Zusammenfassung Hintergrund Eine kurze, aber zuverlässige Messung des tinnitusbedingten Leidensdr... more Zusammenfassung Hintergrund Eine kurze, aber zuverlässige Messung des tinnitusbedingten Leidensdrucks ist von entscheidender Bedeutung für das Verständnis und die Therapieoptionen für dieses häufig sehr einschränkende Symptom. Im deutschen Raum werden mehrere Selbstauskunftsfragebögen benutzt, und für die deutsche Übersetzung des Tinnitusfragebogens (TF) existieren mehrere Kurzvarianten. Zielsetzung In der vorliegenden Arbeit sollten der häufig benutze Mini-TF-12-Fragebogen und der neu entwickelte Mini-TF-15-Fragebogen hinsichtlich Reliabilität, Itemschwierigkeit, Sensitivität (Trennschärfe) und Vorhersagekraft der Items untersucht werden, um eine Entscheidung für den einen oder anderen Fragebogen in verschiedenen Untersuchungskontexten zu erleichtern. Methoden Die Daten von 1409 Patienten mit chronischem Tinnitus, die die deutsche Version des 52-Item-TF und zusätzliche psychologische Tests (Allgemeine Depressionsskala – Langform, ADS‑L; Berliner Stimmungsfragebogen, BSF; Patient He...
Auf dem IV. Internationalen Tinnitus-Seminar in Bordeaux (1991) wurde ein Konsenspapier uber die ... more Auf dem IV. Internationalen Tinnitus-Seminar in Bordeaux (1991) wurde ein Konsenspapier uber die einheitliche Beurteilung und Kontrolle von Therapieverfahren bei Tinitus erarbeitet. Dabei wurde Einigkeit erzielt uber essentielle audiometrische Tests und psychoakustische Charakterisierungsmethoden des Tinnitus (Th. Lenarz, 1992). Die diskutierten und vorgeschlagenen Mesmethoden zur Erfassung der Tinnitusauswirkungen (Tinnitus-Schweregrad) blieben allerdings unscharf und problematisch. Als Mindestmas wurde die Erfassung der subjektiven Bereiche mittels visueller Analogskalen (VAS; Lautheit, Belastigung, Bewustheit, Schlafstorungen) und Tinnitusfragebogen gefordert (Lebensqualitat, Konzentration, Schlafstorung, Unbehaglichkeit der Stille, Gereiztheit, Maskierbarkeit).
Bei 100 Patienten mit komplexem chronischen Tinnitus wurde uberpruft, ob die Erkrankung durch psy... more Bei 100 Patienten mit komplexem chronischen Tinnitus wurde uberpruft, ob die Erkrankung durch psychotherapeutische Interventionen beeinflusbar ist. Im Rahmen eines stationaren 6–12wochigen multimodalen integrativen verhaltensmedizinischen Behandlungskonzepts nahmen die Patienten an kognitiven Therapieverfahren, operanten Therapieverfahren sowie Biofeedback, progressiver Muskelentspannung nach Jacobson, themenzentrierter Gestaltungstherapie und korperbezogenen Verfahren (Korperwahrnehmung nach Feldenkrais/Hetz) teil. Das Therapiekonzept stutzt sich auf unsere langjahrigen Erfahrungen bei der Behandlung chronischer Schmerzsyndrome, zumal auffallende Parallelen zwischen beiden Krankheitsbildern in psychopathologischen und pathophysiologischen Bereichen bestehen.
