Papers by Dr. Christoph Hamann
Der "fotografie-unkundige analfabet": Erkenntnisinteresse, These(n) und Aufbau der Arbeit 9 2 Das... more Der "fotografie-unkundige analfabet": Erkenntnisinteresse, These(n) und Aufbau der Arbeit 9 2 Das Foto als Medium des kollektiven Gedächtnisses 2.1 Forschungsüberblick 2.2 Bildbegriff, Fragestellung und zentrale Thesen 2.3 Die Visualität des Historischen als Gegenstand der historisch-politischen Bildung 2.4 Die lernpsychologische Bedeutung der Bilder 3 Das Foto: Quelle und Deutung? 3.1 Bildauswahl und Terminologie 3.1.1 Zur Auswahl der Fotografien und zum Begriff "Schlüsselbild" 3.1.2 Exkurs: Diskussion der Terminologie zu kanonischen Fotografien 3.1.3 Kanonisierung, Bildarchive, Fotografen 3.2 Zum Status der Fotografie in Geschichtswissenschaft und Geschichtsdidaktik 3.2.1 Das Foto als geschichtswissenschaftliche Quelle 3.2.2 Das Foto in der Geschichtsdidaktik: Quelle und Deutung? 3.2.3 Kritik I: Bildinterpretation ohne Bildinterpreten 3.2.4 Kritik II: Interpretation der Abbilder und nicht der Bilder-erste geschichtsdidaktische Annäherungen 3.3 Das Foto als Abbild und Bild 3.3.1 Abbild und Bild 3.3.2 Ursachen der Kanonisierung I: Die semantische Dimension der Form 3.3.3 Ursachen der Kanonisierung II: Die rezeptionsästhetische Dimension der Form Gliederung 3.4 Zur Hermeneutik der Bildinterpretation 3.4.1 Ikonographie/Ikonologie und Historische Bildkunde 3.4.2 Zur kritischen Würdigung von Panofsky und Wohlfeil 3.4.3 Bildhermeneutik als Unterrichtsmethode 3.4.4 Zur Hermeneutik der Interpretation von Schlüsselbildern 4 Das Foto in der Rezeption-drei Interpretationen 4.1 Die Komposition als Bedeutungsträger: Henry Ries' Foto vom Landeanflug auf den Flugplatz Berlin-Tempelhof (1948/49) 4.1.1 Das Abbild als Bild 4.1.2 Das Foto als Schlüsselbild 4.2 Die Perspektive als Bedeutungsträger: Stanislaw Muchas Foto vom Torhaus Auschwitz-Birkenau (194) 4.2.1 Das Foto als Abbild 4.2.2 Das Abbild als Bild 4.2.3 Die Kraft des Ikonischen 4.2.4 Zeigen und Ausblenden 100 4.2.5 Zentralperspektive als symbolische Form 104 4.3 Das Bildzitat als Bedeutungsträger: Thomas E. Franklins Foto von der Flaggenhissung auf Ground Zero (2001) 106 4.3.1 Das Foto als Abbild und seine Rezeption 106 4.3.2 Das Abbild als Bild 109 4.3.3 Das Bild als Zitat 114 4.3.4 Das Foto als Teil des "Bilderkrieges" 119 5 Das Foto und sein Kontext 5.1 Das Foto und der implizite sowie der reale Bildbetrachter 123 5.2 Kontextwechsel-zwei Beispiele 128 8 6 Bildkompetenz als Aufgabe der historisch-politischen Bildung .1 Zum Begriff Bildkompetenz .2 Zur Methodik der Arbeit mit Fotografien im historisch-politischen Unterricht 7 Literatur
Kultura i Społeczeństwo
The Author starts with a thesis that photography and modern historiography developed at the same ... more The Author starts with a thesis that photography and modern historiography developed at the same time, and then tries to look for relationships between the two. He starts from analyzing a specificity of a photograph which — as a medium — not only represents the past, but can be an energizing impulse both in the presence and the future. By referring to the semiotic classification of Charles Sanders Peirce, the Author describes the importance of a photograph to historical research as an index, an icon and a symbol. This helps understand the way of using a collective resource of photographs and to define a status of digital photographs as a source. Finally, the Author tries to show the perspectives of visual history analysis and the role which might be played by images when forming and changing memory communities in the era of globalization and diversification.
