Direkte Verhandlungen zwischen Chile und Argentinien 1977/78

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Beagle-Konflikt
Hauptartikel: Beagle-Konflikt
1881–1970: Beagle-Kartographie
1958: Snipe-Zwischenfall
1971–1977: Schiedsgericht im Beagle-Konflikt
1977–1978: Direkte Verhandlungen
1978: Operation Soberanía
1979–1984: Päpstliche Vermittlung
1984: Freundschaftsvertrag 1984

Die direkten Verhandlungen zwischen Chile und Argentinien um den Beagle-Konflikt begannen am 2. Mai 1977, dem Tag der Verkündung des internationalen Schiedsurteils durch Königin Elisabeth II. Die Kriegsgefahr erreichte ihren Höhepunkt am 22. Dezember 1978, als die argentinischen Streitkräfte die Operation Soberanía starteten, um die umstrittenen Inseln mit Gewalt zu besetzen. Nur das päpstliche Vermittlungsangebot konnte die Junta in Buenos Aires in letzter Minute davon abhalten, einen Krieg zu entfesseln. Am 8. Januar 1979 endete diese Phase mit der Unterzeichnung der Akte von Montevideo (Uruguay) und die päpstliche Vermittlung begann.

Die Innenpolitik

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Beide Länder wurden von rechten Militärdiktaturen regiert, die die Bürgerrechte stark einschränkten und die Menschenrechte im Namen der Doktrin der nationalen Sicherheit verletzten. Sie hatten auch in der Außenpolitik vieles gemeinsam. Um die Opposition in ihren eigenen Ländern zu eliminieren, hatten sie die Operación Cóndor gemeinsam durchgeführt.

In Chile regierte von 1973 bis 1990 Augusto Pinochet. Alle politischen Parteien waren entweder verboten oder mussten ihre Aktivitäten einstellen. 1978 wurde das Land durch die Entdeckung der Leichen von nach dem Putsch exekutierten Bauern in Lonquén, nahe Santiago, erschüttert. Da keine andere unabhängige Institution im Lande verblieben war, musste die katholische Kirche öffentlich die Justiz auffordern, das Verbrechen aufzuklären. Auch innerhalb des Militärs war keine Opposition zugelassen. In diesem Jahr musste der Chef der chilenischen Luftwaffe, General Gustavo Leigh, die Luftwaffe und seine Stelle in der Junta wegen seiner Forderungen nach Demokratie verlassen. Mit ihm sind 17 der 21 Generäle der Institution aus Treue zu ihm zurückgetreten. Das schwächte die schon durch das Embargo der Vereinigten Staaten getroffene Luftwaffe noch weiter. In der Außenpolitik war Pinochet ein ausgesprochener Feind der Sowjetunion und war wegen seiner Menschenrechtsverletzungen von den westlichen und sozialistischen Ländern isoliert. Die USA waren nach dem Mord an Orlando Letelier auf Distanz zu Pinochet gegangen.

Die Opposition zur Diktatur begann sich allmählich um den ehemaligen Präsident Chiles Eduardo Frei Montalva, einen Christdemokraten, zu reorganisieren. Wegen des totalitären Charakters der Regierung gab es kaum Gemeinsamkeiten mit der Opposition. Der Konflikt mit Argentinien war eine Ausnahme. Frei hatte seine Unterstützung für die Regierung öffentlich kundgetan: „Se esta alimentando, no por Chile, un conflicto de dramáticas consecuencias“.[1] (Übersetzung: „Es wird ein Konflikt angeheizt, nicht von chilenischer Seite, mit dramatischen Konsequenzen.“)

Pinochet, der niemandem Rechenschaft ablegen musste, konnte während der Krise flexibel und sicher handeln.[2] Aber seine Macht war nicht uneingeschränkt, denn nach argentinischen Quellen war es ihm nicht gelungen, eine mit Jorge Videla in Mendoza ausgehandelte Lösung in Chile durchzusetzen[3]. Auch gelang es ihm nicht, die Schiffe der Kriegsmarine dem Befehl der Oberkommandierenden der südlichen Region Chiles zu unterstellen[4]. Trotzdem gab es eine zentralisierte und hierarchische Organisation, die Reibungsverluste verringerte und den Gebrauch der Ressourcen optimierte[5].

Das wichtigste Verhandlungsziel der chilenischen Regierung war es, ohne Landverlust einen Krieg zu vermeiden. Dazu war sie bereit, über die maritime Grenze zu verhandeln. Dem starken militärischen Druck Argentiniens ausgesetzt, hielt es Chile für erstrebenswert, einen Vermittler einzuschalten. Als der Präsident Jimmy Carter beide Regierungen zu Verhandlungen aufrief, bat Pinochet die USA um die Entsendung militärischer Beobachter in die Zone.

In Argentinien herrschte von 1976 bis 1983 der Prozess der Nationalen Reorganisation, eine Militärjunta der drei argentinischen Waffengattungen. Im Gegensatz zur chilenischen Junta waren in der argentinischen Junta die drei Waffengattungen gleichberechtigt, die Machtabwechslung war vorgesehen und die Politisierung der Streitkräfte war seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts üblich. Man konnte bezüglich des Konflikts mit Chile drei große Strömungen innerhalb der argentinischen Streitkräfte unterscheiden: die „Tauben“ (Generäle Jorge Videla, R. Viola, R. Bignone), die „Falken“ (Generäle José. A. Vaquero, Luciano. B. Menendez, Leopoldo Galtieri, R. Camps, C. G. Suaréz M., I. Saint Jean.) und eine populistische Strömung um den Admiral Emilio Massera, der aus der Kontroverse mit Chile politischen Gewinn im Inneren erhoffte.

