Großmehring

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Wappen Deutschlandkarte
Großmehring
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Großmehring hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 46′ N, 11° 32′ OKoordinaten: 48° 46′ N, 11° 32′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Eichstätt
Höhe: 375 m ü. NHN
Fläche: 47,43 km2
Einwohner: 7621 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 161 Einwohner je km2
Postleitzahl: 85098
Vorwahlen: 08407, 08404, 08456, 08457Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: EI
Gemeindeschlüssel: 09 1 76 129
Gemeindegliederung: 16 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marienplatz 10
85098 Großmehring
Website: www.grossmehring.de
Erster Bürgermeister: Rainer Stingl[2] (Wir für Großmehring)
Lage der Gemeinde Großmehring im Landkreis Eichstätt
KarteLandkreis Donau-RiesLandkreis RothLandkreis Weißenburg-GunzenhausenLandkreis Neumarkt in der OberpfalzLandkreis RegensburgLandkreis KelheimLandkreis Pfaffenhofen an der IlmLandkreis Neuburg-SchrobenhausenIngolstadtHaunstetter ForstAdelschlagAltmannsteinBeilngriesBöhmfeldBuxheim (Oberbayern)Denkendorf (Oberbayern)DollnsteinEgweilEichstättEitensheimGaimersheimGroßmehringHepbergHitzhofenKindingKipfenbergKöschingLentingMindelstettenMörnsheimNassenfelsOberdollingPollenfeldPförringSchernfeldStammham (bei Ingolstadt)TittingWaltingWellheimWettstetten
Karte

Großmehring ist eine Gemeinde im Landkreis Eichstätt im Regierungsbezirk Oberbayern.

Der gleichnamige Hauptort liegt etwa sieben Kilometer östlich von Ingolstadt an der Donau.

Gemeindegliederung

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Es gibt 16 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Nachbargemeinden

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Kösching Oberdolling
Ingolstadt Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Vohburg an der Donau
Manching
Marienplatz mit Mariensäule
Kirche in Großmehring
Nibelungen-Denkmal
Historischer Ortsplan von 1813

Bis zur Gemeindegründung

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Der Ort ist im Zuge der bajuwarischen Landnahme um 500 entstanden. Als wichtiger Donauübergang blieb er im Besitz der bayerischen Herzöge. Dass „Möhringen“ am 16. Mai 1007 zum ersten Mal urkundlich erwähnt ist, und zwar in einer Schenkungsurkunde König Heinrichs II. an die Benediktinerinnen in Neuburg an der Donau,[5] kann so nicht aufrechterhalten werden: Die Urkunde wurde erst 300 Jahre später im Auftrag des Neuburger Klosters geschrieben, da das Original über die tatsächliche Schenkung im Jahr 1007 verloren gegangen war. Im Jahre 1173 wurde als Ortsadelige eine Petrissa von Mehring, eine Ministerialin des Markgrafen Berthold III. von Vohburg, urkundlich erwähnt.[6] In den Handschriften des Nibelungenliedes aus dem 13. Jahrhundert wird der Ort erwähnt und heißt dort „Moringen“[7]; in der Folge wechseln die Endungen „-ing“ und „-ingen“. Um 1300 sind die Besitzungen des Frauenklosters Neuburg „ze Möring“ und „ze Zagelheym“ (= Kleinmehring) in einem Salbuch aufgelistet. Aus den Salbüchern des Münchener Klaraklosters am Anger von 1426 und 1455 erfährt man, dass auch dieses Klosters Höfe „ze möring“ besaß.[8]

Im Jahre 1584 wurde das Neuburger Kloster im Zuge der Reformation aufgelöst; seine Güter wurden nunmehr von einem Kirchenrat verwaltet. Als Pfalz-Neuburg unter Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm rekatholisiert wurde, kamen 1634 die vormaligen Benediktinerinnenhöfe in Großmehring in den Besitz des Neuburger Jesuitenkollegs. Neben den Jesuiten und dem Angerkloster werden 1752 an weiteren Grundbesitzern genannt: Benediktinerinnen-Kloster Geisenfeld, Benediktinerinnen-Kloster Bergen, Katharinenspital Regensburg, Herzog-Georg Meßstiftung Ingolstadt, Kastenamt Vohburg an der Donau und Hofmark Münchsmünster. Auch gab es von den insgesamt 154 Anwesen einige, die freieigener Besitz waren.

