Kwemo Kartli
Kwemo Kartli | |
Hauptstadt | Rustawi |
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Einwohnerzahl | 423.986 (2014) |
Fläche | 6.528 km² |
Postleitzahl | |
Vorwahl | |
Webseite | kvemokartli.gov.ge |
Kwemo Kartli (georgisch: ქვემო ქართლი), deutsch auch Niederkartlien, ist eine Verwaltungsregion (Mchare) im Süden Georgiens und Teil der historischen Provinz Kartli. Hauptstadt ist Rustawi.
Regionen
[Bearbeiten]Die Region schließt direkt an den südlichen Stadtrand von Tiflis an und gliedert sich in den östlichen Teil mit gebirgiger Steppenlandschaft und den westlichen Teil im kleinen Kaukasus, die Trialeti-Kette
Orte
[Bearbeiten]Weitere Ziele
[Bearbeiten]- Dmanisis Nakalakari, Burgruine und archäologische Stätte, bekannt durch die Funde von menschlichen Skeletten, die in den vergangenen Jahren die Paläoanthropologie neu geschrieben haben.
- Goldabbaugebiet bei Kasreti
- Rote Brücke (Tsiteli Chidi), Grenzübergang zu Aserbaidschan
- Assureti, die zweitgrößte Siedlung der Kaukasusdeutschen (Elisabethtal)
- Birtwissi, eine frühmittelalterliche Festung und Siedlung, die in engen Schluchten nur zu Fuß erreichbar ist, ein zweitägiger Ausflug mit Wildcampieren ist anzuraten.
- Ehemalige Kaukasusdeutsche Siedlungen von Sartitschala (Marienfeld) und Tamarisi (Traubenberg, bei Marneuli)
- Sadachlo und Guguti, Grenzübergänge nach Armenien
- Manglissi und das Naturschutzgebiet Algeti, beliebter Sommerfrischeort von Tiflisianern.
- Das Naturschutzgebiet Gardabani befindet sich am linken Ufer des Mtkwari und erstreckt sich vom Südende Rustawis bis zur Aserbaidschanischen Grenze. In den Auwäldern kann man gut Wildvögel beobachten.
Hintergrund
[Bearbeiten]Sprache
[Bearbeiten]In großen Teilen der Bezirke Gardabani und Marneuli leben vorwiegend Aseris. Rund um Zalka leben vereinzelt noch pontische Griechen, in den Bezirkn Bolnissi und Tetrizkaro noch vereinzelt Kaukasusdeutsche. Die Fremdsprache Russisch wird weitgehend verstanden.
Anreise
[Bearbeiten]Eisenbahn Auch wenn die Region von Bahnlinien durchzogen ist, Personenverkehr findet nur auf der Strecke nach Aserbaidschan statt, mit zwei täglichen Zugpaaren Tiflis-Rustawi-Gardabani. Der zweitägliche Nachtzug Tiflis-Jerewan hält auch in Marneuli. Die Strecke nach Bolnissi-Kasreti hat ebenso keinen Personenverkehr wie die Strecke über Tetrizkaro und Zalka nach Ninozminda und Achalkalaki; letztere wird derzeit als Teil der Bahnstrecke Tiflis-Kars ausgebaut.
Bus und Marschrutka Von Tilfis gibt es zahlreiche Minibusverbindungen in die größeren Orte, aus den Nachbarländern kann man i.d.R. leicht mit Minibussen zur Grenze gelangen, die Grenze zu Fuß überqueren und dann mit einem anderen Minibus die Weiterreise antreten.
Straße Internationale Hauptverbindungsstraßen sind die E 60 (Tiflis-Baku) über Rustawi zur Roten Brücke, die E 001 (Tiflis-Wanadzor) über Marneuli nach Sadachlo sowie die E 117 ab Marneuli über Bolnissi nach Guguti und weiter nach Jerewan. Nördlich von Rustawi beginnt die Tifliser Umfahrungsstraße, von der man auch Anschluss an die Fernstraße nach Kachetien hat. Eine gut ausgebaute Regionalverbindung verläuft von Ninozminda in Samzche-Dschawachetien über Zalka und Manglisi nach Tiflis.
Flugzeug Nächster Flughafen ist in Tiflis.