Trotz der vielen Menschenrechtsverletzungen im Lande genoss die Junta vielerorts im Ausland ein gutes Ansehen und wurde niemals durch die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen verurteilt. Argentinien konnte 1978 die Fußball-Weltmeisterschaft ins Land holen und wurde Fußballweltmeister dieses Jahrs. Videla wurde in der Anfangszeit seiner Regierung von einigen Journalisten mit Sympathie bedacht: Auch Deutschland kämpfte 1976 gerade gegen linke Terroristen und so zeigten sich hiesige Journalisten seinerzeit beeindruckt von Videlas Amtsführung. Er könnte genau der Mann sein, den Argentinien brauche, urteilte 1976 der Rheinische Merkur, und die Stuttgarter Zeitung begrüßte den „längst überfälligen Putsch gegen die unfähige Vorgängerin“. Man beschrieb den Diktator als korrekt, höflich, puritanisch bis zum Exzess, aus tiefstem Herzen Katholik und zeigte Verständnis.[6][7]

Der argentinische Historiker Luis Alberto Romero behauptet[8]:

By that time, a bellicose current of opinion had arisen among the military and its friend, an attitude rooted in a strain of Argentine nationalism, which drew substance from strong chauvinistic sentiments. Diverse ancient fantasies in society's historical imaginary-the „patria grande“, the „spoliation“ that the country had suffered- where added to a new fantasy of „entering the first world“ through a „strong“ foreign policy. All this combinated with the traditional messianic military mentality and the ingenousness of its strategies which were ignorant of the most elemental facts of international politics. The aggression against Chile, stymied by papal mediation, was transferred to Great Britain …

Ähnlich argumentiert ein Kommentar in der Zeitung „New York Times“ von 31. Dezember 1978:[9]

Beagle Channel controversy that has brought the military regimes of Argentina and Chile to the brink of war is an expression of the turbulent revisionism underway in Argentina in reaction to frustrations in national life. Argentine policy is made by military men whose nationalist values are mixed with personal ambitions, phobias against politicians, „progressive“ …

Das argentinische Problem bestand in der Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen und sie durchzusetzen, mindestens innerhalb der Junta. Zu den Verhandlungen mit der argentinischen Junta während des Falklandkriegs sagte Alexander Haig: Nadie podía decir que sí y todos podían decir que no.[10] (Übersetzung: "Keiner konnte Ja sagen, jeder konnte Nein sagen).

Diese Unfähigkeit wurde, im Fall des Beagle-Konflikts, auch vom Mark Laudy bestätigt[11]:

Nevertheless, they were severely constrained in their ability to work toward a peaceful solution by more extreme members of the junta. The military leadership was perpetually concerned that a conciliatory approach toward Chile would be regarded as a face-losing transaction that might destabilize its control and invite challengers from the ranks of the juniors officers. It has been reported, for example, that when President Videla informed the papal nuncio, Pio Laghi, of Argentina's plans to invade the PNL [Picton, Nueva and Lennox (Anh. der Redaktion)] island group in December 1978, he justified the decision by saying that if he did not give the orders for invasion, he would be replaced by extremists within the junta.

Es gab viele Fälle, in denen untere Ränge die Befehle der Junta nicht befolgten oder sich widersetzen:

  • 1981 schloss der damals noch Oberkommandierende des Heeres General Galtieri die Grenze zu Chile, ohne den Präsidenten oder den anderen Waffengattungen zu informieren.[12][13]
  • Januar 1979 versuchte der General Luciano Benjamín Menéndez mit Gewalt die Reise des argentinischen Außenministers zur Unterzeichnung der Akte von Montevideo zu unterbinden und später rebellierte er gegen die Regierung wegen der Freilassung eines Journalisten.
  • Admiral Massera kritisierte ständig die Regierung von Videla in der Hoffnung, nach dessen Sturz an die Macht zu kommen, und unterhöhlte damit die Glaubwürdigkeit der Regierung, an der er selbst teilnahm.
  • Präsident Videla war kaum mehr als ein Sprecher der Junta, denn seine Entscheidungen wurden oft von ihr zurückgenommen. In einem Interview mit der Journalistin Marina Aizen, Auslandskorrespondent der Zeitung Clarín in New York, bestätigte der Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in Argentinien während der Krise, Raúl Héctor Castro, die Unfähigkeit Videlas, den Krieg aufzuhalten[14]:
M. Aizenk: ¿A quién le pidió los cinco días?
R.Castro: A Videla no. Los que estaban moviendo las cosas eran los comandantes de las diferentes divisiones que había.
M. Aizenk: ¿Cuál recuerda que era la posición de Videla entonces?
R.Castro: Francamente, no creo que Videla tuviera una actitud firme en ese asunto. Los que estaban en esto eran los comandantes militares de ciertas zonas: la zona número uno, donde estaba (Guillermo) Suárez Mason; en Rosario estaba Galtieri y en Córdoba, Menéndez.

(Übersetzung:

M.A: Wen baten Sie um die 5 Tage Zeit?
R.C: Nicht Videla. Diejenigen, die etwas bewegten, waren die Divisionskommandanten.
M.A: Was war die Position Videlas damals?
R.A: Ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass Videla eine feste Haltung in dieser Sache hätte. Die Handelnde in der Sache waren die Militärkommandanten von einigen Zonen: die Zone 1, wo Guillermo Suárez Mason war; in Rosario war Galtieri und in Córdoba, Menéndez.)

Dieser Machtverteilung entsprechend waren die Verhandlungsziele der argentinischen Regierung widersprüchlich und umstritten. Einige waren geneigt, das Schiedsurteil anzunehmen, andere wollten nur den Zugang Chiles zum Atlantik verhindern, entweder durch eine geeignete Seegrenze oder, wie andere es wollten, durch argentinische Inseln im Kap-Hoorn-Archipel. Manche, wie Admiral (a.D) Isaac Rojas, hielten eine Teilung der Navarino Inseln durch den Kap Hoorn-Meridian als notwendig. Die extreme Forderungen der argentinischen Nationalisten reichten von den Picton, Nueva und Lennox Inseln bis zum Chiloé-Insel.[15]

Im Glauben an ihre militärische Stärke, wegen der internationalen Isolation der Regierung Pinochets und im sicheren Bewusstsein, dass ein militärischer Sieg über Chile leicht zu erringen wäre, erklärte die argentinische Junta am 25. Januar 1978 das Urteil des internationalen Schiedstribunals für null und nichtig.

Der argentinische Druck

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Während Chile das Urteil als Rechtsgut betrachtete, häuften sich in Argentinien die Maßnahmen mit dem Ziel, ein Einlenken Chiles zu erzwingen[16].

