwehrte. Zu dieser Fragestellung gesellte sich auch jene nach der Bedeutung der Stadtzürcher politischen Polizei (Staatsschutz) in der Zeit der (zweiten) geistigen Landesverteidigung, d.h. inwiefern etwa das kommunistische Credo vieler Spanienfreiwilligen eine Rolle für eine allfällige Diskriminierung spielte.
Für die Beantwortung dieser Fragen wurden hauptsächlich die Bestände des Stadtarchivs Zürich gesichtet. Von besonderer Bedeutung waren die Akten der Sozialen Dienste der Stadt sowie des Staatsschutzes (Kriminalkommissariat III, KK III). In der Absicht, weitere Belege für
eine allfällige Diskriminierung zu finden, wurden auch Nachlässe, Fonds privater Organisationen und Parteiarchive herangezogen, welche Ego-Dokumente wie Briefe, Unterstützungsbegehren, Dankesschreiben o.ä. beinhalteten. Auch Archive von Berufsverbänden wurden zwecks Ermittlung allfälliger Berufsverbote mitberücksichtigt. Zu diesem Zweck wurden auch Akten im Schweizerischen Bundesarchiv gesichtet. Durch
mündliche Interviews mit Kindern, Enkelkindern und Bekannten von Spanienfreiwilligen wurden weitere Recherchemöglichkeiten sondiert.
Die Recherche ergab als besonders wichtigen Befund die Feststellung, dass jene ehemaligen Spanienfreiwilligen, die sich in der Not um soziale Hilfe der Stadt bewarben, tatsächlich unterstützt wurden. Zwar lässt sich in den Akten der Behörden ein missgünstiger, feindlicher Blick auf diese Menschen erkennen, doch bleibt die Tatsache, dass die Stadt Zürich den
Rückkehrer*innen und ihren Familien wenn nötig unter die Arme griff.
Im Falle der Akten des Zürcher Staatsschutzes lässt sich hingegen kein definitiver Schluss ziehen. Dies hängt damit zusammen, dass nur sehr wenige Fichen und Dossiers über die in Zürich wohnhaften ehemaligen Spanienfreiwilligen überliefert sind bzw. dass im Laufe der Zeit mit grosser Wahrscheinlichkeit Akten vernichtet wurden. Verweise auf eine Hervorhebung des Spanieneinsatzes finden sich nur vereinzelt und es ist unklar, was genau mit diesem Sonderstatus beabsichtigt wurde. Diese Quellenlage würde daraufhin hindeuten, dass die Überwachung der ehemaligen Spanienfreiwilligen einen präventiven Charakter hatte. Es
wurde auch keine sogenannte ‘Schwarze Liste’ gefunden, die zur Verhängung von Berufsverboten hätte eingesetzt werden können. Doch gerade aufgrund der kargen Quellenlage im Stadtarchiv würde es sich lohnen, nach Beständen in anderen Institutionen zu suchen und die Befragung von Zeitzeug*innen auszuweiten.
Routledge Studies in Modern History, 2023
Between the mid-eighteenth and the mid-nineteenth century, the idea of dictatorship changed drast... more Between the mid-eighteenth and the mid-nineteenth century, the idea of dictatorship changed drastically, leaving back the ancient Roman paradigm and opening the way to a rule with extraordinary powers and which was unlimited in time. While the French Revolution produced an acceleration of history and created new narratives of dictatorship, with Napoleon Bonaparte as its most iconic embodiment, the Latin American struggle for independence witnessed an unprecedented concentration of rulers seeking those new nations’ sovereignty through dictatorial rule.
Starting from the assumption that the age of revolution was one of dictators too, this book aims at exploring how this new type of rulers whose authority was no longer based on dynastic succession or religious consecration sought legitimacy. By unveiling the role of emotions – hope, fear and nostalgia – in the making of a new paradigm of rule and focusing on the narratives legitimizing and de-legitimizing dictatorship, this study goes beyond traditional conceptual history. For this purpose, different sources such as libels, history treatises, encyclopedias, plays, poems, librettos, but also visual material will be resorted to.
This book is essential reading for scholars and students of modern history, the history of emotions, intellectual history, global history, cultural studies and political science.
Die durch den Kalten Krieg erlangte Salonfähigkeit der spanischen Diktatur wurde auch im Ausland ... more Die durch den Kalten Krieg erlangte Salonfähigkeit der spanischen Diktatur wurde auch im Ausland immer stärker hinterfragt. Auch in der Schweiz, die im Laufe des Kalten Krieges ihre Beziehungen zu einem nicht mehr so umstrittenen Land konsolidiert hatte, begannen sich regimekritische Gruppen zu kristallisieren. Linke Kreise gründeten bereits 1961 das „Schweizerische Komitee für politische Amnestie in Spanien“. Ab 1968 gesellten sich Elemente der Neuen Linken dem antifranquistischen Protest hinzu. Selbst in der Berichterstattung im Schweizer Radio und Fernsehen lässt sich ein Engagement gegen die Repression in Spanien feststellen. Die Beurteilung des Regimes war indes keineswegs einstimmig. Bürgerliche und rechtskonservative Blätter machten keinen Hehl aus ihrer Bewunderung für General Franco. Sein Tod im November 1975 und Juan Carlos‘ Inthronisation stellen eine Zäsur dar, die eine Phase der Hoffnung auf eine untraumatische Demokratisierung und Europäisierung des Landes einleitet.
Estudio sobre el programa de la televisión suiza Tele-revista, destinado a la emigración española... more Estudio sobre el programa de la televisión suiza Tele-revista, destinado a la emigración española residente en Suiza. La obra trata las emisiones desde su inicio en 1973 hasta el año 1989, abordando tanto los diversos contenidos (actualidades política y social, educación, cultura, género, deporte, economía y turismo) como los contextos que influyeron en la génesis del informativo (política migratoria, consumo de televisión, situación de los medios en el país helvético). El análisis cobra un interés adicional por abordar la Transición democrática en España desde la perspectiva de los emigrantes.
Master's Thesis, University of Zurich (Switzerland), 2005
Edited Volumes by Moisés Prieto
hg. v. Nina Kreibig / Thomas Macho / Moisés Prieto
Ob Opfer von Genoziden, Attentaten, häusliche... more hg. v. Nina Kreibig / Thomas Macho / Moisés Prieto
Ob Opfer von Genoziden, Attentaten, häuslicher Gewalt, Unfällen oder Naturkatastrophen: Listen sind nie »unschuldig«, sondern verfolgen immer bestimmte Absichten. Register suggerieren Kontrolle, sind aber auch Machtinstrumente. Listen von Verstorbenen dokumentieren gesellschaftliches Handeln und erzählen eine eigene Geschichte des Todes. Die Beiträger*innen untersuchen von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart Zählungen von Gefallenen oder Verstorbenen in kolonialen Kontexten, Unfallstatistiken, Todeslisten in der NS-Zeit, Suizide in der DDR sowie Todesfälle von Geflüchteten. Ihre Analysen fokussieren dabei die Hintergründe und Motivationen der Urheber*innen und liefern damit einen erhellenden Einblick in die Macht der Statistik.
