Die Fotoserie und der Begleittext untersuchen Blicke und Gegenblicke innerhalb des im Londoner St... more Die Fotoserie und der Begleittext untersuchen Blicke und Gegenblicke innerhalb des im Londoner Stadtteil Hackney gelegenen Wohnkomplexes „Orwell Court“, der von Videoüberwachung, Zäunen und Warnschildern dominiert wird. Assoziationen zu dessen Namen, der auf den Autoren des dystopischen Romans 1984 verweist, dienen als Referenz für die Betrachtung des speziellen Raumgefühls des „Orwell Court“, der (Sicherheits)Architektur, sowie deren Individualisierung und Subversion.
Surveillance & Society Vol 7, No 2 (2010): Surveillance, Performance and New Media Art, 2010
In the past years surveillance, especially visual surveillance systems, have entered our cities a... more In the past years surveillance, especially visual surveillance systems, have entered our cities and streets on
a large scale. In my hometown Frankfurt/Main, the city centre and traffic-hubs have become zones under
intensive surveillance. Over 120 cameras are installed at the central station, over 2,000 at the airport. In
such highly surveilled places it is impossible to remain unobserved. The extent of surveillance in the
United Kingdom and the USA offers a glance into the future. In these countries visual surveillance
systems have spread into the farthest corners of cities and villages and into the privacy of their inhabitants.
Gschrey, Raul: Found in the city of Frankfurt, 2008.
This development calls for artistic endeavours which examine the phenomenon and raise people’s
awareness of CCTV. Subversive strategies have to be developed which counter the inherent power
relations of surveillance systems and foster self-confident, active behaviour towards the instruments of
control.
The ongoing artistic project, Contemporary Closed Circuits – Subversive Dialogues, examines practices
of contemporary visual surveillance. The works explore possibilities of interaction with and subversion of
systems of observation.
Surveillance & Society Vol 9, No 1/2 (2011): A Global Surveillance Society?, 2011
Borderlines are increasingly hard to grasp, they no longer follow the territorial outlines of nat... more Borderlines are increasingly hard to grasp, they no longer follow the territorial outlines of nation states and are developing into mobile interlinked structures. The borderlines experience an increasing automation, reach into our cities, along the spaces of transit and, with the help of biometric techniques, zoom in on our bodies. These structures of inclusion and exclusion, of surveillance and control have different impacts on people, according to their status and nationality. The altered state of our borders and its appearance in artistic and academic positions will be discussed. This goes along with an analysis of theories and practices of surveillance and control in relation to the restriction of movement and the construction of spaces. The focus lies on irregular migration in the European arena.
Sowohl Künstler, Wissenschaftler als auch Aktivisten beschäftigen sich mit den veränderten Ersche... more Sowohl Künstler, Wissenschaftler als auch Aktivisten beschäftigen sich mit den veränderten Erscheinungsformen
und Mechanismen der Grenze und werfen Schlaglichter auf die Realitäten der Migration entlang der sich wandelnden Grenzen Europas. Theorien und Praktiken der Überwachung und Kontrolle von Bewegung und die Konstruktion von Räumen werden thematisiert. Oftmals zeigen diese Ansätze inderdisziplinäre Herangehensweisen und hinterfragen die als konstruiert anmutenden Grenzen zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Artikulationsformen.