  1. Im Oktober 1978 verbanden die Präsidenten von Bolivien und Argentinien die bolivianische Forderung nach einem Meereszugang[17] mit den Souveränitätsansprüchen Argentiniens über die Falkland-Inseln und den Beagle-Kanal[18].
  2. Die argentinischen Streitkräfte erarbeiteten die Operation Soberanía, um in Chile einzumarschieren.
  3. Der Admiral Emilio Massera veranstaltete in Ushuaia eine „vigilia de armas“, eine mystische mittelalterliche Zeremonie, um die Entschlossenheit der Kriegsmarine zur Verteidigung des Vaterlandes zu betonen.
  4. Es wurden Truppen mit großer Anteilnahme der Bevölkerung an die Grenze verlegt[19].
  5. Popsänger besuchten die Truppen, um sie zu unterhalten und anzufeuern.
  6. Es wurden Verdunkelungsübungen in allen großen Städten durchgeführt, auch wenn sie für die chilenische Luftwaffe unerreichbar waren, wie Buenos Aires[19][20]
  7. Die Presse begleitete die Mobilmachung mit rauen Schlagzeilen.
  8. Es wurden alle Mitteln herangezogen, um die Stimmung für den Krieg anzuheizen:
    1. „Cruzaremos los Andes, les comeremos las gallinas y violaremos a las mujeres“ (Übersetzung: „Wir werden die Anden überqueren, ihre Hühner essen und ihre Frauen vergewaltigen“)[21].
    2. Der General Luciano Benjamín Menéndez, Kommandant des III Armeekorps: „Si nos dejan atacar a los chilotes, los corremos hasta la isla de Pascua, el brindis de fin de año lo haremos en el Palacio La Moneda y después iremos a mear el champagne en el Pacífico“ (Übersetzung: „Wenn [die Regierung] uns die Chilenen angreifen lässt, werden wir sie verjagen bis auf die Osterinsel, die Silvesternacht feiern wir in La Moneda und danach werden wir Champagne an der Pazifikküste pinkeln“)[22]
  9. Die argentinische Kriegsmarine bereitete schon die Okkupationsbefehle vor (Instrucciones Políticas Particulares para la Zona Austral para la Etapa Posterior a la Ejecución de Actos de Soberanía en las Islas en Litigio).
  10. Die argentinische Grenzpolizei (Gendarmería) machte die Grenze zu Chile mehrmals zu, ein Schritt, den man als Vorstufe zum Krieg betrachtet. Der Handel Chiles mit Brasilien wurde dadurch zeitweise gestoppt und ansonsten durch Einschränkungen stark behindert[23].
  11. Der chilenische Botschafter in der Organisation Amerikanischer Staaten gab die Ausweisung von mehr als 4000 Chilenen aus Argentinien bekannt[24].
  12. Der Präsident Argentiniens Jorge Rafael Videla drohte in Puerto Montt öffentlich mit Krieg, wenn Chile weiter an das Schiedsurteil von 1977 festhalte: „las negociaciones directas constituyen la única vía pacífica para solucionar el conflicto“ (Übersetzung: „die direkte Verhandlungen sind der einzige friedliche Ausweg, um den Konflikt zu lösen“)[25]

Diese Stimmungsmache verringerte die Verhandlungsmöglichkeiten der argentinischen Regierung, die in ihrer eigenen Rhetorik gefangen blieb.

Die chilenische Reaktion

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In einem Krieg hatte Chile nichts zu gewinnen, denn die Inseln waren schon unter chilenischer Souveränität, und das internationale Recht war die Grundlage der chilenischen Position. Die chilenische Regierung, im Klaren über die unmittelbare Kriegsgefahr, bereitete die Verteidigung vor ohne die Presse einzuschalten oder die Bevölkerung zu beunruhigen. Die chilenische Zeitung El Mercurio schrieb[26]: A diferencia de Chile, donde los preparativos de guerra se hicieron en medio de gran reserva para no alarmar a la población, los argentinos se movilizaron en medio de sonoras concentraciones al grito de “el que no salta es un chileno”, con oscurecimientos en sus principales ciudades, varias de ellas inalcanzables para el rango de vuelo de los envejecidos aviones de guerra de la fuerza aérea chilena, que estaba una generación atrás de la argentina." (Übersetzung: „In Unterschied zu Chile, wo man die Kriegsvorbereitungsmaßnahmen unauffällig getroffen wurden, um die Bevölkerung nicht zu alarmieren, machten die Argentinier ihre Mobilmachung inmitten von lauten Demonstrationen, unter dem Sprechgesang 'Wer nicht springt (mitmacht), ist ein Chilene', mit Verdunkelung der wichtigsten Städte, einige davon unerreichbar für die veralteten Flugzeugen der chilenischen Luftwaffe, die technisch eine Generation hinter den argentinischen Flugzeuge lagen“).

Der damalige chilenische Außenminister Hernán Cubillos Sallato teilte dieselbe Meinung über die Situation in Chile und lobte sogar die Auto-Zensur der chilenischen Presse:[19] En Chile nunca hubo un verdadero ambiente de guerra, mientras que en Argentina ocurría lo diametralmente opuesto: se hacían ejercicios de oscurecimiento de ciudades y las tropas eran enviadas al sur con aspaviento … En Argentina había visto una prensa loca, con un gobierno loco, promoviendo la guerra con Chile, diciendo 'las islas son nuestras', 'el Beagle es nuestro', al punto de que el gobierno argentino tenía poca flexibilidad para moverse dentro de un ambiente que ya le había creado su propia prensa. … A favor de la prensa chilena y de los periodistas chilenos yo tengo que decir que nunca me fallaron. Yo logré que la prensa se portara de una forma excelente sin un decreto de censura nada más que porque ellos sentían la responsabilidad patriótica que había en lo que estábamos haciendo (Übersetzung: „In Chile gab es nie eine wirkliche Kriegsstimmung, anders in Argentinien, wo das Gegenteil geschah: man machte [in Argentinien] Verdunkelungsübungen in den Städte und die Truppen wurden nach Süden geschickt mit viel Gezeter … In Argentinien hatte ich eine wahnsinnige Presse erlebt, mit einer wahnsinnigen Regierung, die der Krieg mit Chile vom Zaun brechen wollte, sie sagte 'die Inseln sind unsere', 'der Beagle ist unser', bis zu einem Grad, der ihnen keinen Raum mehr für Verhandlungen zuließ, in einer Stimmung, die ihnen ihre eigene Presse schuf. … Für die chilenische Presse und die chilenische Journalisten muss ich sagen, dass sie mich niemals in Stich ließen. ich habe es geschafft, dass sich die Presse exzellent verhielt, ohne ein Zensurdekret, nur aus der patriotischen Verantwortung heraus für das was wir taten“).

