Books by Markus Osterrieder
Zu Recht gilt der 1. Weltkrieg als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. In den Folgen der von ihm ... more Zu Recht gilt der 1. Weltkrieg als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. In den Folgen der von ihm eingeleiteten Umbrüche lebt die Menschheit noch heute. Rudolf Steiner verglich diese Zäsur mit dem Untergang des Römischen Reiches; er wies darauf hin, dass durch den Krieg eine vollständige Zertrümmerung der menschheitlichen Vorstellungen und aller Kultur erfolgt sei, aber auch etwas ganz Neues seinen Anfang genommen habe. In der internationalen historischen Debatte sind in den letzten Jahren wichtige Neuinterpretationen erfolgt (etwa von Christopher Clark), die zeigen, dass die Verantwortlichkeit für den Ausbruch des Krieges nicht ohne starke Vereinfachungen und Verzerrungen auf ein einziges Land abgewälzt werden kann. Rudolf Steiner konstatierte bereits als Zeitgenosse ein viel umfassenderes Ursachengeflecht: von spirituellem und politischem Imperialismus über die Krisen im wissenschaftlichen Weltbild, die vorherrschende Wirtschaftsideologie, die ungelösten sozialen und nationalen Fragen bis hin zur grassierenden Neurasthenie, der Bewusstseinstrübung führender Persönlichkeiten, aber auch geistige Schicksalsfragen.
Zwei Themenbereiche werden anhand der Haltung Rudolf Steiners besonders erörtert: das ungelöste mitteleuropäische Nationalitätenproblem sowie die Weltordnungsvorstellungen, die z.T. kriegsauslösend waren oder erst während des Weltkriegs heraufzogen: Wie sollte die nächste Zukunft nicht nur der europäischen Menschheit gestaltet werden?
Mit diesem Buch liegt eine Arbeit vor, die auf knappe Art, mit wenigen scharfen Strichen den gehe... more Mit diesem Buch liegt eine Arbeit vor, die auf knappe Art, mit wenigen scharfen Strichen den geheimnisvollen Charakter alles Keltischen zeichnet. Es ist die Rede von überschäumender Lebensfülle und dauernder Verwandlung, von kosmischer Geistigkeit und musikalischem Genius. Und von Untergang, vom fast gänzlichen Verschwinden des Keltentums in die verschiedenen Völker hinein, aber auch von seinem Fortleben bis heute im Untergrund der europäischen Kulturen.
Über die Anfänge der iranischen Kultur und Religion in Neolithikum und Bronzezeit.
Nahrung für a... more Über die Anfänge der iranischen Kultur und Religion in Neolithikum und Bronzezeit.
Nahrung für alle Menschen und das Licht der Freiheit für jedermann auf einer gesunden Erde – oder moralische Verfinsterung bis zur völligen Ausplünderung des Planeten. Die Archäologie des vorderen und mittleren Orients und einer Geschichtsforschung, die die Weisheit der Mythen einbezieht, ergeben zusammen ein immer klareres Bild von einer in die Menschheitsentwicklung einstrahlenden Kulturinspiration.
Die Idee, den politischen Gegensatz als Mittel zur eigenen Identitätsbildung benutzen, ist aktuel... more Die Idee, den politischen Gegensatz als Mittel zur eigenen Identitätsbildung benutzen, ist aktuell. So schrieb der amerikanische Politikwissenschaftler Samuel Huntington, der 1993 das Schlagwort vom Clash of Civilizations prägte, 1997 in der Zeitschrift Foreign Affairs, wie das Auftauchen eines neuen Feindbildes dazu beitragen könnte, eine heterogene Gesellschaft neu zusammenzuführen und „national“ zu verschmelzen. Schließlich erfolgte in den USA eine solche, teils interessenspolitisch gesteuerte Besinnung auf die eigene Identität nach dem verheerenden Terroranschlag des 11. September 2001.
Europa erlebte bereits im 16. Jahrhundert, der Zeit der Glaubensspaltung und der Expansion in die Neue Welt, ähnliche Versuche. Die neue Mobilität der Menschen auch innerhalb des lateinischen Europa, die Glaubenskrisen und die Renaissance stimulierten gedankliche Auseinandersetzungen, in denen vor allem in den Grenzgebieten die Frage nach der Identität der lateinischen Christenheit neu gestellt und erörtert wurde. Mythische Bilder spielten im 16. Jahrhundert wie auch noch heute eine zentrale Rolle. Das „sarmatische“ Ideal des polnisch-litauischen Adels (Szlachta) etwa sollte verschiedene ethnische und sprachliche Komponenten zu einem Ganzen verbinden. Das neu aufgegriffene Prinzip der Polarisierung, der Gegenüberstellung von angeblich unvereinbaren Extremen, diente zugleich der Festigung der eigenen Identität. Reales vermischte sich dabei mit Fiktivem, tatsächliches Geschehen mit literarischen Topoi und Allegorien.
