Wahlbezirk Böhmen 77
Wahlbezirk Böhmen 77 | |
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Land | Österreich-Ungarn |
Kronland | Böhmen |
Wahlkreisnummer | 77 |
Typ | Städtewahlkreis |
Region | Gablonz etc. |
Abgeordnete | |
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Der Wahlbezirk Böhmen 77 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Böhmen. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke mit je einem zu wählenden Abgeordneten, die durch Direktwahl mit allfälliger Stichwahl bestimmt wurden. Der Wahlkreis Böhmen 77 umfasste die Städte Gablonz, Wiesenthal an der Neiße, Tannwald und Morchenstern.[1] Aus der Reichsratswahl 1907 ging Wenzel Bösmüller von den Sozialdemokraten hervor, der seinen Sitz bei der Reichsratswahl 1911 an Adolf Glöckner von den Deutschradikalen verlor.
Wahlergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reichsratswahl 1907
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.
Erster Wahlgang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Prozent |
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Wenzel Bösmüller | Sozialdemokratische Partei | 2927 | 43,6 % |
Franz Prade | Freialldeutsche Partei | 1856 | 27,6 % |
Karl Wilhelm Bosselt | Deutsche Fortschrittspartei | 1637 | 24,4 % |
Č. Lisy | Tschechischer Kandidat | 195 | 2,9 % |
Albert Gessmann | Christlichsoziale Partei | 85 | 1,3 % |
Sonstige Parteien | 21 | 0,3 % | |
Wahlberechtigte: 9717, Ungültige Stimmen: 24, Wahlbeteiligung: 69,4 % |
Stichwahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Prozent |
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Wenzel Bösmüller | Sozialdemokratische Partei | 3475 | 51,6 % |
Franz Prade | Freialldeutsche Partei | 3257 | 48,4 % |
Wahlberechtigte: 99717, Ungültige Stimmen: 75, Wahlbeteiligung: 70,2 % |
Reichsratswahl 1911
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[4] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund des absoluten Mehrheit für Adolf Glöckner im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Prozent |
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Adolf Glöckner | Deutschradikale Partei | 4663 | 57,7 % |
Wenzel Bösmüller | Sozialdemokratische Partei | 3379 | 41,4 % |
Franz Habel | Christlichsoziale Partei | 51 | 0,6 % |
Theodor Rakus | Alldeutsche Vereinigung | 49 | 0,6 % |
Sonstige Parteien | 29 | 0,4 % | |
Wahlberechtigte: 9914, Ungültige Stimmen: 75, Wahlbeteiligung: 83,2 % |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
- ↑ Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 15. Mai 1907, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 24. Mai 1907, S. 2 (online bei ANNO).
- ↑ Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 14. Juni 1911, S. 3 (online bei ANNO).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1907 - 1913, XI. Legislaturperiode (XVIII Session). Wiener Verlag, Wien, Leipzig 1907
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1911 - 1917, XII. Legislaturperiode. Verlag Dr. Rudolf Ludwig, Wien 1911