Internationale Akademie für Philosophie
Internationale Akademie für Philosophie | |
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Motto | Diligere veritatem omnem et in omnibus[1] |
Gründung | 1986 |
Trägerschaft | Privat (Stiftung) |
Ort | Mauren |
Land | Liechtenstein |
Rektor | Philipp Batthyány |
Studierende | ca. 10 |
Mitarbeiter | ca. 5 |
davon Professoren | 2 |
Website | www.iap.li |
Die Internationale Akademie für Philosophie (IAP) war bis zum 28. Januar 2020 eine staatlich anerkannte, private Hochschule mit Promotionsrecht für das Fach Philosophie.[2] Bis zum 31. Dezember 2022 verfügte sie über die staatliche Anerkennung bei der Vergabe von Doktorgraden von Studierenden, die bis 31. Dezember 2019 an der IAP noch immatrikuliert waren.[3] Die IAP hat ihren Sitz in Mauren im Fürstentum Liechtenstein.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die IAP wurde 1986 als private Hochschule für das Fach Philosophie im Fürstentum Liechtenstein von Nikolaus von Liechtenstein, Rocco Buttiglione und Josef Seifert gegründet.[4] Von 1986 bis 2007 war Josef Seifert Rektor der IAP. Rocco Buttiglione lehrte bis 1994 Philosophie, Sozialethik, Wirtschaft und Politik und war Prorektor der IAP. In den Jahren 2008 bis 2012 ruhte der Lehrbetrieb.[5] 2013 bis zu seinem Ausscheiden aus der Akademie, 2020, war Daniel von Wachter Rektor der IAP, der in seiner Amtszeit den Schwerpunkt der Akademie auf die Religionsphilosophie legte. Seit Juli 2020 ist Philipp Batthyány Rektor der IAP und seither mit der grundlegenden Neuausrichtung der IAP befasst.[6]
An der IAP werden derzeit neun Promotionsvorhaben in Philosophie, mit den Schwerpunkten Religionsphilosophie, Philosophie des Geistes und Sozialphilosophie, betreut.
Im Zuge des Wechsels des Rektorats und der Neuausrichtung der IAP strebt die Akademie im noch bestehenden Betrieb sowie insbesondere nach Ablaufen ihrer eingeschränkten staatlichen Anerkennung zum 1. Januar 2023 auch die Umwandlung in eine hochschulähnliche Einrichtung als internationales Forschungsinstitut für Philosophie, namentlich der Existenzphilosophie sowie der Sozial- und Moralphilosophie im Fürstentum Liechtenstein an.
Ziel und Aufgabe der IAP
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ziel und Aufgabe der IAP ist die Lehre und Forschung im Fach Philosophie. Neben der Lehre und Forschung zu Kernthemen der Metaphysik, der Ethik und der Erkenntnistheorie im Rahmen des Doktoratsstudiengangs ist die IAP auf Forschungen zur Philosophie der Psychologie (Viktor-Frankl-Lehrstuhl), zur Existenzphilosophie insbesondere bei und nach Karl Jaspers sowie zu Grundfragen der Sozialphilosophie und Moralphilosophie gerichtet.
Studium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die IAP bot bzw. bietet für die noch immatrikulierten Studierenden ein dreijähriges Promotionsstudium an, das jedoch zum Ende des Jahres 2022 auslief.
Organisation und Rechtliches
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die IAP hat folgende Leitungsorgane:
- Stiftungsrat (Stiftungsratspräsident ist Nikolaus von Liechtenstein),[7]
- Hochschulrat[8], darunter unter anderem
Die IAP war zeitweise Mitglied im Verbund der Internationalen Bodensee-Hochschulen. Dadurch war es Forschenden wie Studierenden möglich, die Einrichtungen der Mitgliedshochschulen (z. B. Bibliotheken, Mensen, Studienangebote) zu nutzen (z. B. Universität Konstanz und Universität Zürich) zu nutzen.
Liechtenstein gehört zum Europäischen Hochschulraum. Die Studienleistungen der IAP werden daher im Rahmen des (European Credit Transfer System, ECTS) an anderen Hochschulen angerechnet. Die von der IAP verliehenen akademischen Grade sind im ganzen Europäischen Hochschulraum anerkannt.
Bibliothek
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die philosophische Fachbibliothek der IAP ist öffentlich zugänglich und die Ausleihe auf Anfrage möglich (ausgenommen Präsenzbibliothek und Sonderstandorte). Die Bibliothek steht vor allem den Studierenden, Forschenden und den Lehrenden zur Verfügung. Fernleihe und Postversand sind nicht möglich.[9]
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rocco Buttiglione, Josef Seifert (Hrsg.): Aleksandr Isaevič Solženizyn. - Politik und Moral am Ende des 20. Jahrhunderts: Rede an der Internationalen Akademie für Philosophie im Fürstentum Liechtenstein anlässlich der Verleihung des Ehrendoktorats am 14. September 1993 / Alexander Solschenizyn; Universitätsverlag Winter, Heidelberg 1994, ISBN 3-8253-0191-5
- Mariano Crespo; Elizabeth Anscombe, Menschenwürde: Metaphysik und Ethik, Jubiläumsband der Internationalen Akademie für Philosophie im Fürstentum Liechtenstein 1986–1996, Universitätsverlag Winter, Heidelberg 1998, ISBN 3-8253-0693-3.
