Johanna Schacht
Diplom Heilpädagogin mit Schwerpunkt Kunsttherapie
Study of Dipl. healthcare education with focus on art therapy at the University of Cologne
Topic of the diploma thesis: "The garden - designed paradise memory. Art Therapeutic Potentials of an Archetypal Topos "(2005)
Voluntary and freelance work, art and nature education projects with students,
Inclusion specialist at a private school
Since 2006 member of the International Society of Pre- and Perinatal Psychology and Medicine (ISPPM), since 2010 as a board member
Address: Wiesbaden, Hessen, Germany
Study of Dipl. healthcare education with focus on art therapy at the University of Cologne
Topic of the diploma thesis: "The garden - designed paradise memory. Art Therapeutic Potentials of an Archetypal Topos "(2005)
Voluntary and freelance work, art and nature education projects with students,
Inclusion specialist at a private school
Since 2006 member of the International Society of Pre- and Perinatal Psychology and Medicine (ISPPM), since 2010 as a board member
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Papers by Johanna Schacht
Geld ist unsere Ersatzreligion; an Geld muss man glauben, denn Geld ist nichts als eine Vereinbarung. Heute hat Geld keinen realen materiellen Gegenwert mehr, verflüchtigt sich zunehmend im virtuellen Raum und wird ständig aus dem Nichts erschaffen. Trotzdem sind wir alle existenziell abhängig vom Geld, ohne Geld geht gar nichts in unserer Gesellschaft, wir leben alle mehr oder weniger in Angst vor Geldmangel.
Dass Geld ein Substitut des im kapitalistischen Patriarchat unterdrückten Archetyps der Großen Mutter ist, der großen Ernährerin und Versorgerin, von der das Wohl des Menschen abhängt, ist leicht einsehbar: Geld ist das numinose Zauberding, das in der Lage ist, uns mit allem Lebensnotwendigen zu versorgen. Hier handelt es sich um den ältesten und frühesten Archetyp der großen Göttin, um die vorgeburtliche Allversorgerin, von der unser Leben abhängt, die auch urgewaltige Todesangst bei Versagen auslöst. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass eine Vielzahl von Münzen von den ältesten archäologischen Funden bis in die Gegenwart pränatalsymbolische Motive aufweisen.
Es könnte heilsam sein - auf individueller wie auf kollektiver Ebene, sich mit den tiefenpsychologischen Dimensionen des Geldes zu befassen, unbewusste Einstellungen bewusst zu machen und unser derzeitiges Geldsystem nicht mehr als „gottgegeben“ hinzunehmen…
Books by Johanna Schacht
Book Reviews by Johanna Schacht
Horia Crisan geht in seinem ausführlichen Essay von der gegenwärtigen Ontogenese des sprachlich kodierten Ichs aus und konstatiert eine hirnphysiologisch begründete Spaltung von Primär- und Sekundärprozess, die er dann auf die phylogenetische Bewusstseinsevolution im Laufe der Kulturentwicklung überträgt. Das archaische Ich vom Beginn der Kulturentwicklung sei von als pathologisch zu bezeichnender Spaltung gekennzeichnet, zudem von Fehlzuschreibungen von Innen- und Außenphänomenen, die dem Bewusstsein des Kleinkindes entspräche.
Geld ist unsere Ersatzreligion; an Geld muss man glauben, denn Geld ist nichts als eine Vereinbarung. Heute hat Geld keinen realen materiellen Gegenwert mehr, verflüchtigt sich zunehmend im virtuellen Raum und wird ständig aus dem Nichts erschaffen. Trotzdem sind wir alle existenziell abhängig vom Geld, ohne Geld geht gar nichts in unserer Gesellschaft, wir leben alle mehr oder weniger in Angst vor Geldmangel.
Dass Geld ein Substitut des im kapitalistischen Patriarchat unterdrückten Archetyps der Großen Mutter ist, der großen Ernährerin und Versorgerin, von der das Wohl des Menschen abhängt, ist leicht einsehbar: Geld ist das numinose Zauberding, das in der Lage ist, uns mit allem Lebensnotwendigen zu versorgen. Hier handelt es sich um den ältesten und frühesten Archetyp der großen Göttin, um die vorgeburtliche Allversorgerin, von der unser Leben abhängt, die auch urgewaltige Todesangst bei Versagen auslöst. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass eine Vielzahl von Münzen von den ältesten archäologischen Funden bis in die Gegenwart pränatalsymbolische Motive aufweisen.