Dr. Markus Osterrieder hat diesen Vorgang am Beispiel des damaligen polnisch-litauischen Großreiches untersucht und zeigt Kontinuitäten und Wandlungen in der Wahrnehmung, Beschreibung und Beurteilung von Kriegs- und Feindbildern in Osteuropa während des 16. Jahrhunderts auf. Aus der Arbeit, die auf den gesamteuropäischen Kontext eingeht und einen mentalitäts- und bewußtseinsgeschichtlichen Ansatz verfolgt, lassen sich allgemeine mentale und soziale Muster in Form von entwicklungsbedingten Veränderungen oder anthropologischen Konstanten herleiten, die den Umfang eines eventuell sich vollziehenden west-östlichen Kulturtransfers aufzeigen, aber auch Aufschluß auf die von der Forschung seltener gestellte Frage geben, ob nicht auch ein umgekehrter, von Osten nach Westen erfolgender Austausch nachzuweisen ist. Damit bietet die Untersuchung auch einen wesentlichen Beitrag zu der heftig umstrittenen Frage der Festlegung der Epochengrenze zwischen Mittelalter und Neuzeit im osteuropäischen Raum sowie über die ideen- und bewußtseinsgeschichtliche Stellung Osteuropas im Europa des Humanismus, der Renaissance und der Reformation.
Aus dem Inhalt
I / Geist und Wesen des Keltentums • Druiden und Kelten; Entwicklung durch Verwan... more Aus dem Inhalt
I / Geist und Wesen des Keltentums • Druiden und Kelten; Entwicklung durch Verwandlungskraft; Das irokeltische Christentum; Peregrinatio
II / Die Kelten als Erzieher der Germanen • Kelten als Mysteriengesandte; Kelten als Missionare; Erziehung des Ich
III / Der Untergang der irokeltischen Germanenmission • Die Vernichtung der Mysterien; Arianer und Athanasianer; Der Arianismus und die Germanenvölker; Bonifatius als Gesandter Roms; Die Romanisierung der Franken; Tassilo III. und Virgil von Salzburg; Die gefällte Irminsûl
IV / Ein West-Ost-Konflikt im 9. Jahrhundert: Die Franken, Rom und Byzanz · Die Franken und das Filioque; Papst Nicolaus I. und sein Berater Anastasius; Patriarch Photios von Konstantinopel
V / Die Slavenmission • Salzburg und die Karantanen; Das Mährische Reich; Die Glagolica; Die »rus'ischen« Buchstaben
VI / Pontische Mysterien • Die Völkerwiege; Das Goldene Vlies; Die tönende Licht-Sprache; Die Krone der Herrlichkeit und der Baum des Lebens; Demetrios und die Rus'ische Erde; Europas Mitte als Begegnungsraum
VII / Die Slavenlehrer Kyrill und Method • Konstantin als Sprachschöpfer; Die Bulgaren-Mission; Verteidigung der slavischen Schriftsprache; Konstantin und Method in Rom
VIII / Zwischen West und Ost • Der Tod Konstantin-Kyrills; Das Konzil von 869; Method als Erzbischof von Pannonien; Die Verschwörung der »Camorra«; Das »Filioque«; Die Vertreibung
Epilog: Von jenseits der Jahrhunderte
Papers by Markus Osterrieder
Welt im Umbruch, 2014
Auszug aus: Markus Osterrieder: Welt im Umbruch. Nationalitätenfrage, Ordnungspläne und Rudolf St... more Auszug aus: Markus Osterrieder: Welt im Umbruch. Nationalitätenfrage, Ordnungspläne und Rudolf Steiners Haltung im Ersten Weltkrieg. Stuttgart: Freies Geistesleben 2014, S. 404-497
Welt im Umbruch, 2014
Aus: Markus Osterrieder: Welt im Umbruch. Nationalitätenfrage, Ordnungspläne und Rudolf Steiners ... more Aus: Markus Osterrieder: Welt im Umbruch. Nationalitätenfrage, Ordnungspläne und Rudolf Steiners Haltung im Ersten Weltkrieg. Stuttgart: Freies Geistesleben 2014, S. 170-201
Gedankenwachheit und Bewußtseinstrübung: Grundsätzliche Bemerkungen Rudolf Steiners über Ursachen... more Gedankenwachheit und Bewußtseinstrübung: Grundsätzliche Bemerkungen Rudolf Steiners über Ursachen des Ersten Weltkrieges.
In: Anthroposophie, Jhg. 67, Nr. 266 (Weihnachten 2013), S. 1-13.
Die Fiktion von der jüdischen Weltverschwörung
Synarchie und Weltherrschaft: Die Protokolle der Weisen von Zion im Kontext von Bündnispolitik un... more Synarchie und Weltherrschaft: Die Protokolle der Weisen von Zion im Kontext von Bündnispolitik und okkultistischem Untergrund, 1880-1912. In: „Die Protokolle der Weisen von Zion“. Textstruktur und Quellen der Fiktion von der jüdischen Weltverschwörung. Hrsg. Michael Hagemeister, Eva Horn. Göttingen: Wallstein Verlag, 2012, S. 103-128.
