Wertschätzung. So wichtig. Und so oft fehlinterpretiert.
Da bekommt man doch glatt als Führungskraft beigebracht, man müsse Wertschätzung zeigen, um Mitarbeitende zu halten und neue zu gewinnen. Dies sei Voraussetzung in einer modernen #Führungskultur.
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Und was macht so manche Führungskraft daraus?
Verteilt Ostereier und Weihnachtsmänner, platziert den viel zitierten #Obstkorb, der angeblich nicht mehr ausreichend sei und denkt über den berühmten #Tischkicker nach.
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Und dann, ganz zum Schluss, wundert man sich, dass die treulosen Mitarbeitenden nicht zufrieden mit „Brot & Spielen“ sind & auch noch äußern, dass Wertschätzung zu vermissen sei.
Was ist passiert? Wie kann das sein?
Sind denn wirklich alle Mitarbeitenden undankbar?
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Vielleicht! Vielleicht….aber auch nicht.
Ein #Fehler ist es, als Führungskraft Präsente zu machen & dann davon auszugehen, dass diese als Wertschätzung (miss-)verstanden werden.
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Das ist nämlich oft viel einfacher für so manche #Führungskraft als sich in seine Mitarbeitenden hineinzuversetzen, ihnen wirklich zuzuhören, ihre Themen wahr- & ernst zu nehmen & bestenfalls auch Konsequenzen im Sinne der Mitarbeitenden daraus zu ziehen - eben aufrichtiges
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Interesse zu zeigen, weil man sie wertschätzt.
Wertschätzung kann man jedoch nicht erkaufen & die Mitarbeitenden wissen natürlich sehr wohl zwischen Wertschätzung & Präsenten zu unterscheiden.
Und so werden „Geschenke“ oft nicht gut angenommen oder sogar ablehnend
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gegenübergestanden, wenn das Gefühl der dahinter stehenden Wertschätzung fehlt.
Und so kommt es ganz schnell dazu,
dass das Zeigen echter, im #Alltag gelebter Wertschätzung durch eine Tasse Kaffee & eine ruhige Minute unsere Mitarbeitenden mehr berührt,
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als der Flipper im Pausenraum -
dass ein aufrichtiges Dankeschön mehr bewirkt als ein Currywurst-Truck auf dem Hof -
dass eine Tafel #Schokolade mehr Wertschätzung transportiert als ganze #Weihnachtsfeier.
Deshalb mein Tipp für das nächste Führungsseminar:
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Geschenke sind #Geschenke und #Wertschätzung ist eine Eigenschaft - sie zu zeigen ist meines Erachtens wesentlicher Teil guter #Führung.
Psychologische Sicherheit (PS) spielt eine wichtige Rolle bei d. Verbesserung von Teamleistung & Wohlbefinden in #HighPerformanceTeams.
PS ist die Gewissheit, dass man nicht bestraft oder gedemütigt wird, wenn man seine Ideen, Fragen, Bedenken oder Fehler äußert.
Der Artikel "Psychological safety and emergency department team performance: A mixed-methods study" untersucht, wie PS das Teamverhalten im #Notfallteam im #Krankenhaus beeinflusst.
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Zunächst wurden quantitative Daten durch Verwendung eines standardisierten Fragebogens erhoben, der auf der „Psychological-Safety-Skala“ basiert. Der Fragebogen wurde an Mitglieder v. Notfallteams in verschiedenen Kliniken verteilt, um das Maß an PS im #Team zu messen.
#Notaufnahme|n arbeiten seit langem über jedes Limit hinaus. #Notfallmedizin|ische Strukturen & Prozesse im Zusammenspiel zwischen #Rettungsdienst, ambulanter Versorgung & stationärer Behandlung sind veraltet.
Zwischen d. Fronten stehen d. #Notaufnahme|n.
Einerseits stets zur #notfallmedizin|ischen Versorgung verpflichtet, werden d. überlasteten #Notaufnahme|n von vielerlei Seiten bewusst missbraucht. Andererseits stehen in vielen Beispielen keine ambulanten & rasch anzusteuernden Ressourcen als Alternative zur Verfügung.
Gleichzeitig gehören #Notaufnahme|n zu den letzten Abteilungen in Krankenhäusern, die keine Personaluntergrenze erfüllen müssen. Auch für die Refinanzierung von (Funktions-) #Pflege|kräften fehlt ein eindeutiges Statement von G-BA & Gesetzgeber.
Eine der gefährlichsten #Diagnosen in der (#Notfall-)Medizin ist die "Verschlechterung des Allgemeinzustandes" (AZ-Verschlechterung). Und das aus 2 Gründen:
1. es scheint keine konkrete Ursache für den aktuell schlechten Gesundheitszustand benannt werden zu können & es kann "alles" dahinterstecken.
2. Durch die Bezeichnung AZ-Verschlechterung werden teilweise lebensbedrohliche Erkrankungsbilder im Alltag verharmlost.
Beispiel:
Einweisung eines #Notfall|patienten mit AZ-Verschlechterung.
Wohl seit 5 Tagen #Covid positiv getestet.
Er sei mit seinen Vitalparametern stabil.
Sofort nach Übernahme zeigen sich im Monitor eine Herzfrequenz knapp 100/Min & ein systolischer Blutdruck >100/Min.
Für die initiale (#Notfall)-Befundung eines Röntgen-Thorax braucht es aus meiner Sicht ein Konzept, damit man nichts vergisst, wenn es in #Notaufnahme|n mal wieder richtig rund geht.
Die ABCDE-Herangehensweise hab‘ ich bei ATLS kennen- & schätzen gelernt… sebastian-casu.com/roentgen-throa…
Effect of Fluid Bolus Administration on Cardiovascular Collapse Among Critically Ill Patients Undergoing Tracheal Intubation: A Randomized Clinical Trial | Acid Base, Electrolytes, Fluids | JAMA | JAMA Network jamanetwork.com/journals/jama/…
Kritisch kranke Patient:innen reagieren nach Narkoseeinleitung natürlich oft deutlicher mit einer Kreislaufinsuffizient, als es "gesunde" Patient:innen tun. Auf der Suche nach Möglichkeiten, einem zu sehr ausgeprägten Blutdruckabfall entgegenzuwirken, wurde die PREPARE-II Studie
durchgeführt und die Ergebnisse im Juni in JAMA veröffentlicht. 1.067 Teilnehmende wurden in die Studie eingeschlossen, 538 erhielten einen 500ml-Bolus kristalloider Infusionslösung vor Narkoseeinleitung. 527 Patient:innen blieben als Kontrollgruppe ohne Infusionsbolus.
In der #Notaufnahme bitte ich meine Kolleg:innen immer wieder, an die „Surprise Question“ zu denken und sie regelhaft anzuwenden. Die "Überraschungsfrage" lautet: "Wärest du überrascht, wenn dieser Patient in den nächsten (6 oder) 12 Monaten stirbt?". #einfachMedizin
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Die Antwort soll sich ausschließlich auf den klinischen Gesamteindruck d. Ärzt:Innendruck stützen, um die (6-) 12-Monats-Mortalität bei Patient:innen (mit lebensbegrenzenden Erkrankungen) vorherzusagen. Diese Frage hat schon in früheren Studien eine Sensitivität von 21-84 %
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und eine Spezifität von 51-94 % gezeigt & ist möglicherweise besonders gut geeignet, um die Sterblichkeit in der unter Zeitdruck stehenden #Notaufnahme vorherzusagen.
Allerdings geht es mir hierbei nicht um „Spezifitäten“ und „Sensitivitäten“ oder darum,