Ob Opfer von Genoziden, Attentaten, häuslicher Gewalt, Unfällen oder Naturkatastrophen: Listen si... more Ob Opfer von Genoziden, Attentaten, häuslicher Gewalt, Unfällen oder Naturkatastrophen: Listen sind nie »unschuldig«, sondern verfolgen immer bestimmte Absichten. Register suggerieren Kontrolle, sind aber auch Machtinstrumente. Listen von Verstorbenen dokumentieren gesellschaftliches Handeln und erzählen eine eigene Geschichte des Todes. Die Beiträger*innen untersuchen von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart Zählungen von Gefallenen oder Verstorbenen in kolonialen Kontexten, Unfallstatistiken, Todeslisten in der NS-Zeit, Suizide in der DDR sowie Todesfälle von Geflüchteten. Ihre Analysen fokussieren dabei die Hintergründe und Motivationen der Urheber*innen und liefern damit einen erhellenden Einblick in die Macht der Statistik. Nina Kreibig studierte Ur-und Frühgeschichte, Anthropologie und Alte Geschichte in Göttingen und promovierte zur Geschichte der Berliner Leichenhäuser im 19. Jahrhundert am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie beschäftigt sich u.a. mit Sepulkralkultur und der Geschichte der Emotionen.
Dictatorship in the Nineteenth Century, 2021
Historical research on modern dictatorship has often neglected the relevance of the nineteenth ce... more Historical research on modern dictatorship has often neglected the relevance of the nineteenth century, instead focusing on twentieth-century dictatorial rules. Dictatorship in the Nineteenth Century brings together scholars of political thought, the history of ideas and gender studies in order to address this oversight. Political dictatorship is often assumed to be a twentieth-century phenomenon, but the notion gained currency during the French Revolution. The Napoleonic experience underscored this trend, which was later maintained during the wars of independence in Latin America. Starting from the assumption that dictatorship has its own history within the nineteenth century, separate from the ancient Roman paradigm and twentieth-century totalitarianism, this volume aims at establishing a dialogue between the concepts of dictatorship and the experiences and transfer of knowledge between Latin America and Europe during this period. This book is essential reading for scholars and students of modern history, as well as those interested in political history and the history of dictatorship.
Peer-reviewed Articles by Moisés Prieto
Hispania. Revista Española de Historia, 2024
For most Spanish emigrants, the post-war migration experience meant an improvement in their mater... more For most Spanish emigrants, the post-war migration experience meant an improvement in their material living conditions. In some cases, it allowed a change from a situation of poverty and shame to one of well-being and pride. The move to a host country with a liberal society and a democratic regime allowed for considerable personal development. Yet, the long-term result of this new living condition was an asymmetry vis-à-vis the migrant’s family in the country of origin. The material or intellectual capital accumulated during migration may have altered family rela-tionships and even challenged hierarchies within the same family. In some cases, emigrants (returnees) became lenders, creditors, sponsors and even employers at home. This article aims to address the sentiments expressed in a context of temporary return. Adopting an oral history perspective involving interviews with Spanish emigrants in Switzerland, the article studies the role of certain dark emotions, such as envy or shame in the individual accounts provided.
Estudios de Historia de España, Dec 2022
Este texto analiza la percepción y la interpretación del retorno durante la Transición a la democ... more Este texto analiza la percepción y la interpretación del retorno durante la Transición a la democracia en España, desde las esferas políticas españolas, desde las instituciones administrativas encargadas de gestionar la política migratoria y desde los medios de comunicación. Este enfoque múltiple permitirá entender mejor cómo y en qué fases se desarrolló una nueva visión del fenómeno de la emigración y del retorno en este período de la historia española reciente. Para ello nos ocuparemos, en primer lugar, de las decisiones políticas y administrativas que canalizaron el retorno, tratando de averiguar en qué medida resultaron efectivas, pero también prestando atención a los principios ideológicos y jurídicos que las orientaban. En segundo lugar, nos centraremos en los medios de comunicación escritos españoles, que recogieron tanto este fenómeno social como los debates políticos que suscitó. Con el fin de obtener una perspectiva cruzada pretendemos ocuparnos, por un lado, de los medios de comunicación escritos en general y, por otro, de los pensados específicamente para los emigrantes.
Emotions: History, Culture, Society, Dec 2020
In the summer of 1964, Miguel Soto, a Spanish immigrant to Switzerland, was arrested and imprison... more In the summer of 1964, Miguel Soto, a Spanish immigrant to Switzerland, was arrested and imprisoned during his summer vacation in Spain, due to his participation in an anti-Francoist demonstration in Switzerland. This incident is the starting point for an inquiry into the problems – denunciation, political surveillance, xenophobia and anti-communism – that politically committed foreigners were confronted with in their home country and in Switzerland, and into the strategies they used to overcome them. Soto’s experience, including an oral history interview with him and archival material, reveals the regime of fear under which such immigrants lived, and questions the quality of democracy in post-war Switzerland.
History of Humanities, Jun 2, 2020
In 1967, German historian Reinhart Koselleck claimed that the Ciceronian topos called historia ma... more In 1967, German historian Reinhart Koselleck claimed that the Ciceronian topos called historia magistra vitae started fading in the late eighteenth century owing to the new aspects of irreversibility and acceleration that history had gained. History could thus no longer provide lessons for a deeply uncertain present after the French Revolution. Dictator and dictatorship are examples of terms in this dramatic reconfiguration that were rescued from an intellectual register and then used for political purposes. Meanwhile, it was in independent Spanish America that these terms and the reality behind them experienced a renaissance, though under particular circumstances conditioned by the creation of new states. This article discusses two Latin American dictators, José Gaspar Rodríguez de Francia, supreme dictator of Paraguay (1814–40), and Juan Manuel de Rosas, governor of Buenos Aires (1829–32 and 1835–52), from the point of view
of historia magistra vitae. Based on sources that include travelogues, pamphlets, and political essays, it aims to understand the persisting or fading relevance of the topos for the explanation of these authoritarian rulers by contemporaries.
Iberoamericana, 2018
En 1818, los médicos suizos Rengger y Longchamp viajaron al Paraguay con el objetivo de estudiar ... more En 1818, los médicos suizos Rengger y Longchamp viajaron al Paraguay con el objetivo de estudiar su historia natural. A causa de un atentado fallido contra el Supremo Dictador José Gaspar Rodríguez de Francia, fueron obligados a permanecer allí hasta 1825. Las experiencias darían lugar al Ensayo histórico sobre la revolución del Paraguay. Consciente de la peculiaridad de la dictadura como forma de gobierno a principios del siglo XIX y de la mayor importancia de los sentimientos en esa misma época, el artículo pretende analizar el ensayo desde el punto de vista de las emociones. Más allá de la dicotomía razón-emoción, los sentimientos expresados (miedo, honor, añoranza, etc.) y el régimen emocional que se evidencia en el texto legitiman o desacreditan al dictador.