Neue Untersuchungen zum zählebigsten Dokument des modernen Antisemitismus. Unter dem Titel »Protokolle der Weisen von Zion« ist eine Schrift bekannt, die die Juden bezichtigt, auf konspirativ-subversive Weise nach der Weltherrschaft zu streben. Entstanden um 1900, dürften die »Protokolle« das noch immer am weitesten verbreitete Dokument des modernen Antisemitismus sein. Bis heute sind die genauen Umstände ihrer Entstehung ungeklärt. Vor allem die Fragen, wer an der Abfassung beteiligt war und welche Absichten dabei verfolgt wurden, sind noch immer offen – und Gegenstand weitreichender, oft phantastischer Spekulationen. Aktuell erzählt Umberto Eco in seinem Roman »Der Friedhof in Prag« eine fiktive Version der Fälschungsgeschichte. Die hier versammelten Essays präsentieren neue Erkenntnisse zur Herkunft und Verbreitung der »Protokolle«. Es werden bislang vernachlässigte Aspekte des ominösen Textes untersucht: seine Resonanzen mit politischen Utopien, aber auch mit den Verschwörungstheorien des 19. Jahrhunderts; die Verwendung der plagiierten Quellen und sein Status als Plagiat; und nicht zuletzt die Struktur eines Textes, der zwar viel zitiert, aber selten gelesen wurde. Mit Beiträgen u.a. von: Carlo Ginzburg, Stefan Gregory, Richard S. Levy, Cesare G. De Michelis, Ulrich Raulff
The Slavonic and East European Review, 1993
REVIEW: Gail W. Lapidus, From Union to Commonwealth. Nationalism and Seperatism in the Soviet Rep... more REVIEW: Gail W. Lapidus, From Union to Commonwealth. Nationalism and Seperatism in the Soviet Republics. Cambridge 1992. In: The Slavonic and East European Review 71 (1993), pp. 785-786
Die Geschichte der USA ist keineswegs identisch mit der Ge schichte Amerikas, denn letztere begi... more Die Geschichte der USA ist keineswegs identisch mit der Ge schichte Amerikas, denn letztere beginnt nicht erst mit Colum bus und Cortes oder dem Traum, den sich Europaer seit dem 15. Jahrhundert von den fernen Landern im Westen machten, bis sie dem ganzen Kontinent schlieslich den heute gebrauch lichen Namen gaben. Man konnte vielmehr von dem ersten Auf treten des Menschen auf dem amerikanischen Kontinent berich ten, vom Kennewick-Menschen und vom Beginn des Ackerbaus nach 7000 v. Chr„ vor allem jedoch von den mannigfaltigen indianischen Hochkulturen - sesshaften und nomadischen, ur banen und ruralen - seit dem Neolithikum. Aber es gibt naturlich tiefreichende Grunde, weshalb im Be wusstsein vieler US-Amerikaner das politische Gebilde der Vereinigten Staaten gleichbedeutend fur den Begriff »Amerika« schlechthin steht. Dafur sorgte u.a. schon der vom New Yorker Columbia College und der University of Chicago entwickelte Bu cher-Kanon des Grand Narrative, der von den l 920er bi...
še se nachází ve vývoji a ani svět bohů z něj není vyloučen. Tak zněla jedna V ze základních myšl... more še se nachází ve vývoji a ani svět bohů z něj není vyloučen. Tak zněla jedna V ze základních myšlenek, jimiž se řídil názor starých Keltů na zásvětí. Keltové vnímali bohy a jejich svět v pohybu a metamorfóze, a tudíž i stvoření a koneckonců veškerá existence byla v neustálém pohybu, podrobena aktivní pronikavé moci proměny a obnovy. Život byl Keltům neúnavným vývojem. V kosmogonickém pohybu bytí univerza mají bohové své místo jako proudy vytékající ze zdroje, nejsoucí však tímto zdrojem. Pohyb vlnící se v rytmu, harmonii i disharmonii proniká přírodou a jejími živly, světem lidským i božským stejnou měrou. Keltové byli rytmy hudby a tance vnitřně spojeni se světem živlů a s kosmem, a proto prožívali své bohy ve věčně proměnlivé podobě, která se nedala zachytit v pojmech, ale vyžadovala stále nové vnitřní prožívání. To, co Keltové svou bohatou mytologií, hudbou, básnictvím, uměním i řemeslem vyjadřovali, nebyly obrazy božských bytostí, ale rytmické a tvůrčí zákonitosti boží proměny a božích projevů. Vůle přetvářet a metamorfovat vystupuje do popředí nejen ve zjevných formách keltského umění, ale i v jejich pojetí duševních a duchovních bytostí. Bytost, ať už bůh nebo člověk, nebyla pro ně nikdy čímsi uzavřeným, dokončeným, ale byla chápána jako neustále vznikající a vyvíjející se. Vůdčí zástupci Keltů věděli, že i bohové činí skutky a mají něco