Zusammenfassung Bei Patienten mit chronischen Ohrgeräuschen (Tinnitus) ist häufig eine differenzi... more Zusammenfassung Bei Patienten mit chronischen Ohrgeräuschen (Tinnitus) ist häufig eine differenzierte Diagnostik von psychischen Begleit- und Folgebeschwerden erforderlich. In der vorliegenden Arbeit wird die deutsche Version des Tinnitus-Fragebogens (TF) vorgestellt. Das Instrument besteht aus 52 Items und ermöglicht die Erfassung tinnitusbezogener Beschwerden mit Hilfe von fünf Skalen, die aus einer eigenen faktorenanalytischen Untersuchung der Autoren abgeleitet worden sind. Es handelt sich um die Skalen Psychische Beeinträchtigung, Penetranz des Tinnitus, Hörprobleme, Schlafstörungen und Somatische Beschwerden. Zusätzlich können die emotionale Belastung infolge des Tinnitus sowie kognitiv-dysfunktionale Einstellungen gegenüber der Symptomatik getrennt auf Subskalen erfaβt werden. Ergebnisse aus einer Stichprobe von 138 Tinnitus-Patienten einer psychosomatischen Klinik zeigen eine hohe interne Konsistenz des TF (Cronbach’s Alpha = 0,78–0,94) sowie eine gute differentielle Validität des Verfahrens zur Unterscheidung von Patienten mit schwerem (dekompensiertem) und leichterem Tinnitus.
Two different group treatments were evaluated in 144 in-patients suffering from impairment due to... more Two different group treatments were evaluated in 144 in-patients suffering from impairment due to chronic tinnitus. A tinnitus management therapy (TMT) was developed using principles of cognitive-behavioral therapy and compared with problem solving group therapy. Self-ratings were used to evaluate the help patients found in dealing with life problems and tinnitus as well as the degree to which they felt they were being properly treated and taken seriously. Patients showed significantly more satisfaction with the TMT group and evaluated the help they found in coping with tinnitus and life problems significantly higher. Thus, in the light of unsatisfactory medical solutions and the poor acceptance of some psychological treatments for tinnitus, TMT appears to be an acceptable and helpful treatment program.
Dem Horsturz kann eine vaskulare Ursache zugrunde liegen. Da jedoch die Gefasversorgung des Ohres... more Dem Horsturz kann eine vaskulare Ursache zugrunde liegen. Da jedoch die Gefasversorgung des Ohres nur erschwert einsehbar ist, untersuchten wir im akuten Geschehen die Durchblutungssituation eines benachbarten Sinnesorganes: des Auges. Dieses wurde mit Hilfe der Videofluoreszenz-Angiographie durchgefuhrt.
ZusammenfassungEmotionale Faktoren wie Depressionen und Angststörungen sowie somatoforme Störunge... more ZusammenfassungEmotionale Faktoren wie Depressionen und Angststörungen sowie somatoforme Störungen stellen ernst zu nehmende Prädiktoren für eine schlechte Prognose der Tinnitusentwicklung dar, die im Gesundheitswesen oft zu wenig beachtet werden. Eine mögliche Folge ist das Unterschätzen der Beeinträchtigung und Belastung des Tinnituspatienten und eine möglicherweise falsche oder zu späte Weichenstellung im Rahmen der Therapie. In der S3-AWMF-Leitlinie „Tinnitus“ ist der Thematik psychischer Störung daher großer Raum gegeben worden. Damit gelingt der therapeutisch evident wichtige Brückenschlag zwischen somatischer und psychischer Sichtweise für die Therapie von chronischen Tinnituspatienten. Bereits in der Anamneseerhebung bei Patienten mit einem dekompensierten Tinnitus sollte daher ein besonderes Augenmerk auf mögliche komorbide psychische Erkrankungen gelegt werden.AbstractHealth authorities underestimate the negative influence of emotional factors such as depression, anxiety disorders, or somatoform disorders in the development of tinnitus and their contribution to a poor prognosis. This can lead to underestimation of the impairment suffered by tinnitus patients and, consequently, a possibly incorrect treatment approach or belated initiation of therapy. Mental disorders play a large role in the S3AWMF “Tinnitus” guidelines. Thus, the somatic and psychiatric approaches for treatment of chronic tinnitus patients are combined. Starting with taking chronic tinnitus patients’ case history, special attention should be paid to comorbid mental disorders.