Auch der damalige Botschafter der Vereinigten Staaten in Argentinien zur Zeit der Krise, Raúl Héctor Castro, beschrieb in ähnlichen Worte die Situation in Chile[27]

M. Aizenk: ¿Y la misma presión que ejercieron ustedes en Buenos Aires la ejercieron en Santiago?
R.Castro: No. Yo sentía que en los chilenos había un ambiente más calmado. No había esa decisión de inmediatamente cruzar la frontera. No notaba eso en el ejército chileno.

(Übersetzung:

M. Aizenk: Haben Sie denselben Druck [gegen den Krieg], den Sie in Buenos Aires ausgeübt haben, auch in Santiago ausgeübt?
R.Castro: Nein, ich fand unter den Chilenen ein ruhigeren Ambiente. Es gab nicht diese Entschlossenheit, sofort die Grenze [nach Argentinien] zu überschreiten. So was habe ich in der chilenischen Armee nicht gesehen)

Die Flotte bereitete sich das ganze Jahr 1978[28], aber es wurde nicht öffentlich, sondern blieb nur den Eingeweihten bekannt.

Die Hierarchie innerhalb der chilenischen Streitkräfte machte es unvorstellbar, dass ein General oder Admiral öffentlich andere Forderungen stellte als die der Regierung, schon gar nicht um politische Vorteile zu bekommen. Pinochet ließ keine Konkurrenten zu. Das war auch innerhalb der Streitkräfte unerwünscht.

Pinochet sah einen langen, blutigen und totalen Krieg kommen[29]:

Chile pretendía, si era posible, llegar hasta Bahía Blanca y de ahí cortar todos los pasos al sur. Yo tenía 10.000 hombres ahí, en el sur. Según Pinochet, él advirtió al entonces dictador argentino Jorge Rafael Videla. Mira, la guerra no sería allá (en el sur), como dicen ustedes… sería desde Arica, desde Sapaleri (en el extremo norte), hasta el Cabo de Hornos. La guerra es total. Eso los anduvo frenando un poco, porque les quedó claro que no podrían hacer una guerra allí, -agregó. Pinochet dijo que también tuvo que frenar a muchos, varios de sus propios generales que querían la guerra. El ex dictador reconoció que un triunfo chileno sobre la Argentina hubiera sido muy difícil, y se hubiera tratado de una guerra de montonera, matando todos los días, fusilando gente, tanto por parte de los argentinos como por nuestra parte, y al final, por cansancio, se habría llegado a la paz. Luego agregó: Llegamos al borde de la navaja. No fuimos a la guerra, pero si hubiéramos entrado en ella nos habríamos empeñado con todos los medios y a lo mejor no nos habría ido tan mal. Me habrían levantado una estatua, que es a lo que aspira todo militar, agregó.

(Übersetzung: Chile hatte vor, wenn möglich bis nach Bahía Blanca einzudringen und von da alle Wege nach Süden abzuschneiden. „Ich hatte 10.000 Männer dort, im Süden“. Nach Angaben Pinochets, er hätte den argentinischen Diktator Jorge Rafael Videla gewarnt. „Schau mal, der Krieg wird nicht nur dort (im Süden) stattfinden, wie ihr sagt …, der Krieg würde vom Arica, vom Salaperi (im Norden) bis Kap Hoorn ausbrechen. Der Krieg ist total. Das hat sie etwas gebremst, weil es ihnen klar wurde, dass sie keinen örtlichen Krieg machen könnten.“, fügte er hinzu. Er sagte auch, dass er viele ihrer eigenen Generäle zügeln musste, die den Krieg wollten. Der Ex-Diktator gab zu, dass ein Sieg über Argentinien sehr schwierig zu erringen gewesen wäre, und dass der Krieg sich in einen Partisanenkrieg verwandelt hätte, „man hätte Menschen jeden Tag exekutiert, auf beiden Seiten, und am Ende, aus Erschöpfung, hätte man den Frieden geschlossen“. Dann fügte er hinzu: „wir standen auf des Messers Schneide. Wir sind nicht in den Krieg gegangen, aber wenn wir in den Krieg gezogen wären, dann hätten wir alles darauf gesetzt und vielleicht wäre es uns nicht so schlecht gegangen. Man hätte mir eine Statue gewidmet, etwas wonach jeder Soldat anstrebt“, sagte er.).

Die bilaterale Treffen

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Über die Ansprüche beider Länder während der Verhandlungen siehe Ansprüche und Wünsche

Einen Tag nach der Urteilsverkündung (2. Mai 1977) zeichnete sich in einer Erklärung des argentinischen Außenministers eine mögliche Ablehnung des Urteils ab: „ningún compromiso obliga a cumplir aquello que afecte intereses vitales de la nación o que perjudique derechos de soberanía que no hayan sido expresamente sometidos a la decisión de un árbitro“. (Übersetzung: „Kein Kompromiss verpflichtet [uns] dazu, etwas einzuhalten, was die lebenswichtigen Interessen der Nation verletzt oder Souveränitätsrechten schadet, die nicht ausdrücklich zur Entscheidung des Richters unterzogen worden sind.“)

Es folgte dann eine Reihe bilateraler Treffen, in der Hoffnung, das Problem trotz allem auf dem Weg der Verhandlungen zu lösen. Gleichzeitig erhöhte sich täglich die militärische Spannung an der 4000 km langen Grenze zwischen beiden Länder.

Karte zu Decree No. 416 of 14 July 1977 mit Basislinien

Am 5. Mai 1977 entsendete die argentinische Regierung den Chef des gemeinsamen Generalstabs (Estado Mayor Conjunto), den Konteradmiral Julio Torti, nach Chile, um der chilenischen Regierung vorzuschlagen, direkt untereinander die Folgen des Schiedsurteils zu verhandeln, insbesondere die maritime Grenzziehung. Diese Öffnung führte zu zwei Verhandlungsrunden, geleitet an der chilenischen Seite von dem ehemaligen Außenminister Julio Philippi Izquierdo und auf der argentinischen Seite von General Osiris Villegas.

