Klapperschlangenbiss in einer deutschen Großstadt Rattlesnake bite in a German big city Anamnese ... more Klapperschlangenbiss in einer deutschen Großstadt Rattlesnake bite in a German big city Anamnese Ein 54-jähriger, gesunder Mann wurde als registrierter privater Halter und Züchter diverser Giftschlangen beim Reinigen der Terrarien von einer seiner Klapperschlangen in die Endphalanx des kleinen Fingers der linken Hand gebissen. Der Schlangenbiss erfolgte ausschließlich mit einem Zahn. Begleitet von verzehrenden lokalen Schmerzen verfärbte sich die Bissstelle innerhalb weniger Minuten tiefblau violett und schwoll um das 3-fache des normalen Umfangs an. Umgehend entfernte der Patient seinen Ehering und inzidierte die betroffene Bissstelle im Bereich der seitlichen Fingerkuppe mit einem notfallmäßig bereitliegenden, sterilen Skalpell (Abb. 1). Mittels einer kleinen Taschenpumpe, versuchte er sodann, möglichst viel des Giftes aus dem Bereich der Bissstelle herauszusaugen. Anschließend lagerte er den linken Arm hoch und kühlte Finger, Hand und betroffenen Arm. Dennoch weitete sich die schmerzhafte Schwellung aus und erreichte über Finger, Hand und Arm innerhalb der folgenden Stunde die linke Schulter. Unter selbstständiger Immobilisation des Armes in einer Schlinge besserte sich die Schmerzsymptomatik. Systemische Komplikationen blieben aus. Am Abend des fünften Tages erfolgte die erstmalige Vorstellung in meiner Praxis.
Braun-Falco’s Dermatologie, Venerologie und Allergologie, 2018
Gift produzierende Meerestiere applizieren ihr Gift mithilfe eines Werkzeugs zur Abwehr oder zum ... more Gift produzierende Meerestiere applizieren ihr Gift mithilfe eines Werkzeugs zur Abwehr oder zum Beutefang (aktiv giftig) oder entfalten ihre Wirkung nach enteraler Aufnahme (passiv giftig). Beim Baden, Schnorcheln oder Tauchen im Meer ist die Verletzung durch Quallen oder Seeigel besonders häufig, Binnengewässer beherbergen vor allem hautreizende Kleinstlebewesen. Verletzungen durch giftstachel-oder nesseltragende Meerestiere können bereits auf mechanischem Wege ernsthafte Verletzungen verursachen. Die über diese Verletzung eingebrachten Gifte stellen eine zusätzliche, oft schwerwiegende Bedrohung dar. Die Mehrzahl aquatischer Verletzungen weltweit beschränkt sich auf Reizungen der Haut. Systemische Komplikationen sind selten, in letzter Konsequenz jedoch oft lebensbedrohlich. Das folgende Kapitel beschreibt die wichtigsten aquatischen Hautreaktionen, deren Erkennung und Behandlung. 2 Fische Giftige Fische tragen an den Strahlen ihrer Flossen oder Schwänze giftdrüsenbewehrte Stacheln, über die sie ihr Gift in das Gewebe ihres Opfers injizieren. Die Gifte bestehen aus Proteinen, die zumeist äußerst schmerzhafte Injektionen verursachen. Die überwiegende Zahl der Knorpel-und Knochenfische benutzt ihr Gift ausschließlich zu Abwehr. 2.1 Knorpelfische Als bedeutendster Vertreter unter den giftigen Knorpelfischen (Klasse: Chondrichtyes) gilt der Stachelrochen. Seine Gefährlichkeit wird vor allem von Badeurlaubern allzu oft unterschätzt. 2.1.1 Stachelrochen Stachelrochen leben vor allem im Küstenbereich aller Weltmeere, aber auch in den Mündungsgebieten großer Flüsse Südamerikas (Amazonasgebiet), Afrikas (Abb. 1) und Südostasiens. Vor allem junge Stachelrochen suchen zum Schutz vor Fressfeinden die Nähe flacher Lagunen, wo sie sich zur Tarnung mit Sand bedecken und somit auch von Badenden leicht übersehen werden können. Auf dem Schwanzrücken der Rochen befinden sich ein oder mehrere Stacheln, die von mit Widerhaken versehenem und mit Gift produzierendem Drüsengewebe bedeckt sind. Der Rochen wehrt sich mit einem blitzartigen Schwanzschlag und führt dem Opfer eine tiefe Wunde zu. Die Widerhaken des Stachels reißen das Gewebe auf, Stachelanteile können in der Wunde stecken bleiben, das