Von künstlerischen Arbeiten ausgehend soll hier illegale Migration nach Europa, vor allem aus dem Süden, im Fokus stehen. Künstlerisch-dokumentarische Visualisierungen der Grenze, alternative Kartografien, Analogien zwischen Körper und Grenze sowie biometrische Techniken, die immer näher
an unsere Haut heranreichen, werden untersucht. Einige der Arbeiten sind Teil der Ausstellung »grenzlinien«, die im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz 2010 in Überseecontainern am Rheinufer von Mainz gezeigt wurde und seitdem u.a. in Frankfurt am Main, Gießen und Bremen zu sehen war. [www.grenzlinien.com]
Synthesen: Leben in Städten. Essen: Klartext, 2011, 2011
Visuelle Überwachung im öffentlichen Raum hat in den
letzten Jahren stark zugenommen und ist bes... more Visuelle Überwachung im öffentlichen Raum hat in den
letzten Jahren stark zugenommen und ist besonders in
den Städten Europas zu einer allgegenwärtigen Erscheinung
geworden. In einigen Ländern wie beispielsweise
Großbritannien reicht Videoüberwachung bis in die letzten
Winkel öffentlicher Räume und in die Privatsphäre
ihrer Bewohner. Im Angesicht der sich immer weiter
entwickelnden visuellen, aber auch nichtvisuellen Überwachungsmechanismen erscheinen das Verhältnis von
öffentlich und privat, Kontrolle und Risikomanagement
sowie Inklusion und Exklusion in unseren Städten als
zentrale Fragen für die Zukunft unserer Gesellschaften
und unseres Lebens in urbanen Räumen.
Hier knüpft der subversiv-performative Zugang der künstlerischen Arbeiten des Projektes »Contemporary Closed
Circuits – Subversive Dialoge« an, die das Phänomen der
Videoüberwachung untersuchen. Sie visualisieren und
hinterfragen die Mechanismen der Überwachung und
Kontrolle, richten sich mit ihren humoristisch-subversiven
Ansätzen an verschiedene Adressaten und wirken
damit, mehr oder weniger implizit, in die politische und
gesellschaftliche Diskussion hinein.
“grenzlinien. zu grenzen grenzüberschreitungen und migration.”
CONTACT ME FOR TEXTS & EXCERPT... more “grenzlinien. zu grenzen grenzüberschreitungen und migration.”
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Grenzen, Grenzüberschreitungen und Migration – diesem Themenbereich nähert sich die Publikation in über 40 Beiträgen verschiedenster Formen und Perspektiven. Versammelt sind literarische und politische, kultur- und politikwissenschaftliche Texte, Interviews, Reportagen und Berichte über künstlerische und wissenschaftliche Projekte. Gleichberechtigt daneben stehen dokumentarische und freie künstlerische Arbeiten: Collagen, Fotografien, Filme, Performances, Installationen und Videospiele, die in der begleitenden Ausstellungsreihe präsentiert und im Buch dokumentiert werden. Auf diese Weise liegt eine weit angelegte Auseinandersetzung vor, die sich durch die Verbindung der Felder Kunst, Wissenschaft und Politik von anderen, inhaltlich ähnlich ausgerichteten Projekten abhebt. Der Ausgangspunkt der Beiträge ist das geografische Verständnis von »Grenze« als der Einfassung eines Territoriums, die einen geografischen Bereich ausweist und einen staatlichen Machtanspruch zeigt. Diese Grenzlinie kann überschritten werden, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Auf diese Weise sind Grenzen Ordnungen des Raumes, die Gegensätze produzieren: zwischen innen und außen, eigen und fremd, Einschluss und Ausschluss. Grenzlinien treten damit als manifeste Strukturen auf, ebenso jedoch als soziale Konstruktionen.
Zum einen analysieren und visualisieren die grenzlinien-Beiträge die Grenzen der Europäischen Union. Mit dem Schengen-Prozess mobil geworden, sind sie nicht mehr nur an den Rändern anzutreffen, sondern sowohl innerhalb als auch außerhalb des europäischen Territoriums: Wie beeinflussen sie die Realität der EU-Bürger, wie die der irregulären Migranten? Über den engeren geografischen Sinn hinausgehend, werden im Buch zum anderen die mit dem Ziehen von Grenzen verbundenen politischen, sozialen und kulturellen Prozesse thematisiert: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden definiert? Dabei gehen die Beiträge auch dem produktiven Potential von Grenzen und Grenzüberschreitungen nach, das etwa die Konstruktion von Identitäten und Wahrnehmungsweisen bewirkt.
Mit Beiträgen von u.a. Melanie Gärtner, Özlem Günyol und Mustafa Kunt, Marie-Hélène Gutberlet, Tom Holert und Mark Terkessidis, John Hutnyk, Dietmar Kammerer, Bréhima Kassibo, Thomas Kilpper, Judith Kopp, Karl Kopp, Lisl Ponger, Marcus Roloff, Jula-Kim Sieber, Katrin Ströbel, Michael Wagener, Marc Wrasse.
