1/
Nachdem der Artikel in der Welt schon auf mich verlinkt, ein paar Anmerkungen:
Hier wird eine völlig einseitige "Recherche" vorgenommen, um dann schließlich in gespielter Distanzierung vom Hetzstück von J. Basad sozusagen eine performativ "objektive" Haltung einzunehmen
2/
Tweets von MLV werden nicht hinterfragt, sondern als Beleg für ihre Behauptung genommen, was ihr widerfahren ist. Das ist natürlich zeiteffizient, wenn man die Behauptung direkt als Beleg benutzt - journalistisch korrekt ist das jedoch nicht.
3/ In dem Artikel wird - immerhin recht offensichtlich - direkt Stellung bezogen und man weiß, welche Meinung der Autor hat.
Nette Projektion übrigens sein Vorwurf, dass "nicht sein kann, was nicht sein darf". Denn nichts anderes ist diese ganze "Recherche" - sie war von...
4/ vornherein darauf angelegt, einfach nur zu bestätigen, was ins politische Kalkül der "gefährlichen, aggressiven" trans Personen und Aktivist*innen passt, die sog. "Pseudolinken".
Das ganze Stück ist ein Lehrstück in Projektion. Es wird sich echauffiert, dass @janboehm ...
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..sich anmaßen würde, in guten und schlechten Feminismus einzuteilen (verbunden mit Falschbehauptungen, dazu später), um im selben Text eigenmächtig in gute Linke und "Pseudolinke" zu sortieren. Prächtig und unfreiwillig selbstironisch.
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Die Vorgänge selbst werden nur und ausschließlich aus einer Perspektive gezeigt - der Versuch, eine andere Quelle zu bemühen als jene, die eine gefällige Sicht bestätigen, wird erst gar nicht versucht zu bemühen.
Die Veranstalter, die selbst um Aussagen gebeten hatten,
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und sich lustigerweise nur ggüber der "Welt" äußern wollten, werden dargestellt als quasi dritte Instanz, die von außen bestätigen kann, was passiert ist.
Andere Sichtweisen des unübersichtlichen Geschehens? Unerwünscht.
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Ich bleibe dabei, dass die Darstellung von MLV, es wäre absolut gezielt und vorsätzlich auf die Teilnehmenden ein Angriff gestartet worden, nicht widerlegt, aber auch nicht so "sicher" belegt werden kann, wie der Welt-Artikel vorgaukelt.
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Das Geschehen und die Darstellungen von politischen Akteur*innen, die, und das ist kind of important, in der Vergangenheit mehrfach ein interessantes Verhältnis zu Fakten gezeigt haben, anzuzweifeln, halte ich für angemessen und nicht für die unterstellte Ignoranz.
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Allein der Satz "Basad gilt ihnen als 'rechts' " zeigt so deutlich, wo der Autor steht. Das ist keine Interpretation oder Unterstellung, sondern schlicht Fakt.
Dazu Tatsachenbehauptungen, die Geschichte sei "aus politischen Motiven" angezweifelt worden.
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Wow. Wo soll man da nur anfangen, wenn man diese absurde Unterstellung gerade in der Welt liest, einem Medium, das aus politischen Motiven die absurdesten Stücke veröffentlicht hat, zufälligerweise u.a. von MLV und ihren transfeindlichen Kompagnons.
12/
Das ist wieder ein absurde Projektion und fast schon lustig, würde es nicht in einem großen, überregionalen Medium stattfinden.
13/ Noch ein Wort zu der absolut offensichtlichen Positionierung dieses vorgeblich aufklärerischen Stücks.
Hier werden wieder falsche Tatsachen wiederholt, die man vor allem in queerfeindlichen und - ja auch rechten - Blasen so oft liest.
14/ @janboehm hat ein satirisches Wortspiel mit #TERFs und #turds gemacht - ich dachte, Satire darf alles, oder etwa nur, wenn Nuhr und Co das machen?
Er hat weder TERFs buchstäblich als Scheiße bezeichnet noch - und das ist wichtig, Frauen im allgemeinen
15/ Denn und hier behauptet der Text vermutlich wider besseres Wissen: TERFs sind nicht gleich Frauen und die allerallermeisten Frauen sind beileibe keine TERFs.
Diesen Syllogismus aufzumachen ist unseriös und in einem journalistischen Text außerhalb der transfeindlichen
16/
Hetzbubble völlig unangemessen. Das allein disqualifiziert den Text aus einer fachlichen Sicht schon beinahe, wären nicht die anderen, handwerklichen Mängel gewesen.
17/
Was bleibt, ist, dass nicht letztgültig geklärt werden kann, was genau alles passiert ist und von wem wie viel Provokation, Aggression und Gewalt ausgegangen ist.
Ich habe die völlig überzogene und einseitige Darstellung angezweifelt - ja.
Aber:
18/
Ich habe NICHT behauptet, dass arme, harmlose und völlig unbeteiligte Demonstrant*innen von bösen TERFs angegriffen wurden.
Das erneut ist eine Projektion.
Ich habe versucht, aus der Ferne, was schwer genug ist, ein bisschen Licht auf diese Situation zu werfen, anstatt
19/ unhinterfragt Behauptungen von Aktivist*innen zu übernehmen, die, wie gesagt, bekannt dafür sind, ihrerseits fake news bereitwillig zu verbreiten oder in die Welt zu setzen, wider besseres Wissen.
Weil sie eine transfeindliche Agenda haben.
20/
Ich habe letztlich in meinen jüngsten Ausführungen dazu, nicht behauptet, dass *nichts* passiert sei und *alles* erlogen sei.
Aber: Die Situation war sehr wahrscheinlich alles andere als so einseitig wie behauptet.
/21
Fazit:
Der Artikel in der Welt ist kein Stück eine Aufklärung, sondern in sich wieder letztlich voller Behauptungen und ein einseitiges Meinungsstück und handwerklich mehr als nur fragwürdig.
Alles in allem erwartbar und feines Futter für die TERF/Sifftwitter/Rechts-Blase
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Wenn eine Bloggerin und Politikerin mit einigen tausend follows auf Twitter in ihrem Blog so viel Quatsch schreibt udn diesen Quatsch auch noch als Brief an die Familienministerin abgeschickt hat, kann ich das nicht unwidersprochen lassen.
1️⃣
Ich werde mich nicht genau über jedes Detail äußern, das sie in ihrem offenen Brief schreibt, denn dann würde ich nur wieder in die Falle der Diskursverschiebung tappen. Hundertfach widerlegter Quatsch muss nicht zum 101. Mal widerlegt werden.
Zu einigen spitzen aber kurz etwas2️⃣
3️⃣
Naja, eine plattitüde sei erwähnt. Es. Darf natürlich nicht das Umkleiden-"Argument" fehlen. Auf diesem Niveau bewegt sich fr. Finke. Ernsthaft und will die Familienministerin überzeugen, wie gefährlich das sbg sein wird. Ich fass es. Nicht.
Hi, ich bin Io.
Das ist etwas Neues. Für alle, die mit mir kommunizieren wollen (oder müssen ;) ) und bei denen nun ein paar Fragezeichen aufleuchten, habe ich eine kleine FAQ gebaut. (1/20)
Ich bin nicht-binär trans und habe meinen Namen geändert. Das wirft womöglich Fragen auf: Du fragst dich, wie du mit mir umgehen sollst, um mich nicht zu verletzen? (2/20)
Gut – das ist schon mal Schritt eins – denn es scheint dir etwas zu bedeuten, dass es mir gut geht und ich mich wohlfühle. (3/20)