Gift kann barrierefrei eindringen. Ein sofortiger, brennend-stechender Schmerz, der über mehrere Stunden anhalten kann, ist kennzeichnend. Es tritt ein massives Ödem auf, das die betroffene Extremität erfasst. Sekundärinfektionen sind vor allem bei Unfällen mit Süßwasserrochen häufig, Nekrosen um die Einstichstelle komplizieren den Heilungsverlauf. Klinik Die Verletzung durch den Giftstachel eines Rochens ist oft tief, die stabilen Widerhaken hinterlassen nicht selten regelrecht zerfetzte Wunden mit schwer zu stillenden Blutungen. Die Wunden heilen sehr schlecht und hinterlassen auch dann
Käfer der Gattung Anthrenus sind weltweit verbreitet und als Getreide- und Vorratsschädlinge, ins... more Käfer der Gattung Anthrenus sind weltweit verbreitet und als Getreide- und Vorratsschädlinge, insbesondere in ländlichen Regionen oder Stadtrandlagen, durchaus häufig. Die Larven der Käfer können bei Kontakt Haut- und gelegentlich auch Schleimhautreaktionen auslösen. Das ungewohnte, aber typische Bild einer Anthrenus-Dermatitis kann leicht fehlgedeutet werden, wenn Käferlarven nicht nachgewiesen werden oder ein ursächlicher Zusammenhang mit diesen nicht vermutet wird. In der vorliegenden Arbeit werden die Ursachen der Anthrenus-Dermatitis am Beispiel der Larve des Wollkrautblütenkäfers (Anthrenus verbasci) diskutiert. Zur Überprüfung allergischer Ursachen wurde bei einer betroffenen Patientin ein Prick-to-Prick-Test mit nativem Larvenmaterial durchgeführt und das spezifische Ig(Immunglobulin)E mittels CAP(„carrier polymer“)-Kopplung bestimmt. Ergänzend wurde ein handelsüblicher ImmunoCAP gegen Larven einer verwandten Käferart durchgeführt. Mithilfe eines Immunoblots wurde versucht, die verantwortlichen Allergene im nativen Larvengewebe zu ermitteln. Wichtige anatomische Feinstrukturen der Larve eines Wollkrautblütenkäfers wurden anhand rasterelektronenmikroskopischer Untersuchungen analysiert, um funktionale Abläufe, die zum Krankheitsbild der Anthrenus-Dermatitis führen, zu verstehen. Als immunologische Ursache der Anthrenus-Dermatitis ergaben sich Hinweise für eine IgE-vermittelte Allergie vom Soforttyp.
Background Fishing is an important economic activity worldwide, but there are only a few studies ... more Background Fishing is an important economic activity worldwide, but there are only a few studies on the skin health of fishermen. Daily activities in fishing communities expose fishermen to risks of traumatic, actinic, and sea dermatoses. Methods A semi-structured questionnaire was applied to 388 fishermen from 2014 to 2015 at their workplace (Z-8 to Z-13 fishing communities). The data collected were evaluated for descriptive analysis. In the bivariate analysis of the data, the Pearson chi-square test was used. The multinomial logistic regression was used to obtain estimates of odds ratios and adjusted confidence intervals for confounding variables. Results Three hundred and nine (79.6%) fishermen reported accidents during their fishing activity. The main fish species implicated were Genidens genidens and Scorpaena brasiliensis. Inappropriate or potentially harmful traditional treatments without scientific evidence of efficacy were recorded as main/auxiliary treatment. Other significant skin injuries were due to trauma from fishing tackle and exposure to ultraviolet radiation. Three hundred and twenty (82.5%) fishermen reported that they had never used any sun protective devices or sunscreen. Conclusions Traumatic injuries due to fish stings were the most common accidents in this group. Despite chronic occupational sun exposure and its hazards, most fishermen did not adopt any method of photoprotection. Health educational activities as well as a specific health program for these professionals are necessary to improve the health of fishermen in Guanabara Bay area.
