Papers by Arne C. Seifert
Religion und Transformation in Zentralasien und Südkaukasus, 2014
Das vorliegende Papier zur Religionsproblematik in Zentralasien und dem Süd-Kaukasus wendet sich ... more Das vorliegende Papier zur Religionsproblematik in Zentralasien und dem Süd-Kaukasus wendet sich einem wiederholt besprochenen Problem zu, welches aber unter alternativen, konfliktpräventiven Gesichtspunkten relativ gering erschlossen bleibt: dem Verhältnis von religiöser Aktivierung, Konflikt und Konfliktvorbeugung bzw. regelung. Um dies in kausale Zusammenhänge zu stellen, hielten es die in diesem Papier zu Wort kommenden Experten und Expertinnen für sinnvoll, religiöse Aktivierung und Konflikt in den weitergreifenden Kontext der Prozesse von Transformation und Staatsformung zu stellen, welche die betroffenen Gesellschaften seit nunmehr 20 Jahren tief bewegen und verändern. Der komplizierte Charakter von Transformation und Staatsformung in Zentralasien ergibt sich aus der Überlappung dreier Prozesse: erstens der Transformation vom Sowjetsystem zur kapitalistischen Marktwirtschaft, zweitens der teils erstmaligen Bildung moderner Staaten, vornehmlich in Zentralasien, und drittens der Suche nach bzw. von Konsolidierung nationaler Identitäten. Die Gleichzeitigkeit und wechselseitige Durchdringung dieser Prozesse erzeugen innere Widersprüche und gesellschaftliche Spannungen. In diesem Kontext spielte der spezifische Transformationsansatz des Westens und seiner internationalen Finanzinstitutionen eine gravierende Rolle. Diese zielten darauf ab, alle politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Systeme quasi im «Frontalangriff» mit einer gleichzeitigen Transformation umzugestalten und sie so dem westlichen Modell anzupassen.
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