Die Fotoserie und der Begleittext untersuchen Blicke und Gegenblicke innerhalb des im Londoner St... more Die Fotoserie und der Begleittext untersuchen Blicke und Gegenblicke innerhalb des im Londoner Stadtteil Hackney gelegenen Wohnkomplexes „Orwell Court“, der von Videoüberwachung, Zäunen und Warnschildern dominiert wird. Assoziationen zu dessen Namen, der auf den Autoren des dystopischen Romans 1984 verweist, dienen als Referenz für die Betrachtung des speziellen Raumgefühls des „Orwell Court“, der (Sicherheits)Architektur, sowie deren Individualisierung und Subversion.
Surveillance & Society Vol 7, No 2 (2010): Surveillance, Performance and New Media Art, 2010
In the past years surveillance, especially visual surveillance systems, have entered our cities a... more In the past years surveillance, especially visual surveillance systems, have entered our cities and streets on
a large scale. In my hometown Frankfurt/Main, the city centre and traffic-hubs have become zones under
intensive surveillance. Over 120 cameras are installed at the central station, over 2,000 at the airport. In
such highly surveilled places it is impossible to remain unobserved. The extent of surveillance in the
United Kingdom and the USA offers a glance into the future. In these countries visual surveillance
systems have spread into the farthest corners of cities and villages and into the privacy of their inhabitants.
Gschrey, Raul: Found in the city of Frankfurt, 2008.
This development calls for artistic endeavours which examine the phenomenon and raise people’s
awareness of CCTV. Subversive strategies have to be developed which counter the inherent power
relations of surveillance systems and foster self-confident, active behaviour towards the instruments of
control.
The ongoing artistic project, Contemporary Closed Circuits – Subversive Dialogues, examines practices
of contemporary visual surveillance. The works explore possibilities of interaction with and subversion of
systems of observation.
Surveillance & Society Vol 9, No 1/2 (2011): A Global Surveillance Society?, 2011
Borderlines are increasingly hard to grasp, they no longer follow the territorial outlines of nat... more Borderlines are increasingly hard to grasp, they no longer follow the territorial outlines of nation states and are developing into mobile interlinked structures. The borderlines experience an increasing automation, reach into our cities, along the spaces of transit and, with the help of biometric techniques, zoom in on our bodies. These structures of inclusion and exclusion, of surveillance and control have different impacts on people, according to their status and nationality. The altered state of our borders and its appearance in artistic and academic positions will be discussed. This goes along with an analysis of theories and practices of surveillance and control in relation to the restriction of movement and the construction of spaces. The focus lies on irregular migration in the European arena.
Sowohl Künstler, Wissenschaftler als auch Aktivisten beschäftigen sich mit den veränderten Ersche... more Sowohl Künstler, Wissenschaftler als auch Aktivisten beschäftigen sich mit den veränderten Erscheinungsformen
und Mechanismen der Grenze und werfen Schlaglichter auf die Realitäten der Migration entlang der sich wandelnden Grenzen Europas. Theorien und Praktiken der Überwachung und Kontrolle von Bewegung und die Konstruktion von Räumen werden thematisiert. Oftmals zeigen diese Ansätze inderdisziplinäre Herangehensweisen und hinterfragen die als konstruiert anmutenden Grenzen zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Artikulationsformen.