Die erste Runde fand in Buenos Aires vom 5. bis 8. Juli 1977 und die zweite Runde fand in Santiago de Chile vom 17. bis 20. Oktober statt. Nach Aussage von Julio Philippi scheiterten die Verhandlungen an der argentinischen Forderung, über die Zugehörigkeit der Inseln zu diskutieren.[30]

Am 14. Juni 1977 erließ die chilenische Regierung das Dekret n°416 über die Basislinien auf der Grundlage des Schiedsurteils und provozierte damit die argentinische Regierung noch mehr.[31]

Am 5. Dezember 1977 reiste Julio Torti mit einem neuen Vorschlag erneut nach Santiago. Der Vorschlag beinhaltete die Anerkennung der Souveränität Chiles über die Inseln Picton, Nueva und Lennox, aber er verlangte dafür eine gemeinsame Souveränität über drei Inseln südlich des „Hammers“, die Chile eindeutig als chilenisch sah: Evout, Barnevelt und Horn (spanisch Hornos). Dazu sollte der Kap-Hoorn-Meridian die maritime Grenze werden. Die chilenische Regierung betrachtete das als eine Änderung des Grenzvertrags von 1881, lehnte den Vorschlag ab und schlug direkte Verhandlungen der Außenminister beider Länder vor, um die maritime Grenze zu ziehen.

Mit dieser neuen Forderung erweiterte die argentinische Regierung das Problem auf alle Inseln südlich vom Feuerland bis zum Kap Horn. Bis dahin hatte man die Kontroverse auf den Hammer beschränkt.

Im Dezember trafen sich zweimal die Außenminister Chiles, Patricio Carvajal, und Argentiniens, Oscar Antonio Montes. Beide Treffen waren erfolglos.

Am 10. Januar 1978 lud Chile Argentinien ein, den Fall dem Internationalen Gerichtshof in den Haag zu übertragen, aber nachdem ihre juristische Argumente vom Schiedsgericht im Beagle-Konflikt abgelehnt worden waren, wollte die argentinische Regierung kein Tribunal mehr.[32][33]

Der Umstand, dass in beiden Ländern Militärregierungen an der Macht waren, brachte sie auf die Idee, „von Militär zu Militär“ zu verhandeln und die diplomatischen Kanäle beiseitezulassen. In einer geheim gehaltenen Reise nach Buenos Aires suchte der chilenische General Manuel Contreras Sepúlveda, bis vor kurzem Chef der berüchtigten DINA, erfolglos einen Kompromiss mit den argentinischen Militärs. Dieser Umweg, in Chile diplomacia militar genannt, wurde später innerhalb der Regierung Pinochets kritisiert[34] weil er die juristische Argumente Chiles entkräftete und die (geo)politische und militärische Argumente Argentiniens stärkte.

Am 19. Januar 1978 trafen sich die Präsidenten beide Länder in Mendoza, als beide Länder sich verstärkt auf einen Krieg vorbereiteten. In diesem Treffen, versichern argentinische Quellen, hätte Pinochet im Prinzip zugestanden, mindestens einen Teil einer Insel an Argentinien abzutreten,[35] hätte aber dieser Zugeständnis in Santiago nicht durchsetzen können.

Am 25. Januar 1978 erklärte Argentinien das Schiedsurteil für null und nichtig und sah sich zu seiner Erfüllung nicht verpflichtet. Am 26. Januar 1978 gab die chilenische Regierung ein Kommunique heraus, in dem es das Urteil als bindend und unanfechtbar erklärte. Am 20. Februar 1978 trafen sich beide Präsidenten erneut in Puerto Montt und vereinbarten, die bis dann erfolglosen Verhandlungen weiter zu führen. Es sollten zwei neue Gruppen gebildet werden, Comix1 und Comix2, die nacheinander verhandeln sollten.

Im Februar 1978 übernahm in Chile Hernán Cubillos das Amt des Außenministers. Er war in seinen jungen Jahren Marineoffizier gewesen. Er repräsentierte aber eine Strömung innerhalb der Regierung Pinochets, die dafür eintrat, den zivilen Befürworter der Militärregierung mehr Verantwortung zu übertragen, im Gegensatz zu den alten Patricio Carvajal, der Militärs bevorzugte.

Comix 1 hatte Erfolg und innerhalb 45 Tagen erreichte sie die Ziele, militärische Entspannung und Konsens bezüglich Navigation in der Konfliktzone. Comix2 begann am 2. Mai, geleitet auf der chilenischen Seite von Francisco Orrego Vicuña und der General Ricardo Etcheverry Boneo auf der argentinischen Seite. Sie hatten den Auftrag, in sechs Monaten die Kernprobleme zu lösen: definitive Grenzziehung, wirtschaftliche Integration in der Zone, die gemeinsamen Interessen in der Antarktis zu finden, genaue Grenzziehung in der Magellanstrasse und Ziehung der Basislinien.

Am 12. November 1978 lief der Frist der Comix2 ab, ohne das Schema einer Lösung für die Kernprobleme maritime Grenzziehung, Basislinien und Magellanstraße zu finden. In den zweitrangigen Themen erreichte man Kompromisse, die allerdings die Kriegsvorbereitungsmaßnahmen auf beiden Seiten der Grenze nicht verlangsamen konnten.

Kurz vor dem Ende der Comix2 schlug Chile Argentinien wieder vor, den Fall dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag zu übertragen. Die inoffizielle Antwort der argentinischen Junta war, dass solch ein Schritt von ihnen als Casus Belli betrachtet werden würde.[36]

Anfang Dezember 1978 schien der Krieg unvermeidbar, nur eine Frage von Tagen. Alle bilateralen Bemühungen waren gescheitert. In diesem Moment schlug der chilenische Außenminister Hernán Cubillos Sallato vor, die Vermittlung einer befreundeten Macht zu beantragen. Beide kamen überein, den Papst um Vermittlung zu bitten. Am 12. Dezember 1978 flog der chilenische Außenminister mit einer Delegation nach Buenos Aires, um die Details zu fixieren. Nach einem Gespräch mit Carlos Washington Pastor, dem argentinischen Außenminister, schien alles geregelt zu sein, aber am Abend zog die argentinische Junta ihre Unterstützung für die Vermittlung zurück.

Nach diesem erfolglosen Versuch fand in Buenos Aires eine Sitzung der argentinischen Junta im Cóndor-Gebäude statt, mit auffälliger Abwesenheit von Jorge Videla und seinem Außenminister Pastor. In dieser Sitzung einigte man sich auf Datum und Uhrzeit für den Krieg: Am 22. Dezember 1978 um 22 Uhr sollte die Operation Soberanía beginnen.