Gegen den vergeblichen Protest der Jesuiten übte in Nachfolge des Neuburger Klosterrichters seit dem 16. Jahrhundert der herzogliche Landrichter des Pflegegerichts Vohburg die Gerichtsbarkeit aus; er hatte einen Amtsknecht vor Ort sitzen.[9] Im Jahre 1634 bestätigte das kaiserliche Landgericht die Rechte des Hochstiftes Eichstätt in der Rechtsnachfolge der Grafschaft Hirschberg; Großmehring war einer der 17 wechselnden, wenn auch nur gelegentlich genutzten Schrannenorte des Landgerichts Hirschberg. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 kamen deren Besitzungen in Großmehring 1780, unter dem Großbailli Johann Baptist von Flachslanden, an die die neugebildete Kommende Oberhaunstadt im Großpriorat Bayern des Malteserordens. Im Jahre 1808 löste Bayern den Orden auf, Großmehring war nun bayerischer Besitz. Die Patrimonialgerichtsbarkeit des Freiherrn fiel allerdings erst 1820 Bayern anheim.[10]

Mit dem Gemeindeedikt von 1818 war der mit der Eingliederung in Bayern in den Jahren 1808 bis 1810 gebildete Steuerdistrikt Großmehring eine selbständige Gemeinde im Landgericht Ingolstadt, dem späteren Landkreis Ingolstadt, geworden – unter Einbeziehung von Katharinenberg des Steuerdistriktes Demling.

Im Jahre 1838 hatte der Ort 138 Häuser und 796 Einwohner,[11] 1861 254 Gebäude und 699 Einwohner.[12]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde der Landkreis Ingolstadt im Jahre 1972 aufgelöst, und die Gemeinde Großmehring, zu der auch Kleinmehring und mehrere Mühlen gehörten (ab 1838 auch die Abdeckerei und ab 1853 auch die Ziegelei), in den Landkreis Eichstätt eingegliedert.[13] Am 1. Mai 1978 wurden die Gemeinden Demling und Theißing eingegliedert.[14]

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 4525 auf 7207 um 2682 Einwohner bzw. um 59,3 %. Zum aktuellen Zeitpunkt (Stand: 30. Juni 2023) wohnen 7551 Einwohner in Großmehring.[15]

Der Gemeinderat hat nach der Kommunalwahl 2020 21 Mitglieder:[16]

Berufsmäßiger Erster Bürgermeister ist Rainer Stingl (Wir für Großmehring).[17] Als Bürgermeisterkandidat der von Stingl 2019 gegründeten Wählergruppe Wir für Großmehring erreichte er bei der Stichwahl am 29. März 2020 bei einer Wahlbeteiligung von 72,2 % ein Ergebnis von 57,6 %.[2] Sein Vorgänger ab 2008 war Ludwig Diepold (UW), dessen Vorgänger Horst Volkmer (UW) war seit 1990 im Amt.

Wappen von Großmehring
Wappen von Großmehring
Blasonierung: „Unter silbernem Wellenschildhaupt, darin ein blauer Wellenbalken, in Blau einen silbernen nimbierten goldenen Adler.“[18]
Wappenbegründung: Wellenschildhaupt und Wellenbalken symbolisieren die Donau und die historisch bedeutende Donaufurt bei Großmehring. Über eine günstige Stelle der Donaudurchquerung bei Möringen berichtet die 26. Aventiure des Nibelungenliedes. Die Donaufurt bei Großmehring soll auch im 8. Jahrhundert von einem fränkischen Heer unter Karl Martell benutzt worden sein. Bei dem Adler handelt es sich um den so genannten Johannes-Adler, Attribut des Evangelisten Johannes, der in der Heraldik des Benediktinerinnenklosters in Neuburg a. d. Donau vorkommt. Er erinnert daran, dass das Kloster von 1007 bis 1542 als Grundherrschaft im Gemeindegebiet von Bedeutung war.[18]

Dieses Wappen wird seit 1977 geführt.[18]

Gemeindepartnerschaften

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Mit Kolkwitz bei Cottbus (Brandenburg) ging Großmehring im Jahr 1994 eine Gemeindepartnerschaft ein. Zwischen Pöchlarn (Österreich) und der Gemeinde Großmehring bestehen freundschaftliche Beziehungen.