Erstbeschreibung des Pellagra durch den Spanier Casàl Abb. 1 Chronisches Pellagra: Pigmentiertes ... more Erstbeschreibung des Pellagra durch den Spanier Casàl Abb. 1 Chronisches Pellagra: Pigmentiertes Ekzem als "Casàlsches Halsband" im sonnenexponierten Decolleté-Bereich. (Patientin gesehen im Rahmen einer klinischen Visite im RDTC* in Moshi/ Tansania, Februar 2014) Montag A. Das Pellagra gestern und heute … Akt Dermatol 2016; 42: 131-138 Übersicht 132 Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.
ZusammenfassungDargestellt wird ein Massenanfall mit 75 Skabies-Infizierten unterschiedlichen Sch... more ZusammenfassungDargestellt wird ein Massenanfall mit 75 Skabies-Infizierten unterschiedlichen Schweregrades in den geschlossenen Wohnbereichen für Demenzkranke eines großen Pflegeheims am Stadtrand einer deutschen Großstadt.Der Ablauf der tatsächlichen Ereignisse, einschließlich der damit verbundenen diagnostischen und therapeutischen Herausforderungen, wird ebenso eingehend beschrieben wie die Maßnahmen, die zur Eindämmung der Infektion eingeleitet wurden. Zusammen mit den Rahmenbedingungen, die zum dargestellten Massenausbruch geführt haben, werden die genannten Aspekte abschließend einer umfassenden kritischen Würdigung unterzogen.
Nach Kursen in Colombo/Sri Lanka 2012 und 2015 sowie in Moshi/Tansania 2014 und 2016 hatten derma... more Nach Kursen in Colombo/Sri Lanka 2012 und 2015 sowie in Moshi/Tansania 2014 und 2016 hatten dermatologische Fachärzte aus Deutschland Anfang Mai 2017 nunmehr zum 5. Mal die Möglichkeit, einen von der DDA (Deutsche Dermatologische Akademie) zertifizierten Kursus für Tropenund Reisedermatologie direkt vor Ort in einem tropischen Land zu belegen. Es trafen sich 48 Fachärzte für Dermatologie, davon 36Kursteilnehmer und 4 Referenten aus Deutschland sowie 9 als Gäste teilnehmende Fachärzte aus Österreich, vom 03.–06.05.2017 in Yogyakarta auf der Insel Java/Indonesien, um ihr Wissen auf tropendermatologischem Gebiet auszutauschen, zu festigen und zu erweitern (. Abb. 1). Wie in den Jahren zuvor wurde jedem Teilnehmer auch diesmal die Möglichkeit geboten, den deutschsprachigen Zertifikatskurs mit dem Besuch eines speziell zu diesem Zeitpunkt am selben Ort veranstalteten, internationalen dermatologischen Kongresses zu verbinden. Eben dieser Kongress wurde diesmal von 3 Nationen ausgerichtet: Als Repräsentanten ihrerwissenschaftlichendermatologischen Fachgesellschaften stand den gastgebenden indonesischen Kollegen eine traditionell große dermatologische Delegation aus den Niederlanden und eine noch größere Gruppe aktiv teilnehmender dermatologischer Kollegen aus Deutschland zur Seite. Zusammen wurde ein Kongressprogramm geschaffen, das höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen genügte. Weitere beteiligte Nationen waren unter anderem Österreich, vertreten durch die Präsidentin der österreichischen dermatologischen Gesellschaft Prof. Angelika Stary sowie Dr. Rosemarie Moser und Prof. Georg Klein, undKambodscha, vertreten durch Prof. Sitach Mey, Chefarzt der Dermatologischen Universitätsklinik im Preah Kossamak-Hospital in Phnom Penh. Im Vorfeld des von deutscher Seite ausgearbeiteten Kursprogramms scheuten die gastgebenden indonesischenKollegen keine Mühe, ihren Gästen ein Vorprogramm auf höchstem wissenschaftlichem und organisatorischem Niveau zu bereiten.