jako osud, kterým si získávají sílu pro další vývoj. Věčná, neměnná božstva zůstala keltskému světu cizí. Možnost proměny a tím i vývoje byla v keltských představách dána silou dualistického napětí protikladů světla a temnoty, života a smrti, vzniku a zániku, pronikajícího vším stvořeným. Tyto protiklady nebyly keltskými kněžími vypracovány v abstraktní mravní kategorie, například dobra a zla, ale chápaly se jakožto konkrétní stavy bytí, oblasti bytostí, které mohou působit produktivně nebo také zhoubně a které je třeba uvést do kosmické rovnováhy. Keltské příběhy vyjadřují zkušenost, že pobývat současně v různých světech lidské existence lze pouze díky oběti a proměňující síle. Druidové učili své žáky, že ve světě živlů vládne zákon neustálé proměny bytí, jakož i obratu či zrcadlení fyzických zákonitostí a daností. Jestliže chce "hrdina", procházející zasvěcením, uchovat své já v tomto matoucím světě, musí v sobě nejprve vzbudit nezbytnou sílu duše vítězně obstát ve všelikých "dobrodružstvích" a "nebezpečích". V daru proměnlivosti, ve schopnosti metamorfózy, spatřovali tedy druidové základní vlastnost božského stvoření. Neboť "stvoření" jim bylo neustálým působením bohů, jež si od duchovně usilujícího člověka žádalo vždy znovu a znovu se vyrovnávat s dynamicky proměnlivou skutečností nadsmyslového "jinosvětí". V tomto smyslu také nepředstavovalo přijetí křesťanství v očích vedoucích představitelů keltského společenství odvržení předkřesťanského náboženství, ale pouze nezbytnou obnovu, jež nastala díky pokračování kosmického vývoje, neboť obětí Ježíše Krista byla proměněna sama země. Tak mohl v šestém století po Kr. velšský bard Taliesin spojit křesťanství s předkřesťanským učením, aby naznačil, že starý kult došel naplnění právě zjevením Ježíše Krista: "Kristus, Slovo prapůvodu, byl od prapočátku naším učitelem a my jsme se od jeho nauky nikdy neodchýlili. Pro Asii byl Kristus novinkou, ale druidové v Británii od jeho nauky nikdy neupustili." Přitom se mohl odvolat dokonce na církevního otce Augustina, jenž kdysi napsal: "To, co se dnes nazývá křesťanským náboženstvím, měli už staří a bylo přítomno i v počátcích lidského rodu, až do Kristova zjevení v těle, po němž se pravé náboženství, které tu bylo již dříve, nazývá křesťanstvím." Zásluhou řeckých filosofů, především Aristotela, vplynula do evropské kultury schopnost myšlením pojmově proniknout vnější svět a prožíváním svých vlastních myšlenkových dějů posílit svou individualitu. Rímané dali sebe si uvědomujícímu lidstvu právní strukturu
Das Goetheanum, Nr. 48 (27.November 2020), 2020
"All diese historisch weit zurückreichenden und tief verwickelten Spannungen, die sich in vielen ... more "All diese historisch weit zurückreichenden und tief verwickelten Spannungen, die sich in vielen Krisen der Gegenwart entladen, verlangen nach grundlegend neuen Formen sozialer Gestaltung. Weder der unitaristische Nationalstaat noch der sozialdarwinistische Wettbewerb der heutigen kommerziellen Neoimperien in West und Ost können zu einer nachhaltigen Befriedung und Wandlung beitragen, solange der kulturelle und ethnische Reichtum von Kulturräumen wie dem Südkaukasus nur als ‹Cordon sanitaire› der Blutgrenzen geopolitischer Einflusszonen betrachtet wird."
https://dasgoetheanum.com/leid-und-hoffnung-im-schwarzen-garten/
Welt im Umbruch: Ordnungspläne, Nationalitätenfrage und die Haltung Rudolf Steiners während des Ersten Weltkrieges, 2014
Die politischen Hintergründe der Ermordung von GRIGORIJ RASPUTIN am 30. Dezember (17. Dezember a.... more Die politischen Hintergründe der Ermordung von GRIGORIJ RASPUTIN am 30. Dezember (17. Dezember a.St.) 1916 in Petrograd
Die Drei, 2014
Die Problematik konkurrierender und sich gegenseitig unterdrückender Nationalitäten steht im Hint... more Die Problematik konkurrierender und sich gegenseitig unterdrückender Nationalitäten steht im Hintergrund vergangener wie gegenwärtiger Konflikte. Wie entstand das Konzept der Nation, das aus heutiger Sicht so selbstverständlich scheint? Aus welchen seelischen und geistigen Haltungen ist es hervorgegangen und ist es wirklich die moderne Form der Gemeinschaftsbildung, die der Entwicklung des Individuums entsprechen kann?