Von künstlerischen Arbeiten ausgehend soll hier illegale Migration nach Europa, vor allem aus dem Süden, im Fokus stehen. Künstlerisch-dokumentarische Visualisierungen der Grenze, alternative Kartografien, Analogien zwischen Körper und Grenze sowie biometrische Techniken, die immer näher
an unsere Haut heranreichen, werden untersucht. Einige der Arbeiten sind Teil der Ausstellung »grenzlinien«, die im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz 2010 in Überseecontainern am Rheinufer von Mainz gezeigt wurde und seitdem u.a. in Frankfurt am Main, Gießen und Bremen zu sehen war. [www.grenzlinien.com]
Synthesen: Leben in Städten. Essen: Klartext, 2011, 2011
Visuelle Überwachung im öffentlichen Raum hat in den
letzten Jahren stark zugenommen und ist bes... more Visuelle Überwachung im öffentlichen Raum hat in den
letzten Jahren stark zugenommen und ist besonders in
den Städten Europas zu einer allgegenwärtigen Erscheinung
geworden. In einigen Ländern wie beispielsweise
Großbritannien reicht Videoüberwachung bis in die letzten
Winkel öffentlicher Räume und in die Privatsphäre
ihrer Bewohner. Im Angesicht der sich immer weiter
entwickelnden visuellen, aber auch nichtvisuellen Überwachungsmechanismen erscheinen das Verhältnis von
öffentlich und privat, Kontrolle und Risikomanagement
sowie Inklusion und Exklusion in unseren Städten als
zentrale Fragen für die Zukunft unserer Gesellschaften
und unseres Lebens in urbanen Räumen.
Hier knüpft der subversiv-performative Zugang der künstlerischen Arbeiten des Projektes »Contemporary Closed
Circuits – Subversive Dialoge« an, die das Phänomen der
Videoüberwachung untersuchen. Sie visualisieren und
hinterfragen die Mechanismen der Überwachung und
Kontrolle, richten sich mit ihren humoristisch-subversiven
Ansätzen an verschiedene Adressaten und wirken
damit, mehr oder weniger implizit, in die politische und
gesellschaftliche Diskussion hinein.
“grenzlinien. zu grenzen grenzüberschreitungen und migration.”
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Grenzen, Grenzüberschreitungen und Migration – diesem Themenbereich nähert sich die Publikation in über 40 Beiträgen verschiedenster Formen und Perspektiven. Versammelt sind literarische und politische, kultur- und politikwissenschaftliche Texte, Interviews, Reportagen und Berichte über künstlerische und wissenschaftliche Projekte. Gleichberechtigt daneben stehen dokumentarische und freie künstlerische Arbeiten: Collagen, Fotografien, Filme, Performances, Installationen und Videospiele, die in der begleitenden Ausstellungsreihe präsentiert und im Buch dokumentiert werden. Auf diese Weise liegt eine weit angelegte Auseinandersetzung vor, die sich durch die Verbindung der Felder Kunst, Wissenschaft und Politik von anderen, inhaltlich ähnlich ausgerichteten Projekten abhebt. Der Ausgangspunkt der Beiträge ist das geografische Verständnis von »Grenze« als der Einfassung eines Territoriums, die einen geografischen Bereich ausweist und einen staatlichen Machtanspruch zeigt. Diese Grenzlinie kann überschritten werden, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Auf diese Weise sind Grenzen Ordnungen des Raumes, die Gegensätze produzieren: zwischen innen und außen, eigen und fremd, Einschluss und Ausschluss. Grenzlinien treten damit als manifeste Strukturen auf, ebenso jedoch als soziale Konstruktionen.
Zum einen analysieren und visualisieren die grenzlinien-Beiträge die Grenzen der Europäischen Union. Mit dem Schengen-Prozess mobil geworden, sind sie nicht mehr nur an den Rändern anzutreffen, sondern sowohl innerhalb als auch außerhalb des europäischen Territoriums: Wie beeinflussen sie die Realität der EU-Bürger, wie die der irregulären Migranten? Über den engeren geografischen Sinn hinausgehend, werden im Buch zum anderen die mit dem Ziehen von Grenzen verbundenen politischen, sozialen und kulturellen Prozesse thematisiert: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden definiert? Dabei gehen die Beiträge auch dem produktiven Potential von Grenzen und Grenzüberschreitungen nach, das etwa die Konstruktion von Identitäten und Wahrnehmungsweisen bewirkt.
Mit Beiträgen von u.a. Melanie Gärtner, Özlem Günyol und Mustafa Kunt, Marie-Hélène Gutberlet, Tom Holert und Mark Terkessidis, John Hutnyk, Dietmar Kammerer, Bréhima Kassibo, Thomas Kilpper, Judith Kopp, Karl Kopp, Lisl Ponger, Marcus Roloff, Jula-Kim Sieber, Katrin Ströbel, Michael Wagener, Marc Wrasse.
