„ZAGI A-6“ – Versionsunterschied

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1931 wurde von [[Alexei Michailowitsch Tscherjomuchin|A. M. Tscherjomuchin]], W. A. Kusnezow und [[Iwan Pawlowitsch Bratuchin|I. P. Bratuchin]] der erste Tragschrauber des ZAGI, der [[ZAGI 2-EA|2-EA]], konstruiert. Bratuchin wandte sich anschließend dem Bau von Hubschraubern zu. Tscherjomuchin entwickelte aus dem 2-EA den [[ZAGI A-4]]. Ungefähr zeitgleich machte sich Kusnezow ebenfalls an die Projektierung eines Tragschraubers. Im Gegensatz zu Tscherjomuchin konstruierte er seinen Tragschrauber jedoch moderner. So übernahm er nicht den mit Seilzügen verspannten Vierblatt-Rotor des 2-EA, der zu Schwingungen neigte, sondern ersetzte ihn durch einen freitragenden Dreiblattrotor, der über eine mit dem Motor [[Schwezow M-11]] verbundene Welle angetrieben wurde. Als Besonderheit zur platzsparenden Unterbringung konnten sowohl die Rotorblätter nach hinten als auch die mit nach oben abgeknickten Enden versehenen Stummelflügel nach oben geklappt werden. Die Räder des Hauptfahrwerkes waren starr und mit großen Ballonreifen versehen, um die fehlende Fahrwerksfederung auszugleichen.
1931 wurde von [[Alexei Michailowitsch Tscherjomuchin|A. M. Tscherjomuchin]], W. A. Kusnezow und [[Iwan Pawlowitsch Bratuchin|I. P. Bratuchin]] der erste Tragschrauber des ZAGI, der [[ZAGI 2-EA|2-EA]], konstruiert. Bratuchin wandte sich anschließend dem Bau von Hubschraubern zu. Tscherjomuchin entwickelte aus dem 2-EA den [[ZAGI A-4]]. Ungefähr zeitgleich machte sich Kusnezow ebenfalls an die Projektierung eines Tragschraubers. Im Gegensatz zu Tscherjomuchin konstruierte er seinen Tragschrauber jedoch moderner. So übernahm er nicht den mit Seilzügen verspannten Vierblatt-Rotor des 2-EA, der zu Schwingungen neigte, sondern ersetzte ihn durch einen freitragenden Dreiblattrotor, der über eine mit dem Motor [[Schwezow M-11]] verbundene Welle angetrieben wurde. Als Besonderheit zur platzsparenden Unterbringung konnten sowohl die Rotorblätter nach hinten als auch die mit nach oben abgeknickten Enden versehenen Stummelflügel nach oben geklappt werden. Die Räder des Hauptfahrwerkes waren starr und mit großen Ballonreifen versehen, um die fehlende Fahrwerksfederung auszugleichen.


Die Erprobung des als „A-6“ bezeichneten Tragschraubers begann Anfang 1933 und verlief recht erfolgreich, da der A-4 aber schon in Serie gebaut wurde, beließ man es bei einer umfangreichen Erprobung. Schließlich wurde der A-6 bei Tests im Winter 1933/34 zerstört. Kusnezow entwickelte als direkten Nachfolger den [[ZAGI A-8|A-8]].
Die Erprobung des als A-6 (A für Awtoschir, deutsch Autogiro) bezeichneten Tragschraubers begann Anfang 1933 und verlief recht erfolgreich, da der A-4 aber schon in Serie gebaut wurde, beließ man es bei einer umfangreichen Erprobung. Am 18.&nbsp;August wurde er zusammen mit einem A-4 am „Tag der Luftflotte“ der Öffentlichkeit im Flug vorgeführt. Schließlich wurde der A-6 im Dezember 1933 dem Wissenschaftlichen Forschungsinstitut der [[Luftstreitkräfte der Sowjetunion|Luftstreitkräfte]] (NII WWS) übereignet, wo er bei Tests im Januar 1934 zerstört wurde.<ref>Jörg Mückler: ''ZAGI-Tragschrauber.'' In: ''Klassiker der Luftfahrt.'' Nr.&nbsp;02/2021, Motor Presse Stuttgart, S.&nbsp;64.</ref> Kusnezow entwickelte als direkten Nachfolger den [[ZAGI A-8|A-8]].