ZusammenfassungSchätzungen gehen von weltweit mehr als 5.000.000 Schlangenbissen pro Jahr aus; 2.... more ZusammenfassungSchätzungen gehen von weltweit mehr als 5.000.000 Schlangenbissen pro Jahr aus; 2.500.000 von diesen führen zu Vergiftungserscheinungen, knapp 400.000 hinterlassen dauerhafte Folgen, und ca. 125.000 verlaufen tödlich. In Deutschland gibt es nur 2 Giftschlangen, die Kreuzotter und die Aspisviper. Bisse durch giftige Schlangen sind aber nicht nur in Deutschland, sondern auch auf dem gesamten Gebiet des geografischen Europa bis zum Beweis des Gegenteils stets als bedrohlicher Notfall einzuordnen. Jeder dieser Bisse sollte, selbst bei fehlender Symptomatik, für mindestens 24 Stunden überwacht werden, möglichst in einer mit der medizinischen Versorgung von Schlangenbissen vertrauten Einrichtung. Reisenden sollte dringend geraten werden, sich vor Reiseantritt über das am Reiseziel übliche Aufkommen giftiger Schlangen zu informierenAbstractIt is estimated that worldwide there are 5,000,000 snakebites per year of which 2,500,000 lead to symptoms of venomization, nearly 400,000 result in permanent sequelae and 125,000 are fatal. In Germany there are only two venomous snakes, the European adder and the European aspis viper (asp). Bites by venomous snakes in Germany as well as in geographical Europe should always be classified as a life threatening emergency unless there is evidence to the contrary and even with a lack of symptoms a minimum of 24 h inpatient monitoring should be recommended, if possible with medical care in an institution experienced with snakebites. Travellers are urgently advised to inform themselves about the local occurence of venomous snakes usually to be found at the travel destination, before starting the journey.
Klapperschlangenbiss in einer deutschen Großstadt Rattlesnake bite in a German big city Anamnese ... more Klapperschlangenbiss in einer deutschen Großstadt Rattlesnake bite in a German big city Anamnese Ein 54-jähriger, gesunder Mann wurde als registrierter privater Halter und Züchter diverser Giftschlangen beim Reinigen der Terrarien von einer seiner Klapperschlangen in die Endphalanx des kleinen Fingers der linken Hand gebissen. Der Schlangenbiss erfolgte ausschließlich mit einem Zahn. Begleitet von verzehrenden lokalen Schmerzen verfärbte sich die Bissstelle innerhalb weniger Minuten tiefblau violett und schwoll um das 3-fache des normalen Umfangs an. Umgehend entfernte der Patient seinen Ehering und inzidierte die betroffene Bissstelle im Bereich der seitlichen Fingerkuppe mit einem notfallmäßig bereitliegenden, sterilen Skalpell (Abb. 1). Mittels einer kleinen Taschenpumpe, versuchte er sodann, möglichst viel des Giftes aus dem Bereich der Bissstelle herauszusaugen. Anschließend lagerte er den linken Arm hoch und kühlte Finger, Hand und betroffenen Arm. Dennoch weitete sich die schmerzhafte Schwellung aus und erreichte über Finger, Hand und Arm innerhalb der folgenden Stunde die linke Schulter. Unter selbstständiger Immobilisation des Armes in einer Schlinge besserte sich die Schmerzsymptomatik. Systemische Komplikationen blieben aus. Am Abend des fünften Tages erfolgte die erstmalige Vorstellung in meiner Praxis.