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Papers by Raul Gschrey
a large scale. In my hometown Frankfurt/Main, the city centre and traffic-hubs have become zones under
intensive surveillance. Over 120 cameras are installed at the central station, over 2,000 at the airport. In
such highly surveilled places it is impossible to remain unobserved. The extent of surveillance in the
United Kingdom and the USA offers a glance into the future. In these countries visual surveillance
systems have spread into the farthest corners of cities and villages and into the privacy of their inhabitants.
Gschrey, Raul: Found in the city of Frankfurt, 2008.
This development calls for artistic endeavours which examine the phenomenon and raise people’s
awareness of CCTV. Subversive strategies have to be developed which counter the inherent power
relations of surveillance systems and foster self-confident, active behaviour towards the instruments of
control.
The ongoing artistic project, Contemporary Closed Circuits – Subversive Dialogues, examines practices
of contemporary visual surveillance. The works explore possibilities of interaction with and subversion of
systems of observation.
und Mechanismen der Grenze und werfen Schlaglichter auf die Realitäten der Migration entlang der sich wandelnden Grenzen Europas. Theorien und Praktiken der Überwachung und Kontrolle von Bewegung und die Konstruktion von Räumen werden thematisiert. Oftmals zeigen diese Ansätze inderdisziplinäre Herangehensweisen und hinterfragen die als konstruiert anmutenden Grenzen zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Artikulationsformen.
Von künstlerischen Arbeiten ausgehend soll hier illegale Migration nach Europa, vor allem aus dem Süden, im Fokus stehen. Künstlerisch-dokumentarische Visualisierungen der Grenze, alternative Kartografien, Analogien zwischen Körper und Grenze sowie biometrische Techniken, die immer näher
an unsere Haut heranreichen, werden untersucht. Einige der Arbeiten sind Teil der Ausstellung »grenzlinien«, die im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz 2010 in Überseecontainern am Rheinufer von Mainz gezeigt wurde und seitdem u.a. in Frankfurt am Main, Gießen und Bremen zu sehen war. [www.grenzlinien.com]
letzten Jahren stark zugenommen und ist besonders in
den Städten Europas zu einer allgegenwärtigen Erscheinung
geworden. In einigen Ländern wie beispielsweise
Großbritannien reicht Videoüberwachung bis in die letzten
Winkel öffentlicher Räume und in die Privatsphäre
ihrer Bewohner. Im Angesicht der sich immer weiter
entwickelnden visuellen, aber auch nichtvisuellen Überwachungsmechanismen erscheinen das Verhältnis von
öffentlich und privat, Kontrolle und Risikomanagement
sowie Inklusion und Exklusion in unseren Städten als
zentrale Fragen für die Zukunft unserer Gesellschaften
und unseres Lebens in urbanen Räumen.
Hier knüpft der subversiv-performative Zugang der künstlerischen Arbeiten des Projektes »Contemporary Closed
Circuits – Subversive Dialoge« an, die das Phänomen der
Videoüberwachung untersuchen. Sie visualisieren und
hinterfragen die Mechanismen der Überwachung und
Kontrolle, richten sich mit ihren humoristisch-subversiven
Ansätzen an verschiedene Adressaten und wirken
damit, mehr oder weniger implizit, in die politische und
gesellschaftliche Diskussion hinein.
