Tscherepanowo (Kaliningrad)
Siedlung
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Tscherepanowo (russisch Черепаново, deutsch Reichau) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad und gehört zur Mosyrskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Mosyr) im Rajon Prawdinsk.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tscherepanowo liegt neun Kilometer südöstlich der früheren Kreisstadt Snamensk und 24 Kilometer nordöstlich der jetzigen Rajonhauptstadt Prawdinsk. Durch den Ort verläuft die russische Fernstraße R 508. Die nächste Bahnstation ist Snamensk an der Bahnstrecke Kaliningrad – Gussew – Nesterow zur Weiterfahrt nach Litauen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gutsbezirk mit dem damaligen Namen Reichau wurde am 21. Dezember 1908 aus Teilen des Nachbargutsdorfes Friederikenruh (heute nicht mehr existent) gebildet und in den Amtsbezirk Koppershagen[2] (nicht mehr existent) eingegliedert. Bis 1945 gehörte der Ort somit zum Landkreis Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 zählte Reichau 119 Einwohner[3].
Am 30. September 1928 gab der Gutsbezirk Reichau seine Selbständigkeit auf und wurde in die Landgemeinde Schönrade (russisch heute: Schtscherbinino) eingemeindet und gleichzeitig in den Amtsbezirk Eiserwagen (russisch heute: Bely Jar)[4] umgegliedert.
Im Jahre 1945 kam Reichau mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und wurde 1950 in Tscherepanowo umbenannt.[5] Seit 2009 gehört die Siedlung zur Mosyrskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Mosyr).[6]
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1945 war Reichau mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel Allenburg[7] im Kirchenkreis Wehlau eingepfarrt und gehörte somit zur Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.
Seit den 1990er Jahren liegt Tscherepanowo im Einzugsbereich der Auferstehungskirchengemeinde in Kaliningrad und ist der Propstei Kaliningrad[8] zugeordnet. Sie gehört zur Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Koppershagen
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis Landkreis Wehlau
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Eiserwagen
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
- ↑ Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
- ↑ Kirchspiele Kreis Wehlau (PDF; 10,2 MB)
- ↑ Ev.-luth. Propstei Kaliningrad ( des vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.