Based on Fichte's conception of international law from the Grundlage des Naturrechts the article ... more Based on Fichte's conception of international law from the Grundlage des Naturrechts the article examines to what extent a League of nations is compatible with the sovereignty of a nation state. Fichte's concept of sovereignty refers to a republican notion of a state which guaranties the congruence of power and right. This principle leads to an internal tension, for the League presupposes the existence of sovereign states and in the same time curtails their competences. It manifests an instance of power without the legitimation of the singular nations. Fichte avoids the paradoxes of the Kantian vision of a perpetual peace, because he develops a more complex concept of political power, but it remains to be a contradictory construction. In the Rechtslehre of 1812 however, Fichte follows consistently the principle of popular sovereignty and therefore waives an explicit contract among states. He thus meets the ideal of congruence of power and right and also outlines the requirements for a realistic conception of the legalization of relations between states.
Impreso en España-Printed in Spain Todos los derechos reservados. Esta publicación no puede ser r... more Impreso en España-Printed in Spain Todos los derechos reservados. Esta publicación no puede ser reproducida, ni en todo ni en parte, ni registrada en, o transmitida por, un sistema de recuperación die información, en ninguna forma ni por ningún medio, sea mecánico, fotoquímico, electrónico, magnético, electroóptico, por fotocopia, o cualquier otro, sin el permiso previo por escrito de la editorial.
Kants Schrift Zum ewigen Frieden, erfreut sich heute, nachdem sie lange Zeit kaum Beachtung gefun... more Kants Schrift Zum ewigen Frieden, erfreut sich heute, nachdem sie lange Zeit kaum Beachtung gefunden hatte, höchster Wertschätzung. 1 Sie stellt in den Augen vieler Interpreten das Paradigma eines philosophischen Textes dar, der unmittelbar praktische Orientierung stiften kann. Ihr Grundgedanke, Politik auf die Realisierung des Friedens zu verpflichten, wird immer häufiger als die Basis einer zeitgemäßen Konzeption des Politischen betrachtet. Diese verbreitete Ansicht bedarf einer Überprüfung. Die Gedankenführung der Friedensschrift ist komplizierter, als die populäre Form vermuten läßt. So wird Kant im allgemeinen die Auffassung zugeschrieben, daß der Friede Zweck allen politischen Handelns sei. Das ist zutreffend, aber irreführend. Der Friede ist durchaus Endzweck der Politik, aber nicht ihr handlungsleitendes Prinzip. Nicht die Idee des Friedens, sondern die Realisierung des Rechts ist als unmittelbarer Zweck des Handelns anzusehen. Kants Friedensprogramm liegt die Hypothese zugrunde, daß die Realisierung des Rechts de facto in einen Zustand ewigen Friedens mündet. Diese Konzeption ist alles andere als selbstverständlich. Ihre Plausibilität hängt davon ab, daß der Begriff der Politik eine Verbindung stiftet zwischen der Sphäre des primär an Macht orientierten realen Handelns und der idealen Geltung rationaler Prinzipien, die jedes Machtkalkül transzendieren.
"People" is a key concept in democratic constitutions, which on closer examination appears to be ... more "People" is a key concept in democratic constitutions, which on closer examination appears to be peculiarly diffuse. In political discourse, it is ideologically loaded and used primarily with polemical intent—or embarrassingly avoided. This is the reflex of an unclear relationship between an individual and a community. Ultimately, it is the status of the individual itself that needs clarification. There is a difference between addressing the many as humans, as people or as individuals. Different forms of integration result from these definitions of status, and the politically virulent process of integration takes place representatively in the public sphere. This determines whether a democracy is viable in the long term.
Klassische Fundamente und interdisziplinäre Entwicklung
Unter dem Titel deliberative Politik werden seit über zwei Jahrzehnten Politik modelle diskutiert... more Unter dem Titel deliberative Politik werden seit über zwei Jahrzehnten Politik modelle diskutiert, die primär auf Beratung und Verständigung setzen. Ihr gemeinsamer Nenner ist die Annahme, dass Politik sich idealiter durch Prozesse rationaler Argumentation vollzieht und auf möglichst umfassen den Konsens gestützt sein sollte. Die diesem Programm verpflichteten Ansätze grenzen sich ab von einem Politikverständnis, in dem Repräsentation, parlamentarische Strukturen und Institutionen maßgebend sind. Daraus ergeben sich unter schiedliche Vorstellungen demokratischer Willensbildung. In polemischer Zuspitzung wird dieser Unterschied als Opposition von konsensorientiertem und konkurrenzorientiertem Politikverständnis vorgestellt. Konkurrenzorientierte Politik zielt auf Kompromisslösungen oder, im Falle unüberbrückbarer Diffe renzen, auf per Abstimmung erfolgende Mehrheitsent scheidungen. Die Legitimität von Mehr- heitsentscheidungen ist vielfach in Frage gestellt worden, weil sie lediglich eine bestimmte Machtkon stellation zum Ausdruck bringen. Aber auch Bargainingprozesse, in denen pragmatisch Kompromisse ausgehandelt werden, bleiben offen sichtlich hinter einem Ideal allseitiger rationaler Zu stimmung zurück, da sie nur auf einem strategischen Ausgleich von Interes senbasieren. Hier geht es darum, was um welchen Preis durchsetzbar ist. Sie relativieren das von den Beteiligten als gut und richtig erachtete und spiegeln lediglich deren Einflusspotentiale wider. Deliberation dagegen beruht auf der Kraft von Gründen und Argumenten, deren Einsatz nicht der Überredung, sondern der Überzeugung dient und unter idealen Bedingungen zum Konsens führt...