Wenn sich ein Tinnitusbetroffener in ärztliche Behandlung begibt, wird er zunächst gefragt, was i... more Wenn sich ein Tinnitusbetroffener in ärztliche Behandlung begibt, wird er zunächst gefragt, was ihm fehle. Er beschreibt dann sein Symptom, das konstant oder inkonstant wahrgenommen wird. Erst danach folgt die eigentliche Antwort: Es fehlt die Ruhe und Stille! Um das Ausmaß des Leidens in verständlichem Umfang zu verstehen, ist neben der HNO-und neurologischen Diagnostik u.U. auch eine Verhaltensanalyse mit Erfassung des Tinnitusschweregrades sowie der psychiatrischen Komorbidität zu erheben. So finden sich z. B. in neurootologischen Spezialambulanzen bei knapp zwei Drittel der Patienten gegenwärtig oder zurückliegend psychische Störungen. Ein verhaltenstherapeutischer Zugang, der auf der Basis systematischer Behandlungskonzepte eine Bewertungs-und Verhaltensänderung erreicht (kognitive Verhaltenstherapie), die psychiatrische Komorbidität und sozialmedizinischen Aspekte berücksichtigt und zu Maskierungsmöglichkeiten mittels frühzeitiger Hörgeräteanpassung bzw. Hörtraining/ Rauschgenerator motiviert, ist aus derzeitiger Sicht eine effektive Behandlung.
Dimensions of psychological complaints due to chronic and disabling tinnitus were investigated by... more Dimensions of psychological complaints due to chronic and disabling tinnitus were investigated by means of the Tinnitus Questionnaire (TQ), administered to a sample of 138 tinnitus sufferers who had been admitted to a psychosomatic hospital. Factor analysis revealed that tinnitus-related patterns of emotional and cognitive distress, intrusiveness, auditory perceptual difficulties, sleep disturbances, and somatic complaints can be differentiated. Cognitive distortions and inappropriate attitudes towards the tinnitus and it's personal consequences were found to be highly intercorrelated forming a subgroup within a broader and more general distress factor. The stability of the factor solution obtained was examined by systematically varying the number of factors to be extracted. Based on the results of this method, scales are proposed for the questionnaire which can be used in clinical and scientific work to specifically assess major areas of tinnitus-related distress and their degree of severity. Implications for a further evaluation of the instrument are discussed.
Bei der geschatzten Pravalenz von ca. 1 Mill. Betroffenen mit sehr qualendem chronischem Tinnitus... more Bei der geschatzten Pravalenz von ca. 1 Mill. Betroffenen mit sehr qualendem chronischem Tinnitus (komplexer chronischer Tinnitus; Duckro 1984) ist es dringend erforderlich, in Zusammenarbeit mit der HNO-Heilkunde, weitergehende Therapieverfahren zu evaluieren, die es den Betroffenen ermoglichen sollen, mit dem Tinnitus zu leben, obwohl er so storend ist. Seit den 70er Jahren sind zahlreiche ermutigende Therapieeffekte durch psychologische Vorgehensweisen publiziert worden, die allerdings auf Grund unterschiedlicher Gutekriterien bzw. Studiendesign zu sich widersprechenden Ergebnissen kommen (optimistisch: Grossan 1976; House 1981; Brattberg 1983; Walsh 1985; Inch 1987; Lindberg 1987, 1988, 1989; Goebel 1989 und 1990, etc.; skeptisch bis negativ: v. Wedel 1989; Ireland 1985; Haralambous 1987, etc.). Nur wenige dieser Studien halten einer kritischen Uberprufung stand und haben den Effekt uber das Therapieende hinaus mit exakten Variablen verfolgt. Studien, die einen sehr kritischen Masstab angelegt hatten (z.B. Jakes u. Hallam 1986; Kirsch 1987; Hallam, in press) lassen erkennen, das die Wirksamkeit einzelner Therapieverfahren abhangig ist vom Ausmas der Tinnitusbelastigung.