Media History, 2018
Tele-revista was a biweekly Swiss television broadcast for Spanish immigrants living in Switzerla... more Tele-revista was a biweekly Swiss television broadcast for Spanish immigrants living in Switzerland. It dealt with labour and migration-related issues in Switzerland, information about Spanish cultural manifestations, political rights and interviews with committed immigrants and key figures of Spanish politics in transit on Swiss soil. First aired in 1973, in the final years of General Franco's authoritarian regime, the TV magazine, initially broadcast on the three Swiss TV channels, is an unique source of the Spanish transition to democracy, seen through the eyes of Swiss TV-makers with the collaboration of some Spanish journalists. Tele-revista was aimed for a better integration of Spaniards within Swiss society, who were considered worse integrated than the Italians. The paper pursues to present a general portrayal of the broadcast with a special attention to the years of the Spanish transition to democracy by means of focussing on the information about social, cultural and political issues.
Historische Zeitschrift, 2017
On September 6, 1839 a crowd of about 5,000 people started marching from the Zurich highlands tow... more On September 6, 1839 a crowd of about 5,000 people started marching from the Zurich highlands towards the city of Zurich and finally overthrew the liberal-radical government. This was due to the government’s intention to appoint the Hegelian theologian David Friedrich Strauß to the chair of dogmatics at the University of Zurich against the will of the Church authorities. Representatives of the Church and conservative politicians had founded a Central Committee in order to channel the protest against the political leaders’ intentions. In addition, the rebellion was triggered off by the rumour that the government was about to mobilise foreign troops to maintain order. Due to the conservative character of the „Züriputsch“, as this event went down in history, Swiss historiography denied it a sort of revolutionary dignity and stigmatised it to a large extent. Instead the negatively connoted term „Putsch“ took root in the German-speaking world and beyond. The present article aims at analysing the publications in the aftermath of the event, from the point of view of historical semantics. It considers the terms used to describe the events in Zurich, as well as the independent career of the term „Putsch“ with respect to the German Revolution of 1848/49. Finally, some observations on the metahistorical narratives are made.
Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, 2016
Capital and Morals are a well-known dichotomy that until now has above all interested philosopher... more Capital and Morals are a well-known dichotomy that until now has above all interested philosophers and social-scientists. On the basis of two case-studies in postwar times the different uses of moral arguments in public political discourse in Switzerland are presented: Arms trade and tourism to Spain. After WWII Switzerland intensified its relations with the Franco regime. Swiss banks granted Spain large credits to shore up the Spanish economy after the civil war. In addition, Swiss firms founded affiliated companies on the Iberian peninsula. In the early 70s Spanish demand for Swiss arms increased vertiginously, and the regime became the second biggest customer of the Swiss armament industry. At the time Spain had become one of the most popular holiday destinations in Europe thanks to the targeted promotion of tourism, which aimed at improving national revenues as well as brightening the tarnished image of Spain’s dictatorial regime. Especially in the late 60s the Left began to question this problematic relationship from a moral point of view. Despite the high percentage of voters in favour of radically curbing the export of arms and despite the existing laws, the Swiss Federal government downplayed criticism of Spain. Correspondingly, left-wing politicians criticized the Swiss tourists who travelled to Spain without taking into account the country’s precarious situation concerning human rights. Appeals to choose alternative destinations for travelling abroad were widely ignored.
Ayer, 2015
Swiss journalist, writer, and politician James Schwarzenbach (1911-1994) is a controversial figur... more Swiss journalist, writer, and politician James Schwarzenbach (1911-1994) is a controversial figure of Swiss 20th Century history. A fervid anti-Communist and Catholic, he fought in the 1960s and 70s for a massive reduction of immigrants living in Switzerland. Schwarzenbach was also a deep admirer of General Franco and built friendships with several important people of the Spanish regime. The present article aims to point out his Spanish passion and his contradiction between his admiration of a regime, which economically depended from the emigration of manpower, and Schwarzenbach’s policy against immigration in Switzerland.
Media History, 2015
Between General Franco's agony (October/November 1975) and the approval of the constitution (Dece... more Between General Franco's agony (October/November 1975) and the approval of the constitution (December 1978), European media reported intensively about the democratisation process in Spain. The present paper deals with its examination through the Radio della Svizzera di lingua italiana broadcasts. As the only Swiss Italian-speaking broadcaster, it tried to provide in-depth information and opinion on a country whose solid ties with Switzerland were based on economy, migration and tourism. The study of this non-commercial radio allows us to determine the way the democratisation was approached and portrayed for a Swiss audience and offers a genuine case for transnational historical research.
in: Migraciones & Exilios, 14, 2014, pp. 11-31
Desde 1973 hasta 2003 la televisión pública suiza emitió el programa Telerevista una vez cada dos... more Desde 1973 hasta 2003 la televisión pública suiza emitió el programa Telerevista una vez cada dos semanas, los fines de semana, y con una duración de quince minutos. Tele-revista era un programa en español dirigido a los emigrantes españoles en el país helvético que contenía reportajes de temas relacionados con la realidad de la comunidad española. En una primera parte abordaremos la imagen y la puesta en escena del poder institucional de la administración española en Suiza en el programa y de su evolución a lo largo del tiempo. En una segunda parte trataremos los esfuerzos del programa por formar a los espectadores en cuestiones de democracia y libertades en Suiza. Finalmente nos ocuparemos de la presencia cada vez mayor en la información cultural del programa de las particularidades y de las relaciones entre cultura popular y alta cultura.
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Monographs by Moisés Prieto
Generäle zu verteidigen. Ziel dieser Recherche war es zu erfahren, ob und inwieweit die Behörden der Stadt Zürich verantwortlich für Diskriminierung oder Stigmatisierung waren, die diese Spanienfreiwilligen nach ihrer Rückkehr in die Schweiz erfuhren. Es galt also zu ermitteln, ob die Stadt Zürich ihnen etwa den Zugang zu öffentlichen Stellen oder sozialer
Wirtschaftshilfe verwehrte. Zu dieser Fragestellung gesellte sich auch jene nach der Bedeutung der Stadtzürcher politischen Polizei (Staatsschutz) in der Zeit der (zweiten) geistigen Landesverteidigung, d.h. inwiefern etwa das kommunistische Credo vieler Spanienfreiwilligen eine Rolle für eine allfällige Diskriminierung spielte.
