Europäische Mannschaftsmeisterschaft im Schach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Oberhausen 1961: Weltmeister Michail Tal (links sitzend) und der künftige Weltmeister Tigran Petrosian (rechts stehend) beobachten eine Partie von Vlastimil Hort (weißes Hemd)
László SzabóMichail Botwinnik Europa-Mannschaftsmeisterschaft Oberhausen 1961
Szene aus Göteborg 2005, links stehend Viktor Kortschnoi

Die Europäische Mannschaftsmeisterschaft im Schach ist ein Schach-Wettkampf für Nationalmannschaften der Staaten Europas.

Die Europameisterschaft der Männer („offene“ Europameisterschaft, da in den Mannschaften auch Frauen eingesetzt werden können) fand zunächst in einem Wettkampfsystem aus dezentralen Vorrunden und einer zentralen Endrunde statt. Für die Endrunde waren 1957 vier, 1961 und 1965 je sechs Mannschaften qualifiziert, die je 2× gegeneinander spielten (doppeltes Rundensystem). Seit 1970 wurden die Finalturniere mit acht Mannschaften im einfachen Rundensystem ausgetragen. Mit der Europameisterschaft 1989 wurde auf ein neunrundiges Schweizer System umgestellt. Die Zahl der teilnehmenden Teams liegt in den letzten Jahrzehnten konstant bei etwa 40. Die Mannschaftsstärke pro Wettkampf verringerte sich von zehn Brettern (bis 1970) sukzessive über acht und sechs auf die seit 1992 übliche Austragung an vier Brettern.

Das Turnier der Damen wird seit Beginn 1992 jeweils als neunrundiges Turnier im Schweizer System gespielt. Die Mannschaftsstärke betrug bis 2003 nur zwei Bretter, seither wird an vier Brettern gespielt. Seit dieser Vergrößerung der Mannschaften umfasst das Teilnehmerfeld jeweils etwa 30 Teams.

Turnier der Männer bzw. Offenes Turnier

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Spielort Sieger Zweiter Dritter
1957 Osterreich Baden Sowjetunion 1955 Sowjetunion Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien Tschechoslowakei Tschechoslowakei
1961 Deutschland Bundesrepublik Oberhausen Sowjetunion 1955 Sowjetunion Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien Ungarn 1957 Ungarn
1965 Deutschland Bundesrepublik Hamburg Sowjetunion 1955 Sowjetunion Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien Ungarn 1957 Ungarn
1970 Osterreich Kapfenberg Sowjetunion 1955 Sowjetunion Ungarn 1957 Ungarn Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
1973 England Bath Sowjetunion 1955 Sowjetunion Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien Ungarn 1957 Ungarn
1977 Sowjetunion 1955 Moskau Sowjetunion 1955 Sowjetunion Ungarn 1957 Ungarn Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
1980 Schweden Skara Sowjetunion 1955 Sowjetunion Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien England England
1983 Bulgarien 1971 Plowdiw Sowjetunion 1955 Sowjetunion Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien Ungarn 1957 Ungarn
1989 Israel Haifa Sowjetunion Sowjetunion Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland
1992 Ungarn Debrecen Russland 1991 Russland Ukraine Ukraine England England
1997 Kroatien Pula England England Russland Russland Armenien Armenien
1999 Georgien 1990 Batumi Armenien Armenien Ungarn Ungarn Deutschland Deutschland
2001 Spanien León Niederlande Niederlande Frankreich Frankreich Deutschland Deutschland
2003 Bulgarien Plowdiw Russland Russland Israel Israel Georgien 1990 Georgien
2005 Schweden Göteborg Niederlande Niederlande Israel Israel Frankreich Frankreich
2007 Griechenland Iraklio Russland Russland Armenien Armenien Aserbaidschan Aserbaidschan
2009 Serbien Novi Sad Aserbaidschan Aserbaidschan Russland Russland Ukraine Ukraine
2011 Griechenland Porto Carras Deutschland Deutschland Aserbaidschan Aserbaidschan Ungarn Ungarn
2013 Polen Warschau Aserbaidschan Aserbaidschan Frankreich Frankreich Russland Russland
2015 Island Reykjavík Russland Russland Armenien Armenien Ungarn Ungarn
2017 Griechenland Limenas Chersonisou Aserbaidschan Aserbaidschan Russland Russland Ukraine Ukraine
2019[1] Georgien Batumi Russland Russland Ukraine Ukraine England England
2021 Slowenien Čatež ob Savi Ukraine Ukraine Frankreich Frankreich Polen Polen
2023 Montenegro Budva Serbien Serbien Deutschland Deutschland Armenien Armenien