Zeitschrift für Geschichtsdidaktik
Jugend im Fokus von Film und Fotografie, 2016
Reihe Geschichtswissenschaft, 2007
Lazio Moholy-Nagy (1895–1946), der Kunstler1 und Lehrer am Dessauer Bauhaus, formulierte 1928 ein... more Lazio Moholy-Nagy (1895–1946), der Kunstler1 und Lehrer am Dessauer Bauhaus, formulierte 1928 eine in der Folge haufig zitierte These uber die zukunftige Bedeutung der Fotografie: „die grenzen der fotografie sind nicht abzusehen. hier ist alles noch so neu, das selbst das suchen schon zu schopferischen resultaten fuhrt. die technik ist der selbstverstandliche Wegbereiter dazu. nicht der schrift-, sondern der fotografie-unkundige wird der analfabet der zukunft sein.“2 Auch wenn sich Moholy-Nagy hier allein zum fotografischen Bild auserte — seine Einschatzung kann ohne weiteres auch auf alle technisch generierten Bilder stehender oder bewegter Art ubertragen werden. So gesehen prognostizierte er schon in den zwanziger Jahren weitsichtig die in den folgenden Jahrzehnten steigende Bedeutung des Visuellen fur die gesellschaftliche Kommunikation. Und zutreffend benannte er die Technik als den Motor dieses Prozesses. Diese Erfahrung konnte er selbst schon machen. So eroffneten sich dem Fotojournalismus in den 1920er Jahren durch die Markteinfuhrung von leichten, lichtstarken und damit flexibel einsetzbaren Kleinbildkameras bis dahin ungeahnte Moglichkeiten der Visualisierung des Zeitgeschehens.3 Die Konjunktur von auflagenstarken Printmedien sorgte fur eine breite Distribution und Popularitat der Fotografie und damit auch fur eine Blutezeit des Bildjournalismus insgesamt.4
Reihe Geschichtswissenschaft, 2007
Bei der visuellen Reprasentation der Blockade der Berliner Westsektoren und der Luftbrucke 1948/4... more Bei der visuellen Reprasentation der Blockade der Berliner Westsektoren und der Luftbrucke 1948/49 benutzen Lehrwerke der Schule und historische Bildbande vielfach zwei Aufnahmen. Bezogen auf den Bildgegenstand wie auf die Komposition zeigen diese zwei Motive, die nahezu identisch sind: Zu sehen sind drei (vier) Bildelemente: Zunachst a) im Bildvordergrund ein Trummerberg auf dem b) (winkende) Kinder stehen, die c) ein landendes (bzw. abfliegendes) Flugzeug beobachten. Bei dem Bekannteren der beiden Fotos ist am linken Bildrand hinter einem Gebusch noch eine d) unbeschadigte Hausergruppe zu sehen.300
Reihe Geschichtswissenschaft, 2007
Analysiert und interpretiert wurden in meinen bisherigen fotohistorischen Veroffentlichungen in e... more Analysiert und interpretiert wurden in meinen bisherigen fotohistorischen Veroffentlichungen in erster Linie einzelne Fotografien, denen Rezipienten im Medienalltag haufig begegnen. Es handelt sich um Aufnahmen aus der Zeit des Spanischen Burgerkriegs, des Zweiten Weltkriegs, des Holocausts und der Blockkonfrontation nach 1945 sowie um eine Aufnahme, welche im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen der westlichen Welt und dem fundamentalistischen Islam steht. Daruber hinaus waren deutsche und sowjetische Fotografien von Kriegsgefangenen Gegenstand einer vergleichenden Untersuchung uber die propagandistischen Eigenschaften und Funktionen dieser Aufnahmen.131 Im Einzelnen wurden Analysen und Interpretationen zu folgenden Fotografien vorgelegt: Open image in new window
Reihe Geschichtswissenschaft, 2007