Für die Beantwortung dieser Fragen wurden hauptsächlich die Bestände des Stadtarchivs Zürich gesichtet. Von besonderer Bedeutung waren die Akten der Sozialen Dienste der Stadt sowie des Staatsschutzes (Kriminalkommissariat III, KK III). In der Absicht, weitere Belege für
eine allfällige Diskriminierung zu finden, wurden auch Nachlässe, Fonds privater Organisationen und Parteiarchive herangezogen, welche Ego-Dokumente wie Briefe, Unterstützungsbegehren, Dankesschreiben o.ä. beinhalteten. Auch Archive von Berufsverbänden wurden zwecks Ermittlung allfälliger Berufsverbote mitberücksichtigt. Zu diesem Zweck wurden auch Akten im Schweizerischen Bundesarchiv gesichtet. Durch
mündliche Interviews mit Kindern, Enkelkindern und Bekannten von Spanienfreiwilligen wurden weitere Recherchemöglichkeiten sondiert.
Die Recherche ergab als besonders wichtigen Befund die Feststellung, dass jene ehemaligen Spanienfreiwilligen, die sich in der Not um soziale Hilfe der Stadt bewarben, tatsächlich unterstützt wurden. Zwar lässt sich in den Akten der Behörden ein missgünstiger, feindlicher Blick auf diese Menschen erkennen, doch bleibt die Tatsache, dass die Stadt Zürich den
Rückkehrer*innen und ihren Familien wenn nötig unter die Arme griff.
Im Falle der Akten des Zürcher Staatsschutzes lässt sich hingegen kein definitiver Schluss ziehen. Dies hängt damit zusammen, dass nur sehr wenige Fichen und Dossiers über die in Zürich wohnhaften ehemaligen Spanienfreiwilligen überliefert sind bzw. dass im Laufe der Zeit mit grosser Wahrscheinlichkeit Akten vernichtet wurden. Verweise auf eine Hervorhebung des Spanieneinsatzes finden sich nur vereinzelt und es ist unklar, was genau mit diesem Sonderstatus beabsichtigt wurde. Diese Quellenlage würde daraufhin hindeuten, dass die Überwachung der ehemaligen Spanienfreiwilligen einen präventiven Charakter hatte. Es
wurde auch keine sogenannte ‘Schwarze Liste’ gefunden, die zur Verhängung von Berufsverboten hätte eingesetzt werden können. Doch gerade aufgrund der kargen Quellenlage im Stadtarchiv würde es sich lohnen, nach Beständen in anderen Institutionen zu suchen und die Befragung von Zeitzeug*innen auszuweiten.
Starting from the assumption that the age of revolution was one of dictators too, this book aims at exploring how this new type of rulers whose authority was no longer based on dynastic succession or religious consecration sought legitimacy. By unveiling the role of emotions – hope, fear and nostalgia – in the making of a new paradigm of rule and focusing on the narratives legitimizing and de-legitimizing dictatorship, this study goes beyond traditional conceptual history. For this purpose, different sources such as libels, history treatises, encyclopedias, plays, poems, librettos, but also visual material will be resorted to.
This book is essential reading for scholars and students of modern history, the history of emotions, intellectual history, global history, cultural studies and political science.
Edited Volumes by Moisés Prieto
Ob Opfer von Genoziden, Attentaten, häuslicher Gewalt, Unfällen oder Naturkatastrophen: Listen sind nie »unschuldig«, sondern verfolgen immer bestimmte Absichten. Register suggerieren Kontrolle, sind aber auch Machtinstrumente. Listen von Verstorbenen dokumentieren gesellschaftliches Handeln und erzählen eine eigene Geschichte des Todes. Die Beiträger*innen untersuchen von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart Zählungen von Gefallenen oder Verstorbenen in kolonialen Kontexten, Unfallstatistiken, Todeslisten in der NS-Zeit, Suizide in der DDR sowie Todesfälle von Geflüchteten. Ihre Analysen fokussieren dabei die Hintergründe und Motivationen der Urheber*innen und liefern damit einen erhellenden Einblick in die Macht der Statistik.
Peer-reviewed Articles by Moisés Prieto
of historia magistra vitae. Based on sources that include travelogues, pamphlets, and political essays, it aims to understand the persisting or fading relevance of the topos for the explanation of these authoritarian rulers by contemporaries.
Generäle zu verteidigen. Ziel dieser Recherche war es zu erfahren, ob und inwieweit die Behörden der Stadt Zürich verantwortlich für Diskriminierung oder Stigmatisierung waren, die diese Spanienfreiwilligen nach ihrer Rückkehr in die Schweiz erfuhren. Es galt also zu ermitteln, ob die Stadt Zürich ihnen etwa den Zugang zu öffentlichen Stellen oder sozialer
Wirtschaftshilfe verwehrte. Zu dieser Fragestellung gesellte sich auch jene nach der Bedeutung der Stadtzürcher politischen Polizei (Staatsschutz) in der Zeit der (zweiten) geistigen Landesverteidigung, d.h. inwiefern etwa das kommunistische Credo vieler Spanienfreiwilligen eine Rolle für eine allfällige Diskriminierung spielte.
Für die Beantwortung dieser Fragen wurden hauptsächlich die Bestände des Stadtarchivs Zürich gesichtet. Von besonderer Bedeutung waren die Akten der Sozialen Dienste der Stadt sowie des Staatsschutzes (Kriminalkommissariat III, KK III). In der Absicht, weitere Belege für
eine allfällige Diskriminierung zu finden, wurden auch Nachlässe, Fonds privater Organisationen und Parteiarchive herangezogen, welche Ego-Dokumente wie Briefe, Unterstützungsbegehren, Dankesschreiben o.ä. beinhalteten. Auch Archive von Berufsverbänden wurden zwecks Ermittlung allfälliger Berufsverbote mitberücksichtigt. Zu diesem Zweck wurden auch Akten im Schweizerischen Bundesarchiv gesichtet. Durch
mündliche Interviews mit Kindern, Enkelkindern und Bekannten von Spanienfreiwilligen wurden weitere Recherchemöglichkeiten sondiert.
Die Recherche ergab als besonders wichtigen Befund die Feststellung, dass jene ehemaligen Spanienfreiwilligen, die sich in der Not um soziale Hilfe der Stadt bewarben, tatsächlich unterstützt wurden. Zwar lässt sich in den Akten der Behörden ein missgünstiger, feindlicher Blick auf diese Menschen erkennen, doch bleibt die Tatsache, dass die Stadt Zürich den
Rückkehrer*innen und ihren Familien wenn nötig unter die Arme griff.