Markus Osterrieder verfolgt den komplexen Vorgang der Entstehung von Völkern aus verschiedenen Untergründen und verortet in einem zweiten Schritt die originäre Perspektive, die Rudolf Steiner auf die Bildeprozesse zwischen Menschengruppen wirft. Dabei legt er das zerstörerische Potenzial des nationalen Denkens offen, das mit weiteren Gründen zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte und dessen Gespenst noch lange nicht gebannt ist.
Bohemia, 1997
Wie kaum ein anderes Kapitel aus der Geschichte des 9.Jahrhunderts erhitzen Aufstieg und Untergan... more Wie kaum ein anderes Kapitel aus der Geschichte des 9.Jahrhunderts erhitzen Aufstieg und Untergang des sogenannten " Großmährischen Reiches" noch heute die Gemüter nicht nur etwa der Fachwissenschaft, sondern auch derjenigen Menschen, die aktiv an der politischen Gestaltung des ostmittel-und südosteuropäischen Raums beteiligt sind. So wurde die angenommene Existenz dieses " Großmährisches Reichs" auf dem Boden Mährens und der Slowakei nach 1918 und erneut nach 1948 bekanntlich fester Bestandteil der staatstragenden Ideologie des Tschechoslowakismus; " Großmähren" war nach dieser Interpretation der erste " tschechoslowakische Staat". Die Ausgrabungen, die in den fünfziger und sechziger Jahren vor allem im Marchtal unternommen wurden, schienen die vorherrschende Sichtweise unwiderlegbar zu bestätigen. Gegen Ende der sechziger Jahre publizierte dann der amerikanische Mediävist ungarischer Abstammung Istvan Boba einige Arbeiten, insbesondere die Monographie Moravia's History Reconsidered (1971), die alle bis dato bestehenden Gewißheiten nachhaltig erschütterten. Boba denunzierte die " Tschechoslowakisierung" der Geschichte des Moravischen Reichs, der Personen-und Ortsnamen, und versuchte den Nachweis zu erbringen, daß dieses Reich in seinen Kerngebieten gar nicht im heutigen Mähren, sondern südlich der Donau, auf dem Boden des heutigen Slavonien und Bosnien, lokalisiert war. Boba konnte nachweisen, daß in den Quellen nicht nur von einem regnum der Moraver die Rede ist, sondern sowohl in lateinischen wie auch slavischen Quellen von einer civitas Morava; diese identifizierte er mit Sirmium an der Save. Das Herrschaftsgebiet des Neffen von Rastislav, Sventopulk (regnum Zuentibaldi in den Annales Fuldenes zu 869), glaubte er südlich der Save im Tal der Drina ansiedeln zu müssen. Erst 890 seien das heutige Böhmen und Mähren kurzfristig unter die Kontrolle Sventopulks gefallen, der damals also von Bosnien bis Böhmen regiert haben soll. Die Diskussion um die von Boba aufgeworfenen Fragen ist seitdem nicht mehr verstummt,-ja sie ist oftmals zu einem regelrechten Glaubenskrieg ausgeartet. Ein Teil der Wissenschaftler, insbesondere tschechischer, slowakischer, polnischer und öster-reichischer Herkunft, lehnte die Thesen Bobas schroff ab; ein anderer Teil, vor allem aus Ungarn, dem südslavischen Raum, aber auch aus Österreich, schloß sich dem " Revisionismus" mehr oder weniger vollständig an. Nahezu zeitgleich sind nun zwei umfangreiche Studien erschienen, die, auf Boba aufbauend, die Argumente zugunsten einer südslavischen Lokalisierung des Moravischen Reichs zu stärken versuchen
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Books by Markus Osterrieder
Zwei Themenbereiche werden anhand der Haltung Rudolf Steiners besonders erörtert: das ungelöste mitteleuropäische Nationalitätenproblem sowie die Weltordnungsvorstellungen, die z.T. kriegsauslösend waren oder erst während des Weltkriegs heraufzogen: Wie sollte die nächste Zukunft nicht nur der europäischen Menschheit gestaltet werden?
Nahrung für alle Menschen und das Licht der Freiheit für jedermann auf einer gesunden Erde – oder moralische Verfinsterung bis zur völligen Ausplünderung des Planeten. Die Archäologie des vorderen und mittleren Orients und einer Geschichtsforschung, die die Weisheit der Mythen einbezieht, ergeben zusammen ein immer klareres Bild von einer in die Menschheitsentwicklung einstrahlenden Kulturinspiration.
