Wollmatingen

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Wollmatingen
Stadt Konstanz
Ehemaliges Wappen von Wollmatingen
Koordinaten: 47° 42′ N, 9° 9′ OKoordinaten: 47° 41′ 33″ N, 9° 8′ 49″ O
Höhe: 422 m ü. NHN
Fläche: 10,26 km²
Einwohner: 6743 (2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 657 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1934
Karte
Lage des Stadtteils Wollmatingen in der Stadt Konstanz

Wollmatingen ist eine ehemals selbstständige Gemeinde, die mittlerweile als Stadtteil zur Stadt Konstanz im baden-württembergischen Landkreis Konstanz gehört.

Zum Gebiet der früheren Gemeinde in der Nähe des Bodensees gehört auch das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried, einschließlich der ufernahen Inseln Triboldingerbohl (Langenrain) und Mittler oder Langbohl.

Im Gewann „Langenrain“[2], an der Mündung des Seerheins in den Untersee, fanden sich prähistorische Pfahlbauten. Die Fundstelle ist seit 2011 Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen. Des Weiteren wurde 1883 eine römische Siedlungsstelle entdeckt.[3]

Der heutige Ort dürfte im 7. Jahrhundert entstanden sein. Dafür sprechen Ausgrabungen in der Gemarkung. Karl Martell überließ den Ort 724 dem Kloster Reichenau[4]. Im Spannungsfeld des bedeutenden Klosters, der Bischofs- und Reichsstadt Konstanz und der Kommende Mainau des Deutschen Ordens konnte das Dorf keine Eigengeschichte entwickeln. Ab 1200 ist es als St. Martin-Pfarrei verzeichnet. Land- und Forstwirtschaft, Weinbau und Torfstecherei ernährten die Bürger über Jahrhunderte. Gegen 1840 setzte die Industrialisierung ein, zuerst in der Textilbranche, später durch Chemie und Elektronik ergänzt. Als Wollmatingen 1934 von Konstanz eingemeindet wurde, verdoppelte sich die Grundfläche der Stadt. In Wollmatingen lebten im Jahr 2014 rund 6600 Einwohner.[5]

Das Wappen der ehemals selbstständigen Gemeinde Wollmatingen zeigt in Silber ein rotes Kreuz, belegt mit einem goldenen Herzschild, darin das schwarze Dorfzeichen (ein Doppelkreuz, dessen gesparrter Fuß beidseits geschweift ist und kreuzförmig ausläuft).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Katholische Kirche St. Martin
Evangelische Christuskirche zu Wollmatingen
  • Katholische Kirche St. Martin (1472; 1960/1961)
  • Kaplanei Wollmatingen (1412; 1700; 1982)
  • Evangelische Christuskirche (1933; 2004)
  • Wollmatinger Feldkapelle, Litzelstetter Straße, Tafelgemälde Karfreitag von 1496, 2011 entdeckt und freigelegt

Sehenswürdigkeiten

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Ansässige Unternehmen

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Der Stadtteil ist Sitz einiger Pharma-Betriebe.

Konstanz-Wollmatingen ist der Name des Haltepunktes an der Hochrheinbahn. Die hauptsächliche Erschließung im öffentlichen Nahverkehr erfolgt durch mehrere Linien des Konstanzer Stadtbusses. Außerdem gibt es eine Buslinie auf die Insel Reichenau.