Braun-Falco’s Dermatologie, Venerologie und Allergologie, 2018
Gift produzierende Meerestiere applizieren ihr Gift mithilfe eines Werkzeugs zur Abwehr oder zum ... more Gift produzierende Meerestiere applizieren ihr Gift mithilfe eines Werkzeugs zur Abwehr oder zum Beutefang (aktiv giftig) oder entfalten ihre Wirkung nach enteraler Aufnahme (passiv giftig). Beim Baden, Schnorcheln oder Tauchen im Meer ist die Verletzung durch Quallen oder Seeigel besonders häufig, Binnengewässer beherbergen vor allem hautreizende Kleinstlebewesen. Verletzungen durch giftstachel-oder nesseltragende Meerestiere können bereits auf mechanischem Wege ernsthafte Verletzungen verursachen. Die über diese Verletzung eingebrachten Gifte stellen eine zusätzliche, oft schwerwiegende Bedrohung dar. Die Mehrzahl aquatischer Verletzungen weltweit beschränkt sich auf Reizungen der Haut. Systemische Komplikationen sind selten, in letzter Konsequenz jedoch oft lebensbedrohlich. Das folgende Kapitel beschreibt die wichtigsten aquatischen Hautreaktionen, deren Erkennung und Behandlung. 2 Fische Giftige Fische tragen an den Strahlen ihrer Flossen oder Schwänze giftdrüsenbewehrte Stacheln, über die sie ihr Gift in das Gewebe ihres Opfers injizieren. Die Gifte bestehen aus Proteinen, die zumeist äußerst schmerzhafte Injektionen verursachen. Die überwiegende Zahl der Knorpel-und Knochenfische benutzt ihr Gift ausschließlich zu Abwehr. 2.1 Knorpelfische Als bedeutendster Vertreter unter den giftigen Knorpelfischen (Klasse: Chondrichtyes) gilt der Stachelrochen. Seine Gefährlichkeit wird vor allem von Badeurlaubern allzu oft unterschätzt. 2.1.1 Stachelrochen Stachelrochen leben vor allem im Küstenbereich aller Weltmeere, aber auch in den Mündungsgebieten großer Flüsse Südamerikas (Amazonasgebiet), Afrikas (Abb. 1) und Südostasiens. Vor allem junge Stachelrochen suchen zum Schutz vor Fressfeinden die Nähe flacher Lagunen, wo sie sich zur Tarnung mit Sand bedecken und somit auch von Badenden leicht übersehen werden können. Auf dem Schwanzrücken der Rochen befinden sich ein oder mehrere Stacheln, die von mit Widerhaken versehenem und mit Gift produzierendem Drüsengewebe bedeckt sind. Der Rochen wehrt sich mit einem blitzartigen Schwanzschlag und führt dem Opfer eine tiefe Wunde zu. Die Widerhaken des Stachels reißen das Gewebe auf, Stachelanteile können in der Wunde stecken bleiben, das Gift kann barrierefrei eindringen. Ein sofortiger, brennend-stechender Schmerz, der über mehrere Stunden anhalten kann, ist kennzeichnend. Es tritt ein massives Ödem auf, das die betroffene Extremität erfasst. Sekundärinfektionen sind vor allem bei Unfällen mit Süßwasserrochen häufig, Nekrosen um die Einstichstelle komplizieren den Heilungsverlauf. Klinik Die Verletzung durch den Giftstachel eines Rochens ist oft tief, die stabilen Widerhaken hinterlassen nicht selten regelrecht zerfetzte Wunden mit schwer zu stillenden Blutungen. Die Wunden heilen sehr schlecht und hinterlassen auch dann
Käfer der Gattung Anthrenus sind weltweit verbreitet und als Getreide- und Vorratsschädlinge, ins... more Käfer der Gattung Anthrenus sind weltweit verbreitet und als Getreide- und Vorratsschädlinge, insbesondere in ländlichen Regionen oder Stadtrandlagen, durchaus häufig. Die Larven der Käfer können bei Kontakt Haut- und gelegentlich auch Schleimhautreaktionen auslösen. Das ungewohnte, aber typische Bild einer Anthrenus-Dermatitis kann leicht fehlgedeutet werden, wenn Käferlarven nicht nachgewiesen werden oder ein ursächlicher Zusammenhang mit diesen nicht vermutet wird. In der vorliegenden Arbeit werden die Ursachen der Anthrenus-Dermatitis am Beispiel der Larve des Wollkrautblütenkäfers (Anthrenus verbasci) diskutiert. Zur Überprüfung allergischer Ursachen wurde bei einer betroffenen Patientin ein Prick-to-Prick-Test mit nativem Larvenmaterial durchgeführt und das spezifische Ig(Immunglobulin)E mittels CAP(„carrier polymer“)-Kopplung bestimmt. Ergänzend wurde ein handelsüblicher ImmunoCAP gegen Larven einer verwandten Käferart durchgeführt. Mithilfe eines Immunoblots wurde versucht, die verantwortlichen Allergene im nativen Larvengewebe zu ermitteln. Wichtige anatomische Feinstrukturen der Larve eines Wollkrautblütenkäfers wurden anhand rasterelektronenmikroskopischer Untersuchungen analysiert, um funktionale Abläufe, die zum Krankheitsbild der Anthrenus-Dermatitis führen, zu verstehen. Als immunologische Ursache der Anthrenus-Dermatitis ergaben sich Hinweise für eine IgE-vermittelte Allergie vom Soforttyp.
