Kłodzko
Kłodzko | |
Woiwodschaft | Niederschlesien |
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Einwohnerzahl | 25.717 (2021) |
Höhe | |
Kłodzko |
Kłodzko (deutsch: Glatz) ist eine Stadt im Süden der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Sie ist die historische Hauptstadt der Grafschaft Glatz.
Hintergrund
[Bearbeiten]Kłodzko liegt im sogenannten Glatzer Kessel in den Sudeten. Seit dem 10. Jahrhundert wurde der Ort an der ehemaligen Bernsteinstraße zwischen Polen und Tschechien umkämpft. Ab dem 13. Jahrhundert regierten die schlesischen Piasten die Gegend als böhmisches Lehen. Die Stadt blühte auf, wurde jedoch mehrfach in den Hussitenkriegen und dem Dreißigjährigen Krieg zerstört. Nach dem letztgenannten Krieg bauten die Habsburger die Stadt als Festung wieder auf. Mitte des 18. Jahrhunderts eroberte Preußen die Gegend, die 1871 an das Deutsche Kaiserreich und 1918 an die Weimarer Republik kam. Seit 1945 ist die Stadt polnisch.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Der nächstgelegene Flughafen ist der Flughafen Breslau (IATA: WRO) 90 km nördlich von Kłodzko. Mit Bus und Bahn braucht man für den Transfer rund 2:15 bis 2½ Stunden (Umsteigen in Wrocław Główny); mit dem Mietwagen etwa 1:20 Std.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Kłodzko liegt an der Bahnstrecke von Breslau nach Prag. Allerdings werden zur Zeit keine Fernzüge auf der Strecke angeboten. Stattdessen gibt es etwa zweistündlich Regionalzüge von Breslau, die Fahrt dauert knapp 1½ Stunden. In der Gegenrichtung kommen mehrmals täglich Züge von Kudowa-Zdrój (Fahrtzeit 1:15 Std) und Międzylesie an der polnisch-tschechischen Grenze (45 Minuten). Grenzüberschreitende Regionalzüge von/nach Lichkov in Tschechien fahren nur zweimal pro Tag.
- 1 Kłodzko Główne Hauptbahnhof, etwa 1,5 km nördlich der Innenstadt.
- 2 Kłodzko Miasto Kleinerer Bahnhof unmittelbar östlich der Innenstadt.
- 3 Kłodzko Zagórze Kleinerer Bahnhof am südwestlichen Stadtrand.
Von Mittel- und Ostdeutschland kommend, steigt man in aller Regel in Breslau um. Aus Süddeutschland kommt die – allerdings recht langwierige und umständliche – Route durch Tschechien über Prag, Usti nad Orlici und Lichkov in Betracht. Von Wien kann man tagsüber mit dem RailJet bis Česká Třebová fahren und dann mit Regionalzügen weiter über Usti nad Orlici und Lichkov; bequemer ist es aber, mit dem Nachtzug (NightJet) bis Breslau zu fahren – so kommt man mit nur einmal Umsteigen nach Kłodzko.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Regionalbusse halten im Stadtzentrum.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Von Deutschland aus fährt man über die Grenzübergänge bei Görlitz (A4) bzw. Forst (A15) auf der polnischen Autobahn Autostrada nach Breslau und von dort Richtung Süden auf der Landstraße nach Kłodzko. Streckenmäßig kürzer, aber aufgrund weniger ausgebauter Straßen langwieriger ist die Route über Jelenia Góra, Kamienna Góra, Krzeszów (sehenswerte Klosteranlage), Mieroszów und Broumov (Tschechien).
Von Süddeutschland und Westösterreich geht es durch Tschechien über Prag und Hradec Králové zum Grenzübergang Náchod/Kudowa-Zdrój westlich von Kłodzko; vom östlichen Österreich über Brünn und Olmütz zum Grenzübergang Boboszów südlich von Kłodzko.
Aus östlicher Richtung führt die Landstraße von Oppeln und Nysa (Neisse) nach Kłodzko.
Für die 55 km von Wałbrzych braucht man etwas über eine Stunde Fahrtzeit. Von Hradec Kralové (85 km), Breslau (90 km) oder Oppeln (110 km) ist Kłodzko jeweils in rund 1½ Stunden mit dem Auto erreichbar. Von Olmütz (125 km) oder Jelenia Góra (100 km teils über Nebenstraßen) sind es knapp zwei Stunden; von Prag (195 km), Brünn (205 km) oder Görlitz (240 km) jeweils rund 2½ Stunden.