Die im dritten Kapitel benannten Merkmale von Schlusselbildern und auch der Begriff selbst setzen... more Die im dritten Kapitel benannten Merkmale von Schlusselbildern und auch der Begriff selbst setzen implizit einen Faktor voraus, welcher bisher in dieser Arbeit nur in einem Kapitel ausfuhrlicher thematisiert worden ist: den Betrachter der Fotografie. Das Beispiel des Gestaltungsmerkmals „synasthetische Tendenz“ einer Fotografie kann die Bedeutung des Betrachters bei der Rezeption deutlich machen. Unter einer synasthetischen Wahrnehmung ist „die Evokation eines bestimmten Sinneseindrucks durch die Reizung eines anderen Sinnesorgans“ zu verstehen.452 Die visuelle Dimension der Fotografie „evoziert“ aufgrund ihrer ikonischen Spezifik bei ihrem Betrachter zum Beispiel ein auditives Empfinden. An der Fotografie der Steinewerfer auf dem Leipziger Platz 1953 wurde dies oben deutlich gemacht. Die ikonische Differenz des Bildes lost im Akt der Rezeption beim Rezipienten mit dem „Horen“ etwas aus, dass die Spezifik der Medialitat eines Fotos uberschreitet: Ein Foto kann man nicht „horen“. Weil die Fotografie aber die Ursache dieser Uberschreitung ist, ist der auditive Sinneseindruck ihr dennoch originar zugehorig. In diesem Sinne konstituiert sich das Foto in seiner spezifischen Individualitat erst im Akt der Rezeption. Fotografie und Rezipient erganzen einander und sind Teil eines dialogischen Zusammenhangs.
Reihe Geschichtswissenschaft, 2007
Die Auseinandersetzung mit Bildern wird in Disziplinen, fur die das Bild ein Lernmedium ist, vers... more Die Auseinandersetzung mit Bildern wird in Disziplinen, fur die das Bild ein Lernmedium ist, verschieden konzeptualisiert und definiert. Im anglo-amerikanischen Raum wird der Begriff visual literacy verwendet. Er wurde zum ersten Mal 1968 benutzt und erfuhr seitdem als interdisziplinares Konzept eine auserordentlich hohe Zahl von Begriffsbestimmungen, die eine prazise Beschreibung des Gegenstandsbereichs erschweren.477 Die von der „International Visual Literacy Association“ (IVLA) entwickelte „offizielle“ Definition lautet zum Beispiel: Visual literacy ist „1. eine Gruppe von visuellen Kompetenzen, die ein Mensch durch das Sehen und die Einbeziehung anderer sensorischer Erklarungen entwickeln kann. 2. die erlernte Fertigkeit, Kommunikation mit visuellen Symbolen (Bilder) zu interpretieren und mit Hilfe visueller Symbole Nachrichten zu erzeugen. 3. ist die Fahigkeit, Bildhaftes in Sprache zu ubersetzen und umgekehrt. 4. die Fertigkeit, visuelle Informationen in visuellen Medien zu erfassen und zu bewerten.“478
Reihe Geschichtswissenschaft, 2007
Die Zunahme des gesellschaftlichen Umsatzes von Bildern, deren universelle Verfugbarkeit und die ... more Die Zunahme des gesellschaftlichen Umsatzes von Bildern, deren universelle Verfugbarkeit und die Einfuhrung des Internets gaben der Auseinandersetzung uber die Bebilderung gegenwartiger wie vergangener Wirklichkeiten seit den 1990er Jahren eine neue Motivation und Dynamik.13 Wissenschaften unterschiedlicher Provenienz reagierten auf die Allgegenwart und die — wie ein Buchtitel als These postuliert — „neue Macht der Bilder“.14 Von verschiedenen Disziplinen wurde ein Paradigmenwechsel eingefordert, durch den Visualitat als zentrale Kategorie einen herausgehobenen Stellenwert innerhalb der wissenschaftlichen „community“ erhalten sollte. Die beiden zentralen Protagonisten der angestrebten wissenschaftlichen „Wende zum Visuellen“, der Anglist William J. T. Mitchell und der Kunsthistoriker