Background Fishing is an important economic activity worldwide, but there are only a few studies ... more Background Fishing is an important economic activity worldwide, but there are only a few studies on the skin health of fishermen. Daily activities in fishing communities expose fishermen to risks of traumatic, actinic, and sea dermatoses. Methods A semi-structured questionnaire was applied to 388 fishermen from 2014 to 2015 at their workplace (Z-8 to Z-13 fishing communities). The data collected were evaluated for descriptive analysis. In the bivariate analysis of the data, the Pearson chi-square test was used. The multinomial logistic regression was used to obtain estimates of odds ratios and adjusted confidence intervals for confounding variables. Results Three hundred and nine (79.6%) fishermen reported accidents during their fishing activity. The main fish species implicated were Genidens genidens and Scorpaena brasiliensis. Inappropriate or potentially harmful traditional treatments without scientific evidence of efficacy were recorded as main/auxiliary treatment. Other significant skin injuries were due to trauma from fishing tackle and exposure to ultraviolet radiation. Three hundred and twenty (82.5%) fishermen reported that they had never used any sun protective devices or sunscreen. Conclusions Traumatic injuries due to fish stings were the most common accidents in this group. Despite chronic occupational sun exposure and its hazards, most fishermen did not adopt any method of photoprotection. Health educational activities as well as a specific health program for these professionals are necessary to improve the health of fishermen in Guanabara Bay area.
Erstbeschreibung des Pellagra durch den Spanier Casàl Abb. 1 Chronisches Pellagra: Pigmentiertes ... more Erstbeschreibung des Pellagra durch den Spanier Casàl Abb. 1 Chronisches Pellagra: Pigmentiertes Ekzem als "Casàlsches Halsband" im sonnenexponierten Decolleté-Bereich. (Patientin gesehen im Rahmen einer klinischen Visite im RDTC* in Moshi/ Tansania, Februar 2014) Montag A. Das Pellagra gestern und heute … Akt Dermatol 2016; 42: 131-138 Übersicht 132 Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.
ZusammenfassungDargestellt wird ein Massenanfall mit 75 Skabies-Infizierten unterschiedlichen Sch... more ZusammenfassungDargestellt wird ein Massenanfall mit 75 Skabies-Infizierten unterschiedlichen Schweregrades in den geschlossenen Wohnbereichen für Demenzkranke eines großen Pflegeheims am Stadtrand einer deutschen Großstadt.Der Ablauf der tatsächlichen Ereignisse, einschließlich der damit verbundenen diagnostischen und therapeutischen Herausforderungen, wird ebenso eingehend beschrieben wie die Maßnahmen, die zur Eindämmung der Infektion eingeleitet wurden. Zusammen mit den Rahmenbedingungen, die zum dargestellten Massenausbruch geführt haben, werden die genannten Aspekte abschließend einer umfassenden kritischen Würdigung unterzogen.
