Wolodino (Kaliningrad, Selenogradsk)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Untergegangener Ort
Wolodino/Woytnicken
Володино
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Frühere Namen Woithnicken (nach 1785),
Wothnicken (nach 1820),
Woytnicken (bis 1946)
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 210
Geographische Lage
Koordinaten 54° 52′ N, 20° 18′ OKoordinaten: 54° 52′ 0″ N, 20° 18′ 0″ O
Wolodino (Kaliningrad, Selenogradsk) (Europäisches Russland)
Wolodino (Kaliningrad, Selenogradsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Wolodino (Kaliningrad, Selenogradsk) (Oblast Kaliningrad)
Wolodino (Kaliningrad, Selenogradsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Wolodino (russisch Володино, deutsch Woytnicken, litauisch Vaitninkai) war ein Ort im heutigen Gebiet der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) im Bereich der Kowrowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Kowrowo (Nautzau)) im Rajon Selenogradsk (Kreis Cranz).

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolodino lag 22 Kilometer nordwestlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg) südlich von Geroiskoje (Goythenen) in einem heute anscheinend militärisch genutzten Bereich.

Das bis 1946 Woytnicken[1] genannte Dorf bestand vor 1945 im Wesentlichen aus zwei großen Höfen. Am 13. Juni 1874 wurde Woytnicken Amtsdorf und damit namensgebend für einen neu errichteten Amtsbezirk,[2] der bis 1945 bestand und zum Landkreis Fischhausen, 1939 bis 1945 Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 zählte Woytnicken 86 Einwohner.[3] Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 147 und war bis 1939 gleichbleibend[4].

1945 kam Woytnicken mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt die russische Bezeichnung „Wolodino“. 1947 wurde der Ort dem neu gebildeten Rajon Selenogradsk (Kreis Cranz) zugeordnet und wurde im gleichen Jahr in den Romanowski selski sowjet (Dorfsowjet Romanowo (Pobethen)) eingegliedert. Aber nur für kurze Zeit war die Ortsstelle noch besiedelt und wurde dann aufgegeben.

Amtsbezirk Woytnicken (1874–1945)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Errichtung des Amtsbezirks Woytnickens im Jahre 1874 wurden zehn Landgemeinden und neun Gutsbezirke eingegliedert:[5]

Name Russischer Name Bemerkungen
Landgemeinden:
Ankrehnen Perowo
Eisliethen
Kösnicken 1928 in die Landgemeinde Perteltnicken eingegliedert
Langehnen zur Landgemeinde Eisliethen zugehörig
Mogaiten Perowo 1928 in die Landgemeinde Eisliethen eingegliedert
Perteltnicken Ternowka
Radnicken Rodniki 1928 in die Landgemeinde Eisliethen eingegliedert
Regehnen Dubrowka
Schupöhnen Schumnoje 1928 in die Landgemeinde Grünhoff eingegliedert
Woytnicken Wolodino
Gutsbezirke:
Adlig Dellgienen 1928 in die Landgemeinde Groß Ladtkeim eingegliedert
Jouglauken
Kalthof Roschkowo 1928 in die Landgemeinde Regehnen eingegliedert
Karschau 1928 in die Landgemeinde Perteltnicken eingegliedert
Kiautrienen 1928 in die Landgemeinde Perteltnicken eingegliedert
Köllmisch Dellgienen 1886 in den Gutsbezirk Adlig Dellgienen eingegliedert
Mogaiten Perowo 1928 in die Landgemeinde Eisliethen eingegliedert
Suppliethen Ternowka 1928 in die Landgemeinde Perteltnicken eingegliedert
Wartnicken
ab 1902: Watzum
Gorkowskoje 1928 in die Landgemeinde Regehnen eingegliedert

Aufgrund der Umstrukturierungen gehörten am 1. Januar 1945 lediglich noch die vier Gemeinden Eisliethen, Perteltnicken, Regehnen und Woytnicken zum Amtsbezirk Woytnicken. Von ihnen existiert lediglich Regehnen (Dubrowka) noch heute.

Die fast ausnahmslos evangelische Einwohnerschaft Woytnickens war vor 1945 in das Kirchspiel der Pfarrkirche in Pobethen (heute russisch: Romanowo) eingegliedert und gehörte zum Kirchenkreis Fischhausen (Primorsk) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Persönlichkeiten des Ortes

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Friedrich Spandöck (* 12. August 1904 in Woytnicken; † 26. November 1966 in München), deutscher Akustiker
  • Kurt Rückstieß (* 8. Juni 1920 in Langehnen; † 14. März 2018), deutscher Politiker der SPD

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Woytnicken
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Woytnicken
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  4. Michael Rademacher: Landkreis Samland. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk Wotynicken (wie oben)