Johann Strauss (Vader)
Johann Baptist Strauss (ok Johann Strauß; * 14. März 1804 in de Leopoldstadt, hüüd Wien; † 25. September 1849 in Wien) weer en öösterrieksch Komponist un Kapellmeester. Um Verwesseln mit sien glieknamigen Söhn to umgahn, wurrd he faken Johann Strauss Vater (bzw. Johann Strauss (Vater), in’t engelsch Spraakrebeet ok Johann Strauss I) nöömt. Sien bit hüüd bekanntst Warkis de 1848 eerstmals upführt Radetzky-Marsch, mit den, in en Bearbeitung vun Leopold Weninger, traditschonellerwies dat Neejahrskonzert vun de Wiener Philharmoniker afsluuten deiht.
Ofschons de Naam „Strauss“ in Nahkiekwarken meest mit „ß“ to finnen is, schreev Strauss sülvst sien Naam in Schrievschrifft „Strauſs“, mit Verdüpplungsteeken.
Leven
ännernJohann Strauss weer de Söhn vun den Wertsmann Franz Borgias Strauss (10. Oktober 1764 – 5. April 1816)[1] un Enkel vun Johann Michael Strauss ut Ofen, de jöödsch Afkunft weer.[2] Strauss is all recht fröh in dat Schankterzett uptreeden. 1817 fung he en Bookbinderlehre an un hett ok de Gesellenprüfung afslooten. 1824 wurr he to de Hoch- und Deutschmeistern, dat Wiener Hussregiment, intrucken; ok dor weer he as Musiker aktiv.
He kreeg Vigelienünnerricht bi Michael Pamer un Johann Pollischanzki, af 1830 hett he sück mit de Musiktheorie vun Ignaz von Seyfried befaat. Strauss speel af 1823 gemeensam mit Josef Lanner un de Bröers Drahanek, he wark aber ok in anner Orchestern as Uthülpsmusiker.
An‘n 4. April 1824 is he eerstmals as Komponist in de Apenlichkeit bekannt wurr. 1827 kunn he sien eegen Ünnernehmen grünnen. He is in verscheeden Lokalen – dorünner „Zum Sperl“ – in de Wiener Leopoldstadt uptreeden, wurr 1832 Baas vun de Kapelle vun dat 1. Börgerregiment un 1835 an‘n Kaiserhof k.k. Hoffballmusikdirekter. He hett dat eerste Reiseorchester vun de Welt grünnd: Mehrere Maand düern Konzertreisen mit sien intüschen grötter Orchester hemm in all groot düütsch Städer as ok nah Frankriek un Grootbritannien führt un he kreeg wegen sien melodischen Infälle un raffineert, in de dormalige Tiet „sensationellen“ Instrumentatschonen den Binaam „Walzerkönig“.
1834 truck he in dat hüüd nich mehr bestahn, so nöömt Hirschenhaus (Zum goldenen Hirschen) in de Leopoldstadt, Taborstraße 17, dat dicht bi den' 'Sperlleeg, wo he veer Wahnungen försück un sien Familie nhüert hett, dorünner een, de blots för sien Arbeit bestimmt weer.
Johann Strauss weer woll mit de Wertsmannsdochter (Maria) Anna Streim (1801–1870) verheiraadt, hett aber sien Familie verlaaten, as sien Fru mit dat söbente Kind schwanger weer, un leev dornah in en Levensgemeenschap mit de Modistin Emilie Trampusch (1814 – nah 1865), mit de he acht Kinner harr.[3] Sien dree överleevend Söhn vun Anna – Johann, Josef un Eduard – wurrn ok Musiker un Walzerkomponisten. Sien Söhn Johann wurr – vun sien Moder gegen den Willen vun sien Vader massiv unterstütt – af 1844 en ernsthaft Konkurrent vun sien Vader; nah de sien Dood hett Johann Strauss II. dat Orchester vun den Vader övernommen un mit sien eegen vereenigt.
Joseph Lanner, de Kolleeg un Konkurrent vun Strauss (Vader), is 1843 storven. 1849 is Strauss in de Wahnung vun Emilie Trampusch in de Kumpfgasse (hüüd 1. Bezirk) an Scharlach storven. He wurr up den olden, later uplaaten Döblinger Karkhoff bisett. An‘n 11. Juni 1904 wurn he un Lanner dor exhumeert[4] un an’n 13. Juni 1904 nebennanner in Ehrengräber up den Wiener Zentraalkarkhoff (Grupp 32 A, Nr. 15, Lanner: Nr. 16) weer bisett.[5] Hör old Graffsteenen wurrn bi de Gestaltung vun den 1928 an Stäe vun den Karkhoff apen maakt Strauß-Lanner-Park inbetrucken.
1905 wurr in’n Wiener Raathuuspark dat Strauss-Lanner-Denkmal upricht, up den de beid Komponisten in‘n biedermeierlichen Frack nebennanner staht. De Anlaag wurr vun den Architekten Robert Oerley gestalt, de Figuren ut Metall hett de Bildhauer Franz Seifert maakt. Nah Strauss sien verlaaten Ehefru, de Moder vun den tweeten „Walzerkönig“, wurr 2006 in Hietzing, siet 1892 de 13. Wiener Gemeendebezirk, de Anna-Strauss-Platz nöömt, nich wiet vun Dommayers Casino, wo Strauss Vader, Josef Lanner un Strauss Söhn faken uptreeden weern. Siet 1961 is he gemeensam mit den düütschen Komponisten Richard Strauss (1864–1949) Naamgever för den Mount Strauss up de Alexander-I.-Insel in de Antarktis.
1951 wurr mit Wien tanzt en free Filmbiografie bekannt maakt, in de Strauss vun Adolf Wohlbrück dorstellt wurrd. De hett aber mit den tatsächlichen u n dormals all bekannten Stand vun de Forschung meest nichts to doon.
