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Drastamat "Dro" Kanayan, wahrscheinlich als Kommandant des zweiten Regiments der armenischen Freiwilligenkorps in der russischen Kaukasus-Armee um 1914

Drastamat Kanayan (auch: Kanajan oder Ganayan, armenisch Դրաստամատ Կանայեան, Kampfname General Dro (Դրօ), 31. Mai 1884 – 8. März 1956), war ein armenischer Politiker, Revolutionär und Militärkommandant der armenischen nationalen Befreiungsbewegung. Er war Mitglied der Armenischen Revolutionären Föderation (ARF oder Daschnak). Während der kurzen Unabhängigkeit Armeniens als Demokratische Republik Armenien war Kanayan vom 24. November bis zum 2. Dezember 1920 deren letzter Verteidigungsminister. Im Zweiten Weltkrieg kommandierte er das Armenische Infanterie-Bataillon 812 der Wehrmacht als Teil der sog. Armenischen Legion.

Mitglieder des armenischen Freiwilligen-Korps der zaristischen russischen Armee 1914, mit Khetcho, General Dro und Armen Garo (Garegin Pasdermadjian)
General Dro, hier 1915 Dritter von rechts

Leben und Wirken

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Drastamat Kanayan wurde am 31. Mai 1884 in Surmali / Surmalu im damaligen Russischen Reich (heute Iğdır in der Türkei) als Sohn von Martiros und Horom Kanayan geboren. Er sprach Ostarmenisch.

Gymnasium Eriwan

Jugendorganisation, die die Unabhängigkeit Armeniens befürwortet.

Nach dem Abitur besuchte er die Militärschule.

Nach der Ankündigung am 12. Juni 1903, das Edikt von der Übergabe des gesamten Eigentums der armenischen Kirche an die russische Herrschaft ,

Mitglied in der Daschnakzutjun

In den Jahren 1903-1905 war er sehr aktiv in der armenischen Nationalbewegung, organisierten Massendemonstrationen gegen die zaristische Regierung.

Er soll an den Attentaten am 24. Mai 1905 auf den Gouverneur von Baku, den Georgier Prinz Mikhail Nakashidze, sowie 1907 auf General (Maksud, 1846-1907 ?) Alikhanov-Avarskiĭ beteiligt gewesen sein.

kämpfte in Sjunik (Zangezur) gegen die Tataren.

nach Ausrufung der Verfassung im Jahr 1908 floh er in die Türkei

Nach ihrer Machtergreifung 1908 strebten die Jungtürken eine parlamentarisch-konstitutionelle Regierung an, die Mitbestimmungs- oder Autonomiebestrebungen von Minderheiten im osmanischen Vielvölkerstaat einbinden sollte. Dieser Hoffnung folgte Kanayan wie auch andere organisierte Armenier in die Türkei.

???
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Im Jahr 1914 kehrte er nach Armenien zurück. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er noch 1914 Kommandeur des zweiten Regiments / Bataillons in den Freiwilligen-Korps, die in der zaristischen russischen Armee aus Armeniern des Osmanischen Reiches aufgestellt wurden. Er wurde verwundet und von Zar Nikolaus II. persönlich dekoriert.

Am 16. Dezember 1917 unterzeichnete die russische Armeeführung an der russisch-türkischen Front einen Waffenstillstandsvertrag mit den Türken. Doch in den folgenden Wochen kam es zu einer dramatischen Veränderung der Lage. Die türkische Regierung erkannte, dass nach dem Abzug der russischen Soldaten die provisorische Regierung in Tiflis militärisch nicht in der Lage war, die lange Frontlinie mit eigenen Kräften zu verteidigen. Am 13. Februar überschritten die türkischen Truppen die vereinbarte Waffenstillstandslinie. Die hoffnungslos unterlegenen armenischen Einheiten erhielten weder von den Georgiern noch von den Azeris Unterstützung.

Im Dezember 1917 gründete die Daschnak mit Zustimmung des Armenischen Kongresses der Ostarmenier Militärverbände, die unter den Befehl von General Tovmas Nazarbekian gestellt wurden. Drastamat Kanayan wurde zum Zivilkommissar ernannt. Im März/April 1918 wurde er vom 1917/18 bestehenden Armenischen National-Kongress zum Militärkommissar der Ararat-Region in West-Armenien ernannt, und kommandierte auch Truppenteile des National-Kongresses. Während der Schlacht von Sardarapat verteidigte er in einer Schlacht vom 21. bis 29. Mai 1918 den Engpass von Bash Abaran siegreich gegen die osmanischen Truppen.