Nach Kursen in Colombo/Sri Lanka 2012 und 2015 sowie in Moshi/Tansania 2014 und 2016 hatten derma... more Nach Kursen in Colombo/Sri Lanka 2012 und 2015 sowie in Moshi/Tansania 2014 und 2016 hatten dermatologische Fachärzte aus Deutschland Anfang Mai 2017 nunmehr zum 5. Mal die Möglichkeit, einen von der DDA (Deutsche Dermatologische Akademie) zertifizierten Kursus für Tropenund Reisedermatologie direkt vor Ort in einem tropischen Land zu belegen. Es trafen sich 48 Fachärzte für Dermatologie, davon 36Kursteilnehmer und 4 Referenten aus Deutschland sowie 9 als Gäste teilnehmende Fachärzte aus Österreich, vom 03.–06.05.2017 in Yogyakarta auf der Insel Java/Indonesien, um ihr Wissen auf tropendermatologischem Gebiet auszutauschen, zu festigen und zu erweitern (. Abb. 1). Wie in den Jahren zuvor wurde jedem Teilnehmer auch diesmal die Möglichkeit geboten, den deutschsprachigen Zertifikatskurs mit dem Besuch eines speziell zu diesem Zeitpunkt am selben Ort veranstalteten, internationalen dermatologischen Kongresses zu verbinden. Eben dieser Kongress wurde diesmal von 3 Nationen ausgerichtet: Als Repräsentanten ihrerwissenschaftlichendermatologischen Fachgesellschaften stand den gastgebenden indonesischen Kollegen eine traditionell große dermatologische Delegation aus den Niederlanden und eine noch größere Gruppe aktiv teilnehmender dermatologischer Kollegen aus Deutschland zur Seite. Zusammen wurde ein Kongressprogramm geschaffen, das höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen genügte. Weitere beteiligte Nationen waren unter anderem Österreich, vertreten durch die Präsidentin der österreichischen dermatologischen Gesellschaft Prof. Angelika Stary sowie Dr. Rosemarie Moser und Prof. Georg Klein, undKambodscha, vertreten durch Prof. Sitach Mey, Chefarzt der Dermatologischen Universitätsklinik im Preah Kossamak-Hospital in Phnom Penh. Im Vorfeld des von deutscher Seite ausgearbeiteten Kursprogramms scheuten die gastgebenden indonesischenKollegen keine Mühe, ihren Gästen ein Vorprogramm auf höchstem wissenschaftlichem und organisatorischem Niveau zu bereiten.
ZusammenfassungSchätzungen gehen von weltweit mehr als 5.000.000 Schlangenbissen pro Jahr aus; 2.... more ZusammenfassungSchätzungen gehen von weltweit mehr als 5.000.000 Schlangenbissen pro Jahr aus; 2.500.000 von diesen führen zu Vergiftungserscheinungen, knapp 400.000 hinterlassen dauerhafte Folgen, und ca. 125.000 verlaufen tödlich. In Deutschland gibt es nur 2 Giftschlangen, die Kreuzotter und die Aspisviper. Bisse durch giftige Schlangen sind aber nicht nur in Deutschland, sondern auch auf dem gesamten Gebiet des geografischen Europa bis zum Beweis des Gegenteils stets als bedrohlicher Notfall einzuordnen. Jeder dieser Bisse sollte, selbst bei fehlender Symptomatik, für mindestens 24 Stunden überwacht werden, möglichst in einer mit der medizinischen Versorgung von Schlangenbissen vertrauten Einrichtung. Reisenden sollte dringend geraten werden, sich vor Reiseantritt über das am Reiseziel übliche Aufkommen giftiger Schlangen zu informierenAbstractIt is estimated that worldwide there are 5,000,000 snakebites per year of which 2,500,000 lead to symptoms of venomization, nearly 400,000 result in permanent sequelae and 125,000 are fatal. In Germany there are only two venomous snakes, the European adder and the European aspis viper (asp). Bites by venomous snakes in Germany as well as in geographical Europe should always be classified as a life threatening emergency unless there is evidence to the contrary and even with a lack of symptoms a minimum of 24 h inpatient monitoring should be recommended, if possible with medical care in an institution experienced with snakebites. Travellers are urgently advised to inform themselves about the local occurence of venomous snakes usually to be found at the travel destination, before starting the journey.
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