Rieden SG

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
SG ist das Kürzel für den Kanton St. Gallen in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Riedenf zu vermeiden.
Rieden
Wappen von Rieden
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton St. Gallen St. Gallen (SG)
Wahlkreis: See-Gasterw
Politische Gemeinde: Gommiswaldi2
Postleitzahl: 8739
frühere BFS-Nr.: 3314
Koordinaten: 722044 / 231149Koordinaten: 47° 13′ 12″ N, 9° 3′ 0″ O; CH1903: 722044 / 231149
Höhe: 715 m ü. M.
Fläche: 11,43 km²
Einwohner: 929 (1. Juli 2022)[1]
Einwohnerdichte: 81 Einw. pro km²
Website: www.rieden.ch
Ansicht von Rieden
Ansicht von Rieden
Karte
Rieden SG (Schweiz)
Rieden SG (Schweiz)
w{w

Rieden ist eine Ortschaft der Gemeinde Gommiswald im Wahlkreis See-Gaster im Kanton St. Gallen.

Rieden ist ein auf einer kleinen Terrasse östlich über der Linthebene gelegenes Haufendorf mit Einzelhöfen an den Berghängen zwischen Tanzboden und Regelstein.[2]

Luftbild von Swissair Photo AG von 1948
Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 2013

Zum ersten Mal wurde Rieden in einer Urkunde 1045 (Kopie) als Rieta erwähnt. Das vermutlich spät besiedelte Gebiet unterstand vom Hochmittelalter bis 1798 der Grundherrschaft des Damenstifts Schänis. 1284 und 1304 sind die Einwohner von Rieden als Eigenleute des Stifts bezeichnet. Die hohe Gerichtsbarkeit lag bei dessen Kastvögten, 1438 bei 1798 bei Schwyz und Glarus als Inhabern der Landvogtei Gaster. Eine dörfliche Genossenschaft Rieden tritt 1469 anlässlich der Ausscheidung von Nutzungsrechten am Wilderauwald mit Kaltbrunn in Erscheinung.[2]

Kirchlich gehörte Rieden bis 1762 zur Pfarrei Benken. Die 1707 erbaute Kapelle St. Magnus wurde 1769/70 durch die am selben Standort errichtete Pfarrkirche ersetzt. 1914 fand die Weihe der heutigen, neubarocken Kirche statt. Während der Helvetik (1798 bis 1803) war Rieden eine Munizipalgemeinde des Kantons Linth. 1803 wurde Rieden mit Kaltbrunn vereint, aber 1825 wieder getrennt und zu einer selbstständigen politischen Gemeinde erhoben.[2]

1839 bis 1841 erfolgte der Bau der Strasse von Gommiswald nach Rieden, nachdem bislang Saumwege die einzigen Verbindungen dargestellt hatten. Stickerei in Heimarbeit bot ab dem späteren 19. Jahrhundert Verdienst. 1910 standen in Rieden etwa 40 Stickmaschinen. Nennenswerte Industrie siedelte sich im abseits gelegenen Dorf nicht an. Nach bescheidenen Anfängen um die Jahrhundertwende gehörte die Gemeinde ab den 1960er Jahren zum Naherholungsgebiet der regionalen Zentren; das Baugewerbe profitierte vom Ferienhausbau. 2000 waren 70 Prozent der in Rieden wohnhaften Erwerbstätigen Wegpendler, vor allem in den Raum Uznach-Rapperswil-Jona. 2005 stellte der erste Wirtschaftssektor, vorwiegend mit Viehzucht, noch 36 Prozent der Arbeitsplätze im Ort. Das 1983 erstellte Mehrzweckgebäude ist zum Mittelpunkt des kulturellen Dorflebens geworden.[2]

2013 fusionierte Rieden, die bis dahin eine politische Gemeinde war, mit Ernetschwil zur Gemeinde Gommiswald.

Bevölkerungsentwicklung der ehemaligen Gemeinde
Jahr 1802 1831 1850 1900 1950 1980 2000 2006 2010 31. Dez. 2012
Einwohner 350 551 428 414 451 460 676 736 697 691
Quelle [2] [2]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahrzeichen von Rieden ist die neobarocke Pfarrkirche St. Magnus, die 1912–1914 durch den Architekten Adolf Gaudy erbaut wurde. Sie ersetzte eine 1769 errichtete einfache Vorgängerkirche.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Rieden SG – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bevölkerung pro PLZ (aktiver Filter: 8739). Auf Open Data Portal der Schweizer Post, abgerufen am 1. Juli 2022.
    Der Datensatz enthält die der Schweizerischen Post bekannte Bevölkerungszahl inklusive der Bewohner von Zweitwohnungen.
  2. a b c d e f Stefan Paradowski: Rieden (SG). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.