Die „alte“ Pfarrkirche von Großmehring wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. Über einhundert Jahre älter ist die Filialkirche St. Leonhard im Gemeindeteil Tholbath.

Bodendenkmäler

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Wie die Einwohnerzahl, wächst auch die Anzahl ansässiger Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen.

Der Interpark, ein Projekt der Gemeinde Großmehring und des Markts Kösching zur Ansiedlung von Firmen im Gemeindegebiet, ist ein großer Erfolg, der v. a. der Nähe zu Audi, der guten Verkehrsanbindung und der guten Zusammenarbeit zwischen Großmehring und Kösching zu verdanken ist. Das Gebiet des Interparks, von dem ca. 50 Prozent zu Großmehring gehören, wurde und wird immer wieder erweitert.

In Großmehring befindet sich das ölbefeuerte Kraftwerk Ingolstadt, welches gegenwärtig als Netzreserve fungiert.[19]

Öffentliche Einrichtungen

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In der Mitte des Ortes befindet sich eine Grundschule mit den Jahrgangsstufen 1 bis 4. Bis zum Schuljahr 2015/2016 gab es im selben Haus eine Mittelschule mit den Klassenstufen 5–9, die aber aufgrund zu geringer Schülerzahlen sukzessive nicht mehr genehmigt wurden. Im Schuljahr 2015/2016 verließ vorerst die letzte 9. Klasse die Schule. Die Großmehringer Mittelschüler weichen nun beispielsweise auf die Mittelschulen Kösching oder Lenting aus. An der Schule unterrichten 21 Lehrer in elf Klassen (Stand: Schuljahr 2017/2018).

Seit dem Schuljahr 2009/2010 gibt es in Großmehring einen Grundschulhort. Er ist in den Räumen der ehemaligen Mittelschule untergebracht.

In Großmehring gibt es einen Gemeindekindergarten, einen katholischen Kindergarten St. Wolfgang sowie einen Kindergarten im Gemeindeteil Demling.

Die Gemeindebücherei ist derzeit in den Räumlichkeiten des neugebauten Rathauses untergebracht.[20] Bis Oktober 2021 befand sie sich im Untergeschoss der Grund- und Mittelschule.

Über die Bundesstraße 16a (Ingolstadt – Vohburg an der Donau) ist der Ort an das Straßennetz angeschlossen. Die Buslinien 25 und 26 der INVG durchqueren den Ort. Seit April 2023 fährt die Schnellbuslinie X90 der INVG von Altmannstein nach Ingolstadt und fährt durch die Ortsteile Theißing, Demling und das Gewerbegebiet Interpark.

Commons: Großmehring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 01.05.2020). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 20. Juni 2020.
  3. Gemeinde Großmehring in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. September 2019.
  4. Gemeinde Großmehring, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  5. Ernst Ettel: Geschichte der Pfarrei Großmehring. In: Sammelblatt des HV Ingolstadt 96 (1987), S. 195
  6. Hubert Freilinger: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. München 1977, S. 191
  7. Der Schicksalsort der Nibelungen. Abgerufen am 26. April 2020.
  8. Freilinger, S. 192
  9. Freilinger, S. 172
  10. Wilhelm Ernst: Heimatbuch Großmehring, 1984, S. 167–178.
  11. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 203 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 132, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Freilinger, S. 312, 324 f.
  14. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 591 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  15. Gemeinde Großmehring, auf bayernportal.de
  16. Gemeinde Großmehring - Gemeinderat (nach Fraktionen). Gemeinde Großmehring, abgerufen am 21. März 2017.
  17. Gemeinderat > Mitglieder. Gemeinde Großmehring, abgerufen am 6. August 2020.
  18. a b c Eintrag zum Wappen von Großmehring in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  19. Inglostadt | Uniper. Abgerufen am 21. Juni 2023.
  20. Bibliothek Großmehring. Stadt Großmehring, abgerufen am 13. November 2021.