???

. Im Ersten Weltkrieg einer der Kommandeure der armenischen Freiwilligenkorps im Rahmen der russischen Kaukasus-Armee wurde persönlich von dem Zaren Nikolaus II. eingerichtet. Nach Siegen über die Türken in der Kaukasus-Kampagne hat sich zu einem beliebten Militärkommandant . Aus diesem Grund wurde er im März - April 1918 von der armenischen National-?? zum Militärkommissar der Ararat-Region in West-Armenien ernannt

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Mitglieder des ersten Kabinetts der armenischen Regierung 1919 mit Hovhannes Katchaznouni, Aram Manukian und Drastamat Kanayan
http://en.wikipedia.org/wiki/Hovhannes_Hakhverdyan
... After switching aliegence to the First Republic of Armenia, 
Hakhverdyan was appointed Minister of Defense in the cabinet of Hovhannes Katchaznouni on 30 June 1918.
He was not member of any political party and was supported by most of the powers as a professional 
and fair candidate for the Defense Minister position.
Drastamat Kanayan was originally chosen to be the first Defence Minister, 
but had turned the position down. On 27 April 1919, Hakhverdyan left his position 
and Christophor Araratov became Defense Minister. 
Afterwards, he occupied the position of Head of Joint Staff. 
From 5 May 1920 to 25 November 1920, he was Vice-Minister of Defense. ...

vom 24. November bis zum 2. Dezember 1920 letzter Verteidigungsminister der Demokratischen Republik Armenien

Am 29. November 1920 wurde die Armenische SSR ausgerufen.

Dezember 1920 emigrierte er nach Iran / Persien, dann Deutschland ??

He was exiled with 1,200 officers of the Republican army in January 1921

Lieutenant Dunn was the Intelligence officer of Rear Admiral Mark L. Bristol, the American High-Commissioner in the region and also a de facto American Ambassador in Turkey. Between 1919-1921 lieutenant Dunn travelled extensively with Dro and his army in the region, and both made several contacts with the Russian Bolsheviks, the Turkish and the Armenian National forces. (Public Record Office, Foreign Office document: F.O 371/ 30031/ R5337)

13. Oktober 1921 Vertrag von Kars

Moskau

1925 ? Rumänien Seine Frau und sein Sohn wurden von den Bolschewiken „als Pfand“ in ein Lager deportiert.

***

armenische Legion Armenisches Infanterie-Bataillon 812 Kommandant des 812. armenischen Waffen-SS-Bataillons (Armenische Legion) ??? Waffen-SS ???

This infamous 812th Battalion later developed into a so-called "Armenian Legion" of 20,000-strong with the efforts of Alfred Muradian, a German-Armenian, and by Armik Jamalian, the son of the Arshak Jamalian, the Foreign Minister of the short-lived Armenian Republic

aufgestellt überwiegend aus sowjetischen Kriegsgefangenen armenischer Herkunft ???

Gemäß dem Aufstellungsbefehl vom 8. Februar 1942 30. Dezember 1941

Antritt 4. Juli 1942 1. Februar 1943

Gründung der armenischen Legion der Wehrmacht als Armenisches Infanterie-Bataillon 812 (808, 809, 810, 811, 812 ?) unter Kommando von Kanayan.

Am 4. Juli 1942 Amtsantritt in Radom / auf dem Truppenübungsplatz Rembertow (Dulag 127 ??).

auf der Krim und im Nordkaukasus

  • Christopher J. Walker: Armenia: The Survival of a Nation
  • Christopher Walker, "Armenia: The Survival of a Nation", zweite überarbeitete Auflage, London-New York: St. Martin's Press / Routledge / London: Palgrave Macmillan , 1990, p . 357

Das Bataillon wurde am 1. Februar 1943 in Puławy im Generalgouvernement als Heerestruppe aufgestellt und im März 1943 nach Middelharnis in den Niederlanden verlegt. Am 19. April 1944 wurde das Bataillon zum I. / Grenadier-Regiment 743. Ende 1944 nach Abzug der 719. Infanterie-Division erhielt das Bataillon wieder seine Bezeichnung Armenisches Infanterie-Bataillon 812. Das Bataillon stand bis Kriegsende in den Niederlanden.