== Technische Daten ==
== Technische Daten ==

Aktuelle Version vom 30. Dezember 2020, 19:53 Uhr

ZAGI A-6
f2
Typ Experimenteller Tragschrauber
Entwurfsland

Sowjetunion 1923 Sowjetunion

Hersteller BOK (ZAGI)
Erstflug 1933[1]
Stückzahl 1

ZAGI A-6 (russisch ЦАГИ А-6) war ein sowjetischer Tragschrauber. Er entstand in der ersten Hälfte der 1930er-Jahre in der Entwicklungsabteilung für Sonderkonstruktionen des ZAGI.

1931 wurde von A. M. Tscherjomuchin, W. A. Kusnezow und I. P. Bratuchin der erste Tragschrauber des ZAGI, der 2-EA, konstruiert. Bratuchin wandte sich anschließend dem Bau von Hubschraubern zu. Tscherjomuchin entwickelte aus dem 2-EA den ZAGI A-4. Ungefähr zeitgleich machte sich Kusnezow ebenfalls an die Projektierung eines Tragschraubers. Im Gegensatz zu Tscherjomuchin konstruierte er seinen Tragschrauber jedoch moderner. So übernahm er nicht den mit Seilzügen verspannten Vierblatt-Rotor des 2-EA, der zu Schwingungen neigte, sondern ersetzte ihn durch einen freitragenden Dreiblattrotor, der über eine mit dem Motor Schwezow M-11 verbundene Welle angetrieben wurde. Als Besonderheit zur platzsparenden Unterbringung konnten sowohl die Rotorblätter nach hinten als auch die mit nach oben abgeknickten Enden versehenen Stummelflügel nach oben geklappt werden. Die Räder des Hauptfahrwerkes waren starr und mit großen Ballonreifen versehen, um die fehlende Fahrwerksfederung auszugleichen.

Die Erprobung des als A-6 (A für Awtoschir, deutsch Autogiro) bezeichneten Tragschraubers begann Anfang 1933 und verlief recht erfolgreich, da der A-4 aber schon in Serie gebaut wurde, beließ man es bei einer umfangreichen Erprobung. Am 18. August wurde er zusammen mit einem A-4 am „Tag der Luftflotte“ der Öffentlichkeit im Flug vorgeführt. Schließlich wurde der A-6 im Dezember 1933 dem Wissenschaftlichen Forschungsinstitut der Luftstreitkräfte (NII WWS) übereignet, wo er bei Tests im Januar 1934 zerstört wurde.[2] Kusnezow entwickelte als direkten Nachfolger den A-8.

Technische Daten

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ZAGI A-6 ЦАГИ А-6
Hersteller ZAGI
Konstrukteur(e) W. A. Kusnezow
Besatzung 2
Rotorkreisdurchmesser 11 m
Spannweite 6,6 m ohne Rotor
Länge 6,17 m ohne Rotor
Höhe 3,0 m
Flügelfläche 5,9 m²
Leermasse 562 kg
Startmasse 815 kg
Antrieb ein luftgekühlter Sternmotor M-11
Startleistung 70 kW (95 PS)
Höchstgeschwindigkeit 142 km/h
Mindestgeschwindigkeit 53 km/h
Gipfelhöhe 2000 m
Flugdauer 2,5 h
Startstrecke 40–50 m
  • Wladimir B. Kasakow: Senkrecht in den Himmel. In: Fliegerkalender der DDR 1989. ISBN 3-327-00520-6.

Einzelnachweise

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  1. Bruce H. Charnov: From Autogiro to Gyroplane, Praeger, Westport Connecticut 2003, ISBN 1-56720-503-8, S. 198
  2. Jörg Mückler: ZAGI-Tragschrauber. In: Klassiker der Luftfahrt. Nr. 02/2021, Motor Presse Stuttgart, S. 64.