Im Falle der Akten des Zürcher Staatsschutzes lässt sich hingegen kein definitiver Schluss ziehen. Dies hängt damit zusammen, dass nur sehr wenige Fichen und Dossiers über die in Zürich wohnhaften ehemaligen Spanienfreiwilligen überliefert sind bzw. dass im Laufe der Zeit mit grosser Wahrscheinlichkeit Akten vernichtet wurden. Verweise auf eine Hervorhebung des Spanieneinsatzes finden sich nur vereinzelt und es ist unklar, was genau mit diesem Sonderstatus beabsichtigt wurde. Diese Quellenlage würde daraufhin hindeuten, dass die Überwachung der ehemaligen Spanienfreiwilligen einen präventiven Charakter hatte. Es
wurde auch keine sogenannte ‘Schwarze Liste’ gefunden, die zur Verhängung von Berufsverboten hätte eingesetzt werden können. Doch gerade aufgrund der kargen Quellenlage im Stadtarchiv würde es sich lohnen, nach Beständen in anderen Institutionen zu suchen und die Befragung von Zeitzeug*innen auszuweiten.
Starting from the assumption that the age of revolution was one of dictators too, this book aims at exploring how this new type of rulers whose authority was no longer based on dynastic succession or religious consecration sought legitimacy. By unveiling the role of emotions – hope, fear and nostalgia – in the making of a new paradigm of rule and focusing on the narratives legitimizing and de-legitimizing dictatorship, this study goes beyond traditional conceptual history. For this purpose, different sources such as libels, history treatises, encyclopedias, plays, poems, librettos, but also visual material will be resorted to.
This book is essential reading for scholars and students of modern history, the history of emotions, intellectual history, global history, cultural studies and political science.
Ob Opfer von Genoziden, Attentaten, häuslicher Gewalt, Unfällen oder Naturkatastrophen: Listen sind nie »unschuldig«, sondern verfolgen immer bestimmte Absichten. Register suggerieren Kontrolle, sind aber auch Machtinstrumente. Listen von Verstorbenen dokumentieren gesellschaftliches Handeln und erzählen eine eigene Geschichte des Todes. Die Beiträger*innen untersuchen von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart Zählungen von Gefallenen oder Verstorbenen in kolonialen Kontexten, Unfallstatistiken, Todeslisten in der NS-Zeit, Suizide in der DDR sowie Todesfälle von Geflüchteten. Ihre Analysen fokussieren dabei die Hintergründe und Motivationen der Urheber*innen und liefern damit einen erhellenden Einblick in die Macht der Statistik.
of historia magistra vitae. Based on sources that include travelogues, pamphlets, and political essays, it aims to understand the persisting or fading relevance of the topos for the explanation of these authoritarian rulers by contemporaries.
showed an attitude close to the left wing media.
Based on iconographic representations, everyday objects and seminal writings revealing a special interweaving of politics and emotions, the aim of this lecture is to approach new forms of political legitimisation. For this purpose, reference will be made to mainly two rulers who are paradigmatic of the new understanding of charismatic rule during the early nineteenth century: Napoleon Bonaparte (1769-1821) and the governor of Buenos Aires Juan Manuel de Rosas (1793-1877). Both rulers took power in times of chaos and discord. They also epitomised a new, sovereign form of dictatorship that was very different from the ancient Roman magistrate. The focus will be set on three particular emotions: hope, fear and nostalgia and on their function for the sake of providing or detracting legitimacy to a ruler.
My contribution intends to shed light on this very idyll and to show the limits of compromise. To this end, two topics will be addressed for the period between the end of the civil war (November 1847) and the adoption of the new federal constitution (September 1848): the legal position of Jews in the new "promising" federal state.
Shortly after the outbreak of the war, the commander-in-chief of the liberal troops, General Guillaume Henri Dufour, announced that the war should be "not only victorious, but also free of blame", which facilitated the later willingness to compromise. Although the number of victims on both camps was very limited, it can be assumed that there was control and suspicion of commemorative practices that fuelled resentment. Here, the compromise may have taken the form of a more or less strict emotional regime.
Indeed, a sinister consensus emerged between victors and vanquished vis-à-vis Judaism, so that even in the young and still progressive republic, Judaism and "Swissness" were incompatible. In this case, the compromise may have created an equal position between victor and vanquished.
In the 1950s, the Francoist regime in Spain started promoting the emigration of citizens as a measure to rebalance domestic labour market, by exporting unemployment and by profiting from the remittances from Spanish immigrants working abroad. Most attractive European countries of destination were Germany, France and Switzerland, but also the Benelux and the United Kingdom. For most of the Spanish immigrant community, the migration experience meant a chance aimed at improving their material living conditions, leaving back a world of misery, social injustice and political control. Living and working in a Western European country provided benefits beyond economic enrichment, since Spaniards were generally confronted with more liberal and progressive societies and lifestyles than in their home country. Suddenly, the better wages and the favourable currency exchange rate allowed a certain prosperity the relatives in Spain could not afford. Hence, these improvements sometimes produced asymmetries and social distancing that could lead to conflicts within the family and the place of origin.
The proposed paper aims to explore the feelings that arose in a context of temporary return to Spain. By means of oral history interviews with Spanish immigrants in Switzerland and contemporary written sources, it seeks to approach the rise of hostilities within the same family and how the implicit or explicit ostentation of wealth challenged family ties. In doing so, the history of particular (dark) emotions such as envy, jealousy and hatred might enrich the history of migration.
Große Bedeutung kam dabei dem Friedhof der Märzgefallenen als sozialistischem Gedenk- und Rückbesinnungsort zu, an dem jeweils zum 17. März Kranzniederlegungen und feierliche Reden stattfanden, welche den Gegenwartsbezug und die Kontinuität der ‚unvollendeten Revolution‘ beschworen und zur Nachahmung der Barrikadenkämpfer*innen aufgerufen wurde. Hier verschmolz Vergangenheitsdeutung mit Zukunftsvorstellung zu einer bemerkenswerten Singularität.
Die russisch-amerikanische Kulturtheoretikerin Svetlana Boym (1959–2015) unterschied in ihrem Buch The Future of Nostalgia (2001) zwischen einer „restaurativen“ und einer „reflektiven Nostalgie“, wobei erstere den Mythos und die Rückkehr zum Ursprung beschwört und den Wiederaufbau des Verlorenen fordert, während zweitere eine kritische und subjektive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit bewirkt. Gestützt auf Archiv- und Zeitungsmaterial zu den Diskursen und Praktiken über den und auf dem besagten Gedenkort, soll in diesem Beitrag eine Emotionsgeschichte des Friedhofs der Märzgefallenen im SED-Staat angestrebt werden. Entscheidend ist die Frage nach der Bewertung und Bedeutung von Nostalgie für das Gedenken an die Märzgefallenen.
Based on Ute Frevert’s recent works on empathy, especially during nineteenth century bourgeois sentimentalism, the purpose of this paper is to focus on the ‘dark iconography’ of the Argentine dictator Rosas in a twofold way. On one side, it aims at studying the messages of brutality, cruelty and arbitrariness transmitted by means of engravings, drawings, paintings etc. and of a particular iconographic repertoire. On the other side, it aims at studying textual references to that iconography containing interpretations and claims, and appealing to particular emotions against the background of humanitarian sensibility (fear, horror, rage, indignation, compassion etc.) in order to achieve a particular action (fundraising in favour of the sieged, military anti-rosist support, diplomatic actions).
Die kurze Dauer des Sonderbundskrieges, der rund drei Wochen dauerte, und die relativ geringe Anzahl Opfer auf beiden Seiten (rund 100 Gefallene und 300 Verletzte) haben in der Schweizer Historiographie den Mythos des „unblutigen Bruderzwistes“ geprägt. Noch extremer ist der Befund Philipp Sarasins von 1998, wenn er schreibt: „[D]er Sonderbundskrieg wurde zwar von der Geschichtsschreibung untersucht, aber es gibt keine öffentliche Erinnerung an ihn.“ Daniel Osterwalder nennt den Bürgerkrieg sogar einen „Non-lieu de mémoire“ in Anlehnung an Pierre Noras Theorie.
In der Tat standen Denkmäler, Rituale und Gedenkfeiern für Gefallene des Krieges den Siegern im Wege. Der neue liberale Bundesstaat von 1848 sollte – zumindest offiziell – auf Versöhnung und Eintracht aufbauen. Bereits General Guillaume Henri Dufour, der Oberbefehlshaber der eidgenössischen Truppen, hatte zu Beginn des Feldzuges seine Offiziere dazu ermahnt, aus dem Kampf nicht nur siegreich, sondern auch ohne Tadel und unnötiges Blutvergiessen hervorzugehen.
Es zeichnet sich anhand dieser Betrachtungen eine Krise im mehrdeutigen Sinn ab. Die Gründung des Sonderbundes von 1845 als abtrünnige Schutzvereinigung katholisch-konservativer Kantone gegen den antiklerikalen und radikalen Kurs der liberalen Kantone stellt die politische Dimension von Krise mit ihrem dramatischen Höhepunkt in der kriegerischen Auseinandersetzung dar. Der Tod auf dem Schlachtfeld oder zeitlich verzögert als Folge von Verletzungen steht für die gewaltsame, irreversible und einschneidende Form der Krise. Der Umgang mit dem Tod in Form von Erinnerung und sinnstiftender Gedenkrituale im lokalen Kreis der Familie oder der Gemeinde gerade im Spannungsfeld mit dem staatsgründenden Narrativ der Einigkeit suggeriert eine weitere Krise, zu der eine emotionale und persönliche Komponente hinzukommt.
Der enge zeitliche und räumliche Rahmen, d.h. die Überschaubarkeit des Sonderbundskrieges erlauben eine „Geschichtsschreibung der minderen Themen“ (Carlo Ginzburg) oder die Rekonstruktion eines „gewöhnlichen Lebens“ (Alain Corbin), das plötzlich und gewaltsam beendet wird. Diese steht diametral zur Anonymität der grossen Kriege ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit den „Ehrenmäler[n] und Gräber[n] der Unbekannten Soldaten“ (Benedict Anderson). Am Beispiel des Soldaten Rudolf Meyer, gestützt auf archivalische Quellen und Zeitzeugenberichte (z.B. von Feldpredigern) soll eine Annäherung an dessen Leben, Tod und Gedenken vollzogen werden. Das Augenmerk soll auf die Bedeutung des von der Gemeinde gestifteten Monumentes und der damit verbundenen Gedenkpraxis als Umgang mit der Krise gesetzt werden, wofür auch Beispiele anderer zeitgenössischer Soldatenmonumente herangezogen werden sollen. Methodisch schöpft der Beitrag aus der Ikonographie sowie der quantitativen und qualitativen Auswertung von Textquellen. Er ist auch als Auftakt für ein grösseres Projekt über Tod, Erinnerung, Überwindung und Gedenken an die Gefallenen auf beiden Lagern des Sonderbundskrieges gedacht.
The two Swiss doctors Rengger and Longchamp (1827) praised Paraguay’s dictator, Dr José Gaspar Rodríguez de Francia, for his notorious incorruptibility since he did not accept any presents, while the two Scottish merchants and brothers Robertson (1838) saw in the bribery practices within the judicial system of many Latin American countries a “heirloom by the bigoted mother-country to her oppressed offspring in the colonies”. Nepotism, favouritism, misappropriation, bribery or arbitrariness were witnessed by those travellers who tried to explain these phenomena in different ways. However, these accounts are sometimes suspicious of a certain arrogance (if not even hypocrisy), especially if their authors are citizens of a colonial empire (UK and France).
This raises the questions on the narratives of corruption, how they were built, what moral lens and what patterns of explanation were used. What historical models were used as a comparison? What solutions are suggested to prevent corruption? These are some of the questions my paper aims at answering. In doing so it provides insight into the narratives and the imagery of corruption rather than an actual, ‘forensic’ archive-based research on particular corruption cases.
Although the paper is set in early postcolonial Spanish America the focus on corruption might show that the independence still had to deal with old burdens the new administration could not deal with.
Große Bedeutung kam dabei dem Friedhof der Märzgefallenen als sozialistischem Gedenk- und Rückbesinnungsort zu, an dem jeweils zum 17. März Kranzniederlegungen und feierliche Reden stattfanden, welche den Gegenwartsbezug und die Kontinuität der ‚unvollendeten Revolution‘ beschworen und zur Nachahmung der Barrikadenkämpfer*innen aufgerufen wurde. Hier verschmolz Vergangenheitsdeutung mit Zukunftsvorstellung zu einer bemerkenswerten Singularität.
Die russisch-amerikanische Kulturtheoretikerin Svetlana Boym (1959–2015) unterschied in ihrem Buch The Future of Nostalgia (2001) zwischen einer „restaurativen“ und einer „reflektiven Nostalgie“, wobei erstere den Mythos und die Rückkehr zum Ursprung beschwört und den Wiederaufbau des Verlorenen fordert, während zweitere eine kritische und subjektive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit bewirkt. Gestützt auf Archiv- und Zeitungsmaterial zu den Diskursen und Praktiken über den und auf dem besagten Gedenkort, soll in diesem Beitrag eine Emotionsgeschichte des Friedhofs der Märzgefallenen im SED-Staat angestrebt werden. Entscheidend ist die Frage nach der Bewertung und Bedeutung von Nostalgie für das Gedenken an die Märzgefallenen.
Denkmäler, Rituale und Gedenkfeiern für Gefallene des Krieges dürften den Siegern im Wege gestanden haben. Der neue liberale Bundesstaat von 1848 sollte auf Versöhnung und Eintracht aufbauen. Am Beispiel Meyers, gestützt auf archivalische Quellen und Zeitzeugenberichte, soll eine Annäherung an dessen Leben, Tod und Gedenken vollzogen werden. Das Augenmerk liegt dabei auf der Bedeutung des von der Gemeinde gestifteten Monumentes und der damit verbundenen Gedenkpraxis, als Umgang mit der ‚Krise‘ in mehrdeutigem Sinn. Vergleichend sollen auch Beispiele anderer zeitgenössischer Soldatenmonumente herangezogen werden.
relations with Spain(immigration, trade and investments)and masses of Swiss tourists spent their holidays in Spain, the TV newsreel began in the late 1960s to report the repressive policies in the caudillo’s country.This paper purposes to analyze the treatment of Spanish news by the Swiss TV newsreel considering different repressive events between 1969 and 1975.
Dallas, on 22 November 1963, reputed to Lee H. Oswald.
In der frühen Neuzeit wurden Todeszahlen öffentlich ausgehängt, wie etwa in Form der Bills of mortality während der Londoner Great Plague von 1665/66. Doch auch Opfer politischer Gewalt wurden in geordneter Weise publik gemacht, etwa um die Grausamkeit eines Regimes anzuprangern, wie es der Journalist Louis-Marie Prudhomme kurz nach der französischen Schreckensherrschaft (1793/94) tat. Das 19. Jahrhundert rekurrierte auf die (manchmal in Stein gemeißelten) Listen gefallener Soldaten, um deren heroisches Opfer zu verewigen; eine Darstellungsform, die sich bis in die Gegenwart erstreckt. Die schwarzen Listen, in welcher RegimegegnerInnen aufgeführt werden, stellen die bürokratische Seite des Staatsterrors dar. Ob Opfer von Genoziden, Attentaten, Ermordungen, häuslicher Gewalt, Unfällen, Naturkatastrophen oder Pandemien, Listen sind nie ‚unschuldig‘; sie verfolgen immer gewisse Absichten. Dies wirft die Frage nach den AkteurInnen auf, die bestimmen, welche Kriterien gelten oder wer (willkürlich) nicht erfasst wird. Denn wenn die Gefallenen auf dem ‚Altar des Vaterlandes‘ denselben ehren, so konterkariert eine hohe Suizidrate ebendiese Ehre.
Während sich Listen in ein Foucaultsches Verständnis von Ordnung einschreiben, haben sie bei Umberto Eco (Die unendliche Liste) oder Sabine Mainberger (Die Kunst des Aufzählens) schon fast den Status eines eigenständigen Literaturgenres. Spätestens hier erfahren wir die Wandelbarkeit der Listen im Spannungsfeld zwischen Trauerbekundung, Statistik, Krisenmanagement und Erinnerung.
Der geplante Sammelband soll Beiträge von Geistes-, Kultur- und SozialwissenschaftlerInnen aller Richtungen enthalten. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Erwünscht sind etwa Beiträge zu, aber nicht beschränkt auf:
- Totenlisten als Folgen von Epidemien, Naturkatastrophen, Unfällen etc.
- Listen von Gewaltopfern
- Listen von Drogentoten
- Opfern von Serienmorden
- Gefallenenlisten
- Totenlisten in Gedenkpraktiken
- Geschichte von Todesstatistiken, Suizid- und Homizidraten
- Darstellung von seriellem Sterben in bildender Kunst, Film und Literatur
Die Beiträge sollen sich möglichst mit dem Begriff der Agency auseinandersetzen und folgende Fragestellungen thematisieren:
- Wer erstellt die Liste/Statistik? Wer bestimmt die Kriterien?
- Was bezweckt die Liste/Statistik?
- Welche Hierarchie lässt sich allenfalls in der Liste/Statistik erkennen?
- Wer wird von der Liste/Statistik ausgeschlossen und wieso?
- Welche Verwendung hat die Liste/Statistik?
- Welchen Parametern liegen die Listen/Statistiken zugrunde?
Erwünscht sind ein Exposé von maximal 400 Wörtern und eine biografische Notiz von ca. 50 Wörtern elektronisch an [email protected] bis spätestens 12. April 2021. Angestrebt wird ein Sammelband in der Reihe Tod und Agency im Böhlau Verlag.
In the early modern period, statistical data on the dead were publicly posted, as in the form of the Bills of mortality during the Great Plague of London 1665/66. But victims of political violence were also publicised in an orderly way, for example to denounce the cruelty of a regime, as the journalist Louis-Marie Prudhomme did shortly after the Reign of Terror in France (1793/94).
In the nineteenth century, the lists of fallen soldiers (sometimes carved in stone) were used to immortalise their heroic sacrifice; a form of representation that continues to the present day. The blacklists, in which opponents of the regime are listed, represent the bureaucratic side of state terror. Whether victims of genocides, assassinations, murders, domestic violence, accidents, natural disasters or pandemics, lists are never 'innocent'; they always pursue certain intentions. This raises the question of the actors who determine which criteria apply or who is (arbitrarily) not included. For if the fallen on the 'altar of the fatherland' honour the same, a high suicide rate counteracts this very honour.
While lists may be located in a Foucauldian understanding of order, they almost have the status of an independent literary genre according to Umberto Eco (The Infinity of Lists) or Sabine Mainberger (Die Kunst des Aufzählens). Hence, we can experience the mutability of lists between mourning, statistics, crisis management and memory.
The planned collective volume shall contain contributions from scholars in the humanities, cultural studies and social sciences. The time frame ranges from the early modern period to the present. Contributions are requested on the following topics, but not limited to:
- Death lists as a result of epidemics, natural disasters, accidents etc.
- Lists of victims of violence
- Lists of drug fatalities
- Lists of victims of serial murders
- Casualties lists (military)
- Lists of dead in commemorative practices
- History of mortality statistics, suicide and homicide rates
- Representation of serial dying in visual art, film and literature
The contributions should preferably deal with the concept of agency and address the following questions:
- Who does compile the list/statistics? Who does determine the criteria?
- What is the purpose of the list/statistics?
- What hierarchy, if any, can be discerned in the list/statistics?
- Who is excluded from the list/statistics and why?
- What is the use of the list/statistics?
- Which parameters are the lists/statistics based on?
An abstract of no more than 400 words and a biographical note of approx. 50 words are requested electronically to [email protected] by 12 April 2021 at the latest. The aim is to publish a collective volume within the series Tod und Agency by Böhlau Verlag.
The concepts of “dictator” and “dictatorship” experienced an important increase in use during the French Revolution when they were rescued from a register of theoretical language and brought into popular, political and everyday use. The Napoleonic experience underscored this trend, but especially since the Wars of Independence in Spanish America they became something real.
Starting from the assumption that dictatorship has its own history within the nineteenth century, leaving behind the ancient Roman paradigm and not reaching twentieth-century totalitarian rules, the symposium aims at establishing both a dialogue among different disciplines like history, history of art, philosophy of law and literary studies and between Latin America and Europe.