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Stalin ?

nach 8. / 9. Mai 1945 kam er in Heidelberg in amerikanische Kriegs-Gefangenschaft

USA ?

Libanon Armenische Diaspora

Am 8. März 1956 starb Drastamat Kanayan während eines Aufenthalts zur Krankenbehandlung in Boston, USA. Er wurde auf dem Watertown Memorial Cemetery im nahegelegenen Watertown (Massachusetts) beigesetzt. Am 28. Mai 2000, zum 82. Jahrestag der ersten Republik Armeniens, wurde das Grab in ein neu errichtetes Mausoleum in Aparan nahe dem dortigen Denkmal für die Schlacht von 1918 umgebettet.


Kindheit, Jugend, politische Prägung

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  • geb. 31. Mai 1884 in Surmali / Surmalu im damaligen Russischen Reich (heute Iğdır in der Türkei). Surmali war damals ein bedeutender russischer Militär-Standort.
  • 12. Juni 1903 Russisches Edikt zur Übergabe des Eigentums der armenischen Kirche an die russische Herrschaft
  • 1903-05 armenische Nationalbewegung Daschnakzutjun (ARF), organisiert Massendemonstrationen gegen die zaristische Regierung
  • 24. Mai 1905 mutmaßlich beteiligt am Attentat auf den Gouverneur von Baku, dem Georgier Prinz Mikhail Nakashidze
  • 1907 Attentat auf General (Maksud, 1846-1907 ?) Alikhanov-Avarskiĭ
  • ?? Ab 1907 Unternehmer als "Suren Effendi" in Nor Bayazet (heute Gawar), geheime Waffen-und Munitionstransporte für armenische Guerillatrupps in Westarmenien.
  • Kämpfe in Sjunik (Zangezur) gegen die Tataren (Kaukasus-Tataren), als Folge der Modernisierungsstrategie Rußlands im Transkaukasus (?)
Armenian–Tatar massacres of 1905–07
  • 1908 Emigration in die Türkei
  • 1908 Machtergreifung der Jungtürken

Erster Weltkrieg

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  • 1914 Rückkehr nach Armenien und Antritt seines bis 1945 dauernden Militärdienstes.
  • 1914 Kommandant des zweiten Regiments der armenischen Freiwilligenkorps in der Kaukasus-Armee der Kaiserlich Russischen Armee.
    Bergmann Offensive
  • 24. April 1915 Beginn der großen Deportation, 1915 Okkupation von Türkisch Armenien durch Russland
    1917 gründet die Daschnak Militärverbände unter Befehl von General Tovmas Nazarbekian.
  • von Dezember 1917 bis 7. April 1918 war Kanayan erster und einziger Zivilkommissar von Van
  • 16. Dezember 1917 unterzeichnete die russische Armeeführung an der russisch-türkischen Front einen Waffenstillstandsvertrag mit der Türkei. Am 13. Februar überschreiten türkischen Truppen die vereinbarte Waffenstillstandslinie.
  • März/April 1918 Militärkommissar der Ararat-Region in West-Armenien, ernannt vom 1917/18 bestehenden Armenischen National-Kongress, kommandierte auch Truppenteile des National-Kongresses.
  • 21. bis 29. Mai 1918 Schlacht von Sardarapat, Kanayan verteidigt den Engpass von Bash Abaran siegreich gegen die osmanischen Truppen und beendet deren Vormarsch nach Eriwan. Enge Kooperation mit Aram Manukian (auch: Manukjan), der die Schlacht organisierte.
  • 28. Mai 1918 Unabhängigkeitserklärung der (ersten) Demokratische Republik Armenien, bestehend bis zum Putsch am 29. November 1920. (??? Aram vom 15. November 1918 bis zum 13. Dezember 1918 erster Innenminister und Minister für Arbeit und Verteidigung)

Zwischen den Kriegen

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  • 1919-1921 Kontakte zu russischen Bolschewiki, türkischen und US-Diplomaten.
  • vom 24. November bis zum 2. Dezember 1920 letzter Verteidigungsminister der Demokratischen Republik Armenien im Kabinett von Simon Wratzjan.
  • 29. November 1920 Putsch armenischer Bolschewiki, am 2. Dezember 1920 wird die Armenische SSR (Armenische Sozialistische Sowjetrepublik) ausgerufen, am 6. Dezember 1920 marschiert die 11. Rote Armee in Armenien ein.
  • Dezember 1920 / Januar 1921 erneute Emigration, Stationen Iran / Persien, dann Deutschland ??
  • 13. (23. ?) Oktober 1921 Vertrag von Kars zw. der Republik Türkei und der Sowjetunion.
  • 1921 Moskau, Paris.
  • 1925 ? Flucht vor Sowjets nach Rumänien - Ehefrau und sein Sohn von den Bolschewiken als Geiseln in ein Lager deportiert.