Books by Raul Gschrey
CONTACT ME FOR TEXTS & EXCERPTS
Grenzen, Grenzüberschreitungen und Migration – diesem Themenbereich nähert sich die Publikation in über 40 Beiträgen verschiedenster Formen und Perspektiven. Versammelt sind literarische und politische, kultur- und politikwissenschaftliche Texte, Interviews, Reportagen und Berichte über künstlerische und wissenschaftliche Projekte. Gleichberechtigt daneben stehen dokumentarische und freie künstlerische Arbeiten: Collagen, Fotografien, Filme, Performances, Installationen und Videospiele, die in der begleitenden Ausstellungsreihe präsentiert und im Buch dokumentiert werden. Auf diese Weise liegt eine weit angelegte Auseinandersetzung vor, die sich durch die Verbindung der Felder Kunst, Wissenschaft und Politik von anderen, inhaltlich ähnlich ausgerichteten Projekten abhebt. Der Ausgangspunkt der Beiträge ist das geografische Verständnis von »Grenze« als der Einfassung eines Territoriums, die einen geografischen Bereich ausweist und einen staatlichen Machtanspruch zeigt. Diese Grenzlinie kann überschritten werden, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Auf diese Weise sind Grenzen Ordnungen des Raumes, die Gegensätze produzieren: zwischen innen und außen, eigen und fremd, Einschluss und Ausschluss. Grenzlinien treten damit als manifeste Strukturen auf, ebenso jedoch als soziale Konstruktionen.
Zum einen analysieren und visualisieren die grenzlinien-Beiträge die Grenzen der Europäischen Union. Mit dem Schengen-Prozess mobil geworden, sind sie nicht mehr nur an den Rändern anzutreffen, sondern sowohl innerhalb als auch außerhalb des europäischen Territoriums: Wie beeinflussen sie die Realität der EU-Bürger, wie die der irregulären Migranten? Über den engeren geografischen Sinn hinausgehend, werden im Buch zum anderen die mit dem Ziehen von Grenzen verbundenen politischen, sozialen und kulturellen Prozesse thematisiert: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden definiert? Dabei gehen die Beiträge auch dem produktiven Potential von Grenzen und Grenzüberschreitungen nach, das etwa die Konstruktion von Identitäten und Wahrnehmungsweisen bewirkt.
Mit Beiträgen von u.a. Melanie Gärtner, Özlem Günyol und Mustafa Kunt, Marie-Hélène Gutberlet, Tom Holert und Mark Terkessidis, John Hutnyk, Dietmar Kammerer, Bréhima Kassibo, Thomas Kilpper, Judith Kopp, Karl Kopp, Lisl Ponger, Marcus Roloff, Jula-Kim Sieber, Katrin Ströbel, Michael Wagener, Marc Wrasse.
a large scale. In my hometown Frankfurt/Main, the city centre and traffic-hubs have become zones under
intensive surveillance. Over 120 cameras are installed at the central station, over 2,000 at the airport. In
such highly surveilled places it is impossible to remain unobserved. The extent of surveillance in the
United Kingdom and the USA offers a glance into the future. In these countries visual surveillance
systems have spread into the farthest corners of cities and villages and into the privacy of their inhabitants.
Gschrey, Raul: Found in the city of Frankfurt, 2008.
This development calls for artistic endeavours which examine the phenomenon and raise people’s
awareness of CCTV. Subversive strategies have to be developed which counter the inherent power
relations of surveillance systems and foster self-confident, active behaviour towards the instruments of
control.
The ongoing artistic project, Contemporary Closed Circuits – Subversive Dialogues, examines practices
of contemporary visual surveillance. The works explore possibilities of interaction with and subversion of
systems of observation.
und Mechanismen der Grenze und werfen Schlaglichter auf die Realitäten der Migration entlang der sich wandelnden Grenzen Europas. Theorien und Praktiken der Überwachung und Kontrolle von Bewegung und die Konstruktion von Räumen werden thematisiert. Oftmals zeigen diese Ansätze inderdisziplinäre Herangehensweisen und hinterfragen die als konstruiert anmutenden Grenzen zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Artikulationsformen.