The symposium will deal with the following questions:
1. Conceptualizatons of Nineteenth-Century Dictatorship
How do the concepts of “dictator” and “dictatorship” develop along the nineteenth century? To what extent do they serve as a category of analysis? What role does the nineteenth century play for the history of dictatorship? What relevance does the Roman paradigm hold?
2. Dictatorial Experiences during the Nineteenth Century
¿What regimes are considered dictatorships and why? ¿What factors are favourable to the genesis of a dictatorship? How are revolutionary and counterrevolutionary discourses articulated around dictatorships?
3. Transfer of Knowledge on Dictatorship
Nineteenth-century revolutionary and dictatorial upheavals on both shores of the Atlantic raise the question on possible interdependences between Europe and the Americas. What kind of transfer of knowledge related to dictatorship took place during this epoch? What paths and disciplines were responsible for the circulation of this knowledge? How could this provide or detract legitimacy to a particular dictatorial regime? What emotions were mobilized and for what purpose?
The symposium will take place on the 12th and 13th of July 2018 in Berlin.
Please send an abstract of one sheet maximum and a brief CV to Moisés Prieto at <[email protected]> by 28 February 2018. The committee considers the publication of the proceedings.
El concepto de dictador, en su origen un término meramente denotativo afincado en la antigua Roma republicana, experimentó un importante auge durante la Revolución Francesa que lo rescató de un registro filosófico e histórico para verterlo en el lenguaje político. La fase napoleónica subrayaría adicionalmente la importancia de la dictadura, pero es sobre todo en América Latina donde a partir de las guerras de independencia hispanoamericanas ésta se convirtió en algo real. Partiendo de la idea de que la dictadura tiene su propia historia decimonónica, dejando atrás el paradigma de la antigua Roma pero sin llegar todavía a las experiencias totalitarias del siglo XX, el encuentro pretende entablar un diálogo entre diferentes disciplinas como la historia, la historia del arte, la filosofía del derecho y la literatura, al igual que un diálogo entre Latinoamérica y Europa.
El simposio se organizará en torno a los siguientes planteamientos.
1. Conceptualización de la dictadura decimonónica
¿Cómo se desarrollan los conceptos de “dictador” y “dictadura” a lo largo del siglo XIX? ¿En qué medida se pueden utilizar éstos como concepto y categoría de estudio? ¿Qué papel tiene el siglo XIX para la historia de la dictadura, considerando un eje que va desde sus orígenes romanos hasta los fenómenos de la historia del presente? ¿Qué importancia conserva el paradigma romano?
2. Las experiencias dictatoriales en el siglo XIX
¿Cuáles regímenes decimonónicos son considerados dictaduras y por qué? ¿Qué factores son favorables para la génesis de una dictadura? ¿Qué caracteriza los regímenes dictatoriales de esta época? ¿Cómo se articulan los discursos revolucionarios y contrarrevolucionarios alrededor de la dictadura?
3. Transferencias de saberes sobre la dictadura
Los avatares revolucionarios y dictatoriales en el espacio atlántico a finales del siglo XVIII y principios del siglo XIX levantan la cuestión sobre las posibles interdependencias entre el viejo y el nuevo continente. ¿Qué tipo de transmisión de saberes en relación a la dictadura se dieron a lo largo del siglo XIX? ¿Por qué vías y disciplinas circularon estos saberes? ¿De qué forma pudieron proveer o restar legitimidad a un determinado régimen dictatorial? ¿Qué emociones se movilizaron y para cuáles fines?
Las propuestas para el simposio deberán enviarse antes del 28 de febrero de 2018 a la siguiente dirección de correo electrónico: [email protected]. Para poder ser considerada, la propuestas deben contener los siguientes elementos: título de la ponencia, currículo del autor/de la autora y un resumen de una página como máximo. Se considera la publicación de las actas en un volumen colectivo cuyas aportaciones serán seleccionadas.
Tod und Sterben betreffen nicht nur Individuen, sondern auch Gesellschaften – und sie sind historischen Prozessen inhärent. Die Reihe Tod und Agency verbindet einen kultur- und sozialgeschichtlichen Schwerpunkt mit interdisziplinären Ansätzen, um die handelnden Personen und Institutionen in den jeweiligen Todeskontexten zu beleuchten. Zeitlich fokussiert sie die Frühe Neuzeit bis zur Gegenwart, da in dieser Zeitspanne aufgrund zahlreicher Innovationen vielfältige Anknüpfungspunkte für die Auseinandersetzung mit Toten, Sterblichkeit und Trauer gegeben sind. Die Reihe beabsichtigt, Forschungslücken zur Thematik von Tod und Sterben zu schließen und zur Beantwortung offener Fragen beizutragen.
Die Reihe wird herausgegeben von Thomas Macho, Nina Kreibig und Moisés Prieto.
Following the military uprising against the government of the Spanish Republic, the Swiss Federal Council prohibited Swiss citizens from going to Spain to take part in the conflict. The official reason was that the participation of Swiss volunteers would constitute a violation of the country’s neutrality, but the driving force behind this policy was Foreign Minister Giuseppe Motta, a conservative and fervent anti-Communist who sympathized with fascism.
Despite this prohibition, some 800 Swiss men and women went to Spain to defend the Republic, fighting in the International Brigades and workers' militias or serving as medical personnel at the front. A number of Swiss were part of the first Brigades in 1936: in the XI with the Germans and Austrians, the XII with the Italians, and the XIII. In per capita terms, Switzerland’s contribution to the defence of the Republic was one of the most significant.
The average age of the volunteers was 28. All but 28 were men. More than half were Communists and about 12 per cent were Socialists. A much smaller number, around 4 per cent, were anarchists. Their motivations varied, from anti-fascist solidarity and the desire to defend democracy to escape from unemployment and abandonment at home. Some 200 Swiss volunteers died or disappeared in Spain.
There was also a much smaller number of Swiss, between 30 and 40, who served on the rebel side.
Hans Hutter (1913-2006), from Oberwinterthur, was one of the pro-Republican volunteers. His diaries and collection of photographs are a valuable source for the memory and history of the Swiss engagement with the Spanish Civil War. In September 1936, Hutter decided to go to Spain to put his experience as an auto mechanic at the service of the Republic, but he wound up in the Thälmann Centuria of the XI Brigade. He fought on the Aragón front, in the defence of Madrid, and in the battles of the Jarama and Guadalajara in 1937. He was wounded during the battle of Teruel in January 1938. When the Francoist troops advanced on the Mediterranean, Hutter participated in the evacuation of the IB base in Albacete and then with security for the Barcelona arsenal. He was arrested as soon as he returned to Switzerland and condemned to six months conditional imprisonment and the loss of his political rights for two years.