Europa erlebte bereits im 16. Jahrhundert, der Zeit der Glaubensspaltung und der Expansion in die Neue Welt, ähnliche Versuche. Die neue Mobilität der Menschen auch innerhalb des lateinischen Europa, die Glaubenskrisen und die Renaissance stimulierten gedankliche Auseinandersetzungen, in denen vor allem in den Grenzgebieten die Frage nach der Identität der lateinischen Christenheit neu gestellt und erörtert wurde. Mythische Bilder spielten im 16. Jahrhundert wie auch noch heute eine zentrale Rolle. Das „sarmatische“ Ideal des polnisch-litauischen Adels (Szlachta) etwa sollte verschiedene ethnische und sprachliche Komponenten zu einem Ganzen verbinden. Das neu aufgegriffene Prinzip der Polarisierung, der Gegenüberstellung von angeblich unvereinbaren Extremen, diente zugleich der Festigung der eigenen Identität. Reales vermischte sich dabei mit Fiktivem, tatsächliches Geschehen mit literarischen Topoi und Allegorien.
Dr. Markus Osterrieder hat diesen Vorgang am Beispiel des damaligen polnisch-litauischen Großreiches untersucht und zeigt Kontinuitäten und Wandlungen in der Wahrnehmung, Beschreibung und Beurteilung von Kriegs- und Feindbildern in Osteuropa während des 16. Jahrhunderts auf. Aus der Arbeit, die auf den gesamteuropäischen Kontext eingeht und einen mentalitäts- und bewußtseinsgeschichtlichen Ansatz verfolgt, lassen sich allgemeine mentale und soziale Muster in Form von entwicklungsbedingten Veränderungen oder anthropologischen Konstanten herleiten, die den Umfang eines eventuell sich vollziehenden west-östlichen Kulturtransfers aufzeigen, aber auch Aufschluß auf die von der Forschung seltener gestellte Frage geben, ob nicht auch ein umgekehrter, von Osten nach Westen erfolgender Austausch nachzuweisen ist. Damit bietet die Untersuchung auch einen wesentlichen Beitrag zu der heftig umstrittenen Frage der Festlegung der Epochengrenze zwischen Mittelalter und Neuzeit im osteuropäischen Raum sowie über die ideen- und bewußtseinsgeschichtliche Stellung Osteuropas im Europa des Humanismus, der Renaissance und der Reformation.
I / Geist und Wesen des Keltentums • Druiden und Kelten; Entwicklung durch Verwandlungskraft; Das irokeltische Christentum; Peregrinatio
II / Die Kelten als Erzieher der Germanen • Kelten als Mysteriengesandte; Kelten als Missionare; Erziehung des Ich
III / Der Untergang der irokeltischen Germanenmission • Die Vernichtung der Mysterien; Arianer und Athanasianer; Der Arianismus und die Germanenvölker; Bonifatius als Gesandter Roms; Die Romanisierung der Franken; Tassilo III. und Virgil von Salzburg; Die gefällte Irminsûl
IV / Ein West-Ost-Konflikt im 9. Jahrhundert: Die Franken, Rom und Byzanz · Die Franken und das Filioque; Papst Nicolaus I. und sein Berater Anastasius; Patriarch Photios von Konstantinopel
V / Die Slavenmission • Salzburg und die Karantanen; Das Mährische Reich; Die Glagolica; Die »rus'ischen« Buchstaben
VI / Pontische Mysterien • Die Völkerwiege; Das Goldene Vlies; Die tönende Licht-Sprache; Die Krone der Herrlichkeit und der Baum des Lebens; Demetrios und die Rus'ische Erde; Europas Mitte als Begegnungsraum
VII / Die Slavenlehrer Kyrill und Method • Konstantin als Sprachschöpfer; Die Bulgaren-Mission; Verteidigung der slavischen Schriftsprache; Konstantin und Method in Rom
VIII / Zwischen West und Ost • Der Tod Konstantin-Kyrills; Das Konzil von 869; Method als Erzbischof von Pannonien; Die Verschwörung der »Camorra«; Das »Filioque«; Die Vertreibung
Epilog: Von jenseits der Jahrhunderte
Papers by Markus Osterrieder
In: Anthroposophie, Jhg. 67, Nr. 266 (Weihnachten 2013), S. 1-13.
Neue Untersuchungen zum zählebigsten Dokument des modernen Antisemitismus. Unter dem Titel »Protokolle der Weisen von Zion« ist eine Schrift bekannt, die die Juden bezichtigt, auf konspirativ-subversive Weise nach der Weltherrschaft zu streben. Entstanden um 1900, dürften die »Protokolle« das noch immer am weitesten verbreitete Dokument des modernen Antisemitismus sein. Bis heute sind die genauen Umstände ihrer Entstehung ungeklärt. Vor allem die Fragen, wer an der Abfassung beteiligt war und welche Absichten dabei verfolgt wurden, sind noch immer offen – und Gegenstand weitreichender, oft phantastischer Spekulationen. Aktuell erzählt Umberto Eco in seinem Roman »Der Friedhof in Prag« eine fiktive Version der Fälschungsgeschichte. Die hier versammelten Essays präsentieren neue Erkenntnisse zur Herkunft und Verbreitung der »Protokolle«. Es werden bislang vernachlässigte Aspekte des ominösen Textes untersucht: seine Resonanzen mit politischen Utopien, aber auch mit den Verschwörungstheorien des 19. Jahrhunderts; die Verwendung der plagiierten Quellen und sein Status als Plagiat; und nicht zuletzt die Struktur eines Textes, der zwar viel zitiert, aber selten gelesen wurde. Mit Beiträgen u.a. von: Carlo Ginzburg, Stefan Gregory, Richard S. Levy, Cesare G. De Michelis, Ulrich Raulff
https://dasgoetheanum.com/leid-und-hoffnung-im-schwarzen-garten/
Markus Osterrieder verfolgt den komplexen Vorgang der Entstehung von Völkern aus verschiedenen Untergründen und verortet in einem zweiten Schritt die originäre Perspektive, die Rudolf Steiner auf die Bildeprozesse zwischen Menschengruppen wirft. Dabei legt er das zerstörerische Potenzial des nationalen Denkens offen, das mit weiteren Gründen zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte und dessen Gespenst noch lange nicht gebannt ist.