Based on Fichte's conception of international law from the Grundlage des Naturrechts the article ... more Based on Fichte's conception of international law from the Grundlage des Naturrechts the article examines to what extent a League of nations is compatible with the sovereignty of a nation state. Fichte's concept of sovereignty refers to a republican notion of a state which guaranties the congruence of power and right. This principle leads to an internal tension, for the League presupposes the existence of sovereign states and in the same time curtails their competences. It manifests an instance of power without the legitimation of the singular nations. Fichte avoids the paradoxes of the Kantian vision of a perpetual peace, because he develops a more complex concept of political power, but it remains to be a contradictory construction. In the Rechtslehre of 1812 however, Fichte follows consistently the principle of popular sovereignty and therefore waives an explicit contract among states. He thus meets the ideal of congruence of power and right and also outlines the requirements for a realistic conception of the legalization of relations between states.
Impreso en España-Printed in Spain Todos los derechos reservados. Esta publicación no puede ser r... more Impreso en España-Printed in Spain Todos los derechos reservados. Esta publicación no puede ser reproducida, ni en todo ni en parte, ni registrada en, o transmitida por, un sistema de recuperación die información, en ninguna forma ni por ningún medio, sea mecánico, fotoquímico, electrónico, magnético, electroóptico, por fotocopia, o cualquier otro, sin el permiso previo por escrito de la editorial.
Kants Schrift Zum ewigen Frieden, erfreut sich heute, nachdem sie lange Zeit kaum Beachtung gefun... more Kants Schrift Zum ewigen Frieden, erfreut sich heute, nachdem sie lange Zeit kaum Beachtung gefunden hatte, höchster Wertschätzung. 1 Sie stellt in den Augen vieler Interpreten das Paradigma eines philosophischen Textes dar, der unmittelbar praktische Orientierung stiften kann. Ihr Grundgedanke, Politik auf die Realisierung des Friedens zu verpflichten, wird immer häufiger als die Basis einer zeitgemäßen Konzeption des Politischen betrachtet. Diese verbreitete Ansicht bedarf einer Überprüfung. Die Gedankenführung der Friedensschrift ist komplizierter, als die populäre Form vermuten läßt. So wird Kant im allgemeinen die Auffassung zugeschrieben, daß der Friede Zweck allen politischen Handelns sei. Das ist zutreffend, aber irreführend. Der Friede ist durchaus Endzweck der Politik, aber nicht ihr handlungsleitendes Prinzip. Nicht die Idee des Friedens, sondern die Realisierung des Rechts ist als unmittelbarer Zweck des Handelns anzusehen. Kants Friedensprogramm liegt die Hypothese zugrunde, daß die Realisierung des Rechts de facto in einen Zustand ewigen Friedens mündet. Diese Konzeption ist alles andere als selbstverständlich. Ihre Plausibilität hängt davon ab, daß der Begriff der Politik eine Verbindung stiftet zwischen der Sphäre des primär an Macht orientierten realen Handelns und der idealen Geltung rationaler Prinzipien, die jedes Machtkalkül transzendieren.
"People" is a key concept in democratic constitutions, which on closer examination appears to be ... more "People" is a key concept in democratic constitutions, which on closer examination appears to be peculiarly diffuse. In political discourse, it is ideologically loaded and used primarily with polemical intent—or embarrassingly avoided. This is the reflex of an unclear relationship between an individual and a community. Ultimately, it is the status of the individual itself that needs clarification. There is a difference between addressing the many as humans, as people or as individuals. Different forms of integration result from these definitions of status, and the politically virulent process of integration takes place representatively in the public sphere. This determines whether a democracy is viable in the long term.
Klassische Fundamente und interdisziplinäre Entwicklung
Unter dem Titel deliberative Politik werden seit über zwei Jahrzehnten Politik modelle diskutiert... more Unter dem Titel deliberative Politik werden seit über zwei Jahrzehnten Politik modelle diskutiert, die primär auf Beratung und Verständigung setzen. Ihr gemeinsamer Nenner ist die Annahme, dass Politik sich idealiter durch Prozesse rationaler Argumentation vollzieht und auf möglichst umfassen den Konsens gestützt sein sollte. Die diesem Programm verpflichteten Ansätze grenzen sich ab von einem Politikverständnis, in dem Repräsentation, parlamentarische Strukturen und Institutionen maßgebend sind. Daraus ergeben sich unter schiedliche Vorstellungen demokratischer Willensbildung. In polemischer Zuspitzung wird dieser Unterschied als Opposition von konsensorientiertem und konkurrenzorientiertem Politikverständnis vorgestellt. Konkurrenzorientierte Politik zielt auf Kompromisslösungen oder, im Falle unüberbrückbarer Diffe renzen, auf per Abstimmung erfolgende Mehrheitsent scheidungen. Die Legitimität von Mehr- heitsentscheidungen ist vielfach in Frage gestellt worden, weil sie lediglich eine bestimmte Machtkon stellation zum Ausdruck bringen. Aber auch Bargainingprozesse, in denen pragmatisch Kompromisse ausgehandelt werden, bleiben offen sichtlich hinter einem Ideal allseitiger rationaler Zu stimmung zurück, da sie nur auf einem strategischen Ausgleich von Interes senbasieren. Hier geht es darum, was um welchen Preis durchsetzbar ist. Sie relativieren das von den Beteiligten als gut und richtig erachtete und spiegeln lediglich deren Einflusspotentiale wider. Deliberation dagegen beruht auf der Kraft von Gründen und Argumenten, deren Einsatz nicht der Überredung, sondern der Überzeugung dient und unter idealen Bedingungen zum Konsens führt...
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