Weder waren die chilenischen Streitkräfte in der Lage, das Schiedsurteil von 1977 mit ihrer Präsenz durchzusetzen, noch konnte die Regierung Pinochets durch geeigneten internationalen Druck die Nichtigkeitserklärung Argentiniens verhindern. Zweifellos war das eine der größten Niederlagen der chilenischen Diktatur auf internationalem Terrain.

Die argentinische Junta, Videla, Viola, Galtieri und Bignone, hatte sich aber dadurch ein Problem aufgebürdet, das sie nicht mehr lösen konnte. Weder durch die Androhung vom Krieg (Operation Soberanía) noch durch Verhandlungen konnte sie Chile zum Landverzicht bewegen. Die Spannung an der Grenze dauerte bis nach dem Falklandkrieg an und war eine der Gründe für die chilenische Unterstützung für das Vereinigte Königreich in diesem fremden Krieg, an dem längerfristig auf der argentinischen Seite stand. Auch während des Krieges fühlten sich die argentinischen Streitkräfte durch die chilenische Verteidigungsmaßnahmen gestört.

In Chile blieb der Vertragsbruch im Gedächtnis eingeprägt. Drei Minister haben öffentlich verschiedene Situationen mit der Nichtigkeitserklärung in Zusammenhang gebracht[37][38][39][40][41][42].