Zwei Themenbereiche werden anhand der Haltung Rudolf Steiners besonders erörtert: das ungelöste mitteleuropäische Nationalitätenproblem sowie die Weltordnungsvorstellungen, die z.T. kriegsauslösend waren oder erst während des Weltkriegs heraufzogen: Wie sollte die nächste Zukunft nicht nur der europäischen Menschheit gestaltet werden?
Nahrung für alle Menschen und das Licht der Freiheit für jedermann auf einer gesunden Erde – oder moralische Verfinsterung bis zur völligen Ausplünderung des Planeten. Die Archäologie des vorderen und mittleren Orients und einer Geschichtsforschung, die die Weisheit der Mythen einbezieht, ergeben zusammen ein immer klareres Bild von einer in die Menschheitsentwicklung einstrahlenden Kulturinspiration.
Europa erlebte bereits im 16. Jahrhundert, der Zeit der Glaubensspaltung und der Expansion in die Neue Welt, ähnliche Versuche. Die neue Mobilität der Menschen auch innerhalb des lateinischen Europa, die Glaubenskrisen und die Renaissance stimulierten gedankliche Auseinandersetzungen, in denen vor allem in den Grenzgebieten die Frage nach der Identität der lateinischen Christenheit neu gestellt und erörtert wurde. Mythische Bilder spielten im 16. Jahrhundert wie auch noch heute eine zentrale Rolle. Das „sarmatische“ Ideal des polnisch-litauischen Adels (Szlachta) etwa sollte verschiedene ethnische und sprachliche Komponenten zu einem Ganzen verbinden. Das neu aufgegriffene Prinzip der Polarisierung, der Gegenüberstellung von angeblich unvereinbaren Extremen, diente zugleich der Festigung der eigenen Identität. Reales vermischte sich dabei mit Fiktivem, tatsächliches Geschehen mit literarischen Topoi und Allegorien.
Dr. Markus Osterrieder hat diesen Vorgang am Beispiel des damaligen polnisch-litauischen Großreiches untersucht und zeigt Kontinuitäten und Wandlungen in der Wahrnehmung, Beschreibung und Beurteilung von Kriegs- und Feindbildern in Osteuropa während des 16. Jahrhunderts auf. Aus der Arbeit, die auf den gesamteuropäischen Kontext eingeht und einen mentalitäts- und bewußtseinsgeschichtlichen Ansatz verfolgt, lassen sich allgemeine mentale und soziale Muster in Form von entwicklungsbedingten Veränderungen oder anthropologischen Konstanten herleiten, die den Umfang eines eventuell sich vollziehenden west-östlichen Kulturtransfers aufzeigen, aber auch Aufschluß auf die von der Forschung seltener gestellte Frage geben, ob nicht auch ein umgekehrter, von Osten nach Westen erfolgender Austausch nachzuweisen ist. Damit bietet die Untersuchung auch einen wesentlichen Beitrag zu der heftig umstrittenen Frage der Festlegung der Epochengrenze zwischen Mittelalter und Neuzeit im osteuropäischen Raum sowie über die ideen- und bewußtseinsgeschichtliche Stellung Osteuropas im Europa des Humanismus, der Renaissance und der Reformation.