Es könnte heilsam sein - auf individueller wie auf kollektiver Ebene, sich mit den tiefenpsychologischen Dimensionen des Geldes zu befassen, unbewusste Einstellungen bewusst zu machen und unser derzeitiges Geldsystem nicht mehr als „gottgegeben“ hinzunehmen…
Horia Crisan geht in seinem ausführlichen Essay von der gegenwärtigen Ontogenese des sprachlich kodierten Ichs aus und konstatiert eine hirnphysiologisch begründete Spaltung von Primär- und Sekundärprozess, die er dann auf die phylogenetische Bewusstseinsevolution im Laufe der Kulturentwicklung überträgt. Das archaische Ich vom Beginn der Kulturentwicklung sei von als pathologisch zu bezeichnender Spaltung gekennzeichnet, zudem von Fehlzuschreibungen von Innen- und Außenphänomenen, die dem Bewusstsein des Kleinkindes entspräche.
Dass dem Denken des Friedrich Nietzsche faschistoide Tendenzen innewohnen, wurde ebenso oft postuliert wie bestritten als ungerechtes Urteil und Missverständnis dieses genialen Philosophen, das sein tiefes Denken und seine Begriffe wie den "Übermenschen" zu platt interpretiere. Ich möchte aufzeigen, dass diese Kritik gerechtfertigt ist und wir sehr wachsam sein müssen gegenüber totalitären Tendenzen, die auf historisch anerkannte Geistesgrößen Bezug nehmen können und so eine ungerechtfertigte Legitimation erhalten.
Man muss dazusagen, dass Nietzsches Schwester, eine Nationalistin und Antisemitin, sich nach seinem geistigen Zusammenbruch die Rechte an seinen Schriften gesichert hat und Material aus seinem Nachlass nach seinem Tod manipuliert und für den Faschismus aufbereitet veröffentlicht hat. Das betrifft vor allem die Nachlassschrift mit dem Titel "Der Wille zur Macht". Vertreter der intellektuellen Elite Deutschlands wurden so verführt und dem Nationalsozialismus hörig gemacht. Gerade vor dem aktuellen Hintergrund neuer demokratieskeptischer bis-feindlicher Tendenzen in immer größer werdenden Teilen der Bevölkerung angesichts der Grundrechtseinschränkungen im Zuge der Corona-Maßnahmen - in besorgniserregendem Maße auch in kulturkreativen und intellektuellen Kreisen - halte ich hier ein kritisches Bewusstsein für den damaligen propagandistischen Missbrauch für notwendig. Der kam allerdings nicht von ungefähr.
Das tremendum et fascinosum des Göttlichen, früher der Großen Göttin, die sowohl die heilige Schöpferin, die Erhalterin, als auch die Zerstörerin war und immer sein wird, ist im patriarchalen Paradigma in egomane männliche Faszination von sich selbst mutiert, die nur allzu oft in rücksichtsloser Gewalttätigkeit gipfelt. Wenn Männer, die nicht verbunden sind, mit dem Feuer spielen, kommt Krieg dabei heraus.
Bis heute prägt der toxische Heldenmythos vom reinen Guten, der gegen das Böse im Außen kämpft, unsere Kultur. Das Fatale daran ist, dass in diesem simplifizierenden und verführerischen, weil das Individuum entlastenden Dualismus von Gut und Böse eine Schattenprojektion stattfindet, die zu Sündenbock- und Feindbildkonstruktionen und in der Folge zu Gewalt, Mord und Krieg führt.
Dieser toxische Held ist allgegenwärtig in der Popkultur, aber auch in der Hochkultur und Kunst und wird zu Unrecht als Archetyp bezeichnet. Er wird unseren Kindern in Bildern und Geschichten, in Filmen, Videogames, Spielzeug eingeimpft. Besonders kleine Jungen sind davon fatalerweise sehr fasziniert, es wirkt wie eine Gehirnwäsche, eine schleichendes Gift, das die Psyche lebenslang prägt - so lange, bis man sich auf den Weg macht, die Ketten dieser Prägungen durch Selbstreflexion und Einüben anderer Denk- und Handlungsweisen zu sprengen.
Hanna Strack: „Schöpfungswonne. Eine Theologie des Blühens“
Mit einem Beitrag zu Hildegard von Bingen.
ATE Edition, Münster 2017