  • Beagle Channel Arbitration between the Republic of Argentina and the Republic of Chile, Report and Decision of the Court of Arbitration (PDF; 4,9 MB), in englischer Sprache.
  • Mark Laudy: The Vatican Mediation of the Beagle Channel Dispute: Crisis Intervention and Forum Building (Memento vom 29. Mai 2008 im Internet Archive), in englischer Sprache.
  • Alejandro Luis Corbacho: Predicting the Probability of War During Brinkmanship Crises: The Beagle and the Malvinas Conflicts, Universidad del CEMA, Argentina, Documento de Trabajo No. 244, September 2003
  • Karin Oellers-Frahm: Der Schiedsspruch in der Beagle-Kanal-Streitigkeit (PDF; 1,8 MB), Berichte und Urkunden: Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht.
  • Ministerio de Relaciones Exteriores de Chile: Relaciones Chileno-Argentinas, La controversia del Beagle. Genf 1979, in englischer und spanischer Sprache.
  • Rubén Madrid Murúa: La Estrategia Nacional y Militar que planificó Argentina, en el marco de una estrategia total, para enfrentar el conflicto con Chile el año 1978, Memorial del Ejército de Chile, Edición Nº 471, Santiago, Chile, 2003, in spanischer Sprache.
  • Andrea Wagner: Der argentinisch-chilenische Konflikt um den Beagle-Kanal. Ein Beitrag zu den Methoden friedlicher Streiterledigung. Verlag Peter Lang, Frankfurt a. M. 1992, ISBN 3-631-43590-8.
  • Karl Hernekamp: Der argentinisch-chilenisch Grenzstreit am Beagle-Kanal. Institut für Iberoamerika-Kunde, Hamburg 1980.
  • Annegret I. Haffa: Beagle-Konflikt und Falkland (Malwinen)-Krieg. Zur Außenpolitik der Argentinischen Militärregierung 1976–1983. Weltforum Verlag, München/Köln/London 1987, ISBN 3-8039-0348-3.
  • Isaac F. Rojas und Arturo Medrano: Argentina en el Atlántico Chile en el Pacífico. Verlag Nemont, B.As. Argentinien 1979, in spanischer Sprache.
  • Isaac F. Rojas, La Argentina en el Beagle y Atlántico sur 1. Parte. Editorial Diagraf, Buenos Aires, Argentina, in spanischer Sprache.
  • Carlos Escudé und Andrés Cisneros: Historia general de las relaciones exteriores de la República Argentina (Zu lesen hier), in spanischer Sprache.
  • Fabio Vio Valdivieso: La mediación de su S.S. el Papa Juan Pablo II, Editorial Aconcagua, Santiago de Chile, 1984, in spanischer Sprache.
  • Alberto Marín Madrid: El arbitraje del Beagle y la actitud argentina. 1984, Editorial Moisés Garrido Urrea, id = A-1374-84 XIII, in spanischer Sprache.
  • Luis Alberto Romero, Argentina in the twentieth Century. Pennsylvania State University Press, translated by James P. Brennan, 1994, ISBN 0-271-02191-8, in englischer Sprache.
  • Divisionsgeneral (a. D.) Juan E. Gugliamelli: Cuestión del Beagle. Negociación directa o diálogo de armas, in spanischer Sprache. (Das Buch ist eine Zusammenstellung mehrere Beiträge zum Beagle-Konflikt, die in der Zeitschrift „Estrategia“, Buenos Aires Nr:49/50, enero-febrero 1978, erschienen sind. Titel des Buches ist, auf Deutsch, Die Beagle-Frage, direkte Verhandlungen oder Dialog der Waffen.
  • General Martín Antonio Balza und Mariano Grondona: Dejo Constancia: memorias de un general argentino. Editorial Planeta, Buenos Aires 2001, ISBN 950-49-0813-6, in spanischer Sprache.
  • Francisco Bulnes Serrano und Patricia Arancibia Clavel: La Escuadra En Acción. Editorial Grijalbo, 2004, ISBN 956-258-211-6, in spanischer Sprache.
Commons: Beagle conflict – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Sendung von Televisión Nacional de Chile: „Informe Especial“ – El año que vivimos en peligro, zeitweise in YouTube (Memento vom 15. März 2007 im Internet Archive), in spanischer Sprache.
  • Sendung des argentinischen Fernsehens History Channel: Operativo Soberanía, zeitweise in YouTube, in spanischer Sprache.
  • Spezialausgabe vom El Mercurio de Santiago de Chile, vom 2. September 2005, in spanischer Sprache. Es enthält, u. a., Interviews mit Ernesto Videla, Jaime Del Valle, Helmut Brunner, Marcelo Delpech und Luciano Benjamín Menéndez. Alle in spanischer Sprache.
  • Interview mit dem argentinischen General Luciano Benjamín Menéndez, Kommandant des III Cuerpo del Ejercito in El Mercurio de Santiago de Chile (Aus einem Interview für die argentinische Zeitschrift „Somos“), in spanischer Sprache.
  • Interview mit Pío Laghi, Apostolischer Nuntius in Argentinien, 1978, in Clarín, Buenos Aires, 20. Dezember 1998.
  • Interview mit dem damaligen Botschafter der USA in Buenos Aires, Raúl Héctor Castro, in der Zeitung Clarín Buenos Aires, vom 20. Dezember 1998, in spanischer Sprache.
  • Interview mit dem ehemaligen Chef der Secretaría General del Ejército (Think-Tank der argentinischen Armee), General Reynaldo Bignone, später Präsident Argentiniens nach dem Falklandkrieg, in Clarín, Buenos Aires, vom 20. Dezember 1998, in spanischer Sprache.
  • Artikel Historia de la santa mediación en Clarín, Buenos Aires, vom 20. Dezember 1998, in spanischer Sprache.
  1. Siehe die Sendung „El año que vivimos en peligro“, Informe Especial, von Televisión Nacional de Chile. Im Internet youtube
  2. Siehe Cema: Las relaciones con Chile (Memento vom 29. Juni 2012 im Webarchiv archive.today): En una comparación que evidentemente dejaba mal parados a los militares argentinos, el mediador [Antonio Samoré] sostenía que en el caso del régimen chileno hay uno que comanda, dirige.
  3. Siehe historia secreta de la guerra que no fue (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) in der Zeitung „La Nación“, Argentinien, 12. August 1996
  4. Siehe Interview des Luftwaffenchef Matthei im Buch „Matthei, mi testimonio“ (kompiliert von Patricia Arancibia e Isabel de la Maza): „A mi juicio, ése fue un factor grave de descoordinación, porque el almirante López [Chef der Flotte] le respondía al almirante (Merino) y el general Floody [Chef der südlichen Region] al general Pinochet“
  5. Ver declaraciones de Ernesto Videla en entrevista con el diario „El Mercurio“: Reivindicaciones: Punto de quiebre: "Primero que nada un mando unificado. El poder estaba claro quien lo tenía, y quien resolvía el asunto. "
  6. Siehe Berliner Zeitung vom 5. März 2004
  7. Anfänglich beurteilten auch die USA Videla als „moderado“ (gemäßigt), siehe La verdad de los archivos in der argentinische Zeitung "La Nación, vom 15. Mai 2011.
  8. Luis Alberto Romero, Argentina in the twentieth Century. Pennsylvania State University Press, translated by James P. Brennan, 1994, ISBN 0-271-02191-8 (englische Fassung) S. 242–243
  9. Siehe The New York Times
  10. Siehe Zeitung La Nación@1@2Vorlage:Toter Link/www.ser2000.org.ar (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven), Argentina, vom 10. August 1997
  11. Sieh Mark Laudy, "The Vatican Mediation of the Beagle Channel Dispute: Crisis Intervention and Forum Building" (Memento vom 29. Mai 2008 im Internet Archive)
  12. Siehe Informe Rattenbach (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) § 59
  13. Siehe Cartas desde el abismo (Memento vom 24. Juni 2008 im Internet Archive) in der Zeitung Clarín, Buenos Aires, 20. Dezember 1998
  14. Siehe Interview mit Raúl Héctor Castro in El papel de la embajada (Memento vom 14. September 2009 im Internet Archive), Clarín de Buenos Aires vom 20. Dezember 1998
  15. Der Admiral Gastón A. Clement, Chef des Generalstabs der Flotte, später Marineminister Argentiniens in 1948, war der Meinung, dass
    „Argentina, desde el punto de vista geopolítico, es dueña de todo el estrecho de Magallanes, de sus canales derivados y de todo el Beagle. Los tratados internacionales de 1881 y los protocolos posteriores con Chile no tienen mayor alcance, porque se trata de necesidades de la nación argentina, impuestas a ella por su propia naturaleza geográfica y por la configuración del extremo austral del continente. El cono sur de América es argentino por obra de la naturaleza y las discusiones en que se entretienen algunos internacionalistas y juristas, tanto de Chile como de Argentina, no pueden destruir los hechos, más poderosos que todas las argumentaciones de la geografía del extremo sur de América. El dominio austral de América lo ha entregado la configuración geográfica del continente a la nación argentina, y resulta pueril que la Marina de Guerra argentina pueda aceptar otra posición que no sea la del imperio irrestricto y absoluto de la soberanía en el extremo austral de nuestro continente“.