Gottfried Boehm, agierten allerdings mit unterschiedlicher Motivation und unterschiedlichen Zielsetzungen. Mitchells Forderung nach einem extensiven „pictorial turn“ (1992) geht davon aus, dass es fur eine adaquate Auseinandersetzung mit den Bildern nicht mehr ausreichen wurde, sich auf die kanonisierten Werke der Kunst zu konzentrieren. Gefragt sei „vielmehr eine breite, interdisziplinare Kritik, die auch parallele Anstrengungen in anderen Bereichen berucksichtigt“, beispielsweise auch die Rolle des Films in einer visuellen Kultur.15
Reihe Geschichtswissenschaft, 2010
Die Institutionalisierung des kollektiven Erinnerns durch einen Feier- oder Gedenktag verfolgt im... more Die Institutionalisierung des kollektiven Erinnerns durch einen Feier- oder Gedenktag verfolgt immer einen normativen Anspruch. Sie soll der Vergangenheitsdeutung, dem Gegenwartsverstandnis und der Zukunftsperspektive Orientierung und dem Geschichtsbewusstsein einer Gesellschaft Bezugspunkte geben: Sie will kollektiv Sinn und Identitat stiften sowie politische Loyalitaten herstellen.1 Die Zivilgesellschaft wie die politischen Funktionseliten der Bundesrepublik sind angesichts ihres „schwierigen Vaterlands“ vor erhebliche Legitimationsprobleme gestellt, durch den Rekurs auf Historisches demokratischen Sinn fur das Gemeinwesen der Gegenwart zu stiften. Zwei Weltkriege, der Nationalsozialismus, Antisemitismus und Holocaust sowie die SED-Diktatur bieten keine positiven Anknupfungspunkte, sondern erzeugten, so Reinhart Koselleck mit Bezug auf den Nationalsozialismus, vor allem „Formen und Traditionen negativen Gedachtnisses“.2 Die staatliche Geschichtspolitik generierte nach 1945 identitatsrelevanten Sinn in erster Linie ex negativo.3 Dies gilt fur die DDR, in der der Antifaschismus eine zentrale Legitimationsbasis der politischen Herrschaft der SED bildete.4 Dies gilt auch fur die Bundesrepublik. Seit 1996 ist hier der 27. Januar, der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee, der offizielle Gedenktag fur die Opfer des Nationalsozialismus. Aus Anlass des 20. Jahrestags der Grenzoffnung vom 9./10. November 1989 findet auch der Ansatz immer breitere Resonanz, der friedlichen Revolution von 1989 als einem positiven Bezugspunkt im offentlichen Erinnern ein starkeres Gewicht als bisher zu geben.
Reihe Geschichtswissenschaft, 2007
Das ubergeordnete Interesse meiner Arbeit „Visual History und Geschichtsdidaktik“ galt der Frage,... more Das ubergeordnete Interesse meiner Arbeit „Visual History und Geschichtsdidaktik“ galt der Frage, wie die materiellen Bilder aus der Vergangenheit die mentalen Bilder von der Vergangenheit beeinflussen oder gar generieren. Leitend war also das Interesse nach der medialen Formatierung der Wahrnehmung und Deutung von Vergangenheit. Die Argumentation konzentrierte sich dabei auf Schusselbilder, jenen Fotografien also, die aufgrund der Haufigkeit, der Dauer und der medialen Streuung ihrer Veroffentlichung langfristig einen kontinuierlich hohen Bekanntheitsgrad haben. Verbunden war damit die Hypothese, dass diese Aufnahmen Eigenschaften aufweisen, die die Bedingung der Moglichkeit schaffen, zu Schlusselbildern avancieren zu konnen.
Reihe Geschichtswissenschaft, 2010
Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek ve... more Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervieWiltigt oder verbreitet werden.
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