Mobilität
[Bearbeiten]Die Haupt- und Regionalverbindungen sind großteils gut ausgebaut. Sehenswürdigkeiten abseits dieser Strecken sind jedoch oft nur mit einem Geländewagen (Pitareti, Samschwilde) oder gar zu Fuß (Birtwissi) erreichbar.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- Rustawi glänzt im Zentrum mit einem sehr gut erhaltenen Ensemble des spätstalinistischen Städtebaues, weiters ist das Verwaltungsgebäude des Stahlwerkes ein Kleinod der sowjetischen Architektur der späten 1940er-Jahre
- In Bolnissi gibt es ein sehenswertes Heimatmuseum sowie zahlreiche deutsche Häuser.
- Ebenso kann man in Assureti noch deutsche Siedlerhäuser im ansonsten in Georgien nicht heimischen Fachwerkstil bewundern.
- In der Region um Zalka und Tetrizkaro gibt es zahlreiche vorchristliche Steinkreise und Menhire.
- Die Kirche Pitareti - schwer zugänglich - besticht durch wunderschöne, alte Fresken
- Birtwissi - historische Festungsstadt, nur zu Fuß zugänglich
- Nahe Bolnissi befinden sich die historischen Kirchen Bolnisis Sioni und Tsughrughasheni
- Dmanisis Nakalakari - auch wenn der Name es suggeriert, dieser Ort ist doch von Dmanissi ziemlich entfernt: Dort befindet sich neben einer Burgruine auch die archäologische Ausgrabungsstätte, die dort gefundenen menschlichen Skelette haben die Paläoanthropologie revolutioniert.
- Samschwilde - mittelalterliche Festungsruine und städtische Siedlung südlich von Tetrizkaro, nur mit Geländewagen erreichbar.
- Ausgrabungen von Aruchlo bei Marneuli
- Rote Brücke (Tsiteli Khidi) direkt an der Grenze zu Aserbaidschan - über diese Brücke aus dem 17. Jahrhundert wurde bis vor 10 Jahren der gesamte internationale Fernverkehr abgewickelt, ehe daneben eine neue Brücke über den Fluss Chrami errichtet wurde. Die Brücke, die sich im Niemandsland zwischen den beiden Grenzposten befindet, besitzt im Untergeschoß Räumlichkeiten einer Karawanserei und kann leider nicht besichtigt werden. Doch aus der Entfernung betrachtet ist sie nicht minder imposant.
- Klosteranlage Ghwataeba (6. Jh.) bei Martkopi nordöstlich von Tiflis
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Wandern und Campen in Birtwissi
- Wandern im Naturschutzgebiet Algeti bei Manglissi
- Vogelbeobachtungen im Naturschutzgebiet Gardabani
- Tageswanderung von Kodschori (in Tiflis, erreichbar mit städtischem Bus) nach Assureti und retour - ca. 15 km pro Richtung.
- Der Fußballklub Metallurgi Rustawi spielt in der Georgischen ersten Liga.
- In Rustawi gibt es weiters eine F3-Autorennstrecke sowie den größten Gebrauchtwagenmarkt in der Region Südkaukasus.
Küche
[Bearbeiten]- Neben der Georgischen Standardküche kann man in den aserisch besiedelten Gebieten auch aserische Küche bekommen.
- Im Süden der Region wird intensive Landwirtschaft betrieben, man kann an den Straßen Obst und Gemüse von lokalen Bauern erwerben, und zwar günstiger als am Markt in Tiflis. Kartoffel aus Marneuli genießen (neben denen aus Achalziche) in Georgien einen ausgezeichneten Ruf.
Nachtleben
[Bearbeiten]Das Nachtleben beschränkt sich auf private Feiern. Jedoch gibt es in Rustawi, der einzigen Großstadt der Region, inzwischen auch einige Bars und Pubs sowie hin und wieder spontane alternative Festivals.
Sicherheit
[Bearbeiten]- Keine besonderen Abweichungen zur Sicherheitslage im übrigen Land.
- 2012/13 kam es in Georgien zu vereinzelten Zwischenfällen zwischen Orthodoxen Christen sowie Muslimen. Diese Zwischenfälle waren aber lokal beschränkt und selten gewalttätig. Dennoch empfiehlt es sich, wenn man durch eine muslimische Siedlung fährt, die Augen offenzuhalten um Unannehmlichkeiten aus dem Weg gehen zu können.
Klima
[Bearbeiten]- Die Region Zalka liegt auf einem Hochplateau, dort ist es deutlich kälter als im Tiefland, das Kälteeck wird auch als "Sibirien von Georgien" bezeichnet.
Literatur
[Bearbeiten]Universität Zürich, Medienmitteilung vom 17.10.2013: Einzigartiger Schädelfund widerlegt frühmenschliche Artenvielfalt
Weblinks
[Bearbeiten]kvemokartli.gov.ge – Offizielle Webseite von Kwemo Kartli