    (Übersetzung:„Argentinien, aus einem geopolitischen Standpunkt aus, ist Besitzerin der ganzen Magellanstrasse, ihre Kanäle und des Beagle-Kanals. Die internationale [Grenz-]Verträge von 1881 und die spätere Protokolle mit Chile sind irrelevant, weil es sich [in dieser Sache] um Interessen der argentinischen Nation handelt, ihr von ihr eigene Geographie und von der Konfiguration des südlichen Teils des Kontinents auferlegt. Der Südkegel ist argentinisch, weil die Natur es so gewollt hat und die Diskussionen mit denen sich einige Internationalisten und Juristen ihre Zeit vertreiben, sowohl aus Chile wie aus Argentinien, können an dieser Tatsache nichts ändern, die Geographie ist mächtiger als jedes Argument. Die Herrschaft über den Süden Amerikas hat die Geographie an Argentinien gegeben und es ist kindisch, dass die argentinische Kriegsmarine eine andere Haltung annehmen soll als die bedingungslose und absolute Macht und Souveränität am südlichsten Ende unseres Kontinents“).
    Auch der Korvettenkapitän José A. Dellepianne, Professor für Strategie und Geopolitik in der argentinische Akademie der Seekriegsführung, im Juli 1947 forderte:
    „No podemos negarnos a la realidad. La Marina argentina debe tener dominio absoluto sobre todos los canales del Pacífico al Sur de la isla de Chiloé. La frontera con Chile es el macizo andino, y la cordillera de los Andes termina al Sur de Puerto Montt. La Armada argentina no tiene, pues, por qué desconocer los hechos de la naturaleza: el cono austral de América del Sur debe pertenecer de modo irremisible, tanto por derecho propio como por indiscutibles razones geográficas, a la más grande patria argentina.“
    (Siehe Oscar Espinosa Moraga, „El precio de la paz Chileno-Argentina“, Editorial Nascimiento, 1969, Vol.III, S. 291, zitiert in „Las relaciones vecinales de Chile y la guerra del Atlantico Sur“, Carlos Castro Sauritain, Editorial Mare Nostrum, ISBN 956-8089-13-6)
  16. Siehe El belicismo de los dictadores in der Zeitung Clarín, Buenos Aires, Argentina, von 20. Dezember 1998
  17. Bolivien verlor im Salpeterkrieg seine Küste an Chile.
  18. Siehe Artikel Argentina refuerza militarmente su frontera con Chile spanische Zeitung El País vom 27. Oktober 1978: «…En una declaración conjunta, suscrita al finalizar la entrevista de un poco más de cinco horas, ambos mandatarios ratificaron el derecho de una salida al mar para Bolivia, la soberanía de Argentina sobre las islas Malvinas y otros territorios ubicados en el extremo sur de este país.…»
  19. a b c Siehe Sendung von Television Nacional de Chile „El año que vivimos en peligro“, Informe Especial. Im Internet in youtube
  20. Der Spiegel von 13. November 1978, abgerufen am 24. Februar 2011, Mörderisch und verrückt
  21. Siehe Buch von Martín Balza, 'Dejo Constancia: memorias de un general argentino'
  22. Siehe Diario El Centro de Chile (Memento vom 5. Mai 2008 im Internet Archive) auch im Diario Página/12 de Argentina
  23. Siehe "Historia general de las relaciones exteriores de la Republica Argentina Cema (Memento vom 29. Juni 2012 im Webarchiv archive.today)
  24. Siehe Buch von Fabio Vio Valdivieso, S. 111
  25. Siehe Buch von General Gugliamelli
  26. Siehe Sonderausgabe „20 años del Tratado de Paz y Amistad entre Chile y Argentina“ in El Mercurio, Santiago de Chile
  27. Siehe Interview mit dem Botschafter Castro in der Zeitung Clarín (Memento vom 14. September 2009 im Internet Archive), Buenos Aires, von 20. Dezember 1998
  28. Siehe Buch La escuadra en acción
  29. Zitate aus einem Interview mit der Journalistin María Eugenia Oyarzún „Augusto Pinochet: Diálogos con su Historia. Conversaciones inéditas con María Eugenia Oyarzún“ Editorial Sudamericana. Die Ausschnitte erschienen in der Webseite El conflicto del Beagle (Memento vom 25. April 2008 im Internet Archive)
  30. Siehe The Vatican Mediation of the Beagle Channel Dispute: Crisis Intervention and Forum Building. Mark Laudy (Memento vom 29. Mai 2008 im Internet Archive), S. 300.
  31. Decree No. 416 of 14 July 1977(1). (PDF) United Nations, abgerufen am 21. Februar 2019 (englisch).
  32. Mark Laudy, Op. cit., S. 300: But the Argentines, having been defeated in the British arbitration, had little appetite for further juridical proceedings.
  33. Siehe auch Las relaciones con Chile Cema (Memento vom 29. Juni 2012 im Webarchiv archive.today): la Junta Militar rechazó la propuesta chilena, percibiendo que la misma tenía por objetivo presentar a la Argentina como país no respetuoso de los compromisos internacionales ante la Corte de La Haya
  34. Siehe Hernán Cubillos in El año que vivimos en peligro, Informe Especial de von Televisión Nacional de Chile
  35. Siehe Artikel Beagle: La guerra que no fue in der Zeitung La Nación (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive), Argentinien, 12. August 1996.
  36. Siehe The Vatican Mediation of the Beagle Channel Dispute: Crisis Intervention and Forum Building. Mark Laudy (Memento vom 29. Mai 2008 im Internet Archive), S. 301.
  37. Siehe Erklärungen des chilenischen Außenministers José Miguel Insulza, nach dem die argentinische Regierung ein Grenzvertrag-Gesetz („poligonal“) aus dem Parlamentsdebatte zurückzog im La Tercera@1@2Vorlage:Toter Link/www.latercera.cl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2018. Suche in Webarchiven) de Santiago de Chile vom 13. Juli 1998: „Enfatizó que, si bien la situación es diferente, lo que hoy está ocurriendo con el Tratado de Campo de Hielo Sur hace recordar a la opinión pública lo sucedido en 1977, durante la disputa territorial por el Canal de Beagle.“
  38. Siehe Meinung vom (nicht demokratisch gewählter) Senator Jorge Martínez Bush im La Tercera@1@2Vorlage:Toter Link/www.latercera.cl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2018. Suche in Webarchiven) de Santiago de Chile vom 26. Juli 1998: "El legislador expuso que los chilenos mantienen „muy fresca“ en la memoria la situación creada cuando Argentina declaró nulo el arbitraje sobre el canal del Beagle, en 1978."
  39. Siehe Erklärungen des chilenischen Außenministers es:Ignacio Walker während der Gas-Krise mit Argentinien im Clarin de B.A. vom 22. Juli 2005: „Y está en la retina de los chilenos el laudo de Su Majestad Británica, en el Beagle, que fue declarado insanablemente nulo por la Argentina. Esa impresión todavía está instalada en la sociedad chilena.“
  40. Siehe auch „Reciprocidad en las Relaciones Chile – Argentina“ vom Andrés Fabio Oelckers Sainz in PDF (Memento vom 2. Juli 2007): „También en Chile, todavía genera un gran rechazo el hecho que Argentina declarase nulo el fallo arbitral británico y además en una primera instancia postergara la firma del laudo papal por el diferendo del Beagle“
  41. Siehe Meinung des Director académico de la es:Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales, en Santiago, Chile, Francisco Rojas in La Nación (Memento vom 3. Oktober 2008 im Internet Archive) de Buenos Aires vom 26. September 1997: „Desde la Argentina, cuesta entender el nivel de desconfianza que hoy existe en Chile a propósito de la decisión que tomó en 1978 de declarar nulo el laudo arbitral“
  42. Siehe auch die Ausführungen des chilenischen Verteidigungsministers es:Edmundo Pérez Yoma im „Centro Superior de Estudios de la Defensa Nacional del Reino de España“, um die Verteidigungsausgaben Chiles zu rechtfertigen. Sie erschienen in der argentinischen Zeitung El Cronista Comercial (Memento vom 3. Oktober 2008 im Internet Archive) vom 5. Mai 1997: … Y que la Argentina estuvo a punto de llevar a cabo una invasión sobre territorio de Chile en 1978 …. Diese Erklärungen wurden später von der chilenischen Regierung relativiert Archivlink (Memento vom 3. Oktober 2008 im Internet Archive) Archivlink (Memento vom 3. Oktober 2008 im Internet Archive), konnten aber nicht mehr aus der Welt geschaffen werden