Aufstellung der deutschen Mannschaften mit Medaillenplätzen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1970 (DDR)
In der Finalrunde spielte das DDR-Team mit Wolfgang Uhlmann, Burkhard Malich, Reinhart Fuchs, Artur Hennings, Heinz Liebert, Lothar Zinn, Fritz Baumbach, Lutz Espig, Werner Golz, Lothar Vogt, Manfred Schöneberg und Detlef Neukirch. In der Vorrunde waren außerdem Wolfgang Pietzsch und Günther Möhring im Einsatz.
1989
Die Mannschaft bestand aus Robert Hübner, Vlastimil Hort, Eric Lobron, Stefan Kindermann, Matthias Wahls, Jörg Hickl, Klaus Bischoff und Stefan Mohr.
1999
Die Mannschaft bestand aus Artur Jussupow, Robert Hübner, Rustem Dautov, Christopher Lutz und Christian Gabriel.
2001
Die Mannschaft bestand aus Christopher Lutz, Robert Hübner, Gerald Hertneck, Klaus Bischoff und Rainer Buhmann.
2011
Die siegreiche Mannschaft bestand aus Arkadij Naiditsch, Georg Meier, Daniel Fridman, Jan Gustafsson und Rainer Buhmann.
2023
Die Mannschaft bestand aus Vincent Keymer, Rasmus Svane, Matthias Blübaum, Alexander Donchenko und Dmitrij Kollars.

Turnier der Frauen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Spielort Sieger Zweiter Dritter
1992 Ungarn Debrecen Ukraine Ukraine Georgien 1990 Georgien Aserbaidschan Aserbaidschan
1997 Kroatien Pula Georgien 1990 Georgien Rumänien Rumänien England England
1999 Georgien 1990 Batumi Slowakei Slowakei Jugoslawien Bundesrepublik 1992 BR Jugoslawien Rumänien Rumänien
2001 Spanien León Frankreich Frankreich Moldau Republik Moldau England England
2003 Bulgarien Plowdiw Armenien Armenien Ungarn Ungarn Russland Russland
2005 Schweden Göteborg Polen Polen Georgien Georgien Russland Russland
2007 Griechenland Iraklio Russland Russland Polen Polen Armenien Armenien
2009 Serbien Novi Sad Russland Russland Georgien Georgien Ukraine Ukraine
2011 Griechenland Porto Carras Russland Russland Polen Polen Georgien Georgien
2013 Polen Warschau Ukraine Ukraine Russland Russland Polen Polen
2015 Island Reykjavík Russland Russland Ukraine Ukraine Georgien Georgien
2017 Griechenland Limenas Chersonisou Russland Russland Georgien Georgien Ukraine Ukraine
2019 Georgien Batumi Russland Russland Georgien Georgien Aserbaidschan Aserbaidschan
2021 Slowenien Čatež ob Savi Russland Russland Georgien Georgien Aserbaidschan Aserbaidschan
2023 Montenegro Budva Bulgarien Bulgarien Aserbaidschan Aserbaidschan Frankreich Frankreich
Commons: Europäische Mannschaftsmeisterschaft im Schach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Liste der Titelträger aus Manual 2007 der European Chess Union

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. European Team Chess Championship 2019