Es handelt sich um eine Formulierung, in der er anerkennt, dass es sich um eine definitive Überle... more Es handelt sich um eine Formulierung, in der er anerkennt, dass es sich um eine definitive Überlegenheit handelt, die Partnerschaft unmöglich macht. Laut STREETEN ist es jedenfalls notwendig, dass diese Ungleichheit aufgehoben wird und es ebenfalls zu einer Untersuchung der vorherrschenden Probleme der Nordländer von ForscherInnen aus Südländern kommt, da nur durch diese Reziprozität der Gedanke gleicher Partner realisiert werden könne. (vgl. STREETEN 1974: 42) "Das grundlegende Argument für internationale Kooperation bei der Entwicklung ist, dass Menschen, wo immer sie geboren wurden, in der Lage sein sollten, ihre Fähigkeiten in vollem Ausmaß zu entwickeln, um sich selbst zu erfüllen und zum allgemeinen Erbe der Zivilisation beizutragen (…)" (STREETEN 1974:41) Hier spricht er die Notwendigkeit eines gewissen Ownership 3 an, die für die Entwicklung eines Landes sowie eines Individuums unerlässlich sei. STREETEN bezieht sich in seinem Werk zwar auf Research Development Partnerships, also an sich auf die Forschung, dennoch kann seine Idealvorstellung von Partnerschaft, von "Wissen schaffen", über Gleichheit, Selbstständigkeit bis hin zur Reziprozität durchaus auf die Entwicklungszusammenarbeit im allgemeineren Sinne übertragen werden. Aktueller, aber dennoch nicht ganz verschieden, schreibt WHITFIELD (2010) in "The Politics of Aid", wenn sie Immanuel Kant zitiert: "Paternalism is the greatest depotism imaginable. This is so because it is to treat men as if they were not free, but human material for me, the benevolent reformer, to mould in accordance with my own, not their freely adopted purpose." (Whitfield 2010: Zitat Vorwort) Auch hier geht es um die Ungleichheit einer Beziehung, die die Dominanz eines "Partners" voraussetzt, welcher vorgibt im Interesse des anderen zu handeln. Eine solche Art der Paarbeziehung würde vermutlich in den Bereich der missbräuchlichen Beziehung fallen, auf internationaler Ebene scheint diese Art der Beziehung allerdings anerkannt. Liegt das an Streetens Wissenschafts-Imperialismus-Problem, der internationalen Anerkennung eines vorherrschenden/dominanten "Wissens", welches als die universelle Wahrheit verstanden wird
This paper discusses the need for a definition of the term "partnership" in the develop... more This paper discusses the need for a definition of the term "partnership" in the development field. Fact is that the international relationships between north and south development agencies, since the 1990s, are mainly described as partnerships without providing a specific definition for that term. In a time, when everything has to be defined, from democracy, to economic relations, to development itself, how come that "partnership" in an developmental vocabulary seems to be the exception. The issue with not defining anything, is that it leaves a lot of space for assumptions and allows many forms of implementation. By analysing the understanding of partnerships in the development field and by opting for a global definition, relationships between "donors" and "recipients" can be changed on a bigger scale. First partnerships can be lifted out of their prejudices of blurry concepts and the only purpose to morally rehabilitate the aid industry. Seco...
Es handelt sich um eine Formulierung, in der er anerkennt, dass es sich um eine definitive Überle... more Es handelt sich um eine Formulierung, in der er anerkennt, dass es sich um eine definitive Überlegenheit handelt, die Partnerschaft unmöglich macht. Laut STREETEN ist es jedenfalls notwendig, dass diese Ungleichheit aufgehoben wird und es ebenfalls zu einer Untersuchung der vorherrschenden Probleme der Nordländer von ForscherInnen aus Südländern kommt, da nur durch diese Reziprozität der Gedanke gleicher Partner realisiert werden könne. (vgl. STREETEN 1974: 42) "Das grundlegende Argument für internationale Kooperation bei der Entwicklung ist, dass Menschen, wo immer sie geboren wurden, in der Lage sein sollten, ihre Fähigkeiten in vollem Ausmaß zu entwickeln, um sich selbst zu erfüllen und zum allgemeinen Erbe der Zivilisation beizutragen (…)" (STREETEN 1974:41) Hier spricht er die Notwendigkeit eines gewissen Ownership 3 an, die für die Entwicklung eines Landes sowie eines Individuums unerlässlich sei. STREETEN bezieht sich in seinem Werk zwar auf Research Development Partnerships, also an sich auf die Forschung, dennoch kann seine Idealvorstellung von Partnerschaft, von "Wissen schaffen", über Gleichheit, Selbstständigkeit bis hin zur Reziprozität durchaus auf die Entwicklungszusammenarbeit im allgemeineren Sinne übertragen werden. Aktueller, aber dennoch nicht ganz verschieden, schreibt WHITFIELD (2010) in "The Politics of Aid", wenn sie Immanuel Kant zitiert: "Paternalism is the greatest depotism imaginable. This is so because it is to treat men as if they were not free, but human material for me, the benevolent reformer, to mould in accordance with my own, not their freely adopted purpose." (Whitfield 2010: Zitat Vorwort) Auch hier geht es um die Ungleichheit einer Beziehung, die die Dominanz eines "Partners" voraussetzt, welcher vorgibt im Interesse des anderen zu handeln. Eine solche Art der Paarbeziehung würde vermutlich in den Bereich der missbräuchlichen Beziehung fallen, auf internationaler Ebene scheint diese Art der Beziehung allerdings anerkannt. Liegt das an Streetens Wissenschafts-Imperialismus-Problem, der internationalen Anerkennung eines vorherrschenden/dominanten "Wissens", welches als die universelle Wahrheit verstanden wird
This paper discusses the need for a definition of the term "partnership" in the develop... more This paper discusses the need for a definition of the term "partnership" in the development field. Fact is that the international relationships between north and south development agencies, since the 1990s, are mainly described as partnerships without providing a specific definition for that term. In a time, when everything has to be defined, from democracy, to economic relations, to development itself, how come that "partnership" in an developmental vocabulary seems to be the exception. The issue with not defining anything, is that it leaves a lot of space for assumptions and allows many forms of implementation. By analysing the understanding of partnerships in the development field and by opting for a global definition, relationships between "donors" and "recipients" can be changed on a bigger scale. First partnerships can be lifted out of their prejudices of blurry concepts and the only purpose to morally rehabilitate the aid industry. Seco...
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