Zusammenfassung Hintergrund Eine kurze, aber zuverlässige Messung des tinnitusbedingten Leidensdr... more Zusammenfassung Hintergrund Eine kurze, aber zuverlässige Messung des tinnitusbedingten Leidensdrucks ist von entscheidender Bedeutung für das Verständnis und die Therapieoptionen für dieses häufig sehr einschränkende Symptom. Im deutschen Raum werden mehrere Selbstauskunftsfragebögen benutzt, und für die deutsche Übersetzung des Tinnitusfragebogens (TF) existieren mehrere Kurzvarianten. Zielsetzung In der vorliegenden Arbeit sollten der häufig benutze Mini-TF-12-Fragebogen und der neu entwickelte Mini-TF-15-Fragebogen hinsichtlich Reliabilität, Itemschwierigkeit, Sensitivität (Trennschärfe) und Vorhersagekraft der Items untersucht werden, um eine Entscheidung für den einen oder anderen Fragebogen in verschiedenen Untersuchungskontexten zu erleichtern. Methoden Die Daten von 1409 Patienten mit chronischem Tinnitus, die die deutsche Version des 52-Item-TF und zusätzliche psychologische Tests (Allgemeine Depressionsskala – Langform, ADS‑L; Berliner Stimmungsfragebogen, BSF; Patient He...
Auf dem IV. Internationalen Tinnitus-Seminar in Bordeaux (1991) wurde ein Konsenspapier uber die ... more Auf dem IV. Internationalen Tinnitus-Seminar in Bordeaux (1991) wurde ein Konsenspapier uber die einheitliche Beurteilung und Kontrolle von Therapieverfahren bei Tinitus erarbeitet. Dabei wurde Einigkeit erzielt uber essentielle audiometrische Tests und psychoakustische Charakterisierungsmethoden des Tinnitus (Th. Lenarz, 1992). Die diskutierten und vorgeschlagenen Mesmethoden zur Erfassung der Tinnitusauswirkungen (Tinnitus-Schweregrad) blieben allerdings unscharf und problematisch. Als Mindestmas wurde die Erfassung der subjektiven Bereiche mittels visueller Analogskalen (VAS; Lautheit, Belastigung, Bewustheit, Schlafstorungen) und Tinnitusfragebogen gefordert (Lebensqualitat, Konzentration, Schlafstorung, Unbehaglichkeit der Stille, Gereiztheit, Maskierbarkeit).
Bei 100 Patienten mit komplexem chronischen Tinnitus wurde uberpruft, ob die Erkrankung durch psy... more Bei 100 Patienten mit komplexem chronischen Tinnitus wurde uberpruft, ob die Erkrankung durch psychotherapeutische Interventionen beeinflusbar ist. Im Rahmen eines stationaren 6–12wochigen multimodalen integrativen verhaltensmedizinischen Behandlungskonzepts nahmen die Patienten an kognitiven Therapieverfahren, operanten Therapieverfahren sowie Biofeedback, progressiver Muskelentspannung nach Jacobson, themenzentrierter Gestaltungstherapie und korperbezogenen Verfahren (Korperwahrnehmung nach Feldenkrais/Hetz) teil. Das Therapiekonzept stutzt sich auf unsere langjahrigen Erfahrungen bei der Behandlung chronischer Schmerzsyndrome, zumal auffallende Parallelen zwischen beiden Krankheitsbildern in psychopathologischen und pathophysiologischen Bereichen bestehen.
