Papers by Gabriela Jelitto-Piechulik
Annales Academiae Paedagogicae Cracoviensis, Dec 31, 2022
Identitätssuche von deutsch-polnisch-schlesischen Lyriker:innen. Zeitgenössische Einblicke 1. Ein... more Identitätssuche von deutsch-polnisch-schlesischen Lyriker:innen. Zeitgenössische Einblicke 1. Einführung. Versuch einer definitorischen Bestimmung des Begriffes Identität Der Begriff Identität ist mit der Frage verbunden: Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Wo bin ich verwurzelt? Wie finde ich mich in meiner Umgebung zurecht? Wie prägt mich meine Muttersprache sowie kulturelle und nationale Zugehörigkeit? Habe ich als Individuum einen Einfluss auf mein soziales Umfeld? Diese Fragestellungen begleiteten und begleiten die Autor:innen, die biographisch mit Schlesien verbunden sind und deren Dichtkunst in der schlesischen Region verankert ist, die aber gleichzeitig ihre Regionalität überwinden, indem sie die existentielle Problematik der Menschheit aufgreifen. In diesem Zusammenhang steht im Mittelpunkt dieses Beitrages die Darstellung der poetischen Arbeiten von ausgewählten Dichter:innen, die familiär bedingt aus der schlesischen Region stammen und bei denen die eigenen Lebenserlebnisse einen Schlüssel zum poetischen Werk und zur Beschreibung der regional-schlesischen Identität bilden. Einleitend wird ein definitorischer Versuch des Begriffes Identität mit Hinblick auf diese Dichter:innen, bei denen die regionale Verbundenheit im Mittelpunkt steht, unternommen. In der Psychologie markiert dieser Begriff "die Art und Weise, wie Menschen sich selbst aus ihrer biographischen Entwicklung […] heraus in der ständigen Auseinandersetzung mit ihrer sozialen Umwelt wahrnehmen und verstehen" 1. Somit ist die Identitätssuche als eine dauerhafte Interaktion zwischen der eigenen Biographie und der Umwelt zu deuten, in der es zu historischen, politischen und gesellschaftlichen Veränderungen sowie Umbrüchen kommt. Zu den Identitätskategorien können u.a. gehören: "Alter und soziale Herkunft, Ethnizität, Nationalität […], aber auch persönliche Eigenschaften und Kompetenzen" 2. Die Identitätsbestimmung verlangt vom menschlichen Individuum eine reflektierte Wechselwirkung zwischen der eigenen situativ bedingen Lebenslage und den Einwirkungen des Umfelds, welches ständigen Veränderungen unterliegt. Die sozialen Interaktionen 1
Annales Universitatis Paedagogicae Cracoviensis | Studia Historicolitteraria
This article attempts to address the specificities of the Silesia on the example of selected poem... more This article attempts to address the specificities of the Silesia on the example of selected poems by contemporary female and male authors who feel connected to this corner in the center of Europe and searching for their own identity. The research methodology revolves around biographical threads related to the turbulent history of Silesia, which has shaped the destiny of these writers. The national aspects of Silesia’s historical past are reflected in the subject matter of the lyrical works presented. At the same time, the regional perspective is broken by themes and threads relating to poetic reflections on human existence. It should be emphasized that the poems presented hardly belong to the highest category of fiction. These works show how a particular region with its volatile and often tragic history inspires artistically sensitive individual and enables them to experience the aesthetics captured in poetic images.
Der folgende Beitrag thematisiert zunächst den Paradigmenwechsel um 1900 zwischen den marginalisi... more Der folgende Beitrag thematisiert zunächst den Paradigmenwechsel um 1900 zwischen den marginalisierten Humanwissenschaften und den zentrierten Naturwissenschaften und stellt zugleich die Positionierungen der bedeutendsten Zeitgenossen wie Julius Hart, Hermann Bahr, Wilhelm Scherer, Arno Holz und Wilhelm Bölsche dar. Im zweiten Teil wird die in ihrer Zeit marginale ideengeschichtliche Konzeption von Ricarda Huch angesprochen, die sich als Dichterin und Literaturkritikerin für die Überwindung der ausschließlich rationalen, technisch orientierten Erkenntnis einsetzt und ihrem Lesepublikum ein Synthesekonzept präsentiert, welches sich an der Biographie und am künstlerischen Werk von Novalis orientiert sowie das Zusammenwirken von Geist und Natur im literarischen und sprachlichen Bild festhält.The above text constitutes an attempt of thinking over the topic of displacement to the centre of the apprehension of the natural sciences and pushing the humanities down to the outskirts. This pro...
Transfer, Dec 31, 2020
Uniwersytet Opolski (Opole) ‚Weises' Lachen als Erziehungsmittel. Ricarda Huchs Novelle Teufeleie... more Uniwersytet Opolski (Opole) ‚Weises' Lachen als Erziehungsmittel. Ricarda Huchs Novelle Teufeleien 'Wise' laugth as an educative measure.
Studia Germanica Gedanensia
Die erste anerkannte Berufsschriftstellerin im deutschsprachigen Raum, promovierte Historikerin, ... more Die erste anerkannte Berufsschriftstellerin im deutschsprachigen Raum, promovierte Historikerin, zeitkritische Beobachterin und Literaturhistorikerin Ricarda Huch fühlte sich Zeit ihres Lebens und Schaffens zu den Idealen der deutschen Frühromantik hingezogen. Der folgende Beitrag geht Huchs Auseinandersetzung mit der Romantik in drei Stufen nach. Erstens wird auf Huchs subjektive Annäherung an die Romantik eingegangen. Zweitens folgt die Besprechung einiger Aspekte aus Huchs literatur- und geistesgeschichtlichem Werk über die deutsche Romantik, und drittens wird eine ihrer Erzählungen in den Blick genommen, die unter dem Einfluss der romantischen Kunstideale steht.
