In der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts sind Häuser mit ihren verschiedenen Räuml... more In der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts sind Häuser mit ihren verschiedenen Räumlichkeiten und Einrichtungen allgegenwärtig. Allerdings machen sich gerade dort, wo ein geschlossenes »ganzes Haus« imaginiert wird, auffällige Instabilitäten in seinem baulichen Gefüge bemerkbar: Seine Fundamente tragen nicht, einzelne Zimmer gehen auf Reisen und Bücher ersetzen den Grundstein. Diese Studie geht anhand von Erzählungen Adalbert Stifters und anderer literarischer Texte jenen Konflikten nach, die um 1850 in der Materie des Hauses auftauchen, und versucht auf diese Weise, ein überaus wirksames kulturelles Phantasma in seinen kulturhistorischen Zusammenhängen zu beschreiben.
Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, 2011
An das »ganze Haus« knüpfen sich im 19. Jahrhundert nicht nur Restaurationsphantasien, sondern au... more An das »ganze Haus« knüpfen sich im 19. Jahrhundert nicht nur Restaurationsphantasien, sondern auch Diagnosen einer fundamentalen Erschütterung seiner architektonisch-symbolischen Ordnung. Am Beispiel der Erzählungen von Adalbert Stifter verfolgt dieser Beitrag die literarische Imagination einer krisenhaften Dezentrierung des Hauses, die zugleich als Verräumlichung des Imaginären in der beginnenden Moderne zu begreifen ist.
In der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts sind Häuser mit ihren verschiedenen Räuml... more In der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts sind Häuser mit ihren verschiedenen Räumlichkeiten und Einrichtungen allgegenwärtig. Allerdings machen sich gerade dort, wo ein geschlossenes »ganzes Haus« imaginiert wird, auffällige Instabilitäten in seinem baulichen Gefüge bemerkbar: Seine Fundamente tragen nicht, einzelne Zimmer gehen auf Reisen und Bücher ersetzen den Grundstein. Diese Studie geht anhand von Erzählungen Adalbert Stifters und anderer literarischer Texte jenen Konflikten nach, die um 1850 in der Materie des Hauses auftauchen, und versucht auf diese Weise, ein überaus wirksames kulturelles Phantasma in seinen kulturhistorischen Zusammenhängen zu beschreiben.
Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, 2011
An das »ganze Haus« knüpfen sich im 19. Jahrhundert nicht nur Restaurationsphantasien, sondern au... more An das »ganze Haus« knüpfen sich im 19. Jahrhundert nicht nur Restaurationsphantasien, sondern auch Diagnosen einer fundamentalen Erschütterung seiner architektonisch-symbolischen Ordnung. Am Beispiel der Erzählungen von Adalbert Stifter verfolgt dieser Beitrag die literarische Imagination einer krisenhaften Dezentrierung des Hauses, die zugleich als Verräumlichung des Imaginären in der beginnenden Moderne zu begreifen ist.
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