CarPlay

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Logo von CarPlay

CarPlay ist ein vom Computer- und Smartphone-Hersteller Apple entwickeltes System, um verschiedene Funktionen eines iPhones mit der Kommunikationsanlage in Kraftfahrzeugen zu nutzen. Die erste Version von iOS, die CarPlay unterstützt, war iOS 7.1 vom 10. März 2014 ab dem iPhone 5.[1] Google bietet mit Android Auto ein konkurrierendes System für Android-Smartphones.

CarPlay-Anzeige

CarPlay bietet die Möglichkeit, das Smartphone über das Infotainmentsystem des Fahrzeugs zu bedienen, und somit beispielsweise die Navigation, das Senden und Empfangen von Nachrichten und das Abspielen von Musik.[2]

Sämtliche „intelligenten Funktionen“, wie beispielsweise die erforderliche (aktualisierbare) Software, sind nicht Teil von CarPlay, sondern bleiben dem Smartphone überlassen. Somit versuchen die Hersteller, die sich ständig erweiternden Möglichkeiten der Smartphones weiterhin kompatibel mit der Elektronik zu halten, welche im Fahrzeug verbaut ist.[3]

CarPlay kann sowohl über die Spracherkennungssoftware Siri als auch über herkömmliche Bedieneinheiten – Berührbildschirm (bei den meisten Herstellern), Knöpfe (bei Mercedes-Benz, BMW und Audi), Radio- und Lenkradtasten – im Fahrzeug gesteuert werden.[3]

Die Verbindung und Datenübertragung zwischen iPhone und dem Infotainmentsystem des Fahrzeugs erfolgt entweder per Kabel (bis iPhone 14: Lightning-Kabel, ab iPhone 15: USB-C Kabel) oder drahtlos. Apple hat mit iOS 9 die Spezifikation für die kabellose Verbindung (Wireless CarPlay) freigegeben, BMW war zunächst der einzige Fahrzeughersteller, welcher dies einbaute.[4] Infotainmentsysteme von Drittherstellern unterstützen Wireless CarPlay inzwischen ebenfalls.[5]

Aktuelle Entwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem verschiedene Fahrzeughersteller wie beispielsweise Mercedes-Benz und Volvo CarPlay bereits 2014 als Nachrüstlösung für ältere Fahrzeuge und als bestellbare Zusatzoption in Neufahrzeugen angekündigt hatten, wurde dieser Gedanke verworfen. Stattdessen wurde von Mercedes-Benz angekündigt, seine Konzentration auf die Entwicklung von CarPlay ausschließlich als bestellbare Zusatzkomponente in seinen Neufahrzeugen zu legen. Beim Fahrzeughersteller BMW etwa kostet die optionale Freischaltung von CarPlay „ab Werk“ 300 Euro und deckt einen Zeitraum von drei Jahren ab. Danach zahlten Nutzer rund 100 Euro pro Jahr für die Nutzung.[6]

Anfang 2020 hat BMW das Abonnementmodell von CarPlay aufgrund Kundenkritik durch eine einmalige Kaufoption getauscht, diese ist für rund 300 Euro zu erwerben.[7]

Mittlerweile haben fast alle gängigen Automobilhersteller Fahrzeuge mit CarPlay im Angebot.[8]

Pioneer ist der erste Autoradiohersteller, der eine Nachrüstmöglichkeit von CarPlay für bestehende Fahrzeuge anbietet.[9][10]

Inzwischen gibt es auch Autoradios von Sony (z. B. XAV-AX100 und 200) mit CarPlay-Unterstützung.

Ende Januar 2018 wurde bekannt, dass Apple WhatsApp als ersten Messenger eines Drittherstellers für CarPlay freigeschaltet hat.[11] Ab Version 2.18.20 von WhatsApp können Benutzer über CarPlay nun Textnachrichten diktieren und sich neue Nachrichten von Siri vorlesen lassen.[12] Auf der WWDC 2018 gab Apple während der Präsentation von iOS 12 bekannt, dass mit der neuen Betriebssystemversion die Navigation über Drittanbieter-Apps möglich sein werde. Hierzu zählen u. a. Google Maps und der ebenfalls von Google angebotene Dienst Waze.[13] Bis dahin versuchte Apple die Nutzung von Drittanbieter-Zusatzsoftware über CarPlay weitgehend zu verhindern, auch alternative Navigationssoftware war ausgeschlossen.[14] Neben einigen weiteren Verbesserungen wurden auf der WWDC 2020 vor allem die Unterstützung von Stromtankstellen in die „Karten“-App sowie die Einführung von „Car Key“ angekündigt, welches für zahlreiche BMW-Modelle bereits verfügbar ist.[15]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Volkswagen setzt auf Wireless CarPlay – Toyota erweitert CarPlay-Support › Macerkopf. 7. Februar 2019, abgerufen am 9. September 2019.
  2. Apple – CarPlay. In: apple.com. Abgerufen am 18. Januar 2015.
  3. a b Computer Bild: Mit Siri auf Achse. Axel Springer SE, Hamburg 2015, S. 110.
  4. Hans-Christian Dirscherl: Apple Carplay im Test: Funktionen, Apps, Anbieter. In: Macwelt web. Abgerufen am 31. März 2016.
  5. Auch Kenwood und JVC setzen auf Wireless CarPlay. In: iPhone-Ticker.de. Abgerufen am 9. September 2019.
  6. BMW: Apples CarPlay schon jetzt nur als Abo. heise.de, 17. Januar 2018, abgerufen am 26. Januar 2018.
  7. BMW Apple Carplay (2020): BMW verzichtet auf das teure Abo-Modell. Abgerufen am 19. August 2020.
  8. CarPlay – Verfügbare Modelle. In: Apple. Abgerufen am 31. März 2016.
  9. Apple CarPlay im Test – COMPUTER BILD. In: computerbild.de. Abgerufen am 18. Januar 2015.
  10. Apple CarPlay – für das Fahrzeug, das Sie bereits besitzen – Pioneer Deutschland. In: pioneer.eu. Archiviert vom Original am 18. Januar 2015; abgerufen am 18. Januar 2015.
  11. Apple Carplay: So wird das iPhone ein Teil des Autos (25. Januar 2020)
  12. Leo Becker: CarPlay: Apple lässt WhatsApp ins Auto. In: Heise online. 29. Januar 2018. Abgerufen am 18. Februar 2018.
  13. Apple Carplay: Künftig auch mit Navi-Apps von Drittanbietern! In: Auto Bild. Abgerufen am 8. Juni 2018.
  14. Apple sperrt angeblich Navigations-Apps von Drittanbietern aus CarPlay aus - ZDNet.de. In: zdnet.de. Abgerufen am 18. Januar 2015.
  15. Apple CarKey: So funktioniert bei BMW der Digital Key im Smartphone. Abgerufen am 27. Dezember 2020.