I / Geist und Wesen des Keltentums • Druiden und Kelten; Entwicklung durch Verwandlungskraft; Das irokeltische Christentum; Peregrinatio
II / Die Kelten als Erzieher der Germanen • Kelten als Mysteriengesandte; Kelten als Missionare; Erziehung des Ich
III / Der Untergang der irokeltischen Germanenmission • Die Vernichtung der Mysterien; Arianer und Athanasianer; Der Arianismus und die Germanenvölker; Bonifatius als Gesandter Roms; Die Romanisierung der Franken; Tassilo III. und Virgil von Salzburg; Die gefällte Irminsûl
IV / Ein West-Ost-Konflikt im 9. Jahrhundert: Die Franken, Rom und Byzanz · Die Franken und das Filioque; Papst Nicolaus I. und sein Berater Anastasius; Patriarch Photios von Konstantinopel
V / Die Slavenmission • Salzburg und die Karantanen; Das Mährische Reich; Die Glagolica; Die »rus'ischen« Buchstaben
VI / Pontische Mysterien • Die Völkerwiege; Das Goldene Vlies; Die tönende Licht-Sprache; Die Krone der Herrlichkeit und der Baum des Lebens; Demetrios und die Rus'ische Erde; Europas Mitte als Begegnungsraum
VII / Die Slavenlehrer Kyrill und Method • Konstantin als Sprachschöpfer; Die Bulgaren-Mission; Verteidigung der slavischen Schriftsprache; Konstantin und Method in Rom
VIII / Zwischen West und Ost • Der Tod Konstantin-Kyrills; Das Konzil von 869; Method als Erzbischof von Pannonien; Die Verschwörung der »Camorra«; Das »Filioque«; Die Vertreibung
Epilog: Von jenseits der Jahrhunderte
In: Anthroposophie, Jhg. 67, Nr. 266 (Weihnachten 2013), S. 1-13.
Neue Untersuchungen zum zählebigsten Dokument des modernen Antisemitismus. Unter dem Titel »Protokolle der Weisen von Zion« ist eine Schrift bekannt, die die Juden bezichtigt, auf konspirativ-subversive Weise nach der Weltherrschaft zu streben. Entstanden um 1900, dürften die »Protokolle« das noch immer am weitesten verbreitete Dokument des modernen Antisemitismus sein. Bis heute sind die genauen Umstände ihrer Entstehung ungeklärt. Vor allem die Fragen, wer an der Abfassung beteiligt war und welche Absichten dabei verfolgt wurden, sind noch immer offen – und Gegenstand weitreichender, oft phantastischer Spekulationen. Aktuell erzählt Umberto Eco in seinem Roman »Der Friedhof in Prag« eine fiktive Version der Fälschungsgeschichte. Die hier versammelten Essays präsentieren neue Erkenntnisse zur Herkunft und Verbreitung der »Protokolle«. Es werden bislang vernachlässigte Aspekte des ominösen Textes untersucht: seine Resonanzen mit politischen Utopien, aber auch mit den Verschwörungstheorien des 19. Jahrhunderts; die Verwendung der plagiierten Quellen und sein Status als Plagiat; und nicht zuletzt die Struktur eines Textes, der zwar viel zitiert, aber selten gelesen wurde. Mit Beiträgen u.a. von: Carlo Ginzburg, Stefan Gregory, Richard S. Levy, Cesare G. De Michelis, Ulrich Raulff
https://dasgoetheanum.com/leid-und-hoffnung-im-schwarzen-garten/
Markus Osterrieder verfolgt den komplexen Vorgang der Entstehung von Völkern aus verschiedenen Untergründen und verortet in einem zweiten Schritt die originäre Perspektive, die Rudolf Steiner auf die Bildeprozesse zwischen Menschengruppen wirft. Dabei legt er das zerstörerische Potenzial des nationalen Denkens offen, das mit weiteren Gründen zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte und dessen Gespenst noch lange nicht gebannt ist.
Unter dem Titel »Protokolle der Weisen von Zion« ist eine Schrift bekannt, die die Juden bezichtigt, auf konspirativ-subversive Weise nach der Weltherrschaft zu streben. Entstanden um 1900, dürften die »Protokolle« das noch immer am weitesten verbreitete Dokument des modernen Antisemitismus sein. Bis heute sind die genauen Umstände ihrer Entstehung ungeklärt. Vor allem die Fragen, wer an der Abfassung beteiligt war und welche Absichten dabei verfolgt wurden, sind noch immer offen – und Gegenstand weitreichender, oft phantastischer Spekulationen. Aktuell erzählt Umberto Eco in seinem Roman »Der Friedhof in Prag« eine fiktive Version der Fälschungsgeschichte. Die hier versammelten Essays präsentieren neue Erkenntnisse zur Herkunft und Verbreitung der »Protokolle«. Es werden bislang vernachlässigte Aspekte des ominösen Textes untersucht: seine Resonanzen mit politischen Utopien, aber auch mit den Verschwörungstheorien des 19. Jahrhunderts; die Verwendung der plagiierten Quellen und sein Status als Plagiat; und nicht zuletzt die Struktur eines Textes, der zwar viel zitiert, aber selten gelesen wurde.
Mit Beiträgen u.a. von: Carlo Ginzburg, Stefan Gregory, Richard S. Levy, Cesare G. De Michelis, Ulrich Raulff""
Stephen Velychenko: National History as Cultural Process. A Survey of the Interpretations of Ukraine's Past in Polish, Russian, and Ukrainian Historical Writing from the Earliest Times to 1914. Canadian Institute of Ukrainian Studies Press; University of Alberta, Edmonton 1992. XXXV, 283 S.
Stephen Velychenko: Shaping Identity in Eastern Europe and Russia. Soviet-Russian and Polish Accounts of Ukrainian History, 1914-1991. St. Martin's Press. New York 1993. 266 S.