Zweiter Weltkrieg

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  • 4. Juli 1942 bis 8. Juni 1944 Kommandant des armenischen Infanterie-Bataillon 812 der Wehrmacht, auch Armenische Legion genannt, rekrutiert vor allem aus sowjetischen Kriegsgefangenen armenischer Herkunft, nicht zu verwechseln mit der Armenischen Legion der französischen Fremdenlegion im ersten Weltkrieg. Sein Dienstantritt war am 4. Juli 1942. Das Bataillon wurde am 1. Februar 1943 in Puławy im Generalgouvernement als Heerestruppe aufgestellt, mit dem Ziel, die Unabhängigkeit Armenien von der Sowjetunion zu erkämpfen. Im März 1943 wurde es nach Middelharnis in den Niederlanden verlegt. Am 19. April 1944 wurde das Bataillon zum I. / Grenadier-Regiment 743. Ende 1944 nach Abzug der 719. Infanterie-Division erhielt das Bataillon wieder seine Bezeichnung Armenisches Infanterie-Bataillon 812. Das Bataillon stand bis Kriegsende in den Niederlanden. Das erklärte Ziel der armenischen Legion war die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Armeniens von der Sowjetunion.

en.wiki Armenische_Legion


  • nach dem 8. / 9. Mai 1945 in Heidelberg in amerikanische Kriegs-Gefangenschaft, Emmigration in die USA ?
  • 1947 durch den Welt-Kongress der Dashnak-Partei A.R.F. für die Kollaboration mit Nazi-Deutschland begnadigt.
  • Stalins Geheimpolizei sucht ihn in Rumänien.
  • Libanon in der armenischen Diaspora.
  • Reisen nach Ägypten, Europa, USA
  • Am 8. März 1956 starb Drastamat Kanayan während eines Aufenthalts zur Krankenbehandlung in Boston, USA. Er wurde auf dem Watertown Memorial Cemetery im nahegelegenen Watertown (Massachusetts) beigesetzt. Am 28. Mai 2000, zum 82. Jahrestag der ersten Republik Armeniens, wurde das Grab in ein neu errichtetes Mausoleum in Aparan nahe dem dortigen Denkmal für die Schlacht von 1918 umgebettet.

Die ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war eine Zeit massiver Umbrüche in der Vielvölker-Region Transkaukasien. Diese war Brennpunkt geopolitischer und militärischer Großmacht-Interessen von osmanischem Reich und der Türkei der Jungtürken und Atatürks, dem zaristischen und dem bolschewistischen Russland, Großbritanniens sowie von deutschem Kaiserreich und Drittem Reich. Das führte auch zu Umbrüchen in den armenischen Nachbarländern Georgien und Aserbaidschan. In dieser Zeit der vielfältigen politischen, kulturellen und alltäglichen Verwerfungen entwickelte sich der atemberaubende Lebenslauf des armenischen Aktivisten Kanayan. Zu einigen Lebensabschnitten liegen wenig gesicherte Informationen vor.

Dieser Hintergrund ist Teil der Ursachen für die kontroverse Sicht auf die Person Drastamat Kanayan, dessen politisches Profil sicher ultra-nationalistische Züge aufwies. So ist seine politische und militärische Rolle, vor allem während der Zeit in der Armenischen Legion der Wehrmacht, auch in Armenien selbst nicht unumstritten. Der französische Historiker Yves Ternon erkennt bei Kanayan "faschistische Abweichungen" (Yair Auron - The Banality of Denial , p. 261. > Yves Ternon - La Cause arménienne, Paris: Le Seuil, 1983, p. 131). Zusammenfassend lässt sich vielleicht sagen, dass seine vielfältigen Kollaborationen und abenteuerlichen Wendemanöver der Sache Armeniens letztendlich eher geschadet haben.

Einzelnachweise

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