Von künstlerischen Arbeiten ausgehend soll hier illegale Migration nach Europa, vor allem aus dem Süden, im Fokus stehen. Künstlerisch-dokumentarische Visualisierungen der Grenze, alternative Kartografien, Analogien zwischen Körper und Grenze sowie biometrische Techniken, die immer näher
an unsere Haut heranreichen, werden untersucht. Einige der Arbeiten sind Teil der Ausstellung »grenzlinien«, die im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz 2010 in Überseecontainern am Rheinufer von Mainz gezeigt wurde und seitdem u.a. in Frankfurt am Main, Gießen und Bremen zu sehen war. [www.grenzlinien.com]
letzten Jahren stark zugenommen und ist besonders in
den Städten Europas zu einer allgegenwärtigen Erscheinung
geworden. In einigen Ländern wie beispielsweise
Großbritannien reicht Videoüberwachung bis in die letzten
Winkel öffentlicher Räume und in die Privatsphäre
ihrer Bewohner. Im Angesicht der sich immer weiter
entwickelnden visuellen, aber auch nichtvisuellen Überwachungsmechanismen erscheinen das Verhältnis von
öffentlich und privat, Kontrolle und Risikomanagement
sowie Inklusion und Exklusion in unseren Städten als
zentrale Fragen für die Zukunft unserer Gesellschaften
und unseres Lebens in urbanen Räumen.
Hier knüpft der subversiv-performative Zugang der künstlerischen Arbeiten des Projektes »Contemporary Closed
Circuits – Subversive Dialoge« an, die das Phänomen der
Videoüberwachung untersuchen. Sie visualisieren und
hinterfragen die Mechanismen der Überwachung und
Kontrolle, richten sich mit ihren humoristisch-subversiven
Ansätzen an verschiedene Adressaten und wirken
damit, mehr oder weniger implizit, in die politische und
gesellschaftliche Diskussion hinein.
CONTACT ME FOR TEXTS & EXCERPTS
Grenzen, Grenzüberschreitungen und Migration – diesem Themenbereich nähert sich die Publikation in über 40 Beiträgen verschiedenster Formen und Perspektiven. Versammelt sind literarische und politische, kultur- und politikwissenschaftliche Texte, Interviews, Reportagen und Berichte über künstlerische und wissenschaftliche Projekte. Gleichberechtigt daneben stehen dokumentarische und freie künstlerische Arbeiten: Collagen, Fotografien, Filme, Performances, Installationen und Videospiele, die in der begleitenden Ausstellungsreihe präsentiert und im Buch dokumentiert werden. Auf diese Weise liegt eine weit angelegte Auseinandersetzung vor, die sich durch die Verbindung der Felder Kunst, Wissenschaft und Politik von anderen, inhaltlich ähnlich ausgerichteten Projekten abhebt. Der Ausgangspunkt der Beiträge ist das geografische Verständnis von »Grenze« als der Einfassung eines Territoriums, die einen geografischen Bereich ausweist und einen staatlichen Machtanspruch zeigt. Diese Grenzlinie kann überschritten werden, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Auf diese Weise sind Grenzen Ordnungen des Raumes, die Gegensätze produzieren: zwischen innen und außen, eigen und fremd, Einschluss und Ausschluss. Grenzlinien treten damit als manifeste Strukturen auf, ebenso jedoch als soziale Konstruktionen.
Zum einen analysieren und visualisieren die grenzlinien-Beiträge die Grenzen der Europäischen Union. Mit dem Schengen-Prozess mobil geworden, sind sie nicht mehr nur an den Rändern anzutreffen, sondern sowohl innerhalb als auch außerhalb des europäischen Territoriums: Wie beeinflussen sie die Realität der EU-Bürger, wie die der irregulären Migranten? Über den engeren geografischen Sinn hinausgehend, werden im Buch zum anderen die mit dem Ziehen von Grenzen verbundenen politischen, sozialen und kulturellen Prozesse thematisiert: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden definiert? Dabei gehen die Beiträge auch dem produktiven Potential von Grenzen und Grenzüberschreitungen nach, das etwa die Konstruktion von Identitäten und Wahrnehmungsweisen bewirkt.
Mit Beiträgen von u.a. Melanie Gärtner, Özlem Günyol und Mustafa Kunt, Marie-Hélène Gutberlet, Tom Holert und Mark Terkessidis, John Hutnyk, Dietmar Kammerer, Bréhima Kassibo, Thomas Kilpper, Judith Kopp, Karl Kopp, Lisl Ponger, Marcus Roloff, Jula-Kim Sieber, Katrin Ströbel, Michael Wagener, Marc Wrasse.