Warken
ännernJohann Strauss Vader schreev 152 Walzer, 32 Quadrillen, 13 Polkas un 18 Märsche. Sien bekanntst Wark is de Radetzky-Marsch, sien woll an’n besten gelungen Wiener Walzer sünd de Loreley-Rheinklänge.
De Wienbibliothek im Rathaus bütt diigitale Kopien vun 86 vun sien Warken an.[6]
Märsche (Utwahl)
ännern- Radetzky-Marsch op. 228 (1848)
- Jelačić-Marsch op. 244
Quadrillen Utwahl)
ännern- Jubel-Quadrille op. 130
- Louisen-Quadrille op. 234
Polkas Utwahl)
ännern- Seufzer-Galopp op. 9
- Chinesischer-Galopp op. 20
- Einzugs-Galopp op. 35
- Sperl-Galopp op. 42
- Fortuna-Galopp op. 69
- Reise-Galopp op. 85
- Ballnacht-Galopp op. 86
- Jugendfeuer-Galopp op. 90
- Cachucha-Galopp op. 97
- Indianer-Galopp op. 111
- Sperl-Polka op. 133
- Beliebte Annen-Polka op. 137
- Salon-Polka op. 161
- Eisele und Beisele Sprünge op. 202
- Kathinka-Polka op. 218
- Wiener Kreuzer-Polka op. 220
- Piefke und Pufke Polka op. 235
- Alice-Polka op. 238
- Damen-Souvenir-Polka op. 236
- Exeter Polka op. 249
Walzer (Utwahl)
ännern- Täuberln-Walzer op. 1 (1826)
- Döblinger Reunion-Walzer op. 2 (1826)
- Wiener Carneval op. 3 (1827)
- Kettenbrücken-Walzer op. 4 (1827)
- Gesellschaftwalzer op. 5 (1827)
- Wiener-Launen-Walzer op. 6 (1817)
- Charmant-Walzer op. 31 (1829)
- Benifice-Walzer op. 33 (1830)
- Gute Meinung für die Tanzlust op. 34 (1830)
- Tivoli-Rutsch Walzer op. 39 (1830)
- Vive la Danse! op. 47 (1831)
- Heiter auch in ernster Zeit op. 48 (1831)
- Das Leben ein Tanz oder Der Tanz ein Leben! op. 49 (1832)
- Bajaderen Walzer op. 53
- Mein schönster Tag in Baden op. 58 (1835)
- Gabrielen-Walzer op. 68
- Elisabethen-Walzer op. 71
- Rosa-Walzer op. 76 (1836)
- Zweyte Walzer-Guirlande op. 77 (1835)
- Huldigungs-Walzer op. 80 (1836)
- Philomelen-Walzer op. 82 (1835)
- Brüssler Spitzen op. 95 (1837)
- Ball-Racketen op. 96 (1837)
- Paris-Walzer op. 101 von 1838, de enthollt en Dreeveerteltaktversion vun de Marseillaise in de Coda
- Freuden-Grüsse… op. 105 (1839)
- Wiener Gemüths-Walzer op. 116 (1840)
- Cäcilien-Walzer op. 120 (1839)
- Apollo-Walzer op. 128 (1839)
- Adelaiden-Walzer op. 129 (1841)
- Egerien-Walzer op. 134 (1842)
- Loreley-Rhein-Klänge op. 154 (1843)
- Geheimnis aus der Wiener-Tanzwelt op. 176 (1845)
- Herztöne-Walzer op. 203
- Helenen-Walzer op. 204 (1848)
- Landesfarben-Walzer op. 232
- Die Friedensboten op. 241
Literatur
ännern- Vörlaag:BLKÖ
- Eusebius Mandyczewski: Johann Strauß (Vater). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 548–550.
- Hans Werner Bousska: Führn’s mi hinaus. hinaus aufs Tivoli zum Strauß … Johann Strauß (Vater) und das Tivoli in Meidling (= Blätter des Meidlinger Bezirksmuseums. Heft 48). Wien 1999.
- Frank Miller (d. i. Helmut Reichenauer): Johann Strauss Vater – Der musikalische Magier des Wiener Biedermeier. Dokumentarbiographie. Castell, Eisenburg (d. i. Vasvár) 1999, ISBN 3-9501095-0-1.
- Strauß Johann. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 13, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2010, ISBN 978-3-7001-6963-5, S. 377 f. (Direktlinks auf S. 377, S. 378).
- Strauß, Johann. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 497 f.
Weblinks
ännern- Indrag in dat Austria-Forum
- DNB-Katalog
- Indrag in de DDB
- Noten un Audiodateien in dat International Music Score Library Project
- Originalmanuskripte von Johann Strauss (Vater) in de Wienbibliothek
- Strauss, Johann I Vater: Verzeichnis der lieferbaren Noten (zur Ergänzung des Werkverzeichnisses verwendet) Musikverlag Doblinger
- www.johann-strauss.at
Enkeld Nahwiesen
ännern- ↑ Franz Borgias Strauss, Ahnenverzeichnis
- ↑ Stammbaum up de Website vun dat Wiener Institut för Strauss-Forschung, afropen an’n 8. Januar 2022.
- ↑ Michael Lorenz: Familie Trampusch – geliebt und totgeschwiegen. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien, Band 62 / 63 (2006 / 2007), Wien 2011, S. 135 ff.
- ↑ Fremden-Blatt, Wien, Nr. 162, vom 12. Juni 1904.
- ↑ Fremden-Blatt, Wien, Nr. 163, van’n 13. Juni 1904.
- ↑ Wienbibliothek Digital: 86 Musikhandschriften von Johann Strauss (Vater)