Mobilität
[Bearbeiten]Die Altstadt kann man gut zu Fuß erkunden.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Kirchen
[Bearbeiten]- 1 Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Kolegiata Wniebowzięcia Najświętszej Maryi Panny w Kłodzku) Gotisch, ab 1390 erbaut; im 17. Jahrhundert barockisiert. An der aufwändigen Innenausstattung waren namhafte Künstler beteiligt. Dazu gehören die gotische holzgeschnitzte "Madonna mit dem Spatz", die Tumba des Prager Erzbischofs Ernst von Pardubitz, der barocke Hauptaltar, der von Michael Klahr d. Ä. gestaltete Mariä-Himmelfahrts-Altar, die Kanzel, den Orgelprospekt und die Beichtstühle aus dem 18. Jahrhundert.
- 2 Minoritenkirche St. Maria (Kościół Matki Bożej Różańcowej) Barockkirche des Franziskanerordens aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Neorenaissance-Ausstattung; im Refektorium des angrenzenden Franziskanerklosters befinden sich Fresken von Felix Anton Scheffler aus dem Jahr 1744.
Burgen, Schlösser und Paläste
[Bearbeiten]- 1 Festung Glatz (Twierdza Kłodzko), ul. Grodzisko 1, 57-300 Kłodzko. E-Mail: [email protected] Festungsanlage aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, die ein Gebiet von 17 Hektar umfasst.
- 2 Fort Owcza Góra Ruine eines Forts aus dem 18. Jahrhundert, Bestandteil der Glatzer Festung.
Bauwerke
[Bearbeiten]- 3 Brücktorbrücke (Most gotycki, Johannisbrücke, Steinerne Brücke), Wita Stwosza Gotische Steinbrücke über die Glatzer Neiße, erbaut im 14. Jahrhundert. Sie ist gesäumt von barocken Brückenfiguren (Heilige Nepomuk, Wenzel und Franz Xaver, Pietá, Kreuzigung Christi).
- Ehemaliges 4 Jesuitenkollegium (I Liceum Ogólnokształcące im. Bolesława Chrobrego w Kłodzku), ul. Wojska Polskiego 11, 57-300 Kłodzko Barockbau aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
- 5 Rathaus (Ratusz), pl. Chrobrego 1–3 1887–90 erbautes Rathaus im Neorenaissancestil mit aufwändigen Ornamenten, Bleiglasfenstern, prächtigem Ratssaal und schönem Treppenhaus. Merkmal: öffentliche Uhr.
Denkmäler
[Bearbeiten]Museen
[Bearbeiten]- 6 Muzeum Ziemi Kłodzkiej (Museum des Glatzer Landes), ul. Łukasiewicza 4, Łukasiewicza 4, 57-300 Kłodzko Heimatkundliches Museum mit Ausstellungen zur Geographie, Geologie, Geschichte, Kultur und Kunst der Region (ehemalige Grafschaft Glatz), insbesondere Sammlungen von Glaskunst, Glasmalerei und mechanischen Uhren.
Straßen und Plätze
[Bearbeiten]Parks
[Bearbeiten]Verschiedenes
[Bearbeiten]Aktivitäten
[Bearbeiten]Die umliegenden Gebirgszüge der Sudeten, das Habelschwerdter Gebirge, das Reichensteiner Gebirge, das Glatzer Schneegebirge, das Heuscheuergebirge, das Warthagebirge, das Adlergebirge und Eulengebirge laden zum Wandern, Fahrradfahren und Wintersport ein. Auf der Glatzer Neiße kann man Kajak fahren.
Einkaufen
[Bearbeiten]- 1 Galeria Twierdza Kłodzko, ul. Noworudzka 2 Einkaufszentrum.
Küche
[Bearbeiten]Zur polnischen Küche siehe den entsprechenden Abschnitt im Artikel zu Polen.
Nachtleben
[Bearbeiten]Das Nachtleben konzentriert sich auf die Altstadt.
Unterkunft
[Bearbeiten]Die Auswahl an Hotels, Pensionen und Fremdenzimmer ist groß.
Sicherheit
[Bearbeiten]Es ist recht sicher.
Gesundheit
[Bearbeiten]Die Versorgung mit Ärzten und Apotheken ist gut. In der näheren Umgebung befinden sich zahlreiche Kurorte.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]- Das niederschlesische Bäderdreieck Kudowa-Zdrój, Duszniki-Zdrój und Polanica-Zdrój
- Der Kurort Lądek-Zdrój
- Der Nationalpark Heuscheuergebirge bei Radków
- Der Neißedurchbruch bei Bardo
- Das mittelalterliche Bystrzyca Kłodzka
- Der Wintersportort Zieleniec
- Der Wallfahrtsort Wambierzyce
- Die Tropfsteinhöhle Bährenhöhle bei Kletno
Literatur
[Bearbeiten]Siehe Artikel zu Polen.
Weblinks
[Bearbeiten]- www.klodzko.pl – Offizielle Webseite von Kłodzko