Prace Naukowe Akademii im. Jana Długosza w Częstochowie. Studia Neofilologiczne, 2015
Transfer. Reception Studies, 2017
A k a d e m i a i m. J a n a D ł u g o s z a w C z ę s t o c h o w i e
Zusammenfassung: Der Beitrag oszilliert um die Fragestellung nach der Definition von ‚anspruchsvo... more Zusammenfassung: Der Beitrag oszilliert um die Fragestellung nach der Definition von ‚anspruchsvoller' deutschsprachiger Literatur, die zum Kanon der germanistischen Fachausbildung gehören sollte. Daraus ergibt sich die zweite Fragestellung nach der Kanonisierung von Literatur: Ob diese in den heutigen Realien der universitären philologischen Ausbildung überhaupt noch Bestand hat? Bei der Antwortsuche werden die Ergebnisse von studentischen Projekten berücksichtigt, die in den Jahren 2017-2020 im Rahmen des geisteswissenschaftlichen Seminars anhand von ausgewählten Texten von Ricarda Huch erarbeitet und anschließend der an der deutschsprachigen Kultur und Literatur interessierten Öffentlichkeit präsentiert wurden.
Krieg in der Literatur, Literatur im Krieg, 2020
Transfer. Reception Studies, 2020
Der vorliegende Beitrag ist ein Versuch auf die wesentlichen Interessenfelder der frühen Schaffen... more Der vorliegende Beitrag ist ein Versuch auf die wesentlichen Interessenfelder der frühen Schaffensphase von Ricarda Huch einzugehen. Einen methodologischen Zugriff bildet ihre Biografie sowie ihre geistesgeschichtliche Verankerung in der Epoche der deutschen Frühromantik. Im Sinne der Frühromantiker, vor allem Novalis’, strebte Huch eine Synthese an zwischen den geschichtlich überlieferten Tatsachen und der Vorstellungswelt des dichten-den Künstlers, der mit seiner Dichtkunst ein pädagogisches Ziel verfolgt, dessen oberstes Prinzip das humane Verhalten des Menschen in der Gesellschaft sein soll.
Die Reformation 1517, 2020
Germanica Wratislaviensia, 2018
Symposions gehalten wurden, das vom Institut für Germanistik der Technischen Universität Braunsch... more Symposions gehalten wurden, das vom Institut für Germanistik der Technischen Universität Braunschweig und vom Fachbereich Kultur der Stadt Braunschweig veranstaltetet wurde. Die Herausgeber des Sammelbandes gehen in ihrem Vorwort von der Annahme aus, dass Ricarda Huch es ihren heutigen Lesern nicht leicht mache und verweisen zugleich darauf, dass eine "Leküre prima vista" (S. 7) in ihrem Fall nicht aufschlussreich sei, da sogar die elfbändige Werkausgabe von Wilhelm Emrich aus den Jahren 1966-1970 auf unterschiedlichen Ausgaben basiere und die Aufnahme von Texten von Herausgebern oft willkürlich erfolgt sei (siehe Schubert: 249). Aus dieser Tatsache ergebe sich für den heutigen Huch-Leser eine schwierige Aufgabe. Ihm werde eine anspruchsvolle geistige Arbeit abverlangt (vgl. Reich-Ranicki 1985: 1-10). Die Herausgeber des vorliegenden Bandes bieten diesen dabei als wegweisende Hilfe an (vgl. Jelitto-Piechulik 2013: 201-216). Huch wird attestiert, sie habe "aus dem Narrativen des Vergangenen […] einen Standort in der Gegenwart" gewinnen können (S. 7). Sie wird als eine "Zeitgenossin der Moderne" und deren "schärfste […] Kritikerin" (S. 7) präsentiert. Es wird auf die zeitgenössische Komponente des Huch'schen Verständnisses für die Geschichte verwiesen, da für die dichtende Historikerin "eine Gegenwart ohne die ihr vorausgegangene Geschichte […] undenkbar" sei (S. 7), und gerade dieser Ansatz mache die Lektüre von Huch'schen Texten schwierig, denn sie erscheinen dem potentiellen Leser oft zu kompakt und verschlüsselt, als dass er überhaupt die Mühe auf sich nähme, diese entschlüsseln zu wollen. Dieser Aufgabe stellt sich der vorliegende Band, indem er Forschungsergebnisse versammelt, die sich auf unterschiedliche Textarten von Huch beziehen, die auch unterschiedlich biographisch, historisch, politisch und lebensweltlich zu verankern sind, was sich auch in der Aufbaustruktur des Bandes widerspiegelt. Er setzt sich aus vier Teilen zusammen. Der erste Teil ist den Zeit-und Schreibfiguren einer Autorin gewidmet. Diesen leitet Hiltrud Häntzschel mit ihrem Beitrag Die Unzeitgemäße. Ricarda Huch-eine Schriftstellerin der Grenzüberschreitungen: lebensgeschichtlich, poetisch, wissenschaftlich, politisch ein. Die Beitragsautorin zeichnet lebendig das Bild einer Intellektuellen, die dank 1 Zitate aus diesem Band werden im Folgenden mit der Seitenzahl in Klammern angegeben.
Transfer. Reception Studies, 2016
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