Zusammenfassung Bei Patienten mit chronischen Ohrgeräuschen (Tinnitus) ist häufig eine differenzi... more Zusammenfassung Bei Patienten mit chronischen Ohrgeräuschen (Tinnitus) ist häufig eine differenzierte Diagnostik von psychischen Begleit- und Folgebeschwerden erforderlich. In der vorliegenden Arbeit wird die deutsche Version des Tinnitus-Fragebogens (TF) vorgestellt. Das Instrument besteht aus 52 Items und ermöglicht die Erfassung tinnitusbezogener Beschwerden mit Hilfe von fünf Skalen, die aus einer eigenen faktorenanalytischen Untersuchung der Autoren abgeleitet worden sind. Es handelt sich um die Skalen Psychische Beeinträchtigung, Penetranz des Tinnitus, Hörprobleme, Schlafstörungen und Somatische Beschwerden. Zusätzlich können die emotionale Belastung infolge des Tinnitus sowie kognitiv-dysfunktionale Einstellungen gegenüber der Symptomatik getrennt auf Subskalen erfaβt werden. Ergebnisse aus einer Stichprobe von 138 Tinnitus-Patienten einer psychosomatischen Klinik zeigen eine hohe interne Konsistenz des TF (Cronbach’s Alpha = 0,78–0,94) sowie eine gute differentielle Validität des Verfahrens zur Unterscheidung von Patienten mit schwerem (dekompensiertem) und leichterem Tinnitus.
Two different group treatments were evaluated in 144 in-patients suffering from impairment due to... more Two different group treatments were evaluated in 144 in-patients suffering from impairment due to chronic tinnitus. A tinnitus management therapy (TMT) was developed using principles of cognitive-behavioral therapy and compared with problem solving group therapy. Self-ratings were used to evaluate the help patients found in dealing with life problems and tinnitus as well as the degree to which they felt they were being properly treated and taken seriously. Patients showed significantly more satisfaction with the TMT group and evaluated the help they found in coping with tinnitus and life problems significantly higher. Thus, in the light of unsatisfactory medical solutions and the poor acceptance of some psychological treatments for tinnitus, TMT appears to be an acceptable and helpful treatment program.
Dem Horsturz kann eine vaskulare Ursache zugrunde liegen. Da jedoch die Gefasversorgung des Ohres... more Dem Horsturz kann eine vaskulare Ursache zugrunde liegen. Da jedoch die Gefasversorgung des Ohres nur erschwert einsehbar ist, untersuchten wir im akuten Geschehen die Durchblutungssituation eines benachbarten Sinnesorganes: des Auges. Dieses wurde mit Hilfe der Videofluoreszenz-Angiographie durchgefuhrt.
ZusammenfassungEmotionale Faktoren wie Depressionen und Angststörungen sowie somatoforme Störunge... more ZusammenfassungEmotionale Faktoren wie Depressionen und Angststörungen sowie somatoforme Störungen stellen ernst zu nehmende Prädiktoren für eine schlechte Prognose der Tinnitusentwicklung dar, die im Gesundheitswesen oft zu wenig beachtet werden. Eine mögliche Folge ist das Unterschätzen der Beeinträchtigung und Belastung des Tinnituspatienten und eine möglicherweise falsche oder zu späte Weichenstellung im Rahmen der Therapie. In der S3-AWMF-Leitlinie „Tinnitus“ ist der Thematik psychischer Störung daher großer Raum gegeben worden. Damit gelingt der therapeutisch evident wichtige Brückenschlag zwischen somatischer und psychischer Sichtweise für die Therapie von chronischen Tinnituspatienten. Bereits in der Anamneseerhebung bei Patienten mit einem dekompensierten Tinnitus sollte daher ein besonderes Augenmerk auf mögliche komorbide psychische Erkrankungen gelegt werden.AbstractHealth authorities underestimate the negative influence of emotional factors such as depression, anxiety disorders, or somatoform disorders in the development of tinnitus and their contribution to a poor prognosis. This can lead to underestimation of the impairment suffered by tinnitus patients and, consequently, a possibly incorrect treatment approach or belated initiation of therapy. Mental disorders play a large role in the S3AWMF “Tinnitus” guidelines. Thus, the somatic and psychiatric approaches for treatment of chronic tinnitus patients are combined. Starting with taking chronic tinnitus patients’ case history, special attention should be paid to comorbid mental disorders.
Wenn sich ein Tinnitusbetroffener in ärztliche Behandlung begibt, wird er zunächst gefragt, was i... more Wenn sich ein Tinnitusbetroffener in ärztliche Behandlung begibt, wird er zunächst gefragt, was ihm fehle. Er beschreibt dann sein Symptom, das konstant oder inkonstant wahrgenommen wird. Erst danach folgt die eigentliche Antwort: Es fehlt die Ruhe und Stille! Um das Ausmaß des Leidens in verständlichem Umfang zu verstehen, ist neben der HNO-und neurologischen Diagnostik u.U. auch eine Verhaltensanalyse mit Erfassung des Tinnitusschweregrades sowie der psychiatrischen Komorbidität zu erheben. So finden sich z. B. in neurootologischen Spezialambulanzen bei knapp zwei Drittel der Patienten gegenwärtig oder zurückliegend psychische Störungen. Ein verhaltenstherapeutischer Zugang, der auf der Basis systematischer Behandlungskonzepte eine Bewertungs-und Verhaltensänderung erreicht (kognitive Verhaltenstherapie), die psychiatrische Komorbidität und sozialmedizinischen Aspekte berücksichtigt und zu Maskierungsmöglichkeiten mittels frühzeitiger Hörgeräteanpassung bzw. Hörtraining/ Rauschgenerator motiviert, ist aus derzeitiger Sicht eine effektive Behandlung.
Dimensions of psychological complaints due to chronic and disabling tinnitus were investigated by... more Dimensions of psychological complaints due to chronic and disabling tinnitus were investigated by means of the Tinnitus Questionnaire (TQ), administered to a sample of 138 tinnitus sufferers who had been admitted to a psychosomatic hospital. Factor analysis revealed that tinnitus-related patterns of emotional and cognitive distress, intrusiveness, auditory perceptual difficulties, sleep disturbances, and somatic complaints can be differentiated. Cognitive distortions and inappropriate attitudes towards the tinnitus and it's personal consequences were found to be highly intercorrelated forming a subgroup within a broader and more general distress factor. The stability of the factor solution obtained was examined by systematically varying the number of factors to be extracted. Based on the results of this method, scales are proposed for the questionnaire which can be used in clinical and scientific work to specifically assess major areas of tinnitus-related distress and their degree of severity. Implications for a further evaluation of the instrument are discussed.
Bei der geschatzten Pravalenz von ca. 1 Mill. Betroffenen mit sehr qualendem chronischem Tinnitus... more Bei der geschatzten Pravalenz von ca. 1 Mill. Betroffenen mit sehr qualendem chronischem Tinnitus (komplexer chronischer Tinnitus; Duckro 1984) ist es dringend erforderlich, in Zusammenarbeit mit der HNO-Heilkunde, weitergehende Therapieverfahren zu evaluieren, die es den Betroffenen ermoglichen sollen, mit dem Tinnitus zu leben, obwohl er so storend ist. Seit den 70er Jahren sind zahlreiche ermutigende Therapieeffekte durch psychologische Vorgehensweisen publiziert worden, die allerdings auf Grund unterschiedlicher Gutekriterien bzw. Studiendesign zu sich widersprechenden Ergebnissen kommen (optimistisch: Grossan 1976; House 1981; Brattberg 1983; Walsh 1985; Inch 1987; Lindberg 1987, 1988, 1989; Goebel 1989 und 1990, etc.; skeptisch bis negativ: v. Wedel 1989; Ireland 1985; Haralambous 1987, etc.). Nur wenige dieser Studien halten einer kritischen Uberprufung stand und haben den Effekt uber das Therapieende hinaus mit exakten Variablen verfolgt. Studien, die einen sehr kritischen Masstab angelegt hatten (z.B. Jakes u. Hallam 1986; Kirsch 1987; Hallam, in press) lassen erkennen, das die Wirksamkeit einzelner Therapieverfahren abhangig ist vom Ausmas der Tinnitusbelastigung.
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