- Dietrich von Hildebrand, Josef Seifert, Paul Stöcklein, Ernst Wenisch (Hrsg.): Dietrich von Hildebrands Kampf gegen den Nationalsozialismus. (Internationale Akademie für Philosophie im Fürstentum Liechtenstein). Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg 1998, ISBN 3-8253-0778-6.
- Norbert Leser (Hrsg.), Die Gedankenwelt Sir Karl Poppers, kritischer Rationalismus in Dialog. Beiträge des Symposiums: „Die Gedankenwelt Sir Karl Poppers“ - Kritischer Rationalismus im Dialog, Veranstaltet von der Außenstelle Vorarlberg des Instituts für Neuere Österreichische Geistesgeschichte der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft und der Internationalen Akademie für Philosophie im Fürstentum Liechtenstein im Landesbildungszentrum Schloss Hofen in Lochau bei Bregenz, Österreich vom 26. bis 29. Oktober 1989, Universitätsverlag Winter, Heidelberg 1991, ISBN 3-533-04450-5.
- Giovanni Reale; Samuel Scolnicov, Dialogues on Plato - The Idea of the Good, Proceedings of the I. International Plato-Symposium at the IAP Liechtenstein, Academia Verlag, Sankt Augustin 2002, ISBN 3-89665-184-6.
- Balduin Schwarz (hrsg. von Paola Premoli und Josef Seifert), Wahrheit, Irrtum und Verirrungen: die sechs grossen Krisen und sieben Ausfahrten der abendländischen Philosophie, Internationale Akademie für Philosophie im Fürstentum Liechtenstein, Universitätsverlag Winter, Heidelberg 1996, ISBN 3-8253-0488-4.
- Nikolaus von Liechtenstein; Julian I. Mahari (Hrsg.): Finanzmärkte und Ethik heute Chancen, Risiken, Herausforderungen , Orell Füssli Verlag, Zürich 2003.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Akademie für Philosophie in Liechtenstein.
- Annette Bleyle: Internationale Akademie für Philosophie (IAP). In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Wahrheit lieben – die ganze Wahrheit und die Wahrheit in allen Bereichen.
- ↑ Gemäß dem Abkommen zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und der Republik Österreich über Gleichwertigkeiten im Bereich der Reifezeugnisse und des Hochschulwesens, Abgeschlossen in Wien am 30. September 1996, LGBl 206/1997, besteht nach Art 4 für die an einer österreichischen Universität vollständig abgelegte erste Diplomprüfung in der Studienrichtung Philosophie sowie die an der Internationalen Akademie für Philosophie im Fürstentum Liechtenstein (IAP) vollständig abgelegte erste Diplomprüfung in der Studienrichtung Philosophie Gleichwertigkeit. Das Abkommen wurde ersetzt durch das Abkommen zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und der Republik Österreich über Gleichwertigkeiten im Bereich der Reifezeugnisse und des Hochschulwesens, abgeschlossen in Wien am 23. Februar 2017, LGBl 308/2017.
- ↑ LLV. Abgerufen am 24. November 2021.
- ↑ Adolf Marxer in Eintracht, Zeitschrift für Heimat und Brauchtum, Staatsfeiertag 2005, S. 25: [1].
- ↑ Siehe auch: Information Philosophie. Oktober 2013, S. 125 (Nachrichten aktuell), ISSN 1434-5250.
- ↑ Internationale Akademie für Philosophie – im Fürstentum Liechtenstein. Abgerufen am 29. November 2021 (deutsch).
- ↑ Stiftung Internationale Akademie für Philosophie im Fürstentum Liechtenstein. Registriert am 17. Juli 1986 im Stiftungsregister und eingetragen im Handelsregister unter FL-0001.099.059-9. Siehe auch: EINTRACHT, Zeitschrift für Heimat und Brauchtum, Staatsfeiertag 2006, S. 8.
- ↑ Als wissenschaftlicher Beirat überwacht dieser die Qualität von Lehre und Forschung. Er hat Mitspracherecht beim Beschluss der Studienordnungen und bei der Berufung von Dozenten.
- ↑ Info der FL-Landesbibliothek
Koordinaten: 47° 12′ 40,3″ N, 9° 30′ 26,7″ O; CH1903: 756708 / 230984