Persönlichkeiten

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  • Benedikt Bauer (1847–1928), Pfarrer, Dekan, Literat und Sozialpolitiker, errichtete 1906 im heutigen Lokal am Fürstenberg den ersten Kindergarten, dazu veranlasste er Koch- und Nähschulen für die von der damaligen Gesellschaft benachteiligten Frauen. Er verfasste touristische und religiöse Bücher, begründete eine Stiftung für begabte Schüler und Hinterbliebene von Kriegsopfern.[7]
  • Adolf Kenner (1861–1936), Bürgermeister mit 30 Jahren Amtszeit, Vorsitzender des Musik- sowie Gesangvereins. Gemeinsam mit Pfarrer Bauer rettete er die Kirche St. Martin vor dem Zerfall.[7]

Söhne und Töchter des Ortes

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  • Gernot Blechner: Das Landhaus des Johann Baptist Delisle. Ein vergessenes Juwel am rechten Rheinufer. In: Das DelphinBuch, Band 5, 1997, S. 12–42, ISBN 3-926937-21-1.
  • Alfred Diesbach: Die ersten Beziehungen der Stadt Konstanz zum Dorf Wollmatingen, in: Hegau 18 (1964), S. 255–266.
  • Karl Frey: Wollmatingen. Beiträge zur Rechts- und Wirtschaftsgeschichte eines alamannischen Dorfes. (= Deutschrechtliche Beiträge, Band V, Heft 2). Carl Winters Universitätsbuchhandlung, Heidelberg 1910.
  • Annemarie Griesinger: Erinnerungen an das Kriegsende 1945, in: Schwäbischer Heimatkalender 106 (1995), S. 39–41.
  • Daniel Groß: Wo die Wollmatinger ihre Toten begruben. „Alte Grabsteine sind nirgends mehr zu sehen …“ (Theodor Humpert 1938). In: Das DelphinBuch, Band 11, 2013, S. 52–79, ISBN 978-3-939142-93-5.
  • Daniel Groß: „Allen wohl und niemand weh!“ Die Anfänge der Wollmatinger Fasnacht bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges. Eine kleine Dokumentation zur Fasnacht auf dem Land. In: Das DelphinBuch, Band 12, 2016, S. 121–136, ISBN 978-3-944741-29-1.
  • Daniel Groß: „Än Anker? Awa, des isch kon Anker!“ Zu Herkunft und Wandel des Wollmatinger Wappens. In: Das DelphinBuch, Band 12, 2016, S. 121–136, ISBN 978-3-944741-29-1.
  • Theodor Humpert: Der Lohnerhof bei Konstanz, in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. Band 66, 1939, S. 70–87. (Digitalisat)
  • Helmut Kublick: Die einst selbständige Gemeinde Wollmatingen. Ein Beitrag zu ihrer 1250jährigen Geschichte, in: Konstanzer Almanach 20 (1974), S. 57–62.
  • Gerd Morian: Wollmadätsch & Co. Bilder und Geschichten aus alten Zeiten, Konstanz 2013.

Einzelnachweise

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  1. Stadt Konstanz – Wohnbevölkerung in den Stadtteilen seit 2000. (PDF; 25 KB) Abgerufen am 23. Juli 2024.
  2. Quelle: Vorarlberger Landesmuseum Bregenz: Aufgelistet! Funde von Pfahlbauten am Untersee. In: Südkurier vom 9. September 2011.
  3. Eric Breuer: Heimatkundliche Schriften des Kulturvereins Eriskirch e. V. Band 3: Römer am nördlichen Bodensee: Eriskirch und Umgebung in römischer Zeit, 2001, S. 36.
  4. Angabe von Dr. Glöckner, Leiter des Stadtarchivs.
  5. Wohnbevölkerung in den Stadtteilen seit 2000@1@2Vorlage:Toter Link/www.konstanz.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Stadt Konstanz (PDF, 62 KB), abgerufen am 7. Dezember 2015.
  6. Wollmatingen-Langenrain: Welterbestätte DE-BW-05 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.denkmalpflege-bw.de.
  7. a b Bürgermeister Kenner und Dekan Bauer. Broschüre von Gerd Morian, Wollmatingen.
  8. Broschüre zur Person Thomas Sättele von Gerd Morian, Wollmatingen.
  9. Broschüre zur Person Emil Stadelhofer von Gerd Morian, Wollmatingen.
Commons: Wollmatingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien